Geheimdienste und Regierungen Behörden fragen immer mehr Nutzerdaten bei Facebook ab

Bangalore · Facebook erhält nach eigenen Angaben welweit immer häufiger Anfragen von Behörden, die das Unternehmen zur Herausgabe von Nutzerdaten auffordern. Auch Google bestätigt diesen Trend.

Meilensteine in der Facebook-Geschichte
15 Bilder

Meilensteine in der Facebook-Geschichte

15 Bilder
Foto: dpa, Jessica Binsch

In der ersten Hälfte 2014 sei die Zahl der Anfragen von Regierungen um etwa ein Viertel im Vergleich zum vorherigen Halbjahr gestiegen, teilte Facebook am Dienstag mit. Insgesamt seien knapp 35.000 Anträge eingegangen.

In Deutschland gab es 2537 Anfragen auf Herausgabe von Nutzerdaten, ein Jahr zuvor waren es noch 1886 Anfragen - das bedeutet eine Steigerung von fast 50 Prozent. In fast 40 Prozent der Fälle habe Facebook Daten in Deutschland ausgehändigt. In den Vereinigten Staaten seien sogar über 80 Prozent der insgesamt 15.433 Anfragen erfüllt worden.

Vor einer Herausgabe von Daten prüfe Facebook bei jeder Anfrage genau, ob diese ausreichend rechtlich begründet ist. Die Anfrage eines Gerichts in New York habe das Unternehmen beispielsweise wegen Unverhältnismäßigkeit zurückgewiesen. Das Gericht hätte die Herausgabe sämtlicher Daten von 400 Nutzern gefordert.

Auch Google veröffentlicht seit geraumer Zeit regelmäßig Daten darüber, wie oft welche Behörden weltweit an welchen Daten interessiert sind. Der Kurznachrichtendienst Twitter hatte zuletzt gegen die US-Regierung geklagt. Für eine bessere Transparenz für seine Nutzer will der Dienst mehr Details zu den Anfragen veröffentlichen, als bislang von den Behörden erlaubt.

Zuletzt hatte auch Google mitgeteilt, dass Regierungsstellen verstärkt die Freigabe von Kunden-Daten verlangten. Die Praxis der Behörden ist international in die Kritik geraten, nachdem der ehemalige US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden im vergangenen Jahr amerikanische Ausspähprogramme enthüllt hatte.

(REU/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort