Falsche Seiten gelöscht Facebook deckt mutmaßliche Manipulation aus dem Iran auf

San Francisco · Über gefälschte Facebook-Identitäten sollen auch in Deutschland im großen Stil Positionen der iranischen Regierung veröffentlicht worden seien. Der US-Konzern hat daraufhin 783 Konten, Seiten und Gruppen gelöscht.

 Facebook hat 783 gefälschte Seiten und Konten mit iranischen Inhalten entfernt.

Facebook hat 783 gefälschte Seiten und Konten mit iranischen Inhalten entfernt.

Foto: AP/Paul Sakuma

Facebook hat nach eigenen Angaben eine großangelegte Manipulations-Kampagne aufgedeckt und gestoppt, die mutmaßlich aus dem Iran gesteuert wurde. Insgesamt seien 783 Seiten, Gruppen und Konten entfernt worden, auf denen unter falschen Identitäten offizielle iranische Positionen verbreitet worden seien, teilte der US-Internetkonzern mit.

Die manipulativen Aktivitäten wurden demnach in 26 Ländern entdeckt, darunter Deutschland und Frankreich sowie Staaten in Nordafrika, im Nahen Osten und in Asien. Die Urheber hätten sich als Einwohner der jeweiligen Staaten ausgeben und als Nachrichten getarnte Botschaften zu aktuellen Themen eingestellt, erklärte Facebook-Manager Nathaniel Gleicher, der für Cybersicherheit zuständig ist .

Diese Botschaften gaben nach seinen Angaben die Position der iranischen Staatsmedien zu Themen wie etwa dem israelisch-palästinensischen Konflikt oder den Bürgerkriegen in Syrien und im Jemen wieder. Rund zwei Millionen sogenannte Facebook-Konten seien als "Follower" an mindestens eine der aus dem Iran manipulierten Seiten angedockt gewesen.

Facebook war in den vergangenen Jahren massiv in die Kritik geraten, nachdem die Plattformen des Konzerns zur Verbreitung manipulativer und falscher Informationen missbraucht worden waren. So waren die Netzwerke des Unternehmens unter anderem von mutmaßlichen russischen Agitatoren für Desinformationskampagnen während des US-Präsidentschaftswahlkampfes 2016 genutzt worden. Facebook stockte anschließend die Teams auf, die für die Unterbindung solcher Praktiken zuständig sind.

(juju/AFP)
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