Alle Artikel vom 25. Januar 2004
Gates: Spams bald kein Problem mehr

Gehören lästige Mails der Vergangenheit an?Gates: Spams bald kein Problem mehr

Kairo (rpo). Spam-Mails könnten schon bald kein Problem mehr sein. Das glaubt Microsoft-Boss Bill Gates. Sein Unternehmen will die lästigen Werbe-E-Mails bekämpfen. "Die Spams werden in 18 Monaten kein ernsthaftes Problem mehr darstellen", sagte Gates am Sonntag bei einem Besuch in Kairo. Sein Konzern habe bereits mehrere "bestimmte Lösungen" gegen die unerwünschte Mailschwemme erarbeitet. Spam-Mails machen nach Angaben von Fachleuten mittlerweile mehr als die Hälfte des weltweiten E-Mail-Verkehrs aus und sorgen bei Internetnutzern zunehmend für Verdruss und steigende Kosten durch zeitraubendes Aussortieren.

Geflügelpest jetzt auch in Indonesien

Bislang keine Menschen infiziertGeflügelpest jetzt auch in Indonesien

Jakarta/Bangkok (rpo). Die Geflügelpest in Asien zieht immer größere Kreise und hat auch Indonesien erreicht. In Vietnam sind bereits sechs Menschen gestorben. Die WHO zeigt sich besorgt.Die Regierung in Jakarta bestätigte am Sonntag den Ausbruch der Krankheit bei mehreren Millionen Hühnern. Auf Menschen sei der Erreger der Vogelgrippe aber nicht übergesprungen, erklärte ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums. Mit einem Impfstoff für den Menschen ist nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erst in mehr als sechs Monaten zu rechnen. Der WHO-Sprecher für die betroffene Region, Peter Cordingley, sagte am Sonntag der Nachrichtenagentur AP, wahrscheinlich stehe eine Impfung im nächsten Winter zur Verfügung. Auf ihrer Web-Seite erklärte die WHO, Befürchtungen, das Virus könne mutieren, hätten sich bewahrheitet. Das erschwere die Suche nach einem Impfstoff. WHO-Sprecher Dick Thompson sagte in Genf, seine Organisation sei besorgt, weil der Erreger der Geflügelpest offenbar gegen die üblichen Influenza-Medikamente resistent sei. Die WHO wolle in der kommenden Woche um Spenden bitten, damit die Behörden in den betroffenen Ländern bei der Schlachtung kranker Tiere die notwendigen Hygiene-Maßnahmen einhalten könnten, sagte Thompson weiter. So sei es wichtig, die Helfer mit Schutzanzügen und Masken auszustatten. Außerdem sollten Geflügelbauern entschädigt werden. Schon sechs ToteBisher haben sich nur in Vietnam und Thailand Menschen mit der Geflügelpest angesteckt. Sechs Patienten in Vietnam und vermutlich einer in Thailand starben daran. Alle infizierten sich beim Kontakt mit erkrankten Tieren. Die WHO befürchtet jedoch, das Virus könne sich mit dem menschlichen Grippe-Erreger vermischen. Dann wären auch Übertragen von Mensch zu Mensch möglich. Auch in Thailand breitete sich die Geflügelpest weiter aus. Die Behörden bestätigten, auf zwei weiteren Höfen seien erkrankte Tiere entdeckt worden. Damit sind jetzt drei Höfe betroffen. Ministerpräsident Thaksin Shinawatra räumte erstmals ein, schon seit Wochen Hinweise auf einen Ausbruch der Geflügelpest gehabt zu haben. Ohne konkrete Testergebnisse die Öffentlichkeit zu informieren, hätte jedoch nur zu Panik geführt, erklärte er. Die Regierung in Bangkok hatte einen Ausbruch der Geflügelpest wochenlang abgestritten und erklärt, die erkrankten Tiere litten an der Hühnercholera oder einer anderen für Menschen ungefährlichen Infektion. Erst am Freitag bestätigten die Behörden dann die Geflügelpest. Der stellvertretende Vorsitzende der oppositionellen Demokratischen Partei, Abhisit Vejjajiva, warf der Regierung vor, die Öffentlichkeit in die Irre geführt zu haben. Damit seien Menschen gefährdet worden. Für Thaksin ist es die wahrscheinlich schwerste Krise seit seinem Amtsantritt 2001. Am Sonntag wurden hunderte Soldaten und rund 60 Häftlinge in die betroffenen Provinzen gebracht. Sie sollten bei der Schlachtung von möglicherweise infizierten Tiere helfen. China verhängt ImportverboteMassenschlachtungen gab es auch in Vietnam, Kambodscha, Südkorea, Japan und Taiwan. In Vietnam wurden bisher mehr als drei Millionen Tiere getötet, in Thailand waren es mehr als sieben Millionen. China verhängte am Sonntag ein Importverbot für Geflügel aus Thailand und Kambodscha. In Vietnam wird derzeit ein achtjähriges Mädchen behandelt, das wahrscheinlich an der Geflügelpest erkrankt ist. Zwei Jungen im Alter von sechs und sieben Jahren erkrankten in Thailand.

Besiktas-Spiel nach fünf Platzverweisen abgebrochen

Sportgericht muss über Chaosspiel entscheidenBesiktas-Spiel nach fünf Platzverweisen abgebrochen

Istanbul (rpo). Die Partie zwischen dem türkischen Meister Besiktas Istanbul und Samsunspor ist vorzeitig abgebrochen worden. In dem Chaos-Spiel hatte der Unparteiische fünf Platzverweise gegeben. Die Partie wurde in der 83. Minute beim Stand von 1:4 aus Sicht der Gastgeber abgebrochen, nachdem gleich fünf Besiktas-Akteure die Rote (3) beziehungsweise Gelb-Rote Karte gesehen hatten. Das Sportgericht muss nun über die Wertung des Spiels entscheiden. Für den Liga-Spitzenreiter aus Istanbul wäre es die erste Niederlage in der 18. Saisonpartie gewesen. Den Ehrentreffer für Besiktas erzielte vor 20.000 Zuschauern Daniel Pancu (21.), der in der 69. Minute dann allerdings ebenso wie bereits zuvor Antonio Carlos Zago (26.), Ibrahim Üzülmez (41.) und Ahmed Yildirim (44.) des Feldes verwiesen wurde. Die Karte, die letztendlich zum Spielabbruch führte, weil bei den Gastgebern nur noch sechs Akteure auf dem Feld standen, sah Gökhan Zan (83.).

Handball: Schweiz und Tschechien ziehen in Hauptrunde ein

Tschechen in deutscher GruppeHandball: Schweiz und Tschechien ziehen in Hauptrunde ein

Koper (rpo). Drei weitere Teilnehmer der Hauptrunde bei der Handball-EM stehen fest: Die Schweiz Serbien und Montenegro sowie Tschechien sind weiter. Damit sind alle Gegner der deutschen Mannschaft bekannt. Die vom ehemaligen Bundestrainer Arno Ehret betreuten Schweizer schafften den Einzug in die zweite Gruppenphase durch einen 25:22 (13: 12)-Sieg gegen die Ukraine. In der "deutschen" Gruppe D gewann Serbien und Montenegro gegen Polen 38:29 (19:10). Die Tschechen erreichten nach dem 30:30 (17:15) gegen Island nur dank des gewonnenen direkten Vergleichs mit den Nordeuropäern (beide 1:5 Punkte) die Hauptrunde. Damit steht auch der letzte Hauptrundengegner der deutschen Mannschaft fest. Neben Tschechien (Dienstag) trifft das Team von Bundestrainer Heiner Brand auf Gastgeber Slowenien (Mittwoch) und den WM-Sechsten Ungarn (Donnerstag). In der anderen Gruppe spielen Olympiasieger Russland, Titelverteidiger Schweden, die Schweiz, Weltmeister Kroatien, Dänemark und Spanien. Den Sieg in der Gruppe A und damit die beste Ausgangsposition sicherte sich Russland durch einen 30:27 (16:12) gegen Schweden. Der Olympiasieger ist damit das einzige verlustpunktfreie Team in Slowenien. Weltmeister Kroatien reichte ein 32:32 (13:16) gegen Portugal zu Platz eins in der Gruppe B. Slowenien verwies in der Gruppe C durch einen 30:30 im direkten Duell Ungarn dank der besseren Tordifferenz auf Rang zwei. Nur die jeweils ersten beiden der zwei Sechsergruppen erreichen das Halbfinale am Samstag in Ljubljana. Die besten Drei der EM lösen das Ticket für die Welttitelkämpfe im kommenden Jahr in Tunesien.

Clement: BA-Zentrale wird heruntergefahren

700 Stellen sollen abgebaut werdenClement: BA-Zentrale wird heruntergefahren

Berlin (rpo). Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement greift in der Nürnberger Zentrale der Bundesagentur für Arbeit (BA) durch: Die Anzahl der Stellen soll um 700 auf 400 sinken. "Wir werden in den Ländern, in den Städten und Gemeinden die Arbeirtsagentur vorort haben, sie wird zusammenarbeiten mit den Kommunen", sagte Clement am Sonntagabend im ZDF. Dezentralisierung sei "genau das richtige Stichwort". Der Minister fügte hinzu: "Wir wollen aus der Agentur eine moderne kundenorientierte Dienstleistungsagentur machen. Wir sind auf einem sehr guten Weg. Die Agentur muss sich an den Menschen orientieren, an denen, die Arbeit suchen." Zu den Anforderungen an den Nachfolger des gescheiterter BA-Chefs Florian Gerster sagte Clement, er müsse die Mitarbeiter und die Führungsgruppe mitnehmen "und das gesamte Gewoge drumherum aushalten". Das sei viel, aber natürlich auch eine reizvolle und spannende Aufgabe, "denn hier kann man mehr für das Gemeinwohl tun, als in fast jedem anderen Job in Deutschland".

Kondition und Ausdauer bewiesen

Turnverein RommerskirchenKondition und Ausdauer bewiesen

Die Popularität des Deutschen Sportabzeichens ist beim Turnverein Rommerskirchen (TVR) ungebrochen: So haben im vergangenen Jahr 27 Sportler die erforderlichen Leistungsprüfungen abgelegt, wofür sie jetzt im Eckumer Vereinslokal "Zur Post" mit Urkunden und Abzeichen ausgestattet wurden.

Sonderzug fährt wie geschmiert

"Stunk in Neuss" zum ersten Mal in NordstadthalleSonderzug fährt wie geschmiert

Ob nach Westen oder Osten: Zu welchen Klängen kann ein Sonderzug schon besser starten als zu denen von Glenn Miller"s "Chattanooga choo choo"? Die führten einst schon Udo Lindenbergs "Sonderzug nach Pankow" auf ungeahnte Erfolgswege, und vielleicht verhelfen sie auch dem jetzt von Neuss aus gestarteten "Sonderzoch nach Venlo" zu ähnlichen Meriten. Mit dem "Sonderzoch nach Venlo" geht es in diesem Jahr bei der Stunk-Sitzung in der Nordstadthalle um Karnevalsexport in die Niederlande.

"Immer loyal zur Vaterstadt stehen"

Bürgerversammlung mit der Stadtspitze in Uedesheim"Immer loyal zur Vaterstadt stehen"

Der Saal in den Rheinterrassen war festlich dekoriert, allerdings galt das den Karnevalisten. Die Probleme Sonntag Morgen waren ernster, denn Karl Rüdiger Himmes, Vorsitzender des Bezirksausschusses Uedesheim, hatte zur traditionellen Bürgerversammlung eingeladen.

Gedenkgottesdienst für Schwester Lioba

Inbegriff des Gymnasiums MarienbergGedenkgottesdienst für Schwester Lioba

Lange Zeit war sie der Inbegriff des Gymnasiums Marienberg: Als engagierte Direktorin kümmerte sich Schwester Maria Lioba mit viel Umsicht und Liebe um "ihre" Schülerinnen.

