Polizei warnt vor "Nigeria-Briefen"Neue Masche: "Bettel- E-Mails" mit verlockenden Provisionen
Wiesbaden (rpo). Wer in diesen Tagen per E-Mail Angebote mit Geschäftsvorschlägen im Irak erhält, sollte diese sofort Löschen. Dahinter steht eine neue Betrugsmasche nach dem Prinzip der so genannten Nigeria-Briefe. Derzeit stehen nach Aussage des Hessischen Landeskriminalamtes Offerten hoch im Kurs, bei denen potenziellen Interessenten unter Hinweis auf die Situation in Irak dubiose Geschäftsvorschläge gemacht werden: Für das Freisetzen von Vermögen werden verlockende Provisionen in Aussicht gestellt. Seit mehr als 15 Jahren verschicken nach LKA-Aussage vorwiegend Nigerianer Briefe, Telefaxe und E-Mails, in denen um Hilfe bei heiklen Geldtransfers in Millionenhöhe gebeten werde. Die geschilderten Geschichten variieren zwar, jedoch ist nach den polizeilichen Erfahrungen immer von einem betrügerischen Hintergrund auszugehen. Trotz einer Sensibilisierung der Bevölkerung seien auch heute noch Schadenssummen in fünf- und sechsstelliger Höhe keine Seltenheit. Die Schätzungen der nigerianischen Polizei belaufen sich laut LKA auf wöchentlich rund 30.000 unseriöse Geschäftsofferten, die aus Nigeria in alle Welt versandt werden. Allein für das Jahr 2001 sei in der Bundesrepublik bundesweit ein Schaden von etwa 1,63 Millionen Euro registriert worden. Dies dürfte jedoch nur die Spitze des Eisberges sein, da viele der Geschädigten keine Anzeige bei der Polizei erstatteten, erklärte das LKA. Die Polizei rät, nicht auf derartige Offerten zu reagieren und keinesfalls persönliche Daten wie Bankverbindung oder Adresse zu übermitteln. Ein Merkblatt "Nigeria-Briefe" ist auf jeder Polizeidienststelle erhältlich und lässt sich auch aus dem Internet herunterladen.