Games-Kritik „Lego Star Wars - Die Skywalker Saga“ - spielen du musst

Düsseldorf · Die Macht ist stark in diesem Videospiel. „Lego Star Wars: Die Skywalker-Saga“ von Traveller's Tales ist ein augenzwinkerndes Action-Abenteuer für die ganze Familie. Wir haben es angespielt.

 Überall Sand, das tut den Droiden-Gelenken nicht gut. Protokolldroide C-3PO reitet auf einem Bantha durch die Wüstenstadt Mos Eisley.

Überall Sand, das tut den Droiden-Gelenken nicht gut. Protokolldroide C-3PO reitet auf einem Bantha durch die Wüstenstadt Mos Eisley.

Foto: dpa-tmn/The LEGO Group

„Star-Wars“-Fans hatten es in den vergangenen Jahren nicht leicht. Eine verkorkste Sequel-Filmtrilogie und kaum Videospielenachschub standen einer ordentlichen Streaming-Serie wie „The Mandalorian“ gegenüber. Ein seltener Lichtblick: Das Entwicklungsstudio Traveller's Tales. Es sorgt seit mehr als 15 Jahren mit seinen Lego-Spielen im Star-Wars-Universum regelmäßig für humorvollen Nachschub.

Statt Kriegspathos und melodramatischem Familientechtelmechtel geht es Luke Skywalker und seinen Freunden im „Lego Star Wars - Die Skywalker Saga“ mit ordentlich Selbstironie an den Kragen. Der Mix aus Kampf, Geschicklichkeitsprüfungen und Sammelspiel kann auf ein Millionenpublikum der unterschiedlichsten Altersklassen zählen. „Die Skywalker-Saga“ bietet im Vergleich zu den Vorgängern mehr Action ohne auf den bekannten Spielwitz der Reihe zu verzichten.

Es war einmal in einer fernen Zukunft „Die Skywalker-Saga“ erzählt in verkürzter Form die komplette Geschichte des Blockbuster-Epos. In den neun Episoden der Filmsaga jagen Luke, Yoda und Rey durch den Weltraum, kämpfen gegen böse Sturmtruppen, lernen die Macht der Jedi kennen und zerstören den ein oder anderen Todesstern.

 Rooaarr! Wookie Chewbaka und ein Ewok vor malerischer Wald-Kullise.

Rooaarr! Wookie Chewbaka und ein Ewok vor malerischer Wald-Kullise.

Foto: dpa-tmn/The LEGO Group

Nahezu jede Figur und jedes Raumschiff des Star-Wars-Universums taucht auf und sorgt bei großen und kleinen Fans für nostalgische Wohlfühlmomente. Wer will, kann auch zu zweit losziehen und das Abenteuer auf einem geteilten Bildschirm von der Couch erleben.

Spielerisch ist es ein typisches Action Adventure aus der Schulterperspektive. Die Fans laufen als eine der bekannten Star-Wars-Figuren durch die Gegend und liefern sich spannende Kämpfe mit dem Imperium. Sie benutzen Blaster oder Lichtschwerter, springen über ihre Gegner und nutzen ihre Machtfähigkeiten, um die Feinde durch die Gegend zu wirbeln.

Zahlreiche Fahrzeuge wie Bodengleiter oder die riesigen Kampfmaschinen namens AT-AT walzen unter dem Steuer der Spieler alles platt, was ihnen in den Weg kommt.

 „Zielt auf die Beine!“ Manche Kämpfe gehen trotz aller Fingerfertigkeiten verloren. Hier das Duell Gleiter gegen Kampfläufer AT-AT auf der Eiswelt Hoth.

„Zielt auf die Beine!“ Manche Kämpfe gehen trotz aller Fingerfertigkeiten verloren. Hier das Duell Gleiter gegen Kampfläufer AT-AT auf der Eiswelt Hoth.

Foto: dpa-tmn/The LEGO Group

Die Missionen selbst sind simple Kurzfassungen der ikonischen Momente der Film-Saga. Meist geht es darum erfolgreich bis zum Ende des Abschnitts vorzustoßen. Der Höhepunkt ist der Bosskampf gegen Darth Vader oder andere bekannte Bösewichte der Reihe.

