Höhere Altersgrenze gefordert Forscher warnen vor "World of Warcraft"

Mainz/Berlin (RPO). Experten zeigen sich besorgt: Interaktive Onlinespiele wie "World of Warcraft" sollten nach Ansicht von Mainzer Forschern eine höhere Altersgrenze haben. Begründung: das hohe Suchtpotenzial.

World of Warcraft: Wrath of the Lich King
29 Bilder

World of Warcraft: Wrath of the Lich King

29 Bilder
Foto: Blizzard

Das Spiel sei sehr gefährlich für Heranwachsende, weshalb die bisherige Altersfreigabe von zwölf Jahren nicht ausreiche, sagte der Leiter der ersten deutsche Ambulanz für Spielsucht am Universitätsklinikum Mainz, Klaus Wölfling, der Verbraucherzeitschrift "Guter Rat". Er forderte eine Altersgrenze von mindestens 16 Jahren.

Insbesondere "World of Warcraft" übe "besonders auf Jugendliche eine starke Sogwirkung aus", sagte Wölfling der Zeitschrift. Eine höhere Altersgrenze sei deshalb auch "ein wichtiges Signal an die Eltern". Jugendliche fasziniere das Spiel in Internet, weil die Spieler dabei immer wieder neue mythische Welten und Abenteuer erlebten. "Die Spieler finden Anerkennung und virtuelle Freunde in Gilden. Viele schaffen es dann nicht mehr aufzuhören", warnte Wölfling.

Bisher prüft die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) Computerspiele nur nach Kriterien wie Gewaltdarstellung, Geschwindigkeit oder Angst machenden Faktoren. Wölfling forderte, dass auch das Suchtpotenzial eines Spiels generell ein zu prüfendes Kriterium sein müsse.

Für die Prüfung von Spielen, die nur im Netz und nicht auf Datenträgern erhältlich sind, ist allerdings nicht die USK, sondern der Jugendmedienschutz-Staatsvertrag zuständig. Wölfling sieht daher die Jugendminister der Länder in der Pflicht, die Prüfkriterien zu ändern. "Mit gutem Grund sind ja auch Glücksspiele erst ab 18 Jahren erlaubt: weil die Gefahr groß ist, nicht mehr davon loszukommen."

(DDP/pst)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort