Sicherheitslücke entdeckt Hacker können WhatsApp-Nachrichten manipulieren

Paris · Eine Sicherheitsfirma hat ein Einfallstor für Hacker entdeckt: Beim beliebten Messenger WhatsApp können Chats verändert werden - sogar, wenn Nachrichten bereits gesendet wurden.

 Das Logo des Messengers, der rund 1,5 Milliarden Nutzer hat (Symbolbild).

Das Logo des Messengers, der rund 1,5 Milliarden Nutzer hat (Symbolbild).

Foto: dpa/Silas Stein

Sicherheitsexperten haben eine Schwachstelle im Messengerdienst WhatsApp entdeckt, durch die Nachrichten manipuliert werden können. Wie die israelische Sicherheitsfirma CheckPoint am Mittwoch mitteilte, sind sowohl Gruppenchats als auch Privatkonversationen betroffen. Hacker könnten auf drei Wegen ihr Unwesen treiben: Bereits gesendete Nachrichten verändern, Nachrichten in einer Gruppe veröffentlichen, indem sie sich als Mitglied ausgeben, sowie eine Nachricht an eine einzelne Person schicken und es wie eine Gruppennachricht aussehen lassen.

CheckPoint verwies auf die Gefahr, die das Einfallstor in Wahlkampfzeiten haben könne. In dieser Hinsicht spiele der Dienst eine „immer zentralere Rolle“. In der jüngsten Vergangenheit gab es außerdem in Indien mehrere Lynchmorde durch Bürger, die durch per WhatsApp verbreitete Gerüchte aufgebracht worden waren. Das Unternehmen kündigte auf Drängen der Behörden vor drei Wochen an, in Indien das Weiterleiten von Nachrichten zu erschweren.

Zu den Erkenntnissen von CheckPoint erklärte WhatsApp, dieses Problem aufmerksam geprüft zu haben. Es ähnele dem Versuch, im Nachhinein den Inhalt einer versendeten E-Mail zu ändern. Es gebe aber kein Sicherheitsproblem mit der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, stellte WhatsApp klar. Diese Verschlüsselung stellt sicher, dass nur Versender und Empfänger einer Nachricht den Inhalt lesen können. Die Herausforderung, dass sich Falschinformationen rasant verbreiten könnten, nehme das Unternehmen hingegen „sehr ernst“, hieß es weiter.

WhatsApp wurde 2009 gegründet und 2014 vom Internetkonzern Facebook gekauft. Zu Jahresbeginn hatte der Dienst nach eigenen Angaben 1,5 Milliarden Nutzer, täglich werden 65 Milliarden Nachrichten geschrieben.

(mba/AFP)
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