Spiele für Playstation 4 im Vergleich Ein gewaltiger Schritt nach vorne

Es ist nicht einfach, kurz vor Weihnachten an eine PlayStation 4 zu kommen. Seelig sind jedoch die glücklichen Besitzer der Next Gen Konsole. Doch hat sich das Warten wirklich gelohnt?

PS4-Spiele im Next Gen Check
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PS4-Spiele im Next Gen Check

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Bringen Next-Gen-Spiele auch den Spaß der nächsten Generation? Nach den ersten Stunden mit der neuen Konsole steht fest: Die PS4 ist ein gewaltiger Sprung nach vorne. Nach mehr als sechs Jahren präsentiert Sony nun auch in Europa den nächsten Evolutionsschritt der Playstation. Und die Erwartungen sind groß. Alles soll besser, schöner und größer, die Spiel-Erfahrung intensiver werden. In der Praxis zeigt sich, dass das Potenzial dafür tatsächlich da ist.

Battlefield 4

Startet man die Solo-Kampagne, merkt man den Unterschied sofort. Die Spiele-Welt auf der PS4 sieht plastischer und schärfer aus. Vor allem bestechen Details, die einem nicht sofort, aber mit der Zeit ins Auge fallen: die kleinen Sandböen, die der Wind vor sich her treibt, oder die Staubwolke nach einer Explosion, die sich nun realistisch über das Setting legt. Der Schatten der eigenen Figur wirkt nun tatsächlich so echt wie die Reflexion auf Wasseroberflächen. Das alles trägt enorm zur Atmosphäre bei und macht das Geschehen tatsächlich intensiver.

Die Playstation 4 im Test
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Die Playstation 4 im Test

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Ansonsten aber hat sich nichts an der lahmen Solo-Kampagne geändert. Da hilft auch kein Next-Gen. Dafür ist die Multiplayer-Erfahrung auf der Playstation 4 tatsächlich eine andere: Nun tritt man mit bis zu 64 (anstatt 24 Spielern) in den bekannten Karten an, die doch ein wenig anders sind: Sie sind nicht nur etwas größer, sondern auch das Design hat sich geändert. Bisweilen sind es zwar nur marginale Unterschiede, manchmal aber sind es auch neue Gebäude und Straßenschluchten, vor denen man steht und die neue Wege zum Ziel bieten.

Wer meint, von der PS3-Version bereits jede Ecke zu kennen, muss nun einiges dazu lernen. Vor allem aber bietet sich durch die Anzahl von 64 Spielern ein völlig neues Gameplay. Wo man auf der PS3 noch in Ruhe nach einem taktisch günstigen Ort für seine Spiel-Klasse suchen konnte, muss man nun ständig damit rechnen, angegriffen zu werden, weil sich mehr Spieler auf der Karte tummeln. Das macht eine Multiplayer-Partie schwieriger, länger, aber auch intensiver. Die Next-Gen spielt da ihre Stärken aus.

Assassin's Creed 4: Black Flag

Der neueste Teil der Assassin's Creed Reihe von Ubisoft sah mit seinem Karibik-Flair zugegeben schon auf der PS3 umwerfend aus. Und die Entwickler konnten bei der PS4 da tatsächlich oft noch eine Schippe drauflegen. Die Wetterwechsel und das Meer wirken realistischer. Regentropfen verhalten sich nun auch wie echte Regentropfen, statt nur ein Grau-Schleier zu sein. Die karibische Inselwelt sieht noch lebendiger aus. Und wer über eine Insel läuft — und das tut man oft —, sieht nun jedes Blatt und jeden Stein rattenscharf.

Der deutlichste Unterschied ist aber, dass das Spiel nun ohne Leistungseinbrüche vollkommen stabil läuft. Das konnte man auf der PS3 gerade in den Stadtgebieten nicht immer behaupten. Durch die vielen Detailverbesserungen wirkt das Spiel atmosphärischer. Und mit dem Touchpad des Controllers kann man nun auf der Karte navigieren. Wirklich praktisch ist das aber nicht. Mit den Analog-Sticks kommt man da schneller zurecht. Leider hat man es auch nicht geschafft, die Charaktere in den Zwischensequenzen auf Next-Gen-Niveau zu hieven. Sie wirken so, als ob sie direkt von der PS3 importiert und dann hockskaliert worden sind. Da machen Launch-Titel wie Killzone: Shadow Fall vor, was auf der PS4 noch möglich gewesen wäre.