Ökumene vor Ort

Ökumenischer StadtgottesdienstÖkumene vor Ort

Von Carina Wernig

Rustemeier und Vis neue Senatoren

Büdericher HeinzelmännchenRustemeier und Vis neue Senatoren

Die Karnevalsgesellschaft (KG) Büdericher Heinzelmännchen hat sich mit ihrem Senatorenfrühschoppen stilecht auf die "fünfte Jahreszeit" eingestimmt. Mit donnernden "Helau"-Rufen wurde das Düsseldorfer Prinzenpaar Rüdiger I. und "Venetia" Sandra mit der gesamten Adjutantur empfangen.

Meditatives Tanzen

Leitwort: "Zwischen Gott und Welt"Meditatives Tanzen

Der Tanzkreis der katholischen Pfarrgemeinde Heilig Geist in Büderich richtet ein "Meditatives Tanzseminar" aus. Leitwort: "Zwischen Gott und Welt", Termin: Freitag und Samstag, 27. und 28. Februar.

"Immer nur reden und stöhnen ist zu wenig"

Alwine Caplan sammelt für bedürftige Menschen"Immer nur reden und stöhnen ist zu wenig"

"Mir ist die Not anderer Menschen nicht gleichgültig", sagt Alwine Caplan aus Osterath über ihre Motivation, den Armen und Obdachlosen in Düsseldorf zu helfen. Immer nur reden und stöhnen sei zu wenig im Kampf gegen die Armut.

Starke Vorstellung gegen schwachen Gegner

Regionalliga-Handballerinnen des Neusser HVStarke Vorstellung gegen schwachen Gegner

Von der deftigen Auswärtsschlappe aus der Vorwoche zeigten sich die Regionalliga-Handballerinnen des Neusser HV gut erholt. Durch einen klaren 35:23-Heimsieg gegen den HSC Eintracht Recklinghausen holte der NHV wichtige Punkte gegen den Abstieg.

Tessandra blieb in der Startmaschine hängen

Galopprennen am Neusser HessentorTessandra blieb in der Startmaschine hängen

Die spektakulärste Szene bei den Galopprennen am Samstag am Neusser Hessentor ereignete sich am Start des letzten Rennens: Die schon neunjährige Stute Tessandra wurde in der Startmaschine unruhig und verhakte sich, auf dem Allerwertesten sitzend, mit einem Huf im Gestänge der Startmaschine, während das Feld mit einem Höllentempo auf die 1500-Meter-Strecke ging.

Zwei "Fünfer" brachen dem TVK das Genick

Gastgeber boten ordentliche LeistungZwei "Fünfer" brachen dem TVK das Genick

Der Manager war zufrieden, der Trainer sah die Angelegenheit schon etwas differenzierter: Die 22:27-Niederlage (Halbzeit 12:14) des TV Korschenbroich gegen den aktuellen Regionalliga-Spitzenreiter LTV Wuppertal gehört in die Kategorie "vielleicht wäre doch mehr drin gewesen."

Beste Werbung für Schlagerspiel am Freitag

TSV Bayer: 33:28-Sieg in KonstanzBeste Werbung für Schlagerspiel am Freitag

Draußen vor der Konstanzer Schänzle-Sporthalle fiel der Schnee in dichten Flocken, drinnen legten die Dormagener Handballer ein flottes Tänzchen aufs Parkett. Sekunden zuvor hatte Michiel Lochtenbergh mit einem verwandelten Kempa-Trick nach Zuspiel von Martin Baekhoej den Schlusspunkt zum 33:28-Sieg (Halbzeit 17:13) des TSV Bayer über die HSG Konstanz gesetzt.

Mit Ernst Stenzel geht nun eine Ära zu Ende

Volleyballkreistag des Kreises Neuss/GrevenbroichMit Ernst Stenzel geht nun eine Ära zu Ende

Am Mittwochabend ging beim Volleyballkreis Neuss-Grevenbroich eine Ära zu Ende. Ernst Stenzel, lange Zeit Vorsitzender der Volleyballabteilung des TSV Bayer Dormagen, legte zum Bedauern aller Anwesender sein Amt als 2. Vorsitzender des Volleyballkreises nieder und zieht sich nach 20 Jahren ehrenamtlicher Arbeit nun vollends zurück.

Integrationschancen

Ingeborg Heinze, Juristin und GleichstellungsbeauftragteIntegrationschancen

Der Begriff "Arbeit" steht augenblicklich im Mittelpunkt des Medieninteresses. Es geht um Arbeitslose, -kräfte, -nehmer, -geber, -amt, -markt, -vermittlung, -zeit, -platz oder -recht. Unsicherheit macht sich seit langem breit, Unzufriedenheit und Unglaubwürdigkeit ebenso. Selbst aktiv werden: Diesen Rat gibt Ursula Dittrich vom Arbeitsamt allen Frauen. Ursula Dittrich, Beaufragte für Chancengleichheit des Arbeitsamtes Mönchengladbach. NGZ-Foto: A. Woitschützke -->

Eintracht hat Jubiläum vorbereitet

Männergesangverein (MGV) Eintracht KleinenbroichEintracht hat Jubiläum vorbereitet

Die Weichen fürs Jubiläum sind gestellt: Die Generalversammlung des Männergesangvereins (MGV) Eintracht Kleinenbroich stand ganz im Zeichen des 150-jährigen Bestehens.

Bischof Mussinghoff weiht die neue Fahne

Generalversammlung der St.-Sebastianus-SchützenBischof Mussinghoff weiht die neue Fahne

Traditionen entstehen, wenn etwas so viel Faszination und Energie entfaltet, dass Menschen in dessen Bann gezogen werden. Die St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft in Korschenbroich hat Tradition, eine 500 Jahre währende sogar, und sie erfreut sich auch heute noch großer Popularität.

Von Körperpflege bis Bio-Fleisch

Aktionswoche zum Thema "Frau und Gesundheit"Von Körperpflege bis Bio-Fleisch

Sie haben alle an einem Strang gezogen. Und es hat sich gelohnt. Denn das Experiment "Korschenbroicher Aktionswoche 'Frau und Gesundheit'" war ein voller Erfolg. Sechs Tage lang standen Körper und Gesundheit der Frau im Mittelpunkt. Groß war das Informationsangebot, mit dem die erste Aktionswoche "Frau und Gesundheit" aufwartete. NGZ-Foto: Reuter

Bommes folgt dem Vorsitzenden Lay

Neuwahlen beim Pescher Kirchenchor St. MarienBommes folgt dem Vorsitzenden Lay

Der Kirchenchor der katholischen Pfarrgemeinde St. Marien blickt zuversichtlich in die Zukunft. Das wurde jetzt in der Jahreshauptversammlung der 36-köpfigen Gemeinschaft deutlich. Sie hieß Gemeindereferent Manfred Schmitz willkommen, der als Nachfolger von Harald Brouwers als Präses des Chores wirken wird.

Union plant Resolution

Initiative gegen FluglärmUnion plant Resolution

Die CDU-Fraktion möchte eine Initiative gegen den Fluglärm in den Rat bringen und in einer Resolution "sehr deutlich artikulieren, dass es so nicht weiter gehen kann". Das sagte Norbert Kallen, der Vorsitzende, nach der Klausurtagung der Union in Kevelaer.

Die Vielfalt des Niederrheins

Ursula Ringes-SchagesDie Vielfalt des Niederrheins

Die Kaarster Künstlerin Ursula Ringes-Schages verwandelte ihr Haus an der Rheinstraße am Sonntag in ihre persönliche Galerie, die allen Interessierten offen stand. Die 47-Jährige hat in den vergangenen Monaten etliche neue Arbeiten geschaffen.

Realschüler helfen Kindern in Afghanistan

Spenden-Marathon war Auftakt für Hilfs-ProjektRealschüler helfen Kindern in Afghanistan

Afghanische Kinder wachsen anders auf als deutsche Kinder. Diese Erfahrung können die Schüler der Jüchener Realschule nun durch persönliche Kontakte mit diesem Land machen. Zum Tag der offenen Tür startete am Wochenende das "Sozial-Projekt" mit einem Wohltätigkeitslauf, dessen Erlös der Afghanischen Kinderhilfe Deutschland zugute kommt.

Kein Spielraum für politische Gestaltung

Am Montag Haushaltsberatung in JüchenKein Spielraum für politische Gestaltung

Am Montag, 16 Uhr, wird sich der Jüchener Hauptausschuss zur Haushaltsberatung treffen. "Wenig Reibungspunkte" sieht Thomas Klotsche von den Bündnisgrünen in dem von Kämmerin Margarete Kranz vorgelegten Zahlenwerk: "Denn auf Grund der leeren Kassen haben wir so gut wie keinen Spielraum mehr", urteilt er.

BSV-Regiment steht unter neuer Leitung

Wahlen in GustorfBSV-Regiment steht unter neuer Leitung

Gut 130 Mitglieder sorgten am Sonntag bei der Jahreshauptversammlung des Bürgerschützenvereins für ein rappelvolles Jugendheim: Die Sitzgelegenheiten jedenfalls waren restlos ausgeschöpft, nicht wenige Schützen folgten dem Verlauf der Zusammenkunft stehend. Zum Nachfolger Körfers gewählt: Peter-Josef Pfeiffer

Von Grevenbroich nach Japan

Kartenspiel "Magic". "Pro Tour-Qualifikation"Von Grevenbroich nach Japan

Laura Norkos sitzt an einem Tisch vor dem Saal des Jugendtreffs St. Josef und teilt die Karten aus. Die junge Gelsenkirchenerin trägt ein T-Shirt mit dem Aufdruck "Magic". Sie ist hier, um jedem die Regeln des auf den ersten Blick ungewöhnlichen Spiels zu erklären. Doch das haben nur die wenigsten nötig. Zwischen Hügelriesen und Plünderern: Magic-Fans spielten in der Südstadt um die Qualifikation zum Pro-Turnier in Japan. NGZ-Foto: M. Reuter

Collage über Nudeln

Ausstellung in der Galerie-WerkstattCollage über Nudeln

Wenn der Alltagsstress überhand nimmt, ist guter Rat teuer. Möglichkeiten, sich zu entspannen und neue Kraft zu schöpfen, gibt es genug. Ein Weg von vielen ist die Beschäftigung mit der Kunst. "Andere meditieren, um Ruhe zu finden, und wir malen."

Wärme durch Contracting?

Neue Grundschule in ZonsWärme durch Contracting?

Bei der Sanierung der ehemaligen Hauptschule, die in eine zweizügige Grundschule umgewandelt wird, steht auch die Erneuerung des Heizungssystems auf dem Programm. Das Zauberwort heißt "Wärme-Contracting". Zumindest für die Vertreter der Christdemokraten.

Afrika-Cup: Winnis Löwen spielen nur Remis

Kamerun kommt nicht über 1:1 gegen Algerien hinausAfrika-Cup: Winnis Löwen spielen nur Remis

Sousse (rpo). Titelverteidiger Kamerun ist beim Afrika-Cup noch nicht so recht in Form. Die Mannschaft von Winfried Schäfer kam zum Auftakt nicht über ein 1:1 gegen Algerien hinaus. Die "unbezähmbaren Löwen" liegen in der Gruppe C vorerst hinter der ägyptischen Auswahl, die Simbabwe 2: 1 bezwang, auf dem zweiten Platz. Den nächsten Auftritt hat der Afrika-Cup-Sieger von 2000 und 2002 am Donnerstag gegen Simbabwe. Stürmer Patrick Mboma hatte Kamerun zunächst in der 43. Minute auf die Siegerstraße gebracht, doch Brahim Zafour sorgte sieben Minuten nach der Pause für den 1:1-Endstand. In der Schlussphase vergab die Schäfer-Elf dann den möglichen Sieg. Der frühere Bundesligacoach des Karlsruher SC und des VfB Stuttgart vertraute in seiner Elf dabei auf drei Bundesligaprofis. So standen Lucien Mettomo und Bill Tchato vom 1. FC Kaiserslautern sowie Mohamadou Idrissou von Hannover 96 in der Startformation. Einen Sieg verbuchten die Kameruner dafür vor dem Spiel. Der afrikanische Fußball-Verband (CAF) genehmigte die einteiligen Fußball-Trikots, lediglich ab dem Viertelfinale müssen die Kameruner wieder die ursprüngliche Spielkleidung tragen. Erst am Freitag hatte sich Fifa-Boss Sepp Blatter eingeschaltet und die Trikots als irregulär bezeichnet.

Spanien: Valencia leistet sich Heimniederlage

Real übernimmt die SpitzeSpanien: Valencia leistet sich Heimniederlage

Madrid (rpo). In der spanischen Liga hat der bisherige Tabellenprimus aus Valencia eine Heimniederlage hinnehmen müssen. Dadurch gelang Real Madrid der Sprung an die Spitze der Primera Division. Der Gegner von Bayern München im Achtelfinale der Champions League bezwang am 21. Spieltag den FC Villarreal mit 2:1 und profitierte zudem von einem Patzer des bisherigen Erstplatzierten FC Valencia. Der frühere Champions-League-Finalist leistete sich eine 0: 1-Heimniederlage gegen CA Osasuna. Real weist nunmehr 46 Zähler auf, Valencia hat 44 Punkte auf der Habenseite. In Madrid erzielten Santiago Solari (14.) und Weltstar Ronaldo (54.) die Tore zur 2:0-Führung der Gastgeber. Sergio Ballesteros konnte in der 86. Minute nur noch verkürzen. In Valencia machte Mauricio Pellegrino mit seinem Treffer (45.) die Überraschung perfekt. Damit endete für den Ex-Meister eine ernüchternde Woche. Valencia hatte erst am vergangenen Mittwoch eine 0:3-Niederlage gegen Real im Pokal kassiert. Einen Aufwärtstrend zeigte unterdessen Vizemeister Real Sociedad San Sebastian. Die Basken feierten einen 5:2-Auswärtssieg bei Celta Vigo, liegen in der Tabelle aber weiterhin auf einem Mittelfeldrang.

Handball: Nationalteam verspielt gute Ausgangsposition
Handball: Nationalteam verspielt gute Ausgangsposition

Deutschland -Frankreich 29:29Handball: Nationalteam verspielt gute Ausgangsposition

Koper (rpo). Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat sich den Sieg gegen Frankreich bei der Europameisterschaft in Slowenien aus der Hand nehmen lassen. Die Mannschaft von Heiner Brand kam zu einem Unentschieden - und verlor damit ihre glänzende Ausgangsposition für das weitere Turnier. Trotz einer Drei-Tore-Führung zweieinhalb Minuten vor dem Ende kam das Team von Bundestrainer Heiner Brand gegen Ex-Weltmeister Frankreich nicht über ein 29:29 (14:13) hinaus und geht nach dem verpassten zweiten Erfolg im dritten Vorrundenspiel mit nur einem Punkt in die zweite Gruppenphase. "Nun wird es schwer mit dem Halbfinale. Über den Titel machen wir uns zur Zeit jedenfalls überhaupt keine Gedanken", meinte Brand, dessen Mannschaft am Dienstag (20.30 Uhr) in Ljubljana zunächst auf Tschechien trifft und dort ebenso wie danach gegen Gastgeber Slowenien und Ungarn auf Siege angewiesen sind, um die Chance auf das Halbfinale zu wahren. Christian Schwarzer überzeugtVor 2500 Zuschauern in der "Hall Bonifika" konnten ein erneut in Weltklasseform auftrumpfender Kieler Keeper Henning Fritz (12 Paraden) sowie die besten Werfer Christian Schwarzer (7/Lemgo), Florian Kehrmann (6/Lemgo) und Pascal Hens (6/Hamburg) den Sieg nicht perfekt machen. Zwei Tage nach der Frustbewältigung gegen Polen (41:32), die der Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) nach der Auftakpleite gegen Serbien-Montenegro (26:28) die Hauptrundenteilnahme sicherte, fehlte den Deutschen am Ende gegen teilweise überhart agierende Franzosen Cleverness und eine Portion Glück. Nach umstrittenen Zeitstrafen gegen Volker Zerbe und Klaus-Dieter Petersen gab das Brand-Team noch eine 29:26-Führung aus der Hand. "Ich fühle mich um den Sieg betrogen", sagte Brand. "Wir müssen versuchen, jetzt in der Hauptrunde alles zu gewinnen, dann ist das Halbfinale noch drin", meinte Hens. Doch nach dem 38:29 (19:10)-Sieg von Serbien-Montenegro gegen Polen starten die Deutschen mit nur einem Punkt in die Hauptrunde und müssen selbst bei drei Siegen auf Schützenhilfe der Konkurrenz hoffen. Nur die jeweils ersten beiden der zwei Sechsergruppen erreichen das Halbfinale am Samstag in Ljubljana. Die besten Drei der EM lösen das Ticket für die Welttitelkämpfe im kommenden Jahr in Tunesien. Besonders vor dem WM-Elften aus Slowenien hat Brand im Kampf um die beiden vordersten Plätze der Hauptrundengruppe 2 größten Respekt: "Sie sind im eigenen Land unberechenbar und sehr gefährlich." Deutsches Team zeigte EinsatzwillenDas ohne Stefan Kretzschmar (Leistenoperation) und Frank von Behren (Knieprobleme) angetretene DHB-Team überzeugte in einer Neuauflage des letztjährigen WM-Halbfinals (23:22) gegen die mit fünf Bundesliga-Legionären angetretenen Franzosen zunächst vor allen Dingen durch großen Einsatzwillen. Zwar bekamen die Deutschen Welthandballer Bertrand Gille vom HSV Hamburg nicht in den Griff und liefen trotz einer zwischenzeitlichen 11:8 (23.)-Führung in der ersten Halbzeit insgesamt 15 Minuten einem Rückstand hinterher. Doch nach dem Wechsel zahlte sich bis zur hektischen Endphase die gute Abwehrarbeit und die Einwechslung von Pascal Hens aus. Dennoch erzielte Nikola Karabatic acht Sekunden vor dem Ende per Siebenmeter den glücklichen Ausgleich für Frankreich. Nervenstärke hatte die Brand-Sieben noch am vergangenen Freitag im Zitterduell mit Polen bewiesen. Eine Niederlage hätte das erste deutsche Vorrundenaus bei einer EM überhaupt bedeutet und Erinnerungen an längst vergessen geglaubte Krisenzeiten geweckt. "Es ist immer schlecht, wenn man ein Jahr lang in der zweiten Reihe steht. Außerdem bekommt man für die WM-Quali einen schweren Gegner zugelost", meinte Brand und war sich durchaus über die Gefahr des "Tanzes auf der Rasierklinge" bewusst. Doch angesichts der immer größer werdenden Leistungsdichte in der erweiterten Weltspitze schließt der Weltmeister von 1978 zukünftige "Aussetzer" seiner Profis nicht aus. Brand: "Ein Ausscheiden nach der Vorrunde kann immer passieren." STATISTIK:Deutschland: Fritz (THW Kiel), Ramota (TBV Lemgo); Schwarzer (7 Tore), Kehrmann (6/beide TBV Lemgo), Hens (6), Jansen (4/beide HSV Hamburg), Baur (3/1/TBV Lemgo), Zeitz (2/THW Kiel), Zerbe (1/TBV Lemgo)Tore für Frankreich: Karabatic (10/5), Bertrand Gille (6), Burdet (4), Guillaume Gille (4), Anquetil (3/2), Golic (3) für FrankreichZuschauer: 2500

Ifo-Chef: Lohnniveau in Ostdeutschland muss sinken

Investionsstandort verliert an AttraktivitätIfo-Chef: Lohnniveau in Ostdeutschland muss sinken

Berlin (rpo). Der Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts Ifo in München, Hans-Werner Sinn, plädiert für niedrigere Löhne in Ostdeutschland. Damit soll auf die EU-Osterweiterung reagiert werden. "Es muss sinken und sich mittelfristig irgendwo zwischen dem polnischen und dem westdeutschen Niveau einpendeln", sagte Ifo-Chef Hans-Werner Sinn der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "Die Welt". Nach der EU-Osterweiterung würden die ostdeutschen Länder als Investitionsstandort an Attraktivität verlieren. "Die Ursache liegt in einem gewaltigen Lohngefälle. In Ostdeutschland sind die Löhne fünf Mal so hoch wie in Tschechien und Polen. Deshalb sind die neuen Bundesländer als Zielregion für Kapital zunehmend uninteressant", sagte Sinn. Das Lohnniveau könne dort später nur in dem Maße wieder anziehen, wie es in den Reformstaaten Osteuropas steige. Die Osterweiterung kann nach Sinns Ansicht zudem die wirtschaftliche Entwicklung in Ostdeutschland um zehn bis 15 Jahre beeinträchtigen. In seiner Folge werde das wirtschaftliche Gefälle zwischen Ost- und Westdeutschland wieder zunehmen.

Entschädigungsurteil: Union fordert Revisionsantrag

Zwist in der SPD über Forderung nach Anhebung des SolidarzuschlagsEntschädigungsurteil: Union fordert Revisionsantrag

Frankfurt/Main (rpo). Das Urteil des Europäischen Menschenrechtsgerichtshofs zur Entschädigung enteigneter DDR-Bürger sorgt weiter für Aufregung. Nach einem Medienbericht fordert ein Politiker der Union, dass die Bundesregierung Revision einlegen soll. Laut "Handelsblatt" fordert der rechtspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Norbert Röttgen, die Bundesregierung müsse in die Revision gehen. Auch der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Hans-Joachim Hacker plädiert dafür. Dagegen sprach sich der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Dieter Wiefelspütz, für eine Befolgung des Urteils der Straßburger Richter aus. Wiefelspütz wies jedoch Forderungen ostdeutscher SPD-Politiker zurück, zur Finanzierung der Entschädigungszahlungen den Solidaritätszuschlag zu erhöhen. Dies sei "völliger Unsinn". Er sei gegen "jede Art von Schnellschüssen und Besserwisserei", sagte Wiefelspütz. Er schlug eingehende Beratungen aller Beteiligten über eine geeignete Lösung vor. Auch SPD-Fraktionschef Franz Müntefering bezeichnete am Sonntag in Kiel die Forderungen als "zu vorschnell". Man müsse erst einmal die Urteilsbegründung lesen. Wird der Solidarzuschlag erhöht? Dagegen sagte der ostdeutsche SPD-Bundestagsabgeordnete Klaas Hübner der "Bild"-Zeitung: "Man wird wohl nicht darum herumkommen, den Solidaritätszuschlag zu erhöhen, falls durch das Urteil Entschädigungen in Milliardenhöhe auf die ostdeutschen Länder zukommen - auch wenn eine Abgabenerhöhung für die Wirtschaft problematisch wäre." Den sächsischen SPD-Landtagsabgeordneten Karl Nolle zitierte das Blatt mit den Worten: "Notfalls muss der Solidarbeitrag erhöht werden." Die Straßburger Richter hatten am Donnerstag die entschädigungslose Enteignung ehemaliger DDR-Neubauern beanstandet, die 1946 im Zuge einer von den Kommunisten angeordneten Bodenreform zu ihrem Land gekommen waren. Hacker forderte nachdrücklich eine eingehende Prüfung des Sachstandes, "weil das Urteil die deutsche Gesetzgebung angreift". Die Bundesregierung müsse "ernsthaft erwägen, ob sie bei der Großen Kammer des Europäischen Menschenrechtsgerichtshofes Einspruch einlegt". Röttgen kritisiert die RichterRöttgen erklärte laut "Handelsblatt", bei der Verabschiedung des Gesetzes 1992 sei es um die schwierige Frage gegangen, "wie man durch Unfreiheit und Willkür geprägtes Eigentum in einen Rechtsstaat überführen kann". Die 1990 zur Zeit der DDR-Übergangsregierung unter Hans Modrow erlassenen DDR-Gesetze "wollten und konnten dies nicht erreichen". Beispielsweise hätten sie jene nicht begünstigt, die zu DDR-Zeiten im Zuge politischer Verfolgung enteignet worden seien. Röttgen sagte, er halte es "für völlig falsch", dass das Gericht diese DDR-Gesetze als Begründung für die damals geltenden Besitzverhältnisse akzeptiert habe, das Gesetz des Bundestags hingegen als Enteignung von Eigentum werte. "Das geht so nicht. 1992 ging es gerade darum, einen gangbaren Weg zu finden, das durch Willkür entstandene Eigentum auf rechtsstaatliche Art und Weise in unsere Eigentumsordnung zu überführen." Das Urteil werfe auch "grundlegende und über die konkreten Fälle hinausgehende Fragen auf", meinte der Unionspolitiker. "Nicht zuletzt ist das Selbstverständnis der Menschenrechtskonvention betroffen."

England: Deutsche Legionäre im FA-Cup weiter

Ferguson soll bei ManU bleibenEngland: Deutsche Legionäre im FA-Cup weiter

London (rpo). Im englischen FA-Cup haben die deutschen Legionäre ein gutes Wochenende erwischt: Sowohl Jens Lehmann als auch Dietmar Hamann zogen mit ihren Teams in die Runde der letzten 16 ein. Arsenal London schaffte mit Jens Lehmann im Tor mit 4:1 den zweiten Sieg im dritten Spiel binnen zwei Wochen gegen den FC Middlesbrough und zog ins Achtelfinale ein. Die ungewöhnliche Serie von insgesamt sogar vier Pflichtspielen beider Mannschaften gegeneinander in nur 19 Tagen findet am Mittwoch ihr Ende. Dann ist Middlesbrough Gastgeber im Rückspiel des Ligapokal-Halbfinals. Auch Dietmar Hamann steht mit dem FC Liverpool genauso wie Meister Manchester United im FA-Cup in der Runde der letzten 16 Mannschaften. Die "Reds" hatten in dem Franzosen Bruno Cheyrou den Mann des Tages, der beide Treffer für Liverpool beim 2:1-Sieg über Newcastle United markierte. "ManU" gewann beim Viertligisten Northampton 3:0. Hohn und Spott für ChelseaHohn und Spott hagelte es für die Millionen-Truppe von Chelsea London. Beim fünftklassigen Klub Scarborough siegte das Team von Claudio Ranieri knapp mit 1:0 und hatte zehn Minuten vor Schluss Glück, dass ein Handspiel von Verteidiger William Gallas nicht geahndet wurde. Das Siegtor erzielte John Terry in der 10. Minute. "Was für eine Geldverschwendung", sangen die rund 5000 Fans der Gastgeber im Hinblick auf die 160 Millionen Euro, die Klubchef Roman Abramowitsch vor Saisonbeginn in das Londoner Team investiert hatte. Dem FC Arsenal gelang unterdessen die Revanche für das 0:1 im Ligapokal gegen Middlesbrough. Mit dem gleichen Resultat wie zum Auftakt der Vier-Spiele-Serie gegen die Mannschaft aus dem Norden Englands wetzten Lehmann und Co. die Scharte vom vergangenen Dienstag aus. Am 10. Januar hatte Arsenal das erste Aufeinandertreffen ebenfalls mit 4:1 für sich entschieden. Damals ging es um Meisterschaftspunkte. Doppelter Torschütze am Samstag war der Schwede Fredrik Ljungberg. Den Rest besorgten Dennis Bergkamp und dessen designierter Nachfolger David Bentley. Der 19-Jährige wurde von den Medien zum "Spieler der Partie" gekürt. Nur wenige Minuten nach seiner Einwechselung bewies er seine Klasse, als er mit dem schwachen linken Fuß einen Schlenzer zum Endstand im Tor versenkte. Sonderlich beliebt soll der Teenager im Team allerdings nicht sein, heißt es. Seine durch sein vielzitiertes Talent exponierte Position im Kader stößt dem einen oder anderen alteingesessenen Profi offenbar etwas bitter auf. Jens Lehmann verbrachte einen relativ ruhigen Nachmittag. Lediglich zwei Bälle kamen auf das Tor des 34-Jährigen. Einen davon musste er aber zum zwischenzeitlichen 1:1 passieren lassen. In dieser Woche droht dem deutschen Nationalspieler eine Sperre oder Geldstrafe. Ihm wird unsportliches Verhalten vorgeworfen. Beim 1: 0-Sieg am 29. Dezember über den FC Southampton hatte Lehmann den Ball auf Kevin Phillips geworfen, weil der ihm auf den Fuß getreten hatte. Am Mittwoch treffen Middlesbrough und Arsenal zum vierten und vorerst letzten Mal aufeinander. Die Gäste müssen gewinnen und dabei mindestens zwei Tore erzielen, um das Finale im Ligapokal am 29. Februar in der walisischen Hauptstadt Cardiff zu erreichen. Ferguson soll verlängernDerweil steht Teammanager Sir Alex Ferguson unmittelbar vor einer Vertragsverlängerung bei Manchester United. "Wir stehen kurz vor einer Einigung. Die Anwälte regeln die letzten Details", sagte "ManU"-Direktor David Gill dem Sunday Telegraph. Demnoch soll Ferguson einen Dreijahresvertrag erhalten und dafür 17,1 Millionen Euro einstreichen. Der 62-Jährige ist seit 1986 Teammanager bei den "Red Devils" und hatte dabei großen Anteil am Sprung in die Weltspitze. Unter seiner Regie gewann Manchester achtmal die Meisterschaft, viermal den FA-Cup, sowie jeweils einmal den Liga-Pokal, die Champions League, den Europapokal der Pokalsieger und den Weltpokal. Dass der Vertrag bislang noch nicht unterzeichnet wurde, soll auch an den Differenzen zwischen Ferguson und dem United-Anteilseigner John Magnier liegen. Wegen des Streits um Beteiligungen an Deckgebühren für das Rennpferd Rock of Gibraltar hat Ferguson gegen den Iren rechtliche Schritte eingeleitet.

Bericht: Klitschkos und Manager Kohl trennen sich

Streitigkeiten über VertragslaufzeitBericht: Klitschkos und Manager Kohl trennen sich

München (rpo). Die Ehe zwischen den beiden Boxern Witali und Wladimir Klitschko und ihrem Manager Klaus-Peter Kohl steht offenbar vor dem Ende, so ein Medienbericht. Der Streit soll sogar vor Gericht ausgetragen werden. Wie die Süddeutsche Zeitung in ihrer Montag-Ausgabe berichtet, reichte der Anwalt der beiden Ukrainer eine Feststellungsklage gegen den 59 Jahre alten Promoter ein, die in Kürze vor der Zivilkammer des Hamburger Landgericht verhandelt werden soll. Hauptstreitpunkt der Klage mit einem Streitwert in Millionenhöhe sei laut SZ die Laufzeit mit Kohls Hamburger Boxstall Universum, dem die Klitschkos seit acht Jahren angehören. Die Brüder, die bei einem Promoter in den USA mehr verdienen könnten als bei Kohl, vertreten den Standpunkt, dass der Vertrag spätestens Ende 2004 ausläuft. Kohl beharrt auf einer Klausel im Kontrakt, nach der sich die Zusammenarbeit um jene Zeitspanne verlängert, in der die Boxer zum Beispiel verletzungsbedingt ausgefallen waren. Die Zusammenarbeit müsse laut Kohl deswegen "wesentlich länger" laufen. Die Klitschkos werden von Rechtsanwalt Björn Ziegler vertreten. Der 35-Jährige hatte für Ex-Weltmeister Graciano Rocchigiani im September 2002 bei einem Prozess gegen den Weltverband WBC 30 Millionen Dollar Schadensersatz erstritten. Eine Stellungnahme zu der angeblichen Klage gegen Kohl lehnt Ziegler ab: "Wir kommentieren diesen Fall nicht öffentlich."

Blair wird im Kelly-Bericht offenbar nicht persönlich kritisiert

Offiziell wird das Papier am Mittwoch vorgestelltBlair wird im Kelly-Bericht offenbar nicht persönlich kritisiert

London (rpo). Englische Medien berichten, dass Premierminister Tony Blair im Untersuchungsbericht zum Tod des Waffenexperten David Kelly nicht persönlich kritisiert wird. Offiziell werden die Ergebnisse erst Mitte der Woche präsentiert. Die beiden Zeitungen "The Sunday Telegraph" und "The Observer" berichteten am Sonntag unter Berufung auf Blairs Umfeld, der Regierungschef habe keine entsprechende schriftliche Warnung von Lordrichter Brian Hutton erhalten. Hutton wird seinen Bericht am Mittwoch vorstellen. Laut "The Sunday Telegraph" gingen dagegen bei mehreren anderen Beteiligten an der Untersuchung "Warnschreiben" Huttons ein, darunter bei Verteidigungsminister Geoff Hoon, Blairs ehemaligem Kommunikationschef Alistair Campbell und mehreren Mitarbeitern der BBC. Kelly beging am 18. Juli vergangenen Jahres offenbar Selbstmord, nachdem er als Quelle für einen Bericht des BBC-Journalisten Andrew Gilligan vom 29. Mai identifiziert wurde. Darin wurde der britischen Regierung vorgeworfen, sie habe Informationen über irakische Massenvernichtungswaffen aufgebauscht, um den Krieg zu rechtfertigen.

US-Rettungshubschrauber im Norden Iraks in den Tigris gestürzt

Beide Piloten und weiterer Soldat vermisstUS-Rettungshubschrauber im Norden Iraks in den Tigris gestürzt

Bagdad (rpo). In der nordirakischen Stadt Mossul ist ein Rettungshubschrauber der US-Armee in den Tigris gestürzt. Bislang ist nicht klar, ob die Besatzung das Unglück überlebt hat. Nach den beiden Piloten des Hubschraubers vom Typ OH-58 Kiowa Warrior werde derzeit noch gesucht, teilte die US-Armee mit. Die Maschine gehörte den Angaben nach zur 101. Luftlandedivision. Weitere Menschen waren demnach nicht an Bord. Der Helikopter sei zum Zeitpunkt des Unglücks auf der Suche nach einem US-Soldaten gewesen, der zuvor nahe der Innenstadt von Mossul von einem Patrouillenboot aus in den Fluss gestürzt sei. Bei dem Vorfall seien auch zwei irakische Polizisten und ein Übersetzer ertrunken.

Bericht: Hartz würde Gerster-Nachfolge antreten

VW-Manager soll zu Amtsübernahme bereit seinBericht: Hartz würde Gerster-Nachfolge antreten

Frankfurt (rpo). Um die Nachfolge von Florian Gerster gibt es neue Spekulationen. Nach einem Zeitungsbericht könnte Peter Hartz neuer Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA) werden. Der VW-Personalvorstand sei angeblich dazu bereit. Hartz wäre bereit zur Übernahme des Postens, wenn er gefragt würde, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf "gut informierte Kreise". Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) habe dem Vernehmen nach auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos bereits ein erstes Gespräch darüber mit Hartz geführt. Clement hatte am Sonntag betont, ein Nachfolger für Gerster sei bislang noch nicht gefunden. In Medienberichten wurden neben BA-Finanzvorstand Frank-Jürgen Weise auch Deutsche Bahn-Vorstandsmitglied Norbert Bensel, Telekom-Vorstand Heinz Klinkhammer sowie der Parlamentarische Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Alfred Tacke, genannt. Der Verwaltungsrat der BA hat vier Wochen Zeit, einen Vorsitzenden zu benennen, der dann allerdings auch von der Bundesregierung akzeptiert werden muss.

Basketball: Schlappe für Spitzenreiter Berlin

Bamberg unterstreicht AmbitionenBasketball: Schlappe für Spitzenreiter Berlin

Neuss (rpo). Das war nicht die Woche von Alba Berlin. Erst kassierte der Spitzenreiter der Basketball Bundesliga eine Niederlage im Europacup, drei Tage später gab es eine weitere Schlappe in Oldenburg. Aber auch Verfolger Bonn schwächelte. Nach der enttäuschenden Heimpleite gegen Pamesa Valencia und dem bevorstehenden vorzeitigen Aus in der Euroleague kassierte der deutsche Basketball-Meister am 17. Bundesliga-Spieltag seine fünfte Saisonniederlage und spürt den Atem der Konkurrenz im Nacken. Nach dem 81:87 (42:48) bei den EWE Baskets Oldenburg suchte Trainer Emir Mutapcic nach Erklärungen: "Vielleicht waren wir noch müde vom Europapokal." Trotz des neuerlichen Rückschlags bleiben die Berliner Bundesliga-Spitzenreiter. Die "Albatrosse" profitieren von der unerwarteten 74:79 (34:39)-Pleite der zweitplatzierten Telekom Baskets Bonn gegen Neuling BC Iceline Karlsruhe. Eine überraschende Niederlage gab es auch für die Skyliners Frankfurt. Die Hessen unterlagen dem Mitteldeutschen BC 65:72 (32:46), bleiben aber Tabellendritter. Beste Werfer in der Partie waren mit jeweils 20 Punkten "Iceman" Wendell Alexis" (MBC) und Christopher Williams bei den Gastgebern. "Die erste Halbzeit des Spiels haben wir den wohl besten Basketball der Saison gespielt. Das Spiel haben wir mit viel Disziplin und einer sehr guten Defense gewonnen", sagte Headcoach Henrik Dettmann. Oldenburg hoch motiviertVor 4100 Zuschauern in Bremen zeigten sich die Oldenburger bis in die Haarspitzen motiviert und boten dem Starensemble aus Berlin einen offenen Schlagabtausch. Alvir Ovcina war am Ende mit 19 Punkten der beste Schütze der Gastgeber. "Allein unsere Körpersprache hatte kein Bundesliga-Niveau", klagte Mutapcic und hofft, dass seine Truppe den Hebel nach den Negativerlebnissen in der Euroleague schnell umgelegt bekommt. Während die "Albtrosse" unerwartet Federn ließen, untermauerte Vorjahresfinalist GHP Bamberg seine Ambitionen mit einem deutlichen 84:62 (41:31) Sieg im Frankenderby beim TSK Würzburg. 3000 Zuschauer in der ausverkauften Carl-Diem-Halle sahen den Bamberger Chris Ensminger (21 Punkte und 17 Rebounds) als überragenden Akteur der Begegnung. "Es war inklusive Europapokal das dritte Spiel innerhalb von fünf Tagen", entschuldigte TSK-Coach Aaron McCarthy die fade Vorstellung seiner Truppe. Giants-Coach Förster verärgertDie zweite Niederlage in Folge kassierten dagegen die Bayer Giants Leverkusen. Der Rekordmeister unterlag bei EnBW Ludwigsburg 81:94 (40:46) und muss mit 16:14 Zählern im dichten Mittelfeld der Liga um die Playoffs bangen. Coach Heimo Förster war nach der Schlusssirene verärgert: "Ohne Defense gewinnt man keine Spiele. Wir sind mit der aggressiven Spielweise der Ludwigsburger nie zurecht gekommen." Punktgleich mit den Rheinländern muss auch der TBB Trier weiter um die Teilnahme an der Meisterrunde kämpfen. Nach zuletzt vier Siegen in Folge verlor die Mannschaft von Coach Joseph Whelton 84:93 (40:41) gegen BS/Energy Braunschweig, das mit sieben Siegen ebenfalls noch auf die Playoff-Teilnahme hofft. Die Gießen 46ers rutschten hingegen nach dem 87:93 (39:38) gegen die Artland Dragons aus Quakenbrück auf einen Abstiegsplatz.

Rettung für Leeds United wieder in Sicht

Geschäftsleute wollen helfenRettung für Leeds United wieder in Sicht

Leeds (rpo). Neue Hoffnung für den englischen Premier-League-Klub Leeds United: Geschäftsleute wollen dem hoch verschuldeten Verein unter die Arme greifen. Für den mit 130 Millionen Euro verschuldeten Klub ist offenbar wieder in Rettung in Sicht. Nach übereinstimmenden Zeitungsberichten sollen vier Geschäftsleute aus Yorkshire dem Fußball-Klub einen Tag vor der Deadline ein 35-Millionen-Angebot unterbreitet haben. Damit wäre die sofortige Zahlungsunfähigkeit des börsennotierten Klubs erst einmal verhindert. Leeds benötigt noch 7,5 Millionen Euro, um den Spielbetrieb zumindest bis zum Saisonende aufrecht erhalten zu können. Unterdessen laufen beim Tabellenletzten weitere Rettungsaktionen auf Hochtouren. So sollen die Spieler dazu bewegt werden, auf 30 Prozent ihrer Gehälter zu verzichten. Zudem stehen Nationalstürmer Alan Smith, James Milner, Torwart Paul Robinson und Mittelfeldspieler Eirik Bakke zum Verkauf.

Italien: Milan fegt Ancona vom Platz

Jancker nur vier Minuten auf dem SpielfeldItalien: Milan fegt Ancona vom Platz

Mailand (rpo). Gelungener Rückrundenauftakt für Champions-League-Sieger AC Mailand in der italienischen Serie A: Milan fegte Schlusslicht Ancona regelrecht vom Platz. Carsten Jancker bleibt indes in Udinese Kurzarbeiter. Der AC Mailand besiegte zum Rückrundenauftakt Schlusslicht Ancona Calcio 5:0 und weisen nur noch einen Zähler weniger als Spitzenreiter AS Rom auf. Der Klub aus der Hauptstadt kam gegen Udinese Calcio, dem Team von Ex-Nationalspieler Carsten Jancker, nicht über ein 1:1 hinaus. Rekordmeister Juventus Turin erreichte am Sonntagabend beim FC Empoli ebenfalls nur ein 3:3-Unentschieden und verpasste damit die Möglichkeit, bis auf einen Punkt an die Roma heranzurücken. "Die alte Dame" bleibt mit nun 40 Zählern Dritter hinter dem Tabellenführer (43) und Mailand (42). Jancker spielte nur vier MinutenBeim Mailänder Tor-Festival kam auch der portugiesische Nationalspieler Rui Costa zu einem seltenen Erfolgserlebnis. Nach knapp drei Jahren erzielte der Mittelfeldspieler wieder einen Liga-Treffer (70.). Zweimal erfolgreich war der Brasilianer Kaka (83. und 89.), außerdem trafen Torjäger Andrej Schewtschenko (64.) und Jan Dahl Tomasson (78.) jeweils per Strafstoß. In Rom kam Jancker einmal mehr nicht über die Rolle als Kurzarbeiter hinaus. Vier Minuten vor Schluss wurde der frühere Bayern-Stürmer eingewechselt. Immerhin durfte Jancker zwei Minuten später mit Torschütze Marek Jankulovski über den Ausgleich jubeln. Christian Panucci (15.) hatte die Gastgeber in Führung gebracht. Udinese bleibt mit 27 Zählern in Reichweite zu den Uefa-Cup-Plätzen. Inter Mailand darf sich unterdessen allmählich aus dem Titelrennen verabschieden. Der 13-malige Meister kam beim FC Modena nicht über ein 1:1 hinaus und hat inzwischen zehn Zähler weniger als Rom auf der Habenseite. Ebenfalls mit nur einem Zähler musste sich Krisen-Klub AC Parma beim torlosen Remis gegen den FC Bologna begnügen.

DEL: Berlin bleibt an der Spitze

Hitziges Südwest-Derby in FrankfurtDEL: Berlin bleibt an der Spitze

Neuss (rpo). Nichts Neues an der Tabellenspitze der Deutschen Eishockey-Liga (DEL): Die Eisbären Berlin bleiben vorne, dicht gefolgt von den Frankfurt Lions. Die Hessen entschieden ein aufregendes Derby für sich. Frankfurt wies am 42. Spieltag in einem hitzigen Derby den DEL-Rekordmeister Adler Mannheim mit 4:2 (2:0, 2:1, 0:1) in die Schranken und bleiben mit drei Zählern Rückstand auf Spitzenreiter Eisbären Berlin in Lauerstellung. Das Team aus der Hauptstadt siegte bei den Augsburger Panthern mit viel Mühe 3:2 (2:1, 0:1, 1:0). Einen Einstand nach Maß verzeichnete unterdessen Bill Stewart als Trainer der Krefeld Pinguine beim 3:2 (1:1, 1:0, 1:1) gegen die Nürnberg Ice Tigers. Vorher erlebte der frühere Meistercoach, der erst vor einigen Wochen in Mannheim zurückgetreten war, wegen der zuletzt enttäuschenden Vorstellungen einen Protest der Krefelder Fans gegen die Mannschaft. Von den 2500 Zuschauern gab es zunächst gegen alle Spieler mit Ausnahme von Torhüter Robert Müller Pfiffe, danach verließen die Anhänger kurzzeitig die Halle und sorgten für eine Geisterkulisse. Pfiffe gegen KammererPfiffe gab es auch in Kassel gegen Huskies-Coach Axel Kammerer. Beim 0:4 (0:1, 0:2, 0:1) gegen die DEG Metro Stars waren im Auestadion erste Axel-raus-Rufe zu hören. Die Huskies verspielten mit der Niederlage gegen die DEG wohl ihre letzte Chance auf den Einzug in die Playoffs, der Rückstand auf Rang acht beträgt nunmehr 15 Zähler. Der ERC Ingolstadt ist dagegen weiter auf Playoff-Kurs. Nach dem 5:1 (2:0, 1:1, 2:0) gegen die Iserlohn Roosters sind die Bayern mittlerweile bereits Tabellenfünfter. Einen Rückschlag erlebten die drittplatzierten Hamburg Freezers, die dem Schlusslicht Wölfe Freiburg mit 4:5 (1:2, 3:1, 0:1, 0:1) nach Penaltyschießen unterlegen waren. 7000 Zuschauer in der Frankfurter Ballsporthalle erlebten fast schon traditionell ein hart umkämpftes Derby. Nach einer Massenschlägerei schickte Schiedsrichter Gerhard Müller aus Schierke die Hitzköpfe nach 18:49 Minuten bereits vorzeitig zum Abkühlen in die Kabine, für den Frankfurter David Gosselin und den Mannheimer Christopher Joseph war die Partie nach einer Spieldauerdisziplinarstrafe ganz beendet. Berlin mit MüheZuvor hatten die Frankfurter bereits die Weichen auf Sieg gestellt. Dwayne Norris (9.) und Top-Torjäger Patrick Lebeau (16.) sorgten schnell für eine beruhigende 2:0-Führung. Michael Hackert (34.) und erneut Norris (38.) bei einem Gegentreffer von Devin Edgerton (37.) sorgten schließlich im zweiten Drittel für eine Vorentscheidung. Der Treffer von Rene Corbet (57.) war zu wenig. Damit müssen die Adler nach der dritten Niederlage im vierten Spiel unter dem neuen Trainer Helmut de Raaf zunehmend um die Playoff-Teilnahme bangen. Spitzenreiter Eisbären Berlin hat damit keine Probleme mehr. Bei den Augsburger Panthern hatte die Mannschaft von Pierre Page allerdings große Mühe, den 29. Saisonsieg einzufahren. Schließlich war es Kelly Fairchild (45.), der den 3:2-Siegtreffer erzielte. Zuvor hatten Manuel Kofler (10.) und Duanne Moeser (32.) zweimal die jeweilige Eisbären-Führung durch Ricard Persson (10. und 16.) ausgeglichen. Die Panther bleiben nach der 21. Saisonniederlage Achter.

Duisburg holt Gladbach-Stürmer van Houdt

Vertrag bis 2005 unterschriebenDuisburg holt Gladbach-Stürmer van Houdt

Duisburg (rpo). Der MSV Duisburg hat Stürmer Peter van Houdt von Borussia Mönchengladbach verpflichtet. Unter Trainer Holger Fach gehörte van Houdt nicht mehr zum Bundesliga-Kader und kam nur noch in der Oberliga-Mannschaft zum Einsatz.Der ehemalige belgische Nationalspieler unterschrieb einen Vertrag bis 2005, die Ablösesumme soll 50.000 Euro betragen. Der Angreifer ist die zweite Neuverpflichtung der "Zebras" für die Rückrunde. Unter der Woche hatte der dänische Abwehrspieler Thomas Baelum (Aalborg BK) einen Vertrag bis 2006 unterschrieben.

