RemscheidScherf: „Schmuckstück des Ruhrgebiets“
Er war zehn Jahre regierender SPD-Bürgermeister der Hansestadt Bremen: Dr. Henning Scherf. Im November 2005 legte er sein Amt nieder — aus persönlichen Gründen, wie er damals angab. Doch die Füße hochlegen will der mittlerweile 69-Jährige noch lange nicht. Jetzt verband der hochgewachsene Politiker zwei Termine im Bergischen miteinander: zum einen die Einladung einer katholischen Gemeinde in Wuppertal, wo er sein neues Buch vorstellte, und zum anderen sein Gastauftritt als Festredner beim Neujahrsempfang der Industrie- und Handelskammer Wuppertal-Solingen-Remscheid in der historischen Stadthalle. Sein Thema: „Was braucht das Land?“ Bekanntschaft mit der Halle hatte Scherf schon früher gemacht: Als er einst den Geburtstag mit dem gebürtigen Wuppertaler Parteifreund Johannes Rau feierte. Zur Diskussion um einen Zusammenschluss der drei bergischen Großstädte hatte Scherf — wenngleich eher unfreiwillig — auch etwas beizusteuern: Die Stadthalle sei „ein Schmuckstück für das ganze Ruhrgebiet“, sagte er. Heiteres Gemurmel ob dieser „Eingemeindung“ kam aus den Reihen der Gäste. Denn im Herzen von Elberfeld hatte sich fast alles eingefunden, was im Städtedreieck Rang und Namen hat: Gut 800 Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Wirtschaft und dem öffentlichen Leben hatten den Weg nach Wuppertal gefunden. Darunter aus Remscheid Bürgermeisterin Monika Hein, die Landtagsabgeordnete Elke Rühl, NRW-Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter mit ihrem Gatten Jürgen Müller, dem Remscheider Stadtdirektor, Baudezernent Helmut Kennepohl und Sozialdezernent Burkhard Mast-Weisz. Doch zurück zu Scherf, der eindrucksvoll ohne Manuskript sprach. Drei Felder betrachtete der Rastlose: Wirtschaftswachstum, Frieden und das Zusammenrücken der Menschen sowie die große Koalition in Berlin. Am Ende gab’s von IHK-Präsident Friedhelm Sträter für Scherf Bücher: über Wuppertal, Solingen und Remscheid. Mit Blick auf die strittige Frage einer Bergischen Großstadt merkte Sträter an: „Es sind Einzelbücher — in einem gemeinsamen Umschlag.“