Im November 2009, also vor fast genau 13 Jahren, kam „Just Dance“ erstmals auf den deutschen Markt. Elementarer Bestandteil des Spiels war schon damals das Tanzen zu vorgegebenen Rhythmen und Tanzschritten. Das einzigartige Spielprinzip begeisterte nicht nur eingefleischte Gamer, sondern überzeugte auch durch seine Einsteigerfreundlichkeit. Aus diesem Grund kam es vor allem bei jungen Spielern und Familien gut an. Innerhalb weniger Jahre mauserte sich die „Just Dance“-Reihe zur erfolgreichsten Tanzspiel-Serie der Welt. Und so erschienen nach dem ersten Teil in regelmäßigen Abständen weitere Titel. „Just Dance 2014“ brachte erstmals größere Veränderungen mit sich. Spieler durften sich nun auch online miteinander messen und im Karaoke-Modus zu 50 verschiedenen Charthits mitsingen. Wem das nicht reichte, der konnte weitere Songs herunterladen. Die Preise bewegten sich zwischen 1,50 Euro und 3 Euro.

Wer damit gerechnet hat, dass Ubisoft mit „Just Dance 2023“ ein völlig neues Spielerlebnis liefert, wird enttäuscht. Aber braucht ein Spiel, das seit 13 Jahren mit dem gleichen Konzept erfolgreich ist, wirklich eine grundlegende Überarbeitung? Die Grundlage des Spiels ist schnell erklärt: auf dem Bildschirm werden die Tanzschritte vorgegeben und der Spieler versucht, sie möglichst genau zu imitieren. Was vor 13 Jahren erfolgreich funktioniert hat, klappt offensichtlich heute noch. Aber selbstverständlich geht auch „Just Dance 2023“ mit der Zeit und hat daher eine aufpolierte Benutzeroberfläche und grafische Verbesserungen spendiert bekommen. Das neue Interface wirkt aufgeräumter, auch wenn es dadurch etwas vom Charme der Vorgänger verloren hat. Die „immersiven 3D-Welten“, mit denen Ubisoft wirbt, können überzeugen. Die Tänzer sehen realistischer aus und auch die Grafik der Hintergrundkulissen macht einen ordentlichen Eindruck. Natürlich kommt das Spiel optisch bei weitem nicht an aktuelle Next-Gen-Games heran, der neue Look ist aber dennoch schick und modern.

Mit „Just Dance 2023“ hat Ubisoft endlich auf die Community gehört und einen vollwertigen Online-Mehrspielermodus in das Spiel implementiert. Ab sofort können Spieler mit bis zu fünf Freunden das Tanzbein schwingen. Vorausgesetzt natürlich, alle Mitspieler besitzen eine Version des Spiels und eine Mitgliedschaft bei Nintendo Online, PS Plus oder Xbox Live Gold. Jeder Spieler kann sich ein individuelles Profil anlegen und kosmetische Anpassungen daran vornehmen. Entsprechende Items können freigeschaltet oder heruntergeladen werden. Apropos Download: mit dem Abo-Modell „Just Dance+“ wird sich Ubisoft keine Freunde machen. Und das ist auch kein Wunder, denn Abonnenten stehen nur noch 150 Songs zur Verfügung. Waren es in den älteren Teilen noch 700 Titel, hat der französische Publisher das Angebot nun stark reduziert. Das wäre auch durchaus akzeptabel, hätte sich auch am Preis etwas geändert. Der liegt jedoch weiterhin bei 3,99 im Monat. Ob lizenztechnische Gründe für diesen Schritt vorliegen, ist nicht bekannt. Der Unmut der Fans lässt sich dennoch nachvollziehen.

„Just Dance 2023“ macht Spaß und ist das perfekte Spiel für einen lustigen Abend mit Freunden - egal, ob online oder offline. Die aufpolierte Grafik kann überzeugen und die Auswahl der Songs ist vielfältig. Wer gerne das Tanzbein schwingt oder einen launigen Zeitvertreib sucht, darf hier beherzt zugreifen. Die Nutzung des Abo-Modells lohnt sich jedoch nicht.

„Just Dance 2023“ ist am 22. November 2022 für Nintendo Switch, Playstation 5 und Xbox Series erschienen.