Unsere WocheTraurig, aber wahr: Nur reden bringt nichts!
Liebe Mitmoerser, Grillzangen hoch: Wer hat vor, heute ein Stückchen Fleisch auf den Rost zu legen? Die Rahmenbedingungen stimmen jedenfalls: Samstag, Sonne, irgendwas um die 26 Grad. Wer keinen eigenen Garten, keinen Balkon oder Freunde mit Balkon oder Garten hat, muss sich an Tagen wie diesen zwangsläufig ein öffentliches Plätzchen zum Würstchenbrutzeln suchen. GrillHotspot Nummer eins war und ist in Moers der Park. An Wochenenden mit gutem Wetter schlagen dort viele Menschen in kleineren und größeren Gruppen ihr Lager auf - was bislang erlaubt und zunächst einmal schön ist, denn an dieser Stelle vermittelt Moers tatsächlich so etwas wie Großstadtflair. Die Erkenntnis, dass "wildes Grillen" auch Probleme - in erster Linie in Form von zurückgelassenem Müll - mit sich bringt, ist dabei weder neu, noch überraschend, noch Moers-spezifisch. Vorschläge, wie sich die unerwünschten Nebenwirkungen fröhlicher Familien- und Freundeskreistreffen in den Griff kriegen lassen, hat es schon viele geben. Wirklich etwas getan hat sich allerdings nichts. Über die Verabschiedung einer Parksatzung und das Festlegen von Grillzonen wird seit Jahren diskutiert. Derweil hat es die Enni mit erzieherischen Maßnahmen versucht, extragroße Grillmülltonnen aufgestellt und Promotion-Teams losgeschickt, die über die richtige Entsorgung von Abfall aufgeklärt haben. Die traurige Erkenntnis Stand heute ist: Nicht alle, aber viele Menschen sind unbelehrbar. Die CDU will deshalb jetzt klare Regeln aufstellen, Grillen nur noch auf ausgewiesenen Flächen im Freizeitpark und gegen eine Nutzungsgebühr erlauben, Ordnungspersonal aufstocken und Verstöße konsequent ahnden. Dazu, wie das funktionieren kann, soll die Verwaltung Vorschläge ausarbeiten. Ein entsprechender Antrag für die nächste Sitzung des Stadtrats liegt vor. Claus Peter Küster von der Fraktion "Die Grafschafter" hält die Idee unter anderem für "unsozial". "Die, die sich ordentlich verhalten und vielleicht keinen eigenen Garten haben, sollen durch eine neue Gebühr mit ,bestraft' werden", sagt er - und hat recht. Auf der anderen Seite: Die "Guten" sind mittlerweile offenbar in der Unterzahl, und die Kosten für das Entsorgen des Grill-Mülls und die Beseitigung von Schäden trägt heute die Allgemeinheit, was auch nicht okay ist. Einig ist man sich in Moers doch eigentlich, dass Schönes und Wertvolles erhalten werden soll. Der Stadtpark gehört da ganz sicher dazu, oder was meinen Sie?