Unterstützung für Hallen-Personal Mit Coronavirus infizierter NBA-Star spendet halbe Million US-Dollar

Utah · Große Geste von Rudy Gobert von den Utah Jazz. Der erste NBA-Star, der sich mit dem Coronavirus infiziert hatte, unterstützt das Hallen-Personal während der Aussetzung der Saison finanziell. Auch andere NBA-Profis und Teams zeigen sich solidarisch.

Nach seinem positiven Covid-19-Test will auch Center Rudy Gobert von den Utah Jazz dem Hallen-Personal während der Unterbrechung der Saison helfen. Der erste offiziell bestätigte Fall der NBA möchte mehr als eine halbe Million US-Dollar spenden, das sind umgerechnet knapp 450 000 Euro. Dies teilte Goberts Basketball-Verein mit.

Der Franzose, der wenige Tage vor seinem positiven Test noch Scherze über das Virus gemacht hatte, bat zudem um Entschuldigung. Er sei sorglos gewesen: „Ich hoffe, dass meine Geschichte als Warnung nützlich ist.“

Neben Gobert war auch sein Teamkollege Donovan Mitchell positiv getestet worden. Daraufhin wurde die NBA-Saison für mindestens 30 Tage unterbrochen. „Mir geht es gut“, sagte Mitchell, der in Quarantäne bleibt und sich die Zeit nach eigener Aussage unter anderem mit Videospielen vertreibt.

Das Geld soll sowohl den Angestellten der Vivint Smart Home Arena in Utah zukommen als auch mit dem Virus befassten Sozialdiensten in Utah, Oklahoma City und dem französischen Gesundheitssystem. Mehr als 800 Angestellte arbeiten nach Jazz-Angaben in Teilzeit bei Veranstaltungen in der Vivint Smart Home Arena. Die Unterbrechung sorgt dafür, dass für viele Hallen-Mitarbeiter elementare Gehälter wegbrechen.

Zuvor hatten schon mehrere andere Profis und Vereine - auch aus weiteren US-Sportarten - Spenden angekündigt. „Als Spieler wollten wir gemeinsam mit dem Besitzer und den Trainern etwas tun, um den Kummer in dieser Zeit zu lindern“, sagte Golden State Warriors Topstar Stephen Curry. Der ehemalige NBA-Meister will den Angestellten des Chase Center mit einer Million US-Dollar helfen, das sind umgerechnet knapp 900.000 Euro. Der Besitzer des Vereins, die Spieler und die Trainer bringen die Summe gemeinsam auf. Die Warriors beschäftigen nach eigenen Angaben bei jedem Heimspiel mehr als 1000 Menschen in verschiedenen Teilzeitpositionen.

„Wir können das gemeinsam durchstehen“, erklärte auch Superstar Giannis Antetokounmpo in den sozialen Netzwerken. Der 25-Jährige von den Milwaukee Bucks kündigte an, 100.000 US-Dollar (umgerechnet knapp 90 000 Euro) an die Mitarbeiter im Fiserv Forum zu spenden. Jungstar Zion Williamson (19) von den New Orleans Pelicans will dem in nichts nachstehen. Der Neuling möchte für die Gehälter der Angestellten im Smoothie King Center seines Teams für die nächsten 30 Tage aufkommen.

„Erst diese Leute machen unser Spiel möglich“, schrieb Williamson in den sozialen Netzwerken. Viele Menschen in New Orleans hätten außerdem immer noch unter den Folgen von Hurrikan Katrina 2005 zu leiden. Dirk Nowitzkis früheres Team, die Dallas Mavericks, wollen ihren Hallen-Angestellten Gehalt für die sechs Heimspiele zahlen, die während der vorläufigen 30-Tage-Pause angesetzt waren. Auch Kevin Love von den Cleveland Cavaliers und Detroit Pistons Star Blake Griffin hatten Spenden an die Mitarbeiter in ihren Hallen angekündigt.

LeBron James' Los Angeles Lakers und Kawhi Leonards Los Angeles Clippers, die L.A. Kings aus der NHL sowie die Betreiber ihrer Arena gründen zusammen einen Fonds, um allen nur in Teilzeit Angestellten finanziell zu helfen. Zahlungen sollen an mehr als 2800 Menschen gehen, die an Spieltagen im Ticketverkauf, an den Essständen oder im Sicherheitsbereich im Staples Center arbeiten.

Die stärkste Basketball-Liga der Welt hat unterdessen ihren dritten positiven Test vermeldet. Es handelt sich um einen Spieler der Detroit Pistons. Wie das ehemalige Meisterteam mitteilte, befindet sich der namentlich nicht genannte Profi seit Mittwochnacht in Quarantäne. Medienberichten zufolge hat sich Flügelspieler Christian Wood mit Sars-CoV-2 infiziert, das die Lungenkrankheit Covid-19 verursachen kann. Die Pistons haben den positiven Test erhalten. Der Detroiter ist nach Center Gobert und Mitchell der dritte Coronavirus-Fall in der NBA.

Auch in anderen US-Sportarten werden solche Anstrengungen unternommen. So wollen die Detroit Red Wings aus der NHL und die Detroit Tigers aus der MLB einen Fonds mit einem Umfang von einer Million US-Dollar für die Arena-Mitarbeiter einrichten. Beide Vereine haben denselben Besitzer. Als Teil der „Familie“ bezeichnete NBA-Club Chicago Bulls seine Angestellten. Mit den Eishockey-Profis der Chicago Blackhawks und dem Besitzer des United Centers sollen die an den Heimspieltagen eingesetzten Mitarbeiter trotz der Spielpause bis zum Ende der regulären Saison bezahlt werden.

(dpa/old)
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