Wärter findet Fötus in Kläranlage

Staatsanwaltschaft in Ermittlungen eingeschaltetWärter findet Fötus in Kläranlage

Korbach (rpo). Ein Wärter hat in der Kläranlage in Willingen-Usseln einen toten Fötus gefunden. Der Mann machte eine Routinekontrolle, als er das Ungeborene im Kanalsystem entdeckte. Wie die Polizei in Korbach mitteilte, handelt es sich offenbar um ein Ungeborenes aus dem sechsten Schwangerschaftsmonat, dessen Geschlecht zunächst nicht eindeutig bestimmt werden konnte. Wie und wo genau der Fötus in die Kanalisation gelangte, stand ebenfalls noch nicht fest, doch kann dies laut Polizei nur in Usseln mit seinen 2.100 Einwohnern und derzeit rund 2.000 Winterurlaubern geschehen sein. Das Ungeborene wies keine Verletzungen auf, die auf Gewaltanwendung schließen lassen. In die Ermittlungen wurde die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.

Forscher entwickeln Pflanze für Suche nach Landminen

Genmanipulation eröffnet neue AnwendungsgebieteForscher entwickeln Pflanze für Suche nach Landminen

Kopenhagen (rpo). In dänischen Labors haben Forscher eine Pflanze gentechnisch so manipuliert, dass sie beim Aufspüren von Landminen helfen kann. Das Rote Kreuz findet die Innovation "revolutionär". Die gentechnisch veränderte Acker-Schmalwand (Arabidopsis thaliana) wechselt ihre Farbe innerhalb von drei bis fünf Wochen von Grün nach Rot, wenn ihre Wurzeln auf Stickstoffdioxide stoßen, einem Bestandteil von Sprengstoff, wie die Biotechnologiefirma Aresa in Kopenhagen am Sonntag mitteilte. Die Firma habe fast drei Jahre lang an der Genmanipulation der Pflanze gearbeitet. Mit der Entdeckung könnte die Zahl der Unfallopfer von Landminen verringert werden. Das dänische Rote Kreuz pries die Entdeckung bereits als "revolutionär". Aresa-Chef Simon Östergard sagte der Nachrichtenagentur AFP, er hoffe, die Pflanze könne nun bei der Suche nach Landminen eingesetzt werden, vor allem auf landwirtschaftlich genutzten Flächen. Zunächst müsse sie auf begrenzten Flächen getestet werden. Das soll in Bosnien, Sri Lanka und in Afrika geschehen. Schätzungen zufolge liegen in 75 Ländern der Erde rund 100 Millionen Landminen versteckt. Sie zu finden und zu entfernen, ist eine schwierige und extrem gefährliche Aufgabe.

Afrika-Reise: Schröder sichert Friedenshilfe zu

Zeichen für ReformanstrengungenAfrika-Reise: Schröder sichert Friedenshilfe zu

Accra/Berlin (rpo). Ohne Frieden hätten die Menschen in Afrika keine Cance, so Kanzler Gerhard Schröder zum Abschluss seiner Afrika-Reise. Deshalb sicherte er weitere Hilfe für die Friedenssicherung auf dem Nachbarkontinent zu."Ohne Frieden haben die Menschen auch in Afrika keine Chance auf Teilhabe an den Früchten einer globalisierten Wirtschaft", sagte er bei der Eröffnung eines Ausbildungszentrums für Friedenssicherung in der ghanaischen Hauptstadt Accra. Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul nannte die Reise ein deutliches Zeichen für die deutsche Unterstützung von Reformanstrengungen in Afrika. Schröder eröffnete das Zentrum für Friedenssicherung, das nach UN-Generalsekretär Kofi Annan benannt ist, am Samstag gemeinsam mit dem ghanaischen Präsidenten John Kufuor. In zu vielen Ländern Afrikas seien Konflikte, Gewalt und Instabilität die entscheidenden Hindernisse für eine nachhaltige Entwicklung, sagte der Kanzler. Deutschland ist mit mehr als zwei Millionen Euro maßgeblich an der Finanzierung beteiligt. In der Einrichtung sollen Trainingskurse für Soldaten, Polizisten und Zivilisten angeboten werden. Schwerpunkt FriedenssicherungDie Unterstützung der Friedenssicherung zählt zu den Schwerpunkten der deutschen Afrika-Politik. Schröder hatte im vergangenen Jahr beim G-8-Gipfel im französischen Evian einen Friedensplan initiiert, mit dem Afrika bis zum Jahr 2010 in die Lage versetzt werden soll, selbstständig friedenserhaltende Operationen durchzuführen. Das Kofi-Annan-Zentrum ist eine von drei Ausbildungseinrichtungen für Friedenssicherung auf dem Kontinent. Neben Deutschland sind zwölf weitere Länder und die EU an der Finanzierung beteiligt. Der größte Vortragsraum des Zentrums erhielt den Namen "Schröder-Hörsaal". Bei einem bilateralen Gespräch mit Kufuor würdigte Schröder den Weg zu mehr Eigenverantwortung, den Ghana eingeschlagen habe. Die Rolle, die das Land international etwa bei der Friedenssicherung spiele, komme auch Deutschland zu Gute. Mit der Reise Schröders sei "einer breiteren Öffentlichkeit die Bedeutung unseres Nachbarkontinents Afrika für unsere eigene Sicherheit und die fortgesetzte Notwendigkeit globaler Armutsbekämpfung bewusst geworden", erklärte Wieczorek-Zeul, die aufgrund einer Grippeerkrankung ihre Teilnahme kurzfristig abgesagt hatte. Der Kanzler habe mit den Besuchen in Äthiopien, Kenia, Südafrika und Ghana zudem ein deutliches Zeichen gesetzt: "Deutschland stärkt die Reformkräfte und Eigenanstrengungen in diesen Ländern." Die Regierung ziele in ihrer Afrika-Politik darauf, Krisen und Konflikte zu verhindern, den Menschen eine Perspektive zu bieten und die Eigenverantwortlichkeit der afrikanischen Staaten zu unterstützen, hieß es in der Erklärung Wieczorek-Zeuls vom Sonntag. Schröder war am Samstagabend nach Deutschland zurückgekehrt. FDP für Aids-Bekämpfung als ChefsacheDie Opposition kritisierte die Reise hingegen als ergebnislos. "Sie wird in Afrika schon nächste Woche vergessen sein", sagte CDU/CSU-Außenexperte Friedbert Pflüger. Es sei zwar richtig, dass der Kanzler Afrika besucht habe, und er habe auch nichts falsch gemacht. "Aber es ist eine belanglose Reise", beklagte Pflüger in der "Welt am Sonntag". Sie werde "keine bleibenden Spuren" hinterlassen. Der außenpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Werner Hoyer, kritisierte den Umgang Schröders mit der Aids-Problematik. "Wenn der Kanzler wie versprochen den Afrikanern künftig wirklich helfen will, muss er umgehend die Bekämpfung von Aids zur Chefsache machen."

Sanofi plant feindliche Übernahme von Aventis

Vorstandsmitglied bestätigt PläneSanofi plant feindliche Übernahme von Aventis

Paris (rpo). In der Pharma-Branche gibt es Bewegung: Die französische Gruppe Sanofi möchte mit einer feindlichen Übernahme Aventis schlucken. Entsprechende Berichte wurden mittlerweile bestätigt. Ein Vorstandsmitglied von Sanofi hat am Sonntag Berichte über eine geplante feindliche Übernahme des deutsch-französischen Konkurrenten bestätigt. Nach Angaben von Nicole Cranois, der Vizepräsidentin für Unternehmenskommunikation bei Sanofi, kamen die Führungsgremien der Gruppe am Abend zu Beratungen über ein Übernahmeangebot zusammen, das möglicherweise schon am Montag vorgelegt werden soll. "Es ist kein freundliches Angebot" Es werde ein Angebot für die Übernahme von Aventis erörtert, sagte Cranois und fügte hinzu: "Es ist kein freundliches Angebot." Das geplante Angebot soll nach französischen Medienberichten einen Wert von etwa 48 Milliarden Euro haben. Die US-Zeitung "New York Times" hatte am Freitag berichtet, Sanofi erwäge sowohl einen Zusammenschluss mit dem Konkurrenten als auch dessen Aufkauf. Aventis-Chef Igor Landau erklärte aber in der französischen Zeitung "Le Monde" (Samstagausgabe), es gebe keine Verhandlungen mit Sanofi über eine Fusion. Er glaube auch nicht an den Versuch einer feindlichen Übernahme, die in der Pharmabranche höchst selten vorkomme. Aventis ist vor fünf Jahren durch die Verschmelzung von Hoechst und Rhône-Poulenc entstanden. Der Konzern ist mit einem Jahresumsatz von 20,6 Milliarden Euro und 78.000 Beschäftigten zwar deutlich größer als Sanofi-Synthélabo (7,4 Milliarden Euro Umsatz und 32.000 Mitarbeiter), jedoch sind beide Unternehmen an der Börse etwa gleich bewertet, weil Sanofi bei vergleichbaren Gewinnen günstigere Perspektiven hat. Nach einem Zusammenschluss wären Aventis und Sanofi die zweitgrößte Pharmagruppe der Welt, hinter dem amerikanischen Konzern Pfizer. Sie läge noch vor dem britischen Konzern GlaxoSmithKline PLC und dem US-Riesen Merck & Co. Am Freitag fielen die Aktien von Sanfoi um 6,9 Prozent, während die von Aventis um 1,6 Prozent zulegten.

Wuppertaler Stürmer wirbelt Bayern-Abwehr durcheinander

Hertha auch ohne Bobic torlosWuppertaler Stürmer wirbelt Bayern-Abwehr durcheinander

