Sonderseite Gamescom Spielkinder!

Köln · Zum sechsten Mal zieht die Gamescom 2014 ab Freitag Spieler aufs Messegelände in Köln. Karten gibt es kaum noch. Mehr als 340.000 Besucher werden an den vier Messetagen erwartet. Spezielle Brillen erlauben eine Virtual-Reality-Sicht.

 Spieler auf der Gamescom. Mehr als 340.000 Besucher werden an den vier Messetagen erwartet.

Spieler auf der Gamescom. Mehr als 340.000 Besucher werden an den vier Messetagen erwartet.

Foto: dpa, obe wst htf

Videospiele sind längst elementarer Bestandteil unserer Gesellschaft. "Neue Welten spielend entdecken" - so lautet der Leitspruch der diesjährigen Gamescom. Und genau diese kurzzeitige Flucht aus der Realität zugunsten stark erzählter Geschichten, immer kreativerer Spielkonzepte und immer realistischerer Welten zieht immer mehr Menschen in seinen Bann. Zur Computerspielemesse in Köln werden mehr als 340.000 Besucher erwartet. Wir sind vor Ort und berichten laufend über die Gamescom auf unserem Spieleportal "Spielehelden.net".

Zum Jahrtausendwechsel waren Themen wie Killerspiele und pädagogisch wertvolle Lernspiele fester Bestandteil der Diskussion; 14 Jahre später hat sich durchgesetzt, dass Videospiele nicht brutal sein müssen, um gespielt zu werden. Und sie müssen ebenso wenig einen "Pädagogisch wertvoll!"-Stempel tragen, um bei den Fans anzukommen.

Fast klassisch präsentieren sich die neuen Titel meist als Fortsetzungen bekannter Serien. Hier neue Teile der Actionsspiele "Call of Duty" und "Far Cry", dort ein neuer Ableger des epischen Historiendramas "Assassin's Creed" oder des fantastischen Rollenspiels "Dragon Age". Die überaus erfolgreiche Simulation "Sims" stellt ihren neuesten Ableger mit der Nummer 4 im Titel vor, die Fußballspiele "Fifa" und "Pro Evolution Soccer" präsentieren wie jedes Jahr eine neue Version.

Und es gibt Titel, die aus dem Raster ausbrechen. "Destiny" beispielsweise fußt auf traditionellen Spiel-Mechaniken, verbindet diese aber mit einem epischen Hintergrund und einem knackigen Online-Konzept zu einem stimmigen Gesamtprodukt. Grafisch und audiovisuell ist der Titel erhaben. Kein Wunder, denn bei mehr als 500 Millionen US-Dollar (etwa 375 Millionen Euro) an Investitionen sichert sich "Destiny" den Platz als teuerstes Videospiel aller Zeiten, weit vor "Grand Theft Auto V" (265 Millionen Dollar) und "Star Wars: The Old Republic" (200 Millionen Dollar).

Wer in die virtuellen Welten abtauchen will, darf sich an zwei besonderen Hardware-Gadgets versuchen: Sowohl das "Oculus Rift" als auch Sonys für die PlayStation 4 exklusive "Project Morpheus" liefern erste Prototypen von "Virtual Reality Brillen". Wer als Spieler die Brille trägt, bewegt sich innerhalb der virtuellen Welt weiterhin ganz klassisch mit einem Joypad (oder Maus und Tastatur) in der Hand, kann sich aber mit einer Kopfbewegung in jede Richtung umschauen. Diese Brillen werden in diesem Jahr allerdings noch nicht auf breiter Front durchstarten können. Die Systeme erzeugen mit der Zeit ein Gefühl der Desorientierung bis hin zur Übelkeit. So wie es auftritt, wenn man im Auto oder im Zug zu lange ein Buch liest. Wer für dieses Problem eine Lösung findet, der wird sich in diesem Segment durchsetzen.

Im Konkurrenzkampf der Spielekonsolen zwischen Sony, Microsoft und Nintendo kristallisiert sich bereits ein Gewinner heraus: Die PlayStation 4 stand seit ihrem Erscheinen im November 2013 immer wieder an der Spitze der Verkaufszahlen. Weltweit wurden bislang rund 8,5 Millionen Konsolen abgesetzt. Die Wii U hat noch immer ihre Probleme als Nachfolgekonsole der bis heute populären Wii. Es fehlt ein Online-Konzept, die Spiele-Auswahl ist mager. Dazu kommen mangelnde Unterstützung seitens der Dritthersteller auf der einen und extrem starke Titel wie "Mario Kart 8" auf der anderen Seite. Immerhin ist die Wii U die beliebteste Zweit-Konsole. Microsoft hat mit der Xbox One zu kämpfen: Erst kürzlich verabschiedete sich der Konzern von der Kinect-Kamera als Zwangsbeigabe. Die Konsole kann nun zum gleichen Preis angeboten werden wie die PlayStation 4. Für die Gamescom wird eine weitere Preisreduzierung der Konsole ohne Kinect angedacht. Ob die Anpassung an den Markt Früchte tragen wird, zeigt das Weihnachtsgeschäft. Mit Exklusiv-Titeln möchten die Anbieter dann durchstarten.

(RP)
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