KommentarNeue Chaostage bei Siemens
Siemens war mal der deutsche Vorzeige-Konzern — berühmt durch seine Ingenieurskunst, geachtet wegen seiner Professionalität. Mittlerweile ist Siemens zur Chiffre für Chaos geworden. Korruptionsaffäre, technisches Versagen bei Zügen, kaufmännisches Versagen bei Prognosen, Sturz des Konzern-Chefs, lauten die Stichworte. Nun zeigt auch die Kommunikationsabteilung, dass sie ihr Handwerk nicht versteht. Der Betriebsrats-Chef wurde gestern deutlich: Anstatt die Mitarbeiter zu beruhigen, hat Siemens sie weiter verunsichert. Doch wer um seinen Job bangt, kann nicht arbeiten. Dabei muss gerade Siemens etwas für seine Produktivität tun. Die Umsatzrendite vom großen Konkurrenten General Electric liegt bei zehn Prozent, Siemens schafft nur sechs Prozent. (anh)