Gamescom bringt Menschen zusammen „In der digitalen Welt spielt es keine Rolle, wie jemand aussieht“
Köln · Auf der Messe Gamescom kommen in Köln Fans von Videospielen zusammen. Vielen geht es dabei ums Zocken, aber auch um Freundschaften.
Jedes Jahr reisen Hunderttausende Menschen in die Stadt Köln, um dort die neusten Videospiele zu testen. Viele verkleiden sich dazu als ihre liebsten Heldinnen und Helden aus den Spielen oder auch aus Serien und Filmen. Andere gehen auf die Jagd nach Autogrammen und Fotos mit ihren Stars von Twitch und Youtube. Es geht um die riesige Videospielmesse Gamescom. Die läuft vom 21. bis zum 25. August.
Die Gamescom sei aber mehr als nur eine Veranstaltung für Videospiele, sagt Felix Falk. Er ist der Geschäftsführer des Verbands der deutschen Game-Branche, der die Gamescom mitorganisiert. Denn für viele ist es auch eine Möglichkeit, Freundinnen und Freunde aus der Spiele-Welt zu treffen.
Denn viele Menschen auf der Gamescom kennen sich nur aus der digitalen Welt. Sie haben online zusammen gespielt und Freundschaften geschlossen. Und dass, obwohl viele von ihnen manchmal weit entfernt voneinander leben. „Wenn die sich auf der Gamescom das erste Mal persönlich sehen, ist das für viele ein bisschen wie eine Familienfeier“, sagt Felix Falk. „Manche wissen bis zu ihrem Treffen gar nicht, wie der andere aussieht.“
Passend dazu lautet das Motto der Messe in diesem Jahr: „Die größte Gemeinschaft der Welt“. „Oft denkt man, dass Computerspielen etwas ist, das man alleine macht“, erklärt Felix Falk. „Aber das Zusammenspielen ist das, was so besonders ist.“
Vor allem in der Corona-Pandemie habe sich gezeigt, wie wertvoll gemeinsames Spielen sein könne, sagt Herr Falk. In dieser Zeit konnten viele nicht zur Schule gehen oder Freunde treffen. Viele Menschen haben sich da allein gefühlt. „Gemeinschaftliches Spielen ist die beste Medizin gegen Einsamkeit“, findet Herr Falk. Videospiele ermöglichen, mit anderen in Kontakt zu bleiben, ohne sich persönlich zu treffen.
Wichtig ist allerdings auch: Neben dem Spielen am Computer, sollte genug Zeit für andere Dinge im Alltag bleiben. Ein schlechtes Zeichen ist es zum Beispiel, wenn jemand häufiger Verabredungen mit Freunden absagt, weil er lieber ein Computerspiel spielen will.
Das sieht auch Felix Falk so. Trotzdem seien Online-Freundschaften wertvoll. „In der digitalen Welt spielt es absolut keine Rolle, wie jemand aussieht, aus welchem Land er kommt oder ob er irgendwelche körperlichen Einschränkungen hat“, erklärt er. „Man kann einfach zusammen spielen.“
Bei der Gamescom geht es also auch um das Miteinander. Und wenn es gut läuft, werden aus Online-Bekanntschaften echte Verbindungen, die über die virtuelle Welt hinausgehen.