DüsseldorfKraft korrigiert sich: Stundenlang kein Handynetz
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) hat ihre umstrittene Aussage zum "Brandenburger Funkloch" relativiert. Wie berichtet, war sie Anfang des Monats bei einer Veranstaltung in Münster gefragt worden, warum sie nicht schon Ende Juli in die Stadt gekommen sei, um sich über die schweren Unwetterschäden zu informieren. Kraft hatte dazu nach einem Bericht der "Westfälischen Nachrichten" erklärt: "Ich war in Brandenburg auf einem Schiff und hatte eine Woche keinen Empfang." CDU-Landeschef Armin Laschet hatte dazu im Landtag erklärt, er könne es kaum glauben, dass die Regierungschefin eine Woche lang nicht erreichbar gewesen sein soll. Der CDU-Politiker Thomas Sternberg forderte Kraft schriftlich auf, dazu Stellung zu nehmen. Er wollte von Kraft auch wissen, wo genau sie sich damals aufgehalten habe. Darauf geht die Ministerpräsidentin in ihrer Antwort jedoch nicht ein. Sie sei am 29. Juli telefonisch von Innenminister Ralf Jäger (SPD) über das Unwetter informiert worden - "er erreichte mich wegen der Funklöcher vor Ort erst nach mehreren Versuchen". Jäger habe ihr berichtet, dass es nach Auskunft des Münsteraner Oberbürgermeisters zwei Tote gebe und dass einzelne Stadtteile erheblich betroffen seien. Kraft weiter: "Wegen der erwähnten Einschränkungen beim Mobilfunkempfang, sogar stundenlang gar kein Netz (Funkloch) und ohne Fernseher an Bord, war es mir nicht möglich, Bild- und Filmmaterial anzusehen." Erst nach ihrer Rückkehr habe sie dies nachholen können.