Witziges Actionspektakel mit viel Augenzwinkern Aber so martialisch das auch klingen mag - wie schon die Vorgänger ist das Spiel kein brutales Actiongeballer, sondern ein knuddeliges Abenteuer im Lego-Look. Wo in den Originalen Pathos und Dramatik dominieren, bricht Traveller's Tales jeden noch so schwermütigen Moment mit Ironie.

Da fallen die Sturmtruppen bei der Parade wie Dominosteine um, Darth Vader gönnt sich vor dem ersten Einsatz erstmal einen heißen Kaffee und bei der Weltraumschlacht stoßen sich die feindlichen Raumschiffe im Slapstick-Stil aus dem Weg.

 Pew pew! Da greift die Lego-Prinzessin selbst zum Blaster und nimmt den Kampf gegen die Sturmtruppen des Imperiums auf.

Pew pew! Da greift die Lego-Prinzessin selbst zum Blaster und nimmt den Kampf gegen die Sturmtruppen des Imperiums auf.

Foto: dpa-tmn/The LEGO Group

Lego wäre nicht Lego, wenn Spieler und Spielerinnen nicht einen Großteil der Umgebung genüsslich in kleine Lego-Bausteine zerlegen dürften. Die bringen nicht nur mächtig Kohle zur Freischaltung neuer Figuren ein, sondern bilden auch die Basis für den Bau neuer Gerätschaften. Oft fehlt ein Terminal, um den Weg freizuschalten oder eine Kanone, um einen besonders hartnäckigen Gegner wie den legendären Kopfgeldjäger Boba Fett auszuschalten.

Besonderes Geschick beim Bau müssen Spieler und Spielerinnen nicht beweisen - alles geschieht auf Knopfdruck. Schade, ein bisschen mehr vom typischen Lego-Bastelspaß hätte dem Spiel einige weitere Pluspunkte eingebracht.

Wichtig: Teamarbeit und Spezialfähigkeiten In vielen Momenten zählen die Spezialfähigkeiten der Figuren. Ein Han Solo ist ein Meisterschütze, der in Zeitlupe Ziele anvisiert. Jedi-Schülerin Rey baut sich mit ihren Macht-Fähigkeiten kleine Türme, um höher gelegene Gebiete zu erreichen. Sturmtruppen werfen Granaten und Roboter wie R2-D2 öffnen mit einem kleinen Schalter-Rätsel an Terminals neue Wege.

 Warum so grimmig? Hier kämpfen die Lego-Versionen von Obi Wan Kenobi und Darth Maul gegeneinander.

Warum so grimmig? Hier kämpfen die Lego-Versionen von Obi Wan Kenobi und Darth Maul gegeneinander.

Foto: dpa-tmn/The LEGO Group

Das bietet viele spielerische Möglichkeiten. Einige dieser Fähigkeiten können mit den gesammelten Legosteinen verbessert werden. Aber: Bis Spieler und Spielerinnen alle Figuren und Fähigkeiten freigeschaltet haben, vergehen Dutzende von Stunden. Manche Gebiete können erst mit dem passenden Helden besucht werden, der mit seinen Fähigkeiten neue Bereiche freischaltet. Deshalb ist das Spiel nach dem Triumph über das böse Imperium noch längst nicht vorbei.

Das „Freie Spiel“ ermöglicht das Erkunden und Experimentieren mit den Helden-Fähigkeiten ohne Zeitdruck. Was angehende Jedi-Ritter nicht erwarten dürfen: eine große spielerische Herausforderung. Sterben kann hier niemand und die Kämpfe sind selbst für unerfahrene Spieler und Spielerinnen locker zu meistern.

Bei „Lego Star Wars: Die Skywalker-Saga“ steht unkomplizierter Spielspaß im Vordergrund, den Jung und Alt im zeitlos guten Lego-Look an alten und neuen Konsolen genießen können. Kunterbunter Actionspaß für die ganze Familie.

„Lego Star Wars: Die Skywalker Saga“ gibt es für PC, Mac, PlayStation, Xbox und Nintendo Switch. Je nach Plattform kostet es zwischen 50 und 60 Euro.

(csr/dpa)
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