Mit Schwert und Zauberkessel „Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key“ im Test
Düsseldorf · Ryza ist zurück! In „Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key“ stürzt sich die beliebte Alchimistin bereits in ihr drittes Abenteuer. Wir haben einen Blick in den Zauberkessel geworfen und wissen, ob sich das Nischen-RPG lohnt.
Es ist fast vier Jahre her, seit die Alchimistin Ryza in „Atelier Ryza: Ever Darkness & the Secret Hideout“ ihren ersten Auftritt hatte. Nun veröffentlicht Publisher Koei Tecmo mit „Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key“ ein weiteres Abenteuer mit Ryza und ihren Freunden. Neben knackigen Kämpfen und der beliebten Synthese überrascht das Spiel mit frischen Charakteren und dem neuen „Key“-System.
Das Geheimnis der Kark-Inseln
Im Mittelpunkt der Geschichte, für die Autor Yashichiro Takahashi verantwortlich war, stehen die mysteriösen Kark-Inseln, die wie aus dem Nichts in Ryzas Heimat auftauchen. Die neugierige Alchimistin und ihre Freunde machen sich auf, um das Geheimnis der Inseln zu untersuchen. Dabei entdecken sie geheimnisvolle Ruinen, die zu einer Bedrohung für ihr friedliches Zuhause werden könnten. Und dann sind da noch die seltsamen Stimmen, die plötzlich Ryzas Gedanken auftauchen...
Die Story hebt sich nicht wirklich von der Handlung eines klassischen J-RPGS ab, aber das muss sie auch gar nicht. Im Mittelpunkt des Spiels steht weiterhin das Synthese-System und eine komplizierte Story würde davon nur ablenken. Stattdessen wurde erneut viel Mühe in die Gestaltung der Charaktere gelegt. So kehren bekannte Figuren aus der „Atelier“-Reihe zurück und sorgen für wohlig-nostalgische Gefühle. Dennoch wäre es schön gewesen, mit den Mitstreitern intensivere Gespräche führen zu können.
Open-World mit Abstrichen
Nein, „Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key“ verfügt nicht über eine Open-World im klassischen Sinne. Dennoch versucht sich der Entwickler an großen, weitläufigen Arealen. Dort können wir nach Herzenslust Zutaten sammeln, Monster bekämpfen und Geheimnisse entdecken. Leider kommen die Areale relativ schnell an ihre Grenzen. Das Klettern fühlt sich hakelig und umständlich an und es nervt gewaltig, dass Ryza nicht von jeder Erhöhung springen kann. So müssen wir immer wieder Umwege laufen. Zum Glück gibt es die Schnellreise-Funktion, sonst hätten wir sicherlich längst die Geduld verloren.
Optisch machen die offenen Bereiche einen guten Eindruck. Auf der Playstation 5 kommen Hintergründe und Lichteffekte detailliert rüber und Grafikfehler sind uns bisher nicht begegnet. Etwas mehr Liebe zum Detail hätten wir uns beim Charakterdesign gewünscht. Die Kleidung der Figuren wirkt eindimensional und auch Gestik und Mimik könnten realistischer ausfallen. Bei einem Spiel im Anime-Look lässt sich das aber verschmerzen.
Willkommen im Atelier
Trotz ausgedehnter Erkundungstouren und spannenden Kämpfen ist „Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key“ immer noch ein klassischer Vertreter der Reihe. Und so steht das Herstellen von Ausrüstung und Gegenständen weiterhin im Mittelpunkt des Spiels. Auch wenn das neue „Key“-System anfangs ein wenig kompliziert erscheint, macht es Spaß, sich an neuen Rezepten zu versuchen. Die nötigen Materialien gibt es bereits früh im Spiel und so bleibt allerhand Zeit, das perfekte Item herzustellen.
Wer der englischen Sprache nicht mächtig ist, dürfte jedoch früher oder später Probleme mit den umfangreichen Erklärungen bekommen. Auch als Atelier-Veteranen mussten wie immer wieder genau hinschauen, um die Abläufe beim Synthetisieren zu verstehen. Glücklicherweise spendiert das Spiel einige neue Gameplay-Mechaniken, so dass verschwendete Materialien eher selten sind.
Mit Schwert und Schlüssel
Auch in „Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key“ verbringen wir unsere Zeit nicht nur im Atelier, sondern auch auf dem Schlachtfeld. Und so hat das Spiel ein gelungenes Kampfsystem spendiert bekommen. Zwar dauert es etwas, bis man sich in die korrekte Abfolge von Angriff, Verteidigung und Spezial-Fähigkeiten eingefunden hat, danach sind die Kämpfe aber gut zu meistern. Und dann gibt es da noch die magischen Schlüssel, die unserer Kampftruppe mächtige Buffs verleihen.
Um die Schlüssel zu finden, müssen wir gefährliche Monster besiegen oder besondere Orte auf der Karte entdecken. Haben wir einen Schlüssel gefunden, können wir ihn im Kampf oder beim Synthetisieren verwenden. Aber auch hier gilt: Wer das Schlüssel-System meistern will, sollte Zeit und Geduld mitbringen.
Fazit
Wer J-RPGs und Anime-Optik mag, wird „Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key“ lieben. Entwickler Gust hat viele Schwächen der Vorgänger ausgemerzt und ein unterhaltsames Rollenspiel mit Crafting-Elementen geschaffen. Einen Punkt Abzug gibt es für die fehlende deutsche Synchronisation.
„Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key“ erscheint am 24. März 2023 für PlayStation 4, PlayStation 5, Nintendo Switch und PC. Hier geht es zum offiziellen Trailer.
