GeldernHardwarefehler 2.1Anwenderkosten sollen um 30 Prozent steigen
KREIS KLEVE Das ganze Dilemma des KRZN brachte gestern sein Verbandsvorsteher, der Viersener Landrat Peter Ottmann, auf den Punkt: Die Philosophie des Rechenzentrums sei eigentlich immer gewesen, dass alle alles zahlen. Das Anwenderbedürfnis, nur die Produkte zu bezahlen, die man auch selber nutze, widerspreche eigentlich der Idee des Zweckverbands. Mittel- und langfristig werde man wohl „etwas schärfer am Produkt“ abrechnen. Dahinter lauert die Frage, wofür das KRZN eigentlich gebraucht wird. In der Diskussion um die kaufmännische Rathaus-Software wird den Kommunen eine kaum vermittelbare Bewusstseinsspaltung abverlangt: Mit dem Neuen Kommunalen Finanzmanagement sollen sie ihre Rathäuser wie Konzerne führen; wirtschaftlich, immer den Ressourcenverbrauch im Auge. Ausgerechnet die Software für dieses Vorhaben sollen sie aber nicht unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten einkaufen dürfen, sondern nach dem staubig anmutenden Modell einer halbsozialistischen Produktionsgenossenschaft — das passt weder zusammen noch in die Zeit. Obwohl das KRZN früh gewarnt war, hat es sich bis heute nur damit beschäftigt, was es den Kommunen zu seiner eigenen Finanzierbarkeit abverlangen kann. Dass längst das ganze Modell als Hardwarefehler 2.1 infrage steht, ist in Moers noch nicht angekommen.