Kult-Browser Internet Explorer geht nach 27 Jahren in den Ruhestand

Düsseldorf · Seit 27 Jahren gibt es den Internet Explorer. Es gab Zeiten, in denen galt er als der meist genutzte Browser weltweit. Nun schickt Microsoft den Kult-Browser in den Ruhestand und bietet keinen Support mehr an.

 Nach 27 Jahren schickt Microsoft den I nternet   Explorer  endgültig in den Ruhestand. Der Browser war seit Anfang des Internets im Dienst und hat dadurch Kult-Status. Auch wenn er von den meisten aufgrund langer Ladezeiten schon seit Jahhren nicht mehr genutzt wurde.

Nach 27 Jahren schickt Microsoft den I nternet Explorer endgültig in den Ruhestand. Der Browser war seit Anfang des Internets im Dienst und hat dadurch Kult-Status. Auch wenn er von den meisten aufgrund langer Ladezeiten schon seit Jahhren nicht mehr genutzt wurde.

Foto: AP/Damian Dovarganes

Der damalige CEO und Windows-Gründer Bill Gates hielt das Internet anfangs nur für einen Hype und reagierte firmenintern ein wenig zynisch auf die Einführung des Internet Explorers. Der Browser sollte es den Privatleuten, die sich Mitte der 90er zunehmend für das Internet begeisterten, ermöglichen, auf eigene Faust im Netz zu surfen. Mit dem Betriebssystem Windows 95 wurde der Browser fester Bestandteil der Microsoft Computerprogramme. Da Microsoft mit seinem Betriebssystem damals eine marktbeherrschende Stellung genoss und den Internet Explorer bereits als Standardbrowser vorinstallierte, hatte er anderen Browsern gegenüber einen erheblichen Startvorteil. Seinerzeit kam der Internet Explorer zeitweise über 90 Prozent Marktanteil.

Aus Verbraucherschutzgründen wurde damals in einem großen Kartellrechtsprozess beschlossen, dass Microsoft seinen Usern auch andere Browseralternativen anbieten musste. Weil der Internet Explorer häufiger Opfer von Hackerangriffen wurde, bei denen persönliche Daten der Nutzer erbeutet wurden, war die Bereitschaft in der Bevölkerung groß, auf andere Browser umzusteigen. So verlor Microsoft immer mehr Marktanteile im Browsergeschäft und wurde von Firefox, Opera, Safari und später Google Chrome verdrängt. Inzwischen hat Google Chrome laut Daten der Website Statcounter als Desktop-Browser weltweit mit rund 65 Prozent den größten Marktanteil, gefolgt von Safari mit etwa 19 Prozent Marktanteil. Zum Vergleich: Der Internet Explorer kommt inzwischen nur noch auf 0,29 Prozent.

Wegen der immer weiter sinkenden Nutzerzahlen hat Windows bereits Anfang 2020 bekannt gegeben, dass der Internet Explorer nur noch Updates erhalten wird, die Fehler beheben und Sicherheitslücken ausbessern, der Browser als Produkt aber nicht länger weiterentwickelt werden soll. Am 15. Juni 2022 gibt Microsoft nun auch das Ende der entsprechenden Updates bekannt. Die loyalen Nutzer des altgedienten Browsers werden also künftig auf den Microsoft-Nachfolgebrowser Edge umgeleitet, von dort aus können sie den Internet Explorer zwar noch bis 2029 nutzen, Microsoft rät allerdings davon ab, da Sicherheitslecks künftig nicht mehr ausgebessert werden. Lediglich Nutzer einer Businesslizenz sollen bis 2025 noch Support von Microsoft erhalten.

(hf)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort