Alle Artikel vom 01. Juli 2004
Mittel für Friedhöfe sinnvoller einsetzen

Besuch auf Rommerskirchener FriedhöfenMittel für Friedhöfe sinnvoller einsetzen

Alle sechs Friedhöfe der Gemeinde, sowie den jüdischen Friedhof in Butzheim hat die vom Bau- und Grünflächenausschuss eingesetzte Kommission jetzt besucht. Wie der Bericht des zuständigen Tiefbauamtsleiters Rudolf Reimert für die jüngste Sitzung des Fachgremiums deutlich macht, waren alle Kommissionsmitglieder einig, dass die zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel gerade im Bereich der Wegeerneuerung sinnvoller als bisher eingesetzt werden könnten.

Ein singender Physiker

Harald Jers neuer Leiter des "Consono" EnsemblesEin singender Physiker

Harald Jers dieser Tage zu erwischen, ist gar nicht so einfach. denn eigentlich ist der 31-Jährige zurzeit mehr in Stockholm zu Hause, kommt allenfalls für Proben und Konzerte herüber wie jetzt für den Auftritt im Rahmen der Romanischen Nacht im Münster. Jers ist der Leiter des Ensembles "Consono", das im dritten Teil der Musiknacht William Byrd's Marienmesse aufführt.

Förderer des Rock gesucht

Werbeaktion des Vereins "Rock am Turm"Förderer des Rock gesucht

Der gemeinnützige Verein Rock am Turm hat eine breit angelegte Werbeaktion gestartet, um Förder mitglieder zu finden. Im Stadtkalender, der in alle 23 000 Haushalte Meerbuschs verteilt wird, informiert der Verein auf einer Doppelseite über Ziel und Zweck seiner musikalischen und nichtmusikalischen Aktivitäten.

Mit vereinten Kräften

Gründung der Renngemeinschaft Rhein-Kreis NeussMit vereinten Kräften

Von Dirk Sitterle

Limbach fährt zur Fecht-EM

Dormagener bei der Fecht-WMLimbach fährt zur Fecht-EM

Mit Lampenfieber wird Säbelfechter Nikolas Limbach zu kämpfen haben. Denn der Schüler ist zum ersten Mal in seiner sportlichen Karriere für eine internationale Meisterschaft nominiert worden. Der 18-Jährige Dormagener steht im deutschen Säbelteam bei den Europameisterschaften.

Ehrung auf Schloß Dyck

Bundessieger der KreisjugendmusikschuleEhrung auf Schloß Dyck

Gleich fünf Schüler der Kreisjugendmusikschule schnitten beim Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" (1 700 Teilnehmer) erfolgreich ab: Leonie Lubcyk (14), Sari Soebianto (17) und Thomas Gutjahr (14) aus Grevenbroich, Maja Cybulska (12) aus Korschenbroich und Nils Saatkamp (13) aus Neuss.

Kurznachricht

KaarstKurznachricht

Gemeinschaftsgrundschule Büttgen feiert Schulfest

Bestatter als Romanfigur

Neuer KriminalromanBestatter als Romanfigur

Erstmals in der deutschen Literatur hat ein Autor einen Bestatter zur Hauptfigur eines Kriminalromans gemacht. Am kommenden Dienstag, 6. Juli, wird Reiner M. Sowa aus seinem Krimi "Ein Bestatter in dunkler Vergangenheit" im "Schabulskis", Neckarstraße 4, in Hackenbroich vorlesen. Sowa ist vom Fach.

Griechenland schafft sensationell den Finaleinzug

Griechenland -Tschechien 1:0 (0:0) n. V.Griechenland schafft sensationell den Finaleinzug

Porto (rpo). Das erste "Silver Goal" der EM-Geschichte hat Otto Rehhagel und seine griechische Nationalmannschaft ins Finale der Europameisterschaft in Portugal gebracht. Im zweiten Halbfinale gegen die Tschechische Republik markierte Traianos Dellas nach torloser regulärer Spielzeit in der letzten Minute der ersten Verlängerung das entscheidende Tor zum 1:0-Erfolg.Am Sonntag (20.45 Uhr) treffen die Hellenen im Endspiel in Lissabon auf Gastgeber Portugal, gegen den sie bereits das Eröffnungspiel sensationell mit 2:1 gewonnen hatten. Egal wie das Endspiel im Estadio da Luz ausgeht - die Rehhagel-Mannschaft, die sich erstmals seit 1980 wieder für eine EM-Endrunde qualifizieren konnte, hat die kühnsten Erwartungen schon jetzt bei weitem übertroffen. Bei der Rückkehr erwartet "König Otto und seine Untertanen" ein heißer Empfang. 9400 griechische Fans feierten das Team um Kapitän Theodoros Zagorakis schon im Estadio do Dragao von Porto überschwänglich. Außerdem kann sich die griechische Auswahl auf eine stolze Prämie freuen. Die Regierung hatte eine Million Euro ausgelobt, hinzu kamen nochmals 2,3 Millionen Euro netto für die Mannschaft vom Verband. Möglicherweise wird nach dem Finaleinzug noch etwas draufgelegt. Rehhagel entschied auch das Duell der Trainer-Routiniers gegen den ein Jahr jüngeren Karel Brückner zu seinen Gunsten. Der ehemalige Bremer und Lauterer Meistercoach wartete mit einer Überraschung bei der Zuordnung seiner Spieler auf. Um Torjäger Milan Baros kümmerte sich der etatmäßige Rechtsverteidiger Georgios Seitaridis. Die Kreise des Dortmunders Jan Koller störte Mihalis Kapsis, und Konstantinos Katsouranis kümmerte sich um den Mittelfeld-Strategen Pavel Nedved. Dafür wurde Abwehrchef Traianos Dellas als Libero hinter der Dreierabwehrkette installiert. Tschechien mit dem besseren StartDie Tschechen erwischten den besseren Start und versuchten das Tempo hochzuhalten. In der dritten Minute traf der Dortmunder Tomas Rosicky aus 18 Metern nur die Latte. Nur drei Minuten später kam Marek Jankulovsky aus acht Metern frei zum Schuss. Per Faustabwehr klärte Torwart Antonios Nikopolidis spektakulär zur Ecke. Die Rehhagel-Elf hatte Mühe, ein konstruktives Offensivspiel aufzuziehen und musste bis zur 29. Minute auf ihre erste Chance warten. Eine Flanke von Panagotis Fyssas fand ihren Weg in den Strafraum, konnte jedoch von den Mitspielern nicht verwertet werden. Auf der Gegenseite scheiterte erneut Jankulovsky (33.) an Nikopolidis. Vor dieser Szene verletzte sich Nedved bei einem Schussversuch im Strafraum am rechten Knie. Nach kurzer Behandlung kehrte Europas Fußballer des Jahres noch einmal aufs Feld zurück, musste dann jedoch mit Tränen in den Augen ab der 40. Minute auf der Bank Platz nehmen. Auch nach dem Wechsel taten sich die Tschechen äußerst schwer gegen die gutorganisierte und kompromisslose griechische Abwehr. Nach dem Ausscheiden von Nedved fehlte die ordnende Hand. Immer wieder konnte sich die Rehhagel-Truppe befreien und selbst attackieren. Pech hatten die Tschechen jedoch, dass Schiedsrichter Pierluigi Collina nach einem Trikotzupfen von Dellas an Koller (54. ) keinen Elfmeter pfiff. Ohnehin zeigte sich der italienische Referee auch bei rüden Fouls der Hellenen äußerst großzügig und ließ die Gelbe Karte in der Tasche. Erst in der Schlussphase erhöhte Tschechien den Druck und hatte in der 80. Minute durch den freistehenden Koller nach einem sehenswerten Doppelpaß mit seinem Dortmunder Kollegen Rosicky die größte Chance, doch der Ball verfehlte das Tor um Zentimeter. Ebenso erging es Baros (80.) bei seinem ersten Torschuss-Versuch der Begegnung. Auch in der Verlängerung lagen die Vorteile bei den Tschechen, wenngleich Dellas (103.) beinahe per Kopf der Führungstreffer für die Griechen gelungen wäre. Beste Akteure der Tschechen waren Poborsky als Antreiber im Mittelfeld und der stets torgefährliche Marek Jankulovski, während sich bei den Griechen Torhüter Nikopolis und Georgios Seitaridis die Bestnoten verdienten. --------------------------------------------------------------------STIMMEN ZUM SPIELTrainer Otto Rehhagel (Griechenland): "Das Märchen geht weiter, es ist unglaublich was diese Mannschaft hier vollbracht hat. Es ist wie ein Wunder. Die Tschechen waren technisch besser als wir, aber die Leidenschaft und der unbedingte Wille zum Sieg haben entschieden. Jetzt kommt es für die Portugiesen zum Traumfinale, sie wollen Revanche nehmen für das Eröffnungsspiel. Wir sind Außenseiter, aber wir haben nichts mehr zu verlieren. Jetzt ist alles möglich. Was diese Mannschaft auszeichnet, hat man heute wieder gesehen. Ich bin derjenige, der den Spielern Ratschläge erteilt, und sie haben sie auch diesmal umgesetzt." Trainer Karel Brückner (Tschechien): "Wir haben festzustellen, dass wir nach drei Jahren und mehr als 30 Spielen zum ersten Mal ein Gegentor nach einem Eckball bekommen haben. Das beweist, wie wichtig und gefährlich Standardsituationen in der Schlussphase eines Spiels sind. Die Griechen haben sehr effektiven Fußball gespielt. Ich wünsche ihnen, dass ihnen dies auch im Finale gelingt. Für mich ist das nicht das Ende. Ich habe den Jungs gesagt, dass ich stolz auf sie bin. Unsere Vorstellung bei dieser EM war nicht schlecht." --------------------------------------------------------------------STATISTIK ZUM SPIELGriechenland: Nikopolidis - Dellas - Seitaridis, Kapsis, Fyssas - Katsouranis, Basinas (72. Giannakopoulos), Zagorakis, Karagounis - Charisteas, Vryzas (91. Tsiartas) Tschechien: Cech - Grygera, Ujfalusi, Bolf, Jankulovski - Poborsky, Galasek, Rosicky, Nedved (40. Smicer) - Koller, Baros Schiedsrichter: Pierluigi Collina (Italien) Tor: 1:0 Dellas (105.) Zuschauer: 45.000 Beste Spieler: Seitaridis, Nikopolidis - Poborsky, Jankulovski Gelbe Karten: Karagounis (2), Charisteas, Seitaridis - Galasek, Smicer, Baros

Neue Pipeline zur BP

Dormagen / Worringen FG 38 bekommt Gesellschaft.Neue Pipeline zur BP

Von Chris Stoffels

Ohne Gegenstimme

Neues Programm der CDu vorgestelltOhne Gegenstimme

Von Markus Rieger

Neues Königspaar proklamiert

Neuer Schützenkönig in JüchenNeues Königspaar proklamiert

Josef und Alice Piel sind das neue Königspaar des Bürgerschützenvereins Bedburdyck-Stessen. Geschäftsführer Hans-Josef Winzen proklamierte das bisherige Kronprinzenpaar zu Nachfolgern von Friedhelm und Monika Mausberg. Der neue Schützenkönig gehört dem Jägerzug "Edelweiß" an. Zuvor war der gebürtige Kapellener bei den Sappeuren in Wevelinghoven aktiv.

Ostfriesisches Markttreiben

Die Ostfriesen kommen nach JüchenOstfriesisches Markttreiben

Die Ostfriesen kommen! "Moin, moin" schallt es ab Donnerstag über den Platz am Kaus Katz, wenn ab 10 Uhr der zweite Ostfriesenmarkt seine Pforten öffnet. Der Besucher haben dann bis Sonntag die Gelegenheit, mitten in Jüchen einzutauchen in die Welt an der Waterkant mit ihren für Rheinländer mitunter skurrilen Sitten und Gebräuchen.

Neubau bis August 2005

Kindergarten wird neu aufgebautNeubau bis August 2005

Der im Frühjahr niedergebrannte Orkener Kindergarten wird neu gebaut. Das erklärte Beigeordneter Michael Heesch gestern vor dem Jugendhilfeausschuss. Er rechnet mit einem Eröffnungs-Termin im August nächsten Jahres.

Bundestag beschließt Verkürzung des Zivildienstes

Gesetzesänderung bedarf nicht der BundesratszustimmungBundestag beschließt Verkürzung des Zivildienstes

Berlin (rpo). Wehr- und Zivildienstpflichtige können zukünftig nur noch bis zum 23. Lebensjahr regelmäßig herangezogen werden. Außerdem soll der Zivildienst von zehn auf neun Monate verkürzt und damit der Dauer des Grundwehrdienstes angeglichen werden. Einen entsprechenden Gesetzentwurf der Bundesregierung verabschiedete der Bundestag am Donnerstagabend mit der rot-grünen Koalitionsmehrheit. Verheiratete sollen zudem auf Antrag vom Wehr- oder Zivildienst befreit werden. Dies gilt auch für Wehrpflichtige, die in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft leben oder das Sorgerecht für mindestens ein Kind haben. Gleichermaßen auf Antrag befreit werden sollen Wehrpflichtige, deren Eltern oder Geschwister an den Folgen einer "Wehr- oder Zivildienstbeschädigung" gestorben sind. Auch wenn bereits zwei Geschwister eines Wehrpflichtigen ein Freiwilliges Soziales oder Ökologisches Jahr, den Grundwehrdienst oder Zivildienst abgeleistet haben, kann der Betreffende auf Antrag befreit werden. Ferner sollen künftig auch Wehrpflichtige vom Zivildienst zurückgestellt werden, die nach dem Abitur eine betriebliche Ausbildung aufgenommen haben oder im Beamtenverhältnis ausgebildet werden. Studierende sollen der Neuregelung zufolge ab dem dritten Semester nicht mehr vor ihrem Hochschulabschluss einberufen werden. Auch bei anderen Ausbildungsformen gilt, dass die Betreffenden nicht vor dem Abschluss einberufen werden, sobald sie ein Drittel der Lehrzeit absolviert haben. Vom Wehr- oder Zivildienst befreit wird ferner, wer einen Betrieb leitet oder im elterlichen Betrieb tätig ist. Der Bundesrat wird sich voraussichtlich im September mit der Vorlage befassen. Die Gesetzesänderung bedarf allerdings nicht der Zustimmung der Unions-dominierten Länderkammer.

Die Antrittsrede von Horst Köhler im Wortlaut
Die Antrittsrede von Horst Köhler im Wortlaut

Bundespräsident erntete viel Applaus für AntrittsredeDie Antrittsrede von Horst Köhler im Wortlaut

Berlin (rpo). Horst Köhler ist jetzt auch offiziell der neue Bundespräsident in Deutschland. Für seine Antrittsrede erntete er viel Applaus. Wir haben die komplette Rede im Wortlaut zusammengestellt. "Wir haben uns hier zur Vereidigung und Amtseinführung des neu gewählten Bundespräsidenten versammelt. Gleichzeitig wollen wir Johannes Rau danken, der nach fünf Jahren aus dem Amt ausscheidet - nach fünf überaus bewegten, schwierigen Jahren für unser Land und für die ganze Welt.Als Johannes Rau am 1. Juli 1999 - übrigens noch im Bonner Plenarsaal - in sein Amt eingeführt wurde, da hielten wir die Jahrtausendwende für die bevorstehende große Zäsur. Wir konnten nicht wissen, dass uns Monate danach eine Zeitenwende ganz anderer Art einholen würde, unerwartet, brutal und heimtückisch: durch die menschenverachtenden Terroranschläge von New York und Washington. Sie stehen für eine neue Qualität von Hass und Gewalt, Angst und Unsicherheit - in den internationalen Beziehungen, aber auch im Alltag der Menschen, überall auf der Welt. Angesichts dieser neuen, unerwarteten Herausforderungen war es umso wichtiger, dass wir in Ihnen einen Bundespräsidenten hatten, der nicht nur den Menschen im Lande Orientierung und Halt gegeben hat, sondern der einen reichen Schatz an internationaler Erfahrung mitgebracht hat und der auch im Ausland hohes, ja höchstes Ansehen genießt.Herr Bundespräsident, lieber Johannes Rau, dank Ihrer Offenheit, Sensibilität und Herzlichkeit hatten Sie bereits Freunde in aller Welt, als Sie das höchste Staatsamt angetreten haben. In den letzten fünf Jahren sind unzählige Zeichen von Respekt und Vertrauen hinzugekommen. Ich will nur zwei erwähnen, die herausragend waren: die Einladungen aus Israel und aus Polen, vor den Parlamenten beider Länder zu sprechen - eine Ehre, die Ihnen als erstem deutschen Politiker zuteil wurde und die Sie genutzt haben, das Vertrauen in unser Land zu stärken.Die Beziehungen zu Israel und zu Polen werden wegen unserer schwierigen, belasteten Vergangenheit immer ganz besondere Beziehungen sein. Obwohl Sie sich dieser historischen Verantwortung bewusst waren, haben Sie die mutige Entscheidung getroffen, vor der Knesset in deutscher Sprache zu reden. Sie haben diesen mutigen Schritt damit begründet, dass es weniger darauf ankommt, in welcher Sprache man spricht, als darauf, was man sagt. Und Sie haben die richtigen Worte gefunden - in Israel, in Polen und in den vielen anderen Ländern, die Sie bereist haben.In Polen waren Sie so oft wie in keinem andern Land, zuletzt am Vorabend der Osterweiterung der Europäischen Union. Es war richtig, dass der deutsche Bundespräsident in dieser historischen Stunde vor den polnischen Parlamentariern deutlich gemacht hat, dass uns die Pflege der deutsch-polnischen Beziehungen eine Herzensangelegenheit ist. Das ist sie auch für Johannes Rau ganz persönlich, der sich dem Motto Willy Brandts verpflichtet fühlt, dass wir ein Volk guter Nachbarn sein wollen. Es ist ein großartiger Beweis für die Kraft des europäischen Gedankens, dass Polen und Deutsche, Westeuropa und Osteuropa unter dem einen Dach der Europäischen Union vereint und freundschaftlich zusammenleben. Johannes Rau hat das in Polen als ein "Wunder" bezeichnet. Johannes Rau war kein Präsident diplomatischer Unverbindlichkeit. So wie er aus Überzeugung in Polen für gute Nachbarschaft warb, so mahnte er aus Überzeugung in China die Einhaltung der Menschenrechte an. Als Bundespräsident war er versöhnlich, aber nicht anbiedernd. Auch im eigenen Land hat er stets gesagt, was gesagt werden musste, auch wenn es unbequem war - ich denke etwa an seine öffentliche Rüge für die politisch Handelnden nach dem Scheitern des Zuwanderungsgesetzes. In Fragen, die ihm wichtig waren, hat er deutlich Position bezogen. Dazu hat er nicht zuletzt die alljährliche Berliner Rede genutzt, die von seinem Vorgänger Roman Herzog initiiert und von ihm selbst dann institutionalisiert wurde.Die notwendige Überparteilichkeit dieses Bundespräsidenten, so wie Johannes Rau sie interpretiert hat, ist weit entfernt von Überzeugungslosigkeit. Alle Berliner Reden von Johannes Rau zeichnen sich dadurch aus, dass sie ausgewogen argumentieren, aber zugleich auch klar Position beziehen. Am frischesten dürfte uns allen noch seine letzte Mahnung in Erinnerung sein, dass wir Politiker uns stärker um Wahrhaftigkeit, Glaubwürdigkeit und Anstand bemühen sollten, um das Vertrauen der Bürger wiederzugewinnen.Nachhaltige Wirkung hat gewiss auch seine große Rede zur Bio- und Gentechnik hinterlassen, in der er für mehr Behutsamkeit und Besonnenheit im Umgang mit den ethischen Problemen der wissenschaftlichen Forschung plädierte, für einen Fortschritt nach menschlichem Maß eintrat - aus einer religiös fundierten Ehrfurcht vor der menschlichen Würde heraus. Denn für Johannes Rau war Politik nie von den Werten zu trennen, die er für sein Leben und für den Zusammenhalt der Gesellschaft für unersetzlich hält. Schon in seiner Antrittsrede hat er keinen Hehl daraus gemacht, dass der christliche Glaube das Fundament ist, auf dem seine politischen Überzeugungen ruhen. Wer Stoff für's Nachdenken, wer Wegweisung sucht, der lese Johannes Raus Berliner Reden nach!Johannes Rau war ein ausgesprochen fleißiger Präsident. Rund 900 Besuchstermine im In- und Ausland hat er während seiner Amtszeit absolviert, über 700 Reden gehalten, tausende von Briefen geschrieben, unzählige Gespräche mit den Bürgern geführt - ein immenses Arbeitspensum, eine stolze Bilanz! Doch Zahlen sagen nur wenig darüber aus, was der scheidende Bundespräsident geleistet und bewirkt hat: Sie sagen nicht, wie vielen Menschen er Mut gemacht hat, wie vielen er Vertrauen in unseren Staat und unsere Demokratie geschenkt hat, wie vielen er neue Sichtweisen eröffnet hat. In Zeiten der lauten Töne, der aggressiven Häme ist er durchs Land gereist, hat Menschen zugehört und sie das Zuhören gelehrt. Er hat seine beneidenswerte Gabe, ein Menschenfischer zu sein, dazu verwandt, ein guter Botschafter der Bürgergesellschaft zu werden, mit Humor, mit Seele, mit Empathie für die Menschen und ihre Ängste und Hoffnungen.Den Zusammenhalt der Menschen, ihr Zusammenleben zu sichern und zu fördern - in Zeiten politischer Trennung und nach Überwindung der deutschen und europäischen Spaltung - das war und ist ein lebensprägendes Motiv Johannes Raus. Seine politische Laufbahn begann in den fünfziger Jahren. Damals trat er in die Gesamtdeutsche Volkspartei Gustav Heinemanns ein, weil er davon überzeugt war, dass wir uns nicht mit der deutschen Teilung abfinden dürften. Auch in den späteren Jahren - als SPD-Abgeordneter im Landtag, als Wissenschaftsminister und schließlich als Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen - hielt er an diesem Ziel fest und reiste immer wieder nach Ostdeutschland. Ganz offenbar haben die Ostdeutschen das nicht vergessen, und sie haben das persönliche Interesse dieses Bundespräsidenten an ihren Sorgen und Problemen gespürt. Johannes Rau hat jedenfalls die Zustimmung von mehr als zwei Dritteln aller Ostdeutschen - in diesem Fall bin ich gerne bereit, den Ergebnissen von Meinungsumfragen zu glauben.Seinen Anspruch, Präsident aller Deutschen zu sein und den Zusammenhalt von Ost und West zu stärken, hat der scheidende Bundespräsident in unzähligen Besuchen und Gesprächen mit den Menschen in Ost und West eingelöst. Damit hat er nicht zuletzt auch gezeigt, dass sich die Eignung zu diesem Amt nicht in der Erfüllung bestimmter formaler Kriterien wie Mann oder Frau, Ostdeutscher oder Westdeutscher - erweist, sondern vor allem in der Persönlichkeit und den Leistungen des jeweiligen Amtsinhabers. Herr Bundespräsident, verehrter Johannes Rau, mit Ihnen hatten die Menschen in Deutschland einen Präsidenten, der die Lebenserfahrung und die Glaubwürdigkeit hatte, "moralische Instanz" zu sein. Sie konnten in schwieriger Zeit Rat und Orientierung, Zuspruch und Zuversicht geben, denn Sie vereinen in sich in glücklicher Weise politische Erfahrung, Lebensklugheit und Menschenfreundlichkeit.Ihre Fähigkeiten und Gaben haben nicht nur anderen Menschen Vertrauen eingeflößt, sondern auch Ihnen persönlich geholfen, schwierige Zeiten durchzustehen. Ich will hier nicht von Krankheit und anderen Schicksalsschlägen reden - auch die haben Sie zu überwinden und zu verkraften gehabt. Ich will daran erinnern, dass Ihnen - auch das ein Ausdruck der veränderten Stimmung im Lande - die Zeit Ihrer Kandidatur und Amtsübernahme von einer skandalsüchtigen Öffentlichkeit nicht leicht gemacht worden ist. Ich halte es auch im Rückblick für einen beispiellosen und bedenklichen Vorgang, dass einige Medien nicht einmal mehr vor der Würde des höchsten Staatsamtes Halt gemacht haben. Aber Sie haben diejenigen, die Sie zu Beginn Ihrer Amtszeit eher abschätzig behandelt haben, auf überzeugende Weise widerlegt, auf eine Weise, die Ihnen die überwältigende Zustimmung der Bürger unseres Landes eingebracht hat.So hat Johannes Rau auch die schwierigen Seiten dieses gewiss schönen Amtes erlebt und erfahren. Zwischen dem in unserer Mediengesellschaft immer stärker werdenden Zwang zur Unterhaltung und dem unausweichlichen Ernst der Politik besteht ein Zwiespalt, der den Bundespräsidenten, der doch vor allem über das gesprochene Wort wirkt, in besonderer Weise betrifft. Wie soll, wie kann er sich Gehör verschaffen, wenn auf fast vierzig Kanälen rund um die Uhr geredet wird? Wie soll er Gedankentiefe weitergeben, wo alles auf oberflächliche Zerstreuung ausgerichtet ist? Johannes Rau hat sich diesem Dilemma auf eine für ihn typische Art und Weise entzogen: indem er nicht auf Kameras, sondern auf Menschen zuging. Wie oft ist gerade diese seiner Fähigkeiten, auf Menschen zuzugehen, beschrieben und bewundert worden! Die Nähe zu den Menschen war ihm ein Bedürfnis, und es war ihm ernst mit dem Diktum Hannah Arendts, Politik sei angewandte Liebe zur Welt. Den scheidenden Bundespräsidenten hat immer die Frage bewegt, welches Bild vom Menschen und welches Bild vom menschlichen Zusammenleben wir haben und vermitteln.Das Wohl der Menschen gilt ihm als der Maßstab, an dem Politik sich zu orientieren hat. In seiner Antrittsrede hat er gemahnt, diesen Maßstab auch anzulegen, wenn es um die große politische Gestaltungsaufgabe der Gegenwart geht, die Globalisierung. Die entscheidenden Fragen dabei waren für ihn, wie privates Wirtschaften und öffentliche Verantwortung im Interesse aller in ein neues Gleichgewicht gebracht werden könnten und wie das Spannungsverhältnis zwischen Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität bei uns zu Hause und auf unserem Globus gelöst werden solle.Mit Sorge beobachtet er, dass gewachsene Werte an Verbindlichkeit, bewährte Institutionen an Bindekraft verlieren und jeder von allem den Preis kenne und von nichts mehr den Wert. So hat Johannes Rau davor gewarnt, über dem Streben nach wirtschaftlichem Erfolg nicht den Wert von Solidarität für den Zusammenhalt einer Gesellschaft zu unterschätzen. Deshalb verteidigte er vehement die Schutzfunktion des Staates und das Modell des europäischen Sozialstaates. Diese Haltung, so kommentierte der "Rheinische Merkur", sei so anachronistisch, dass sie schon wieder anarchisch wirke. Ich bin sicher, dass nicht diese Haltung anachronistisch ist, sondern dass allenfalls die tiefe und ehrliche Überzeugung so wirkt, mit der Johannes Rau sie vertritt. Dann wäre die Eigenschaft "anachronistisch" allerdings eine Auszeichnung. Ich bin jedenfalls sicher, sehr geehrter Herr Rau, dass dieses Thema, das Sie so bewegt hat, noch lange über Ihre Amtszeit hinaus aktuell bleibt. Eine andere Aufgabe, für die Sie sich sehr engagiert haben, ist ebenfalls noch nicht gelöst: Zuwanderung und Integration, das Thema Ihrer ersten Berliner Rede. Es ist leider nicht mehr gelungen, vor Ablauf Ihrer Amtszeit das Zuwanderungsgesetz zu beschließen. Wir alle wissen, dass Sie es gerne noch selbst unterzeichnet hätten. In vielen Gesten haben Sie gezeigt, wie gern Sie dieses Amt ausgeübt haben - weil Sie darin mehr bewirken und gestalten konnten, als man dem Amt gemeinhin zuschreibt. Verehrter Johannes Rau, wir haben es bemerkt: Das Amt hat Sie ausgefüllt und Sie haben das Amt ausgefüllt - als ein wirklicher Bürgerpräsident!Vor kurzem haben Sie erzählt, Sie läsen von Verfassungsrechtlern, dieses Amt sei "ärmlich" ausgestattet - dabei hätten Sie selbst es als eine überaus reiche Erfahrung erlebt. Auch für uns Deutsche war - das darf ich wohl im Namen aller sagen - die Amtszeit von Johannes Rau eine Bereicherung. Viel dazu beigetragen hat seine Frau Christina, die mit Johannes Rau gemeinsam unser Land stets mit der gebotenen Würde, aber auch mit der ihr eigenen frischen und herzlichen Art vertreten hat. Wie es inzwischen gute Tradition ist, verehrte Frau Rau, haben Sie Ihre bis dahin geübte Zurückhaltung gegenüber der Öffentlichkeit aufgegeben und sich dankenswerter Weise für viele gute Zwecke eingesetzt - besonders vehement für die Kinder- und Jugendarbeit. Sehr geehrter Herr Rau, verehrte Frau Rau, wir danken Ihnen von Herzen für alles, was Sie für unser Land, für die Demokratie und für die Menschen getan haben und wünschen Ihnen für die Zukunft alles erdenklich Gute.Sehr geehrter Herr Köhler, heute übernehmen Sie das höchste deutsche Staatsamt, in das Sie die Bundesversammlung am 23. Mai gewählt hat. Jede Persönlichkeit, die dieses Amt innehat, führt es auf ihre individuelle Art und Weise. Ein solcher Wechsel des Amtsinhabers ist daher immer ein Neuanfang, doch vielleicht ist er es heute in besonderem Maße. Der scheidende und der neu gewählte Bundespräsident kommen aus verschiedenen Berufen, Traditionen, Generationen. Was das für die kommende Amtsperiode bedeutet, können wir naturgemäß noch nicht absehen. Auch habe ich Ihnen heute noch keine Laudatio zu halten. Doch möchte ich Ihnen sagen, wie sehr wir gespannt sind, wie Sie die Herausforderungen meistern, die mit diesem Amt verbunden sind, wie groß auch die Erwartungen. Deshalb wünscht das Deutsche Parlament Ihnen gutes Gelingen und eine glückliche Hand und ich wünsche Ihnen für Ihre große Aufgabe viel Kraft und Klugheit und Gottes Segen."

Israel: Mofas will Sperrwall-Verlauf prüfen lassen

Israelische Raketenangriffe im GazastreifenIsrael: Mofas will Sperrwall-Verlauf prüfen lassen

Gaza (rpo). Der israelische Verteidigungsminister Schaul Mofas will nach dem Urteil des Obersten Gerichts in Jerusalem den gesamten Verlauf des Sperrwalls im Westjordanland überprüfen lassen. Mofas wollte darüber mit Ministerpräsident Ariel Scharon beraten. Unterdessen weiteten die israelischen Streitkräfte ihre Razzien gegen militante Palästinenser aus. Mofas werde gegenüber Scharon anregen, die gesamte Route der Sperranlage zu überdenken, sagten Gewährsleute. Militärplaner begannen damit, die Konsequenzen für die weitere Planung zu bestimmen. Die Gerichtsentscheidung werde den Bau des Abschnitts nahe Jerusalem um mehrere Monate verzögern, verlautete aus Regierungskreisen. Das Gericht ordnete am Donnerstag einen Baustopp in einem weiten Teilabschnitt des Zauns nördlich von Jerusalem an. In Beit Hanun im nördlichen Gazastreifen wurden bei einem Raketenangriff israelischer Kampfhubschrauber mehrere Menschen verletzt. Der Angriff galt nach Militärangaben einer Gruppe von Personen, die Sprengsätze in der Nähe von Truppen verstecken wollten. Aktivist getötetAm Mittwochabend wurde in Beit Hanun ein Aktivist der islamischen Hamas-Bewegung getötet, wie ein Sprecher der Organisation bestätigte. Östlich davon rissen israelische Planierraupen nach Angaben von Anwohnern hunderte Olivenbäume nieder. Dabei wurden sieben Palästinenser verletzt. Ein Bauer bestätigte die Darstellung der Streitkräfte, wonach der Olivenhain von militanten Palästinensern als Versteck für selbst gebaute Raketen genutzt wurde. Der Vorstoß der israelischen Truppen nach Beit Hanun begann am Montagabend. Auslöser war ein palästinensischer Raketenangriff auf die nahe gelegene israelische Stadt Sderot, bei dem zwei Bewohner getötet wurden. Panzer und Bulldozer rückten am Donnerstag auch in das Flüchtlingslager Rafah ein und zerstörten mehrere Häuser. Bei einem Schusswechsel mit bewaffneten Palästinensern wurde nach Angaben von Ärzten ein neunjähriger Junge tödlich getroffen. Erst im Juni waren bei einer groß angelegten Offensive in Rafah 40 Bewohner getötet worden. Auf der wichtigsten Verkehrsverbindung im Gazastreifen lieferten sich bewaffnete Palästinenser und israelische Soldaten ein mehrstündiges Gefecht. Nach Armeeangaben wollten die Bewaffneten nahe der Siedlung Netzarim israelische Autos angreifen. Fünf Palästinenser seien erschossen worden. Krankenhausmitarbeiter erklärten, drei Passanten seien verletzt worden. Nach palästinensischen Angaben waren auch Hubschrauber im Einsatz. Schüsse in JerichoIm sonst eher ruhigen Jericho im Westjordanland fielen am Donnerstag Schüsse, nachdem eine israelische Einheit mit mindestens zwei Panzern in die Stadt eingerückt war. Unter den 34 Festgenommenen sind nach Militärangaben auch acht gesuchte Extremisten. Einer von ihnen soll einen jungen Israeli umgebracht haben, der über das Internet von einer Palästinenserin nach Jericho gelockt worden sein soll. Die israelische Regierung übergab den USA unterdessen eine Liste mit nicht genehmigten jüdischen Siedlungen im Westjordanland, wie ein israelischer Regierungsbeamter mitteilte. Nach dem internationalen Friedensplan der Roadmap sollen alle diese Siedlungen abgebaut werden. Die US-Regierung hat sich zuletzt unzufrieden über den schleppenden Verlauf dieses Prozesses geäußert.

T-Mobile und Gerolsteiner mit Pro-Tour-Lizenz

Elf Radsportteams für neue Rennserie vorläufig zugelassenT-Mobile und Gerolsteiner mit Pro-Tour-Lizenz

Lausanne (rpo). Der Radsport-Weltverband UCI hat elf Rennställen die vorläufige Lizenz für die ab 2005 laufende Pro Tour erteilt. Darunter sind auch die beiden deutsche Teams T-Mobile und Gerolsteiner. Das gab der UCI am Donnerstag bekannt.Drei französische, zwei spanische, ein Schweizer, ein niederländisches sowie das US-Postal-Team des fünfmaligen Tour-de-France-Gewinners Lance Armstrong sind ebenfalls zugelassen worden. Offenbar wegen ihrer Gehaltspolitik stehen bisher keine italienischen Teams auf der Liste. Die UCI-Kommission teilte nach ihrer Sitzung in Lausanne mit, alle nicht berücksichtigten Mannschaften hätten bis zur definitiven Entscheidung im November die Chance, die Bedingungen zu erfüllen. Die Pro Tour wird ab kommendem Jahr ausgefahren und soll 28 Rennen, darunter die Top-Veranstaltungen, umfassen.

Luis Aragones neuer spanischer Nationaltrainer
Luis Aragones neuer spanischer Nationaltrainer

Wie erwartet 65-Jährigen nominiertLuis Aragones neuer spanischer Nationaltrainer

Madrid (rpo). Wie erwartet ist Luis Aragones zum neuen Trainer der spanischen Fußball-Nationalmannschaft ernannt worden. Aragones war bisher Trainer des Erstligisten Real Mallorca. Der 65-Jährige, bislang Coach des Erstligisten Real Mallorca, wird Nachfolger von Inaki Seaz, der nach dem Ausscheiden der "Selecion" in der Vorrunde der Europameisterschaft in Portugal nach kurzem Zögern seinen Rücktritt erklärt hatte. Aragones soll die Spanier zunächst bis zur WM 2006 in Deutschland betreuen. Mallorca hatte dem Wunschkandidaten des Verbandes die Freigabe erteilt. Verbandspräsident Angel Maria Villar erklärte in Madrid, der neunköpfige Vorstand habe sich einstimmig für Aragones entschieden. Der erfahrenste Trainer der Primera Division (757 Spiele) hatte im Jahr 1998 ein erstes Angebot des Verbandes abgelehnt.

Studie: Auf dem Mars hat es geregnet

Niederschlag auf Rotem Planeten vor drei Milliarden JahrenStudie: Auf dem Mars hat es geregnet

Paris (rpo). Eines wussten Wissenschaftler bereits vorher: Der Mars war einst überflutet. Französische Forscher fanden nun heraus, dass es auf dem Roten Planeten vor drei Milliarden Jahren auch geregnet hat. Vor drei Milliarden Jahren habe es auf dem Mars Wasser von oben gegeben, heißt es in einer Studie, die am Freitag in der US-Zeitschrift "Science" veröffentlicht werden sollte. Die Forscher um Nicolas Mangold von der Universität Paris-Süd entdeckten mit Infrarotkameras unterhalb einer vor Millionen Jahren auf dem Mars abgelagerten Staubschicht ein dichtes Netz ausgetrockneter Tälern, deren Verästelungen aussehen, als seien sie durch Regen entstanden. Nach der Studie müssen die Geschichtsbücher über den Mars möglicherweise umgeschrieben werden, denn demnach herrschte auf dem Planeten ein längerer Sommer als bislang angenommen wurde. Nach der herkömmlichen Theorie war das Klima auf dem Mars nach seinem Entstehen zunächst mild; in dieser Zeit war die Oberfläche des Planeten von Wasser überschwemmt, wodurch sich Täler herausbildeten und von Asteroiden hinterlassene Krater unterspült wurden. Vor 3,6 Milliarden Jahren schließlich trat eine Eiszeit auf dem Mars ein - während sich auf der Erde Leben bildete. 500 Millionen Jahre lang war der Mars gefroren. Dieser Theorie zufolge wurde alles übrig gebliebene Wasser zu Eis. Vom Regen gegrabene TälerDie französischen Forscher fanden nun heraus, dass die ihnen zufolge vom Regen gegrabenen Täler gegen Ende dieser Eiszeit entstanden. Das würde die Theorie widerlegen, wonach die Temperaturen zu diesem Zeitpunkt zu niedrig waren, um Niederschlag zu ermöglichen. Die Pariser Wissenschaftler stützten sich auf Daten des Thermal Emission Imaging System (THEMIS), welches den Roten Planeten seit Oktober 2001 mit Infrarotkameras untersuchte. THEMIS machte Aufnahmen von Tälern mit zahlreichen Verästelungen und Windungen, ähnlich den durch Regenwasser erodierten Flächen auf der Erde.

USA: durchwachsene Bilanz für deutsche Autohersteller

Nur BMW mit deutlichem PlusUSA: durchwachsene Bilanz für deutsche Autohersteller

Stuttgart (rpo). Schlechte Zahlen für die deutschen Autobauer auf dem US-Markt im Juni. Vor allem Volkswagen und Audi verkauften erheblich weniger Autos als im Vorjahr, Mercedes-Benz und Porsche verbuchten leichte Gewinne, immerhin BMW konnte ein deutliches Plus verzeichnen.BMW verkaufte in den USA nach Angaben vom Donnerstagabend mit gut 25 000 Fahrzeugen rund 14,2 Prozent mehr Pkw der Marke BMW als im Vorjahresmonat. Der Absatz des Mini sei mit knapp 2900 Pkw leicht hinter dem Vorjahresniveau zurück geblieben. Der Gesamtabsatz sei um 12,4 Prozent auf 27 909 Fahrzeuge gestiegen. Mercedes-Benz legte nach eigenen Angaben im Juni um 1,5 Prozent auf 17 484 Fahrzeuge zu. Profitiert habe das Unternehmen vom Modell CLK, dessen Verkauf sich in den USA auf 2226 Stück fast verdoppelt habe, teilte die DaimlerChrysler-Sparte in Stuttgart mit. Auch Porsche verkaufte im Juni mehr Automobile. Der Konzernabsatz sei in den USA und Kanada um drei Prozent auf 2978 Pkw gestiegen. Dabei sei der Absatz des vor der Ablösung stehenden Modells 911 um 13 Prozent gestiegen, während die Verkäufe des Boxster um 15 Prozent gesunken seien. Vom Geländewagen Cayenne verkaufte Porsche nach eigenen Angaben rund 2,7 Prozent mehr. Volkswagen verkaufte im Juni hingegen mit 22 692 Pkw über 3000 Fahrzeuge weniger als ein Jahr zuvor. Eine genauere Aufschlüsselung teilte der Wolfsburger Konzern am Donnerstag nicht mit. Die Konzerntochter Audi verkaufte in den USA mit knapp 6950 Pkw rund 13,3 Prozent weniger als im Vorjahr.

Hockey-Herren im Finale von Amsterdam

Erfolg gegen Rekord-Olympiasieger Indien beim Vier-Nationen-TurnierHockey-Herren im Finale von Amsterdam

Amsterdam (rpo). Die deutsche Hockey-Nationalmannschaft der Herren sind bereits knapp eineinhalb Monate vor Beginn der Olympischen Spiele in Athen (13. bis 29. August) in Klasseform. Beim Vier-Nationen-Turnier in Amsterdam besiegten die Schützlinge von Bernhard Peters nach Rekord-Weltmeister Pakistan auch Rekord-Olympiasieger Indien. Mit dem 4:0 (1:0) im letzten Vorrundenspiel 4:0 (1:0) gegen die Inder zogen die Deutschen ins Finale des Turniers ein und treffen dort am Sonntag (19.30 Uhr) auf Gastgeber Niederlande oder Pakistan. Nach der 1:3-Niederlage gegen die Niederlande vor zwei Tagen machten dreimal der Münchner Björn Michel und der Hamburger Christoph Bechmann den zweiten Sieg des Turniers perfekt. Zum Auftakt hatte die Mannschaft des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) einen 6:0-Kantersieg über Pakistan gefeiert, das in Athen (13. bis 29. August) erster Gruppengegner der deutschen Mannschaft ist. Trotz des erneuten Erfolges war Bundestrainer Peters nicht ganz zufrieden mit dem Olympia-Test. "Zu viele Fehler, zu viele Unkonzentriertheiten. Toll finde ich es, dass meine Mannschaft hier das Endspiel erreicht hat", meinte der Krefelder.

Schäfer zeigt Interesse am Bundestrainer-Job
Schäfer zeigt Interesse am Bundestrainer-Job

Kameruns Auswahlcoach "liegt der deutsche Fußball am Herzen"Schäfer zeigt Interesse am Bundestrainer-Job

Lissabon/München (rpo). Nach der Absage von Ottmar Hitzfeld hat sich ein anderes aus der Bundesliga bekanntes Gesicht für die Nachfolge des zurück getretenen DFB-Teamchefs Rudi Völler ins Gespräch gebracht. Der langjährige Karlsruher Trainer Winfried Schäfer würde jedenfalls nicht spontan nein sagen."Der deutsche Fußball liegt mir am Herzen", meinte der derzeitige Coach der Nationalmannschaft Kameruns. "Die Sache mit den Jungs in Kamerun macht jedoch großen Spaß, und die Qualifikation für die WM 2006 ist eine spannende Herausforderung. Aber wenn ein Anruf kommt, muss man darüber diskutieren", sagte er dem Internet-Dienst des Sportsenders Eurosport. Bislang, so ergänzte Schäfer, "hat es aber noch keine Kontakte zum DFB gegeben".

Im Elsass vermisste 14-jährige Julie vermutlich tot

Gewaltverbrecher unter Verdacht: "Entführung mit Todesfolge?"Im Elsass vermisste 14-jährige Julie vermutlich tot

Saverne/Straßburg (rpo). Seit sechs tagen wird die 14-jährige Elsässerin Julie vermisst. Vermutlich ist sie einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen. Der zuständige Staatsanwalt Jean Dissler sagte am Donnerstag in Saverne, dass ein Ermittlungsverfahren wegen "Entführung und Freiheitsberaubung mit Todesfolge" eingeleitet werden sollte. Unter dringendem Tatverdacht steht ein mehrfach vorbestrafter, landesweit bekannter Gewaltverbrecher. Der Mann wurde einem Untersuchungsrichter vorgeführt. Von dem Mädchen fehlte trotz intensiver Suche weiter jede Spur. Der in Frankreich als "Pierrot le Fou" ("Pierre, der Verrückte") bekannte 56 Jahre alte Wiederholungstäter war am Vortag nahe der Ortschaft Bourgheim gefasst worden, wo er seit seiner Entlassung aus dem Gefängnis im März in einem Wohnwagen hauste. Zu seiner Festnahme führten nach Angaben eines Sprechers der Gendarmerie nicht näher bezeichnete "physiologische Spuren" an dem Fahrrad, mit dem Julie zuletzt unterwegs war. VerwickeltNach Angaben aus Fahnderkreisen ist "Pierrot le Fou" möglicherweise auch in den Fall der elf Jahre alten Jeanne-Marie aus Rhinau am Rhein verwickelt, die am Dienstag nach elftägiger Suche tot aufgefunden wurde. Ihre entkleidete Leiche lag in einem Bach ganz in der Nähe seines Wohnwagens. Den Angaben zufolge hatte er Kontakt zu zwei Männern, gegen die im Fall Jeanne-Marie ermittelt wird. Die 16 und 34 Jahre alten Brüder stehen in Verdacht, die Elfjährige am 18. Juni beim Spielen nahe ihres Elternhauses mit einem Auto überfahren und die Leiche anschließend weggeschafft zu haben. Unklar war zunächst, ob es einen Zusammenhang zu dem Mord an einer jungen Frau gibt, deren Leiche am 22. Juni in Hindisheim südlich von Straßburg ebenfalls in einem Bach gefunden wurde. Ihr teilweise entkleideter Körper wies Würgemale und Messerstiche und Verstümmelungen an den Geschlechtsorganen auf. Die näheren Todesumstände der kleinen Jeanne-Marie waren dagegen weiter unklar. Eine am Mittwoch vorgenommene Obduktion ergab nach Angaben aus Ermittlerkreisen keine eindeutigen Hinweise auf einen sexuellen Missbrauch. Dieses Hypothese könne jedoch auch nicht ausgeschlossen werden, hieß es. Seit Freitag vermisstDie 14-jährige Julie aus dem Vogesen-Städtchen Schirmeck wird seit vergangenem Freitag vermisst. Sie war nach einem Besuch bei einer Freundin mit dem Rad nach Hause aufgebrochen. Am Montag wurde ihr Fahrrad im Wald nahe Schirmeck gefunden. Zunächst hatten die Fahnder nicht ausgeschlossen, dass die Jugendliche von zu Hause ausgerissen ist. Diese Hoffnung schwand jedoch zunehmend, nachdem eine landesweit und über Interpol verbreitete Vermissenanzeige ohne Ergebnis blieb. Zudem war die Schülerin mit einer einfachen Jogginghose und T-Shirt bekleidet und hatte weder Ausweis noch Geld bei sich. "Pierrot le Fou" ist sieben Mal vorbestraft - unter anderem wegen Vergewaltigung, Freiheitsberaubung, Mordversuchs und Körperverletzung - und hat rund 35 Jahre in Gefängnissen und geschlossenen Psychiatrie-Anstalten verbracht. Im März wurde er vorzeitig auf Bewährung entlassen.

Ullrich: "Armstrong muss gewinnen"

T-Mobile-Kapitän streitet die Favoritenrolle bei der Tour de France abUllrich: "Armstrong muss gewinnen"

Lüttich (rpo). Olympiasieger Jan Ullrich hat kurz vor Beginn der 91. Tour de France die Favoritenrolle abgestritten und sie seinem großen Konkurrenten Lance Armstrong (USA) zugewiesen. "Lance hat fünfmal die Tour in Folge gewonnen. Er muss die Erfolgsgeschichte weiterschreiben, er muss gewinnen", sagte Ullrich. "Ich bin in den letzten Jahren der ewige Zweite gewesen. Ich muss nicht gewinnen, aber ich hab es mir vorgenommen", meinte der gebürtige Rostocker am Donnerstag auf der letzten Pressekonferenz vor dem Prolog am Samstag in Lüttich. Ullrich erklärte ferner, dass er bestens vorbereitet und mit Idealgewicht in die Tour gehen werde: "Ich bin nicht zu ausgemagert, aber in den Bergen werde ich Untergewicht haben." Der T-Mobile-Kapitän will auf dem Prolog beginnen, um jede Sekunde zu kämpfen, rechnet aber mit einer Vorentscheidung in den letzten zehn Tagen. Ullrich geht davon aus, dass Armstrong besser als im letzten Jahr sein wird. "Ich denke, dass er seine Vorbereitung geändert hat. In den vergangenen Jahren hatte er in der letzten Woche seine Probleme. Diesmal wird er später in Form sein. Deswegen hatte er auch vielleicht bei der "Dauphine Libere einige Probleme", sagte Ullrich weiter.

Fall Fourniret: Leichen gefunden

Mutmaßlicher Serienmörder gesteht weitere BluttatenFall Fourniret: Leichen gefunden

Brüssel/Donchery (rpo). Nachdem der mutmaßliche französische Serienmörder Michel Fourniret ein Geständnis abgelegt hatte, haben Ermittler am Donnerstag auf seinem Schlossgelände in den französischen Ardennen zwei Leichen ausgegraben. Bei einer handelt es sich nach Justizangaben vom Donnerstag um die sterblichen Überreste der 1989 verschwundenen zwölfjährigen Elisabeth Brichet. Fourniret habe zudem bei einem Verhör in belgischer Haft gestanden, auch die Lebensgefährtin eines Mitglieds der französischen Terrorgruppe Action Directe, Jean-Pierre Hellegouarch, ermordet zu haben. Die Staatsanwaltschaft von Reims geht davon aus, dass der vorbestrafte Franzose "um die zehn" Morde beging. Der 62-Jährige gab den Angaben zufolge zu, die kleine Elisabeth entführt und nach einer versuchten Vergewaltigung erdrosselt zu haben. Die Ermittler wollten das Gelände von Schloss Sautou bei Donchery in den Ardennen weiter umgraben. Zur Identität der zweiten dort gefundenen Leiche machte die Justiz zunächst keine Angaben. Die Staatsanwaltschaft im südbelgischen Dinant klagte Fourniret am Donnerstagabend wegen Tötung eines Au-Pair-Mädchens an. Zusätzliche BrisanzFournirets mutmaßliche Verbindung zur Linksextremistengruppe Action Directe verlieh dem Fall, der Frankreich und Belgien in Atem hält, zusätzliche Brisanz. Die belgische Tageszeitung "La Libre Belgique" berichtete am Donnerstag, Hellegouarch habe Fourniret beauftragt, gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin die "Kriegskasse" der ehemaligen Terrorgruppe Action Directe zu verwalten. Stattdessen habe Fourniret die Lebensgefährtin umgebracht und mit dem Geld sein Schloss erworben. Die frühere Action-Directe-Aktivistin Hellyette Bess sagte, Fourniret sei nie ein Mitglied der Gruppe gewesen. Er sei lediglich "der Freund einer Freundin einer Freundin" gewesen. Fourniret hatte gestanden, zwischen 1987 und 2001 sechs Mädchen umgebracht zu haben. Seine Frau Monique hatte ihn der Ermordung von neun Kindern bezichtigt. Nach den Angaben des Staatsanwalts von Reims lieferte Fourniret am Donnerstag weitere Einzelheiten zu seinen Kindermorden: Demnach ermordete er 1988 die etwa 20-jährige Fabienne aus dem ostfranzösischen Mourmelon, außerdem die 22-jährige Studentin Jeanne-Marie, die 1989 am Bahnhof von Charleville-Mézières unweit von Donchery verschwand. Auch die 13-jährige Natacha, die seit 1990 im westfranzösischen Rezé bei Nantes vermisst wurde, habe er umgebracht, ebenso die 17-jährige Isabelle 1987. Fourniret war bereits in den 80er Jahren von einem Schwurgericht bei Paris wegen Vergewaltigung und Gewalt gegen Minderjährige zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. In der französischen und belgischen Öffentlichkeit herrschte Entsetzen, dass nach der "Affäre Dutroux" ein weiterer Fall mit Kindesentführungen und Morden aufgedeckt wurde. Marc Dutroux war in der vergangenen Woche wegen Entführung und Vergewaltigung von sechs Mädchen zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Vier seiner Opfer starben, in zwei Fällen gilt Dutroux als Mörder.

UI-Cup: Wolfsburg ohne neun

Trainer Gerets hofft auf Spielgenehmigung für Argentinier AhumadaUI-Cup: Wolfsburg ohne neun

Wolfsburg (rpo). Ohne neun muss der VfL Wolfsburg am kommenden Samstag (15.30 Uhr) in den UI-Cup einsteigen. Das Zweitrunden-Hinspiel gegen den schweizerischen FC Thun in der Volkswagen-Arena wird für Trainer Erik Gerets und seinen verbliebenen Kader damit gleich zu einer ernsthaften Prüfung.So bereiten sich Spielmacher Andres D'Alessandro und Zugang Facundo Quiroga mit der argentinischen Nationalmannschaft auf die Südamerika-Meisterschaft (6. bis 25. Juli) in Peru vor. Stürmer Diego Klimowicz und Mittelfeldspieler Pablo Thiam sind gesperrt, die EM-Fahrer Thomas Brdaric und Martin Petrow haben Sonderurlaub bis zum 19. Juli. Verletzungsbedingt ausfallen werden Roy Präger (Leisten-Operation), Mirko Hrgovic (Bänderdehnung) sowie Karsten Fischer (Muskelfaserriss). "Die Probleme sind schon länger bekannt. Daher bringt es nichts, jetzt zu jammern", sagte Gerets, der hofft, dass zumindest für Zugang Oscar Ahumada (River Plate Buenos Aires) noch rechtzeitig die Spielgenehmigung des argentinischen Verbandes eintrifft.

Müntefering und Sommer: Gespräch in "guter Atmosphäre"

DGB-Chef bleibt aber bei Kritik an ArbeitsmarktpolitikMüntefering und Sommer: Gespräch in "guter Atmosphäre"

Berlin (rpo). In "guter Atmosphäre" haben der SPD-Vorsitzende Franz Müntefering und DGB-Chef Michael Sommer am Donnerstag in Berlin die Probleme zwischen der Regierungspartei und den Gewerkschaften diskutiert. Das Gespräch im Berliner Willy-Brandt-Haus dauerte rund anderthalb Stunden.Bei dem Gespräch sollten die jüngsten Streitigkeiten über die Reformpolitik zur Sprache kommen. Müntefering hatte schon zuvor deutlich gemacht, dass die SPD großes Interesse daran habe, mit den Gewerkschaften weiter engen Kontakt zu halten. Das Gespräch zwischen Müntefering und Sommer diente auch der Vorbereitung eines Treffens des Gewerkschaftsrates am Montag in Berlin. Über die konkreten Inhalte wurde bis dahin Stillschweigen vereinbart. Müntefering hatte das Gespräch mit Sommer nach anhaltender Kritik der Gewerkschaften am Reformkurs der SPD gesucht. Sommer bekräftigte seine KritikUnterdessen bekräftigte Sommer seine Kritik an der Reformpolitik der Bundesregierung. Insbesondere das Hartz-IV-Gesetz mit dem künftigen Arbeitslosengeld II lehnt der DGB ab. Im Nachrichtensender n-tv warnte Sommer vor einem "Auseinanderbrechen" der Gesellschaft und betonte: "Ich habe eine andere Sicht von Arbeitsmarktpolitik, als es in diesem Gesetz zum Ausdruck kommt." Gleichwohl will Sommer den traditionellen Schulterschluss mit der SPD nicht aufgeben. Der DGB-Vorsitzende erinnerte daran, dass es schon früher Streit zwischen Sozialdemokraten und Gewerkschaften gegeben habe. Sommer betonte: "Es war nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen und heute ist es das auch nicht. Das gehört aber zum normalen Verhältnis von Parteien untereinander und von Gewerkschaften zu Parteien." Die Gewerkschaften seien "nicht der Vorhof irgendeiner politischen Partei, auch nicht der SPD". Sommer fügte hinzu: "Ich bin auch der Meinung, dass es der Demokratie gut tut, diesen Konflikt auszutragen. Dafür werden wir an anderen Stellen wieder zusammenarbeiten."

HSV: Mpenza bekommt einen eigenen Betreuer

Hanseaten wollen eventuelle Integrationsprobleme im Keim erstickenHSV: Mpenza bekommt einen eigenen Betreuer

Hamburg (rpo). Der Hamburger SV lässt nichts unversucht, um seinem neuen belgischen Stürmerstar Emile Mpenza optimale Rahmenbedingungen zu schaffen. So bekommt der sensible Angreifer, der von Standard Lüttich zu den Rothosen wechselt, einen persönlichen Betreuer an seine Seite.Mpenza hatte bei seinem ersten Deutschland-Engagement bei Schalke 04 (2000 bis 2003) mit Integrationsproblemen zu kämpfen. "Emile muss sich absolut wohlfühlen, um seine Leistung zu bringen", begründete HSV-Trainer Klaus Toppmöller den Schritt. Der Betreuer soll Mpenza nach der Rückkehr aus dem ersten Trainingslager in Glücksburg am 11. Juli die Eingewöhnung erleichtern. Nationalspieler Christian Rahn und Mittelfeldspieler Collin Benjamin stehen unterdessen nach ihren Verletzungen vor einem Comeback. Beide sollen beim ersten Testspiel der Hanseaten am kommenden Sonntag in Freiburg an der Elbe erstmals wieder für die Hanseaten auflaufen. Rahn litt zuletzt an einem Muskelfaserriss im Oberschenkel, der ihn um die Teilnahme an der EM in Portugal brachte. Benjamin laborierte an einem Haarriss im Sprunggelenk.

Max Mosley tritt als FIA-Chef zurück

Überraschende Entscheidung ein Jahr vor Ende seiner AmtszeitMax Mosley tritt als FIA-Chef zurück

Magny-Cours (rpo). Max Mosley wird schon im Oktober von seinem Vorsitz des Automobil-Weltverbandes FIA zurücktreten. Das gab die FIA am Donnerstag in einer Presseerklärung bekannt. Mosley macht somit ein Jahr vor dem Ende seiner Amtszeit Schluss. Die Gründe für seinen Rücktritt sind noch nicht bekannt.Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher zeigte sich bei seinem ersten Auftritt vor dem Großen Preis von Frankreich in Magny-Cours überrascht von Mosleys Ankündigung. "Es gab zwar Zeiten, in denen wir nicht einer Meinung waren. Aber Max war gut in dem, was er gemacht hat. Er war sehr aktiv und ein harter Arbeiter", sagte Schumacher: "Es wird interessant, wer ihm nachfolgen wird und ob der es besser oder schlechter macht. Auf jeden Fall dürfte es schwierig sein, Mosley zu ersetzen." Der 64-jährige Mosley war von 1991 bis 1993 als Nachfolger des umstrittenen Franzosen Jean-Marie Balestre Präsident des damaligen Automobilsport-Weltverbandes (Fisa). Als die Fisa, bis dahin nur eine von vielen Kommissionen der FIA, 1993 aufgelöst wurde, übernahm Mosley den Vorsitz der beiden verbliebenen FIA-Abteilungen und wurde kurz darauf einstimmig zum Präsidenten der FIA gewählt. Nie unumstritten in der Formel 1Unumstritten war der vielsprachige Mosley vor allem in der Formel 1 nie. Nicht selten wagte der Patentanwalt mit eigener Kanzlei in London spektakuläre Vorstöße, unter anderem setzte er das Verbot von Slicks und Rillenreifen durch. Das ebenfalls von ihm durchgesetzte Einzelzeitfahren anstatt des bisherigen Qualifyings war in diesem Jahr auf massiven Widerstand gestoßen. Die Teams hatten Mosley vorgeworfen, die angesichts von Michael Schumachers Überlegenheit ohnehin ins Gerede geratene Formel 1 dadurch ohne Not für Zuschauer und Fernsehen unattraktiver zu machen. Für 2008 hatte Mosley ein umfangreiches Revirement in der Formel 1 auf den Weg gebracht, die er stets billiger und überschaubarer machen wollte: Geplant waren Einheitsreifen, kleinere Motoren und ein komplettes Verbot der elektronischen Fahrhilfen. Bis dahin gilt der so genannte Concorde-Vertrag zwischen der FIA und den Teams, der für die Umsetzung von Reglement-Änderungen Einstimmigkeit erforderlich macht. In seiner Eigenschaft als Anwalt der damaligen Kontrukteurs-Vereinigung Foca und enger Freund von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hatte Max Mosley den Concorde-Vertrag Anfang der Achtziger Jahre selbst mit auf den Weg gebracht. Unter anderem wurde Ecclestone damals die Verantwortung über den gesamten Marketing-Bereich der Formel 1 übertragen. Keine großen Erfolge im CockpitWeniger spektakulär verlief Mitte der Sechziger Jahre Mosleys eigene Karriere im Cockpit. Nach einigen bescheidenen Erfolgen in der Formel 2 gründete er zusammen mit einigen Freunden 1969 den March-Rennstall und engagierte gleich für die erste Saison 1970 Weltmeister Jackie Stewart. Das junge Team belegte auf Anhieb den dritten Platz in der Konstrukteurswertung hinter Lotus und Ferrari und wiederholte diesen Erfolg 1971 mit dem Schweden Ronnie Peterson. 1972 gab der spätere Weltmeister Niki Lauda sein Formel-1-Debüt in einem March. 1977 zog sich Mosley als Teamchef aus der Formel 1 zurück und begann seine Funktionärs-Laufbahn in Diensten der Foca.

Kinder in Homo-Ehe: Union denkt an Karlsruhe

Widerstand gegen Gesetzesnovelle der BundesregierungKinder in Homo-Ehe: Union denkt an Karlsruhe

Berlin (rpo). CDU und CSU ziehen gegen die von der Bundesregierung geplante Möglichkeit der Stiefkindadoption durch homosexuelle Paare eventuell vors Bundesverfassungsgericht. Die Grenze, die das Verfassungsgericht zum Schutz von Ehe und Familie gezogen habe, sei von diesem Vorhaben verletzt. Der rechtspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Norbert Röttgen (CDU), sagte der Tageszeitung "Die Welt" (Freitagausgabe), man werde alle Mittel prüfen, auch das "eines Ganges nach Karlsruhe". Die bayerische Justizministerin Beate Merk sagte, der Entwurf mache deutlich, dass die Koalition nur das Wohlbefinden der Erwachsenen im Sinn habe und sich nicht um die Situation des Kindes kümmere: "Es gilt, das Kind zu schützen." Die CSU-Politikerin räumte ein, dass das Gesetz nicht den Bundesrat passieren müsse, in dem die Union die Mehrheit hat. Sie setze aber auf eine breite öffentliche Diskussion und gehe davon aus, "dass eine große Mehrheit in der Gesellschaft dieses Gesetz nicht will". Das Gesetz von 2001 verbessernBundesjustizministerin Brigitte Zypries hatte am Mittwoch eine Novelle des 2001 in Kraft getretenen Lebenspartnerschaftsrechts mit versorgungsrechtlichen Verbesserungen vorgestellt. Damit will die rot-grüne Bundesregierung drei Jahre nach dem ersten Schritt in der Gleichstellung homosexueller Paare die Annäherung der partnerschaftlichen Rechte an die Ehe weiter vorantreiben. Eingeführt werden soll auch die so genannte Stiefkindadoption, die möglich ist, wenn ein Lebenspartner ein Kind in die Beziehung mitbringt und wenn der andere leibliche Elternteil der Adoption zustimmt. Damit bleibt Rot-Grün nach eigenen Angaben hinter dem Wünschbaren im Adoptionsrecht zurück, weil sie an eine europäische Konvention aus den 60er Jahren gebunden sei, die einer weiter gehenden Regelung entgegenstehe. Das Bundesjustizministerium bestätigte der Zeitung, dass sich die Bundesregierung bemühe, das Übereinkommen des Europarates abzuändern. Deutschlands Ziel sei es, "das internationale Abkommen zu überarbeiten und eine Reform des Übereinkommens im internationalen Kontext zu erreichen".

DAX rutscht ins Minus

Im Sog der Wall Street:DAX rutscht ins Minus

Frankfurt/Main (rpo). Der deutsche Aktien-Index (DAX) ist am Donnerstag ins Minus gerutscht. Insgesamt gaben die Kurse in Frankfurt nach: Auch der TecDAX und der MDAX büßten Punkte ein. Der DAX, der zwischenzeitlich über 4100 Punkten notierte, schloss mit einem Minus von 0,4 Prozent bei 4035 Zählern. Der TecDAX büßte 0,5 Prozent auf 574,70 und der MDAX 0,3 Prozent auf 5098,30 Punkte ein. In New York verlor der Dow-Jones-Index über ein Prozent auf 10.319 Stellen, der Nasdaq-Composite büßte 1,6 Prozent auf 2016 Punkte ein. Händler machten für die Kursrückgänge schwache Konjunkturdaten verantwortlich. Insbesondere die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe hätten enttäuscht, hieß es. Der Euro notierte am Devisenmarkt bei 1,2157 US-Dollar. Die EZB hatte am Mittag einen Referenzkurs von 1,2168 US-Dollar nach 1,2155 US-Dollar am Mittwoch festgestellt. Die Entscheidung der EZB, den Leitzins nicht zu verändern, hatte nach Aussagen von Händlern kaum Auswirkungen. Im DAX spielten Unternehmensnachrichten so gut wie keine Rolle. Verluste gab es für HypoVereinsbank, die 3,9 Prozent auf 14,05 Euro einbüßten. Zwischenzeitlich war die Aktie auf Grund von Gerüchten über eine Gewinnwarnung unter 14,00 Euro gefallen. Continental verbilligten sich um 2,1 Prozent auf 38,80 Euro, während Fresenius Medical Care mit einem Plus von 2,0 Prozent auf 62,19 Euro als einziges Papier nennenswerte Gewinne verbuchten. Im TecDAX waren Aktien des Internet-Providers QSC gesucht. Die Papiere verteuerten sich um 3,9 Prozent auf knapp 4,00 Euro. Am Ende des Kurszettels standen Qiagen mit einem Minus von 5,3 Prozent auf 9,18 Euro.

Scharapowa gegen Williams im Wimbledon-Finale

Erstes Grand-Slam-Finale für die junge RussinScharapowa gegen Williams im Wimbledon-Finale

London (rpo). Das Damen-Finale bei den 118. All England Championships werden am Samstag die Russin Maria Scharapowa und Titelverteidigerin Serena Williams aus den USA bestreiten. Scharapowa bezwang im Halbfinale Lindsay Davenport (USA) in drei Sätzen, bevor sich Williams gegen die Französin Amelie Mauresmo durchsetzte.Für die 17 Jahre alte Russin ist es das erste Grand-Slam-Finale ihrer noch jungen Tennis-Karriere. Sie behielt in der Vorschlussrunde gegen Davenport mit 2:6, 7:6 (7:5), 6:1 die Oberhand. Nachdem die 28 Jahre alte Lindsay Davenport, 1999 Finalsiegerin in Wimbledon gegen Steffi Graf, den ersten Satz souverän für sich entschieden hatte, machte Maria Scharapowa im zweiten Satz einen Break ihrer Gegnerin wieder wett und entschied auch den Tiebreak für sich. Im entscheidenden dritten Durchgang hatte die Russin nahezu keine Mühe mehr.Titelverteidigerin Williams setzte sich im zweiten Halbfinale mit 6:7 (4:7), 7:5, 6:4 gegen Mauresmo durch und strebt nun beim bedeutendsten Tennisturnier der Welt den dritten Triumph in Folge an. Zuletzt war das Steffi Graf zwischen 1991 und 1993 gelungen. Die 22 Jahre alte Williams steht zum achten Mal im Endspiel eines Grand-Slams und gewann bereits sechs Titel. Nur bei den US Open 2001 unterlag sie einmal ihrer zwei Jahre älteren Schwester Venus, die sie in fünf weiteren Finalbegegnungen jeweils schlug. Lediglich 1999 bei ihrem ersten Grand-Slam-Erfolg bei den US Open in New York hatte Serena Williams in der Schweizerin Martina Hingis eine andere Endspielgegnerin.

Bus mit Auto kollidiert

40.000 Euro SachschadenBus mit Auto kollidiert

Düsseldorf (dto). Bei einem Unfall auf der Kreuzung Graf-Adolf-Straße Ecke Karl-Rudolf-Straße wurden zwei Personen verletzt. Gegen 15.30 Uhr war ein Bus mit einem Auto zusammen gestoßen.Nach Angaben der Feuerwehr überfuhr der Fahrer des Fiats nach dem Zusammenstoß ein Verkehrsschild. Hierbei entstand Schaden am Getriebe und der Benzinzufuhr. Die ausgetretenden Betriebsstoffe mussten mit Bindemittel abgestreut werden.Es kam zu erheblichen Verkehrsbehinderungen und auch der Fahrbetrieb der Rheinbahn war eingeschränkt. Der Sachschaden wird auf 40.000 Euro geschätzt.

Hamburg: Unglückstanker verlor mehr Gift als befürchtet

Explosionsgefahr bei Bergung nicht ausgeschlossenHamburg: Unglückstanker verlor mehr Gift als befürchtet

Hamburg (rpo). Offenbar mehr Schwefelsäure als befürchtet ist nach der Tankerhavarie in den Hamburger Hafen gelaufen. Der Chef der Norddeutschen Raffinerie, Werner Marnette, sagte am Donnerstag in Hamburg, nach jüngsten Schätzungen sei mehr als die Hälfte der geladenen 980 Tonnen der giftigen Chemiekalie in die Elbe geflossen.Laut dem Schiffseigentümer ist die Zusammensetzung der verbliebenen rund 430 Tonnen Flüssigkeit in dem kieloben liegenden Tanker unbekannt. Vermutet werde ein Wassergemisch mit zehn bis 50 Prozent Schwefelsäure-Anteil. In dieser Verdünnung könne die Chemikalie die Stahlwände der Tanks angreifen. Laut Marnette ist deshalb nicht auszuschließen, dass sich im Raum oberhalb der Flüssigkeit ein wasserstoffhaltiges Gas gebildet hat. Zwar versicherte Marnette, man gehe derzeit nicht von "nennenswerten" chemischen Reaktionen in den Tanks aus. Allerdings solle die "ENA 2" entgegen den vorherigen Planungen nun doch nicht unter Wasser leergepumt werden. Laut einem Feuerwehrsprecher wurde diese Bergungsvariante als "zu gefährlich" eingestuft. Stattdessen solle das Schiff mit Hilfe eines zweiten Schwimmkrans zunächst gehoben und aufgerichtet werden. Diese Prodezur werde mindestens sechs Stunden dauern. Erst dann sollten unter "äußersten Sicherheitsvorkehrungen" die Luken zum Leerpumpen der Tanks geöffnet werden, da hierbei möglicherweise eine "Explosionsgefahr" bestehe. Die Bergung werde voraussichtlich noch mehrere Tage in Anspruch nehmen. Auswirkungen "relativ gering"Laut dem Schiffseigentümer ergaben Wasserproben, dass die Auswirkungen des Chemieunfalls auf das Elbwasser trotz der höheren Schwefelsäuremengen "relativ gering" waren. Vier Kilometer elbabwärts sei bereits keine Veränderung des pH-Wertes mehr erkennbar gewesen. Fische seien nur in einem kleinen Teil des Hafen gestorben. Am Donnerstagvormittag hatte ein Kran das gekenterte Schiff ohne Zwischenfälle leicht angehoben. Während der schwierigen Aktion waren alle Firmen im Umkreis von einem Kilometer vorübergehend aufgefordert worden, ihre Fenster und Türen zu schließen. Befürchtete Komplikationen blieben aber aus. Der Tanker hatte am Montagabend am Hamburger Petroleumhafen ein Containerschiff gerammt und war anschließend gekentert. Eine Blutprobe ergab, dass der Kapitän des Chemietankers stark betrunken war. Er hatte laut Staatsanwaltschaft 2,1 Promille Alkohol im Blut. Durch die giftigen Gase aus dem Tanker wurden elf Menschen verletzt. agx/ul AFP

Lionel Richie gibt sechs Zusatzkonzerte

Der Sänger freut sich auf DeutschlandLionel Richie gibt sechs Zusatzkonzerte

Berlin (rpo). Lionel Richie ist derzeit in Berlin. Der US-Star wird am Samstag bei "Wetten, dass...?" auftreten und einen kleinen Vorgeschmack auf seine im Tour geben, die ihn im Herbst wieder nach Deutschland bringen wird. US-Superstar Lionel Richie kann es kaum erwarten, in Deutschland aufzutreten. Das Touren sei für ihn immer noch spannend, sagte der ehemalige Leadsänger der Motown-Gruppe "The Commodores", der seit 1982 als Solist erfolgreich ist, am Donnerstag in Berlin. Er empfinde das noch immer nicht als Job. Seine aktuelle Tour führt Richie in zahlreiche Länder Europas, nach Kanada, Australien und die USA. Über Asien werde gerade nachgedacht, verriet der Popmusiker. In Deutschland gibt der 55-Jährige von September bis November 13 Konzerte. Da die zunächst anberaumten sieben Konzerte rasch ausverkauft waren, wurden noch sechs Zusatztermine in Bonn, Düsseldorf, Nürnberg, Hannover, Friedrichshafen und Karlsruhe eingeplant. Am Samstag tritt der amerikanische Popmusiker im vierten "Wetten, dass..?"-Sommerspezial in Berlin als Showact auf. Wenn man sich in Deutschland präsentieren wolle, sei "Wetten, dass...?" ein Muss, sagte er. Die Show sei großartig. Er fügte hinzu, er habe Berlin als er jetzt ankam, kaum wiedererkannt, alles sei gewachsen. Er wolle sich unbedingt noch die Regierungsgebäude anschauen, die er noch nicht kenne. Auf der Tour wird Richie sein jüngstes Album "Just For You", dass sich seit zehn Wochen in den deutschen Charts behauptet, vorstellen. Aber auch seine großen Hits "Dancing on the ceiling", "All night long" und "Hello" werden zu hören sein. Das Publikum kenne diese Songs besser als er, sagte Richie. Die Fans wollten auch keine Medleys hören, sondern die ganzen Songs. Über "Just For You" sagte er, "ich wollte, dass das Album so organisch wie möglich klingt". Es sei schwieriger, einfache Lieder zu schreiben. Aber er wolle Songs machen, die zeitlos gültig seien, mit "Melodien, die jeder singen kann und Worten, die jeder verstehen kann".

Hertha: Goor bereitet seinen Abgang vor

Für eine Millionen EuroHertha: Goor bereitet seinen Abgang vor

Berlin (rpo). Offenbar bereitet der für Hertha BSC Berlin kickende Bart Goor seinen Abschied vom Fußball-Bundesligisten vor. Belgiens Nationalmannschafts-Kapitän zieht es wohl nach Rotterdam.Der 31 Jahre alte Offensivspieler soll sich mit dem niederländischen Erstligisten Feyenoord Rotterdam und dessen neuem Trainer Ruud Gullit über einen Wechsel einig sein. Angeblich fordert Hertha BSC eine Ablösesumme von einer Millionen Euro. Das berichtet das Fachblatt kicker auf seiner Internet-Seite. Goor besitzt bei Hertha zwar noch einen Vertrag bis zum Jahr 2005, doch in der Vergangenheit wurden immer wieder Gerüchte über seine Wechselabsichten bekannt. Im Jahr 2001 war der Offensivspezialist für 12,5 Millionen Mark vom RSC Anderlecht nach Berlin gewechselt. Bislang absolvierte der 56-malige Nationalspieler 87 Bundesliga-Spiele für die Hauptstädter und erzielte dabei 13 Tore.

ProSieben stellt Kochsendung "Zacherl - Einfach kochen" ein

Die Einschaltquoten erfüllten nicht die ErwartungenProSieben stellt Kochsendung "Zacherl - Einfach kochen" ein

Düsseldorf (rpo). Der Sender ProSieben kippt die tägliche Sendung "Zacherl - Einfach kochen!" mit Ralf Zacherl. Es werden keine neuen Folgen der Sendung produziert, wie eine Sprecherin des Münchner Senders bestätigt.Zuvor hatte das Medienmagazin DWDL über das Aus für die vormittägliche Kochshow berichtet. Dem Bericht zufolge zeigt ProSieben noch bis Ende Juli bereits aufgezeichnete Erstausstrahlungen der von Koch Ralf Zacherl präsentierten Show. Ab August laufen dann zunächst Wiederholungen, bis der Sender ein neues Format für den Sendeplatz gefunden hat.Zuletzt erreichte die ProSieben-Sendung am Vormittag miserable Quoten: Nur gut 200.000 Zuschauer verfolgten Zacherls Kochkünste. Damit lag die Reichweite der letzten Tagen noch einmal deutlich unter den ohnehin schon schwachen Werten, mit denen "Zacherl - Einfach kochen!" im März 2003 gestartet war."'Zacherl - Einfach kochen!' wird nach der Sommerpause nicht mehr weiter produziert", bestätigte eine ProSieben-Sprecherin am Donnerstagnachmittag dem Medienmagazin DWDL und begründet das Aus mit den bekannt schlechten Einschaltquoten.Aber: Ralf Zacherl wird ProSieben aber weiterhin treu bleiben, wie der Sender mitteilte. Seine Kochkünste sollen unter dem Motto "Die ganze Welt des Kochens" künftig verstärkt in den ProSieben-Service-Magazinen zu sehen werden. Er bleibe "der unkonventielle Chefkoch des Senders", so eine ProSieben-Sprecherin.

Ölkonzern Jukos muss binnen fünf Tagen Steuermilliarden nachzahlen

Steuerbehörde erhält grünes Licht für ZwangsvollstreckungÖlkonzern Jukos muss binnen fünf Tagen Steuermilliarden nachzahlen

Moskau (rpo). Die russische Regierung hat dem Ölkonzern Jukos eine Frist von fünf Tagen gesetzt, in der das Unternehmen seine Steuerschuld in Höhe von umgerechet 2,8 Milliarden Euro begleichen muss, wenn es nicht zwangsvollstreckt werden will.Gerichtsvollzieher legten dem Konzern einen entsprechenden Vollstreckungsbefehl vor, den ein Schiedsgericht in Moskau am Vortag ausgestellt hatte. Die Richter erlauben der russischen Steuerbehörde darin, eine umgehende Zahlung der Steuerschuld zu verlangen und die Beschlagnahmung von Konzern-Eigentum in die Wege zu leiten. Jukos droht bei einer Zwangsvollstreckung nach eigenen Angaben die Insolvenz. Der Konzern verfügt demnach nur über eine Milliarde Dollar (825 Millionen Euro) in bar. Wegen der Sperrung der Konten könne die Steuerforderung nicht beglichen werden, argumentiert der Konzern. Die russische Justiz geht derzeit massiv auch gegen zwei der Hauptanteileigner vor, Michail Chodorkowski und Platon Lebedew. Beobachter werten die Jukos-Affäre als Zeichen des Machtkampfes zwischen der Regierung in Moskau und einflussreichen Geschäftsleuten. Vor allem mit seinen politischen Ambitionen soll sich der Milliardär Chodorkowski Feinde im Kreml gemacht haben. Die russische Justiz wirft ihm und Lebedew unter anderem Betrug, Steuerhinterziehung und Veruntreuung vor.

Auch Bakterien haben eine innere Uhr

Interner Zeitmesser ist Sache einzelner ZellenAuch Bakterien haben eine innere Uhr

London (rpo). Auch einzellige Organismen können eine stabile innere Uhr besitzen. Wissenschaftler in Grenoble haben jetzt entdeckt, dass die Regulierung des Schlaf-Wach-Rhythmus' und anderer Körperfunktionen nicht mehr als eine Zelle braucht. Während Wissenschaftler bislang davon ausgingen, ein solch interner Zeitmesser könne nur durch eine Zusammenarbeit mehrerer Zellen funktionieren, konnten französische Forscher nun auch bei einzelligen Cyanobakterien eine innere Uhr nachweisen, die beispielsweise die zeitliche Koordination beim An- und Abschalten von Genen steuert. Über ihre Entdeckung berichten Irina Mihalcescu von der Joseph-Fourier-Universität in Grenoble und ihre Kollegen im Fachmagazin "Nature" (Bd. 430, S. 81). Viele Lebewesen, darunter Säugetiere, Insekten, Pflanzen und Pilze, besitzen eine innere Uhr, die den Schlaf-Wach-Rhythmus und andere Körperfunktionen reguliert. Häufig orientiert sich diese innere Uhr am Tageszyklus der Erde oder nutzt Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Zellen innerhalb des Organismus zur Zeitmessung. Ob jedoch auch einzellige Organismen ihre Zeit selbstständig messen können und wie sie dies bewerkstelligen, war bislang unklar. In ihren Experimenten untersuchten Irina Mihalcescu und ihr Team einzelne Cyanobakterien der Art Synechoccocus elongatus und daraus heranwachsende Kolonien. Die Forscher beobachteten dabei über viele Tage hinweg den Rhythmus, in dem bestimmte Gene an- und wieder ausgeschaltet wurden. Dabei fanden sie heraus, dass bei Cyanobakterien tatsächlich jede Zelle eine eigene innere Uhr besitzt, die ihren Tagesablauf individuell steuert. Sie funktioniert ohne Kontakt zu anderen Bakterienzellen und lässt sich weder durch äußere Einflüsse wie Temperaturschwankungen noch durch Stoffwechseländerungen wie beispielsweise Zellteilungen aus dem Takt bringen. Die Wissenschaftler vermuten daher, dass sich diese innere Uhr auf ein Netzwerk biochemischer Reaktionen in der Zelle stützt.

Saddam Hussein weist Vorwürfe vor Gericht zurück
Saddam Hussein weist Vorwürfe vor Gericht zurück

Erste Anhörung vor irakischem SondertribunalSaddam Hussein weist Vorwürfe vor Gericht zurück

Bagdad (rpo). Bei seiner ersten Anhörung vor Gericht wies der ehemalige irakische Diktator Saddam Hussein am Donnerstag alle Vorwürfe zurück. Über ein Jahr nach seinem Sturz sagte der 67-Jährige: "Ich bin Saddam Hussein, der Präsident von Irak. Das hier ist alles Theater, der wahre Verbrecher ist Bush." Zugleich weigerte sich Saddam Hussein, die ihm vom Haftrichter vorgelegten Anklagepunkte zu unterschreiben. Vorgeworfen werden ihm unter anderem der Einsatz von Giftgas gegen die kurdische Bevölkerung von Halabdscha im Jahr 1988, zahlreiche Morde an politischen Dissidenten über einen Zeitraum von 30 Jahren hinweg und die Invasion in Kuwait von 1990. Bei der Endfassung der Anklage sollen auch die Punkte Kriegsverbrechen, Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit hinzukommen. Den Angriff auf den Nachbarstaat Kuwait verteidigte Saddam Hussein und sprach von einer Maßnahme "zugunsten des irakischen Volkes". Augenzeugen beschrieben den Expräsidenten bei seinem Auftritt vor Gericht als trotzig, aber auch als zeitweise verwirrt und niedergeschlagen. Rund sechs Monate nach seiner Gefangennahme hatten die USA Saddam Hussein am Mittwoch der irakischen Justiz übergeben. Der Prozess selbst beginnt vermutlich erst im kommenden Jahr. Luftangriff auf al SarkawiZum vierten Mal seit einem Monat flogen die US-Streitkräfte am Donnerstag einen Luftangriff auf einen mutmaßlichen Stützpunkt des Extremistenführers Abu Mussab al Sarkawi. Mehrere Kampfflugzeuge schossen Raketen auf ein Haus im Osten von Falludscha ab, wie Augenzeugen berichteten. Nach Klinikangaben wurden vier Menschen getötet und zehn verletzt. Die US-Behörden erhöhten unterdessen das Kopfgeld für Hinweise auf die Ergreifung al Sarkawis von 10 auf 25 Millionen Dollar. Der Jordanier, der in Verbindung zur Al Kaida stehen soll, hat sich zu mehreren Anschlägen in Irak bekannt. In Bagdad kamen bei einem Bombenanschlag zwei Leibwächter eines hohen irakischen Finanzbeamten ums Leben. Der Abteilungsleiter des Finanzministeriums, Ehsan Karim, erlitt leichte Verletzungen. Bei einer weiteren Bombenexplosion im Stadtteil Amirija wurden mehrere Passanten getötet oder verletzt. In Mussajjib nahe Bagdad fielen ein Ehepaar und ihr Kind einer Bombenexplosion zum Opfer. In der nordirakischen Stadt Mossul wurde ein Soldat der Koalitionstruppen bei einem Bombenanschlag getötet, zwei weitere wurden nach Militärangaben verletzt. Den Oberbefehl über die Koalitionsstreitkräfte in Irak übernahm am Donnerstag General George Casey. Er tritt damit die Nachfolge von Ricardo Sanchez an.

Moorhuhn unter neuem Dach

Internationale Investorengruppe erwirbt Assets der Phenomedia AGMoorhuhn unter neuem Dach

Bochum (rpo). Zwei Jahre ist es her, dass sie Phenomedia AG pleite gegangen ist. Nun endlich haben das Mohrhuhn und seine Freunde aus der Computer-Spiele-Welte ein neues Zuhause gefunden. Seit Donnerstag firmiert das Unternehmen als phenomedia publishing GmbH. Gesellschafter des neugegründeten Unternehmens ist nach Angaben von Phenomedia-Sprecher Tom Putzki eine internationale Investorengruppe. Das Team der alten Phenomedia habe einen erheblichen Anteil an der Bewältigung der annähernd zweijährigen, teilweise überaus schwierigen Firmensituation, erklärte Putzki. Daher sei eine Übernahme nahezu aller bestehenden Arbeitsverhältnisse in das neue Unternehmen angeboten worden.

Mit Zuckerschaum gegen Wildkraut

Dem wilden Gras am Grabbeplatz geht es an den KragenMit Zuckerschaum gegen Wildkraut

Düsseldorf (dto). Weiße Zuckerschaumwolken am Grabbeplatz - ab sofort geht es überschüssigen Gräsern und Kräutern am Grabbeplatz an den Kragen. "Das städtische Amt für Verkehrsmanagement erprobt dort nun ein organisches und damit umweltfreundliches Verfahren", erklärte Andrea Blome, Leiterin des Amtes für Verkehrsmanagement. Immer wieder habe das Amt auf dem Grabbeplatz das wildwachsende Grün beseitigen lassen. Naturgemäß werde das Problem aber von Jahr zu Jahr stärker. Abhilfe verspricht nun das Heißschaumverfahren. Es wurde in Düsseldorf bereits bei der Wildkrautbekämpfung auf Friedhofswegen getestet. In dem Heißschaum ist Pflanzenzucker in einer sehr dünnen Konzentration enthalten. Er gewährleistet, dass die Temperatur des aufgebrachten Schaums genügend lang auf die Pflanzen einwirken kann, um den Vegetationspunkt anzugreifen. Der Vegetationspunkt befindet sich in der Wurzel. Von dort aus geht das Pflanzenwachstum aus. Wird er beschädigt wird das Wachstum des Wildgrüns stark eingeschränkt. Bevor die Schaumbehandlung beginnt, muss die Fläche tags zuvor vorbereitet werden. Dabei werden hohe Gräser zurückgeschnitten. Anschließend wird die Zuckerlösung aufgetragen. Das dauert etwa 30 Minuten. Der Schaum baut sich nach dem Auftragen in wenigen Minuten ab. Das Wildgrün wird innerhalb von zwei bis drei Tagen braun und stirbt ab. Die Reste werden von den Arbeitern mit der Wildkrautbürste beseitigt. "Auf den so behandelten Flächen wird in der nächsten Wachstumsperiode mit einer deutlich geringeren Wildvegetation gerechnet", so Blome. Eine Alternative zu dem oben dargestellten Heißschaumverfahren wäre der Austausch der flexiblen erdgefüllten Fugen gegen einen starren Aufbau. Dabei würden die Deckplatten in Beton eingegossen, so dass kein Grün mehr sprießen könnte. Das so angelegte Betonbett hat aber den Nachteil, dass die Anlage sehr teuer ist.

Aus für "Outrageous" von Britney Spears
Aus für "Outrageous" von Britney Spears

Ohne Video mache die Single-Veröffentlichung keinen Sinn, so die PlattenfirmaAus für "Outrageous" von Britney Spears

München (rpo). Fans von Britney Spears müssen sich noch eine Weile gedulden bis die nächste Single der Pop-Sängerin auf den Markt kommt. Die Plattenfirma wird "Outrageous" nicht wie geplant veröffentlichen.Das teilte BMG am Donnerstag mit. Ohne Video mache eine Single-Veröffentlichung keinen Sinn, hieß es zur Begründung. Die Sängerin hatte sich am 8. Juni bei den Dreharbeiten für das Video in New York so schwer am Knie verletzt, dass die noch erforderlichen Szenen, nicht gedreht werden konnten. "Outrageous" werde somit auch nicht der Titel-Track des Films "Catwoman" mit Halle Berry, teilte BMG mit.

Brände: Tote und Verletzte in NRW

Sachschaden von mehreren hundertausend EuroBrände: Tote und Verletzte in NRW

Düsseldorf (rpo). Bei mehreren Bränden in Nordrhein-Westfalen sind zwei Menschen getötet und mehrere verletzt worden. Es entstand insgesamt ein Sachschaden von mehreren hundertausend Euro. In Dinslaken konnten am Donnerstag zwei 56 und 61 Jahre alte Männer nur noch tot aus einer brennenden Wohnung geborgen werden. Drei weitere Hausbewohner im Alter von 22, 32 und 70 Jahren wurden über eine Drehleiter aus dem Haus gerettet. Das Feuer war von Zeugen entdeckt worden, die Flammen in einem Fenster gesehen hatten. Fast zeitgleich alarmierte ein 22-jähriger Bewohner des Hauses die Feuerwehr. Der Mann konnte noch weitere Bewohner warnen. Nach ersten Erkenntnissen wurde das Feuer mit hoher Wahrscheinlichkeit durch eine brennende Zigarette im Zimmer des 56-jährigen Mannes ausgelöst. In Essen bargen Bewohner am Mittwochabend einen schwer verletzten Nachbarn bewusstlos aus seiner brennenden Wohnung in einem Mehrfamilienhaus. Nach einer Behandlung auf der Intensivstation schwebte der Mann nicht mehr in Lebensgefahr. Passanten hatten das Feuer entdeckt und die Anwohner sowie die Rettungskräfte informiert. In Bonn bemerkten Bewohner eines Mehrfamilienhauses am Mittwochabend Rauch in einer Wohnung im ersten Stock des Gebäudes und alarmierten die Feuerwehr. Die Rettungskräfte evakuierten zehn Personen aus dem Gebäude, darunter drei Erwachsene im Alter zwischen 18 und 30 Jahren sowie sieben Kinder im Alter zwischen einem und zwölf Jahren. Sie wurden mit Verdacht auf Rauchvergiftung in Krankenhäuser gebracht. Der Gesamtschaden wird auf rund 100 000 Euro geschätzt. Bei einem Brand in einem Mehrfamilienhaus in Siegen wurden am Donnerstagmorgen vier Bewohner durch Rauchgase verletzt. Das Feuer war aus zunächst ungeklärter Ursache im zweiten Stock eines viergeschossigen Hauses ausgebrochen. An dem Gebäude entstand ein Sachschaden von rund 100 000 Euro. In Solingen konnten sich am Donnerstag eine 23-jährige, schwangere Frau und ihr zwei Jahre alter Sohn noch rechtzeitig aus ihrer brennenden Wohnung retten. Das Mehrfamilienhaus musste evakuiert werden. Der Sachschaden beläuft sich auf rund 60 000 Euro. Bei einem Brand am späten Mittwochabend in einem Bürogebäude in Münster entstand ein Sachschaden von rund 250 000 Euro. Verletzt wurde niemand. Das Feuer war in einer Teeküche ausgebrochen. Die Brandursache blieb ebenfalls zunächst unklar. Die Ermittlungen dauerten an. Auf einen technischen Defekt ist vermutlich ein Feuer zurückzugehen, das ebenfalls am Mittwochabend in einer Stahlbaufirma in Solingen ausgebrochen war. Dabei wurden das Dach einer Kompressorenhalle und die darin befindlichen Geräte zerstört. Die Höhe des Sachschadens stand zunächst nicht fest.

Kommentar: Hitzfeld ist ein Feigling
Kommentar: Hitzfeld ist ein Feigling

Erst zappeln, dann verhungern lassenKommentar: Hitzfeld ist ein Feigling

Neuss (rpo). Es war bereits so gut wie sicher, Ottmar Hitzfeld würde die deutsche Nationalmannschaft zur WM 2006 führen. Und dann Erstaunen pur: Hitzfeld verzichtet nun auf den Job als Völler-Nachfolger. Nachfolgend ein Kommentar.Ottmar Hitzfeld hat sich geoutet: als Feigling. Mit der unbedachten Aussage kurz vor dem EM-Start auf dem Boulevard, der Posten des Bundestrainers wäre "die logische Folge" seiner bislang äußerst erfolgreichen Trainertätigkeit bei Borussia Dortmund und Bayern München, hatte der 55-Jährige Rudi Völler einen Bärendienst erwiesen und den damaligen Teamchef frühzeitig unter einen enormen Druck gesetzt. Als dieser dann nach dem Vorrundenaus die logische Kosequenz zog und sich selbst einen ehrenhaften Abgang verschaffte, benutzte "Gentleman" Hitzfeld in seinen Interviews wieder dasselbe Vokabular. Zudem sprach er davon, dass dieses Amt eine besondere Ehre sei. Ehre hin, Ehre her, Hitzfeld hat den DFB und insbesondere seinen Präsidenten Gerhard Mayer-Vorfelder zunächst lange zappeln und dann an der langen Hand verhungern lassen. Nach der Rückendeckung durch seine Ehefrau und der Klärung der wesentlichen finanziellen Details mit dem DFB stand seinem Engagement eigentlich nichts mehr im Wege. Dass der Verband in Person seines mächtigen Chefs alleine auf die Karte Hitzfeld gesetzt hat, ist ihm nicht vorzuwerfen. Fast durchweg hatte Fußball-Deutschland den "General" als einzigen legitimen Völler-Nachfolger und Heilsbringer für die WM 2006 im eigenen Land gefordert. An vorderster Front Franz Beckenbauer, der mit seinen Aussagen vor einigen Wochen selbst noch das Denkmal Hitzfeld bei Bayern München demontiert hatte. Angst vor der eigenen CourageHitzfeld selbst hätte als Bundestrainer das Bild korrigieren können, dass er nur mit fertigen Mannschaften und einer Sammlung von Starspielern Erfolg haben kann. Doch die Angst vor der eigenen Courage hat ihn letztlich zur Absage bewogen, zumal im nächsten Sommer Klubs wie Manchester United oder Real Madrid bei ihm anklopfen könnten. Wahrscheinlich ist Hitzfeld in den vergangenen Tagen im stillen Kämmerlein alle Namen durchgegangen, die in den nächsten Monaten bis zur WM für den Umbau der Nationalmannschaft auf den Weg in eine bessere Zukunft in Frage gekommen wären. Am Ende blieb dann die Erkenntnis, dass diese Herkules-Aufgabe auch von einem Ottmar Hitzfeld nicht zu bewältigen gewesen wäre. Einen Versuch wäre es aber auch mit einem "leeren Akku" allemal wert gewesen.

Wunder von Bern: Deutschlandfunk sendet Originalreportage

Wie vor 50 Jahren beginnt Reportage um 16.53 UhrWunder von Bern: Deutschlandfunk sendet Originalreportage

Köln (rpo). Gänsehautgefühl garantiert: Der Deutschlandfunk sendet am Sonntag, genau 50 Jahre nach dem als "Wunder von Bern" bezeichneten deutschen Fußball-WM-Sieg 1954, die Originalreportage. 50 Jahre nach der legendären Begegnung zwischen Deutschland und Ungarn im Berner Wankdorf-Stadion können die Zuhörer das Match noch einmal hautnah miterleben, kündigte der Sender am Donnerstag an. Die Ausstrahlung erfolgt auf vielfachen Hörerwunsch. Sie beginnt, wie vor einem halben Jahrhundert, um exakt 16.53 Uhr.

Eckpunkte der Zuwanderungsregelung

50.000 Plätze in Integrationskursen pro JahrEckpunkte der Zuwanderungsregelung

Berlin (rpo). Nach jahrelangem Streit haben sich Regierung und Opposition Mitte Juni endgültig auf einen Zuwanderungskompromiss geeinigt. Nach der Annahme des Kompromisses am Donnerstag durch den Bundestag sollen die Neuregelungen am Freitag nächster Woche auch den Bundesrat passieren. Die wichtigsten Punkte im Überblick. ARBEITSMIGRATION: Hochqualifizierte erhalten die Möglichkeit eines Daueraufenthalts. Erleichtert wird auch die Zuwanderung Selbstständiger. Studenten können nach Ende des Studiums einen Job in Deutschland aufnehmen. Das Punktesystem zum Zuzug von Arbeitsmigranten kommt nicht. Auch bleibt es beim generellen Anwerbestopp. INTEGRATION: Der Bund zahlt für 50 000 Plätze in Integrationskursen pro Jahr. Werden die Plätze nicht von Neuzuwanderern ausgeschöpft, können auch "Bestandsausländer" zu solchen Kursen verpflichtet werden, wenn die Ausländerbehörden dies für notwendig halten (nachholende Integration). Wer sich verweigert, muss mit Leistungskürzungen rechnen. Den Bund kosten die Kurse 215 bis 235 Millionen Euro im Jahr. SICHERHEIT: Ausländer können aufgrund einer "tatsachengestützten Gefahrenprognose" ausgewiesen werden. Für die rechtliche Überprüfung gibt es nur noch eine Instanz, das Bundesverwaltungsgericht. Bei Abschiebungshindernissen soll es Meldeauflagen und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit geben. Vor Daueraufenthaltserlaubnissen und Einbürgerungen wird die Regelanfrage beim Verfassungsschutz eingeführt. "Geistige Brandstifter" sollen ausgewiesen werden. Die Abschiebung liegt im Ermessen der Ausländerbehörden. Schleuser werden ausgewiesen, wenn sie zu einer Freiheitsstrafe ohne Bewährung verurteilt wurden. HUMANITÄRES: Opfer nichtstaatlicher und geschlechtsspezifischer Verfolgung erhalten den Flüchtlingsstatus gemäß der Genfer Flüchtlingskommission. Für problematische Einzelfälle gibt es Härtefallregelungen. Kettenduldungen werden abgeschafft. VEREINFACHUNG: Statt bisher fünf gibt es nur noch zwei Aufenthaltstitel: eine befristete und unbefristete Erlaubnis. Auch sollen künftig Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis aus einer Hand von den Ausländerbehörden vergeben werden, wenn die Arbeitsverwaltung intern zustimmt. Der Antragsteller spart Anträge und Behördengänge.

Günter Netzer: Aus der Tiefe des Raumes

BiografieGünter Netzer: Aus der Tiefe des Raumes

Toni Schumacher bot mit seiner Autobiografie "Anpfiff" eine Steilvorlage und sorgte für viel Trubel. Es folgten die selbstgeschriebenen Lebensgeschichten von Franz Beckenbauer, Stefan Effenberg und Oliver Kahn. Nun reiht sich Günter Netzer in die Reihe der schreibenden Fußballer bzw. Ex-Kicker ein.

Kontrollmessung an der Theodor-Heuss-Brücke

Hat sich die Brücke unkontrolliert bewegt?Kontrollmessung an der Theodor-Heuss-Brücke

Düsseldorf (dto). Hat sich die Theodor-Heuss-Brücke bewegt oder nicht? Um das herauszufinden, wird das Amt für Verkehrsmanagement in der Nacht von Freitag auf Samstag eine routinemäßige Kontrollmessung durchführen. Die Brücke bleibt deshalb von 1 bis 4 Uhr gesperrt. Bei der alle drei Jahre anstehenden Kontrollmessung wird untersucht, ob an der Brücke Setzungen stattgefunden haben. Das heißt, ob die Brücke sich unkontrolliert bewegt hat und damit die Stand- und Verkehrssicherheit gefährdet ist. Um dies festzustellen, wird die gesamte Brücke vermessen. Hierzu muss die Brücke in der angegebenen Zeit komplett für den Verkehr gesperrt werden. Als Umleitung wird die Oberkasseler Brücke empfohlen.

Schottische Schafe sind äußerst wetterfühlig
Schottische Schafe sind äußerst wetterfühlig

Soay-Schafe gelten als die ältesten erhaltenen NutztiereSchottische Schafe sind äußerst wetterfühlig

London (rpo). Sie leben seit drei- bis viertausend Jahren auf einer regnerischen schottischen Insel - und doch kann ein abrutper Wetterumschwung für ein schottisches Soay-Schaf das Ende bedeuten. Grundsätzlich können die Tiere dem rauen Klima auf der abgelegenen Insel Hirta gut widerstehen. Plötzlich einsetzende intensive Regenfälle, schwere Stürme oder ein heftiger Temperatursturz allerdings kann dazu führen, dass die zotteligen Geschöpfe innerhalb kürzester Zeit sterben, wie britische Forscher herausfanden. Die Wissenschaftler um Tim Coulson veröffentlichten ihre Erkenntnisse in der aktuellen Ausgabe der britischen Wissenschaftszeitschrift "Nature". Die Soay-Schafe gelten mit als die ältesten erhaltenen Nutztiere überhaupt. Als die abgelegene Insel 1930 von den letzten Siedlern verlassen wurden, bliben die Tiere zurück und verwilderten.

"Cassini-Huygens"-Sonde erfolgreich in Umlaufbahn
"Cassini-Huygens"-Sonde erfolgreich in Umlaufbahn

Nach sieben Jahren angekommen"Cassini-Huygens"-Sonde erfolgreich in Umlaufbahn

Pasadena/Darmstadt (rpo). Ein neues Kapitel haben die USA und Europa in der Erforschung des Weltraums aufgeschlagen. Erstmals brachten sie gemeinsam einen Forschungssatelliten in eine Umlaufbahn um den Saturn. Die gemeinsame Doppelsonde "Cassini-Huygens" ist am Donnerstagmorgen nach einem fast siebenjährigen Flug am zweitgrößten Planeten des Sonnensystems angekommen.Aus dem Orbit heraus soll "Cassini" in den kommenden vier Jahren die Natur des Saturn intensiv erforschen und dabei auch die 31 Monde des Gasriesen unter die Lupe nehmen. Gut zehn Stunden nach ihrer Ankunft funkte die Sonde am Nachmittag erste Bilder zur Erde. Die erste von der NASA veröffentlichte Aufnahme zeigt die von Sonnenlicht beschienenen Ringe des Planeten. Für den Eintritt in den Orbit hatte "Cassini" am Morgen durch eine Lücke zwischen zwei der sieben Hauptringe fliegen müssen. Dabei bestand die Gefahr, dass die Sonde von dort umherfliegenden Gesteinspartikeln getroffen wird. Die Ringe bestehen aus unzähligen, teilweise hausgroßen Eis- und Gesteinsbrocken. Vorsorglich hatte die NASA ihren Orbiter so gedreht, dass die Hauptantenne die Rolle eines Schutzschildes übernahm. Auch die kritische Phase gemeistertAuch die zweite kritische Phase, die Zündung des Haupttriebwerks, meisterte "Cassini" wie geplant. Dieses Manöver war notwendig, um die Sonde von ihrer hohen Anfluggeschwindigkeit von 22 000 Stundenkilometern abzubremsen. Hätte das Triebwerk nicht gezündet, wäre die Sonde am Planeten vorbeigeflogen und verloren gewesen. Um kurz nach 6.00 MESZ erhielt die NASA das Signal, dass alles problemlos verlaufen war. Im NASA-Kontrollzentrum im kalifornischen Pasadena brach daraufhin großer Jubel aus. "Es hätte nicht besser laufen können", freute sich der Direktor des für die Mission zuständigen Jet Propulsion Laboratory der NASA, Charles Elachi. Von einem "historischen Moment" für die Raumfahrt sprach auch die Europäische Weltraumagentur (ESA), die mit der Landekapsel "Huygens" maßgeblich an der Mission beteiligt ist. Die "Huygens"-Einheit, die "huckepack" auf "Cassini" mitfliegt, soll Ende Dezember abgekoppelt und drei Wochen später auf dem Saturn-Mond Titan niedergehen, um dessen Atmosphäre und Oberfläche zu erkunden. Titan ist der einzige Mond im Sonnensystem mit einer dichten Atmosphäre. In ihrer chemischen Zusammensetzung ähnelt sie jener Gashülle, die die Erde in ihrer Frühzeit vor Milliarden von Jahren umgab. Von der Erforschung des Mondes erhofft sich die Wissenschaft neue Erkenntnisse über die Entstehung des Lebens auf der Erde. Insgesamt sind an der "Cassini-Huygens"-Mission rund 260 Wissenschaftler aus 17 Nationen beteiligt. Die Kosten für das Projekt, dessen Vorbereitung Jahrzehnte benötigte, belaufen sich auf 3,2 Milliarden Dollar.

Niederlande übernehmen EU-Ratsvorsitz

Verhandlungen mit Bulgarien und RumänienNiederlande übernehmen EU-Ratsvorsitz

Brüssel/Den Haag (AP) Die Niederlande haben am Donnerstag die Präsidentschaft der Europäischen Union für ein Jahr übernommen. In der Zeit soll die EU über die Aufnahme der Türkei entscheiden.Die Mitglieder der Brüsseler EU-Kommission reisten dazu zu Gesprächen mit der niederländischen Regierung nach Den Haag. Die Niederlande übernahmen die Ratspräsidentschaft von Irland und werden sie bis zum Ende des Jahres führen. Ein Schwerpunkt für das nächste Halbjahr ist die kommende Erweiterungsrunde, wie der niederländische Außenminister Bernard Bot bereits Ende Juni mitgeteilt hatte. Bis Jahresende sollen die Verhandlungen mit Bulgarien und Rumänien abgeschlossen sein. Beide Länder sollen der EU Anfang 2007 beitreten. Zudem will die EU-Kommission im Oktober ein Bericht vorlegen, ob die Türkei die Kritierien für die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen erfüllt. Auf Basis des Berichts wollen die Staats- und Regierungschefs Ende des Jahres entscheiden.

Mikro!Festival bietet Weltmusik aus nah und fern

Mikro!Festival bietet Weltmusik aus nah und fern

Dortmund (rpo). Zu einem Streifzug durch die Weltkulturen lädt das Micro!Festival vom 23. bis 25. Juli in Dortmund. Wie die Stadtverwaltung am Donnerstag mitteilte, bietet das dreitägige Open-Air-Festival spektakuläre Straßentheater-Inszenierungen, Akrobatikvorführungen und eine große Auswahl internationaler Weltmusik-Ensembles. So werden unter anderem Bands aus Polen, Rumänien, Bolivien, Indien oder Argentinien auf dem Friedensplatz aufspielen. Das Festival ist zudem Teil der Internationalen Kulturtage "scene: schweiz in nrw". Darum werden am ersten Tag des Festivals auch mehr als 20 Musiker des Alpenlandes und der Bergländer Zentralasiens zu einem "musikalischen Gipfeltreffen" zusammenkommen. Das Micro!Festival findet in diesem Jahr zum elften Mal statt, der Eintritt ist frei. Im vergangenen Jahr konnte die Veranstaltung einen Rekord von 35 000 Besuchern verbuchen.

Torschützenkönig Feldhoff hat nur ein Ziel

Der VfL Osnabrück soll wieder in die zweite Liga zurückTorschützenkönig Feldhoff hat nur ein Ziel

Düsseldorf (rpo). Der KFC-Torschützenkönig der vergangenen Saison, Markus Feldhoff, hat nach seinem Wechsel zum VfL Osnabrück nur ein Ziel. Die Lila-Weißen sollen so schnell wie möglich in die zweithöchste deutsche Spielklasse zurückkehren. Der Stürmer will sich der Herausforderung mit aller Kraft stellen.Die neue Hoffnung des VfL versucht mit einer ganzen Gruppe von bekannten Gesichtern den Traum vom Aufstieg zu realisieren. Nicht nur der alt-vertraute Trainer aus Uerdinger Zeiten, Claus-Dieter Wollitz, auch die Spieler-Kollegen Alexander Nouri und Thomas Reichenberger werden ihm bei seinem Vorhaben unterstützen. In einem Interview auf der Homepage des VfL Osnabrück machte Feldhoff deutlich, dass es von Vorteil ist einige Mitspieler bereits zu kennen und lobt das Talent der beiden ehemaligen Krefelder.Über das Verhältnis zu seinem alten neuen Trainer Wollitz sagt Feldhoff auf der Internetseite: "Das ist wirklich hervorragend, wir kennen uns natürlich auch schon seit geraumer Zeit. Ich kann mich hundertprozentig mit seinen Vorgaben identifizieren, und er weiß, dass ich alles tue, um diese Vorgaben in die Tat umzusetzen." Der 22-fache Torschütze der vergangenen Saison spricht damit wohl einen Zusammenhang zwischen dem Trainer- und seinem eigenen Wechsel an.Gestärkt mit soviel Rückhalt wird Markus Feldhoff, der sich nach eigenen Angaben der sportlichen Herausforderung in Osnabrück nicht entziehen konnte, getrost die neue Saison 2004/2005 in Angriff nehmen. Ein weiterer Titel als Torschützenkönig ist ihm egal, er will seinen Teil dazu beitragen, dass der VfL in die zweite Liga zurückkehrt.

Drei Kleinkinder bei Unfall verletzt

Schwerer Unfall in ReisholzDrei Kleinkinder bei Unfall verletzt

Düsseldorf (dto). Drei Kleinkinder sind am Donnerstagmittag nach einem Verkehrsunfall in Reisholz in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Der Wagen der Mutter war mit einem Lieferwagen zusammengeprallt.Um 12.35 Uhr war die 23-jährige Mutter mit ihren ein bis drei Jahre alten Kindern unterwegs auf der Nürnberger Straße. Auf der Kreuzung zur Bayreuther Straße kam es dann aus bislang ungeklärter Ursache zum Zusammenstoß mit dem Lieferwagen eines Kurierfahrers. Beide Fahrzeuge wurde bei dem Zusammenprall stark beschädigt. Mehrere Rettungsfahrzeuge rückten aus. Die drei Kleinen wurden waren glücklicherweise angeschnallt und erlitten nur leichte Verletzungen. Sie wurden zur Beobachtung für einige Tage in eine Klinik gebracht.

Öffentliche Versicherer 2003 mit deutlichem Beitragswachstum

Zugpferd LebensversicherungÖffentliche Versicherer 2003 mit deutlichem Beitragswachstum

Düsseldorf (rpo). Trotz schwierigem wirtschaftlichen Umfeld hat sich die Gruppe der öffentlichen Versicherer 2003 gut behauptet. Es wurde sogar das stärkste Beitragswachstum seit drei Jahren erzielt, wie der Vorsitzende des Verbandes öffentlicher Versicherer, Heiko Winkler, am Donnerstag sagte.Die Gruppe steigerte demnach im Vorjahr gegenüber 2002 ihre Bruttobeitragseinnahmen um 5,1 Prozent auf 15,78 Milliarden Euro. Mit fast elf Prozent Marktanteil behauptete sich die Gruppe nach eigenen Angaben als zweitstärkste Kraft hinter der Allianz. Wachstumsmotor waren 2003 vor allem die Lebensversicherungen. Gut 46 Prozent aller Bruttobeitragseinnahmen erzielten die öffentlichen Versicherer in dieser Sparte. Dort sind die Bruttobeitragseinnahmen stärker als im Markt gestiegen. Mit einem Anteil von 10,6 Prozent in diesem Bereich seien die öffentlichen Versicherer zum zweitgrößten Anbieter aufgestiegen, erklärte der Verband. Dabei profitierte die Gruppe offenbar von dem Vertrauensverlust der Bevölkerung in die gesetzliche Rentenversicherung. Dies hatte den Angaben zufolge zu einer verstärkten Nachfrage nach Lebensversicherungen geführt. Starke Impulse kamen auch aus der betrieblichen Altersvorsorge. Ebenso zulegen konnten die öffentlichen Versicherer im Bereich der privaten Krankenversicherung. Dort erzielten sie 2003 mit 8,4 Prozent das stärkste Wachstum in Bezug auf die Bruttobeitragseinnahmen seit fünf Jahren. Mit 6,1 Prozent Marktanteil gehören sie in diesem Bereich zu den fünf größten privaten Krankenversicherern. Nach Verbandsangaben ist die deutsche Versicherungsbranche insgesamt bei den Bruttobeitragseinnahmen um 4,7 Prozent auf 148,2 Milliarden Euro gewachsen. Damit gehöre die Branche zu den wachstumsstärksten Wirtschaftszweigen. Dem 1911 gegründeten Verband, einer eng mit den Sparkassen kooperierenden gemeinnützigen Körperschaft des öffentlichen Rechts, gehören 13 Versicherer an.

Hitzfeld-Verzicht: Mayer-Vorfelder im Gespräch
Hitzfeld-Verzicht: Mayer-Vorfelder im Gespräch

DFB-Präsident hat keinen Plan BHitzfeld-Verzicht: Mayer-Vorfelder im Gespräch

Düsseldorf (rpo). Ottmar Hitzfeld ist immer wieder für einen Knaller gut. Diesmal schockte er Fußball-Deutschland mit seinem überraschenden Verzicht auf das Amt des Nationaltrainers. Der ohnehin bereits arg schlingernde geratene DFB-Boss Gerhard Meyer-Vorfelder gerät nun weiter unter Druck. Nachfolgend ein Gespräch mit MV.Frage: "Wie kam es genau zur Absage von Ottmar Hitzfeld, der ihr Wunschkandidat auf den Posten des Bundestrainers der deutschen Fußball-Nationalmannschaft war?" Gerhard Mayer-Vorfelder: "Ottmar Hitzfeld hat mir mitgeteilt, dass er unser Angebot nicht annehmen wird. Ihn ehre das Vertrauen, aber er sagte mir, er fühle sich nicht in der Verfassung, die nötig wäre, um die Nationalmannschaft nach vorne zu bringen. Am Montag gibt es eine Präsidiumssitzung. Da kann jeder Gedanken vortragen zu Namen und Kandidaten." Frage: "Gehen Sie bitte etwas mehr ins Detail, was die Beweggründe von Hitzfeld anbelangt." Mayer-Vorfelder: "Hitzfeld hat mir erklärt, dass er nach sechs Jahren Bayern München und dem Stress in den letzten Monaten eine Auszeit benötige. Dies habe er auch schon in Dortmund erlebt und das sei jetzt wieder der Fall. Wir waren uns in allen Punkten einig. Er habe sich die Entscheidung lange gründlich überlegt. Er sagte mir, sie sei ihm nicht leicht gefallen, denn es war immer sein Traum, Nationaltrainer zu werden. Aber nach einigen schlaflosen Nächten - so seine Worte - sei er zu der Entscheidung gekommen." Frage: "Wie stehen Sie zu seiner Entscheidung?" Mayer-Vorfelder: "Ich kann ich ihn verstehen, weil ich freundschaftlich mit ihm verbunden bin, aber ich bedaure die Entscheidung sehr." Frage: "Wie geht es jetzt in der Suche nach einem Nachfolger für den zurückgetretenen Teamchef Rudi Völler und dem erhaltenen Korb durch Hitzfeld weiter?" Mayer-Vorfelder: "Jetzt muss das Präsidium sagen, was der richtige Weg ist. Ich habe keinen Plan B in der Tasche. Das hätte ich nicht für den richtigen Weg gehalten." Frage: "Welche Kandidaten kommen denn Ihrer Meinung nach in Frage?" Mayer-Vorfelder: "Ich werde vor der Präsidiumssitzung keine Namen nennen. Ich werde die Grundfrage der Trainerprofile ansprechen und werde die Präsidiumsmitglieder in die Verantwortung nehmen." Frage: "Kommt auch ein ausländischer Trainer für den Posten in Frage?" Mayer-Vorfelder: "Sollten wird über einen ausländischen Trainer nachdenken, dann müsste er meiner Meinung nach Deutsch sprechen. Ich will aber der Präsidiumssitzung nicht vorgreifen. Ich erwarte Vorschläge und habe meine Vorstellungen." Frage: "Am 18. August steht gegen Österreich das erste Länderspiel nach der Euro in Portugal statt. Sie stehen unter Zeitdruck, oder?" Mayer-Vorfelder: "Ich lasse mich nicht unter Druck setzen. Allerdings sollte die Trainerfrage so schnell wie möglich geklärt werden."

Eva Köhler: "First Lady" war SPD-Mitglied

Seit 35 Jahren an der Seite des neuen BundespräsidentenEva Köhler: "First Lady" war SPD-Mitglied

Berlin (rpo). Nach der Vereidigung ihres Mannes konnte man Eva Köhler die Erleichterung ansehen. Die beiden sind seit über drei Jahrzehnten ein gutes Team. Im dunklen Kostüm mit dezentem Silberschmuck nahm sie strahlend die Glückwünsche entgegen, die auch ihr am Donnerstag im Berliner Reichstagsgebäude überbracht wurden. Seinen Vorgänger Johannes Rau hatte der neue Bundespräsident zuvor zitiert: "Ohne meine Frau hätte ich dieses Amt nicht ausfüllen können." Horst Köhler fügte hinzu, ihm werde es sicher nicht anders gehen. Denn seit mehr als 35 Jahren sind die Köhlers verheiratet - und Eva Köhler ist nun neue "First Lady". Die beiden sind seit Jahren ein gutes Team. Es sei ihr immer wichtig gewesen, sich mit den beruflichen Zielen ihres Mannes zu identifizieren, sagt die 57-Jährige. Um bei ihm zu sein, musste sie zwar viele Umzüge in Kauf nehmen. Vor vier Jahren zog sie mit ihrem Mann von London nach Washington, als er Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF) wurde. Dort lebte das Ehepaar in einem zweistöckigen Bau in der Nähe der National Cathedral. In den vergangenen Wochen war sie damit beschäftigt, den Hausstand aufzulösen, nachdem ihr Mann im März überraschend als Kandidat von Union und FDP für das Bundespräsidentenamt nominiert worden war. Dennoch freute sich die Ehefrau des neuen Präsidenten, die immer elegant gekleidet ist und klassische Linien bevorzugt, auf Berlin. Ihr Denken sei immer sehr mit Deutschland verbunden gewesen, sagt sie. Eva Luise Köhler kommt aus Ludwigsburg in Baden-Württemberg und studierte neben Geschichte und Deutsch auch Religion. Sie selbst bezeichnet sich als "gläubigen Menschen". Ihr Examen schrieb sie über die Anfänge der Gewerkschaftsbewegung, trat Anfang der 70er Jahre in die SPD und engagierte sich in der Kommunalpolitik. Beeindruckt habe sie damals die Ostpolitik von Willy Brandt, erinnert sie sich. Doch 1990 gab Eva Köhler nach "jahrelangen Diskussionen" mit ihrem Mann und zunehmender Distanz das Parteibuch wieder ab. Die Frau mit den braunen Haaren arbeitete nach dem Studium jahrelang als Lehrerin - Kinder und Karriere ihres Mannes standen aber im Vordergrund. Manchmal habe sie sich wie eine alleinerziehende Mutter gefühlt, sagt sie. Die Köhlers haben zwei erwachsene Kinder: Tochter Ulrike studiert in Frankfurt Germanistik, Italienisch und Englisch. Sie ist an einer unheilbaren Augenkrankheit erkrankt, die in Schüben zur Erblindung führte. Sohn Jochen studiert in Köln und wurde bereits mit 17 Jahren Vater. Ihre Familie habe einen "guten Zusammenhalt", sagt Eva Köhler, früher sei viel zusammen musiziert worden. Sie selbst spielt Klavier, Flöte und etwas Gitarre. In Washington sang sie im Kirchenchor. Die sportliche Frau schwimmt gerne und geht regelmäßig mit ihrem Mann ins Fitnessstudio. Über ihre gesellschaftlichen und repräsentativen Schwerpunkte als "First Lady" wollte sie bisher noch nichts Konkretes sagen. Als Lehrerin lägen ihr die Sorgen der Kinder am Herzen, aber auch die der älteren Bürger. Auch will sie sich dem Kampf gegen die Armut widmen. Doch erst einmal würde sich Eva Köhler Rat holen: Nach der Wahl ihres Mannes fände sie es schön, "wenn Frau Rau mir etwas von ihren Erfahrungen mitteilen könnte".

Schanghai: Korrupter Politiker kühlt heißes Schmiergeld

Geldscheine im Kühlschrank verstecktSchanghai: Korrupter Politiker kühlt heißes Schmiergeld

Schanghai (rpo). Weil ihm das Schmiergeld wohl zu heiß wurde, hat ein korrupter Politiker der kommunistischen Partei in China in seinem Kühlschrank umgerechnet rund 1,5 Millionen Euro versteckt...Ermittler fanden die Summe in der Wohnung und Stapel von Geldscheinen im Kühlschrank des Politikers Xu Guojian, wie die in Hongkong erscheinende "South China Morning Post" am Donnerstag berichtete. Das Blatt schreibt, bei dem Kühlmöbel handele es sich um ein Importprodukt mit enormen Ausmaßen. Xu Guojian soll insgesamt fast zehn Millionen Euro in die eigene Tasche gesteckt haben. Der Politiker war Chef der Organisationsabteilung der kommunistischen Partei in der im Osten Chinas gelegenen Provinz Jiangsu. In dieser Position war er verantwortlich für die Ernennung und Beförderung von Beamten, von denen er offensichtlich Bestechungsgelder genommen hatte. Die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua hatte am Mittwoch die Entlassung des Parteikaders gemeldet. Die Volksrepublik China geht seit geraumer Zeit gegen die grassierende Korruption unter kommunistischen Amtsträgern vor, zuletzt hatten Gerichte drakonische Strafen verhängt. In der Bevölkerung wächst der Unmut über die Selbstbedienungs-Mentalität der Parteibosse.

Schüler haben sich erfolgreich versteigert

Jobsuche auf die ungewöhnliche ArtSchüler haben sich erfolgreich versteigert

Düsseldorf (dto). Lange Zeit dümpelten die Angebote bei 300 Euro, dann jedoch nahm die Versteigerung noch einmal eine Wendung. Für 1114 Euro kamen die zehn Gestaltungstechnischen Assistenten unter den Hammer. Jobsuche auf die ungewöhnliche Art, aber durchaus erfolgreich. Zehn Schüler aus Düsseldorf, Wuppertal und Umgebung suchten nach ihrem Abschluss am Berufskollegs Mettmann Arbeit. Einige hatten zwar schon Pläne für die Uni oder einen Job in Aussicht, andere dagegen waren ohne Stelle. Kati Fahrenkrog, Lehrerin des Berufskollegs, hatte schließlich die Idee, die Arbeit der Absolventen zu versteigern. Versteigert wurde ein Grafik-Design-Projekt. Das Team wird nun in den nächsten Wochen eine Internet-Seite gestalten oder bearbeiten, ein Firmen-Logo entwickeln, Geschäftspapiere und Visitenkarten neu entwerfen. Eben alles, was mit dem Corporate Design einer Firma zu tun hat. Von der Idee bis zur Umsetzung liegt alles in den Händen der Jung-Designer. Die Schüler warten nun gespannt auf ihren Arbeitgeber, denn wer sie ersteigert hat, ist noch unklar.

Thomas Cook: Ver.di lehnt Forderung nach mehr Arbeit ab

Sanierungstarifvertrag nur für Airline-Tochter CondorThomas Cook: Ver.di lehnt Forderung nach mehr Arbeit ab

Berlin (rpo). Mit Ablehnung hat die Gewerkschaft ver.di auf die Forderung des Thomas-Cook-Vorstandes nach längeren Arbeitszeiten reagiert. Dafür gebe es derzeit keine Veranlassung, erklärte die Gewerkschaft am Donnerstag.Es gebe auch keine entsprechende Betriebsvereinbarungen bei dem zweitgrößten deutschen Reiseunternehmen. Verhandlungen über einen Sanierungstarifvertrag gebe es zur Zeit ausschließlich mit der Thomas-Cook-Tochter Condor. Dabei dringe ver.di auf ein Spitzengespräch, um die Verhandlungen voran zu bringen. Der Airline-Chef von Condor, Ralf Teckentrup, hatte am Wochenende Lohnkürzungen für die 2.700 Beschäftigten angekündigt und mit Entlassungen gedroht. Der Vorstand von Thomas Cook selbst hatte die befristete Wiedereinführung der 40-Stunden-Woche, Gehaltskürzungen um drei Prozent für das Stammpersonal, fünf Tage unbezahlten Urlaub pro Jahr sowie Einschnitte beim 13. Monatsgehalt verlangt. Dies solle in einem auf drei Jahre befristeten Sanierungstarifvertrag festgeschrieben werden. Die geplante Sonderregelung soll nach dem Willen des Vorstands rund 2.000 Mitarbeiter in den Reisebüros und in der Zentrale betreffen, wo derzeit 38,5 Stunden pro Woche gearbeitet wird.

Peters betont Unabhängigkeit der Gewerkschaften

Vor Spitzengespräch zwischen Müntefering und SommerPeters betont Unabhängigkeit der Gewerkschaften

Frankfurt/Main (rpo). SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering und DGB-Chef Michael Sommer haben ihre Positionen bekräftigt. Am Donnerstag treffen sich beide, um ein klärendes Gespräch zu führen. Unterdessen betonte IG-Metall-Vorsitzender Jürgen Peters die Unabhängigkeit der Gewerkschaften.Der IG-Metall-Vorsitzende Jürgen Peters erklärte am Donnerstag, es gehe den Arbeitnehmervertretern nicht um ein vorzeitiges Ende der rot-grünen Koalition. Er betonte aber die Unabhängigkeit der Gewerkschaften. Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) forderte eine Mäßigung der Reformkritik und bezeichnete das Verhalten der Gewerkschaften als Erfolgsgarantie für Union und FDP. Peters sagte im ARD-Morgenmagazin: "Wir haben immer gesagt, wir wollen eine andere Politik. Wir wollen keine andere Regierung." Die Gewerkschaften wüssten, dass eine CDU/CSU-geführte Regierung weit tiefere Einschnitte in das soziale Netz planen und auch die Tarifautonomie angreifen würde. Dies sei keine Alternative. Man werde aber nicht zulassen, dass die SPD immer weiter nach rechts rücke und die Politik der Union übernehme, nur weil sie glaube, es gebe für die Gewerkschaften keine Alternative. Diese seien nicht der Transmissionsriemen der SPD: "Wir sind unabhängig." Der IG-Metall-Chef forderte die Bundesregierung auf, die "soziale Schieflage" zu korrigieren. "Jeder muss spüren, dass sich diese Regierung tatsächlich den sozial Schwächeren wieder zuwendet und nicht den Starken noch den Rücken stärkt." Auch die SPD müsse begreifen, dass irgendetwas nicht richtig sei, wenn sich der Wähler von ihr abwende. Einen Untergang bei der nächsten Bundestagswahl prophezeite der Chef der bayerischen IG Metall, Werner Neugebauer, den Sozialdemokraten. Wegen der hohen Arbeitslosigkeit sei die Wahl 2006 "für die SPD nicht mehr gewinnbar", sagte er der "Passauer Neuen Presse". Allein Hartz IV werde auf einen Schlag eine Million Sozialhilfe-Empfänger schaffen, was spätestens bei der Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen im September durchschlagen werde. Neugebauer sagte "katastrophale Ergebnisse" für die SPD und als Folge einen Sturz der Regierung und einen "gigantischen Sieg für die Union" voraus. Die SPD stehe vor einem langen Tal der Tränen. Böhning will Schärfung des sozialen Profils der SPDThierse sagte der Chemnitzer "Freien Presse", das Überlebensinteresse der an Mitgliederschwund leidenden Gewerkschaften sollte sich nicht gegen SPD und Bundesregierung richten: "Sie gewinnen nichts, wenn die Sozialdemokraten verlieren." Es sei kurzsichtig, mit klassenkämpferischer Rhetorik, die mit der Wirklichkeit nichts zu tun habe, die Reihen schließen zu wollen. Der Verwirklichung der Gewerkschaftsziele diene diese Politik nicht. Nach Überzeugung Thierses ist ein gutes Verhältnis von SPD und Gewerkschaften für beide Seiten von geradezu existenzieller Bedeutung. Der Vorsitzende der Jungsozialisten, Björn Böhning, rief im Südwestrundfunk zu einem Ende des Streits auf, forderte seine Partei aber auf, ihr soziales Profil zu schärfen. Die Realpolitik der Agenda 2010, die auch die Position vieler Sozialdemokraten nicht befolgt habe, habe zur Entfremdung beigetragen. Als schnell verwirklichbare "Projekte sozialer Gerechtigkeit" nannte Böhning die Erbschaftsteuer zur Bildungsfinanzierung, eine solidarische Bürgerversicherung und das Thema Familienpolitik.

Microsoft hat 497 Mio. Euro an die EU überwiesen

Strafe wegen Ausnutzung der marktbeherrschenden StellungMicrosoft hat 497 Mio. Euro an die EU überwiesen

Brüssel (rpo). Überraschend hat der Softwarekonzern Microsoft die von der Europäischen Kommission verhängte Kartellstrafe von 497 Millionen Euro gezahlt. Ursprünglich wollte das Unternehmen damit bis zur endgültigen Rechtskräftigkeit des Urteils warten.Eine Sprecherin von EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti sagte am Donnerstag in Brüssel, die Summe sei an eine Bank der Gemeinschaft überwiesen worden. Die Geldstrafe ist die höchste, die die Brüsseler Behörde jemals gegen ein einzelnes Unternehmen verhängt hat. Damit kam der US-Softwarekonzern einer entsprechenden Entscheidung der Brüsseler Behörde vom März nach, die dem Unternehmen drei Monate Zeit gewährt hatte. Anderenfalls wären fünf Prozent Zinsen zu zahlen gewesen, ergänzte die Sprecherin. Allerdings könnte Microsoft die Summe mit Zinsen zurückerstattet bekommen, sollte das Europäische Gericht Erster Instanz (EuGeI) in einigen Jahren die Entscheidung der Kommission annullieren. Am Sonntag hatte die EU-Behörde den Vollzug von Teilen der Entscheidung zunächst ausgesetzt, um dem EuGeI mehr Zeit zu geben. Das Gericht muss über eine mögliche längerfristige Aussetzung bis zu einem endgültigen Urteil entscheiden. Microsoft hatte dies zuvor beantragt und in Luxemburg auf Annullierung der Entscheidung geklagt. Die Aussetzung bezieht sich auf die geforderten Änderungen am Microsoft-Betriebssystem Windows. Nach der Entscheidung der Kommission vom 24. März musste Microsoft Computerherstellern, die im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) ihre Rechner verkaufen, binnen 90 Tage eine Version von Windows ohne das Musik- und Videoabspielprogramm "Media Player" anbieten. Ferner wurde der Konzern verpflichtet, binnen 120 Tagen Konkurrenten Informationen über Schnittstellen (Interfaces) zur Verfügung zu stellen, damit die Software von Wettbewerbern vollständig mit Windows-PC und -Servern kompatibel werden. Als Grund für die Strafe und die Auflage hatte die Kommission angegeben, der Konzern habe seine marktbeherrschende Stellung bei PC-Betriebssystemen missbräuchlich auf den Server- und Multimediabereich ausgedehnt.

15 Deutsche starten bei der Tour

Vorjahresrekord knapp verpasst15 Deutsche starten bei der Tour

Lüttich (rpo). Die beiden Leitfiguren Jan Ullrich und Erik Zabel sind die wohl prominentesten deutschen Starter bei der Tour de France. Dennoch gehen neben ihnen noch 13 weitere deutsche Fahrer an den Start des härtesten Radrennens der Welt.Neben ihnen gehen am Samstag die vier deutschen Debütanten Bert Grabsch (Phonak), Sebastian Lang, Ronny Scholz und Fabian Wegmann (alle Gerolsteiner) an den Start der Tour de France in Lüttich. Insgesamt sind 15 Deutsche aus sieben Rennställen für die 3391 Kilometer gemeldet. Damit wurde der Vorjahresrekord knapp verpasst. Von damals 17 Deutschen kamen zehn auf den Champs Elysees in Paris an. Die deutschen Teams Gerolsteiner und T-Mobile sind mit jeweils fünf heimischen Akteuren in der Tour-Karawane vertreten. Dabei kann "Oldie" Rolf Aldag (35) bei seinem 10. Tour-Start ein Jubiläum feiern. Tour-Veteran der Bonner ist Erik Zabel, der zum elften Mal antritt. Jan Ullrich geht auf seine siebte Große Schleife. Von den "Legionären" hat Jens Voigt mit ebenfalls sieben Einsätzen die meiste Erfahrung. Auf fünf Starts im niederländischen Rabobank-Team kommt Grischa Niermann. Daniel Becke fährt seine zweite Tour beim neuen spanischen Rennstall Illes Balears. Der Erfurter hatte im vergangenen Jahr bei Bianchi noch als Helfer für Jan Ullrich seine Tour-Premiere erlebt.

Die wichtigsten Anklagepunkte gegen Saddam

Verbrechen gegen die Menschlichkeit in zahlreichen FällenDie wichtigsten Anklagepunkte gegen Saddam

Bagdad (rpo). Saddam Hussein muss sich wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor einem Sondergericht verantworten. Dem ehemaligen irakischen Präsident wurden nach Angaben eines ranghohen Mitglieds des Tribunals am Donnerstag sieben Anklagepunkte vorgelegt: - Der Giftgasangriff auf die nordirakische Kurdenstadt Halabdscha im Jahr 1988 - Die Niederschlagung des Schiitenaufstandes 1991 - Das Anlegen von Massengräbern - Der Krieg gegen das Nachbarland Iran von 1980 bis 1988 - Der Einmarsch in Kuwait im Jahr 1990 - Der Mord an Verwandten des Kurdenführers Massud Barsani in den 80er Jahren - Die Hinrichtung von schiitischen Würdenträgern in den Jahren 1980 und 1999

ARD dank Fußball-EM der meistgesehene Sender

Mit 14,3 Prozent Marktanteil im ersten Halbjahr vor RTLARD dank Fußball-EM der meistgesehene Sender

München (rpo). ARD vor RTL - das ist die Fernsehbilanz des ersten Halbjahres 2004. Wegen der Fußball-EM haben die Öffentlich-Rechtlichen den privaten Konkurrenten bei den Einschaltquoten knapp abgehängt. Im Juni landete das Erste mit einem Marktanteil von 17,5 Prozent deutlich vor dem ZDF mit 14,9 Prozent und RTL mit 12,3 Prozent, wie die ARD am Donnerstag unter Berufung auf die GfK-Quotenmessung mitteilte. In den ersten sechs Monaten sicherte sich die ARD damit einen durchschnittlichen Marktanteil von 14,3 Prozent vor RTL mit 14,0 Prozent. Das ZDF landete demnach bei 13,6 Prozent vor Sat1 mit 10,3 und ProSieben mit 7,0 Prozent. Bei der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen konnte RTL allerdings trotz EM seine Marktführerschaft mit einem Zuschaueranteil von 14,7 Prozent vor der ARD mit 13 Prozent und ProSieben mit 11,2 behaupten. Die im laufenden Jahr meistgesehene Fernsehsendung war das Schicksalsspiel Deutschland gegen Tschechien, das für Rudi Völlers Team das Ausscheiden bedeutete. Hier sicherten 24,1 Millionen Zuschauer der ARD einen Marktanteil von 69,3 Prozent.

"Moorhuhn"-Erfinder gerettet

Investorengruppe übernimmt Software-Schmiede"Moorhuhn"-Erfinder gerettet

Bochum (rpo). Die wegen eines Bilanzfälschungsskandals in ihrer Existenz bedrohte Software-Schmiede Phenomedia ist gerettet. Bekannt wurde das Unternehmen durch das Computerspiel "Moorhuhn".Wie ein Sprecher der Firma am Donnerstag in Bochum-Wattenscheid mitteilte, hat eine internationale Investorengruppe die neu gegründete phenomedia publishing gmbh übernommen. Nach einer zweijährigen Zitterpartie sei damit die Zukunft der Software-Schmiede gesichert. Das Insolvenzverfahren konnte beendet werden. Nach Angaben des Sprechers befindet sich unter den Investoren auch der langjährige Vertriebspartner der Phenomedia, die ak tronic Software & Services GmbH. Nähere Angaben zu den Investoren machte der Sprecher nicht. Auch nach dem Neustart werde Phenomedia seinen "Kernkompetenzen treu bleiben" - nach Angaben des Sprechers ist das Unternehmen in dem Spartenbereich "Casual Games" der erfolgreichste Entwickler im deutschsprachigen Raum. Wie es weiter hieß, zählt Phenomedia derzeit noch 35 Mitarbeiter. Anfang 2002 hatte die Beschäftigtenzahl noch bei 280 gelegen. In der Computerszene bekannt geworden war das Unternehmen durch sein Spiel, das eine Jagd auf virtuelle Moorhühner möglich machte. Nach Angaben des Sprechers sollen bis zu 20 Millionen Menschen das Spiel schon einmal ausprobiert haben. Für Phenomedia begann Anfang August 2002 das Insolvenzverfahren, nachdem das Unternehmen im Mai zahlungsunfähig geworden war. Phenomedia räumte ein, dass die Jahresabschlüsse 1999, 2000 und 2001 mit falschen Zahlen frisiert worden seien. Unter anderem wurden nicht-existente Umsätze und Forderungen in die Jahresabschlüsse eingebucht. Im Zusammenhang mit den Bilanzfälschungen mussten Vorstandschef Markus Scheer und Finanzchef Björn Denhard das Unternehmen verlassen. Die Manager sollen sich nach dem Willen der Staatsanwaltschaft Anfang November in Bochum vor Gericht verantworten. Bislang sei der Termin aber noch nicht bestätigt worden, erklärte ein Sprecher der Anklagebehörde.

