Falsche Städte und Straßen Warum Google Maps absichtlich Fantasienamen in die Karten schmuggelt

Düsseldorf · Wem bei Google Maps schon mal ein merkwürdig klingender Stadt- oder Straßenname untergekommen ist, der vermutete höchstwahrscheinlich einen Fehler. Doch tatsächlich baut der Konzern die Fantasienamen absichtlich ein – aus einem einfachen Grund.

Der Kartendienst Google Maps baut absichtliche falsche Orte in sein Angebot ein.

Der Kartendienst Google Maps baut absichtliche falsche Orte in sein Angebot ein.

Foto: dpa-tmn/Zacharie Scheurer

Was früher die Papierkarte war, sind heute digitale Kartenanbieter. Vor allem Google Maps ist für viele Menschen zum Alltagstool geworden und bietet Orientierung, wenn sie den Weg nicht kennen. Doch wer in der App schon einmal über skurrile Städte- oder Straßennamen gestolpert ist, wird sich zunächst gewundert und schließlich einen Fehler dahinter vermutet haben.

Tatsächlich werden diese Fehler bewusst von Google in die Karten integriert. Denn der Konzern steckt viel Geld in den Kartendienst und auch in Begleitangebote wie Google Street-View. Daher versucht Google mithilfe von erfundenen Landschaftseinträgen, seine Daten schützen. Die Städte und Straßen mit Fantasienamen werden auch als „Trap Streets“ (falsche Straßen) und „Paper Towns“ (erfundene Städte) bezeichnet und dienen den Kartenanbietern als Plagiatsfalle.

Wird die Karte von anderen Anbietern oder Websites kopiert, lässt sich der Datendiebstahl durch die digitalen Wasserzeichen nachvollziehen und anzeigen. Das ist eine gängige Methode, um Datenbanken vor Datendiebstahl zu schützen, und wird auch in anderen Bereichen angewandt. Die Fantasiestraßen sind allerdings häufig nur in Feldwege und Sackgassen eingebaut, sodass Google-Maps-Nutzer keine Sorge vor unpräzisen Wegbeschreibungen haben müssen.

(hf)
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