Call of Duty: Ghosts

In der Solo-Kampagne fallen die Unterschiede zunächst nicht so sehr auf, weil das Effektgewitter alles übertüncht. Man hat kaum Zeit nach den Unterschieden zu suchen — außer in den ruhigeren Passagen oder beim Multiplayer. Und da erkennt man das Spiel stellenweise kaum wieder. Die matschigen Texturen, das trübe Bild, die teilweise lieblos implementiert wirkenden Grashalme und Büschel — das alles gibt es nicht mehr. Stattdessen präsentiert sich der Shooter auf der PS4 mit einem klaren, scharfen Bild, das nicht immer, aber immer wieder mit Details überzeugen kann: Sonnenlicht, das durch Öffnungen in einem ansonsten dunklen Raum fällt oder Schatten. Beides fehlt bei der PS3 oft ganz. Vieles wirkt dadurch echter und dynamischer.

Call of Duty ist zwar immer noch keine Grafikreferenz, aber es hat auf der neuen Playstation-Generation einen großen Sprung nach vorne germacht. Spielerisch dagegen hat sich kaum etwas geändert. Wer den schnellen Multiplayer-Spaß sucht, wird bei Ghosts auf der PS4 genauso fündig wie bei der PS3. Nicht mehr und nicht weniger.

Injustice Ultimate Edition

Grafisch ist das Beat'em up für Next-Gen die bislang größte Enttäuschung. Das Spiel sieht nicht schlecht aus, aber es bewegt sich auf der PS4 nur auf dem Niveau der PS3 — auf Full-HD hochskaliert. Weder am Spiel selbst, noch an den Spielelementen hat sich etwas geändert.

Einziger Vorteil: Mit der Ultimate Edition erhält man sofort alle Charaktere, die man sich auf der PS3 als DLC dazu kaufen musste. Wer Injustice noch nicht hat oder ein Beat'em up für die neue Konsole sucht, kann zugreifen. Ansonsten reicht auch die PS3-Version. Die Unterschiede sind marginal.

FIFA 14

In der PS4-Fassung von FIFA 14 ist der grüne Farbfleck, den man Rasen nennt, verschwunden. Dafür kann man nun teilweise jeden Grashalm erkennen: Das Bild wirkt schärfer und klarer als auf der alten Konsole. Die Zuschauer-Ränge sind zudem um einiges belebter, was der Atmosphäre spürbar gut tut. Auch die Gesichter zumindest der bekannteren Spieler sehen realistischer aus: Man erkennt sie sogar wieder. Die eher unbekannten Dribbel-Künstler ähneln aber nach wie vor nur im Ansatz ihren realen Vorbildern.

Dafür wirkt das Gameplay flüssiger: Die virtuellen Kicker reagieren direkter auf die Steuerung, und mit den zusätzlichen Animationen sind die Bewegungsabläufe realistischer. Die neue Ignite-Engine sorgt zudem für ein Extra an Ballphysik, das aus der Simulation auf der PS4 tatsächlich mehr macht, als bei der Vorgänger-Konsole möglich gewesen wäre: Das Spiel ist einen Schritt näher an der Realität.

Auffällig ist die neue KI. Im Modus Weltklasse ist nun wirklich großes Können gefragt, um den Gegner aus der Reserve zu locken. Diese KI hat man bisher in Fußballspielen schmerzlich vermisst. FIFA-Veteranen wird aber die fehlende Möglichkeit auffallen, eigene Ligen und Turnieren zu erstellen. Wieso dieser Modus fehlt? Vielleicht möchte Electronic Arts im Zuge der Weltmeisterschaft in Brasilien im nächsten Jahr passende DLCs verkaufen.

(jov)
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