Bundespräsident Köhler erntet viel Lob für seine Antrittsrede
Bundespräsident Köhler erntet viel Lob für seine Antrittsrede

Aufforderung zum AufbruchBundespräsident Köhler erntet viel Lob für seine Antrittsrede

Berlin (rpo). Bei seiner Antrittsrede rief der neue Bundespräsident Horst Köhler Regierung und Opposition auf, bei der Erneuerung des Landes keine Zeit mehr zu verlieren. Für seine Rede erhielt Köhler Lob von allen Seiten."Aus ureigenem Interesse braucht Deutschland einen neuen Aufbruch", sagte Köhler am Donnerstag nach seiner Vereidigung in einer gemeinsamen Sitzung von Bundestag und Bundesrat in Berlin. Die "Agenda 2010" weise in die richtige Richtung und müsse stetig fortgesetzt werden. Von der Opposition verlangte der Nachfolger von Johannes Rau Mut, ihre Alternativen "umfassend und vollständig" klarzumachen. Die Rede Köhlers stieß auf breite Zustimmung. Der 61-jährige Finanzfachmann Köhler war am 23. Mai von der Bundesversammlung als Kandidat von Union und FDP mit 604 von 1202 Stimmen in das höchste Staatsamt gewählt worden. Köhler sprach die Eidesformel mit den religiösen Zusatz "So wahr mir Gott helfe". In seiner anschließenden Rede betonte er, Deutschland könne sich "kein einziges verlorenes Jahr für die Erneuerung mehr leisten". Köhler appellierte an die Parteien, sich "konstruktiven Kompromissen" nicht zu verschießen. In Anlehnung an ein Papier der Deutschen Bischofskonferenz forderte der 61-Jährige eine "Entwicklungspolitik für ein entwickeltes Land". Es gehe um "Entwicklung, nicht Abriss oder Abbau. Entwicklung als Umbau", betonte Köhler. Um Deutschland zu einem "Land der Ideen" zu entwickeln, "in dem Menschen Arbeit" fänden und gern lebten, müssten sich alle anstrengen. Dies gelte auch für die Führungspersönlichkeiten der Wirtschaft, von denen er eine "Kultur der Verantwortung und Mäßigung" verlangte. Schröder freut sich über Zuspruch zur ReformpolitikBundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) sagte, er habe sich gefreut, dass Köhler seinen Reformkurs unterstütze. Der Präsident habe eine "sehr frische und Aufbruchstimmung vermittelnde Rede" gehalten. CDU-Chefin Angela Merkel lobte Köhlers "Mut zu neuen Ideen". Der Bundespräsident habe deutlich gemacht, dass er "frischen Wind in das Land bringen könne". Das erwartet auch FDP-Chef Guido Westerwelle. Für ihn sei deutlich geworden, "hier redet ein Mensch zu Menschen". Der SPD-Vorsitzende Franz Müntefering sicherte Köhler Unterstützung zu. "Das war heute eine große Rede von ihm. Er hat sich in guter Weise eingeführt und hat uns allen mit der nötigen Souveränität, aber auch Lockerheit gezeigt und gesagt, wo die Chancen unseres Landes liegen", sagte Müntefering. Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) fügte lobend hinzu, Köhler habe Optimismus ausgestrahlt. Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) hob hervor, Köhlers Rede sei "eine Ermutigung für alle, die sich für die Erneuerung der Bundesrepublik im Sinne der nachfolgenden Generationen einsetzen". Nur DGB-Chef Sommer nörgelt bereitsGrünen-Fraktionschefin Krista Sager betonte, sie hätte nicht erwartet, dass Köhler seinen Anspruch, überparteilich zu agieren, bereits in seiner ersten Rede "so deutlich macht". DGB-Chef Michael Sommer mahnte hingegen, Köhler sollte "ein Präsident des soziales Ausgleichs" sein und nicht "ein Präsident der Zuspitzung". Zu Beginn seiner Rede lobte Köhler seinen Vorgänger Johannes Rau für dessen Amtsführung in den vergangenen fünf Jahren. Auch Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) und der Präsident des Bundesrates, Thüringens Regierungschef Dieter Althaus (CDU), hatten vor Köhlers Vereidigung die Verdienste des bisherigen Bundespräsidenten gewürdigt. "Johannes Rau hat sich um das Vaterland verdient gemacht", sagte Thierse. Rau habe das höchste Amt im Staat "mit Humor und Bibelfestigkeit" geprägt, fügte Althaus hinzu. Rau selbst rief die Deutschen in seiner Abschiedsrede zur Solidarität untereinander auf. Er bedankte sich für das Vertrauen, das ihm so viele Menschen entgegengebracht hätten. Er wünsche sich, dass sich die Menschen der "Lehren der Geschichte aus dem 20. Jahrhundert bewusst" blieben. Zugleich wünschte er seinem Nachfolger Köhler, "die gleiche Offenheit und das gleiche Vertrauen" zu erfahren.

Türkei: Familie verkauft Tochter an Vergewaltiger

Eltern ließen sich für 5500 Euro auf Hochzeit einTürkei: Familie verkauft Tochter an Vergewaltiger

Istanbul (rpo). Für umgerechnet 5500 Euro hat eine türkische Familie ihre 13-jährige Tochter an deren Vergewaltiger verkauft. Der schlimme Handel kam nur deshalb ans Tageslicht, weil die Eltern das Mädchen für die Heirat mit dem Mann drei Jahre älter gemacht hatten und Beamte ihnen auf die Schliche kamen, wie türkische Medien am Donnerstag berichteten. Den Eltern droht wegen der Lüge nun eine Haftstrafe von bis zu acht Jahren. Die kleine A.T. aus dem westlichen Dorf Damlibogaz war bereits mit zehn Jahren von dem 20-jährigen Ferit C. missbraucht worden. Nach einem Jahr brachte sie eine Tochter zur Welt. C. wurde zu achtzehneinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Seine Familie bot den T.s daraufhin das Geld für eine arrangierte Hochzeit an, durch die dem Inhaftierten die Reststrafe erlassen worden wäre. Nach türkischem Recht können Vergewaltiger ihre Haftstrafe drastisch reduzieren, wenn sie ihr Opfer heiraten. Damit soll die "Familienehre" der Mädchen oder Frauen wiederhergestellt werden. 2002 profitierten nach offiziellen Angaben 546 Männer von dieser Regelung, in den ersten vier Monaten des vergangenen Jahres waren es 163. Das türkische Parlament will das Gesetz im Zuge ihrer Justizreform noch in diesem Jahr abschaffen.

NFL-Karriere: Venzke ist auf dem Sprung

Vertrag bei den Indianapolis ColtsNFL-Karriere: Venzke ist auf dem Sprung

Frankfurt/Main (rpo). Er wäre der zweite Frankfurter Spieler, dem das fast Unmögliche gelingt: Patrick Venzke von der Frankfurt Galaxy träumt von einer Karriere in der National Football League.Der 29-jährige Venzke unterschrieb einen Vertrag bei den Indianapolis Colts. Noch im Vorjahr war der gebürtige Essener bei der letzten Sichtung im Trainingscamp der Colts durchgefallen. "Ich gehe davon aus, dass die fünf Starter des Vorjahres gesetzt sind. Allerdings will der KLub acht bis neun Offensive Linemen im Kader haben. Das erhöht meine Chance natürlich", erklärte Venzke voller Zuversicht. Das Trainingslager mit den Colts beginnt Ende Juli.

Beim Meister sind noch nicht alle Mann an Bord

Werder Bremen ohne neun Profis ins TrainingslagerBeim Meister sind noch nicht alle Mann an Bord

Bremen (rpo). Werder Bremen hat sich mit einem stark dezimierten Kader ins Trainingslager auf die Nordsseinsel Norderney begeben. Dort will sich die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf auf die am 6. August beginnende Saison vorbereiten.Beim Trainigsauftakt des achttägigen Aufenthalts auf Norderney glich das Team von der Weser mehr einer Rumpftruppe. Von den Zugängen trat nur Abwehrspieler Frank Fahrenhorst (VfL Bochum) die Reise auf die Nordseeinsel an. Nationalspieler Miroslav Klose (1. FC Kaiserslautern) ist nach seinem Einsatz bei der EM in Portugal noch bis zum 15. Juli im Urlaub, der Brasilianer Gustavo Nery (FC Sao Paulo) steht im Kader der Selecao für die Copa America vom 6. bis zum 25. Juli in Peru. "Auch wenn wir in Phasen arbeiten müssen, sind wir froh, dass es wieder losgeht. Der Urlaub war schön, doch das, was wir vorher erlebt haben war noch schöner", erklärte Schaaf, der den Kader für Norderney mit Amateuren auffüllte. Neben Klose und Nery fehlen den Bremern vorerst die EM-Fahrer Fabian Ernst, Frank Baumann, Angelos Charisteas, Ivan Klasnic und Ludovic Magnin, der verletzte Krisztian Lisztes (Kreuzbandriss) sowie Nelson Valdez, der für sein Heimatland Paraguay ebenfalls bei der Copa America im Einsatz ist. Ümit Davala kann wegen einer Schambeinentzündungen zudem nur eingeschränkt trainieren. Daniel Jensen weiter ein heißes ThemaDie Personalplanungen sind an der Weser indes noch nicht abgeschlossen. "Wir sind weiter aktiv und haben einige Kandidaten im Auge", sagte Sportdirektor Klaus Allofs. Ein Abwehr- und ein Mittelfeldspieler sollen noch zum Team stoßen. Während der auch von Bayer Leverkusen umworbene Innenverteidiger Roque Junior offenbar von der Wunschliste gestrichen ist, scheint das Interesse an Mittelfeldantreiber Daniel Jensen vom Primera-Division-Absteiger Real Murcia weiter ungebrochen. Allerdings fordern die Spanier für den dänischen EM-Teilnehmer eine Transfersumme in Höhe von 300.000 Euro. Allofs geht auf Grund des Vertragswerks des Spielers von dessen Ablösefreiheit aus. Notfalls soll der Weltverband Fifa Klarheit schaffen. "Mit dem Spieler sind wir uns nahezu einig. Nun muss noch die vertragliche Situation geklärt werden", meinte Allofs. Am 24. Juli Vorbereitungsspiel gegen den französischen Meister Nach Beendigung des Trainingslagers am 9. Juli beginnt der Meister mit einer Testserie gegen potenzielle Gegner der kommenden Champions-League-Saison (Auslosung 26. August in Monaco). So treffen die Hanseaten in einem weiteren Trainingslager in Bad Ragaz/Schweiz (18. bis 25. Juli) am 20. Juli auf den Schweizer Meister FC Basel, bevor es vier Tage später gegen den französischen Titelträger Olympique Lyon mit dem ehemaligem Bundesliga-Stürmer Giovan Elber geht. Am ersten Bundesliga-Spieltag heißt der Bremer Gegner ausgerechnet Schalke 04. Die Gelsenkirchener hatten von den Hanseaten Torschützenkönig Ailton und Abwehrspieler Mladen Krstajic ablösefrei abgeworben. "Etwas Besseres konnte uns gar nicht passieren. Da sehen wir unsere alten Kollegen wieder. Mal gucken, wann sie in Schalke eintreffen", sagte Schaaf in Anspielung auf Ailton, der in den vergangenen Jahren in Bremen stets zu spät zum Trainingsbeginn erschienen war.

Belgien: Fourniret gesteht neue Schreckenstat

62-Jähriger tötete laut Verhör für die Kasse einer Terror-GruppeBelgien: Fourniret gesteht neue Schreckenstat

Brüssel/Paris (rpo). Knapp eine Woche nach der Verurteilung des Kinderschänders Marc Dutroux wird Belgien erneut von einem Missbrauchsskandal erschüttert: Der mutmaßliche Mädchenmörder Michel Fourniret hat jetzt eine weitere Schreckenstat gestanden. Nach Polizeiangaben gestand der 62-jährige Waldarbeiter den Mord an der Lebensgefährtin eines Mitglieds der Terrorgruppe Action Directe. Damit habe der vorbestrafte Franzose "um die zehn" Morde begangen, so die Staatsanwaltschaft Reims. Nach Polizeiangaben sagte Fourniret im Verhör aus, er habe auch die Lebensgefährtin eines Mitglieds der Terrorgruppe Action Directe, Jean-Pierre Hellegouarch, getötet. Die belgische Öffentlichkeit richtete sich darauf ein, dass die Affäre um Fourniret die Schrecken der Affäre Dutroux noch übertreffen könnte. Fournier saß wie der Belgier Marc Dutroux bereits wegen Vergewaltigung und Gewalt gegen Minderjährige im Gefängnis. Die belgische Tageszeitung "La Libre Belgique" berichtete am Donnerstag, Hellegouarch habe Fourniret beauftragt, gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin die "Kriegskasse" der ehemaligen französischen Terrorgruppe Action Directe zu verwalten. Stattdessen habe Fourniret die Lebensgefährtin umgebracht und mit dem Geld ein Schloss in den französischen Ardennen erworben. Die Ermittler gehen dem Verdacht nach, dass Fourniret auf dem Gelände dieses Schlosses mehrere Leichen verscharrte. Fourniret hatte am Mittwoch gestanden, zwischen 1987 und 2001 sechs Mädchen umgebracht zu haben. Seine Frau Monique hatte ihn der Ermordung von neun Kindern bezichtigt. Die meisten Morde wohl in Frankreich begangenDie französische Polizei schaltete sich am Donnerstag in der Haftanstalt Dinant in Südbelgien in die Verhöre ein, weil die meisten Morde offenbar in Frankreich begangen wurden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft in Reims nannte Fourniret zwei oder drei mögliche Fundorte von Leichen. Darunter befand sich auch das von ihm bewohnte Schloss Sautou bei Donchery in den Ardennen, auf der französischen Seite der Grenze. Die Taten wurden zwischen 1987 und 2001 verübt. Fourniret war in den 80er Jahren von einem Schwurgericht bei Paris wegen Vergewaltigung und Gewalt gegen Minderjährige zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. "Kaum hat Belgien die Affäre Dutroux hinter sich gelassen, da wird das Land in denselben Sumpf gestürzt", beklagte die Brüsseler Tageszeitung "Le Soir". Viele Kommentatoren bemängelten, die Zusammenarbeit zwischen den Justiz- und Polizeibehörden beiderseits der Grenze habe nicht funktioniert. "Die französische Justiz scheint genau so krank zu sein wie unsere", hieß es in der Zeitung "La Dernière Heure". Marc Dutroux war in der vergangenen Woche wegen Entführung und Vergewaltigung von sechs Mädchen zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Vier seiner Opfer starben, in zwei Fällen gilt Dutroux als Mörder.

Bundestag verabschiedet Zuwanderungsgesetz

Bundesrat entscheidet nächste WocheBundestag verabschiedet Zuwanderungsgesetz

Berlin (rpo). Fast drei Jahre hat es gedauert, jetzt "steht" das Zuwanderungsgesetz. Nahezu einstimmig verabschiedete der Bundestag am Donnerstag das Gesetz, mit dem nahezu das komplette Ausländerrecht reformiert wird. Lediglich zwei Abgeordnete der CDU/CSU-Fraktion und die beiden PDS-Abgeordneten lehnten den Reformkompromiss am Donnerstag ab. Bundesinnenminister Otto Schily sprach von einer "historischen Zäsur". Auch im Bundesrat, der in der nächsten Woche abschließend über das Gesetz entscheidet, gilt eine breite Mehrheit als sicher. Am 1. Januar 2005 soll die Reform in Kraft treten. Nach der Neuregelung des Staatsangehörigkeitsrechts sei das Gesetz "ein weiterer Schritt Deutschlands zu einem modernen freiheitlichen Staat mit einer weltoffenen Gesellschaft in einem vereinten Europa", sagte der SPD-Politiker Schily. Die parteiübergreifende Einigung sei auch ein "positives Zeichen der politischen Vernunft". Das Thema Zuwanderung werde damit "der polemischen, bisweilen sogar demagogischen Überspitzung" entzogen. Der saarländische Ministerpräsident Peter Müller (CDU) sagte, der Kompromiss trage die Handschrift der Union. "Dieses Gesetz ist ein Zuwanderungsbegrenzungsgesetz", betonte der CDU-Politiker. "Es beendet die Vorstellung, Deutschland könne zu einer multikulturellen Einwanderungsgesellschaft umgestaltet werden." Der Grünen-Fraktionsgeschäftsführer Volker Beck betonte dagegen, dass mit dem Gesetz "amtlich besiegelt" werde, dass Deutschland ein Einwanderungsland sei. Auch wenn das Reformwerk nicht alle Probleme löse, sei es eine sehr gute Grundlage für eine Weiterentwicklung des Ausländerrechts. Der FDP-Innenexperte Max Stadler erklärte, man könne zwar nicht von einem "historischen Kompromiss" reden. Aber es sei eine "durch und durch vernünftige Neuregelung" zu Stande gekommen. Das Gesetz sei insgesamt "ein Zeichen für Liberalität, Weltoffenheit und Integrationsbereitschaft in Deutschland". Die PDS lehne die Reform ab, weil daraus ein "Sicherheitsgesetz für, beziehungsweise gegen Ausländer" geworden sei, sagte die Abgeordnete Petra Pau. Nahezu das komplette Ausländerrecht umgestaltetAm Mittwochabend hatte der Vermittlungsausschuss den Weg für die Verabschiedung frei gemacht. Vorausgegangen waren monatelange Verhandlungen zwischen Regierung und Opposition, die zwischenzeitlich kurz vor dem Scheitern standen. Nach der erfolglosen Kompromisssuche in einer Expertengruppe hatten Bundeskanzler Gerhard Schröder und die Oppositionsspitzen Ende Mai den Durchbruch erzielt. Auf der Grundlage der von ihnen erarbeiteten Eckpunkte formulierten Schily, Müller und der bayerische Innenminister Günther Beckstein den Gesetzestext. Mit der Reform wird das komplette Ausländerrecht umgestaltet. Die Einwanderung Hochqualifizierter wird ebenso erleichtert wie die Abschiebung gefährlicher Ausländer. Die Zahl der Aufenthaltstitel wird reduziert, die Integration von Zuwanderern und bereits in Deutschland lebenden Ausländern gefördert und der Flüchtlingsschutz reformiert. Die Debatte über die Neuregelung der Zuwanderung nach Deutschland war Anfang 2000 von Kanzler Schröder mit seiner Green-Card-Initiative eröffnet worden, im August 2001 legte Schily den ersten Gesetzentwurf vor. Im ersten Anlauf war das Zuwanderungsgesetz in der vergangenen Legislaturperiode aus formalen Gründen vor dem Bundesverfassungsgericht gescheitert.

OVG: Abschiebestopp für Kaplan rechtmäßig

Gericht weist Beschwerde der Stadt Köln zurückOVG: Abschiebestopp für Kaplan rechtmäßig

Münster (rpo). Der zweimonatige Abschiebestopp für den Islamistenführer Metin Kaplan kann nicht beanstandet werden. Dies entschied das Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster in einem am Donnerstag veröffentlichten Beschluss. Der OVG-Senat wies damit eine Beschwerde der Stadt Köln gegen einen Beschluss des Kölner Verwaltungsgerichts zurück, das am 27. Mai eine Abschiebung des selbst ernannten "Kalifen von Köln" in die Türkei für zunächst zwei Monate untersagt hatte. Die Entscheidung der Münsteraner Richter ist unanfechtbar. (Az. 17 B 1154/04) Zur Begründung befand das OVG, die Kölner Richter hätten sich zu Recht nicht zu einer umfassenden Prüfung der Sach- und Rechtslage in der Lage gesehen. So hätten dem Verwaltungsgericht bei seiner Entscheidung die Verwaltungsvorgänge um die ursprünglich bereits für den 2. Juni vorgesehene Abschiebung Kaplans noch nicht vorgelegen. Die Rechtsschutzgarantie habe auch die Aufgabe, irreparable Folgen durch das Vollziehen einer hoheitlichen Maßnahme vor einer abschließenden gerichtlichen Überprüfung so weit wie möglich auszuschließen. Eine Abschiebung Kaplans in sein Herkunftsland werde sich aber bei realistischer Betrachtung nicht mehr rückgängig machen lassen. Die Münsteraner Richter räumten ein, es gebe zwar unbestreitbar ein gewichtiges öffentliches Interesse daran, dass der Aufenthalt Kaplans im Bundesgebiet zur Vorbeugung vor weiteren Straftaten baldmöglichst beendet werde. Dieses öffentliche Interesse müsse jedoch angesichts der "engmaschigen Beobachtung" des Islamistenführers "zur Vermeidung irreparabler Folgen" zurücktreten. Auslöser des erneuten juristischen Streits um den früheren Führer des verbotenen "Kalifatsstaats" war die Entscheidung des OVG Münster vom 26. Mai, wonach eine Abschiebung Kaplans in die Türkei grundsätzlich möglich ist. Allerdings hatten die Münsteraner Richter im Gegensatz zur Stadt Köln die Auffassung vertreten, dass der Islamistenführer bis zur Rechtskraft des OVG-Urteils nicht abgeschoben werden darf. Auf Antrag Kaplans verfügte das Kölner Verwaltungsgericht daraufhin den zweimonatigen Abschiebestopp, gegen den die Stadt Köln wiederum die nunmehr abgewiesene Beschwerde in Münster einlegte.

Straßenfest zum Spiel der Griechen

EM-Halbfinale der Griechen gegen TschechienStraßenfest zum Spiel der Griechen

Düsseldorf (dto). Ob die Griechen heute nach dem Spiel gegen die Tschechien wieder Syrtaki tanzen werden? Ein spannender Fußballabend wird es in jedem Fall. Die Griechen haben sich mit Flaggen, Wimpeln und Fahnen schon einmal Verstärkung verschafft. Heute abend feiern sie auf der Bismarckstraße zum EM-Halbfinale ein Straßenfest. Ab 18 Uhr geht es los.Rund 17.000 Griechen leben in Düsseldorf. Bereits beim letzten Spiel gegen die Franzosen waren die Griechen im Feiern kaum zu stoppen. Auch am heutigen Donnerstagabend geht es mit viel Optimismus weiter. Die Bismarkstraße in Höhe der Charlottenstraße wird gesperrt. Isaak Coucourikis wird sein Bistro Metropol und das Sport Café umrüsten und Srehtische und Bänke bereitstellen. Griechische Musik, Tanz und Souvlaki sollen vor dem Spiel für die notwendige Stimmung sorgen, auf einer Großleinwand wird das Spiel übertragen. Bleibt das Wetter rechnet er mit 3000 Griechen. Gewinnt Griechenland wider aller Erwartungen auch gegen die Tschechen gibt es ab 22:45 die wohl heißeste und lauteste Straßenparty Düsseldorfs seit „Altweiber“. Per Umzug über die Steinstraße und Kö bis zum Burgplatz geht es zu Fuß und per Autokorso in die Altstadt. Dort wird dann wie schon vergangenen Freitag und Sonntag bis in den Morgen gefeiert.

Torwart Reitmaier wechselt zu Erfurt

40-Jähriger verlässt den BökelbergTorwart Reitmaier wechselt zu Erfurt

Erfurt (rpo). Torwart-Routinier Claus Reitmaier verlässt den Gladbacher Bökelberg in Richtung Erfurt. Möglicherweise wird der 40-Jährige nach dem Ende seiner Karriere auch in den Trainerstab des Zweitligisten wechseln. Reitmaier kommt zumindest für eine Saison von Borussia zum Zweitliga-Aufsteiger nach Thüringen. Am Gladbacher Bökelberg war der ausgelaufene Vertrag des Keepers, der außerdem auch im Trikot von Kaiserslautern, Karlsruhe und Wolfsburg insgesamt knapp 350 Bundesliga-Spiele bestritt, nicht verlängert worden. "Mit dem Alter habe ich kein Problem. Claus Reitmaier ist topfit und ein starker Mann. Ich kann mich in unserer Situation als Aufsteiger auf keine Experimente einlassen und brauche so einen routinierten Spieler", erklärte Erfurts Trainer Rene Müller, der selbst einst bei Dynamo Dresden im Bundesliga-Tor stand. Reitmaier soll beim FC Rot-Weiß die Rückennummer 40 erhalten. Laut Müller ist es denkbar, dass der Torwart nach dem Ende seiner Karriere in das Trainer-Team des Zweitligisten aufgenommen wird. Reitmaier ist einen Tag vor dem Trainingsauftakt bereits der neunte Zugang im Aufgebot des Zweitligisten. Zuvor waren u.a. bereits der Ex-Frankfurter Henning Bürger, Mario Ketterer (SC Freiburg) und der tunesische Nationalspieler Najed Braham vom Zweitliga-Rivalen Eintracht Trier verpflichtet worden.

Antonia Rados wäre im Irak fast entführt worden

Von zwei Männern bedrohtAntonia Rados wäre im Irak fast entführt worden

München (rpo). RTL-Kriegsreporterin wäre vor vier Wochen im Irak beinahe entführt worden. Dabei hätten zwei bewaffnete Männer sie und ihren Kameramann beim Filmen zweier zerstörter Häuser bedroht, wie die österreichische Journalistin in einem Beitrag für die Münchner "Abendzeitung" (Donnerstagausgabe) sagte. Sie hätten die Fahrt durch die Hochburg der radikalen Islamisten und Geiselnehmer in einem klapprigen alten BMW gewagt und hätten sich relativ sicher gefühlt, weil der Fahrer früher für den Geheimdienst von Saddam Hussein arbeitete. Beim Filmen seien sie von zwei bewaffneten Männern in einem Taxi entdeckt worden. Antonia Rados berichtete weiter: "Ich kann nicht behaupten, dass ich auf den Mund gefallen bin, und so versuchte ich, den beiden vorzulügen, dass wir keine Zeit für eine Geiselhaft hätten, weil ein hoher islamischer Geistlicher auf uns wartete." Die Reporterin sagte: "Ich redete und redete." Aber es habe nichts geholfen. Da habe sie den Fahrer angeschrien, er solle sich gefälligst eine Ausrede einfallen lassen. "Mein Wutausbruch hatte die beiden für den Bruchteil einer Sekunde verunsichert." Der Fahrer habe plötzlich gegrinst und Gas gegeben. "Mein Herzschlag verminderte sich erst, als wir den Stadtrand von Bagdad erreichten", schreibt Rados.

Jeremy Irons schwärmt noch heute für seine Frau

Das Schauspieler-Ehepaar ist seit 26 Jahren verheiratetJeremy Irons schwärmt noch heute für seine Frau

München (rpo). Das gibt es selten: Ein Schauspieler-Ehepaar, das seit über 25 Jahren verheiratet ist. Und der Mann, in diesem Fall Jeremy Irons, schwärmt noch immer von seiner Frau, Sinead Cusack.Das Paar gab sich vor 26 Jahren das Ja-Wort. In einem Interview der "Bunten" sagte der 55-jährige Engländer: "Wir kennen uns seit über 30 Jahren. Für mich ist jeder Tag ein Wunder, ganz ehrlich. Sie ist eine großartige Frau, eine, die man nicht ziehen lässt." Irons fügte hinzu, der Beziehung komme zu Gute, dass beide Schauspieler seien. "Meine Frau versteht, warum ich Schauspieler wurde: weil ich immer ein wilder Zigeuner bleiben und den Zwängen der Gesellschaft entgehen wollte." Er räumte ein, er habe "ein paar schreckliche Filme gedreht, die ich besser nicht gemacht hätte". Das Geld habe er für die Renovierung seines alten Schlosses in Irland gebraucht, erklärte Irons. Nach sechs Jahren sei es jetzt fertig.

Schily: Zuwanderungsgesetz ist ein "Gewinn"

Schlussdebatte des BundestagesSchily: Zuwanderungsgesetz ist ein "Gewinn"

Berlin (rpo). Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) sieht in dem künftigen Zuwanderungsgesetz einen "Gewinn für Deutschland". Am Donnerstag findet die Schlussdebatte des Bundestages über den Parteienkompromiss zu dem Gesetzesvorhaben statt.Die neue Regelung sei auch Ausdruck der Erkenntnis, dass es in Deutschland seit vielen Jahren Zuwanderung gebe und auch in Zukunft geben werde, sagte Schily in der Schlussdebatte. Hinter diese Erkenntnis werde man auch nicht mehr zurückfallen können. Der Minister bezeichnete es zugleich als Zeichen politischer Vernunft, dass am Ende ein parteiübergreifender Kompromiss erreicht worden sei. Damit werde das Thema Zuwanderung der "polemischen und bisweilen demagogischen Zuspitzung entzogen". Dabei habe jede Seite Zugeständnisse machen müssen, doch verringere dies den Wert des Kompromisses nicht, fügte Schily hinzu. "Wenn alle sich als Gewinner sehen, muss das Ergebnis gut sein", unterstrich der Minister. Es stärke die deutsche Position im internationalen Wettbewerb "um die besten Köpfe", diene den wirtschaftlichen Interessen des Landes und mildere die Folgen der demographischen Entwicklung. Auch werde der Zuzug in die sozialen Sicherungssysteme gebremst, die Integration hier lebender Ausländer verbessert und die Sicherheit der Bundesrepublik erhöht. Zudem gebe das Gesetz "die Möglichkeit, mit menschlichen Schicksalen auch menschlich umzugehen".

Eishockey: Poss wird Nachfolger von Hans Zach

US-Amerikaner erhält Vertrag bis Mai 2005Eishockey: Poss wird Nachfolger von Hans Zach

München/Berlin (rpo). Die deutsche Eishockey Nationalmannschaft hat in Greg Poss endgültig ihren neuen Coach gefunden. Der 38-Jährige wird neben seiner Aufgabe als Trainer der Nürnberg Ice Tigers das deutsche Team ab dem 1. Oktober übernehmen.Der US-Amerikaner einigte sich mit DEB-Generalsekretär Franz Reindl am Donnerstagmorgen in München über die letzten Details der Zusammenarbeit. Poss wird in den nächsten Tagen einen bis zum Ende der WM 2005 in Österreich (30. April bis 15. Mai) datierten Vertrag unterschreiben. "Wir sind klar mit Poss. Er wird definitiv Nachfolger von Hans Zach", sagte Reindl. Auch Nürnbergs Klubchef Herbert Frey sowie die Gesellschafter-Versammlung der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) haben ihre Zustimmung erteilt. Trotz der zunächst begrenzten Laufzeit des Vertrages von nur siebeneinhalb Monaten ist der Verband an einer langfristigen Planung interessiert. Greg Poss werden Ernst Höfner und Bernhard Englbrecht als Co-Trainer zur Seite gestellt. Das Duo assistierte bereits Hans Zach, der nach dem Zwischenrunden-Aus bei der WM in Tschechien seinen Rücktritt erklärt hatte. Beim World Cup (31. August bis 14. September) wird Franz Reindl die Mannschaft als Interimstrainer betreuen.

Köhler: Bundespräsident ohne offiziellen Amtssitz

Schloss Bellevue wird bis 2005 von Grund auf saniertKöhler: Bundespräsident ohne offiziellen Amtssitz

Berlin (rpo). Bundespräsident Horst Köhler muss vorerst auf Schloss Bellevue verzichten. Der im Berliner Tiergarten gelegene offizielle Amtssitz des Bundespräsidenten wird seit Ende Mai von Grund auf saniert.Deshalb musste schon Köhlers Vorgänger Johannes Rau für die letzten Wochen umziehen. Nun führt auch Köhler die Amtsgeschäfte vom benachbarten Neubau des Bundespräsidialamtes aus. Für repräsentative Anlässe stehen dem Staatsoberhaupt zwei Gebäude zur Verfügung: Größere Anlässe wie Staatsbankette sollen im Schloss Charlottenburg abgehalten werden, für kleinere Empfänge mit bis zu 18 Personen ist das bisherige Gästehaus des Auswärtigen Amtes in Berlin-Dahlem vorgesehen. Für die rund zwölf Millionen Euro teure Sanierung von Bellevue sind 15 Monate veranschlagt: Ende August/Anfang September kommenden Jahres soll das Schloss wieder bezugsfertig sein. Bis dahin wird der Sitz des Bundespräsidenten mit einer komplett neuen Haustechnik ausgestattet und die repräsentativen Räume werden restauriert. Die bislang ungenutzte Amtswohnung im Schloss fällt weg. Dort entsteht ein größerer Speisesaal für 40 Personen. Als Amtssitz des Bundespräsidenten hat das Schloss Bellevue Tradition: Lange vor der Wiedervereinigung, im Jahre 1959, wurde der Bau als Residenz des Staatsoberhauptes in West-Berlin hergerichtet. 1994 machte der damalige Präsident Roman Herzog das 1786 nach Plänen von Philip Daniel Boumann errichtete Gebäude zum ersten Amtssitz des Staatsoberhauptes. Damit zog er fünf Jahre vor Bundestag und Regierung an die Spree. Auch bauhistorisch hat das bis 1918 im Besitz der Hohenzollern befindliche Schloss Bedeutung: Der dreiflügelige Gebäudekomplex gilt als erster Berliner Schlossbau, der im Stil des Klassizismus errichtet wurde. Der langgestreckte Hauptbau ist von zwei Seitenflügeln flankiert. Im Inneren befindet sich ein von Carl Gotthard Langhans 1791 gestalteter Ballsaal, der heute für offizielle Empfänge genutzt wird. Die Nationalsozialisten bauten das Schloss grundlegend um und nutzten es ab 1938 als Gästehaus der Reichsregierung. Im Zweiten Weltkrieg wurde es stark zerstört, 1955 begann dann der Umbau zum Berliner Präsidentensitz.

Nach Verschwinden von Julie gefährlicher Gewalttäter gefasst

Festnahme nahe des Fundorts der Leiche von Jeanne-MarieNach Verschwinden von Julie gefährlicher Gewalttäter gefasst

Straßburg (rpo). Bei der Suche nach der im Elsass spurlos verschwundenen 14-jährigen Julie konnte ein mehrfach vorbstrafter Gewalttäter gefasst werden. Das war am Donnerstag aus Ermittlerkreisen zu erfahren.Demnach handelt es sich bei dem Gefassten um einen 56 Jahre alten Serientäter, der zuletzt im Februar 1996 wegen 15 Überfällen und anderen Straftaten zu 28 Jahre Haft verurteilt worden war. Er wurde am Mittwochabend nahe der Gemeinde Bourgheim westlich von Straßburg gefasst und in Polizeigewahrsam genommen. Gendarme suchten am Donnerstagnachmittag ein nahegelegenes Maisfeld ab. Bourgheim liegt nur etwa zwei Kilometer von Walff entfernt, wo am Dienstag in einem Bach die entkleideten Leiche der am 18. Juni verschwundenen elfjährigen Jeanne-Marie aus dem elsässischen Rhinau gefunden worden war. Dieser Umstand sei "merkwürdig", hieß es aus Ermittlerkreisen. "Zunächst" würden die beiden Fälle aber nicht in Zusammenhang gebracht. Unklar war auch, ob es einen Zusammenhang zu dem Mord an einer 20 Jahre alten Frau gibt, deren Leiche am 22. Juni in Hindisheim südlich von Straßburg ebenfalls in einem Bach gefunden wurde. Der teilweise entkleidete Körper wies Würgemale und Messerstiche auf. Die näheren Todesumstände von Jeanne-Marie waren weiter unklar. Ihre Leiche war am Mittwoch obduziert worden. Die Ergebnisse lagen zunächst noch nicht vor. Auf die Spur des einschlägig Vorbestraften führte die Aussage eines Zeugen, der gesehen hatte, wie Julie nach ihrem Verschwinden am Freitagnachmittag mit dem Fahrer eines Autos sprach. Dessen Beschreibung entsprach dem Auto des 56-Jährigen, einem weißen Ford Escort. Aufgrund dieser Aussage war der Mann bereits am Samstag ein erstes Mal festgenommen worden. Mangels Beweise wurde er einen Tag später wieder auf freien Fuß gesetzt. Seither seien "starke Indizien" gesammelt worden, die auf seine Verwicklung hinwiesen, hieß es. Der Festgenommene, der von der französischen Presse "Pierrot le Fou" ("Peter der Verrückte") genannt wurde, war insgesamt sieben Mal verurteilt worden - unter anderem wegen Vergewaltigung, Freiheitsberaubung, Mordversuchs und Körperverletzung. Insgesamt verbrachte er 35 Jahre seines Lebens in Gefängnissen und psychiatrischen Anstalten.

EZB lässt Leitzins erwartungsgemäß unverändert

USA hatte Leitzins am Mittwoch korrigiertEZB lässt Leitzins erwartungsgemäß unverändert

Frankfurt/Main (rpo). Der Rat der Europäischen Zentralbank hat den Leitzins für die Eurozone wie erwartet nicht verändert. Das teilte die Notenbank am Donnerstag nach einer Sitzung des Gremiums in Frankfurt am Main mit.Das Ziel der Preisstabilität sei auf mittlere Sicht nicht gefährdet, sagte EZB-Präsident Jean-Claude Trichet am Donnerstag nach einer Ratssitzung in Frankfurt am Main. Die Notenbank werde jedoch die weitere Preisentwicklung aufmerksam verfolgen. Das geldpolitische Entscheidungsgremium hatte zuvor erwartungsgemäß beschlossen, die Leitzinsen nicht zu verändern. Der maßgebliche Hauptrefinanzierungssatz liegt damit seit genau einem Jahr auf seinem historischen Tiefstand von 2,00 Prozent. Das im ersten Quartal verzeichnete Wirtschaftswachstum im Euroraum von 0,6 Prozent bezeichnete Trichet als besser als erwartet. Die jüngsten Daten zeigten, dass sich der Aufschwung weiter fortsetze. Impulse kämen vor allem von der Exportbranche. Zudem profitiere die Binnenwirtschaft von den günstigen Finanzierungsbedingungen. Mit Blick auf den privaten Konsum sprach Trichet von einer Stärkung durch steigende private Einkommen und günstigere Bedingungen an den Arbeitsmärkten. Der EZB-Präsident gab allerdings zu bedenken, dass die insgesamt positiven Konjunkturaussichten auch mit Risiken behaftet seien. Die Ölpreise seien zum Beispiel weiter hoch.

Lkw-Fahrverbot auch wieder am Samstag

Entlastung für Urlauber auf deutschen AutobahnenLkw-Fahrverbot auch wieder am Samstag

München (rpo). Weil an diesem Wochenende die ersten Urlauberwelle auf den deutschen Autobahnen rollt, sind die hiesigen Schnellestraßen ab sofort auch an Samstagen für Lkws gesperrt.Bis einschließlich Ende August haben dann Brummis über 7,5 Tonnen und Lkws mit Anhängern von 07.00 bis 20.00 Uhr auf Autobahnen nichts verloren, wie der ADAC am Donnerstag in München mitteilte. Unabhängig davon bleibt auch das generelle Fahrverbot für Schwerfahrzeuge an Sonn- und Feiertagen von 00.00 bis 22.00 Uhr bestehen. Auch in anderen Ländern gelten von diesem Wochenende an ähnliche Regelungungen. In Österreich wird dabei laut ADAC auch an mehreren Freitagnachmittagen zwischen 15.00 und 19.00 Uhr der Schwerverkehr von den wichtigsten Straßen verbannt. Diese Regelung gilt dem Automobilclub zufolge abgesehen vom kommenden Freitag jedoch nur zwischen dem 23. Juli und dem 6. August auf Autobahnen und einigen Schnellstraßen. Das Lkw-Fahrverbot am Wochenende wird bis zum 11. September von samstags 08.00 Uhr bis sonntags 22.00 Uhr ausgedehnt. Auch in Italien darf der Schwerverkehr ab diesem Wochenende bis 4. September nach 07.00 Uhr morgens an Samstagen ebenso wie sonntags nicht mehr auf den Autobahnen unterwegs sein. Auch an mehreren Freitagen zwischen 23. Juli und 13. August gelten meist nachmittags entsprechende Fahrverbote. Für dieses Wochenende rechnet der ADAC noch nicht mit außergewöhnlich langen Staus auf den deutschen Autobahnen. Allerdings seien nach den bereits begonnenen Ferien in Berlin, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein sowie dem Ferienstart in Belgien und im Norden der Niederlande abschnittsweise starker Verkehr und erste Staus nicht auszuschließen. Dies gelte insbesondere für die Nord-Süd-Achsen Hamburg - Hannover - Würzburg und Berlin - Nürnberg - München - Salzburg sowie für die Route Oberhausen - Köln - Frankfurt - Nürnberg.

Künast gibt Fett keine Chance

Soziale Herkunft beeinflusst EssverhaltenKünast gibt Fett keine Chance

Berlin (rpo). Immer mehr Kinder leiden an Fettleibigkeit. Dies ergab eine Studie, die Verbraucherschutzministerin Renate Künast (Grüne) jüngst veröffentlichte: Danach sind 10 bis 20 Prozent aller Kinder und Jugendlichen übergewichtig, 8 Prozent gelten sogar als fettleibig.Die Folgekosten für die Behandlung ernährungsbedingter Krankheiten beziffert das Ministerium auf jährlich 71 Milliarden Euro, eine bundesweite Plattform "Ernährung und Bewegung" wurde gegründet. Am Donnerstag forderte die Grünen-Ernährungsexpertin Ulrike Höfken in der "Bild"-Zeitung gar den vollen Mehrwertsteuersatz von 16 Prozent (statt 7 Prozent) für "ungesunde" Lebensmittel, die viel Salz, Fett oder Zucker enthalten - also Limonade, Chips, Pommes oder Currywurst. Vom mündigen Verbraucher scheint man im Künast-Ministerium jedenfalls nicht viel zu halten. Im aktuellen Konzeptpapier des wissenschaftlichen Beirates "Verbraucher- und Ernährungspolitik" heißt es unter Punkt 21 zum Thema Konsumentenforschung: "...in der Mehrzahl von Konsumsituationen handelt der Konsument unmotiviert, spontan oder nachlässig." Wolfgang Meyerhof, Abteilungsleiter für molekulare Genetik beim Deutschen Institut für Ernährungsforschung, sieht Handlungsbedarf: "Die Adipositas-Epidemie belastet in ungeheurem Maße unsere Gesundheitssysteme. Es muss ein großes politisches und volkswirtschaftliches Interesse bestehen, dieses Problem anzugehen - und zwar im Kindesalter", sagt er auf ddp-Anfrage. Dass übergewichtige Kinder häufig auch ihre Zähne schlecht pflegen, erklärt der wissenschaftliche Leiter der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, Helmut Heseker im ddp-Gespräch: "Ein wesentlicher Grund hierfür ist auch mangelnde Kenntnis und fehlendes Interesse", betont Heseker und verweist auf einschlägige Studien: "Eine Statistik zeigt, dass 11- bis 15-jährige Mädchen aus sozial schwachen Familien dreimal so oft übergewichtig sind, wie aus wohlhabenden Familien." Bei den 11- bis 15-Jährigen Jungen seien es gut doppelt so viele. Heseker: "Diese Kinder haben oft ungünstige Wohnsituationen ohne Spielplätze, bleiben öfter Zuhause und sitzen mehr vor dem Computer oder Fernseher." Heseker bestätigt, dass seit mehr als 20 Jahren die Zahl übergewichtiger Kinder langsam, aber stetig nach oben geht. Einschulungsuntersuchungen belegten dies: "Seit 1982 ist deren Zahl von 7,5 Prozent auf 12,5 Prozent gestiegen." Und viele dieser Kinder hätten nicht nur ästhetisch, sondern gesundheitliche Probleme. "Jeweils 35 Prozent haben entweder mit Bluthochdruck, frühen Gichtsymptomen oder erhöhten Bluttfettwerten zu kämpfen", sagt Heseker. Bei weiteren 35 Prozent machten sich bereits orthopädische Folgestörungen bemerkbar. Heseker verweist auf andere Länder, in denen es bereits "moderaten Druck" gebe, um die Ernährungsgewohnheiten zu beeinflussen: "In New York sollen beispielsweise die Getränkeautomaten für Cola und andere, stark zuckerhaltige Limonaden aus den Schulen verbannt werden." Bernd Simon, Vorstandsmitglied im Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, fordert eine differenzierte Betrachtung: "Auch dicke Kinder können sehr sportlich sein." Dennoch stelle sich die Frage, "ob wir es hinnehmen sollen, dass Kinder - weltweit übrigens - dicker werden". Simon gibt zu bedenken: "Es ist inzwischen Alltag in jeder Kinderarztpraxis, dass jedes dritte dort behandelte Kind überernährt ist. Das Risiko, dass diese Kinder vor ihren Eltern sterben, ist nicht von der Hand zu weisen", sagt der niedergelassene Kinderarzt. Bei der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik in Aachen appelliert man an die Verantwortung in den Familien. Man könne zudem "nicht die Lebensmittelindustrie alleine für Fehlernährung allein verantwortlich machen", sagt Mitarbeiterin Susanne Sonntag. Die Eltern seien hier vor allem gefragt, auf ihre Kinder einzuwirken: "Wissen bedeutet noch lange nicht handeln", sagt Sonntag.

Schumi II: "Mein Körper muss stark werden"

Die nächsten drei Rennen definitiv ohne Michaels jüngeren BruderSchumi II: "Mein Körper muss stark werden"

Magny-Cours (rpo). Trotz des schweren Unfalls beim Grand Prix Rennen in Indianapolis am 20. Juni, will Ralf Schumacher so schnell wie möglich wieder im Rennauto sitzen. "Ich gehe davon aus, dass es noch dieses Jahr sein wird. Es hängt aber auch davon ab, wie schnell meine Wirbelsäule verheilt. Frankreich, Silverstone, auch Hockenheim sind weg. Mein Körper muss, bevor ich zurückkehre, erst wieder so stark sein, dass er einen ähnlichen Einschlag aushalten würde", sagte der 29 Jahre alte BMW-Williams-Pilot in einem Interview mit der Bild-Zeitung: "Ich würde lieber heute als morgen wieder fahren. Hätte ich jetzt Angst, würde ich sofort mit der Formel 1 aufhören. Ich habe genug verdient, ich könnte auf der Stelle aufhören." Weltmeister Michael Schumacher, dem der Unfall seines Bruders vor dem Großen Preis von Frankreich am Sonntag (14.00 Uhr/live bei Premiere und RTL) den Spaß an der Jagd nach immer neuen Rekorden zunächst mal verdorben hat, rät allerdings, nichts zu überstürzen. "Ich war geschockt, als ich die Diagnose hörte. Das Wichtigste ist, dass er sich genügend Zeit und Ruhe nimmt und nicht zu früh wieder ins Cockpit steigt", sagte der sechsmalige Weltmeister: "Es wird schon ein wenig komisch sein, zum Rennen zu fahren und Ralf nicht die paar Meter weiter im anderen Motorhome oder der Startaufstellung zu sehen." Die Schwere der Verletzung erst neun Tage später erkanntWährend Sauber-Pilot Massa in Montreal unverletzt blieb, wurden bei Ralf Schumacher Brüche in den beiden untersten Brustwirbeln festgestellt - allerdings erst neun Tage nach dem Unfall bei einer erneuten Untersuchung in Bad Nauheim. Warum die Ärzte in Indianapolis sowohl an der Strecke als auch später im Methodist Hospital diese Verletzungen nicht erkannt haben, ist nicht nur Ralf Schumacher ein Rätsel. "Ich weiß nicht, was die Ärzte da gemacht haben. Das wird ein Nachspiel haben", sagte der 29-Jährige. Schließlich hätten sich beim Heimflug nach Österreich oder in den ersten Tagen zu Hause bei einer Erschütterung oder falschen Bewegung die Wirbel verschieben oder weitere Brüche entstehen können. Im schlimmsten Fall droht bei solchen Verletzungen eine Schädigung des Rückenmarks bis hin zu einer möglichen Querschnittslähmung. Nach der richtigen Diagnose der Ärzte in Bad Nauheim ist Schumacher jetzt sehr vorsichtig. "Ich überlege mir jeden Treppengang. Ich trage ein Korsett, das die Festigkeit meines Rückens verbessert. So mache ich nur Bewegungen, die auszuhalten sind", sagte der Kerpener, der noch starke Schmerzen hat: "Ich bin sehr knapp an einer großen Katastrophe vorbeigerauscht. Die Ärzte haben mir noch mal erklärt, was für ein Glück im Unglück ich hatte." Wäre sein Williams-BMW in Indy nicht rückwärts, sondern seitlich gegen die Mauer geprallt, "wäre ich jetzt nicht mehr da". Aufmunternde Worte hörte Schumacher auch von seinem nach einem Unfall im Straßenverkehr querschnittsgelähmten Teamchef Frank Williams. "Er hat gemeint, ich solle erstmal richtig gesund werden und dankbar sein, dass ich so viel Glück gehabt habe", sagte "Schumi II", der nach Meinung der Ärzte acht bis zwölf Wochen pausieren muss. Mercedes und BMW mit Neuheiten in Magny-CoursOhne Vorjahressieger Ralf Schumacher, der durch den Spanier Marc Gene vertreten wird, wird die Formel 1 in Magny-Cours zum Tagesgeschäft zurückkehren. Michael Schumacher peilt wie schon in Montreal den siebten Sieg beim gleichen Rennen und Nummer neun im zehnten Grand Prix der Saison an. BMW-Williams und McLaren-Mercedes würden das gerne verhindern. Die Weiß-Blauen bringen ein umfangreiches neues Aerodynamik-Paket zum Einsatz. Die Silbernen starten erstmals mit der neuen B-Klasse, dem stark überarbeiteten MP4-19B.

