Mit langen Zungen an Füßen lecken Der Retro-Moment: Snake, Rattle 'n' Roll

Es war einmal in einem Land mit wenigen Bits, aber einer guten Portion Charme. Zu NES-Zeiten gab man sich noch mit bunten Pixelhäufchen zufrieden und addierte das Wesentliche per eigener Phantasterei einfach dazu. Nachdem mir meine Frau Nina erst kürzlich die Füße massiert hat, stieg mal wieder eine dieser "Retro"-Erinnerungen als knuffige Blase aus meinem "Os Frontale" empor. Füße! Große Füße!

Mit langen Zungen an Füßen lecken: Der Retro-Moment: Snake, Rattle 'n' Roll
Foto: Screenshot

Es war einmal in einem Land mit wenigen Bits, aber einer guten Portion Charme. Zu NES-Zeiten gab man sich noch mit bunten Pixelhäufchen zufrieden und addierte das Wesentliche per eigener Phantasterei einfach dazu. Nachdem mir meine Frau Nina erst kürzlich die Füße massiert hat, stieg mal wieder eine dieser "Retro"-Erinnerungen als knuffige Blase aus meinem "Os Frontale" empor. Füße! Große Füße!

Mit langen Zungen an Füßen lecken: Der Retro-Moment: Snake, Rattle 'n' Roll
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Darf ich vorstellen: Snake Rattle 'n Roll! In dem kultigen NES-Klassiker von 1991 ging es zunächst einmal darum, seine Schlange (Rattle oder Roll) durch ein isometrisches Labyrinth vorbei an zahlreichen Gefahren vorbeizulenken und am Ende mit gut gefülltem Schlangenmagen die Tür zum nächsten Level per Waage zu öffnen. Um den Schlangenkörper auf das geforderte Gewicht zu bringen, verschluckte man einfach bunte Bälle (Nibbley Pibbleys!), welche quer durch die Level purzelten. Glaubt mir: Ich habe noch nie an so vielen Bällen geleckt, wie in diesem NES-Klassiker (und warum hört sich dieser Satz auf Englisch absolut verkehrt an?).

Zurück zu den Füßen: Eine der wohl gefährlichsten Gegner-Variationen war der Big Foot - nicht etwa das pelzige Vieh, welches in diversen YouTube-Videos durch Wälder streift (oder dem dieser Song gewidmet wurde), nein, tatsächlich einfach nur ein großer Fuß, der gerne auf Euch springt. Und Euch plättet. Und Euch einige Bälle ärmer macht. Fieser Fuß!

Die Strategie gegen den Big Foot war denkbar einfach: Wartet, bis der Stinker auf den Boden aufschlägt und bearbeitet den Fuß dann mit Eurer (per Upgrade verlängerten) Zunge. Button-Mashing in Reinkultur... nur die Optik auf dem Bildschirm, kombiniert mit den dazugehörigen Soundeffekten haben sich bis heute tief in meine Gehirnwindungen gebrannt.

Wenn ich mir vorstelle wie diese Szene im realen Leben ablaufen könnte, entsteht ein äußerst surreales Bild vor meinen Augen: Eine übergroße Schlange schlängelt sich durch eine Gasse und öffnet einen Kanaldeckel, aus dem ein großer, übel riechender Fuß nach oben fährt... und dann geht die Leckerei los. Wie zum Geier kommt man eigentlich auf sowas?

Zeit für etwas Rock'n Roll! Die Inspiration für den Titeltrack stammt von Big Joe Turner und wurde von Bill Haley & his Comets 1954 zum Millionenseller gemacht.

Da grooven sogar meine großen Füße mit! Für den Spielesoundtrack war übrigens niemand geringeres als Chiptune-Maestro David Wise verantwortlich - besser bekannt für seine musikalischen Werke aus Star Fox Adventures, Donkey Kong Country, Battletoads und dem optisch ebenfalls auf Isometrie setzenden Marble Madness.

Noch eine Kleinigkeit zum Schluss: Was viele Snake, Rattle'n Roll Fans bis heute kaum wissen ist, dass es tatsächlich noch zwei Nachfolger gab. Eine Version erschien im gleichen Jahr über Tradewest (die Jungs gibt's auch heute noch!) für den Game Boy und hörte auf den Namen Sneaky Snakes. Anstelle isometrischer Level, setzte man bei diesem Titel auf 2D und den üblichen Jump'n'run Murks, der zu dieser Zeit die Konsolen überflutete. Das wenig erbauliche Ergebnis könnt Ihr Euch in diesem Video ansehen:

Wesentlich gelungener war da schon die spätere Umsetzung für das Mega Drive. Grafisch war diese Version ein Sprung nach vorne, nur der heiß geliebte Soundtrack blieb zusammen mit einigen Soundeffekten auf der Strecke.

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