PC-Spiel-Highlights 2006 Gute Zeiten für Helden

Rottenmann/München (rpo). Im vergangenen Jahr wurde bei Computerspielen besonders Strategen bedacht. Das soll sich in diesem Jahr ändern. Virtuelle Helden sind angesagt, Fans von Rollenspielen sollen voll auf ihre Kosten kommen. Gut, wenn das Christkind einen neue PC im Gepäck hatte. Die Anforderungen an die Hardware wachsen gewaltig. "Gothic 3" verlangt angeblich drei Gigahertz, ein Gigabyte Arbeitsspeicher und eine ordentliche Grafikkarte.

 Bei "Oblivion" herrscht schon fast

Bei "Oblivion" herrscht schon fast

Foto: 2K Games

Nicht nur das lang erwartete "Gothic3" findet seinen Weg in den Handel, auch "The Elder Scrolls IV: Oblivion", "Neverwinter Nights 2" und "Titan Quest" kommen heraus.

Anhänger anderer Genres müssen aber keine Langeweile fürchten. So verbindet "Rise & Fall" Echtzeit-Strategie mit einer Prise Rollenspiel. "Runaway2" bringt neues Leben in den Adventure-Bereich und "Die Gilde 2" soll die erste Lebenssimulation in mittelalterlichem Ambiente sein. Und mit "Anno 1701" kommt außerdem der neueste Teil der erfolgreichsten deutschen Spieleserie.

Der Anbieter 2K Games in München rechnet mit einer Veröffentlichung von "Oblivion" im Frühjahr. Wie so viele Neuheiten beeindruckt das Spiel mit einer Grafik an der Grenze zum Fotorealismus. Am Prinzip ändert sich im Vergleich zum Vorgänger "Morrowind" weniger: Genre-typisch gilt es, einen schwächlichen Charakter zum Helden zu päppeln und die mittelalterlich gestaltete Welt vor Bösem zu retten.

Technisch befeuert

Wie hoch die Systemanforderungen an aktuelle Spiele sein können, zeigt das Beispiel "Gothic3". Im Internet wurde kürzlich publik, dass die Entwickler für angenehmes Spielen mit detailreicher Grafik einen Rechner mit 3,0 Gigahertz (GHz) Leistung, einem Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher und einer Grafikkarte auf dem Niveau einer Geforce 6800 GT empfehlen.

Derart technisch befeuert kann der immer noch namenlose Held der beiden Vorgänger-Titel den Kampf gegen die Orks aufnehmen, die mittlerweile die Menschen zurückgedrängt haben. Zahlreiche Aufgaben sind dabei zu meistern - aber erst, wenn die Entwickler fertig sind. Zwar nennt Anbieter Jowood in Rottenmann (Österreich) immer noch das erste Quartal als Veröffentlichungs-Zeitraum, doch an anderer Stelle ist zu hören, dass es vielleicht erst Ende 2006 so weit sein könnte.

Die Lücke zwischen "Oblivion" und "Gothic" lässt sich aber mit anderen Rollenspielen bestens überbrücken. Atari in Frankfurt/Main kündigt "Neverwinter Nights 2" für Mitte des Jahres an, nennt aber noch keine Details zum Inhalt. Mit "Sacred2" von Ascaron in Gütersloh verhält es sich ähnlich: Dass es kommen soll, ist bisher die einzige offizielle Information.

Gefährliche Reiche der Antike

Mehr ist dagegen von "Titan Quest" bekannt, das das typische Fantasy-Flair der meisten Rollenspiele hinter sich lassen soll. Stattdessen gilt es, einen Helden durch die gefährlichen Reiche der Antike zu steuern - das alte Griechenland steht ebenso auf dem Reiseplan wie Ägypten. Beschaulich dürfte es dabei jedoch nicht zugehen - "Titan Quest" versteht sich als Action-Rollenspiel im Stil von "Diablo II".

Nach etlichen Schlachten im Mittelalter oder in den Weltkriegen ist die Antike ohnehin ein neuer Trend. Die Entwickler lassen die Soldaten wieder Sandalen tragen: "Rise & Fall: Civilizations at War" heißt der neue Titel des Teams um Rick Goodman, der auch maßgeblich an "Age of Empires" und "Empire Earth" mitgearbeitet hat. Nachgespielt werden Feldzüge der Weltgeschichte. Dabei gilt es nicht nur, abstrakte Truppen zu steuern, der Spieler darf auch in die Rolle von Feldherren wie Caesar oder Alexander der Große schlüpfen.

So kann die Verquickung unterschiedlicher Genres wie Strategie und Rollenspiel als ein weiterer Trend ausgemacht werden. "Spellforce" ist ein Pionier dieser Spielart - und bekommt laut Jowood in diesem Jahr ebenfalls einen Nachfolger. Auch "Die Gilde 2" will Mehreres in Einem sein: Eine mittelalterliche Handelssimulation, ein Aufbauspiel und dazu noch eine Lebenssimulation. Der Spieler startet eine Karriere als edler Bürger oder profiliert sich als Dieb. Das Spiel startet laut Jowood zur Jahresmitte 2006.

Ein echter Anti-Held

Erst zu Weihnachten ist der neueste Teil der erfolgreichsten deutschen Spieleproduktionen zu erwarten: Nach "Anno 1602" und "Anno 1503" kommt "Anno 1701". Wieder müssen leere Inseln besiedelt und kleine Dörfer zu blühenden Städten entwickelt werden - diesmal aber in dreidimensionaler Grafik. Mehr Details verrät Anbieter Sunflowers in Heusenstamm (Hessen) noch nicht.

Doch damit noch nicht genug der Spiele-Highlights: Mit "Paraworld" will Sunflowers 2006 die Saurier ins Strategie-Spiel bringen, Eidos aus Hamburg erlaubt Lara Croft mit "Tomb Raider Legends" ein Comeback. Bei Electronic Arts in Köln wird "Der Pate" zum Action Adventure, ebenfalls ein Adventure will Take 2 in München aus dem Erfolgsroman "Sakrileg" machen.

Und wer meint, dass Helden nicht immer Schwerter schwingende Übermenschen sein müssen, wird beim Adventure "Runaway 2" von dtp in Hamburg fündig: In liebevoll gestalteter Comicgrafik zeigt Hauptfigur Brian, was ein echter Anti-Held ist.

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