DAX legt auf fast 4.100 Punkte zu

Plus von 1,14 Prozent bis zum MittagDAX legt auf fast 4.100 Punkte zu

Frankfurt/Tokio (rpo). Gute Stimmung auf dem Frankfurter Parkett: Einen Tag nach der Zinserhöhung der amerikanischen Notenbank hat der Deutsche Aktienindex (DAX) deutlich dazugewinnen können. Das wichtigste deutsche Börsenbarometer stieg bis Donnerstagmittag um 1,14 Prozent auf 4.099 Punkte. Auch der MDAX erhöhte sich um 0,41 Prozent auf 5.132 Zähler und der TecDAX um 1,37 Prozent auf 585 Punkte. Den stärksten Zuwachs unter den DAX-Werten verzeichnete das Papier von ThyssenKrupp (3 Prozent) gefolgt von MAN (2,27 Prozent) sowie Fresenius Medical Care (2,13 Prozent) und TUI (2,04 Prozent). Am schlechtesten schnitt bis zum Mittag die HypoVereinsbank ab mit einem Minus von 1,78 Prozent. Der japanische Aktienmarkt konnte unterdessen wieder etwas zulegen. Der Nikkei-Index gewann 0,31 Prozent auf 11.896 Zähler.

Harte Kritik: Niederlande-Coach vor Rücktritt
Harte Kritik: Niederlande-Coach vor Rücktritt

Neuaufbau ohne sechs OldiesHarte Kritik: Niederlande-Coach vor Rücktritt

Lissabon (rpo). Der große Enttäuschung über den verpassten Finaleinzug der Niederländer folgt das verbale Echo. Vor allem das niederländische Fußball-Idols Johan Cruyff verfeuert Kritik. Derweil steht Coach Advocaat vor dem Rücktritt."Die Mannschaft hat fast alles falsch gemacht. Wir haben ein gigantisches Problem in unserem Fußball", analysierte der 57 Jahre alte Ex-Nationalspieler als Kommentator des öffenlich-rechtlichen Fernsehsenders NOS nach der verdienten 1:2 (0: 1)-Pleite des Nationalteams in Lissabon gegen Portugal. Die Straßen, in denen nach dem Elfmeter-Krimi im Viertelfinale gegen Schweden (0:0 nach Verländerung) bis in die Morgenstunden Partys gefeiert wurden, blieben am Mittwochabend leer. Blankes Entsetzen über die von Cruyff bemängelte spielerische und taktische Hilflosigkeit ihrer "Elftal" im Duell mit den EM-Gastgebern, die bescheidende Turnierbilanz mit nur einem Sieg (3:0 in der Vorrunde gegen Lettland) und die Frage nach der Zukunft der Nationalmannschaft beschäftigten die TV-Sender und Fans in den spärlich gefüllten Kneipen. "Jeder hat gekämpt, aber kämpfen allein ist nicht die Basis des Fußballs. Wir waren aggressiv, aber nicht gefährlich", stellte "König Johan" nüchtern fest. Und die Statistik des Spiels gab ihm recht. Denn nur einen Schuss musste Portugals Keeper Ricardo während der 90 Minuten im Estadio Jose Alvalade halten. Unter anderem 9:2 Eckbälle aus Sicht Portugals und insgesamt 7:1 Schüsse auf das niederländische Tor spiegeln den "Spielfilm" treffend wider. Bezeichnenderweise sorgte Portugals Jorge Andrade in der 63. Minute mit einem Eigentor für kurze Hoffnung. Abschied von Advocaat?"Ein tanzendes Portugal zähmt die zahnlosen niederländischen Löwen", schrieb die Tageszeitung De Volkskrant und De Telegraaf berichtet vom "Ende einer chancenlosen Mission". Ebenso einig waren sich alle Gazetten über die Zukunft der Nationalmannschaft. Zum Beispiel das Algemeen Dagblad: "Das war der bittere Abschied einer Fußball-Generation." Und natürlich von Bondscoach Advocaat. Sein 55. Spiel auf der Bank - womit er Rinus Michels (53 Länderspiele) im Turnierverlauf als Rekordhalter ablöste - dürfte auch das letzte als Angestellter des Königlich Niederländischen Fußball-Bundes (KNVB) gewesen sein. Zwar verwies der 56-Jährige auf eine Pressemitteilung in der kommenden Woche, in der er seine Entscheidung bekannt geben will, doch es gilt als beschlossene Sache, dass Advocaat zwei Jahre vor Ablauf seines Vertrages das Handtuch werfen wird. Die herben Kritiken der so genannten Experten in der Heimat, der Medien und der Fans bis hin zu Morddrohungen, haben Advocaat zermürbt. Der Coach macht den Weg frei für einen Neuanfang im Nationalteam, denn weitere sechs Akteure beendeten nach dem vierten verpassten EM-Endspiel nach 1976, 1992 und 2000 im eigenen Land ihre Laufbahn in der Nationalmannschaft. Etliche Spieler treten zurückRekord-Nationalspieler Frank de Boer (34) wird das Oranje-Trikot nach 112 Einsätzen nicht mehr überstreifen. Abwehrspieler Jaap Stam (31) will sich mehr um die Familie kümmern. Auch Torhüter Edwin van der Sar (33) und Marc Overmars (31) hatten ihren Abschied nach dem Turnier bereits angekündigt. Für Paul Bosvelt (34), der ohnehin nur für den verletzten Mark van Bommel in den Kader gerutscht war, ist der Fall ohnehin erledigt. Keine Rolle dürfte mit Blick auf die WM 2006 in Deutschland der 34 Jahre alte Pierre van Hooijdonk mehr spielen. "Wir haben schon einige junge Leute eingesetzt, die bei dieser EM viel gelernt haben", meinte Advocaat und auch Chef-Kritiker Cruyff ist um die Zukunft nicht bange: "Ich sehe schon einige Spieler, die bereits die Erfahrung haben, mit Druck umzugehen." Schon beim Start der WM-Qualifikation am 8. September gegen den EM-Halbfinalisten Tschechien werden Talente wie Johnny Heitinger (20), Rafael van der Vaart (21), Wesley Schneijder (20), Arjen Robben (20) oder Andy van der Meyde (24) das Gerüst des neuen Oranje-Teams bilden.

Dirk Zingler neuer Präsident bei Union Berlin

Aufsichtsrat der "Eisernen Union" wählte neuen Vereins-BossDirk Zingler neuer Präsident bei Union Berlin

Düsseldorf (rpo). Ab sofort wird die Geschicke des 1. FC Union Berlin der vom Aufsichtsrat bestimmte neue Präsident Dirk Zingler leiten. Nach den beruflich bedingten Rücktritten von Jürgen Schlebrowski und Schatzmeister Christian Guizetti, ist somit eine Stelle neu besetzt.Dr. Antonio Hurtado, Aufsichtsratsvorsitzender des Berliner Traditionsvereins, teilte mit, dass der neue Präsident perfekt in des Anforderungsprofil des Vereins passe: "Ihm muss man das Phänomen 1. FC Union Berlin nicht erst erklären, er ist Unioner".Dirk Zengler werden zwei Personen ins neue Präsidium folgen. Ein neuer Schatzmeister soll ebenfalls noch berufen werden. Dazu sagte Hurtado jedoch: "Bei der Auswahl des Schatzmeisters lassen wir uns nicht unter Druck setzen, einen unüberlegten Schnellschuss wird es nicht geben. Die wichtigste Personalie ist geklärt".

Hartz IV: Arbeitsmarktreform soll pünktlich starten

Regierung setzt auf rasche UmsetzungHartz IV: Arbeitsmarktreform soll pünktlich starten

Berlin (rpo). Nach der Einigung zwischen Bundesregierung und Opposition auf organisatorische und finanzielle Details der Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe will die Regierung Hartz IV rasch umsetzen. Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) sagte am Donnerstag, es werde eine neue Phase und Qualität der Arbeitsvermittlung eingeleitet. Er zeigte sich überzeugt, dass die Arbeitslosigkeit durch die Neuregelungen "deutlich" reduziert werden kann. Das Gesetz soll am 1. Januar 2005 in Kraft treten. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) will den im Vermittlungsausschuss erzielten Kompromiss zum Arbeitslosengeld II unverzüglich umsetzen. In drei Wochen soll mit dem Versand der Anträge an die derzeitigen Empfänger von Arbeitslosenhilfe begonnen werden, teilte BA-Vorstand Heinrich Alt mit. Der Versand der Unterlagen und Erhebungsbögen solle bis Mitte September abgeschlossen sein. Mit der Datenerhebung der Sozialhilfeempfänger könne ab Oktober begonnen werden. Am späten Mittwochabend hatte sich der Vermittlungsausschuss auf einen Kompromiss verständigt. Die Bundesregierung ist bereit, zur Entlastung der Kommunen statt bisher 2,56 Milliarden Euro nun 3,2 Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen. Die Union hatte mindestens eine drei vor dem Komma gefordert. In einer Revisionsklausel wird festgelegt, dass der Bund notfalls Geld nachlegt. Eine Lösung fanden beide Seiten auch in der Streitfrage, wie viele Kommunen die Option erhalten sollen, auf Wunsch allein die Betreuung der Langzeitarbeitslosen von der Bundesagentur für Arbeit (BA) zu übernehmen. Hier verständigte sich der Ausschuss darauf, 69 Kommunen per Experimentierklausel eine solche Möglichkeit zu geben. Die Zahl orientiert sich an der Sitzverteilung im Bundesrat. Finden sich in einem Land nicht genügend interessierte Landkreise, werden die verbliebenen Optionen unter den Ländern je nach Größe verteilt. Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) sagte, das Gesetz berge eine Chance für die Langzeitarbeitslosen, die es nun zu nutzen gelte. Er sagte die Unterstützung der Länder bei der Umsetzung zu, wies aber darauf hin, dass die Union eine dezentrale Lösung bei der Betreuung der Arbeitslosen für wirkungsvoller erachtet hätte als eine zentrale Lösung bei der BA. Außerdem bestehe eine "massive Gefährdung", dass die Umsetzung zum 1. Januar nicht klappe. Clement räumte ein, dass die pünktliche Umsetzung mit Risiken verbunden ist. Er versicherte, dass durch die Reform "niemand abstürzen" werde. Die zusätzlichen Mittel für die Kommunen will der Bund zunächst durch eine globale Minderausgabe aller Ministerien aufbringen. Die Bundesregierung gehe aber davon aus, dass die 3,2 Milliarden Euro am Ende nicht in vollem Umfang gebraucht werden, sagten Clement und Stiegler. Wichtig sei, dass die Länder unter dem Strich um 2,5 Milliarden Euro entlastet würden. DGB-Chef Michael Sommer kritisierte die Hartz IV-Reform wegen der Einschnitte für Langzeitarbeitslose erneut scharf. "Ich werde meinen Frieden mit diesem Gesetz nicht machen, weil ich es wirklich für den falschen Weg halte", sagte er. Grünen-Fraktionsvize Thea Dückert kündigte an, dass die rot-grüne Koalition nach der Sommerpause die Zuverdienstmöglichkeiten für Langzeitarbeitslose verbessern wolle. Auch bei den strengeren Zumutbarkeitsregeln zur Annahme eines Jobs seien Veränderungen notwendig.

Bernd das Brot, Chili und Briegel machen Urlaub

Sommerpause für "Chili TV"Bernd das Brot, Chili und Briegel machen Urlaub

Erfurt (rpo). Große Enttäuschung für alle daheimgebliebenen KIKA-Gucker: Bernd das Brot und seine beiden Freunde Chili das Schaf und Briegel der Busch fahren in Urlaub. Am Samstag (11.55 Uhr) kann man ihnen noch einmal winken.In der letzten Ausgabe von "Chili TV" vor der Sommerpause sitzen die drei Hauptdarsteller des Kinderkanal-Formats bereits auf gepackten Koffern, wie der Sender am Donnerstag mitteilte. Bernd schwant allerdings nichts Gutes, denn die bisherigen gemeinsamen Sommerurlaube waren alles andere als erholsam. Ob das Kastenbrot dieses Jahr wohl von haarsträubenden Dschungelsafaris, wilden Eingeborenen und der wahnsinnig gefährlichen Kauri-Stechmücke verschont bleibt? Vielleicht berichten die drei Comedy-Stars ja am 4. September von ihren Erlebnissen. Dann melden sie sich aus dem Urlaub zurück.

Roque Junior für Bayer noch zu teuer

Weltmeister-Transfer nach Leverkusen droht zu platzenRoque Junior für Bayer noch zu teuer

Leverkusen (rpo). Obwohl Bayer Leverkusen am brasilianischen Weltmeister Roque Junior großes Interesse zeigt, scheinen die Gehaltsforderungen des Innenverteidigers für Bayer viel zu hoch. Junior ist derzeit vom AC Mailand an den italienischen Erstligisten AC Siena ausgeliehen. Roque Juniors Gehaltswünsche liegen nach Aussage von Bayer-Geschäfstführer Wolfgang Holzhäuser sehr weit von den Vorstellungen des Bundesligisten entfernt. "Sollte Roque Junior bei seinen Forderungen bleiben, wird er nicht kommen", sagte Holzhäuser und fügte hinzu: "Roque Junior ist einer von vier Spielern, die wir beobachten."

Bayern: Kaladse möglicher Ersatz für Lizarazu

Nationalspieler Rau weiterhin nur zweiter Mann auf der linken SeiteBayern: Kaladse möglicher Ersatz für Lizarazu

München (rpo). Nach dem Weggang des französischen Nationalspielers Bixente Lizarazu hat der deutsche Fussball-Rekordmeister Bayern München angeblich einen neuen Wunschspieler für die linke Abwehrseite. Der georgische Nationalspieler Kacha Kaladse vom AC Mailand soll den wendigen Franzosen ersetzen. "Ein guter Mann - aber ich bin für Transfers nicht zuständig", sagte der neue Bayern-Trainer Felix Magath zu den Plänen mit Kaladse. Zuletzt hatte bereits Nationalspieler Michael Ballack erklärt, dass ihm die linke Abwehrseite nach dem Weggang des Franzosen Lizarazu "ein wenig Magenschmerzen" bereiten würde. Kaladse hatte beim Mailänder Topklub in der letzten Saison wegen einer Knieoperation seinen Stammplatz verloren. Wie die BILD-Zeitung berichtet, sind die Mailänder bereit, den Georgier für vier Millionen Euro Ablöse ziehen zu lassen.Rau wieder nur zweiter MannDas angebliche Interesse an Kaladse und die Aussage von Ballack treffen vor allem Bayerns Nationalspieler Tobias Rau. Aber der will sich nicht provozieren lassen. "Andere würden vielleicht allergisch reagieren, ich nicht", sagte der 22 Jahre alte Abwehrspieler. Rau hatte nach seinem Wechsel von Wolfsburg zum FC Bayern in der vergangenen Saison im Starensemble der Münchner auch auf Grund diverser Verletzungen und Erkrankungen nie Fuß fassen können. Nun fühlt sich Rau aber fit und will angreifen. Er könne dem Druck standhalten. Dagegen muss Magath bei den Einheiten im Trainingslager am Tegernsee, das der FC Bayern am Mittwochabend (bis 7. Juli) ohne seine neun EM-Teilnehmer bezog, auf Neuzugang Lucio verzichten. Der brasilianische Abwehrspieler muss wegen der Folgen einer Knieoperation noch zehn Tage Muskelaufbau betreiben.

Völler-Nachfolge: Hitzfeld sagt ab
Völler-Nachfolge: Hitzfeld sagt ab

Ehemaliger Bayern-Trainer gibt dem Privatleben den VorzugVöller-Nachfolge: Hitzfeld sagt ab

Düsseldorf (rpo). Der Wunschkandidat hat überraschend abgesagt: Ottmar Hitzfeld wird nicht Nachfolger des zurückgetretenen DFB-Teamchefs Rudi Völler. Hitzfeld erklärte seine Absage mit gesundheitlichen und privaten Gründen.Der deutsche Fußball steht damit zwei Jahre vor der WM im eigenen Land vor einem Scherbenhaufen. Vor allem DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder könnte durch die Entscheidung bei einer außerordentlichen Präsidiumssitzung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am kommenden Montag noch stärker unter Druck geraten. Er habe für diesen Fall keinen Plan B, sagte er in einem Gespräch (siehe im "Mehr zum Thema-Kasten": "Hitzfeld-Verzicht: Mayer-Vorfelder im Gespräch"). "Ich bedauere die Entscheidung von Ottmar Hitzfeld, aber ich habe sie zu respektieren. Über die neue Situation und die Namen möglicher Kandidaten für das Bundestrainer-Amt wird im DFB-Präsidium am Montag zu beraten sein", sagte Mayer-Vorfelder zur Absage von Hitzfeld. Hitzfeld hatte Mayer-Vorfelder bereits am Dienstagnachmittag von seinem Entschluss informiert, den ihm angebotenen Vertrag bis 2008 nicht anzunehmen. Danach, sagte der 55-Jährige der Stuttgarter Zeitung, habe der DFB-Präsident versucht ihn umzustimmen, "genauso wie das Bayern-Trio Franz Beckenbauer, Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge". Trotz einer "Einigkeit in allen wesentlichen Punkten" (Hitzfeld), habe auch ein weiteres Gespräch mit "MV" ihn aber nicht mehr von der Absage abbringen können. "Es ist einfach so, dass der Zeitpunkt des Angebots falsch war. Hätte mich Mayer-Vorfelder in einem Jahr gefragt, wäre ich wohl bereit gewesen." "Entscheidung für meine Familie"Für seinen Entschluss führte Hitzfeld persönliche Gründe an. Es sei "in erster Linie eine Entscheidung für meine Familie" und eine "Entscheidung der Seele" gewesen. Er sei körperlich ausgelaugt und wolle nun "tatsächlich ein Jahr Pause machen". Zuvor hatte der ehemalige Erfolgstrainer von Bayern München und Borussia Dortmund mitgeteilt, das Amt des Bundestrainers sei "eine Auszeichnung", die WM im eigenen Land "ein Traum": "Aber ich bin derzeit nicht in der Verfassung, die nötig ist, der deutschen Nationalmannschaft bis zur WM 2006 weiterzuhelfen." Mit den Machtspielen im Verband habe sein Entschluss aber definitiv nichts zu tun, auch Geld habe "keine Rolle" gespielt, ließ er wissen. Bei der Suche nach einer Alternative zu Hitzfeld will sich Mayer-Vorfelder nicht unter Druck setzen lassen, räumte aber auch ein: "Die Trainerfrage muss so schnell wie möglich geklärt werden." Franz Beckenbauer hatte schon erklärt, dass es "genug Alternativen" gebe. Der Präsident des WM-OK 2006 nannte dabei die Namen Lothar Matthäus, Otto Rehhagel, Guus Hiddink und auch Christoph Daum. Der Meister-Trainer von Fenerbahce Istanbul hatte aber erklärt, er stehe nicht bereit. Zudem wird er nach seiner Kokain-Affäre vor allem von der Liga abgelehnt. Auch Rehhagel verzichtet. Matthäus sagte, dass er in Ungarn eine reizvolle Aufgabe habe, und ergänzte: "Ich will mich nicht an Spekulationen beteiligen". Die Alternative, erstmals einen ausländischen Fußball-Lehrer zu verpflichten, wollte Mayer-Vorfelder nicht ausschließen. "Ich werde die Grundfrage der Trainerprofile ansprechen und werde die Präsidiumsmitglieder in die Verantwortung nehmen. Sollten wir über einen ausländischen Trainer nachdenken, dann müsste er meiner Meinung nach deutsch sprechen." Diese Anforderung erfüllen etwa Hiddink (PSV Eindhoven), Arsene Wenger (FC Arsenal), Dick Advocaat (noch niederländischer Bondscoach) oder - mit Abstrichen - Giovanni Trapattoni (zuletzt italienischer Nationaltrainer).Doppellösung nicht ausgeschlossen Nicht ausgeschlossen erscheint auch eine vorübergehende Doppellösung: Erfolgreiche Trainer aus der Bundesliga wie Felix Magath, Thomas Schaaf oder Jupp Heynckes würden ihren Verein und die Nationalmannschaft dann in Personalunion trainieren. Magath, der auf die Absage Hitzfeld mit großem Bedauern reagierte ("Jetzt hat man ein Problem"), hält eine derartige Lösung allerdings für nicht praktikabel: "Das kann man nicht so nebenbei machen." Bremens Sportdirektor Klaus Allofs mutmaßte deshalb bereits, "dass es schwierig wird, jemanden zu finden, der die Erwartungen erfüllen kann." Dortmunds Manager Michael Meier ging deshalb sogar soweit, dass der DFB daran arbeiten müsse, "die Ideallösung" Hitzfeld doch noch umzustimmen. "Denn der DFB, die Bundesliga, praktisch der gesamte deutsche Fußball ist für Hitzfeld als Völler-Nachfolger. Es macht jetzt keinen Sinn, in der Öffentlichkeit andere Namen zu diskutieren. Hitzfeld hat dem Fußball viel zu verdanken, und er steht in der Pflicht, dem deutschen Fußball etwas zurückzugeben", erklärte Meier. Angeblich ist Hitzfeld ab 2005 bei Manchester United als Nachfolger von Alex Ferguson im Gespräch. Es gibt sogar Gerüchte, dass der Ex-Bayern-Coach schon einen Vorvertrag bei den Engländern unterschrieben hat. "Man kann davon ausgehen, dass ich in den nächsten Monaten keinen Verein übernehme", sagte er der StZ. "Ich brauche eine längere Pause."

Hussein schiebt Bush die Schuld in die Schuhe

Irakischer Expräsident vor GerichtHussein schiebt Bush die Schuld in die Schuhe

Bagdad (rpo). Der frühere irakische Präsident Saddam Hussein ist vor Gericht erschienen. Der Expräsident ist laut Fernsehberichten einem irakischen Richter vorgeführt worden.Bei der Gerichtsanhörung hat sich Saddam Hussein laut Fernsehberichten uneinsichtig gezeigt. "Das hier ist alles Theater, der wahre Verbrecher ist (US-Präsident George W.) Bush", zitierte der US-Fernsehsender CNN den Exmachthaber. Das Gericht habe sieben vorläufige Anklagepunkte verlesen, die Saddam Hussein nach einem Bericht des arabischen Senders El Arabija nicht unterschreiben wollte. Den Angriff auf den Nachbarstaat Kuwait im Jahr 1991 habe er verteidigt. Auf die Aufforderung des Richters, sich vorzustellen, erklärte der Beschuldigte laut CNN: "Ich bin Saddam Hussein, der Präsident Iraks." Die Anhörung fand dem Bericht zufolge in einem US-Militärstützpunkt statt. Die USA hatten Saddam Hussein am Mittwoch der irakischen Justiz übergeben, sind aber weiterhin für seine Bewachung zuständig. Der US-Nachrichtensender CNN berichtete, Saddam Hussein sei in einem gepanzerten Bus vorgefahren und unter Polizeibewachung in ein Gebäude geführt worden. Ort und genauer Zeitpunkt der Anhörung waren vorab geheim gehalten worden. Der Expräsident sollte zunächst einem Einzelrichter vorgeführt werden, wie der Vorsitzende des Sondertribunals, Salem Tschalabi, mitteilte.

Pamela kämpft für Verbot von Pelztierfarmen
Pamela kämpft für Verbot von Pelztierfarmen

"Baywatch"-Star schreibt Brief an Schwedens RegierungschefPamela kämpft für Verbot von Pelztierfarmen

Stockholm (rpo). Pamela Anderson spricht sich für einen Verbot von Pelztierfarmen aus. Die Schauspielerin hat jetzt einen Brief an den schwedischen Regierungschef Göran Persson geschrieben, damit er sich in seinem Land für das Verbot stark macht."Sie sollten wissen, dass viele Menschen in der Welt zu Schweden aufsehen. Ein Verbot der Pelzindustrie wird Schwedens Ruf weiter stärken", schrieb die Heldin der US-Fernsehserie "Baywatch" in einem Brief an Persson, wie die schwedische Tageszeitung "Expressen" am Donnerstag berichtete. Sie sei "beeindruckt", wie fortschrittlich Schweden in Fragen von "Geschlechtergleichheit, gesellschaftlicher Gerechtigkeit und Umweltarbeit" sei, hieß es demnach in dem Schreiben der 37-jährigen Schauspielerin und Tierschützerin. "Ich weiß auch, dass viele Menschen in ihrem Land gegen die Pelzindustrie sind. Diese schreckliche Praxis zu beenden ist deshalb ein natürlicher Schritt für Schweden." Perssons Sprecherin Anna Helsen sagte der Tageszeitung, der Ministerpräsident werde Andersons Brief wahrscheinlich beantworten; dies könne jedoch ein wenig dauern.

Buchmacher setzen auf Armstrong

Jan Ullrich wird wieder ZweiterBuchmacher setzen auf Armstrong

Neuss (rpo). Europas Buchmacher sind sich sicher: Der Sieger der 91. Tour de France wird erneut Lance Armstrong heißen. Für Jan Ullrich bleibt wieder der zweite Platz.Die Quoten für Armstrong und Ullrich sind sowohl bei den britischen Wettbüros Ladbrokes (2,00/3,00) und William Hill (2,00/3, 25) als auch beim Salzburger Anbieter Intertops (1,16/1,20) und den Dresdner Interwetten (1,95/,1,65) in der Relation nahezu identisch. Während bei allen Buchmachern Iban Mayo/Euskatel, Roberto Heras/Liberty Seguras (beide Spanien), Tyler Hamilton/Phonak (USA) und Ivan Basso/CSC (Italien) auf den nächsten Quotenrängen hinter Armstrong und Ullrich geführt werden, könnten Zocker mit Jens Voigt vom dänischen CSC-Team gutes Geld verdienen. Beim wohl kaum zu erwartenden Gesamtsieg des Berliners würde ein Einsatz von zehn Euro 1500 Euro Gewinn bringen, wenn man bei Interwetten auf Voigt mit einer Quote von 150,00 setzt.

Studie: Lotto kann süchtig machen

"Das Suchtpotenzial voon Lotto wird unterschätzt"Studie: Lotto kann süchtig machen

Berlin (rpo). Lottospielen kann süchtig machen, wie eine Studie der Berliner Charité ergab. 15 Prozent von 171 befragten Tippern erfüllten die "diagnostischen Kriterien einer Verhaltenssucht", wie eine Sprecherin der Klinik am Donnerstag mitteilte. "Das Suchtpotenzial von Lotto werde unterschätzt, auch weil die Geldeinsätze vergleichsweise gering seien, betonte Studienleiterin Sabine Grüsser-Sinopoli von der Interdisziplinären Suchtforschungsgruppe. Erstmals hatten Experten das Suchtpotenzial des Lottospiels im deutschsprachigen Raum untersucht. "Die pathologischen Lottospieler erfüllen alle international gültigen Kriterien für Abhängigkeit," sagte Grüsser-Sinopoli. So spielten Lottosüchtige sehr viel häufiger und würden mehr Tipps abgeben, als sie sich eigentlich vorgenommen haben. Im Durchschnitt füllen sie pro Ziehung fünf Scheine aus. Der Spitzenreiter kam auf 32 Scheine. Über 85 Prozent dieser Spieler verschulden sich nach den Ergebnissen der Studie durch ihre Tippleidenschaft. Im Durchschnitt sind es 430 Euro, maximal 4.000 Euro. Merkmale einer Verhaltenssucht sind unwiderstehliches Verlangen und Kontrollverlust. So versuchten abhängige Tipper ihre Verluste durch erhöhte Einsätze beim nächsten Spiel wieder auszugleichen. Wenn dies nicht gelinge, seien Unwohlsein bis hin zu Panikgefühlen und Halluzinationen die Folge. Betroffene können sich mittwochs von 14.00 bis 19.00 Uhr von Charité-Experten unter der Hotline 030/450 529529 anonym und kostenfrei beraten lassen.

Sex and the City - bald im Stadtmuseum

Neukonzeption des StadtmuseumsSex and the City - bald im Stadtmuseum

Düsseldorf (dto). Ein fragendes Museum, das seinen Gästen nicht nur das urbane Leben präsentiert, sondern auch zu eigenen Antworten verhelfen will - das Düsseldorfer Stadtmuseum steht im Wandel. Nicht nur die Stadt und das Leben in ihr verändert sich, auch das Stadtmuseum will neue Wege gehen. Das Konzept dazu stellte am Donnerstagvormittag Susanne Anne, neue Direktorin im Stadtmuseum, vor. Eine neue Ordnung der Sammlung, verlängerte Öffnungszeiten (am Wochenende bis 24 Uhr), kostenloser Besuch der Dauerausstellung, neue Diskussionsforen für die Bürger und eine Neukonzeption der Gebäudeteile - das Stadtmusuem will in Zukunft lebendiger und zum Zentrum aktueller Stadtkultur werden. Susanne Anne hat sich viel vorgenommen. Neun Monate nach ihrer Berufung zur Museumschefin hat sie ein Konzept entwickelt, das sie am Donnerstag im Kulturaussschuss vorstellen wird. "Ich bin zuversichtlich, dass das Konzept angenommen wird", sagt Anne. Oberbürgermeister Joachim Erwin stellt schon vorab klar: "Das Stadtmuseum ist mit diesem Konzept näher am Puls der Zeit". Das 1874 gegründete und damit zweitälteste historische Museum im Rheinland will zu einer fruchtbaren Plattform für lebendige Diskussionen werden. Es will einladen zu Diskussionen über den urbanen Lebensraum in seinen unterschiedlichen Ausprägungen. Neben einer Ausstellung zum Theme "Kindsein in der Stadt" und einer Ausstellung über Mode-Avantgarten, will sich das Museum auch dem Thema Sex widmen."Sex and the City" ist nicht nur der Renner im Fernsehen, sondern wird auch zum Untersuchungsgegenstand im Stadtmuseum. Mit einer Feldforschung soll der menschenlichen Lust sowie Zustände und Persepektiven sexueller Beziehungen in Relation zum Stadtleben auf den Grund gegangen werden. Die Ergebnisse werden 2006 in einer Ausstellung und begleitenden Workshops gezeigt.Moderner und am Puls der Zeit, so soll das Museum sich in Zukunft präsentieren. So werden die Gebäudeteile in Zukunft neu gegliedert. Das 1. Obergeschoss dient zukünftig für Sonderausstellungen, das barocke Spee'sche Palais wird komplett für die Neupräsentation der Sammlung hergerichtet. In der Sammlung werden Arbeitsplätze aufgebaut, an denen die Besucher Informationen abrufen und selbst Bermerkungen schreiben können. Darüber hinaus werden Projekträume eingerichtet, die den Perioden der Stadtgeschichte zugeordnet werden und die Sammlung zum Forschungslabor machen soll. Für Joseph Beuys soll ein eigener Raum eingerichtet werden, der das Wirken des Künstlers in Düsseldorf beleuchtet. "Das Museum soll zukünftig nicht mehr statisch, sondern ein fragendes Museum sein und eine Plattform für Stadtbildung und urbanes Leben", sagt die Museumsdirektorin. Stadtdirektor Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff ist von ihrem Konzept überzeugt. "Ich könnte mir vorstellen, dass dieses Konzept Modellcharakter deutschlandweit haben kann." Ohne Mehrkosten lässt sich das neue Konzept selbstverständlich nicht realisieren. 500.000 Euro sind dafür veranschlagt worden. Außerdem werden Finanzmittel bis ins Jahr 2009 in Höhe von jährlich 50.000 Euro durch den Haushalt eingeplant. In August schon soll die Umsetzung des Konzepts beginnen. Dann beginnt die Renovierung im ersten Stock. Nach diversen Renovierungs- und Umbaumaßnahmen soll im Januar 2006 dann das Museum neu eröffnet werden.

Air Berlin fliegt weiter auf Erfolgskurs

Besonders CityShuttle-Verbindungen zogen kräftig anAir Berlin fliegt weiter auf Erfolgskurs

Berlin (rpo). Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft Air Berlin hat im ersten Halbjahr 2004 bei Flugumsatz und Gästezahlen kräftig zugelegt und blickt der Konkurrenz durch ausländische Billigflieger gelassen entgegen. Wie die Airline am Donnerstag in Berlin mitteilte, stieg die Zahl der beförderten Gäste um 32 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 5,36 Millionen. Air-Berlin-Chef Joachim Hunold sagte, "da die verkehrsreichsten Monate des Jahres noch vor uns liegen, sind wir ziemlich sicher, die für 2004 angepeilten Ziele, 11,6 Millionen Passagiere und mehr als eine Milliarde Euro Umsatz, zu erreichen." Besonders stark sei der Anstieg beim City Shuttle, der 8 deutsche Flughäfen mit Metropolen wie London, Wien, Mailand, Zürich, Rom, Warschau und Budapest verbindet. Hier habe sich das Aufkommen im ersten Halbjahr um 76 Prozent von 730.000 auf 1,28 Millionen Gäste erhöht. Beim Flugumsatz konnte Air Berlin nach eigenen Angaben um 24,2 Prozent von 365 auf 453 Millionen Euro zulegen. "Obwohl die ersten Monate des Jahres traditionell zu den schwächsten gehören, konnte die Auslastung von 76 auf 77,5 Prozent gesteigert werden." Die Präsenz ausländischer Billigflieger in Berlin, Dortmund und Köln hat sich laut Hunold bislang nicht auf das Geschäftsergebnis von Air Berlin ausgewirkt. Nach wie vor rechne er für dieses Jahr mit "einem ordentlichen Gewinn".

"norway.today" und "Zauberflöte" an der Spitze

Meist inszenierte Stücke in der Spielzeit 2002/2003"norway.today" und "Zauberflöte" an der Spitze

Köln (rpo). Die einzelnen Bühnen im Land stellen für jede Spielzeit ihre eigenen Programme auf. In der Theaterwelt war Igor Bauersimas Stück "norway.today" in der Spielzeit 2002/2003 der Renner. In den Opernhäusern wurde "Die Zauberflöte" am häufigsten inszeniert. Das Stück "norway.today" wurde 25 Mal inszeniert und war damit "das am häufigsten inszenierte Schauspielstück der Saison", wie aus der am Donnerstag veröffentlichten Werkstatistik des Deutschen Bühnenvereins hervorgeht. Shakespeares "Ein Sommernachtstraum" und Goethes "Faust" folgten mit jeweils 21 Inszenierungen, wobei "Ein Sommernachtstraum" mit mehr als 127.000 Besuchern die meisten Zuschauer anlocken konnte. Insgesamt steigerte sich das Angebot der Theater im Schauspiel gegenüber dem Vorjahr: Die Zahl der Aufführungen erhöhte sich um 2407 auf 66 120, die Inszenierungszahl stieg um 168 auf 4108 und die Spielpläne boten mit 1814 Werken rund 100 Stücke mehr. Im Musiktheater standen mit Mozarts "Zauberflöte" (38 Inszenierungen), Humperdincks "Hänsel und Gretel" (23) und Bizets "Carmen" (21) erneut Werke des klassischen Repertoires an der Spitze der meist gespielten Opern. Die "Zauberflöte" hatte mit über 262.000 Zuschauern die höchsten Besucherzahlen. Die Zahl der Ur- und Erstaufführungen ist in der Spielzeit 2002/2003 sowohl im Schauspiel als auch im Musiktheater gesunken. Ihr Anteil am Spielplan betrug 13,93 Prozent, im Vorjahr waren es 16,2 Prozent. Die Werkstatistik "Wer spielte was?" umfasst den Angaben zufolge das Gesamtrepertoire von 425 Bühnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Lufthansa im Visier des Kartellamtes: Kritik an Vertriebsmodell

Servicegebühr bedeutet de facto PreiserhöhungLufthansa im Visier des Kartellamtes: Kritik an Vertriebsmodell

Berlin (rpo). Kartellamtspräsident Ulf Böge erklärte am Mittwoch im Bundestags-Tourismusausschuss, nachdem die Lufthansa den Reisebüros den Status als Handelsvertreter gekündigt habe, würden diese ohne Vergütung arbeiten. Dies würde vom Bundeskartellamt geprüft.Die Lufthansa hatte im Gegenzug argumentiert, die Vermittlung von Flugscheinen ermögliche den Reisebüros neue Geschäftschancen. Sie könnten ihren Kunden überdies ein Service-Entgelt berechnen. Die von der Lufthansa vorgeschlagenen Servicegebühren auf Flugscheine in Höhe von 30 Euro für Kontinental- und 45 Euro für Interkontinentalflüge würden de facto zu einer Preiserhöhung führen, sagte der Präsident nach Angaben der Parlamentspressestelle. Für die Reisebüros werde es schwer sein, eine eigene Beratungsgebühr bei den Kunden durchzusetzen. Dem Kartellamt habe die Lufthansa mitgeteilt, sie werde an ihrem "Nettopreismodell" festhalten. Seine Behörde werde auch prüfen, ob Vergünstigungen der Lufthansa an Reisebüroketten wegen Ungleichbehandlung kartellrechtlich relevant sind. Böge begrüßte im Übrigen Billigpreisangebote im Luftverkehr, die allerdings nicht zur Verdrängung von Wettbewerbern führen dürften. Nur marktbeherrschende Unternehmen unterlägen kartellrechtlichen Einschränkungen, so genannte Low-Cost-Carrier seien in ihrer Preisgestaltung frei. Billigflüge über den Atlantik seien Zeichen für mehr Wettbewerb auch auf diesen Strecken.

FIA-Chef will Formel-1-Wagen bremsen

"Autos sind zu schnell"FIA-Chef will Formel-1-Wagen bremsen

Magny-Cours/Paris (rpo). Die Formel-1-Unfälle von Ralf Schumacher und Felipe Massa bewegen den FIA-Chef Max Mosley zum Handeln. Er will die Formel 1 möglichst bald einbremsen."Es besteht kein Zweifel, dass die Autos zu schnell sind. Wir müssen gegensteuern. Je schneller die Autos sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand verletzt oder getötet wird", sagte der Präsident des Automobil-Weltverbandes FIA. Ralf Schumacher hatte bei seinem Unfall in Indianapolis am 20. Juni, als er mit über 300 km/h wegen eines Reifenschadens die Kontrolle über seinen Williams-BMW verlor und rückwärts in die Begrenzungsmauer prallte, Frakturen in den untersten beiden Brustwirbeln erlitten und muss acht bis zwölf Wochen pausieren. Der Brasilianer Massa hatte eine Woche zuvor einen Crash in Montreal unverletzt überstanden. Vorschläge zum Einbremsen der Boliden machenLaut Mosley hat die FIA die technische Arbeitsgruppe der Formel 1 aufgefordert, Vorschläge zum Einbremsen der Boliden zu machen. Sollte innerhalb von zwei Monaten nichts passieren, werde die FIA selbst Maßnahmen ergreifen. Der FIA-Chef hat inzwischen Daten der Unfälle von Schumacher und Massa genannt. "Ralfs Aufprall erfolgte mit 78 g", sagte der Engländer - das ist das 78-fache (!) des eigenen Körpergewichts. Bei Massa seien sogar 113 g gemessen worden. "Wir sind am Limit und stoßen an die Grenzen des Machbaren", meinte Mosley.

Gage ist für Til Schweiger zweitrangig

Dem Schauspieler kommt es auf die Rolle anGage ist für Til Schweiger zweitrangig

Hamburg (rpo). Til Schweiger liebt seinen Beruf und ist gut im Geschäft. Daher kommt es dem Schauspieler bei der Auswahl seiner Rollen nicht alleine auf die Gage an. Er achtet bei einem Angebot in erster Linie auf die Rolle selbst."Wenn jemand kommt, der hat insgesamt ein Budget von 800.000 Euro und bietet mir eine geile Rolle, dann mache ich das auch für einen Bruchteil meiner sonstigen Gage," sagte der 40-Jährige der Programmzeitschrift "TV Spielfilm". Das sei bei Bully Herbig - "(T)Raumschiff Surprise - Periode 1" - auch der Fall gewesen, "da ist der Film ein Selbstgänger, ob mit, ob ohne Til. Wenn aber der Film allein auf meinen Schultern liegt, ich der einzige Verkaufsgrund bin, ihn ins Kino zu kriegen und jede Menge Leute sehr viel Geld damit machen, dann will ich auch angemessen bezahlt werden." Dass die deutsche Filmkritik kommerziell erfolgreiche Filme wie Bully Herbigs Erfolgsfilm "Der Schuh des Manitu" eher nicht lobt, führt Schweiger darauf zurück, dass die "meisten Kritiker verkappte Filmemacher" seien. "Sie würden gern selbst was drehen, schaffen das aber nicht. Also wollen sie nicht, dass jemand anderes Erfolg hat." "(T)Raumschiff Surprise - Periode 1" kommt am 22. Juli in die deutschen Kinos.

Japanerin darf amerikanischen Ehemann treffen

Familie lebt in NordkoreaJapanerin darf amerikanischen Ehemann treffen

Tokio (rpo). Nach großer politischer Verhandlungstaktik kann sich ein Ehepaar wieder Treffen. Seit zwei Jahren lebt eine Japanerin von ihrem amerikanischen Ehemann und ihren Töchtern getrennt. Jetzt haben die beteiligten Staaten einer Familienzusammenführung zugestimmt.Japan und Nordkorea vereinbarten am Donnerstag nach einem Bericht des japanischen Fernsehsenders NHK, dass die Japanerin Hitomi Soga ihren amerikanischen Mann und die beiden Töchter in Indonesien treffen darf. Soga wurde vor 26 Jahren von Agenten nach Nordkorea entführt, um Spionen Japanisch beizubringen. Dort lernte sie ihren Mann Charles Robert Jenkins kennen, der vermutlich von den US-Streitkräften desertierte und 1964 nach Nordkorea ging. 2002 durfte Soga nach Japan zurückkehren und ließ ihre Familie zurück. Jenkins und die beiden Töchter lehnten es aus Angst vor einer Auslieferung an die USA ab, nach Japan zu kommen. Die Begegnung in Indonesien wurde vereinbart, weil dieses Land keinen Auslieferungsvertrag mit den USA hat. Ein Termin für die Familienzusammenführung steht noch nicht fest.

Sony reagiert auf den iPod
Sony reagiert auf den iPod

Walkman mit 20-Gigabyte-FestplatteSony reagiert auf den iPod

San Jose (rpo). Vor 25 Jahren hat Sony die Musikwelt revolutioniert, damals kam der Walkman auf den Markt. Seitdem sind den Japanern die Felle ein wenig davongeschwommen, den Markt der tragbaren Musikplayer beherrschen inzwischen andere. Apple zum Beispiel mit dem iPod. Doch jetzt kontert Sony.Unter dem Eindruck der hohen Verkaufszahlen für das von Apple hergestellte Musikabspielgerät iPod hat Sony einen neuen Walkman angekündigt. Das handliche Gerät mit einer 20-Gigabyte-Festplatte sollte am Donnerstag vorgestellt werden. Der Sony NW-HD1 ist etwas kleiner und leichter als die erste Generation der iPods und nur geringfügig größer als der iPod Mini mit einer Speicherkapazität von vier Gigabyte. Die Spieldauer einer Batterieladung wird mit 30 Stunden angegeben. Das Gerät soll Mitte August zu einem Preis von weniger als 400 Dollar (330 Euro) auf den Markt kommen. Sony hat vor 25 Jahren den ersten Walkman vorgestellt.

Gegenkandidat: Mayer-Vorfelders Stuhl wird angesägt

Matchkampf um Präsidenten-PostenGegenkandidat: Mayer-Vorfelders Stuhl wird angesägt

Neuss (rpo). Der Wille zur Ablösung des DFB-Präsidenten Gerhard Mayer-Vorfelder wird offenbar immer größer. Sein Stellvertreter versucht einen Kandidaten gegen MV in Stellung zu bringen.Ausgerechnet sein erster Stellvertreter Engelbert Nelle hat in DFB-Schatzmeister und WM-OK-Mitglied Theo Zwanziger erstmals öffentlich einen Gegenkandidaten zu "MV" für die Präsidentenwahl auf dem DFB-Bundestag am 23. Oktober in Osnabrück ins Spiel gebracht. "Ihn könnte ich mir sehr gut als DFB-Präsidenten vorstellen. Die Bedingung ist, dass er es auch machen will. So weit sind wir aber noch nicht. Warten wir ab, was am Montag passiert", sagte Nelle vor der mit Spannung erwarteten außerordentlichen DFB-Präsidiumssitzung im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Zwanziger selbst erklärte am Donnerstag auf Nachfrage des Sport-Informations-Dienstes (sid): "Meine Lebensplanung sieht nicht vor, dass ich 2004 DFB-Präsident werde." Zudem erklärte der Finanzfachmann, dass er die vergangenen drei Jahre "sehr gerne und sehr gut" mit Mayer-Vorfelder zusammengearbeitet habe. Grundsätzlich teilt Zwanziger, der letztmals am 24. Juni am Tag des Rücktritts von Rudi Völler in Almancil persönlichen Kontakt zu "MV" hatte, aber die Kritik von Nelle an der unzureichenden Informationspolitik des Präsidenten. Für Nelle, im Verband das Sprachrohr der mächtigen 5 Regional- und 21 Landesverbände, ist der 59-jährige Zwanziger aus diversen Gründen ein geeigneter Verbandschef: "Er ist der Jüngste unter uns, bringt eine Menge Erfahrung mit als langjähriger Vorsitzender des Fußballverbandes Rheinland und macht seine Sache als Schatzmeister des DFB außerordentlich gut." MV hat keinen Rückhalt mehr im VerbandDer 70-jährige Ex-Politiker Nelle sieht derzeit für "MV" keinen Rückhalt mehr im Verband: "Im Augenblick ist seine Position sehr erschüttert. Aber wie ich ihn kenne, wird er in Sachen Wiederwahl sagen, soll doch ein anderer antreten, ich trete auch an. Wenn Theo Zwanziger sich zur Wahl stellte, würde es für Mayer-Vorfelder meines Erachtens eng. Derzeit fehlt es dem Präsidenten nach meinem Kenntnisstand und den vielen Gesprächen, die ich geführt habe, am notwendigen Rückhalt." Für Nelle ist nicht alleine die aktuelle Situation nach dem Rücktritt von Rudi Völler für die schlechte Stimmung im Verband verantwortlich: "Der Unmut im DFB hat sich schon lange angestaut und kommt jetzt zum Vorschein." Der Unmut soll sich auch gegen Mayer-Vorfelders persönlichen Referenten Jan Lengerke, der im Gegensatz zu den DFB-Präsidiumsmitgliedern über jeden Schritt bei der Bundestrainer-Suche informiert ist, richten. Nach Informationen der Bild-Zeitung soll am Montag auf der Präsidiumssitzung der Antrag gestellt werden, den 32-Jährigen wegen Überschreitung seiner Befugnisse zu entlassen. Zuvor müsse aber geklärt werden, ob der Jurist vom DFB oder aus der Privatschatulle von "MV" bezahlt werde.

