Spielemesse Gamescom in Köln Die Sims regieren jetzt im Mittelalter

Köln (RPO). Wenn Rachel Bernstein von den Strafen erzählt, die ihre Sims im Mittelalter erwarten, merkt man, welchen Spaß die Frau an ihrem Job hat: "Noch schläft er, aber gleich fliegt eine Tomate", sagt die Spiele-Entwicklerin, und zeigt auf dem Bildschirm ihre Figur, die am Pranger im Gemüseregen steht. Auf der Gamescom in Köln stellte die Erfinderin ihre neue Sims-Welt vor, die erst im Frühjahr 2011 erscheinen wird.

Die Sims erobern jetzt das Mittelalter
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Party, Urlaub, Karriere — alles das kann der Spieler mit seinen Sims in dem Simulationsspiel bereits erleben. Bislang waren die erfolgreichen Computer- und Konsolenspiele von Electronic Arts jedoch an der Realität orientiert. Mit dem vierten Teil der Serie wurden die bekannten Figuren in eine völlig neue Welt versetzt: Als König oder Königin erschaffen sie im Mittelalter Schlösser und Dörfer, erleben als Ritter Abenteuer, müssen Drachen bekämpfen und Jungfrauen retten oder als Heilerin für die Gesundheit des Königreiches sorgen.

Erstmals wurde das neue Spiel nun auf der Gamescom vorgestellt. Eine der Entwicklerinnen der Fantasywelt ist Rachel Bernstein. Ihr war es besonders wichtig, eine in sich stimmige Atmosphäre zu schaffen. "Der Spieler soll sich völlig in einer anderen Welt befinden", sagt sie. Recherche für ihr Szenario betrieb die Produzentin unter anderem im Kinderzimmer. "Ich habe mir die Bücher meiner Jungs über Ritter und Könige angeschaut", verrät sie lachend. Denn das neue Sims-Spiel soll nicht historische Fakten wiedergeben, sondern unterhalten. "Wir haben die Jahrhunderte dieser Zeit gemischt", sagt die Spieleentwicklerin.

Und so finden sich idealtypische Schlösser, Burgen mit dicken Mauern, Fachwerkhäuser und Handwerksbetriebe, die man wohl alle dem Mittelalter zuordnen würde, in mehr als ansprechender Grafik. Natürlich kann die Einrichtung gewechselt werden, außerdem stehen mehrere Farben und Designs zur Auswahl. Wer möchte, kann seinen Thronsaal auch ganz in Rosa gestalten. Ambitinierten Bauherren sind ebenfalls kaum Grenzen gesetzt, um das Schloss zu erweitern.

Der Spieler startet immer mit einem Herrscher. Der König oder die Königin muss dann eine Art Staatsziel festlegen — etwa, ein besonders gesundes Volk zu regieren oder als großer Baumeister in die Geschichte einzugehen. Später kann er aus zehn unterschiedlichen Berufsgruppen — wie Schmied, Heilerin, Priester oder Ritter - neue Charaktere schaffen und individuell gestalten. Während des Spiels kann man zwischen den Figuren wechseln, was mehr Vielfalt bringt.

Wie schon bei den Vorgängern muss jeder Sim seinen Alltag samt Beruf bewältigen. Zusätzlich werden den Figuren Aufgaben gestellt, für die es Erfahrungspunkte oder Geld gibt. In der Demonstration zeigt Rachel Bernstein, wie die Heilerin den kranken König kuriert. "Aber man hat immer zwei Optionen bei den Herausforderungen -- man könnte den König, wie im Mittelalter ja durchaus üblich, auch vergiften lassen", erklärt sie.

Der Humor kommt bei den Mittelalter-Sims ebenfalls nicht zu kurz. Da es natürlich wenige Kommunikationsmittel gibt, ersetzen Brieftauben das Telefon. In der Mittelalterwelt gibt es außerdem zwei unterschiedliche Kirchen, die ihre Schäfchen bekehren wollen. "Aber es gibt nur einen Gott", erklärt Rachel Bernstein. Der heißt passenderweise "The Watcher" -- der Beobachter. Auch die Heilmethoden erinnern eher an die Behandlung in einem Folterkeller.

Der Ausflug der Sims in die Vergangenheit ist für Rachel Bernstein längst noch nicht ausgereizt. Sie kann sich zwar auch vorstellen, ihre Sims mal in die Zukunft zu schicken, "aber wir haben noch viele Ideen für das Mittelalter", sagt sie.

Das Spiel wird ab Frühjahr 2011 für PC und MAC erhältlich sein.

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