Android fürs Auto Google und Audi planen offenbar Kooperation

New York/Ingolstadt · Autos werden immer mehr zu rollenden Smartphones. Und das Betriebssystem Android, die Nummer eins bei Computer-Handys, steht vor dem Sprung ins Automobil. Nach Informationen des "Wall Street Journal" plant unter anderem Audi eine große Kooperation mit Google.

Neuheiten-Vorschau - diese Autos kommen 2014
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Das dominierende Smartphone-System Android ist auf dem Weg ins Auto. Der Autobauer Audi wolle die Unterhaltungs- und Informationssysteme in seinen Fahrzeugen mit der Google-Software laufen lassen, berichtete das "Wall Street Journal" am Montag.

Google und Audi wollten die Kooperation kommende Woche auf der Elektronik-Messe CES in Las Vegas präsentieren, hieß es unter Berufung auf informierte Personen. Audi wollte den Bericht nicht kommentieren.

Das Vorhaben sei Teil einer größeren Bewegung, die Android im Auto etablieren wolle, schrieb die Zeitung. Weiterer Teilnehmer dieser Allianz sei der Chip-Spezialist Nvidia.

Auf Fachmessen wie der Internationalen Automobil-Ausstellung IAA waren bereits diverse Prototypen von Cockpit-Elektronik auf Android-Basis zu sehen. Der große Vorteil für Nutzer von Android-Geräten wäre ein direkter Zugriff auf Dienste und Informationen in ihren Smartphones sowie eine gewohnte Bedienung.

Android dominiert im Smartphone-Markt mit einem Marktanteil von zuletzt rund 80 Prozent. Google will die Software aber auch zur Plattform zum Beispiel für vernetzte Haustechnik machen.

Apple arbeitet ebenfalls daran, seine iPhones besser im Auto einzubinden. Seit vergangenem Jahr handelte der Google-Rivale Vereinbarungen für eine vertiefte Integration seiner Geräte und Dienste unter anderem mit General Motors, Daimler und BMW aus.

Dabei geht es zum einen darum, dass Apple-Dienste wie der sprechende Assistent Siri direkt über die Auto-Systeme erreichbar sind. So bekommen Lenkräder eine Taste, die Siri aktiviert. Zum anderen kann das Auto aber auch auf Dienste aus dem iPhone wie Apple-Karten zugreifen, die dann auf dem Display des Fahrzeugs angezeigt werden.

Ein breit angelegter Vorstoß von Android ins Auto wäre eine weitere schlechte Nachricht für den Smartphone-Pionier Blackberry. Ihm gehört das Betriebssystem QNX, das bisher oft in der Autoelektronik zum Einsatz kam. Im Smartphone-Geschäft verlor Blackberry zuletzt massiv Marktanteile, QNX gilt als einer der Stützpfeiler für die Zukunft.

(dpa)
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