Wie Wasser Autos kugelsicher macht

Panzerfahrzeug nur bei BedarfWie Wasser Autos kugelsicher macht

London (rpo). Kugelsichere Autos sind schwer und verbrauchen viel Sprit. Aber es geht auch anders: Schmale Wassertanks könnten Autos in Zukunft bei Bedarf kugelsicher machen. Steht eine riskante Fahrt an, muss das Sicherheitspersonal lediglich die in die Karosserie integrierten Behälter mit Wasser füllen. Die Flüssigkeit bremst dann auftreffende Geschosse zuverlässig ab. Über diese Entwicklung des Norwegischen Instituts für Verteidigungsforschung berichtet das britische Wissenschaftsmagazin "New Scientist" (Ausgabe vom 3. Juli, S. 23). Der Vorteil dieses Systems: Die an- und abschaltbare Sicherung macht die Autos insgesamt leichter und spart so Kosten für Treibstoff. Wasser stellt für Hochgeschwindigkeitsgeschosse eine effektive Barriere dar, konnten die norwegischen Forscher in ihren Experimenten nachweisen. In der Flüssigkeit fangen die Kugeln an zu taumeln und verlieren an Energie. In die Seiten des patentierten Fahrzeugs sind mehrere Wassertanks eingebaut. Jeder Behälter ist sehr dünn und besteht aus Kunststoff oder Leichtmetall mit einer geschichteten Anordnung einiger karbonverstärkter Fiberglasplatten. Gewehrkugeln würden von der Kombination aus Wasser und Kohlefaserplatten aufgehalten, berichten die Forscher. Ungefüllt schützt die Konstruktion zwar nicht, ist aber sehr leicht. Gewöhnliche Panzerfahrzeuge haben durch ihre kugelsichere Ausstattung ein enormes Gewicht von mehreren Tonnen, was ihren Treibstoffverbrauch permanent in die Höhe treibt. Die Flüssigkeit der Wasserpanzerung hingegen kann auf unbedenklichen Fahrten abgelassen werden, was Gewicht und Benzin spart.

Zeitfahren eröffnet das Duell der Giganten

Die Tour startet am Samstag Nachmittag in LüttichZeitfahren eröffnet das Duell der Giganten

Lüttich (rpo). Ein sportliches Highlight jagt das andere: Heute eröffnet der Prolog in Lüttich die heiß ersehnte 91. Tour de France. Das Duell der Giganten zwischen Jan Ullrich und seinem ewigen Rivalen Lance Armstrong beginnt gleich mit einem Zeitfahren. Das komplette Programm umfasst elf Flachetappen, sechs Bergetappen mit vier Gipfelankünften sowie neben dem Prolog drei weitere Prüfungen gegen die Uhr.Das erneute "Duell der Giganten" zwischen Lance Armstrong und Jan Ullrich wird am kommenden Samstag (3. Juli) beim Prolog der 91. Tour de France in Lüttich eröffnet und endet nach 3391,1 km und 20 Etappen sowie zwei Ruhetagen am 25. Juli auf den Champs Elysees von Paris. In der letzten Woche jagt ein Höhepunkt den nächsten. Das Programm umfasst 11 Flachetappen, 6 Bergetappen mit 4 Gipfelankünften sowie neben dem Prolog 3 weitere Prüfungen gegen die Uhr, davon ein Mannschafts- und ein Bergzeitfahren. Insgesamt sind 21 Anstiege der höchsten, ersten und zweiten Kategorie zu bewältigen. Als Königsprüfung gilt die 17. Etappe über den 2000 m hohen Col de Madeleine, das diesjährige "Dach der Tour", obwohl das Ziel 13 km unterhalb des letzten Anstieges liegt. Am Tag zuvor geht es über 15,5 km die 21 Kehren nach Alpe d'Huez hinauf. Am französischen Nationalfeiertag (14. Juli) steht die mit 237 km längste Etappe durch das Zentralmassiv als erste Bergprüfung an. Der Prolog über 6,1 km findet in den engen Straßen von Lüttich statt, danach stehen die Sprinter für drei Tage auf den Flachetappen in Wallonien und Nordfrankreich im Rampenlicht. Beim Mannschaftszeitfahren über 64,5 km am vierten Tag kann durch eine Regeländerung kein Team mehr als 2:50 Minuten verlieren. Danach kommt das Terrain auf dem Weg nach Westen erneut den Sprintern entgegen. Nach dem Transfer ins Landesinnere folgt in Limoges am 12. Juli der erste Ruhetag, der zweite am 19.Juli in Nimes. Aufstieg beginnt mit der 15. EtappeDazwischen sorgen die Pyrenäen-Etappen den Tourmalet hinauf nach La Mongie (1715 m) und zum Plateau de Beille mit 15,8 km langem Schlussanstieg für die ersten Highlights. Mit der 15. Etappe beginnt am 20. Juli der Aufstieg in die Alpen. Für viele steht am 21. Juli der Showdown in Alpe d'Huez an, für andere erst am Tag danach mit vier Bergwertungen der ersten und höchsten Kategorie. Doch manches spricht auch dafür, dass die Entscheidung erst am vorletzten Tag in Besancon fällt, beim einzigen "richtigen" Einzelzeitfahren dieser Tour über 55 km. Nur 5 km davon sind flach, der Rest wellig und kraftraubend. Entscheidend wird also weniger die "Roller-Qualität" sein, sondern die noch verbliebene Substanz am Ende der drei harten Wochen.

Fortunen mit großem Ballhunger
Fortunen mit großem Ballhunger

In einem Trainingsspielchen zeigten die Kicke große SpielfreudeFortunen mit großem Ballhunger

Düsseldorf (rpo). Beim Trainingsspiel am Mittwochnachmittag bewiesen die Fortunen Torhunger. Es ging bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen von 27 Grad mächtig zur Sache. Trainer Massimo Morales blies nach Fouls sechs mal in seine Pfeife. Je zwei Mal nach Aktionen von Mayer und Bocchio, die wie alle anderen trotz des kräftezehrenden Trainings noch einmal richtig zur Sache gingen.Das Trainertrio und General-Manager Thomas Berthold (mit einem Spielerberater auf der Tribüne) hatten mächtig Spaß, ihre Schützlinge dabei zu beobachten, mit welchem Eifer und Ernst sie dabei waren. Am Donnerstagmorgen geht es auf einen Hügel: Sprints den Berg hinauf stehen auf dem Programm. "Das ist nicht so schlimm, wie die heutigen Steigerungsläufe auf der Bahn", sagte Frank Mayer. Während die meisten anderen Spieler sich längst auf ihre Zimmer zurückgezogen, um den Portugal-Sieg im Halbfinale zu erleben, hatte sich der Zülpicher am späten Abend vor dem "Hotel Posta" zu einem Plausch mit Aleks Spengler in einen Sessel fallen lassen - und kam hinterher nur mit Schmerzen wieder heraus. "Tut alles weh", sagte er, und rieb sich die Wade. Das Match interessierte ihn nicht. Am Freitag abend steht für die Fortunen ein Spiel gegen die Kicker der Region auf dem Programm. 20 Fortuna-Fans werden dazu erwartet."Toll, solche Fans", meinte Neuzugang Markus Lösch, und gerät darüber ins Schwärmen. Auch Carsten Nulle freut sich schon auf die Saison und den Mythos Fortuna. "Ich war beim Pokal-Finale gegen Essen dabei. Unglaublich, sowas habe ich noch nie gesehen."Von FALK JANNING

T-Mobile-Team probt den Ernstfall

Strecke des Mannschaftszeitfahrens inspiziertT-Mobile-Team probt den Ernstfall

Lüttich (rpo). Das Team T-Mobile hat kurz vor Beginn der 91. Tour de France den Ernstfall geprobt: Zwischen Cambrai und Arras trainierte die Mannschaft um Olympiasieger Jan Ullrich das Mannschaftszeitfahren. Direkt nach der Zusammenkunft in Lüttich ist der Bonner Radrennstall aufgebrochen, um die Strecke des Mannschaftszeitfahren zwischen Cambrai nach Arras über 64,5 km zu inspizieren. Dabei wurden zugleich die neuen Zeitfahrmaschinen getestet. Das Mannschaftszeitfahren am Mittwoch stellt die erste ernst zu nehmende Prüfung der Tour dar. Die Frankreich-Schleife beginnt am Samstag mit dem Prolog in Lüttich.

Kampf der Airlines: dba-Chef greift Lufthansa und Germanwings an

Der Streit um die Finanzierung von Niedrigstpreisen beginntKampf der Airlines: dba-Chef greift Lufthansa und Germanwings an

Frankfurt/Main (rpo). Hans Rudolf Wöhrl, Chef der Airline dba, wirft der Lufthansa vor, die Dumpingpreise ihrer indirekten Tochter Germanwings durch Querfinanzierung zu unterstützen und so den Wettbewerb zu verzerren. Lufthansa hat die Drohung der Fluggesellschaft dba zurückgewiesen. Der an die Lufthansa gerichtete Vorwurf der Quersubvention der Billigfluggesellschaft Germanwings sei "absurd", sagte eine Unternehmenssprecherin am Donnerstag in Frankfurt am Main. Germanwings sei als eigenständige Tochter von Eurowings selbst für ihren wirtschaftlichen Erfolg verantwortlich. Die Lufthansa ist mit 49 Prozent an Eurowings beteiligt. Einer möglichen Klage sehe die Lufthansa gelassen entgegen, sagte die Sprecherin. Der Inhaber und Aufsichtsratsvorsitzende der dba (früher Deutsche BA), Hans Rudolf Wöhrl, hatte der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstagausgabe) gesagt, Germanwings unterbiete die dba auf gleichen Strecken mit Preisen, die nicht kostendeckend sein könnten und sorge damit für Wettbewerbsverzerrung. Er vermute dahinter eine Quersubventionierung durch die Lufthansa. Die Wahrscheinlichkeit für eine Beschwerde beim Bundeskartellamt bezifferte Wöhrl auf 50 Prozent. Wöhrl hatte die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft, die seit ihrer Gründung 1992 nur Verluste schreibt, vor einem Jahr von British Airways gekauft.

Kurdenführer lehnt Todesstrafe für Saddam ab

Große Sicherheitsvorkehrungen bei Saddam-ProzessKurdenführer lehnt Todesstrafe für Saddam ab

Rom/Bagdad (rpo). Der irakische Kurdenführer Dschalal Talabani hat sich gegen die Todesstrafe für den früheren irakischen Machthaber Saddam Hussein ausgesprochen. Unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen hat die irakische Justiz am Donnerstag ihr Verfahren gegen den gestürzten Staatschef Saddam Hussein eingeleitet.Saddam Hussein sei zwar "einer der schlimmsten Verbrecher der Welt" und "verantwortlich für den Tod von Millionen Menschen", sagte Talabani bei einem privaten Besuch in Rom der italienischen Tageszeitung "La Repubblica" (Donnerstagsausgabe). "Aber ich bin Rechtsanwalt, und als solcher finde ich, dass er nicht zum Tode verurteilt werden darf." Saddam Hussein war am Vortag der irakischen Justiz überstellt worden und sollte am Donnerstag einem Haftrichter vorgeführt werden. Der frühere Präsident habe die Kurden "massakriert", sagte Talabani der Zeitung. "Er hat unsere Städte abgebrannt und zerstört." Das neue Irak, das gerade im Entstehen sei, müsse deshalb die Rechte der kurdischen Bevölkerung achten. "Wenn der Irak diese Verpflichtung nicht anerkennt, wird das das Ende der irakischen Einheit sein", zitierte die Zeitung den Chef der Kurdenpartei PUK. Dass die Kurden unabhängig würden, sei allerdings ausgeschlossen: "Wir müssen realistisch sein", sagte Talabani. Vor der so genannten Grünen Zone in Bagdad, dem hermetisch gesicherten Regierungsviertel, demonstrierten etwa hundert Opfer der ehemaligen Führung für die Übergangsregierung unter Ijad Allawi. Auf Transparenten sprachen sich die Teilnehmer gegen den Terrorismus aus und begrüßten die Machtübergabe von den Vereinigten Staaten an Irak, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete. "Die meisten Leute hier waren unter Saddam politische Gefangene", sagte einer der Demonstranten, Hussein Abbas. "Wir verlangen die Wahrung unserer Rechte, einen Lohn und ein Stück Land. " Saddams erste Anhörung Der Expräsident sollte zu seiner ersten Anhörung zunächst einem Einzelrichter vorgeführt werden, wie der Vorsitzende des Sondertribunals, Salem Tschalabi, mitteilte. Über den Namen des Juristen sowie Ort und Zeit herrschte Stillschweigen. Es wurde erwartet, dass die Anhörung auf oder nahe dem Flughafen von Bagdad stattfinden sollte. Anklage sei bislang noch nicht offiziell erhoben worden, sagte Tschalabi. Die USA hatten Saddam Hussein am Mittwoch der irakischen Justiz übergeben. Er bleibt jedoch zunächst in amerikanischem Gewahrsam, da Irak noch nicht über ein geeignetes Gefängnis verfügt. Zusammen mit dem Expräsidenten wurden elf führende Mitglieder seines Regimes den Irakern überstellt. Unter ihnen sind der frühere Vizepräsident Taha Jassin Ramadan, der frühere stellvertretende Ministerpräsident Tarik Asis, zwei Halbbrüder Saddam Husseins sowie der als "Chemie-Ali" berüchtigte Ali Hassan al Madschid. Dieser wird für das Giftgasmassaker 1988 in der kurdischen Stadt Halabdscha und einem weiteren Massaker an schiitischen Aufständischen 1991 verantwortlich gemacht. Saddam Hussein wurde Anfang April vergangenen Jahres gestürzt und am 13. Dezember gefangen genommen. Seitdem hielten ihn die US-Streitkräfte an einem unbekannten Ort im Großraum Bagdad fest.

"I want a famous face": Schönheits-OPs im deutschen TV
"I want a famous face": Schönheits-OPs im deutschen TV

MTV strahlt umstrittene amerikanische Sendung aus"I want a famous face": Schönheits-OPs im deutschen TV

Berlin (rpo). Würden Sie gerne so aussehen wie Brad Pitt oder Luis Figo, oder vielleicht wie Heidi Klumm oder Britney Spears? Schönheits-OPs machen's möglich. Was Sie da zu erwarten haben, das können Sie sich ab Sonntag bei MTV anschauen, in der äußerst umstrittenen Sendung "I want a famous face". Brad Pitt ist schnell gemacht: Ein paar Implantate an Wangen und Kinn, neue Nase, frischer Haarschnitt, gerade Zähne, schon ist der Hollywoodstar überzeugend imitiert. Zwei Monate in Echtzeit und 25 Minuten im Zusammenschnitt dauert die Verwandlung der pickeligen Gerade-Mal-Twens Matt und Mike in der Sendung "MTV - I want a famous face" zu den "sexiest twins alive". Ab Sonntag (21.30 Uhr) können die deutschen TV-Zuschauer den Weg von mehreren Wandlungswütigen in sechs Folgen begutachten. Die Motivation der Jungs aus Phoenix für die Verwandlung ist simpel: Mehr Mädchen und mehr Selbstvertrauen erhoffen sich die Zwillinge von der Pitt-OP, und vielleicht noch eine Karriere in Hollywood. Den einen kostet der Eingriff knapp 10.000, den anderen rund 13.000 US-Dollar. Auch wenn sie "not exactly" wie Brad aussehen, gibt's Küsschen von den Girls. Und Mikes Flamme Monica, die ihn zuvor abblitzen ließ, findet, die beiden sähen jetzt einfach nur noch "freakin' sexy" aus. In der Sendung spart MTV nicht mit gruseligen Bildern: Blutige Nasen, geschwollene Lippen, heftiges OP-Gerät in Fleisch und an Knochen - Ästhetik und Ekel liegen bei "I want a famous face" dicht beieinander. In den weiteren Folgen sind gravierende Einschnitte an Brüsten zu verfolgen, ein "Body-Lifting" soll aus einem Übergrößen-Modell eine zweite Kate Winslett machen, und die transsexuelle Jessica möchte mit Hormontherapie und Implantaten wie Jennifer Lopez aussehen. Die Ziele der Mädchen und Jungen zwischen 20 und 25 Jahren sind dabei stets ähnlich: Sie erhoffen sich durch das Star-Antlitz mehr Selbstbewusstsein, größeren Erfolg beim begehrten Geschlecht und bessere Chancen im Showbusiness. MTV ist keineswegs der einzige Sender, der auf die Idee einer Doku-Soap über chirurgische Schönheitsträume kam. ProSieben kaufte kürzlich die Rechte für das US-Format "The Swan", in dem 16 Frauen sich in wenigen Wochen einer Beauty-Kur inklusive plastischer Eingriffe unterziehen. RTL arbeitet seit vergangenem Herbst an der Adaption des US-Formats "Extreme Makeover", in dem "journalistisch-dokumentierend" die Umgestaltungen verfolgt werden soll. Und RTL 2 machte bereits 2002 mit der achtteiligen Sendung "Beauty Klinik" Quote. Neu dürfte allerdings das Tempo sein, mit dem MTV die Verwandlung über die Mattscheibe jagt. "MTV - I want a famous face" passt sich dem Lebensgefühl der Zielgruppe an und greift ein Thema auf, "das Jugendliche derzeit beschäftigt", wie Mats Wappmann von MTV sagt. Seit 1997 verdreifachte sich diesseits wie jenseits des großen Teichs die Zahl der Schönheits-OPs. Allein 2002 unterzogen sich in Deutschland rund 400.000 Menschen einem kosmetischen Eingriff. Albert Hofmann hat für derlei Entwicklungen nichts übrig. Den OP-Boom im TV hält der plastische Chirurg und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC) für "absolut gefährlich und unseriös". Die Behandlungen würden dargestellt, "als wäre es ein Friseurbesuch" und brächten den ganzen Berufsstand in Misskredit. Dabei kämen immer mehr Menschen in seine Ulmer Privatklinik, die nach fehlgeschlagenen Eingriffen darauf hofften, dass er sie "aus dem Schlamassel" heraus hole. "Jeder Mensch ist doch einzigartig", argumentiert Hoffmann, "und manche Falte ist auch durchaus attraktiv".

Hertha BSC Coach steht zu seinen "Sorgenkindern"

Fredi Bobic und Nico Kovac erhalten eine neue ChanceHertha BSC Coach steht zu seinen "Sorgenkindern"

Berlin (rpo). Fredi Bobic und Nico Kovac haben nach einer entäuschenden Saison bei Hertha BSC Rückendeckung von ihrem neuen Trainer erhalten. Falko Götz bekräftigte, dass er trotz der schlechten Leistungen in der vergangenen Saison an den beiden EM-Teilnehmern festhalten will."Sie sind ehrgeizig genug zu zeigen, dass viel mehr in ihnen steckt, als sie im letzten Jahr gebracht haben. Ich werde ihren Ehrgeiz fördern und nichts von den beiden verlangen, was sie nicht leisten können", sagte Herthas neuer Coach dem kicker. Der 42 Jahre alte Trainer hat für die beiden EM-Fahrer ein Comeback-Konzept entwickelt: "Ich werde eine Art Fahrplan vergeben, was ich von ihnen erwarte. Wenn sie das befolgen, werden sie keine Probleme haben", sagte Götz. Beide seien einverstanden. "Fredi Bobic zum Beispiel, mit dem ich kürzlich telefoniert habe, ist hochmotiviert für die neue Saison. Er will es allen zeigen", so Götz. Nationalspieler Bobic war in der vergangenen Spielzeit mit sieben Saisontoren unter den Erwartungen geblieben, Kroatiens Nationalspieler Kovac gehörte in der Rückrunde nicht einmal zum Kader des Bundesligisten und spielte in der Amateur-Mannschaft. Beide Euro-Fahrer befinden sich zurzeit noch im Urlaub.

Mindestens 13 Tote bei neuer Gewalt in Irak

Sieben Menschen in Falludscha, fünf in Bagdad getötetMindestens 13 Tote bei neuer Gewalt in Irak

Falludscha/Bagdad/Mosul (rpo). Die Gewalt in Irak eskaliert erneut: Mindestens 13 Menschen sind am Donnerstag getötet worden. Die US-Armee griff ein mutmaßliches Versteck von Anhängern des gesuchten Terroristen Abu Mussab al-Zarqawi in Falludscha an. In Bagdad verübten Unbekannte einen Anschlag auf einen ranghohen Beamten. Zudem wurde ein US-Konvoi in der Hauptstadt angegriffen.Bei dem nächtlichen Angriff auf ein mutmaßliches Versteck von Anhängern des Terroristen al-Zarqawi in Falludscha starben nach Angaben von Ärzten mindestens sieben Menschen. Die US-Armee selbst sprach von bis zu 15 Toten.Unter den Toten in Falludscha seien auch Frauen und Kinder, sagte ein Krankenhausmitarbeiter. 17 Menschen wurden demnach bei dem Angriff verletzt. Wie US-General Mark Kimmitt sagte, erfolgte der Angriff mit Präzisionswaffen auf der Grundlage von irakischen und US-Geheimdienstinformationen. Es kam demnach auch zu Gefechten zwischen Aufständischen und US-Marineinfanteristen. Augenzeugen hatten berichtet, dass ein Flugzeug ein Haus in Falludscha angegriffen habe und Ambulanzen und Sanitäter an den Ort geeilt seien. Es war der vierte gezielte Angriff auf mutmaßliche Anhänger Zarqawis seit Anfang Juni. Die USA machen Zarqawi und seine Gruppe Tauhid wal Dschihad für zahlreiche Terroranschläge in Irak verantwortlich. Die Gruppe bekannte sich zu der Entführung und Enthauptung eines US-Bürgers und eines Südkoreaners. Zarqawi soll enge Kontakte zur El Kaida haben. Die US-Behörden hatten das Kopfgeld auf Zarqawi am Mittwoch von zehn auf 25 Millionen Dollar (20,5 Millionen Euro) erhöht. Dieselbe Summe wollen die USA für die Ergreifung mehrerer als Terroristen Gesuchter zahlen, unter ihnen El-Kaida-Anführer Osama bin Laden. Zwei weitere Tote bei Anschlag in BagdadIn Bagdad kamen beim Anschlag ein ranghoher Beamter des Finanzministeriums, sein Fahrer und ein Leibwächter ums Leben. Der Beamte Ihsan Karim Ghanem sei im Krankenhaus seinen schweren Kopfverletzungen erlegen, teilte ein Arzt mit. Zwei weitere Menschen seien verletzt worden. Der Sprengsatz war gegen 08.00 Uhr Ortszeit (06.00 Uhr MESZ) an einer Straße im Viertel El Jarmuk im Westen von Bagdad hochgegangen, als die Fahrzeugkolonne des Beamten vorbeifuhr. Es war das erste Attentat auf einen Vertreter der Übergangsregierung seit der vorzeitigen Machtübergabe am Montag. Polizeiangaben zufolge wurden bei einem weiteren Angriff auf einen Konvoi von drei US-Militärfahrzeugen zwei Menschen getötet. Eine Frau habe bei der Explosion im Viertel El Chadra ein Bein verloren.Ein Toter und zwei Verletzte bei Explosion in MosulEin Soldat der multinationalen Streitkräfte in Irak ist am Donnerstag durch die Explosion eines Sprengsatzes in der Stadt Mossul getötet worden. Zwei weitere Soldaten wurden verletzt, wie die US-Armee mitteilte. Der Sprengsatz detonierte, als die Soldaten in ihrem Konvoi vorbeifuhren. Angaben zur Nationalität der Soldaten wurden nicht gemacht. Die nordirakische Stadt ist häufiger Schauplatz von Gewalt. Allein Ende Juni starben bei fünf Autobombenanschlägen auf Polizeigebäude mindestens 44 Menschen; 216 wurden verletzt.

Liebäugelt Völler mit Bayer Leverkusen-Posten?

"Auszeit wird kürzer ausfallen"Liebäugelt Völler mit Bayer Leverkusen-Posten?

Nürnberg (rpo). Vermutlich wird der ehemalige Teamchef Rudi Völler schneller als erwartet wieder ins Fußballgeschehen eingreifen. Er sei bei Bayer Leverkusen im Gespräch. Der Bundesligist dementiert jedoch bislang einen möglichen Völler-Einstieg"Ich nehme mir nun eine Auszeit. Sie wird sicher kürzer ausfallen als ursprünglich geplant", sagte Völler eine Woche nach seinem Rücktritt im kicker. Der 44-Jährige ist bei Bayer Leverkusen im Gespräch und soll dort nach dem Abschied von Reiner Calmund den Posten des Sportdirektors besetzen. Ein Engagement beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) als Manager der Nationalmannschaft hatte Völler ausgeschlossen. Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen will nach der Trennung von Jürgen Kohler ledoch vorerst keinen neuen Sportdirektor installieren. Das bestätigte Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser auf Anfrage des Sport-Informations-Dienstes (sid) und lässt auch keine Diskussion um die mögliche Rückkehr des als Teamchef der deutschen Nationalmannschaft zurückgetretenen Rudi Völler aufkommen. "Der Respekt vor der Person Rudi Völler gebietet es, ihm auch die Auszeit, die er sich genommen hat, zu gönnen, ohne voreilige Diskussionen über seine Zukunft zu beginnen. Mit dem Thema befasse ich mich nicht", sagte Holzhäuser dem sid. Laut Holzhäuser habe sich Bayer auch nach dem Abgang von Geschäftsführer Reiner Calmund, dem Wechsel von Manager Ilja Kaenzig zum Ligakonkurrenten Hannover 96 und dem Ausscheiden von Kohler organisatorisch gut aufgestellt. Cheftrainer Klaus Augenthaler sei mit seinen Assistenten Peter Hermann und Ulf Kirsten für den sportlichen Bereich verantwortlich, Michael Reschke für die sportliche Koordination zuständig, Norbert Ziegler sei der Chefscout und Ralf Minge der Chef der Jugend-Abteilung bis zu den F-Schülern und für die "U21" zuständig.Völler verteidigt seine EM-TaktikNach dem EM-Vorrundenaus hat Völler seine Taktik noch einmal verteidigt. "Ich auf jeden Fall würde auch im Nachhinein nichts anders machen. Gescheitert sind wir an dem Problem, das uns schon in der Qualifikation zu schaffen machte: Wir machen einfach zu wenig Tore, trotz vieler guter Chancen", erklärte der Weltmeister von 1990. Es sei nun Aufgabe der Vereine und des Verbandes, Spieler wie Milan Baros, Cristiano Ronaldo, Pavel Nedved, Arjen Robben oder Wayne Rooney zu formen, so Völler: "Sie zeigten 1:1-Aktionen bei höchstem Tempo, die unserem Spiel - Ausnahme Philipp Lahm - fehlten. Diese Spielertypen zu schulen, darum muss es für uns in der Zukunft gehen." Dennoch ist der 90-malige Nationalspieler überzeugt, dass der neue Bundestrainer "trotz aller Rückschläge ein bestelltes Feld" vorfindet. "Wir haben junge, willige Spieler, auch noch hinter denen, die dabei waren." Auch eine Rücktrittswelle der "Nowotny, Wörns und Co." drohe nicht. Seinem Nachfolger hat Völler erneut seine Unterstützung zugesagt. "In Sachen Planung für die WM 2006 stehe ich meinem Nachfolger natürlich zur Verfügung, werde gern mit ihm besprechen, warum wir es so gemacht haben, und nicht anders."

Roter Teppich für Synchronstimmen aus 'Shrek 2'
Roter Teppich für Synchronstimmen aus 'Shrek 2'

Deutschlandpremiere in Hamburg mit Antonio BanderasRoter Teppich für Synchronstimmen aus 'Shrek 2'

Hamburg (rpo). In den USA ist "Shrek 2" bereits ein Kassenschlager. Ab Donnerstag ist er auch in den deutschen Kinos zu sehen. Am Abend zuvor feierten die Synchronstimmen - u.a. die deutschen Sprecher Esther Schweins, Sascha Hehn und Benno Fürmann sowie Hollywood-Star Antonio Banderas - die Deutschlandpremiere in Hamburg. Im Reich der Märchen ist alles erlaubt. Da lieben sich zwei frischvermählte grüne Monster, während ein sabbelnder Esel ihnen nicht vom Leibe weicht. Ein säbelschwingender Gestiefelter Kater wird vom König des Reiches als Auftragskiller engagiert. Für Antonio Banderas, der im Original dem Kater seine spanisch akzentuierte Stimme geliehen hat, war die Zusammenarbeit mit den prominenten amerikanischen Sprechern wie Cameron Diaz "ein großes Vergnügen", wie er am roten Teppich erzählte. Zu Beginn der Studioarbeit seien 90 Prozent des vorgegebenen Textes im Mülleimer gelandet, sagte er. "Jeder Sprecher hatte eine große künstlerische Freiheit und konnte sich voll entfalten." Der Frauenschwarm stellte sich geduldig und gut aufgelegt den wartenden Fans, dem Blitzlichtgewitter und den Kamerateams. Den Kater, der in "Shrek 2" seinen ersten Auftritt hatte, hält Banderas für einen "Punk, aber für einen süßen". Er sei sicher, dass sich nach diesem Film viele Frauen einen Kater zulegen werden. "Auch meine Tochter ist begeistert von dem Film", sagte der Schauspieler. Seine Ehefrau Melanie Griffith, mit der der Hollywoodstar angereist war, fügte hinzu: "Es war alles etwas aufregend, aber ich habe den Film sofort geliebt". Benno Fürmann, der die Figur ins Deutsche synchronisiert hat, konnte nach so kurzer Zeit der Bekanntschaft mit dem Latino-Star zwar noch keine tief greifenden Ähnlichkeiten mit ihm feststellen. Aber die Arbeit habe "sehr großen Spaß gemacht", sagte er. Neben Fürmann kam auch Esther Schweins, die die Prinzessin Fiona spricht, zur Aufführung nach Hamburg. Sie erinnere sich gerne an die eigene Kindheit und die ersten erzählten Märchen, sagte 34-jährige Schauspielerin. Marie-Luise Marjan (Königin Lillian) und Sascha Hehn (Shrek) waren ebenfalls erschienen, um "Shrek 2" vorzustellen. Mit witzigen Dialogen, einer hohen Dichte an Gags und Slapsticks ist "Shrek 2" erwachsener, pointenreicher und vor allem cooler geworden als sein Vorgänger. In den USA wurde der Blockbuster schon nach rund drei Wochen zum "erfolgreichsten Animationsfilm aller Zeiten" gekürt und spülte rund 350 Millionen Dollar in die Kinokassen. Das aus den Dreamwork Studios stammende Computermärchen setzt dabei neue Maßstäbe: Die Konkurrenten Disney und Pixar-Studios werden respektlos veralbert und die Traumfabrik Hollywood als Land, das "Weit Weit Weg" ist (im Original Far Far Away), auf Herz und Lungen überprüft.

Trainingsdebüt für Krstajic auf Schalke
Trainingsdebüt für Krstajic auf Schalke

Auch Ailton am Donnerstag in Gelsenkirchen eingetroffenTrainingsdebüt für Krstajic auf Schalke

Gelsenkrichen (rpo). Bei Schalke 04 hat nun auch Mladen Krstajic das Training aufgenommen. Der Abwehrspieler, der ablösefrei vom deutschen Meister und Pokalsieger Werder Bremen zu den Knappen kam, hat pünktlich am Donnerstag seinen Einstand gegeben. Coach Jupp Heynckes durfte sich einen ersten Eindruck verschaffen."Ich freue mich, dass ich hier bin und es endlich losgeht", erklärte Kristajic bei seiner Ankunft auf Schalke. Der 30-Jährige hat beim siebenmaligen deutschen Meister einen Vierjahresvertrag bis zum 30. Juni 2008 unterschrieben. Er bestritt für Werder Bremen seit 2000 insgesamt 112 Bundesligaspiele und erzielte elf Tore, für Jugoslawien absolvierte er zwei und für Serbien und Montenegro fünf Länderspiele. Bundesliga-Torschützenkönig Ailton, wie Krstajic ablösefrei aus Bremen zu den Königsblauen gewechselt ist, kam nach seinem Urlaub in der brasilianischen Heimat am Donnerstagabend in Gelsenkirchen an. Damit verpasste der Stürmer zwar die beiden Trainingseinheiten des Tages unter Chefcoach Jupp Heynckes und enttäuschte damit rund 1000 Schalker Fans, hielt sich aber immerhin an die Terminabsprache mit dem Klub. Bei Werder hatte sich Ailton in den vergangenen Jahren vor Saisonbeginn mehrmals Strafen eingehandelt, weil er seinen Heimaturlaub eigenmächtig verlängert hatte.

Hannover 96 muss sich von Ziegler verabschieden

Niedersachsen konnten sich mit Austria Wien nicht einigenHannover 96 muss sich von Ziegler verabschieden

Hannover (rpo). Der Bundesligist Hannover 96 wird sich von Torwart Marc Ziegler verabschieden müssen. Eine Einigung mit dem östereichischen Erstligisten Austria Wien, von denen der 28-Jährige ausgeliehen wurde, konnte nicht erzielt werden. Der Stammtorhüter ist für die Niedersachsen zu teuer. Die Verhandlungen scheiterten an der Ablösesumme für Ziegler. Austria Wien beharrte bis zuletzt auf eine Forderung von rund 600. 000 Euro, Hannover war offenbar lediglich bereit 400.000 Euro zu zahlen. Als potenzielle Nachfolger für Ziegler werden bei 96 zahlreiche Kandidaten, unter denen sich auch der Schweizer EM-Keeper Jörg Stiel (zuletzt Borussia Mönchengladbach) und der in der vergangenen Saison vom spanischen Renommierklub FC Barcelona an den Zweitligisten CD Teneriffa ausgeliehene Robert Enke, gehandelt. Ziegler, der sich mit Hannover bereits auf einen Zweijahresvertrag geeinigt hatte, nahm am Donnerstag wieder das Training bei der Austria auf. Ob er in Wien, wo er noch einen Kontrakt bis zum 30. Juni 2006 besitzt, zum Einsatz kommen wird, scheint jedoch fraglich. Die Österreicher haben nun insgesamt fünf Torhüter im Kader.

Über 450.000 Fahrzeuge: Massen-Rückruf von Mitsubishi Fuso

Kostenlose Inspektionen für 1,3 Millionen Fahrzeuge in JapanÜber 450.000 Fahrzeuge: Massen-Rückruf von Mitsubishi Fuso

Tokio (rpo). Die japanische Mitsubishi Fuso Truck & Bus Corp. wird von Qualitätsmängeln eingeholt und rechnet mittlerweile mit dem Rückruf von mehr als 450.000 LKW und Bussen. Die genaue Zahl werde derzeit noch ermittelt, sagte am Donnerstag in Tokio ein Vertreter des Nutzfahrzeugherstellers, an dem DaimlerChrysler mit 65 Prozent beteiligt ist. Bislang hatte Mitsubishi Fuso nach Jahren der Vertuschung von Qualitätsmängeln den Rückruf von 450.000 Fahrzeugen angekündigt. Gleichzeitig kündigte Mitsubishi Fuso an, dass ab sofort mit den angekündigten kostenlosen Inspektionen für alle rund 1,3 Millionen in Japan verkehrenden Nutzfahrzeuge begonnen werde. Die japanischen Behörden hatten diese von möglichen späteren Rückrufen unabhängige Vorsichtsmaßnahme verlangt, weil sich auf technische Mängel zurückzuführende Verkehrsunfälle von Fuso-Fahrzeugen in den vergangenen Wochen gehäuft hatten. Inspektionen würden nun auch für Fahrzeuge vorgenommen, die später nicht in Werkstätten zurückgerufen werden müssten, hieß es.

Bundespräsident Köhler lobt den Bundeskanzler
Bundespräsident Köhler lobt den Bundeskanzler

Interview mit dem neuen Bundespräsidenten und seiner FrauBundespräsident Köhler lobt den Bundeskanzler

Köln (rpo). Zum offiziellen Amtsantritt Donnerstagmorgen hat sich der neue Bundespräsident Horst Köhler in einem Interview mit Nachdruck hinter Bundeskanzler Schröder und die Agenda 2010 gestellt.Im Gespräch mit dem Berliner Korrespondenten des ARD-Morgenmagazins, Werner Sonne, erklärte Horst Köhler: "Der Bundeskanzler hat politischen Mut gezeigt. Die Richtung der Agenda 2010 ist richtig, und es geht jetzt darum, dass diese Richtung fortgesetzt wird mit Konsequenz und Stetigkeit. Ich habe keinen Zweifel, dass sich das auszahlen wird, auch wenn dies nicht über Nacht geht." In der Diskussion um eine 40 Stunden Woche sagte Köhler: "Diese Diskussion kann niemanden überraschen. Eine Arbeitszeitverlängerung ist keine ausschließliche Lösung für unseren Arbeitsmarkt. Sie kann aber dazu beitragen, Arbeitsplätze zu sichern." Zur wirtschaftlichen Situation Deutschlands sagte Köhler: "Natürlich stecken wir in ökonomischen Schwierigkeiten. Der Sozialstaat Deutschland hat sich übernommen, wir müssen ihn jetzt heilen. Wir müssen uns anstrengen und es anpacken, dann werden wir das auch schaffen. Lösungen müssen gemeinsam gefunden werden. Dazu werden alle Opfer bringen müssen, aber letztendlich werden dabei auch alle gewinnen." Dass Köhler nicht parteigebunden agieren wird, steht für ihn außer Frage: "Man muss mit bestimmten Unterstellungen und Vorwürfen leben. Ich werde mich daran orientieren, was für die Menschen in Deutschland gut ist. Ich werde nicht jedem das sagen, was er hören will." Nach Meinung des neuen Bundespräsidenten hätte das Zuwanderungsgesetz früher zustande kommen müssen. "Aber ich freue mich, dass die Parteien einen Kompromiss gefunden haben, jetzt muss das Gesetz in die Praxis umgesetzt werden", so Köhler. Auf die Frage, in welcher Rolle sich Horst Köhler als Bundespräsident sieht, antwortete dieser: "Meine Rolle ist es, dafür zu sorgen, dass die Menschen aufeinander zugehen. Ich wünsche mir den Kontakt mit den Bürgern, sie sollen spüren, dass ich da bin und mich um sie kümmere. Ich will der Präsident aller Deutschen und aller ausländischen Mitbürger sein." Eva Köhler: "Wir sind ein Team"Im Gespräch mit Eva Köhler, betont die neue "First Lady" gegenüber Werner Sonne, dass sie sich sehr auf die neuen Aufgaben freut. Sie habe sich nie als Anhängsel ihres Mannes betrachtet, so Eva Köhler. "Wir sind ein Team, jeder hat seine Aufgaben und wir unterstützen uns gegenseitig." Für Eva Köhler ist es wichtig, die Situation der Frauen zu stärken: "Frauen haben sich viel erkämpft, aber da ist noch einiges zu tun. Meine Botschaft an die Mädchen und jungen Frauen ist, dass sie selbstbewusst sein sollen und dass sie dieselben Chancen wie Jungen haben. Meine Botschaft an die jungen Männer ist, dass sie selbst auch Verantwortung für Familie und Kinder übernehmen sollen und dies nicht als Domäne der Frauen ansehen."

Taucher untersuchen Hamburger Unglückstanker

Erste Evakuierungen aufgehobenTaucher untersuchen Hamburger Unglückstanker

Hamburg (rpo). Taucher haben am Donnerstagmorgen den im Hamburger Hafen verunglückten Schwefelsäure-Tanker untersucht. Die nicht ungefährliche Aktion verlief ohne Zwischenfälle. Der Kapitän war während des Unfalls offenbar betrunken.Die vorübergehenden Evakuierungsmaßnahmen in einem Umkreis von einem Kilometer wurden wieder aufgehoben, wie Feuerwehrsprecher Peter Braun am Donnerstag der Nachrichtenagentur AP sagte. Am Morgen war der Tanker leicht angehoben und gesichert worden, anschließend konnten Taucher die Aufbauten unter Wasser inspizieren. Die Bergung des mit 960 Tonnen Schwefelsäure beladenen, kieloben liegenden Tankers ließ weiter auf sich warten. Während der Sicherungsarbeiten war die Evakuierung notwendig geworden, da nach Feuerwehrangaben jede Bewegung des Havaristen gefährlich sein kann. Nach dem Zusammenstoß des Tankers "ENA 2" mit einem Containerschiff am Montagabend waren geringe Mengen der Chemikalie aus dem Schiff ausgetreten; elf Menschen erlitten Atemwegsverätzungen, zahlreiche Fische starben. Offenbar hatte der betrunkene Kapitän, bei dem 2,1 Promille Alkohol im Blut festgestellt worden waren, den Unfall verursacht. Ihm drohen bis zu fünf Jahre Haft oder eine hohe Geldstrafe wegen Gefährdung der Schifffahrt.

KFC: Hußmanns statt Rahner

Tassin Engin verpflichtetKFC: Hußmanns statt Rahner

Krefeld (RP). Helmut Rahner ist enttäuscht. "Unter Professor Harke kommt für mich der Job als Co.-Trainer nicht in Frage. Er spart den Verein kaputt", sagte der ehemalige Uerdinger Spieler gestern der RP. Der Blondschopf kann nicht verstehen, dass der 1. Vorsitzende nicht einsieht, dass die neue Mannschaft noch mit zwei oder drei guten Spielern verstärkt werden muss. Teamchef Wolfgang Maes wurde bei der Suche nach einem Ersatz für Rahner schnell fündig: Dieter Hussmanns, in der hiesigen Fußballszene kurz "Hussi" genannt, wird ab Montag den Job des Co-Trainers übernehmen. Er besitz die A-Lizenz, die der KFC benötigt, weil Maes mit seiner B-Lizenz nur als Teamchef Verantwortung übernehmen kann. "Es ist für Helmut zwar schade, dass er sich mit dem Vorstand nicht einigen konnte, aber Hussi ist ein echter Glücksfall für uns. Er ist ein super Typ und hat Ahnung. Er passt prima zu uns", sagt Maes, der einst gemeinsam mit seinem neuen Assistenten in der Sportschule Wedau die B-Lizenz erwarb. Hußmanns war zuletzt im April für die neue Saison als neuer Trainer des Hülser SV vorgestellt worden. Doch durch das vorzeitige Aus der Landesliga-Mannschaft wurde der 44-jährige Kempener arg gebeutelt. Jetzt hatte diese Enttäuschung doch noch seine gute Seite. Bis vor zwei Jahren hatte Hußmanns ein Jahrzehnt den SV Thomasstadt Kempen trainiert und von der A-Liga in die Landesliga geführt. Tassin Engin verpflichtet Mit Tassin Engin gehört seit gestern ein neuer Mittelfeldspieler dem KFC an. Der 25-Jährige stammt aus der A-Jugend des MSV Duisburg und hat in den letzten beiden Jahren in der ersten türkischen Liga für zwei Vereine gespielt. Gastpieler werden vorerst nicht zum Training kommen, weil die Mannschaft bis Mittwoch fast nur Laufarbeit absolviert.

Der Vielseitige mit großer Loyalität zu Fortuna

Moreno wusste von der Trennung schon längerDer Vielseitige mit großer Loyalität zu Fortuna

Düsseldorf (RP). Der Mann hat Charakter und ist loyal obendrein. Seit Wochen wusste David Moreno, viel mehr als ausschließlich Co-Trainer in Fortunas Verbandsliga- Mannschaft, dass er bei den Fußballern vom Flinger Broich keine Zukunft mehr hat. Der 29-Jährige stand überall da seinen Mann, wo man ihn hingestellt hat. Zuletzt noch als Feldspieler, obwohl er gelernter Torwart ist. Drei Tore hat er da gemacht, zu einem weiteren die Vorlage gegeben. Im Verlaufe der Saison hat er aber auch mehrmals selbst im Tor gespielt, wenn die etatmäßigen Schlussleute verletzt waren oder in der 1. Mannschaft benötigt wurden. Aber auch da musste Moreno mitunter aushelfen, saß als Nummer zwei auf der Bank. Moreno, der Mann für alle Fälle.Doch vor einigen Wochen, so erzählt Moreno, wurde ihm gesteckt, dass in der kommenden Saison kein Platz mehr für ihn bei der Fortuna sei. Den Grund dafür kenne er, wolle ihn aber nicht öffentlich machen. Geld war es nicht und auch nicht Goran Vucic, der künftig an seiner Stelle der Co-Trainer unter Uwe Weidemann wird. Moreno wusste von der Trennung schon länger. "Aber ich habe sie erst am letzten Spieltag bekannt gegeben, weil ich keine Unruhe in die Mannschaft bringen wollte", sagt der Vielseitige und beweist damit wieder die absolute Loyalität dem Verein gegenüber.Trotzdem ist er über die gefällte Entscheidung nicht glücklich. "Natürlich bin ich traurig, dass ich hier nicht weiter arbeiten kann", sagt der im Hauptberuf gelernte Bankkaufmann. "Ich war sehr gerne bei der Fortuna. Aber so ist das nun mal im Fußball, ob du nun Spieler bist, oder Trainer oder auch als Vereinspräsident. Irgendwelche Gründe gibt es immer. Wenn du dann nicht mehr in das Konzept passt, musst du eben gehen. So ist halt das Geschäft."Wie es für ihn fußballerisch weiter geht, weiß er noch nicht. Nein, eine neue Aufgabe habe er noch nicht gefunden, sagt Moreno. Verhandlungen darüber, beim SV Hilden/Nord als Co-Trainer anzuheuern, haben sich zerschlagen. "Ich lasse jetzt erst einmal die Dinge auf mich zukommen."In seinem noch relativ jungen Fußballerleben hat Moreno schon etliche Stationen durchlaufen. Und immer wieder war die Fortuna dabei ein Etappenziel. Seine aktive Laufbahn begann Moreno bei Hilden 05/06. Bei Fortunas A-Junioren spielte er im Tor, mit seinem Vater verschlug es ihn dann nach Hamburg. Nach seiner Rückkehr spielte er dann unter Trainer Rudi Wojtowicz im Tor der zweiten Mannschaft. Danach folgten Vereinswechsel zu Wersten 04, zu den Sportfreunden Baumberg und zu Tuspo Richrath. Danach wieder die Rückkehr zur Fortuna, als Co- und Torwarttrainer bei den U19-Junioren. Berti Haeser holte ihn danach als Schlussmann zum aufstrebenden SC West; parallel dazu trainierte Moreno die Torleute in Fortunas Reserve. In den vergangenen Jahren war Moreno dann ausschließlich für die Flingerer aktiv. Er bewies mit seiner Arbeit in verschiedenen Funktionen seine Vielseitigkeit: Co - und Torwarttrainer, Torwart, treffsicherer Feldspieler mit Erfolgserlebnissen. Und in der Oberliga-Mannschaft hat er mitunter auch noch ausgeholfen.Jetzt ist Schluss bei der Fortuna. Tschüss David!

