Debatte um Verifikationshäkchen Musk spendiert Stephen King und William Shatner Twitter-Haken

New York · Twitter hat die blauen Verifikationshäkchen entfernt, die früher kostenlos an prominente und relevante Persönlichkeiten vergeben wurden. Am Freitag hatten nur noch zahlende Abo-Kunden ein solches Symbol in ihren Profilen - ohne dass ihre Identität aber überprüft wurde. Besitzer Elon Musk übernimmt jetzt die Gebühr für einige Stars jedoch selbst.

Elon Musks Twitter-Profil auf einem Handy-Bildschirm (Symbolbild).

Elon Musks Twitter-Profil auf einem Handy-Bildschirm (Symbolbild).

Foto: AFP/CHRIS DELMAS

Bislang hatte Twitter etwa 300.000 verifizierte Nutzer - viele von ihnen sind Journalisten, Sportler oder Personen des öffentlichen Lebens. Die blauen Häkchen bedeuteten, dass der Kontoinhaber von Twitter als der verifiziert wurde, für den er sich ausgibt. Zu den prominenten Nutzern, die am Donnerstag ihre blauen Häkchen verloren, gehörten Beyoncé, Papst Franziskus, Oprah Winfrey und der ehemalige US-Präsident Donald Trump.

Die Kosten für die Beibehaltung der Markierungen reichen von 8 Dollar pro Monat für einzelne Webnutzer bis zu einem Startpreis von 1000 Dollar monatlich für eine Organisation. Musk, der Twitter im Oktober für 44 Milliarden Dollar übernommen hatte, erhofft sich dadurch höhere Einnahmen für die angeschlagene Plattform. Darüber hinaus seien die blauen Verifizierungshaken zum Statussymbol einer Elite geworden, sagte Musk. Er sprach von einer „korrupten“ Vergabepraxis. Twitter verifiziert die einzelnen Konten nun nicht mehr.

Mehrere prominente Nutzer, darunter Basketballstar LeBron James, Autor Stephen King und Schauspieler William Shatner, haben sich geweigert, sich für einen neuen Haken anzumelden - die Profile dieser drei hatten am Freitag dennoch weiterhin blaue Häkchen. King legte Wert auf die Feststellung, dass er kein Abo-Kunde sei. „Mein Twitter-Konto sagt, dass ich Twitter Blue abonniert habe. Habe ich aber nicht. Mein Twitter-Konto sagt, dass ich eine Telefonnummer angegeben habe. Habe ich aber nicht“, twitterte King am Donnerstag. Musk schrieb daraufhin, er „bezahle für ein paar persönlich“. Später präzisierte er, er zahle nur für King, Shatner und James.

Nicht nur Prominente und Journalisten haben ihre blauen Haken verloren. Viele Regierungsbehörden und gemeinnützige Organisationen auf der ganzen Welt wurden nicht mehr verifiziert, was die Befürchtung aufkommen ließ, dass Twitter seinen Status als Plattform für akkurate Informationen aus authentischen Quellen, auf die man sich auch in Notfällen berufen könne, verlieren könnte.

Des Weiteren hat Twitter Kennzeichnungen entfernt, die Medienunternehmen als regierungsfinanziert oder staatsnah bezeichnen. Zu den Betroffenen zählt das National Public Radio in den USA, das letzte Woche angekündigt hatte, Twitter nicht mehr zu nutzen, nachdem sein Hauptkonto als „staatsnah“ eingestuft worden war - ein Begriff, der auch verwendet wird, um auszudrücken, dass Medien von autoritären Regierungen wie Russland und China kontrolliert werden. Twitter änderte die Bezeichnung später zunächst in „staatlich finanzierte Medien“, aber NPR - das nur einen kleinen Teil seiner Finanzierung von der US-Regierung bezieht - gab an, dass dies immer noch irreführend sei.

(felt/dpa)
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