Spiel für Xbox 360 und Playstation 3 Das neue "Resident Evil 5" im Test

Düsseldorf (RPO). Dass heutige Videospiele vergleichbar mit großen Hollywood-Blockbustern sind, beweist "Resident Evil 5". Das schaurige Horror-Szenario bietet neben filmreifer Action erstmals auch einen waschechten Zweispieler-Modus. Mit einem Partner gruselt es sich gleich doppelt so schön!

Resident Evil 5
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Resident Evil blickt bereits auf eine lange Vorgeschichte zurück. Jetzt endlich ist der fünfte Teil der Saga erschienen... und entfernt sich dabei immer mehr von seinen Wurzeln. Der gruselige "Survival-Horror" der Vorgänger tritt in den langen Schatten von Afrikas untergehender Sonne: Hier jagt eine Action-Szene die nächste, Verschnaufspausen gibt es kaum.

Kaum ein anderes Spiel ist momentan so nah an Hollywood, wie "Resident Evil 5". Die Grafik ist hochpoliert auf "Blockbuster", der Sound kracht laut aus den Dolby-Boxen, während der Story- und Rätselpart der Vorgänger in den Hintergrund tritt. Der den Fans gut bekannte Resident Evil Heroe "Chris Redfield" (derselbe Chris, der schon im ersten Teil ein unheimliches Anwesen von fiesen Zombies säuberte und einer großen Verschwörung des Chemie-Konzern "Umbrella" auf die Schliche kam) ist diesmal in Afrika unterwegs. Mit seiner neuen Einheit macht er sich in einem kleinen, afrikanischen Dorf auf die Suche nach Bio-Terroristen - und sieht schon bald wieder umzingelt von feindseligen Einheimischen, welche zu äußerst wehrhaften Zombies mutiert sind.

Zwei Fäuste für ein Halleluja

Die erste und größte Neuerung offenbart sich dem Spieler gleich zu Beginn: Die äußerst attraktive "Sheva Alomar" gesellt sich an die Seite von Chris und kämpft die folgenden sechs Kapitel an seiner Seite. Was im Einspielermodus anfangs noch für Verwirrung sorgt, birgt im Zweispieler-Modus einen gewaltigen Anreiz das Spiel neu zu erleben: Entweder im Split-Screen (zu Zweit vor einem Fernseher), oder über das Internet per Online-Co-Op.

Teamplay ist also angesagter denn je: Deckung geben, den Rücken frei halten und den Partner aus den Händen von blutgierigen Zombies befreien, hat höchste Priorität. An einigen Stellen sind Chris und Sheva dazu gezwungen, getrennte Wege zu gehen. Hier heißt es gleich doppelt so gut aufpassen — schließlich kann der Partner nicht zu Hilfe kommen.

Im Gegensatz zu den Vorgängern, wird das Inventar der Helden jetzt in Echtzeit verwaltet: Per Digitalkreuz werden wichtige Items wie Waffen und das altbekannte "First-Aid-Spray" einfach per Shortcut ausgewählt, alles andere muss erst mühsam im auf neuen Plätze begrenzten Inventar verwaltet werden. Eine Pausenfunktion wäre hier gerade bei hektischen Shoot-Outs wünschenswert gewesen, verstärkt jedoch den Realismus und die Panik während der Kämpfe.

Auch die Bewegungen der Helden wirken noch immer etwas unbeholfen: Das Zielen erfolgt noch immer aus dem Stillstand heraus, während der Bewegung bleiben die Knarren im Halfter. Einzig Kommandas wie die schnelle 180-Grad Drehung, sowie diverse Nahkampf-Moves und der endlich vorhandene Schritt zur Seite lockern die Kämpfe dynamisch auf.

Ebenfalls neu: Die altbekannte Schreibmaschine als Speicherpunkt entfällt. Ab sofort gibt es fest vorgelegte Savepoints, welche das Spielgeschehen dynamischer gestalten. Außerdem kann nach jedem abgeschlossenen Kapitel zünftig eingekauft werden: Die gefundenen Schätze werden für viel Geld verkauft, welches dann zur dringend nötigen Aufrüstung von Pistolen, Schrotflinten und Granatwerfern dient.

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Wer sich durch das gut 10-stündige Abenteuer quer durch afrikanische Dörfer, eine Mine und eine Forschungsstation im Untergrund gekämpft hat, der hat wie schon bei den Vorgängern die Möglichkeit, das Spiel mit den erhaltenen Waffen noch einmal anzugehen. So lassen sich neue Waffen, Kostüme, ein weiterer Schwierigkeitsgrad und der bei Fans beliebte "Mercenaries"-Modus freischalten.

"Resident Evil: Mercenaries" ist beinahe ein eigenes Spiel: In fest abgegrenzten Arealen kämpft man gegen Horden von Zombies und versucht den High-Score zu knacken. Der schwierigste Gegner in diesem Modus ist die Zeit, welche unaufhörlich gen Null tickt. Kombos und das Aufsammeln von "Kombo-Time" lassen den Score schnell nach oben klettern. Ab einem "B-Ranking" werden neue Areale freigeschaltet, wer es bis zu einem "A-Ranking" (meist über 40.000 Punkte!) schafft, der spielt neue Charaktere für diesen Modus frei. Vor allem zu Zweit ein Spaß weit über das ursprüngliche Spiel hinaus!

Fazit: Resident Evil Fans der ersten Stunde sind empört über fehlende Rätsel und sporadische Schock-Effekte. Weiterer Kritikpunkt: Die behäbige Steuerung führt in chaotischen Szenen vor allem dank des Echtzeit-Inventars zu meist tödlichen Fehleingaben. Davon abgesehen ist "Resident Evil 5" ein Action-Kracher allererster Güte: Grandiose und abwechslungsreiche Umgebungen, fiese Gegner, gigantische Endgegner, der äußerst gelungene Zweispielermodus (entweder online oder im Splitscreen!) und viele freischaltbare Goodies unterhalten für Wochen!

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