Wechsel von Sinisterra wird wohl Donnerstag fest gemacht

Linksfuß noch in SüdamerikaWechsel von Sinisterra wird wohl Donnerstag fest gemacht

Duisburg (RP). Noch nicht ganz in trockenen Tüchern ist der Wechsel des kolumbianischen Fußball-Nationalspielers Jesus Sinisterra von Bundesliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld zum MSV. Vereins-Chef Walter Hellmich rechnet für heute mit der Vollzugsmeldung, weil sich der Linksfuß noch in Südamerika aufhält und weil es durch die Zeitverschiebung gestern nicht möglich war, zu einer Eingung zu kommen. Hellmich zweifelt freilich nicht am Gelingen des Transfers. Sinisterra wäre der sechste Neuzugang für den Duisburger Zweitligisten im Hinblick auf die neue Saison.

Überraschung: Spinosaurier fraßen Flugsaurier

"Nature" stellt Fossilienfund aus Brasilien vorÜberraschung: Spinosaurier fraßen Flugsaurier

Paris/London (rpo). Dass Spinosaurier keine Kostverächter waren, wussten Wissenschaftler schon. Aber dass sie neben Fischen auch "Geflügel" mochten, hat Archeologen völlig überrascht. Nach einem Fossilienfund in Brasilien steht nunmehr feststeht, dass auf dem Speiseplan der so genannten Stachelechsen auch die flugfähigen Pterosaurier standen. Die selbst für Dinosaurier-Experten überraschende Erkenntnis wird von einem britisch-französischen Paläontologen-Team in der jüngsten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins "Nature" vorgestellt. Das Beweisstück besteht in einem Zahn: Das Forscherteam um Eric Buffetaut vom französischen Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS) fand im Rückenwirbel eines Flugsauriers den Zahn einer Stachelechse. Zwar könne nicht genau gesagt werden, ob der Spinosaurier seinen entfernten Artgenossen gejagt oder als Aas verzehrt habe, erläutern die Paläontologen. Bewiesen sei jedoch, dass Flugsaurier von Spinosauriern verspeist wurden. Gefunden wurden die Rückenwirbel in der so genannten Santana Formation im Nordosten Brasiliens, aus der auch zahlreiche andere Pterosaurier-Funde stammen. Pterosaurier werden wie andere Gruppen urzeitlicher Tiere klassisch den Reptilien zugeordnet. Diese Echsen hatten unabhängig von den Vögeln die Flugfähigkeit entwickelt. Die frühesten Funde reichen bis in das mittlere Trias vor etwa 215 Millionen Jahren zurück. Ebenso wie die anderen Saurier starben sie vor etwa 65 Millionen Jahren aus. Spinosaurier wurden nach den vorliegenden Erkenntnissen bis zu zwölf, wenn nicht gar 17 Metern lang und wogen möglicherweise bis zu sechs Tonnen. Es handelt sich um Verwandte des legendären Tyrannosaurus rex. Spinosaurier hatten einen Krokodil-ähnlichen Kopf mit einem weit vorstehenden Maul, das sich besser für den Fang von Fischen als von Landgetier eignete.

Celtic Glasgow ist Weltranglisten-Erster

Fußball-Klub-Weltrangliste veröffentlichtCeltic Glasgow ist Weltranglisten-Erster

Wiesbaden (rpo). Die Internationale Föderation für Fußball-Historie und -Statistik hat die offizielle Weltrangliste der Fußball-Klubs veröffentlicht. Sie wird vom schottischen Fußball-Meister und Cupsieger Celtic Glasgow angeführt.Glasgow kommt in der Wertung des Monats Juni auf 281,5 Punkte und verdrängt damit den FC Sao Paulo (280,0) knapp auf Rang zwei. Uefa-Pokal-Sieger FC Valencia (266,0), Italiens Titelträger AC Mailand (258,0), Spaniens Rekord-Champion Real Madrid (257,0) und Champions-League-Gewinner FC Porto (254,0) belegen die Folge-Plätze. Bei der Wertung ist kein Bundesligist unter den Ersten 20 platziert. Unter den "Top 100" sind Vereine aus 35 Ländern vertreten. Die meisten Klubs unter den "Top 100" haben folgende nationale Ligen: Spanien (10), Frankreich (9), Brasilien (8), Italien (7), England (6), Argentinien und Deutschland (je 5) und die Türkei (4).

DAX startet nach US-Leitzinserhöhung freundlich

US-Notenbank hatte Leitzinsen um 25 Basispunkte erhöhtDAX startet nach US-Leitzinserhöhung freundlich

Frankfurt/Main (rpo). Der deutsche Aktienmarkt ist nach der Leitzinserhöhung in den USA freundlich gestartet. Dass nun Klarheit über die Zinsentwicklung in den USA bestehe, sorge für Entspannung, so Marktteilnehmer. Die US-Notenbank hatte am Mittwochabend die Leitzinsen wie erwartet um 25 Basispunkte angehoben. Der Deutsche Aktienindex (DAX) stieg bis 9.15 Uhr um 0,7 Prozent auf 4080 Punkte. Der TecDAX kletterte um 1,0 Prozent auf 583 Zähler. Die US-Börsen schlossen am Mittwoch nach der Zinsentscheidung gut behauptet. Der Dow-Jones-Index gewann 0,2 Prozent auf 10 435 Punkte. Der Nasdaq-Composite-Index stieg um 0,6 Prozent auf 2048 Zähler. Am Devisenmarkt notierte der Euro am Donnerstag etwas leichter bei 1,2143 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte am Mittwoch einen Referenzkurs von 1,2155 US-Dollar ermittelt. Damit mussten für einen Dollar 0,8227 Euro bezahlt werden. Im DAX verbesserten sich TUI, Commerzbank, ThyssenKrupp und Infineon ohne neue Nachrichten um rund 1,5 Prozent. Mit Continental, Metro und Altana lagen am Morgen nur drei Standardwerte im Minus. Im TecDAX standen Qiagen mit Gewinnen von 3,2 Prozent auf 10,00 Euro an der Spitze. Unter Druck standen vor allem IDS Scheer mit Abgaben von 1,0 Prozent.

Foto von Papst mit herausgestreckter Zunge soll versteigert werden

Italienisches Unternehmen hofft auf eine Million EuroFoto von Papst mit herausgestreckter Zunge soll versteigert werden

Rom (rpo). Haben Sie an Ihren Wänden noch einen weißen Fleck, der möglichst originell gefüllt werden soll. We wäre es mit einem Foto vom Papst, auf dem der Pontifex die Zunge herausstreckt? Das aktuelle Gebot liegt bei 500.000 Euro.Ein italienisches Internet-Unternehmen will das Bilod möglichst für eine Million Euro versteigern. Bei dem Foto aus den 80er Jahren handle es sich um ein Unikat, das Negativ sei zerstört, teilte das Management von www.popeface.com am Mittwoch mit. Der Papst habe sich damals während eines Foto-Termins gelangweilt und dann die Grimasse gezogen. Auf der Website ist ein Schreiben angeführt, in dem angeblich ein Gutachter aus Rom die Echtheit des Bilds bestätigt. Das Foto sei "interessant wegen seines heiteren Charakters, der sich aus der 'kindlichen Grimasse' des Pontifex ergibt", heißt es in dem Gutachten. Das Unternehmen vermutet, dass Johannes Pauls offizieller Fotograf Arturo Mari das Bild aufgenommen hat. Mari habe dies aber nicht bestätigt. Den Angaben zufolge liegt bei der Auktion über den Internetversteigerer Ebay bereits ein Gebot über 500.000 Euro vor.

Kirsten Dunst würde sich nur Almodóvar ausziehen

22-jährige Schauspielerin ist Fan des spanischen RegisseursKirsten Dunst würde sich nur Almodóvar ausziehen

Hamburg (rpo). Kisten Dunst ist bekannt dafür, zu machen, was sie will. Und für die 22-Jährige steht fest, dass sie niemals eine Nacktszene drehen würde. Allerdings gibt es eine Ausnahme."Ich würde mich nur für den spanischen Regisseur Pedro Almodóvar ("Sprich mit ihr") entblößen, ich bin sein größter Fan", sagt Dunst im Interview mit der Zeitschrift "TV Movie". Hollywood-Trends sind der Schauspielerin egal. "Ich treibe keinen Sport, ziehe an, was mir gefällt, und esse, was ich will", sagt sie. Als Vorbild sieht sie sich trotz ihres Erfolges keineswegs. "Ich bin erst 22 und weiß, dass ich in meinem Leben noch viele Fehler machen werde. Daher möchte ich nicht unter dem Druck stehen, dass andere zu mir aufblicken." Aus ihrer Beziehung zu ihrem Kollegen Jake Gyllenhaal (23) macht Dunst kein Geheimnis. "Warum auch? Wir sind total verliebt, und Jake ist ein toller Typ", sagt sie. "Ich bewundere ihn als Person und Schauspieler. Ich möchte unbedingt einmal gemeinsam mit ihm drehen."Derzeit ist Dunst in dem Action-Spektakel "Spider-Man 2" (Kinostart: 8. Juli) zu sehen. Die Dreharbeiten machten ihr eine Menge Spaß gemacht, zudem habe man sich schon beim ersten Teil rührend um sie gekümmert. "Ich brauchte nur zu niesen, und sofort stand jemand mit einem Taschentuch parat."

Monatsgehälter der Deutschen gestiegen

Anstieg um 2,2 ProzentMonatsgehälter der Deutschen gestiegen

Wiesbaden (rpo). Die Preise steigen, die Gehälter allerdings auch: Die deutschen Arbeitnehmer haben im ersten Quartal etwas mehr verdient als noch im Jahr zuvor. Die tariflichen Monatslöhne und -gehälter seien von Januar bis März 2004 um 2,2 Prozent gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mit. Ebenfalls um 2,2 Prozent erhöht hätten sich die Stundenlöhne und -gehälter der Arbeitnehmer und Angestellten. Die Verbraucherpreise seien im Berichtszeitraum nur um ein Prozent gestiegen.

Harald Schmidt als Wendehals
Harald Schmidt als Wendehals

Entertainer spielt doch Helmut SchmidtHarald Schmidt als Wendehals

Köln (rpo). Nun also doch: Harald Schmidt spielt Helmut Schmidt. Der Schauspieler und Ex-Late-Night-Moderator wird entgegen seiner ersten Absage nun doch den SPD-Politiker in dem RTL-Zweiteiler über die Hamburger Strumflut 1962 spielen. Das teilte die Berliner Produktionsfirma teamWorx am Donnerstag mit. Der Fernseh-Schmidt kann den Polit-Schmidt doch spielen, weil seine Drehtermine auf den Januar nächsten Jahres verlegt wurden. Harald Schmidt hatte laut teamWorx versichert, er würde wahnsinnig gerne mitspielen, sei aber bis Januar auf Reisen. Produzent Nico Hofmann erklärte der AP, er habe Schmidt in der Bochumer Aufführung von "Warten auf Godot" als "gereiften Bühnenschauspieler" erlebt. Helmut Schmidt strahle als Hamburger Innensenator - er war damals 43 Jahre alt - Altersreife und eine ungeheure Souveränität aus, sagte Hofmann. Harald Schmidt - er wird im August 47 Jahre alt - sei ebenfalls sehr souverän. Die optische Ähnlichkeit mit dem Politiker sei nicht entscheidend für die Besetzung, erklärte der Produzent. Die "große Klammer"Für die Szenen mit dem Hamburger Innensenator, der 1962 die Rettungsmaßnahmen bei der Überschwemmungskatastrophe leitete, sind drei bis fünf Drehtage vorgesehen. Sie bilden die "große Klammer" der Filmhandlung, wie Hofmann erklärte. Zentrum der Geschichten um die Hamburger Sturmflut, die 75.000 Menschen obdachlos machte und 337 Menschenleben forderte, ist eine Dreiecksgeschichte um eine junge Frau (Nadja Uhl), die zum zweiten Mal heiratet und an diesem Tag ihren Exmann wieder trifft. Benno Fürmann und Jan Josef Liefers spielen die Männer; Götz George spielt den Vater des von Fürmann gespielten Mannes. Abgesehen von dieser fiktiven Geschichte beruhen alle anderen Ereignisse auf dem wirklichen Geschehen, wie Hofmann erklärte. Ottfried Fischer ist als Pfarrer einer Kirche besetzt worden, in die sich Überlebende der Flut retten. Heiner Lauterbach und Natalia Wörner werden Wissenschaftler auf einem Bohrturm in der Nordsee darstellen. Die Dreharbeiten beginnen am 25. Oktober und sollen 50 Tage dauern. Die Ausstrahlung bei RTL ist für Ende nächsten Jahres geplant. Die Firma teamWorx hat bereits andere reale Geschichten - "Der Tunnel" über eine Flucht aus der DDR, die Oetker-Entführung und das Hitler-Attentats der Stauffenberg-Gruppe - verfilmt. Weitere große Stoffe sind in Arbeit: "Der Feuersturm" über die Bombardierung Dresdens für das ZDF und die Flucht und Vertreibung Deutscher während des Zweiten Weltkriegs für die ARD.

Microsoft erringt Sieg vor US-Gericht

Antrag auf härtere Vorgaben für Softwareriesen abgewiesenMicrosoft erringt Sieg vor US-Gericht

Washington (rpo). In seinem Kartellstreit hat der US-Softwareriese Microsoft einen weiteren Sieg errungen. Ein Berufungsgericht in Washington stellte sich am Mittwoch hinter einen vor zwei Jahren zwischen Microsoft und Justizministerium geschlossenen Kompromiss. Damit wiesen die Richter eine Eingabe des Staates Massachusetts ab, der umfassendere Vorgaben für das Unternehmen gefordert hatte. Die außergerichtliche Einigung, die der Softwarekonzern und die Regierung im Rechtsstreit um den Missbrauch der Microsoft-Vormachtstellung bei Computer-Betriebssystemen erzielt hatten, sei insgesamt im Interesse der Öffentlichkeit, befanden die sechs Richter einstimmig. Der Einigung zufolge darf Microsoft in den kommenden Jahren keine Exklusivverträge abschließen, die Wettbewerber schädigen könnten, Hersteller dürfen die Bildschirmsymbole einiger Programme entfernen, und Microsoft muss Software-Entwicklern technische Details über Windows zugänglich machen. Von Massachusetts geforderte weitere Vorgaben für Microsoft, darunter die Verpflichtung, auf die Integration bestimmter Programme ins Windows-Betriebssystem zu verzichten, lehnte das Gericht nun ab. Zwar ließen die Richter weiter die Eingaben zweier Handelsorganisationen gegen Microsoft zu, betonten aber, dass diese kaum Chancen hätten. Microsoft und die Regierung in Washington begrüßten die Gerichtsentscheidung als Bestätigung ihrer Vereinbarung. Microsoft-Justiziar Brad Smith sprach von einer "klaren und nachdrücklichen Botschaft", der stellvertretende Justizminister Hewitt Pate von einem "haushohen Sieg für das Justizministerium und die amerikanischen Verbraucher". Die Justizbehörden von Massachusetts hingegen kritisierten, das Gericht habe sich vor seiner Verantwortung gedrückt, dem US-Wettbewerbsrecht zu seiner Geltung zu verhelfen.

Benzin wieder deutlich billiger

Nach den Rekordpreisen im FrühjahrBenzin wieder deutlich billiger

Hamburg (rpo). Deutsche Autofahrer können wieder leicht aufatmen: Nach den Rekordpreisen im Frühjahr ist Benzin im Juni wieder deutlich billiger geworden. Ein Liter Eurosuper kostete im letzten Monat 114,9 Cent und lag damit um 4,4 Cent unter dem Durchschnittspreis im Mai, wie der Mineralölwirtschaftsverband am Donnerstag in Hamburg mitteilte. Der Preis für einen Liter Diesel gab um 3,4 Cent auf 91,9 Cent nach. Die deutschen Autofahrer hätten damit von den sinkenden Produktpreisen am Rotterdamer Markt profitiert, wo etwa Benzin um 14 Prozent auf 24,4 Cent je Liter verbilligt worden sei.

1 vergeben, 10 vakant

Nummernspiele bei der Borussia1 vergeben, 10 vakant

Mönchengladbach (RP). Zumindest was die Rückennummer betrifft, ist die Frage nach der Nummer eins im Borussen-Tor geklärt. Die Zahl, die einst den Spielmacher auswies, ist seit einem halben Jahr unbesetzt. Thomas Broich will sie nicht haben. Die Frage, wer in der kommenden Saison die Nummer eins ist im Borussentor, ist geklärt. Zumindest was die Textilien betrifft. Darius Kampa trägt das Hemd mit der Ziffer 1 auf dem Rücken, sein Kollege Sead Ramovic bekommt die 30. Aus der Verteilung der Rückennummern indes Rückschlüsse zu ziehen, wer den nun beim ersten Spiel in Bielefeld im Tor steht, ist nicht angebracht. "Der, der zuerst da war, bekam die 1", sagt Sportdirektor Christian Hochstätter. Für Darius Kampa ist das allenfalls "eine Kleinigkeit, die nicht entscheidet". Auch sieht der 28-Jährige, der aus Nürnberg kam, darin keinen psychologischen Vorteil: "Die Leistung in der Vorbereitung entscheidet. Ich hatte in Nürnberg erst die 16, dann die 22, dann die 1. Das hatte aber nichts damit zu tun, ob ich gespielt habe, oder nicht", sagt Kampa. Auch für Sead Ramovic ist die "Nummer auf dem Rücken zweitrangig. Wir werden sehen was passiert". "Kleine" Nummern nicht gefragt Überhaupt scheint es den Spielern nicht mehr wichtig zu sein, eine "kleine" Nummer unter den ersten Elf zu haben. Oliver Neuville beispielsweise entschied sich für die 27, Milan Fukal für die 14. Vor allem eine Rückennummer ist nach wie vor vakant, und das schon seit einem halben Jahr: Die 10, einst das Wahrzeichen des Spielmachers, des Kopfes der Mannschaft. Thomas Broich behält die 29 Thomas Broich, der in der Rückrunde der vergangenen Saison diese Rolle spielte, lehnte ab und behält lieber die 29. Das habe jedoch, versichert Broich, nichts mit zu großem Respekt vor der 10 und der Bürde, die diese Rückennummer mit sich bringen kann, zu tun. "Mein Kumpel Stefan Frühbas hat bei 1860 München auch die 29, das hatten wir so abgemacht", sagt Broich, der noch immer an seiner Fußverletzung laboriert und nicht weiß, wann er wieder fit wird. "Prognosen möchte ich nicht stellen. Es ist besser geworden, aber ich habe noch Schmerzen", sagt Broich, der täglich in der Reha-Klinik für sein Comeback schuftet. Ob "Mozart" bis zum Saisonstart spielbereit sein wird, ist noch fraglich. So fehlt Borussia zumindest in der ersten, wichtigen Phase der Vorbereitung nicht nur auf dem Papier eine 10, sondern auch im Spiel. Einer, der die Rolle, die in Gladbach in der Vergangenheit Männer wie Günter Netzer oder Stefan Effenberg trugen, nehmen würde, wäre der Argentinier Leandro Romagnoli. Romagnoli: ja oder nein? Der hoch begabte Techniker, der jedoch schon zwei Bänderrisse hatte, trägt diese Nummer bei seinem derzeitigen Verein, San Lorenzo. Gern würde Borussias Sportdirektor Christian Hochstätter den erst 23-jährigen, torgefährlichen Mittelfeldmann holen. Doch noch hat sich dessen Klub nicht auf das Angebot der Gladbacher eingelassen. Möglich also, dass Borussias 10 auch in dieser Saison vakant bleibt. Doch was sagen Rückennummer im modernen Fußball schon über die Rollenverteilung im Spiel aus? Siehe die Torhüter.

Halle Berry steht auf Sex-Spielzeug
Halle Berry steht auf Sex-Spielzeug

Schauspielerin rät Single-Frauen, Sexualität nicht zu vergessenHalle Berry steht auf Sex-Spielzeug

Los Angeles (rpo). Single-Frauen sollten ihre Sexualität nicht vergessen - dazu rät Hollywood-Star Halle Berry. Seitdem sich die 37-Jährige von ihrem Ehemann Eric Benét getrennt hat, besucht die Schauspielerin regelmäßig einen Sex-Shop.Berry kaufe sich nach ihrer Trennung von dem 33-jährigen Benét selbst öfter Sexspielzeug und bevorzuge den Laden "Pleasure Chest" in Los Angeles, berichtet das amerikanische Magazin "Harper's Bazaar". "Man darf seine Sexualität nicht vergessen - das ist nicht gut. Man kann sich immer noch um seinen Körper kümmern, entweder man geht zur Gymnastik oder zu "Pleasure Chest"", sagte Berry. Die Schauspielerin habe sich von Benét getrennt, nachdem er sie mehrmals betrogen habe.

Maut: Stolpe will 3,7 Milliarden Euro Schadenersatz

Letzte Vorbereitungen für Klageschrift im SchiedsverfahrenMaut: Stolpe will 3,7 Milliarden Euro Schadenersatz

Berlin (rpo). Weil der Start der Lkw-Maut zweimal verschoben worden war, wird Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) rund 3,7 Milliarden Euro Schadenersatz vom Betreiberkonsortium Toll Collect fordern. Die Maut soll am 1. Januar mit 15-monatiger Verspätung starten, allerdings will Toll Collect den Termin weiterhin nicht garantieren. Die genaue Forderungssumme Stolpes werde erst in den nächsten Tagen festgelegt soll und sich zunächst nur auf den Zeitraum von September 2003 bis Juni 2004 beziehen, sagte ein Sprecher Stolpes am Donnerstag in Berlin. Würden die Einnahmeausfälle und Vertragsstrafen jedoch bis zum Jahresende weitergerechnet, werde sich die Forderung insgesamt "in dieser Größenordnung" bewegen. Die Summe der Schadenersatzforderungen setzt sich zusammen aus den rund 2,8 Milliarden Euro Mauteinnahmen, die im Bundeshaushalt 2003 und 2004 fehlen, und aus Vertragsstrafen, die das Mautkonsortium um DaimlerChrysler, Deutsche Telekom und Cofiroute dem Bund zahlen muss. Um die Forderungen "wissenschaftlich genau" beziffern zu können, habe das Verkehrsministerium beim Prüfungsunternehmen Prognos ein Gutachten zur Berechnung der Einnahmeausfälle in Auftrag gegeben, sagte der Stolpe-Sprecher weiter. Bis auf dieser Basis die Klageschrift fertiggestellt sei, werde es aber noch "eine ganze Weile dauern", dämpfte er Erwartungen auf einen baldigen Beginn des Schiedsverfahrens. Schon in Kürze will das Ministerium demnach aber den von ihm ausgewählten Schiedsrichter für das Verfahren vorstellen. Die Entscheidung über die Person sei bereits gefallen, sagte der Stolpe-Sprecher. Danach habe die Gegenseite einen Monat Zeit, um ebenfalls einen Schiedsrichter ihrer Wahl zu benennen. Diese beiden müssen sich laut Vertrag dann auf einen Dritten einigen, um das Schiedsgericht komplett zu machen. Doch egal wie der Schiedsspruch ausfallen mag: Mit schnellen Milliarden für den klammen Bundesetat ist nicht zu rechnen, weil sich das Verfahren voraussichtlich über viele Monate hinziehen wird. Vorbereitungen laufen auf HochtourenUnterdessen laufen beim Mautbetreiber Toll Collect die Vorbereitungen für den geplanten Start der Maut auf Hochtouren. Mit dem Einbau der On-Board-Units (OBU) zur satellitengestützten Erfassung der Fahrtstrecken und zur Mautberechnung in die Lkw solle in der kommenden Woche begonnen werden, sagte ein Firmensprecher in Berlin. Geschäftsführer Christoph Bellmer hatte auf einer Veranstaltung des Deutschen Verkehrsforums am Dienstagabend berichtet, dass die Spediteure trotz der schlechten Erfahrungen in den vergangenen Jahren nun bereits 220.000 neue Geräte bestellt hätten. Die OBUs arbeiteten bereits zu 99,6 Prozent zuverlässig; eine Quote von 99,8 Prozent hält Bellmer für erreichbar. Nach weiteren Tests, bei denen das gesamte Mautsystem geprüft wird, sieht der Projektplan im Oktober und November den Probebetrieb unter realen Bedingungen vor, bevor das Bundesamt für Güterverkehr Mitte Dezember die vorläufige Betriebserlaubnis erteilen könnte. In der ersten Mautphase (OBU 1) bis Ende 2005 wird allerdings erst eine abgespeckte Variante des Systems arbeiten; während dieser Zeit sind keine Software-Updates für die Geräte möglich. Damit könnten 2005 weder neue Strecken aufgenommen werden, noch sei eine Mauterhöhung möglich, erläuterte Bellmer. Dies werde sich erst mit der OBU-2-Phase 2006 ändern. Schwere Fehler im System schließt der Geschäftsführer inzwischen aus. Doch es sei möglich, dass in den kommenden Wochen noch technische Probleme auftauchten. "Wir können den Start am 1. Januar weiterhin nicht garantieren", sagte Bellmer. "Aber wir gehen davon aus, dass wir es schaffen."

Drei Verletzte nach Feuer in Unterbilk

40.000 Euro SachschadenDrei Verletzte nach Feuer in Unterbilk

Düsseldorf (dto). Bei einem einem Feuer in Unterbilk sind in der Nacht drei Menschen verletzt worden. Der Sachschaden wird auf rund 40.000 Euro geschätzt. Das Feuer in einer Wohnung auf der Neckarstraße war gegen 23.30 Uhr Feuer ausgebrochen. Die meisten Bewohner des viergeschossigen Hauses konnten sich selber retten. Auch der Wohnungsinhaber kam mit dem Schrecken davon. Die alarmierten Einsatzkräfte mussten einen Mann aus dem verrauchten Gebäude retten. Er erlitt eine Rauchvergiftung.

Geräte im Stand-by und die Tour de France

70 Euro pro Jahr und HaushaltGeräte im Stand-by und die Tour de France

Berlin (rpo). Der jährliche Stand-by-Verbrauch von drei Haushalten entspricht dem Energiebedarf, den die Radrennfahrer auf einer Etappe der Tour de France benötigen. Während der Tour de France sind nicht nur die Radrennfahrer in Frankreich, sondern auch viele Fernseher in Deutschland im Dauereinsatz. Um Geldbeutel und Klima zu entlasten, rät die Initiative EnergieEffizienz, Fernseher & Co. richtig auszuschalten, wenn sie nicht mehr im Gebrauch sind. Was nur wenige wissen: Täglich verbraucht ein Radprofi bei der Tour de France rund 6.500 Kilokalorien. Das entspricht etwa 7,6 Kilowattstunden. Alle 198 teilnehmenden Radrennfahrer erstrampeln pro Etappe etwa 1.500 Kilowattstunden, was dem jährlichen Stand-by-Verbrauch von drei Haushalten entspricht. Diese Energiemenge wird benötigt, wenn in jeder Wohnung die Elektrogeräte durchschnittlich 20 Stunden am Tag im Stand-by-Modus belassen werden. Bei der Stromrechnung schlägt dieser Energieverbrauch mit rund 70 Euro pro Jahr und Haushalt zu Buche. Diese Kosten lassen sich zuhause leicht einsparen, ohne auf Wohnkomfort verzichten zu müssen. Wer Fernseher, Hifi-Anlage oder DVD-Player direkt am Gerät ausschaltet, vermeidet unnötigen Stromverbrauch. Das Gleiche gilt für Bürogeräte, wie Computer, Monitor und Drucker. Auch hier entlastet richtiges Abschalten den Geldbeutel. Praktisches Hilfsmittel ist eine schaltbare Steckdosenleiste. Mit einem Klick lassen sich gleich mehrere Geräte vom Netz nehmen. Ein weiterer Effizienztipp: Bei Ladegeräten von Mobiltelefonen, Digicam und MP3-Player sollte nach Gebrauch in jedem Fall der Netzstecker gezogen werden, denn oftmals fließt selbst dann Strom, wenn die Endgeräte bereits abgestöpselt worden sind.

Time Warner gibt vorläufiges Angebot für MGM ab

Bislang verhandelte MGM mit einem Sony-KonsortiumTime Warner gibt vorläufiges Angebot für MGM ab

New York (rpo). Time Warner, weltgrößter Medienkonzern, hat offenbar Interesse an den traditionsreichen Hollywood-Filmstudios Metro-Goldwyn-Mayer (MGM). Wie das "Wall Street Journal" berichtet, hat Time Warner ein vorläufiges Angebot abgegeben. Sprecher von Time Warner und MGM wollten sich gegenüber der Zeitung nicht äußern. MGM prüft seit Monaten den Verkauf an ein Konsortium unter der Führung des japanischen Unterhaltungs- und Elektronikkonzerns Sony. Presseberichten zufolge erwägt Sony aber angesichts des Preises von fünf Milliarden US-Dollar einen Rückzug. Auch andere Interessenten hatten den von MGM-Mehrheitsaktionär Kirk Kerkorian geforderten Preis als zu hoch bezeichnet. MGM verfügt unter anderem über eine Filmbibliothek mit mehr als 4100 Filmen.

Gesunde Gelenke: den Schmerz aufs Kreuz legen

Neue OperationsmethodenGesunde Gelenke: den Schmerz aufs Kreuz legen

Eschborn (rpo). Eine falsche Drehung, eine ruckartige Bewegung - und schon ziehts höllisch im Kreuz. Manchen bereitet das Knie beim Treppensteigen Probleme, anderen schmerzt die Schulter oder der steife Nacken: Gelenkbeschwerden sind Volkskrankheit Nummer eins. Was kann man dagegen tun? Rund 55 Prozent der Patienten in einer orthopädischen Praxis leiden an Wirbelsäulen-Beschwerden. Etwa 30 Prozent sind Kniepatienten und der Rest hat Schmerzen in der Schulter, Probleme mit den Sprung- oder kleinen Hand- und Fußgelenken. Heute bieten bessere Medikamente mit breiterem Wirkungsspektrum eine erfolgreiche Behandlung und vermindern Risiken - zum überwiegenden Teil kommt man ohne kortisonhaltige Substanzen aus, erklärt Dr. Hubert Buchner, Orthopäde und Sportmediziner in einem Interview der "Neue Apotheken Illustrierte/Gesundheit". Außerdem gibt es neue Operationsmethoden, die weniger verletzen, also mit kleineren Hautschnitten auskommen. Das trifft insbesondere bei Operationen an der Wirbelsäule und an den großen Gelenken wie Kniegelenken und Schultergelenken zu. Hier können überwiegend "Nadelöhr-Operationen" eingesetzt werden - die Verletzung der Haut ist auf minimale Einschnitte begrenzt, das bedeutet eine viel schnellere Genesung als früher.

Die gemeinsame Wohnung - Zwei Welten vereinen
Die gemeinsame Wohnung - Zwei Welten vereinen

Das Zusammenleben darf nicht nur aus Haushaltpflichten bestehenDie gemeinsame Wohnung - Zwei Welten vereinen

Berlin (rpo). Beide haben Zahnbürsten in zwei Wohnungen. Er hat inzwischen auch einen Rasierer in ihrem Badezimmer stehen, sie hat die passenden Schuhe zu dem Kleid, das sie tragen möchten noch in seiner Wohnung stehen. Und außerdem verbringen sie sowieso fast jede Nacht zusammen in der einen oder der anderen Wohnung. Warum eigentlich zwei Mieten zahlen? Dafür kann gemeinsam auch eine gemeinsame Wohnung finanziert werden. Und das ewige Hin und Her hat ein Ende.Mit Mitte zwanzig ziehen viele Paare zum ersten Mal in eine gemeinsame Wohnung. Eine Umstellung, die nicht allen leicht fällt. Ist der Schritt einmal gewagt und erweist er sich als Fehler, sind viele Beziehungen nicht mehr zu retten. "Zusammenziehen bedeutet ein höheres Maß an Verbindlichkeit", sagt der Paartherapeut Hans Jellouschek. Die Entscheidung für eine gemeinsame Wohnung sollte deswegen nicht leichtfertig getroffen werden. Denn sie stellt eine entscheidende Wende in der Beziehung dar - ob es nun gut geht oder nicht. "Man soll sich hier nicht drängen lassen, aber den rechten Zeitpunkt auch nicht verpassen, weil sonst die Beziehung 'dahinzuläppern' beginnt", rät Jellouschek. Besonders wichtig ist es, keine unrealistischen Erwartungen zu haben. "Wer glaubt, jetzt in den siebten Himmel einzuziehen, wird schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt", weiß die Freiburger Psychologin Alexandra Hipfner-Sonntag. Plötzlich sitzt der Partner da, wenn man gestresst von der Arbeit kommt. Anstatt sich, wie üblich, erst mal die Lieblingsserie im Fernsehen anzuschauen und ein paar Scheiben Toast zu essen, wird man mit anderen Vorstellungen und Erwartungen konfrontiert. "Man muss auch ein Stück in seinen Gewohnheiten zurückstecken", empfiehlt Hipfner-Sonntag. Gelingt das nicht, können harmlose Alltagssituationen schnell im Streit enden. "Jeder bringt seine eigene 'Welt' mit und beide müssen jetzt aus diesen beiden Welten eine schaffen," erläutert Jellouschek. Eine nicht ganz einfache Aufgabe. Manches muss man einfach akzeptieren. "Andere Dinge sind nicht akzeptabel und für diese muss eine Regelung gefunden werden", rät die Psychologin. "Konflikte über Dinge des täglichen Lebens sind nach dem Zusammenziehen wahrscheinlich unvermeidlich", glaubt Jellouschek. Es komme jedoch darauf an, diese Konflikte fair und offen auszutragen. "Man darf nicht aufrechnen und denken, dass der Partner manches nur tut, um einen zu ärgern", rät Hipfner-Sonntag. Mit ein wenig Humor ist es leichter, die Macken des anderen zu tolerieren und Streit zu vermeiden. Es kann nützlich sein, einiges im Vorfeld zu besprechen und festzulegen: Neben Putz- und Einkaufsregeln sollte das Paar überlegen, ob wirklich jeden Abend der Fernseher laufen soll und wie oft Freunde eingeladen werden. Laut Jellouschek braucht es jedoch "über alle Regeln hinaus die Bereitschaft, auch mal zu improvisieren, für den anderen einzuspringen und flexibel auf unerwartete Situationen zu reagieren". Gerade junge Paare können sich meist keine große Wohnung leisten. In manchen Fällen ist es daher ratsam, dass jeder ein eigenes Zimmer hat, statt die klassische Aufteilung mit gemeinsamem Wohn- und Schlafzimmer zu wählen. "Die Raumaufteilung sollte so sein, dass beider Bedürfnis nach Individualität und Gemeinsamkeit Rechnung getragen wird", empfiehlt der Paartherapeut. Wenn der Freund sich einmal zurückzieht, sollte die Freundin nicht beleidigt sein oder an seiner Liebe zweifeln. Andererseits sollten Paare aber auch darauf achten, dass sie wirklich miteinander und nicht nebeneinander leben", sagt Hipfner-Sonntag. Doch egal wie man das gemeinsame Leben einrichtet, ein Stück Alltag wird unvermeidlich einkehren. "Und das ist ja auch erwünscht", sagt Jellouschek. Als Ausgleich für den Alltag dürften Paare jedoch nicht aus dem Blick verlieren, Zeiten für bewusste Zweisamkeit zu reservieren. Ob es nun das gemeinsame Abendessen, das Joggen im Park oder aber das sonntägliche Frühstück im Bett ist - das Zusammenleben darf nicht nur aus Haushaltpflichten bestehen. Gemeinsame Aktivitäten, die beiden Spaß machen, gehören dazu. "Das hält auch die Erotik lebendig," verrät der Experte.

IG-Metall-Chef Peters fordert weiter Korrekturen

Vor dem Treffen von Müntefering und SommerIG-Metall-Chef Peters fordert weiter Korrekturen

Berlin (rpo). Die Kritik aus den Gewerkschaftsreihen an den Sozialreformen der Bundesregierung hält an. Am Donnerstag wird SPD-Chef Franz Müntefering ein klärendes Gespräch mit DGB-Chef Michael Sommer führen. Man wolle zwar keine andere Regierung, aber eine andere Politik, sagte IG-Metall-Chef Jürgen Peters am Donnerstag im ARD-"Morgenmagazin". Die "soziale Schieflage" müsse korrigiert werden. Zugleich wies Peters die Vorwürfe aus der SPD gegen die ablehnende Haltung der Gewerkschaften zurück. Die Gewerkschaften seien unabhängig und nicht der "Transmissionsriemen" der SPD oder sonstiger Parteien. Wenn die Wähler sich abwendeten, müsse auch die SPD begreifen, das etwas nicht richtig sein könne. Der Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Franz-Josef Möllenberg, betonte, die Gewerkschaften ließen sich nicht als "die ewigen Nein-Sager" hinstellen. Reformen müssten "sozial gerecht sein", forderte er im Deutschlandfunk. Zugleich warnte Möllenberg die Gewerkschaften vor einer Zersplitterung in ihrer Kritik am Kurs der Bundesregierung. Er habe den Eindruck, dass sich die Arbeitgeber genüsslich zurücklehnten und den Gewerkschaften beim Streit zusähen. Die Verantwortung dafür, dass die Reformen derart rigoros ausfielen, trügen CDU und CSU mit ihrer Mehrheit im Bundesrat, sagte der Gewerkschaftsführer. Er versicherte, dass innerhalb der Gewerkschaften "zu 99 Prozent" Einigkeit in ihrer Kritik am Sozialkurs der Bundesregierung herrsche. Der ehemalige SPD-Bundesgeschäftsführer Peter Glotz sprach von der bislang "wohl härtesten Krise" zwischen SPD und Gewerkschaften. Es habe zwischen den Beteiligten immer wieder Streit gegeben, sagte Glotz im ARD-"Morgenmagazin". Jetzt sei die Auseinandersetzung aber sicher härter als jemals zuvor. Da Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) bestimmte finanzielle Zusagen an die Menschen wieder zurücknehmen müsse, wehrten sich die Gewerkschaften dagegen. Manche Äußerung und Zuspitzung - wie von ver.di-Chef Frank Bsirske - verstehe er jedoch nicht, kritisierte Glotz. Pessimistisch äußerte sich der bayerische IG-Metall-Vorsitzende Werner Neugebauer. Die SPD werde die Bundestagswahl 2006 nicht mehr gewinnen können, sagte Neugebauer der "Passauer Neuen Presse" (Donnerstagsausgabe). "Bundeskanzler Gerhard Schröder ist gerade dabei, sich selbst zu stürzen", argumentierte er. Allein durch Hartz IV würden auf einen Schlag eine Million Sozialhilfe-Empfänger geschaffen. "Das wird spätestens bei der Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen im September durchschlagen", sagte der Gewerkschaftschef. Juso-Chef hofft auf Ende des StreitsVor dem Treffen Müntefering und Sommer hat sich auch Juso-Chef Björn Böhning für ein Ende des Streits zwischen SPD und Gewerkschaften ausgesprochen. Alle Beteiligten sollten jetzt nach vorne schauen, sagte der neue Vorsitzende der Jungsozialisten am Donnerstag im Südwestrundfunk. Um eine moderne Politik zu machen, würden starke Gewerkschaften und eine starke SPD in der Regierung gebraucht. Die Sozialreformen sollten nicht mehr grundlegend geändert werden. Er glaube aber schon, dass über Details wie die Zumutbarkeitsregeln für Langzeitarbeitslose noch gesprochen werden könne, sagte Böhning. Müntefering und Sommer wollten sich im Laufe des Tages treffen, um den SPD-Gewerkschaftsrat am Montag vorzubereiten. Über Ort und Zeitpunkt des Treffens wollten die Beteiligten keine Angaben machen. Der Streit zwischen SPD und Gewerkschaften war vor kurzem eskaliert, nachdem Verdi-Chef Frank Bsirske und der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Bauen, Agrar, Umwelt, Klaus Wiesehügel, der Bundesregierung vorgeworfen hatten, mit ihrer Reformpolitik "auf ganzer Linie" versagt zu haben. Auch IG-Metall-Chef Jürgen Peters schloss sich der Kritik an.

Britney Spears' Heiratsantrag wurde abgelehnt
Britney Spears' Heiratsantrag wurde abgelehnt

Pop-Star dementiert SchwangerschaftBritney Spears' Heiratsantrag wurde abgelehnt

Los Angeles (rpo). Britney Spears hat mit Background-Sänger Kevin Federline den Mann fürs Leben gefunden. Die 22-Jährige machte ihm deshalb auch einen Heiratsantrag. Allerdings bekam der Pop-Star eine Abfuhr. Dennoch werden die beiden heiraten. Eine angebliche Schwangerschaft dementierte die Sängerin. In einem vorab veröffentlichten Interview mit dem Magazin "People" sagte die 22-jährige Spears, die geplante Heirat mit Kevin Federline werde eine Liebeshochzeit werden. Sie haben Federline auf dem Rückflug von einer Europatournee nach New York gefragt und er habe zunächst "Nein" gesagt, weil er dachte, auf diese Weise sei es nicht angemessen. Federline begründete seine anfängliche Zurückhaltung mit einem traditionellen Rollenverständnis: "Ich dachte, dass der Typ das Mädchen Fragen sollte. Deshalb ließ ich ein paar Minuten vergehen und fragte dann sie". Das Paar war rund drei Monate lang zusammen, bevor es seine Verbindung bekannt machte. In dem Interview widersprach Spears zudem Gerüchten, sie sei schwanger. Der 26-jährige Federline war bereits als Background-Tänzer für Spears auf der Bühne zu sehen. Presseberichten zufolge hat er mit der Schauspielerin Shar Jackson bereits eine zweijährige Tochter; Jackson sei derzeit mit dem zweiten Kind von ihm schwanger. Spears hatte zu Jahresbeginn mit ihrer spontanen Hochzeit mit ihrem Sandkasten-Freund Jason Alexander für Schlagzeilen gesorgt. Die "Jux-Ehe" war jedoch nach nur 55 Stunden wieder annulliert worden.

"Bild": Jennifer Nitsch im engsten Familienkreis beigesetzt

Vater zunächst ausgesperrt"Bild": Jennifer Nitsch im engsten Familienkreis beigesetzt

Hamburg (rpo). Die in den Tod gestürzte Schauspielerin Jennifer Nitsch ist beigesetzt worden. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, fand die Trauerfeier in Bad Godesberg statt. Dabei kam es zu einem Eklat, weil Jennifers Vater nicht in die Kapelle gelassen wurde.Wie das Blatt (Donnerstagausgabe) schreibt, fand die Trauerfeier heimlich und im engsten Familienkreis statt. Etwa 50 Gäste seien anwesend gewesen. Nitschs Vater Wolfgang (73) sei der Zugang zu der kleinen Kappelle zunächst verwehrt worden. Man habe ihm die schwere Tür verschlossen. Nitsch sagte dem Blatt, das sei typisch für diese Familie. "Wie können die mir das antun? Das ist nicht in Jennifers Sinn. Ich habe sie doch so geliebt", betonte der 73-Jährige. Jennifers Mutter Barbara (55) war dem Bericht zufolge kurz zuvor durch den Hintereingang in die Kirche gelangt. Seit der Trennung von Ex-Mann Wolfgang Nitsch sei die Familie zerstritten. Erst nachdem dieser verzweifelt immer wieder an das Kirchentor geklopft hatte, sei er eingelassen worden und habe vor der Urne mit der Asche seiner Tochter gebetet. Jennifer Nitsch starb am 3. Juni nach dem Sturz aus ihrer Dachgeschosswohnung. Untersuchungen ergaben, dass die 37-Jährige 3,1 Promille Alkohol im Blut hatte.

Sprit an Autohöfen und im Ausland oft billiger

Teure UrlaubsfahrtSprit an Autohöfen und im Ausland oft billiger

Stuttgart (rpo). Gerade bei Urlaubsfahrten und einem sich leerenden Tank sieht man sich oft gezwungen, an den verhältnismäßig teuren Autobahnraststätten Sprit nachzufüllen. Der Auto Club Europa (ACE) empfiehlt alternativ den Stopp an einem Autoratshof.Dort liege der Preis für den Liter Benzin oder Diesel in der Regel zwei bis drei Cent unter dem an Autobahntankstellen. Den Experten zufolge kann es sich auch lohnen, erst hinter der Grenze voll zu tanken. In Österreich, Frankreich oder der Schweiz kostet der Liter Sprit oder Diesel derzeit um bis zu 20 Cent weniger als in Deutschland. Aus Sicherheitsgründen rät der ACE allerdings davon ab, bei der Urlaubsreise Benzin in einem Reservekanister mitzunehmen. Auch sei die Einfuhr dieser Behälter in vielen europäischen Ländern strikt verboten. Wenn Reservekanister erlaubt seien, dürften Autofahrer gewöhnlich nur zehn Liter darin mitführen. Nach Deutschland könnten von einem anderen EU-Land aus 20 Liter Benzin oder Diesel mitgebracht werden.

