Ehemalige Bewohner des Raphaelshauses erheben schwere Vorwürfe . Sie kritisieren die Erziehungsmethoden in den fünfziger und sechziger Jahren und verlangen eine Entschuldiung.Heimkinder klagen an
Dormagen Noch heute fällt es Günter Danek schwer, in der Kapelle des Dormagener Raphaelshauses zu beten. "Zu viele negative Erinnerungen", sagt er. Als Zwölfjähriger kam er 1958 in das Heim - und erhebt heute schwere Vorwürfe, klagt die damaligen Erziehungsmethoden an. Vor wenigen Wochen erschien das Buch "Schläge im Namen des Herrn", in dem Autor Peter Wensierksi zahlreiche Beispiele von Kindern zusammen getragen hat, die bis in die siebziger Jahre in Heimen in kirchlicher Trägerschaft gelitten haben. Es hat eine bundesweite Debatte ausgelöst, der sich das Raphaelshaus stellen will. "Wir bemühen uns um einen guten Kontakt zu ehemaligen Bewohnern unseres Hauses, wollen über die Zeit von damals sprechen und zeigen, wie Jugendhilfe heute aussieht", sagt Leiter Hans Scholten.