KommentarZacherts erster Streich
Lanxess-Chef Matthias Zachert ist ein kontrollierter Mensch. Nie würde er sagen, dass sein Vorgänger Axel Heitman das Unternehmen größenwahnsinnig geführt hat. Dabei sind viele Probleme, die der Kölner Dax-Konzern jetzt hat, hausgemacht. Berauscht vom kurzfristigen Erfolg, es der früheren Mutter Bayer gezeigt zu haben, hatte Heitmann überzogen: beim Bau der Zentrale, bei der Aufblähung der Verwaltung, beim Bau neuer Werke in Asien. Heute fragt man sich: Wie kann man einen Konzern so einseitig als Zulieferer für eine zyklische Branche (Auto) aufstellen? Hinzu kommen die Probleme von Europas Chemie (hohe Energiekosten). Getreu dem Manager-Motto: Den größten Ärger zuerst, räumt Zachert, seit wenigen Monaten im Amt, nun auf. Das Sparprogramm für die Verwaltung scheint sinnvoll. Ans Eingemachte wird es gehen, wenn sich Lanxess im nächsten Schritt Produktions-Standorte anschaut und über Fusionen nachdenkt.