Digitalisierung könnte zum Klimakiller werden Wir streamen uns zu Tode

Düsseldorf · In der Digitalisierung stecken gewaltige Chancen, aber es ist naiv, sie für umweltfreundlich zu halten. Wenn wir nicht aufpassen, könnte sich die boomende Internet-Ökonomie sogar zum größten Klimakiller entwickeln.

 Ein zweistündiger Video-Stream auf Netflix erzeugt so viel CO2 wie eine 35 Kilometer lange Autofahrt (Symbolbild).

Ein zweistündiger Video-Stream auf Netflix erzeugt so viel CO2 wie eine 35 Kilometer lange Autofahrt (Symbolbild).

Foto: dpa/Alexander Heinl

Wenn hierzulande über den Klimawandel diskutiert wird – und es wird viel darüber diskutiert –, dann sind die Rollen meist klar verteilt. Die Industrie, der Verkehr oder die Landwirtschaft, das sind die Sünder. Autofahrten, Flugreisen oder Fleischkonsum sind böse. In der analogen Welt wird beinahe jedes Verhalten detailliert auf seine Umweltverträglichkeit überprüft. Die Digitalisierung wird dagegen gerne unkritisch als Teil der Lösung und nicht als Teil des Klimaproblems eingestuft. Schließlich wirkt die Nutzung des Internets und aller damit zusammenhängenden Geräte ja irgendwie schwerelos und damit schadstoffarm. Aber das ist ein Trugschluss. Es wird Zeit, sich klarzumachen, dass auch unser digitaler Konsum das Klima belastet – und zwar in rasant wachsendem Ausmaß.