Köhler vor Bundestag und Bundesrat vereidigt
Köhler vor Bundestag und Bundesrat vereidigt

Rau fordert bei Abschiedsrede zur Solidarität untereinander aufKöhler vor Bundestag und Bundesrat vereidigt

Berlin (rpo). Der neue Bundespräsident Köhler wurde gerade auf einer gemeinsamen Sitzung von Bundestag und Bundesrat in Berlin vereidigt. Die Vereidigung wurde von Bundestagspräsident Thierse vorgenommen. Jetzt hält Köhler seine mit Spannung erwartete Antrittsrede. Zuvor würdigte Thierse (SPD) die Amtszeit des bisherigen Bundespräsidenten Johannes Rau als "Bereicherung" für die Deutschen. Als Staatsoberhaupt sei Rau "versöhnlich, aber nicht anbiedernd" gewesen, sagte Thierse am Donnerstag zum Auftakt der gemeinsamen Sitzung von Bundestag und Bundesrat zur Vereidigung des neuen Bundespräsidenten Horst Köhler in Berlin. Auch im eigenen Land habe Rau "stets gesagt, was gesagt werden musste", selbst wenn es unbequem gewesen sei. Besonders hob der Parlamentspräsident die Verdienste Raus um das Verhältnis Deutschlands zu Israel und Polen hervor. Thierse betonte zugleich, mit Rau habe die Bundesrepublik einen Präsidenten gehabt, "der die Lebenserfahrung und die Glaubwürdigkeit hatte, moralische Instanz zu sein". Raus Nachfolger Horst Köhler wünschte Thierse für seine neue Aufgabe "viel Kraft, Klugheit und Gottes Segen". Er verwies darauf, dass der neue Bundespräsident und sein Amtsvorgänger aus "verschiedenen Berufen, Traditionen und Generationen" stammten. Zwar sei ein Amtswechsel immer ein Neuanfang, doch möglicherweise gelte dies für den Amtsantritt Köhlers "in besonderem Maße". Der Bundestagspräsident fügte hinzu, die Deutschen seien gespannt, wie das neue Staatsoberhaupt die Herausforderungen seines Amtes meistern werde. Althaus lobt Rau als "volksnahen Präsidenten"Der Präsident des Bundesrates, Thüringens Regierungschef Dieter Althaus (CDU), hat dem bisherigen Bundespräsidenten Johannes Rau "im Namen aller Menschen" in Deutschland für seine Amtsführung gedankt. Die Menschen hätten Rau als einen "volksnahen Präsidenten erlebt, der seine Aufgabe mit Lebensfreude und Humor wahrgenommen hat", sagte Althaus. Zugleich habe Rau in zahlreichen Reden wichtige Akzente gesetzt. Besonders beeindruckt habe ihn dabei Raus kritische Position zur Genforschung, fügte Althaus hinzu. Rau habe die Menschen zusammenführen wollen, wobei ihm das Verhältnis zwischen den Deutschen und ihren ausländischen Mitbürgern besonders am Herzen gelegen habe. Raus Amtsnachfolger Horst Köhler wünschte der Bundesratspräsident "Gottes Segen und eine glückliche Hand". Er sehe eine "große Chance" darin, dass mit Köhler eine Persönlichkeit zum Staatsoberhaupt gewählt worden sei, die die vergangenen Jahre herausragende Positionen im Ausland bekleidet habe. Damit verfüge der neue Bundespräsident über einen "klaren, unverfälschten Blick", der sich häufig erst durch die "Sicht von außen" ergebe. Am Beispiel Köhlers werde deutlich, "dass Weltoffenheit und Patriotismus keine Gegensätze sind, sondern sich gegenseitig bedingen". Althaus verwies darauf, dass Köhler als ein "Mann des klaren Wortes" gelte, was auch im höchsten Staatsamt eine wichtige Eigenschaft sei. In der Auseinandersetzung um die richtigen Lösungen für das Land seien die Menschen "dankbar für jedes mutige und klare Wort, das zu mehr Entschlossenheit, Tatkraft und Stetigkeit bei den sozialen und wirtschaftlichen Reformen führt", unterstrich der CDU-Politiker.Johannes Rau nimmt AbschiedDer bisherige Bundespräsident Johannes Rau hat die Deutschen in seiner Abschiedsrede nachdrücklich zur Solidarität untereinander aufgefordert. In der gemeinsamen Sitzung von Bundestag und Bundesrat zur Vereidigung Köhlers forderte Rau die Bundesbürger am Donnerstag in Berlin auf, sich "nicht nur in Zeiten von Unglück und Krisen, nicht nur bei Hochwasser oder anderen Katastrophen" an das zu erinnern, "was eine Gesellschaft erst menschlich macht". Deutschland lebe vom Fleiß und dem Einfallsreichtum seiner Menschen, aber auch von Solidarität und Mitgefühl, von praktizierter Nächstenliebe, unterstrich Rau. Er betonte: "Es ist schrecklich, wenn Menschen keine Arbeit finden, und es muss die wichtigste Aufgabe der Politik bleiben, die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Noch schlimmer aber ist es, wenn Menschen keinen Platz in der Gesellschaft finden", mahnte Rau. Er fügte hinzu: "Wir tragen Verantwortung füreinander, und es gibt keine menschliche Gesellschaft ohne Solidarität." Dies gelte im Großen wie im Kleinen. Rau hob hervor, Solidarität sei "mehr als das Bündnis der Schwachen mit den Schwachen". Solidarität heiße, dass die Starken für die Schwachen einstehen und alle Verantwortung füreinander übernehmen. Es bedeute, dass "wir gelegentlich das Wohl der ganzen Gesellschaft über die eigenen Belange stellen". Dieser Zusammenhalt in Deutschland sei ihm "eine Herzenssache" gewesen, versicherte Rau. Er mahnte ferner zu einer kontinuierlichen Auseinandersetzung mit der Geschichte und erinnerte an den bevorstehenden 60. Jahrestag des Kriegsendes. Zugleich beklagte Rau, dass die Erinenrung an diese Zeit "häufig zum bloßen Ritual" geworden sei. Dadurch gehe der Blick verloren "für ein großes Geschenk", das ihn persönlich bis heute mit großer Dankbarkeit erfülle. Rau unterstrich, Deutschland und die Deutschen lebten erstmals in seiner Geschichte in Freundschaft mit allen Nachbarn und gestalteten ein "Europa des Friedens". Rau betonte weiter, er wünsche, dass die Lehren aus der Geschichte des 20. Jahrhunderts lebendig bleiben. Der bisherige Bundespräsident bedankte sich für das Vertrauen, das ihm so viele Menschen entgegengebracht hätten. Zugleich wünschte er scheinem Nachfolger Horst Köhler, "die gleiche Offenheit und das gleiche Vertrauen" zu erfahren. Köhler wurde vor fünf Wochen gewählt Der 61-jährige Finanzfachmann Köhler war am 23. Mai von der Bundesversammlung als Kandidat von Union und FDP mit 604 von 1202 Stimmen in das höchste Staatsamt gewählt worden. Der ehemalige Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF) folgt damit als neunter Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland auf Rau, der nach fünf Amtsjahren auf eine erneute Kandidatur verzichtet hatte.

Abwärtstrend im Einzelhandel auch im Mai ungebremst

Besonders Versandhandel hart getroffenAbwärtstrend im Einzelhandel auch im Mai ungebremst

Wiesbaden (rpo). Der deutsche Einzelhandel hatte auch im Mai mit deutlichen Einbußen zu kämpfen. Besonders hart getroffen hat es dabei den Versandhandel getroffen, bei dem die Umsätze um rund 15 Prozent einbrachen.Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ging der Branchenumsatz im Mai real (preisbereinigt) gegenüber dem Vorjahr um 5,2 Prozent und nominal (in jeweiligen Preisen) um 4,8 Prozent zurück. Allerdings habe es im Mai zwei Verkaufstage mehr gegeben als 2003. Im April war der Umsatz auf Jahressicht um knapp zwei Prozent gesunken. In den ersten fünf Monaten 2004 wurden den Angaben zufolge nominal 2,0 und real 1,8 Prozent weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum umgesetzt. Die Zahlen seien schlechter als befürchtet, sagte Pellengahr. Die Branche befinde sich damit weiter "im Sinkflug". Angesichts der immer schwächer ausfallenden konjunkturellen Erwartungen komme das aber nicht überraschend. Für das Gesamtjahr gehe der HDE weiter von einem nominalen Umsatzwachstum von 0,5 Prozent aus. Real würde dies eine Stagnation auf dem Niveau des Vorjahres bedeuten. Pellengahr forderte die Bundesregierung auf, politische Signale zu setzen, um wieder Vertrauen bei den Verbrauchern zu schaffen und so die Binnenkonjunktur anzukurbeln. Der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes BAG, Johann Hellwege, erklärte in Berlin, die im Vorjahresvergleich fehlenden zwei Verkaufstage dürften nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Nachfrage in Deutschland noch immer nicht angezogen habe. Unverändert seien die Verbraucher verunsichert und kauften "nicht viel mehr als für den täglichen Bedarf nötig". Der Einzelhandel versuche nun die Verbraucher mit erheblichen Preisnachlässen zum Einkaufen zu animieren und Lagerbestände abzubauen. Branchenbeobachter zeigten sich enttäuscht von den Umsatzzahlen. Erneut werde deutlich, dass die erhoffte Belebung des privaten Verbrauchs ausbleibt, sagten Bankenvolkswirte. Jörg Krämer von Invesco verwies darauf, dass der fehlende Wille der Politik zu echten Reformen auf dem Arbeitsmarkt und des Steuersystems die längerfristigen Einkommenserwartungen der Verbraucher senkten. Die Commerzbank-Volkswirte Ralph Solveen und Elisabeth Andreae betonten, auch in den kommenden Monaten sei nicht mit einem deutlichen Anstieg der privaten Konsumausgaben zu rechnen. Sie begründeten ihre pessimistische Einschätzung ebenfalls mit der ungünstigen Entwicklung der verfügbaren Einkommen. Zudem seien die seit Jahresbeginn in Kraft getretenen Steuererleichterungen durch die Erhöhung der Tabaksteuer und die Belastungen im Zuge der Gesundheitsreform weitgehend kompensiert worden.

Job-Messe auf dem Schadowplatz

Job! Die Messe am 3. JuliJob-Messe auf dem Schadowplatz

Düsseldorf (dto). Der Arbeitsmarkt kommt nicht in Schwung, ein Licht am Ende des Tunnels ist nicht in Sicht. Das Schicksal Arbeitslosigkeit trifft auch Fach- und Führungskräfte sowie Akademiker. Allein in Düsseldorf gibt es fast 4.400 hochqualifizierte Arbeitslose, darunter viele mit langjähriger Berufserfahrung. Einige von ihnen haben sich jetzt zusammengetan und organisieren eine Job-Messe der anderen Art, bei der sich Arbeitssuchende den Unternehmen präsentieren. Über 100 Teilnehmer werden sich unter dem Motto "Job! Die Messe" am 3. Juli auf dem Schadowplatz präsentieren. "Auch für Akademiker sind die Zeiten vorbei, in denen sie von den Unternehmen an der Uni abgeholt wurden oder nur auf die passende Stellenanzeige warten brauchten", erklärt Kathrin Schoenborn, Projektleiterin der Initiative. Initiativbewerbungen und das Knüpfen von persönlichen Kontakten würden schon eher zu einer Wiederbeschäftigung bzw. einem Berufseinstieg verhelfen. Schoenborn weiß, wovon Sie redet. Die 29-jährige hat ihr Studium der Pädagogik mit der Note 1 bestanden, sucht seit 8 Monaten vergeblich nach einer Anstellung und hofft auch für sich selbst auf einen Erfolg der Job-Messe. "Wir schaffen mit unserer Jobbörse ein ungezwungenes Informations- und Gesprächs- Forum für Arbeitgeber, Arbeitssuchende und Freiberufler", hofft Schoenborn. Durch persönliche Gespräche könne man viel mehr von seinem Gegenüber erfahren, als dies Bewerbungsmappen oder formalisierte Bewerbungsgespräche ermöglichten. Fast 800 Unternehmen aus ganz Deutschland wurden mit Unterstützung der Düsseldorfer Personalberatung Fulde zur Job-Messe eingeladen, mindestens 30 hätten schon zugesagt. Jürgen Fulde, Geschäftsführer der Fulde GmbH für Management und Personalberatung, war von der Idee der Job- Messe so begeistert, dass er spontan die Schirmherrschaft für dieses Projekt. Auf der Internet-Seite der Job-Messe haben sich mittlerweile fast alle rund 100 Teilnehmer in zehn zehn Berufsgruppen eingetragen, darunter arbeitslose Fach- und Führungskräfte, Berufsrückkehrer aber ein zahlreiche Existenzgründer, die so Kontakt zu potenziellen Auftraggeben aufnehmen wollen. Am Samstag (3. Juli) werden sie sich dann von in mehreren Zelten auf dem Schadowplatz präsentieren. Bei Erfolg soll es eine zweite Auflage der Messe geben. Job! — die Messe, 3. Juli, 10 bis 16 Uhr, Schadowplatz

Wohnung zwei Mal abgefackelt: Kündigung ist rechtens

Urteil des Amtsgerichts CharlottenburgWohnung zwei Mal abgefackelt: Kündigung ist rechtens

Köln (rpo). Weil sie ihre Wohnung innerhalb kurzer Zeit gleich zwei Mal fahrlässig abgefackelt hatte, wurde einer Miterín fristlos gekündigt. Zu Recht, wie ein Gericht jetzt befand.Auf ein entsprechendes Urteil des Berliner Amtsgerichts Charlottenburg weist der Kölner Anwalt-Suchservice hin (Az.: 212 C 150/03). Im konkreten Fall hatte eine alkoholisierte Mieterin innerhalb kurzer Zeit gleich zwei Mal einen Brand in ihrer Wohnung verursacht. Der Vermieter, der die Frau schon beim ersten Zwischenfall abgemahnt hatte, verlangte daraufhin die Räumung der Wohnung. Mit ihrer Entscheidung gaben die Richter dem Vermieter Recht. Dieser habe anderen Mietern gegenüber Schutzpflichten. Ihm sei es deshalb nicht zuzumuten, das Mietverhältnis fortzusetzen. Auch stelle das gravierende Fehlverhalten der Frau für die übrigen Hausbewohner ein hohes Sicherheitsrisiko dar.

Gaza: Israel weitet Razzien aus

Rakete auf Menschengruppe abgeschossenGaza: Israel weitet Razzien aus

Jerusalem (rpo). Israel hat seine Razzien im Gazastreifen ausgeweitet. Dabei schossen Kampfhubschrauber am Donnerstag zwei Raketen auf Ziele bei Beit Hanun im nördlichen Gazastreifen ab. Es gab mehrere Verletzte. Nach Militärangaben galt der Angriff einer Gruppe von Personen, die Sprengsätze in der Nähe von Truppen verstecken wollten. In Beit Hanun wurde am Mittwochabend ein Aktivist der islamischen Hamas-Bewegung getötet, wie ein Sprecher der Organisation bestätigte. Östlich davon rissen israelische Planierraupen hunderte Olivenbäume nieder, wie Anwohner berichteten. Dabei wurden sieben Palästinenser verletzt. Ein Bauer bestätigte die Darstellung der israelischen Streitkräfte, wonach der Olivenhain von militanten Palästinensern als Versteck für selbst gebaute Raketen genutzt wurde. "Im Mai vergangenen Jahres haben sie Raketen von meiner Farm abgeschossen", sagte Abdulla Hamad. "Ich bat sie aufzuhören. Aber sie haben weiter gemacht und meiner Farm und meinem Haus Schaden zugefügt. Und jetzt haben sie es wieder getan." Der Vorstoß der israelischen Truppen nach nach Beit Hanun begann am Montagabend. Auslöser war ein palästinensischer Raketenangriff auf die nahe gelegene israelische Stadt Sderot. Dabei kamen zwei Bewohner ums Leben, unter ihnen ein dreijähriger Junge. Panzer und Bulldozer in RafahPanzer und Bulldozer rückten am Donnerstag auch in das Flüchtlingslager Rafah ein. Sie zerstörten mehrere Häuser. Bei einem Schusswechsel mit bewaffneten Palästinenser wurde nach Angaben von Ärzten ein neunjähriger Junge tödlich getroffen. Erst im Juni waren bei einer groß angelegten Offensive 40 Bewohner von Rafah getötet worden. Auf der wichtigsten Verkehrsverbindung im Gazastreifen lieferten sich bewaffnete Palästinenser und israelische Soldaten ein Gefecht. Nach Armeeangaben wurde ein Angriff auf die Siedlung Netzarim verhindert. Ein Angreifer sei von Schüssen getroffen worden. Der Armeerundfunk berichtete, ein Bewaffneter sei getötet worden. In dem sonst eher ruhigen Jericho im Westjordanland fielen am Donnerstag Schüsse, nachdem eine israelische Einheit mit mindestens zwei Panzern in die Stadt eingerückt war. Unter den 34 Festgenommenen sind nach Militärangaben auch acht gesuchte Extremisten. Einer von ihnen soll einen jungen Israeli umgebracht haben, der über das Internet von einer Palästinenserin nach Jericho gelockt worden sein soll. Nach dem Urteil des Obersten Gerichts in Jerusalem begannen Militärplaner damit, die Konsequenzen für die Planung der Sperranlage zum Westjordanland zu bestimmen. Die Entscheidung werde den Bau des Sperrzauns in der Nähe von Jerusalem um mehrere Monate verzögern, verlautete aus Regierungskreisen. Am Donnerstag ordnete das Oberste Gericht einen Baustopp in einem weiteren Teilabschnitt des Zauns nördlich von Jerusalem an. Die israelische Regierung übergab den USA unterdessen eine Liste mit nicht genehmigten jüdischen Siedlungen im Westjordanland, wie ein israelischer Regierungsbeamter mitteilte. Nach dem internationalen Friedensplan der Roadmap sollen alle diese Siedlungen abgebaut werden. Die US-Regierung hat sich zuletzt unzufrieden über den schleppenden Verlauf dieses Prozesses geäußert.

SPD-Chef will Beziehung zu Gewerkschaften retten

Müntefering trifft sich mit SommerSPD-Chef will Beziehung zu Gewerkschaften retten

Berlin (rpo). Der Streit zwischen Gewerkschaften und SPD-Spitze schwelt weiter. SPD-Chef Franz Müntefering warnte davor, den Streit mit den Gewerkschaften weiter eskalieren zu lassen. Müntefering wollte sich am Donnerstag mit dem DGB-Vorsitzenden Michael Sommer treffen, um den SPD-Gewerkschaftsrat am Montag vorzubereiten. IG-Metall-Chef Jürgen Peters warf der Bundesregierung in der "Welt" vom Mittwoch vor, die "soziale Schieflage" noch zu verschärfen. Regierungssprecher Béla Anda wies die Kritik zurück. Jeder könne nachvollziehen, warum die Agenda 2010 habe eingeführt werden müssen, sagte er in Berlin. Die Politik von Rot-Grün führe in die falsche Richtung, sagte Peters der Tageszeitung "Die Welt". "Wir erwarten, dass sich die SPD wieder über die Interessen der breiten Schichten Klarheit verschafft, anstatt dem Wollen und Drängen der Arbeitgeber und der Union nachzugeben." Anda verwies darauf, dass sich Vertreter anderer Gewerkschaften "durchaus nicht dem Dialog verweigern" wollten. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) sagte dem Berliner "Tagesspiegel" vom Mittwoch, Verdi-Chef Frank Bsirske werde nicht allein über den Kurs des Deutschen Gewerkschaftsbundes entscheiden. Vor Peters hatten Bsirske und der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Bauen, Agrar, Umwelt, Klaus Wiesehügel, der Bundesregierung vorgeworfen, mit ihrer Reformpolitik "auf ganzer Linie" versagt zu haben. Auch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD) wies die Kritik am Reformkurs scharf zurück. Zwar habe es gewisse Einschnitte gegeben, sagte Steinbrück der am Donnerstag erscheinenden Wochenzeitung "Die Zeit". Aber das rechtfertige nicht das "Gerede vom Abbruch des Sozialstaates". Der Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Wilhelm Schmidt, nannte die Kritik Bsirskes "außerordentlich unangemessen". Er setze aber auf "schrittweise wachsende Einsicht", sagte er am Mittwoch in Berlin. Auch Schmidt betonte, dass es keine einheitliche Meinung im Gewerkschaftslager gebe. Zudem sollten sich die Kritiker die Alternativen zu einer rot-grünen Bundesregierung vor Augen führen. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen, Volker Beck, verurteilte "Form und Pauschalität" der Gewerkschaftskritik. Diese Kritik sei destruktiv, sagte er am Mittwoch in Berlin. Er kündigte an, die Grünen würden weiter das Gespräch mit den Gewerkschaften führen. Nach Ansicht des Göttinger Parteienforschers Peter Lösche wollen die Gewerkschaften mit ihrer Kritik am Reformkurs der SPD-geführten Bundesregierung von ihren eigenen Problemen ablenken. Durch Mitgliederschwund und Aushebelung der Flächentarifverträge seien die Gewerkschaften "ungeheuer geschwächt" und retteten sich in "Verbalradikalismus", sagte Lösche den "Stuttgarter Nachrichten" vom Mittwoch. Nach Angaben der "Bild"-Zeitung sagte Müntefering am Dienstag vor der SPD-Bundestagsfraktion: "Ein Bruch mit den Gewerkschaften kann uns die Regierungsmehrheit kosten! Und euch die Mandate!" In einem am Mittwoch vorab veröffentlichten Interview mit dem "stern" betonte er: "Wir wollen beide miteinander was zu tun haben. Wir bleiben nahe beieinander, trotz alledem."

Heino und Hannelore: "Das kann es nicht sein"
Heino und Hannelore: "Das kann es nicht sein"

Paar will das Leben jetzt mehr genießenHeino und Hannelore: "Das kann es nicht sein"

Hamburg (rpo). Heinos Hannelore liege nach ihrem Herzinfarkt zwar noch auf der Intensivstation und sei noch sehr schwach, aber bereits wieder ansprechbar, wie der Schlagerbarde der "Bild"-Zeitung verriet. Konsequenz aus dem dramatischen Zwischenfall: Die beiden wollen jetzt "kürzer treten".Der 65-jährige Sänger sagte der "Bild"-Zeitung (Donnerstagausgabe): "Hannelore war rund um die Uhr für mich im Einsatz, immer auf dem Sprung." Das könne es nicht sein. "Wir werden unser Leben jetzt mehr genießen", kündigte Heino an. "Wem sollen wir noch etwas beweisen? Wir hatten doch alle Erfolge, die man haben kann." Hannelore müsse jetzt nur schnell wieder gesund werden. Ohne sie wüsste er nicht, was er machen solle. Die 61-Jährige hatte Anfang der Woche einen schweren Herzinfarkt erlitten, musste operiert werden und liegt auf der Intensivstation. Hannelore sei noch sehr schwach, aber wach und ansprechbar, betonte Heino. "Hätte man sie eine halbe Stunde später eingeliefert, wäre sie an dem Infarkt gestorben. Ich danke Gott, dass sie überlebt hat", sagte der Sänger. Die behandelnde Ärztin Helga Pischel sagte der Zeitung, Hannelore müsse mit dem Rauchen aufhören, ihre Ernährung umstellen und Stress vermeiden. Sonst sei die Gefahr eines neuen Herzinfarkts gegeben.

"Friedhof der Saurier" gefunden

Im Märkischen Kreis mehrere hundert Fundstücke entdeckt"Friedhof der Saurier" gefunden

Münster (rpo). Saurier-Forschern ist im nördlichen Sauerland ein sensationeller Fund gelungen. Sie entdeckten auf einem Gelände im Märkischen Kreis mehrere Hundert Fundstücke, ein wahrer "Saurier-Friedhof", wie die Experten des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe in Münster mitteilten.Für Deutschland einmalig sei die Tatsache, dass dies fossile Hinweise auf ganz unterschiedliche Gattungen seien, die alle vor rund 130 Millionen Jahren dort gelebt haben müssten. Nähere Einzelheiten sollen in der kommenden Woche bei einem Presse-Gespräch mitgeteilt werden. Die Fundstelle wird geheim gehalten, um die Ausgrabungen nicht durch Schaulustige oder Diebe zu gefährden. Deutschland ist für Saurierfunde ein relativ traditionsreiches Land, wie der Paläontologe Oliver Rauhut vom Berliner Museum für Naturkunde erklärte. Allerdings seien viele deutsche Fundstellen monospezifisch, das heißt, es wurde nur eine Saurier-Gattung gefunden. Die Zahl der Funde auf heutigem deutschen Gebiet geht Rauhut zufolge in die Tausende. Einer der ältesten beschriebenen Saurier, der auch als "Schwäbischer Lindwurm" bekannte Plateorsaurus, wurde 1837 in Deutschland gefunden. Erst 13 Jahre zuvor war weltweit zum ersten Mal ein Saurierfund wissenschaftlich beschrieben worden, der in England gefundene Megalosaurus, von dem allerdings nur einige wenige Knochen übrig waren. Die Zeit der Saurier begann vor 225 Millionen Jahren und endete vor 65 Millionen Jahren. Sie umfasst das Zeitalter des Mäsozoikums, des so genannten Erdmittelalters, das aus den Zeitaltern Trias, Jura und Kreide bestand. In Deutschland finden sich sehr viele Funde aus der Anfangszeit, dem Oberen Trias vor 220 Millionen Jahren. Aus dieser Zeit stammen vor allem Plateosaurus-Funde, laut Saurier-Experte Rauhut wurden in Deutschland mehr als 30 Skelette dieser Art gefunden. Generell stieß man auf viele Fisch-Saurier, da das heutige Gebiet Deutschlands damals größtenteils aus Meer bestand. Das heutige Europa war zu jener Zeit mehr oder weniger eine Ansammlung kleinerer Inseln. Auch das erste vollkomme Saurier-Skelett weltweit wurde in Deutschland gefunden: Zwei Jahre nach Charles Darwins Evolutionstheorie stieß man 1861 auf den Raubsaurier Compsognathus, der wegen seines Skelettbaus, der dem der Vögel ähnlich war, eine wichtige Stütze für die Evolutionstheorie war. Dieser Fund habe eigentlich eine wichtigere Rolle gespielt als der des ebenfalls 1861 in Deutschland gefundenen bekannten Urvogels Archaeopteryx, erklärte Rauhut. Beide Saurier lebten zur selben Zeit, im Oberjura vor 147 Millionen Jahren.

Barrosos Zitterpartie vor dem Europaparlament

Nach Linken und Grünen schließen auch Liberale Nein nicht ausBarrosos Zitterpartie vor dem Europaparlament

Straßburg (rpo). Wenn es nach den 25 Staats- und Regierungschefs ginge, hätte er den Job. Doch bevor der designierte EU-Kommissionspräsident José Manuel Durão Barroso sein Amt antreten kann, muss auch noch das Europaparlament zustimmen. Und das könnte für den 48 Jahre alten Portugiesen zu einer echten Zitterpartie werden.Zwar kann der Konservative mit der Unterstützung der Fraktion der Europäischen Volkspartei (EVP) rechnen, die mit rund 270 von insgesamt 732 Abgeordneten mit Abstand die größte Gruppe im neuen Parlament stellen wird. Doch wie sich das Lager aus den rund 70 rechten Populisten und Rechtsextremen verhalten wird, ist noch nicht abzusehen. Hinzu kommt, dass nach den Sozialisten (199 Abgeordnete) und Grünen (42 Abgeordnete) mittlerweile auch die Liberalen Bedenken angemeldet haben. Sie werden im neuen Parlament dank der Unterstützung von rechtsliberalen Franzosen und Vertretern des italienischen Ölbaum-Bündnisses rund 80 Abgeordnete zählen und damit die drittgrößte Gruppe stellen. Ihr britischer Chef Graham Watson macht keinen Hehl daraus, dass er über die Nominierung Barrosos alles andere als begeistert ist. Die Wahl sei in einem undurchsichtigen und obskuren Prozedere auf den Portugiesen gefallen. Das Europaparlament sei dabei von den Regierungen der 25 EU-Staaten vor vollendete Tatsachen gestellt worden. "Unter solchen Umständen kommt es schon mal vor, dass ein Parlament Nein sagt", warnt der Brite. Um die Zustimmung des Parlaments zu erhalten, benötigt Barroso die einfache Mehrheit der anwesenden Abgeordneten. Watson erinnert auch an das warnende Beispiel des früheren Kommissionspräsidenten Jacques Santer. Auch der luxemburgische Christdemokrat sei nach langem Streit als Kompromisskandidat aufgestellt worden - und habe die Wahl im Parlament nur mit Ach und Krach geschafft, mit einer dünnen Mehrheit von 19 Stimmen. Somit sei Santer schon von vornherein geschwächt gewesen. Und darunter habe "Europa fast fünf Jahre lang gelitten" - bis zum kollektiven Rücktritt der über Finanzskandale gestolperten Santer-Mannschaft im Februar 1999. Die Liberalen wollen nun Barroso in ihre Fraktion einladen und sich, so Watson, selbst ein Bild von ihm machen. Für den Fall, dass der designierte Kommissionspräsident nicht überzeugen sollte, sei ein Nein seiner Fraktion nicht auszuschließen. Noch skeptischer äußern sich Sozialisten und Grüne. Barroso habe in Portugal eine "verheerende, ultra-liberale Wirtschaftspolitik" betrieben, sagte ein Sprecher des bisherigen Vorsitzenden der sozialistischen Fraktion, Enrique Baron Crespo. Mit einer solchen Linie in Brüssel seien die Sozialisten auf keinen Fall einverstanden. Auch sei noch gut in Erinnerung, dass er unmittelbar vor dem Irak-Krieg als Gastgeber des Azoren-Gipfels die Kriegsherren George W. Bush, Tony Blair und Spaniens damaligen Regierungschef José María Aznar empfangen habe. Doch auch die Sozialisten wollen Barroso Gelegenheit geben, ihnen seine europapolitischen Vorstellungen zu erläutern. "Wir werden ihn vor allem fragen, was er für ein soziales Europa und nachhaltige Entwicklung tun will", sagte ein Sprecher der SPD-Delegation. Anschließend werde die Fraktion entscheiden, ob sie am 22. Juli für den Portugiesen stimmen werde. Die Grünen wollen bis dahin nach Verbündeten für ein Nein zu Barroso suchen. Es könne durchaus ein "linker Bogen" entstehen - von den Liberalen über die Sozialisten bis zur Fraktion der Europäischen Linken, der neben einigen Kommunisten auch die sieben deutschen PDS-Abgeordneten angehören, hofft der französische Grüne Gérard Onesta. Ob dies gelingt, werde sich bei den Verhandlungen der kommenden Tage zeigen, meint der deutsche Spitzengrüne Daniel Cohn-Bendit. In einem jedenfalls sind sich die Skeptiker einig: Falls Barroso nur mit knapper Mehrheit gewählt werden sollte, wird das die Zusammenarbeit mit dem Europaparlament und damit die neue Legislaturperiode belasten.

Nackte Jackson-Brust könnte für US-Sender teuer werden
Nackte Jackson-Brust könnte für US-Sender teuer werden

Entscheidung in den kommenden WochenNackte Jackson-Brust könnte für US-Sender teuer werden

Washington (rpo). Die berühmt-berüchtigte Nipplegate-Affäre hält die USA weiter in Atem. Die während der Superbowl-Show freigelegte Brust von Janet Jackson könnte den US-Sender CBS jetzt teuer zu stehen kommen.Die Rundfunkkommission muss über eine Belegschaftsempfehlung entscheiden, jede der 20 CBS-Stationen mit der Höchststrafe von 27.500 Dollar für die Ausstrahlung der umstrittenen Szenen zu belegen, wie die Nachrichtenagentur AP erfuhr. Die Gesamtstrafe für den Sender beliefe sich demnach auf 550.000 Dollar. Nach Angaben des Gewährsmanns, der mit der Angelegenheit vertraut ist, könnte eine Entscheidung in den kommenden Wochen fallen. CBS nahm zu den Angaben zunächst keine Stellung. Der Sänger Justin Timberlake hatte während eines Auftrittes zur Halbzeit des Superbowl an Jacksons Ledermieder gezerrt und so die Brust frei gelegt. Rund 90 Millionen Zuschauer wurden Zeugen des Auftritts. Anschließend gingen bei dem Sender 500.000 Beschwerden ein.

Vater von Jan Ullrich hofft auf Versöhnung mit seinem Sohn

Einsam und verlassen in Schleswig-HolsteinVater von Jan Ullrich hofft auf Versöhnung mit seinem Sohn

Berlin (rpo). Radprofi Jan Ullrich und sein Vater werner haben sich seit Jahren nicht gesehen. Doch Werner Ullrich hat die Hoffnung auf eine Versöhnung mit seinem Sohn noch nicht aufgegeben."Ich wünsche mir so sehr, dass mein Sohn den Weg zu mir findet", sagte der 54-Jährige, der seine Familie schon früh verlassen hatte, der Zeitschrift "Super Illu". Die beiden haben sich seit Jahren nicht mehr gesehen. Er habe in den vergangenen Jahren mehrfach versucht, mit seinem Sohn in Kontakt zu kommen, betonte Vater Ullrich. Das sei ihm jedoch nicht gelungen. "Ich weiß nicht, woran es liegt. Ob seine Berater ihm davon abraten, ihn beeinflussen", sagte Werner Ullrich. Der Zeitschrift zufolge lebt er in einem schleswig-holsteinischen Dorf seit Jahren einsam und verlassen. In seiner jüngst vorgestellten Autobiografie "Ganz oder gar nicht" schreibt der Radprofi, dass er sich eine Versöhnung mit seinem Vater vorstellen kann. "Ich suche ihn nicht, hätte aber nichts dagegen, wenn er sich bei mir melden würde. Vielleicht ist es ja noch nicht zu spät für uns", betont Jan Ullrich.

Berichte: Rund 4,25 Millionen Arbeitslose im Juni

Lage am Arbeitsmarkt bleibt offenbar angespanntBerichte: Rund 4,25 Millionen Arbeitslose im Juni

Hamburg/Berlin (rpo). Am Arbeitsmarkt ist auch im Juni keine Entspannung zu verspüren. Wie die Springer-Blätter "Bild" und "Welt" übereinstimmend berichten, waren Ende Juni runf 4,25 Millionen Menschen in Deutschland arbeitslos gemeldet.Die Zeitungen berufen sich auf erste Berechnungen der Bundesagentur für Arbeit. Dies seien zwar etwa 90.000 Erwerbslose weniger als im Mai gewesen, aber fast genauso viele wie vor einem Jahr. Damals waren 4,257 Millionen Arbeitslose gemeldet. Allerdings seien im vorigen Jahr noch rund 80.000 Teilnehmer an Trainingsmaßnahmen in der offiziellen Statistik berücksichtigt gewesen, berichteten die Zeitungen. Seit 2004 werden sie aus der Statistik herausgerechnet. Unter Berücksichtigung dieser Gruppe erreiche die Arbeitslosigkeit den höchsten Juni-Wert seit der Wiedervereinigung. Arbeitsmarktexperten machten die anhaltend schlechte Konjunktur für die Entwicklung verantwortlich. Die Bundesagentur für Arbeit gibt die Arbeitslosenzahlen am kommenden Dienstag in Nürnberg bekannt.

US-Truppen werden gegen Pocken und Milzbrand geimpft

Gegner sollen von Biowaffen-Einsatz abgeschreckt werdenUS-Truppen werden gegen Pocken und Milzbrand geimpft

Washington (rpo). Offenbar geht das US-Militär weiter von einer Bedrohung durch Angriffe mit Biowaffen aus. Zehntausende Soldaten im Pazifik sowie im Nahen und Mittleren Osten werden gegen Pocken und Milzbrand geimpft. Das gab das pentagon bekannt.Die Impfung werde jedoch nicht wegen neuer konkreter Hinweise auf geplante Anschläge ausgeweitet, sondern weil inzwischen mehr Impfstoff zur Verfügung stehe, sagte der für Gesundheit zuständige stellvertretende Verteidigungsminister William Winkenwerder. Geimpft werden vorrangig Truppen in der Reichweite Nordkoreas. Jeder Soldat, der möglicherweise in Südkorea stationiert werden könnte, werde geimpft, hieß es in Washington. Allein das Wissen darum, dass US-Truppen geschützt seien, könne Gegner vom Einsatz von Biowaffen abschrecken, sagte Winkenwerder weiter. Milzbrand und Pocken blieben zwei der größten Bedrohungen für die Streitkräfte, erklärte Pentagonsprecher Bryan Whitman. Impfungen seien ein sicherer und verlässlicher Weg, die Truppen dagegen zu schützen.

"Amerikaner verstehen europäische Einigung nicht wirklich"

Schäuble weist US-Forderung nach EU-Beitritt der Türkei zurück"Amerikaner verstehen europäische Einigung nicht wirklich"

Berlin (rpo). US-Präsident George Bush hat sich mit seiner Forderung nach einem EU-Beitritt der Türkei nicht nur Freunde gemacht. Kritik an den Äußerungen kommt jetzt auch vom CDU/CSU-Fraktions-Vize Wolfgang Schäuble."Mit einem Türkei-Beitritt würde die Legitimität der EU in der Bevölkerung verloren gehen. Dann würde auch die Chance für eine wirkliche politische Einigung dramatisch sinken", sagte Schäuble dem "Handelsblatt" (Donnerstagsausgabe). Dies könne letztlich auch nicht im Interesse der Türkei sein. "Wir erlauben uns dies zu sagen und halten uns im Gegenzug mit Vorschlägen zurück, wie die USA ihr Verhältnis zu Mexiko gestalten. " Schäuble forderte eine selbstbewusstere Argumentation der Europäer. "Wir wollen etwas, was in den USA nicht vorstellbar ist: eine politische Einheit, an die Teile der Souveränität der Mitgliedsstaaten abgetreten werden. Die Amerikaner verstehen die europäische Einigung nicht wirklich." Der CDU-Politiker sprach sich zugleich dafür aus, dass der Bundestag künftig bereits über die Aufnahme von EU-Beitrittsverhandlungen mit entschieden darf. Eine Verknüpfung der Zustimmung der Union zur Verfassung und der Aufnahme von Beitrittsverhandlungen könne und werde es aber nicht geben.

USA erhöhen Kopfgeld für Sarkawi auf 25 Millionen Dollar

Mutmaßliches Versteck des Islamistenführers angegriffenUSA erhöhen Kopfgeld für Sarkawi auf 25 Millionen Dollar

Washington (rpo). Die US-Truppen im Irak verschärfen ihre Bemühungen, den im Land vermuteten El-Kaida-Terroristen Abu Mussab al Sarkawi zu fassen. So wurde das Kopfgeld für dessen Ergreifung auf 25 Millionen Dollar erhöht. Unterdessen wurde gemeldet, dass die US-geführten Truppen am Mittwoch ein mutmaßliches Versteck von Sarkawi-Anhängern angegriffen hätten.Der Jordanier hat sich zu einer Reihe von Anschlägen in Irak mit hunderten Toten bekannt. Die Anhebung der Prämie von 10 auf 25 Millionen Dollar gab das Außenministerium am Mittwoch bekannt. Dieselbe Summe war für Saddam Hussein ausgesetzt, der im Dezember gefasst wurde und seit Mittwoch unter der Obhut der neuen irakischen Übergangsregierung steht. Ein höheres Kopfgeld ist mit 50 Millionen Dollar nur für El-Kaida-Chef Osama bin Laden ausgesetzt. Am frühen Donnerstagmorgen haben die US-Streitkräfte in Irak zum vierten Mal binnen vier Wochen ein vermutetes Versteck von Sarkawis Netzwerk in Falludscha angegriffen. Dabei wurden nach Krankenhausangaben vier Personen getötet und zehn weitere verletzt. US-Truppen greifen vermutetes Sarkawi-Versteck anDie US-geführten Truppen in Irak haben am späten Mittwochabend erneut ein vermutetes Versteck von Anhängern Sarkawis in der Stadt Falludscha angegriffen. Wie US-General Mark Kimitt in der Nacht zum Donnerstag mitteilte, erfolgte der Angriff mit Präzisionswaffen aufgrund von irakischen und US-Geheimdienstinformationen. Angaben über Opfer lagen zunächst nicht vor. Augenzeugen hatten zuvor berichtet, dass ein Flugzeug ein Haus in Falludscha angegriffen habe und Ambulanzen und Sanitäter herbeieilten. Es war der vierte gezielte Angriff auf mutmaßliche Zarqawi-Anhänger seit Anfang Juni. Die US-Rgierung verdächtigt Zarqawi, Kontakte zum Netzwerk von Osama bin Laden zu unterhalten.

Cassini am Ziel: "Dinge laufen ab wie geplant"
Cassini am Ziel: "Dinge laufen ab wie geplant"

Raumschiff schwenkt in Umlaufbahn um Saturn einCassini am Ziel: "Dinge laufen ab wie geplant"

Pasadena/Darmstadt (rpo). Manöver gelungen: Ein einziges Funksignal ließ das NASA-Kontrollzentrum erbeben. Erbeben vom Jubel der Techniker, denen der Piep aus den Weiten des Alls verkündete: Cassini ist am Ziel. Die Forscher erwarten im Laufe des Tages die ersten spektakulären Fotos von den Ringen des Planeten.Kurz vor 06.00 Uhr (MESZ) bricht im NASA-Kontrollzentrum im kalifornischen Pasadena der Jubel los. Ingenieure und Wissenschaftler von NASA und der europäischen Raumfahrtbehörde ESA recken die Fäuste hoch, applaudieren und umarmen sich. Es ist ein Funksignal, das die Euphorie auslöst und die stundenlange Spannung im Kontrollzentrum aufhebt: Nach knapp sieben Jahren Flug ist das unbemannte Raumschiff "Cassini" in eine Umlaufbahn um den Saturn eingeschwenkt. "Die Dinge laufen ab wie geplant""Das Raumschiff hätte es nicht besser machen können", sagt Julie Webster, Chefin des für "Cassini" zuständigen NASA-Teams. Erleichterung auch im Raumkontrollzentrum der ESA in Darmstadt. "Die Dinge laufen ab wie geplant", sagt Missionsanalyst Michael Khan: "Wir sind jetzt in einem sicheren Orbit um Saturn." Das Einschwenken in eine Umlaufbahn war der gefährlichste Moment der multinationalen Mission seit dem Start von "Cassini" im Oktober 1997. Das über zwei Tonnen schwere Raumfahrzeug war in den vergangenen Tagen mit 111.000 Stundenkilometern auf Saturn zugerast, die 370fache Geschwindigkeit eines Formel-1-Wagens. Zwei Mal musste das Raumschiff durch eine Lücke zwischen den aus Eisbrocken bestehenden Saturnringen steuern und dabei eine Art Ballett aufführen. Zunächst drehte "Cassini" seine Parabolantenne wie einen Schild nach vorne, um sich gegen die Kollision mit Eis- oder Gesteinsbrocken zu wappnen. Anschließend drehte sich das Raumschiff um 180 Grad und startete für 96 Minuten sein Haupttriebwerk um abzubremsen. Nach einer weiteren Pirouette durchflog "Cassini" dann zum zweiten Mal das Ringsystem, diesmal mit einer Geschwindigkeit von "nur noch" 80.000 Stundenkilometern. All dies erledigte das Raumschiff vollautomatisch. "Es waren 96 Minuten Anspannung, länger als bei einem Fußballspiel", seufzt ESA-Wissenschaftsdirektor David Southwood nach dem geglücktem Manöver. Die "Cassini"-Mission zeige, dass die USA und Europa Großartiges leisten könnten, wenn sie gemeinsam handelten.Hauptaufgabe für Europäer kommt nochEs ist das erste Mal, dass ein Raumschiff in eine Umlaufbahn um den Saturn eintritt. Vier Jahre lang soll "Cassini" den zweitgrößten Planeten des Sonnensystems umkreisen und dabei mit Kameras, Radar und Spektrometern untersuchen. Das menschliche Wissen über den Saturn basiert weitgehend auf den Vorbeiflügen der US-Raumsonden "Pioneer", "Voyager 1" und "Voyager 2" aus den Jahren 1979 bis 1981. Da "Cassini" den Saturn insgesamt 76 mal umkreisen wird, ist ein Vielfaches an Daten über den Ringplaneten zu erwarten. "Alles, was wir bisher hatten, waren nur Schnappschüsse vom Saturn", erklärt Gerhard Schwehm, Chef der ESA-Planetenmissionen: "Jetzt können wir das Gesamtsystem in all seinen Facetten untersuchen." Für die Wissenschaftler ist der Saturn spannend, weil er einem Modell des Sonnensystems im kleineren Maßstab gleicht. Die Forscher gehen davon aus, dass auch die Sonne einmal von einem scheibenförmigen Ringsystem umgeben war, aus dem sich im Laufe von Millionen Jahren dann die Planeten gebildet haben. Interessant ist der Saturn auch wegen seiner mindestens 31 Monde. Darunter hat der Saturnmond Titan bereits die Größe eines kleinen Planeten. Auf ihm gibt es eine Atmosphäre, vermutlich auch Vulkane und Meere aus flüssigem Methan. Die Erforschung des Titan gilt im Rahmen der "Cassini"-Mission als Hauptaufgabe der Europäer. Ende 2004 wird das Raumschiff über dem Saturnmond die im Auftrag der ESA gebaute Sonde "Huygens" abwerfen. Die einem übergroßen Wok ähnliche Landeeinheit soll an Fallschirmen auf die Oberfläche schweben und dabei Temperatur, Winde und die Zusammensetzung der Atmosphäre messen. Einmal am Boden angekommen ist die Lebensdauer der Sonde sehr begrenzt. Auf Titan herrschen Temperaturen um die minus 200 Grad Celsius.

Thierse verlangt Sonderbehandlung für Ostdeutschland

Negative Wirkungen würden "im Osten überwiegen"Thierse verlangt Sonderbehandlung für Ostdeutschland

Chemnitz (rpo). Bundestagspräsident Wolfgang Thierse macht sich für die ostdeutschen Länder stark. Bei den neuen Hartz-IV-Gesetzen müsse eine Sonderregelung für den Osten her.Bei der Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe müsse die besondere Situation in Ostdeutschland berücksichtigt werden, sagte Thierse der Chemnitzer "Freien Presse" (Donnerstagausgabe). Die negativen Wirkungen der Reformen würden im Osten überwiegen. Dabei verwies er auf die hohe Zahl der Arbeitslosenhilfeempfänger und das schlechtere Job-Angebot im Vergleich zum Westen. Nach Ansicht des ostdeutschen SPD-Politikers wäre es ungerecht, wohlhabende West-Kommunen genauso wie die ärmeren Städte und Gemeinden im Osten zu entlasten. "Es muss nach Bedürftigkeit gehen, wenn die zusätzlichen Milliarden verteilt werden", unterstrich der Bundestagspräsident.