Hamburg (rpo). Ein Stürmer namens Oliver Ebersbach hat die Defensivabteilung von Bayern München durcheinander gewirbelt: Bei einem Testspiel gegen den Wuppertaler SV taten sich große Lücken in der Abwehr des deutschen Rekordmeisters auf. Herbstmeister Bremen geht indes mit einem treffsicheren Ailton in die Rückrunde. 24.744 Zuschauer verfolgten den 5:3 (3:2)-Erfolg der Münchner beim Regionalliga-Spitzenreiter Wuppertaler SV und wunderten sich über die Schwächen in der Hintermannschaft des Meisters. Da konnte sich Trainer Ottmar Hitzfeld über den ersten Testspielerfolg seiner Mannschaft nach den Toren von Ze Roberto, Michael Ballack, Roy Maakay, Samuel Kuffour und Claudio Pizarro überhaupt nicht mehr freuen: "Über die Defensive müssen wir uns Gedanken machen." Keine Gedanken muss sich unterdessen Trainer Thomas Schaaf von Herbstmeister Werder Bremen über den Leistungsstand von Torjäger Ailton machen. Der Brasilianer präsentierte sich nach überstandenem Muskelfaserriss beim Blitzturnier in Kropp wieder in Torlaune. Ailton war beim 2:0 gegen den Hamburger SV und beim 1:1 (2:3 im Elfmeterschießen) gegen den VfL Bochum dreifacher Torschütze und Garant für den Turniersieg. Der HSV behielt durch einen Treffer von Bernardo Romeo gegen den VfL die Oberhand. Rostock setzt Testspiel-Lauf fortEine Woche vor dem Rückrundenstart der Bundesliga nutzten die meisten Teams das Testspielwochenende nach der Rückkehr aus warmen südlichen Trainingslagern auch zur Gewöhnung an deutsches Winterwetter. Nur Schalke 04 und Hansa Rostock waren zu Hause geblieben und den Mecklenburgern scheint das gut bekommen zu sein. Mit dem 3:1 (1:0)-Erfolg über den dänischen Tabellenzweiten Esbjerg FB feierte die Mannschaft von Trainer Juri Schlünz nach Toren von Thomas Schultz, Razundara Tjikuzu und Magnus Arvidsson den 5. Sieg im 5. Spiel. "Ich bin sehr zufrieden", sagte Schlünz, "die Mannschaft hat sehr konzentriert gespielt." Auch bei den Königsblauen überwog nach dem 2:2 (2:2) gegen Ligakontrahent Borussia Mönchengladbach die Zufriedenheit: "Es war ein gutes Vorbereitungs-Spiel. Insgesamt bin ich mit der Leistung meiner Mannschaft zufrieden", sagte Trainer Jupp Heynckes, der sich allerdings noch nicht auf seine Startelf für die Partie am Freitag bei Borussia Dortmund festgelegt hat: "Am Montag haben wir noch einen Test gegen Fortuna Düsseldorf. Daraus werde ich neue Schlüsse ziehen." Nils Oude Kamphuis (1.) und Hamit Altintop (30.) waren für die Schalker erfolgreich. Für die Borussen trafen Arie van Lent (23.) und Igor Demo (38.). "Ich denke, dass beide Mannschaften gut vorbereitet in die Rückrunde gehen", sagte Coach Holger Fach, der auch Neuzugang Thomas Broich eine halbe Stunde einsetzte. Allerdings verletzte sich in der Partie Peer Kluge am Sprunggelenk. Wolfsburg überrollt HannoverKlarer waren die Verhältnisse im Niedersachsen-Derby zwischen dem VfL Wolfsburg und Hannover 96. 5:1 (1:1) siegten die Wölfe durch Tore von Martin Petrow (13.), Marko Topic (67.), Stefan Schnoor (74., 83.), und Diego Klimowicz (76.). Den zwischenzeitlichen Ausgleich für die Gäste, die in der zweiten Halbzeit nur noch eine B-Elf aufbaten, markierte Thomas Brdaric (38. ). Borussia Dortmund bezwang in Rheine den Zweitligisten VfL Osnabrück mit 1:0 (1:0). Das Tor erzielte Jan Koller durch einen Foulelfmeter in der 33. Spielminute. "Die Bodenverhältnisse waren nach dem plötzlichen Schneeeinbruch besonders schwierig. Trotzdem haben beide Teams phasenweise ordentlichen Fußball gespielt", sagte Trainer Matthias Sammer. Der lange verletzte Brasilianer Flavio Conceicao bestand dabei den letzten Härtetest vor dem Rückrundenstart. In guter Frühform präsentierte sich der Tabellendritte Bayer Leverkusen beim 2:1 (1:0)-Erfolg gegen Zweitligist Mainz 05. Marko Babic und Kenan Sahin trafen bei einem Gegentreffer von Benjamin Auer. "Wir sind fit fürs Titelrennen", glaubt Trainer Klaus Augenthaler. Mitkontrahent VfB Stuttgart war durch die Tore von Aliaksandr Hleb (27.), Marcelo Bordon (76.) und Kevin Kuranyi (89.) mit 3:0 (1:0) in Reutlingen über den 13maligen iranischen Meister Esteghlal Teheran erfolgreich. Wichtiger als der Sieg waren aber wohl die 121.246 Euro, die dabei für die Erdbebenofer in Bam zusammenkamen. Trainer Hans Meyer musste dagegen bei Hertha BSC einen Rückschlag hinnehmen. Beim schwachen 0:0 im Spiel beim Zweitligisten Karlsruher SC verletzte sich Weltmeister Luizao an der Leiste. Sein Einsatz am Samstag bei Werder Bremen ist unwahrscheinlich. "Es kann deshalb durchaus sein, dass Bobic in Bremen wieder dabei ist", sagte Meyer, der neben dem Stürmer auch Nationalspieler Michael Hartmann aus dem Testspielkader gestrichen hatte. Die Generalprobe völlig verpatzt hat 1860 München. Die Bayern unterlagen vor nur 911 Zuschauern im Olympiastadion dem ukrainischen Rekordmeister Dynamo Kiew mit 0:1 (0:1). Der 1. FC Kaiserslautern bezwang Eintracht Trier 4:3, der SC Freiburg setzte sich 3:0 gegen die SG Hoffenheim durch und der 1. FC Köln gewann bei Arminia Bielfeld mit 4:1.

Rodeln: Vierter Saisonsieg für Sylke Otto

Georg Hackl feiert seinen RekordRodeln: Vierter Saisonsieg für Sylke Otto

Igls (rpo). Mit Bestzeiten in beiden Läufen hat Olympiasiegerin Sylke Otto aus Oberwiesenthal in Iglis ihren 31. Erfolg im Rodel-Weltcup gefeiert. Damit hat die 34-Jährige den Gesamt-Erfolg schon fast sicher. Otto führt nach ihrem vierten Saisonsieg im siebten Rennen mit 655 Punkten klar vor Silke Kraushaar (Oberhof) mit 582 Zählern. Das Rennen gewann Otto nach zwei Bestzeiten vor Tatjana Hüfner (Oberwiesenthal) und Silke Kraushaar. Die von Hackl "betreute" Barbara Niedernhuber (Königssee) fiel im zweiten Lauf von Position zwei noch auf fünf zurück. Otto: "Der Kampf untereinander ist extrem." Hüfner hielt dem internen Druck stand und erhält ein WM-Ticket. Georg Hackl ballte unterdessen die Hand zur Siegerfaust, umarmte "Nachfolger" David Möller und nahm die Glückwünsche zu seinem Rekord von Markus Prock entgegen: Mit dem 33. Weltcup-Erfolg seiner Laufbahn zog der dreimalige Rodel-Olympiasieger in Igls mit dem nicht mehr aktiven Österreicher gleich. Für deutsche Erfolge sorgten drei Wochen vor der WM in Nagano auch die Olympiasieger Patric Leitner/Alexander Resch und Sylke Otto, die mit nun 31 Erfolgen dem Hackl "Schorsch" dicht auf den Fersen ist. Kurios: Glückwünsche zum Rekord hatte Hackl fälschlicherweise schon nach seinem Sieg vor einer Woche in Winterberg erhalten. Der Rodel-Weltverband überprüfte seine Statistik und musste die bisher angegebenen 32 Erfolge von Prock nach oben korrigieren. "Unterm Strich ist es Wurst. Außerdem kann sich der Markus gar nicht mehr wehren", sagte Hackl und fügte hinzu: "Es ist schon eine schöne Sache. Rodeln ist mein Leben und macht mir Spaß. Durch Erfolge kann man beweisen, dass man zu den Besten gehört." Auf der Olympiabahn von 1996 verdrängte Hackl mit Bestzeit im zweiten Durchgang den Italiener Armin Zöggeler vom Spitzenplatz, winzige 0,041 Sekunden war der 37-Jährige schneller. Dritter wurde der EM-Zweite David Möller (Oberhof) mit 0,295 Sekunden Rückstand. Aber auch Zöggeler freute sich. Der Olympiasieger machte seinen vorzeitigen Erfolg im Viessmann-Weltcup perfekt. Für den Europameister war es nach 1998, 2000 und 2001 der vierte Sieg in der Gesamtwertung. "Den Arsch vollgekriegt"Hackl wollte sich nach seinem zweiten Sieg in Folge nicht in die Favoritenrolle für die WM drängen lassen. "Ich bin in Nagano schon gut gefahren, aber wir haben dort auch schon den Arsch vollgekriegt", so der Bayer: "Die Bedingungen können sich dort schnell ändern, wenn man sich da beim Material vergriffen hat, dann sieht es schlecht aus." Vor dem Weltcup-Finale am kommenden Wochenende in Königssee führt Zöggeler mit 586 Punkten uneinholbar vor Hackl (475 Punkte). Der 22-jährige Möller (471), von Hackl immer wieder als "Mann der Zukunft" eingeschätzt, ist nach sieben Konkurrenzen immerhin Dritter. Zöggeler gewann drei Rennen und stand nur einmal nicht auf dem Podest. Bei den "Dopplern" übernahmen Leitner/Resch nach ihrem ersten Saisonsieg vor Tobias Schiegl/Markus Schiegl (Österreich) und Andre Florschütz/Torsten Wustlich (Oberhof/Oberwiesenthal) die Führung in der Gesamtwertung. Hinter dem mit 528 Punkten notierten Duo aus Königssee und Berchtesgaden folgen Florschütz/Wustlich mit 514 Zählern. Rodeln, Weltcup in Igls, Endstand nach 2 Läufen: Damen: 1. Sylke Otto 1:20,811 Minuten (40,376+40,435 Sekunden), 2. Tatjana Hüfner (beide Oberwiesenthal) 0,151 Sekunden zurück (40,478+40,484), 3. Silke Kraushaar (Oberhof) 0,313 (40, 494+40,630), 4. Sonja Manzenreiter (Österreich) 0,376 (40,523+40, 664), 5. Barbara Niedernhuber (Königssee) 0,484 (40,473+40,822), 6. Natalia Jakuschenkow (Ukraine) 0,741 (40,723+40,829). Stand im Viessmann-Weltcup nach 7 von 8 Rennen: 1. Otto 655 Punkte, 2. Kraushaar 582, 3. Niedernhuber 420, 4. Manzenreiter 381, 5. Veronika Halder (Österreich) 344, 6. Anna Orlova (Lettland) 332, 7. Nina Reithmayer (Österreich) 267, 8. Anke Wischnewski (Oberwiesenthal) 261, 9. Anastasia Oberstolz (Italien) 260, 10. Ashley Hayden (USA) 241, ... 24. Hüfner 99. Herren, Doppelsitzer (Samstag): 1. Patric Leitner/Alexander Resch (Königssee/Berchtesgaden) 1:20,234 Minuten (40,135+40,099), 2. Tobias Schiegl/Markus Schiegl (Österreich) 0,200 Sekunden zurück, 3. Andre Florschütz/Torsten Wustlich (Oberhof/Oberwiesenthal) 0,360 (40,274+40,320), 4. Christian Oberstolz/Patrick Gruber 0,438 (40,296+40,376), 5. Gerhard Plankensteiner/Oswald Haselrieder (alle Italien) 0,493 (40,348+40, 379), 6. Mark Grimmette/Brian Martin (USA) 0,592 (40,445+40, 381), ... 8. Steffen Skel/Steffen Wöller (Winterberg) 1,201 (40, 590+40,845) Stand im Viessmann-Weltcup nach 7 von 8 Rennen: 1. Leitner/Resch 528 Punkte, 2. Florschütz/Wustlich 514, 3. Oberstolz/Gruber 490, 4. Andreas Linger/Wolfgang Linger (Österreich) 429, 5. Plankensteiner/Haselrieder 401, 6. Schiegl/Schiegl 389, 7. Sebastian Schmidt/Andre Forker (Altenberg) 281, ... 19. Skel/Wöller 88. Herren (Samstag): 1. Georg Hackl (Berchtesgaden) 1:38,050 Minuten (49,026+49,024 Sekunden), 2. Armin Zöggeler (Italien) 0,041 Sekunden zurück (48,959+49,132), 3. David Möller (Oberhof) 0,295 (49,153+49,192), 4. Tony Benshoof (USA) 0,371 (49,273+49,148), 5. Reinhold Rainer (Italien) 0,458 (49,161+49,347), 6. Dennis Geppert (Oberwiesenthal) 0,494 (49,232+49,312), ... 13. Jan Eichhorn (Oberhof) 0,818 (49,503+49,365). Denis Bertz (Oberwiesenthal) im zweiten Lauf gestürzt. Stand im Viessmann-Weltcup nach 7 von 8 Rennen: 1. Zöggeler 586 Punkte, 2. Hackl 475, 3. Möller 471, 4. Benshoof 414, 5. Markus Kleinheinz (Österreich) 381, 6. Rainer 358, 7. Geppert 336, 8. Rainer Margreiter (Österreich) 334, 9. Albert Demtschenko (Russland) 295, 10. Eichhorn 252, ... 18. Patrick Dietzsch (Oberwiesenthal) 156.

