Technologie zur Kontaktnachverfolgung Studie sieht breite Zustimmung für Corona-App

Kassel/Mannheim · Fast drei Viertel der Deutschen würden einer Studie zufolge eine App zur Nachverfolgung von Corona-Infektionen nutzen. Die Einführung einer solchen App könnte sich daher positiv auf mögliche Lockerungen auswirken, so die Autoren der Studie.

 Ein Soldat der Schweizer Armee nimmt an einem Test der dp3t-App zur Ermittlung von infizierten Kontaktpersonen teil.

Ein Soldat der Schweizer Armee nimmt an einem Test der dp3t-App zur Ermittlung von infizierten Kontaktpersonen teil.

Foto: dpa/Laurent Gillieron

In der deutschen Bevölkerung gibt es einer Studie der Universität Mannheim zufolge eine breite Unterstützung für eine Corona-App. Danach würden fast drei Viertel der Befragten eine solche freiwillige App zur Kontaktnachverfolgung bei Corona-Infektionen nutzen, teilte Alexander Roßnagel, Sprecher des Forschungsverbundes „Forum Privatheit“ der Universität Kassel, am Dienstag mit. Auf dem Blog des Forums ist eine Zusammenfassung der Studie veröffentlicht.

Insgesamt gäben die Ergebnisse der Studie Grund zur Hoffnung, dass eine App-basierte Kontaktnachverfolgung erfolgreich dazu beitragen könne, die Pandemie einzudämmen und eine Lockerung des Lockdowns zu beschleunigen, erklärte Roßnagel. Die Bereitschaft der Bevölkerung zur Nutzung werde unterstützt, wenn das Design der App Vertrauen in den Datenschutz erzeuge und Ängsten vor Überwachung und Einschränkungen der persönlichen Freiheit begegnet werde.

An der Studie nahmen in Deutschland 1033 Personen teil. Demnach würden knapp drei Viertel der Befragten in Deutschland die App auf jeden Fall oder wahrscheinlich installieren, unabhängig von Alter oder Geschlecht. Die breite Mehrheit der Befragten würde der Aufforderung der App nachkommen, sich in häusliche Quarantäne zu begeben, sollten sie in Kontakt mit einer infizierten Person gekommen sein. Für die meisten Befragten würde zudem die Bundesregierung in ihrem Ansehen steigen, sollte sie eine solche App einführen.

Im „Forum Privatheit“ setzen sich Expertinnen und Experten aus sieben wissenschaftlichen Institutionen interdisziplinär, kritisch und unabhängig mit Fragestellungen zum Schutz der Privatheit auseinander. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Forum, um den öffentlichen Diskurs zu den Themen Privatheit und Datenschutz anzuregen.

(c-st/epd)
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