Winter hält Deutschland im Griff

Polare KaltluftWinter hält Deutschland im Griff

Offenbach (rpo). In den kommenden Tagen hat der Winter Deutschland fest im Griff. Zunächst moderat, im Laufe der Woche sorgt polare Kaltluft zunehemend für winterliche Szenarien.Dabei ist das Wetter zum Wochenstart nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach vom Sonntag zu Beginn der Woche noch moderat und unspektakulär. Im Laufe der Woche sorgte dann polare Kaltluft und überwiegender Tiefdruckeinfluss für winterliche Szenarien bis in die tiefen Lagen. Der Montag bringt den Angaben nach eine Mischung aus Frühnebel, vielen dichten Wolken und einigen Auflockerungen. Im Nordosten, wo anfangs noch einige Schneeflocken fallen, stehen die Chancen auf ein paar Sonnenhappen am schlechtesten. Im Südwesten werden die Wolken im Tagesverlauf immer dichter, in den Abendstunden beginnt es zu schneien oder zu regnen. Die Temperaturen liegen tagsüber zwischen minus zwei und minus drei Grad im Raum Dresden und Görlitz und vier oder fünf Grad an Ems, Rhein und Ruhr. Am Dienstag hängen über dem Südwesten und Südosten Deutschlands dichte Wolken, zeitweise fällt auch in den tiefen Lagen Schnee. Im übrigen Deutschland ist es wechselnd wolkig mit einigen Lücken. An den Temperaturen ändert sich kaum etwas. Am Mittwoch ist es erneut wechseln bis stark bewölkt und es regnet oder schneit. Lawinenabgang in WendelsteinViele Baden-Württemberger konnten sich aber auch bereits am Wochenende über viel Schnee freuen. Auf dem Feldberg im Schwarzwald lagen am Sonntagmorgen 65 Zentimeter Schnee, davon vier Zentimeter Neuschnee. In Freudenstadt kamen zu den bisherigen 26 Zentimetern noch einmal fünf Zentimeter Neuschnee hinzu. In Bayern gab es sogar in der Landeshauptstadt München zehn Zentimeter Neuschnee. DWD- Meteorologe Jens Hoffmann betonte, ab Montagabend sei in großen Teilen Süddeutschlands mit weiteren Schneefällen zu rechnen. Nachts bestehe "immer Frostgefahr". Für Aufregung sorgte am Sonntag ein Lawinenabgang am Wendelstein. Die Polizei befürchtete zunächst Verschüttete im Skigebiet am "Hotelhang". Der Einsatz der Bergwacht konnte aber nach rund einer Stunde abgebrochen werden. Ein Polizeisprecher betontet: "Es gab weder Verschüttete noch Verletzte."

Zweite Liga: Geisterspiel entscheidet Herbstmeisterschaft

500 Sicherheitskräfte um Festung TivoliZweite Liga: Geisterspiel entscheidet Herbstmeisterschaft

Aachen (rpo). Bei der Neuauflage des Skandalspiels zwischen Alemannia Aachen und dem 1. FC Nürnberg kommt es heute (ab 20.15 Uhr bei uns im LIVE!-Ticker) zu einem Novum in der Geschichte des deutschen Fußballs: Die Herbstmeisterschaft in der Zweiten Liga wird ohne Fans im Stadion entschieden. Insgesamt nur rund 150 Personen werden am Montag (20.15 Uhr) bei der Neuauflage des Skandalspiels zwischen Alemannia Aachen und dem 1. FC Nürnberg vom 24. November (1:0) auf dem Tivoli für ein wahrlich gespenstisches Szenario sorgen. Das erste Duell, in dem Club-Trainer Wolfgang Wolf durch ein Wurfgeschoss am Kopf getroffen wurde und seine Mannschaft in den letzten 19 Minuten nicht mehr betreuen konnte, hatte noch vor 15. 915 Zuschauern stattgefunden. Diesmal wird nach den Vorgaben der Deutschen Fußball Liga (DFL) jeder namentlich erfasst. Es herrscht Sicherheitsstufe eins. 40 abgezählte Personen pro Verein (inklusive Spieler), die Schiedsrichter, ausgewählte Medienvertreter (50 Reporter, 16 Fotografen plus Fernseh-Kommentatoren und Kameraleute) Sicherheits- und Sanitätsdienst, Stadionsprecher, Techniker zwei Würstchenverkäufer und Toilettenpersonal sind zugelassen. Ein Sonderfall ist DFB-Ehrenpräsident Egidius Braun (78). Er ist Aachener und wird mit einer Ausnahme-Genehmigung wie gewohnt auf einem Bänkchen neben dem Spielertunnel Platz nehmen. 500 Ordnungskräfte, doppelt so viel wie bei einem normalen Heimspiel, sollen die Austragung garantieren. Der Mannschaftsbus des Clubs wird von Nürnberg bis Aachen eskortiert, die Trainingszeiten der Franken blieben ebenso geheim wie der Aufenthaltsort. "Wir können es uns nicht leisten, dass noch einmal etwas passiert", meinte Aachens Geschäftsführer Bernd Maas. Allerdings klagt er auch über die teilweise offenbar übertriebenden DFL-Auflagen. Die verhinderten zur Verärgerung der Alemannen-Fans unter anderem eine Live-Übertragung der Begegnung auf eine Großleinwand auf dem Sportflugplatz Merz Brück. Ohnehin fühlen sich die Aachener Fans durch die Entscheidung um den Sieg im November betrogen. "Die drei Punkte, die wir sportlich fair gewonnen haben, wollen wir uns wiederholen", verspricht Coach Jörg Berger. Und wenn der aktuelle Tabellenführer Rot-Weiß Oberhausen schon T-Shirts mit dem Aufdruck "Herbstmeister" habe herstellen lassen, dann werde man sich wundern. Kritik von BergerAuch Berger kritisiert die Neuansetzung und die DFL: "Wir sind die Ersten, die so bestraft werden. An uns wurde ein Exempel statuiert." Das DFB-Sportgericht war nämlich der Auffassung, Fußball-Anhänger müssten wissen, dass ein solches Verhalten nicht geduldet werden kann. Ähnliche Vorfälle wie der Feuerzeugwurf gegen Christian Hochstätter 1988 in der Begegnung Karlsruher SC gegen Borussia Mönchengladbach oder die Golfball-Attacke 2000 gegen Oliver Kahn bei der Partie SC Freiburg gegen Bayern München wurden mit einem Wiederholungsspiel beziehungsweise einer 75. 000-Mark-Strafe gegen Freiburg geahndet. "Wir wollten eine Wiederholung auf neutralem Platz. Die Einnahmen hätten für einen guten Zweck gespendet werden können", meinte Club-Trainer Wolfgang Wolf, "Punkte am grünen Tisch wollten wir auf keinen Fall." Die Spieler sehen dem ersten - allerdings außergewähnlichen - Punktspiel gelassen entgegen. Dazu Aachens Routinier Ivica Grlic: "Was heißt Geisterspiel? Das ist für mich nichts Besonderes. Ich habe zuvor unter anderem bei Fortuna Köln gespielt, da waren nie viel mehr Zuschauer."

NRJ-Music-Award: Dido räumt ab, Madonna herzt Britney

Pop-Biotop zwischen Qualität und QuoteNRJ-Music-Award: Dido räumt ab, Madonna herzt Britney

Cannes (rpo). Die britische Pop-Entdeckung Dido ist die Gewinnerin des Abends. Bei der diesjährigen Verleihung der NRJ-Music-Awards in Cannes hat sie als "internationale Künstlerin des Jahres" abgesahnt. Pop-Königin Madonna bekam ihren Preis von Britney Spears überreicht.Auch den Preis für das "internationale Album des Jahres" nimmt sie mit nach Hause. Pop-Königin Madonna wurde für ihr "Lebenswerk" ausgezeichnet. Internationaler Künstler des Jahres wurde Justin Timberlake. Der Vorabend der weltweit größten Musikmesse MIDEM stand am Samstag ganz im Zeichen der NRJ-Awards: Aus 50 Nominierungen wählte das Publikum per Internet und Handy seine Lieblinge in 13 Kategorien, dazu wurden zwei Ehrenpreise vergeben. Die junge französische Band Kyo kassierte gleich vier von sechs der für französischsprachige Künstler reservierten Preise. Madonna übt sich in textilem UnderstatementMadonna bekam ihren Preis von Britney Spears überreicht, die ihre Mentorin mit den Worten "eine der besten Künstlerinnen, die ich je getroffen habe" ankündigte. Anschließend drückte Madonna ihr einen herzigen Schmatzer auf die Wange. Die Geehrte selbst übte sich in textilem und rhetorischem Understatement. Sie trug ein betont braves Kleid und verbeugte sich artig vor dem Gastgeberland: "Mein Ehrgeiz mag amerikanisch sein, und ich habe einen Briten geheiratet, aber mein Herz gehört Frankreich." Ob kalkuliert oder nicht, Madonna versetzte das vollbesetzte Auditorium in Ekstase. Bei ihrem eigenen Auftritt konnte Britney Spears mit einer avantgardistischen Choreografie zur Single "Toxic" nicht restlos überzeugen. Kylie Minogue wirkte charmant aber ein wenig hölzern bei ihrer Performance. Christina Aguilera verzichtete konsequenterweise ganz auf einen musikalischen Beitrag und fiel stattdessen nur durch gewagte Garderobe auf. Pascal Obispos Tour de ForceEchte Highlights waren die perfekt choreografierte und souverän präsentierte Show von R&B-Queen Beyoncé, der Live-Auftritt von Dido und die Tour de Force des musikalisch erstklassigen Spaßvogels Pascal Obispo. Der betrat als Soul-Diva mit Pelzmantel und Lockenperücke die Bühne, um nach wenigen Sekunden einen pinkfarbenen Irokesenschnitt zur Schau zu stellen. Das schräge Pop-Genie zog das Publikum gnadenlos auf seine Seite, und das obwohl er bei der Preisverleihung leer ausgegangen war. Kyo bedankten sich für ihre vier NRJ-Trophäen mit gleich mehreren Portionen solider musikalischer Powerpop-Rock-Hausmannskost. Noch stärker präsent war nur der Präsentator des Ganzen, Zeremonienmeister Anthony Kavanagh, der mit diversen grellen Auftritten und flapsigen Ansagen für Heiterkeit sorgte: Er erschien als Drag-Queen auf Plateau-Sohlen oder rollte im Bett mit drei Schönheiten auf die Bühne, um den "besten männlichen Künstler" anzusagen. Er gab Beyoncés (falsche) Zimmernummer "602 im Carlton" bekannt und verabschiedete Helène Segara und Laura Pausini nach ihrem leicht pathetischen Duett als "Starsky & Hutch des Chansons". Kavanagh ist als Musik-Clown gewissermaßen Frankreichs Antwort auf Stefan Raab, der in seiner Regentschaft schon einige Popsternchen kommen und gehen sah und zum vierten Mal in den fünf Jahren der NRJ-Awards das Spaßmonopol souverän verteidigte.

Nia Künzer optimistisch nach Kreuzband-OP

Eingriff verlief ohne PromblemeNia Künzer optimistisch nach Kreuzband-OP

Frankfurt/Main (rpo). Nach erfolgreich verlaufener Kreuzband-Operation - es war bereits die vierte - blickt Weltmeisterin Nia Künzer mit Optimismus in die Zukunft und hofft, dass sie möglichst bald wieder fit ist.Künzer will sich beim Kampf um ein erneutes Comeback aber nicht unter Druck setzen. "Es gibt keinen Grund, Trübsal zu blasen. Jetzt kommt die Rehabilitation. Eine Frist für meine Rückkehr habe ich mir nicht gesetzt. Wichtig ist, dass ich wieder gesund werde", sagte die Schützin des "Golden Goals" im vergangenen Oktober beim 2:1-Erfolg Deutschlands im WM-Finale gegen Schweden. Die Operation am lädierten rechten Knie verlief am Freitag ohne Probleme. Dabei wurde das vordere Kreuzband durch eine körpereigene Sehne ersetzt. "Ich fühle mich besser als erwartet", sagte die 23 Jahre alte Studentin. Dennoch muss Künzer, die mit ihrem Kopfballtor im WM-Finale in die Geschichte der ARD-Sportschau eingegangen war und als erste Frau das "Tor des Jahres" erzielt hatte, mindestens ein halbes Jahr pausieren. Damit wird die 34-malige Nationalspielerin von Meister und Pokalsieger 1. FFC Frankfurt, die sich die Verletzung am 7. Dezember im Derby gegen den FSV Frankfurt zugezogen hatte, auch für die Olympischen Spiele in Athen ausfallen.

Biathlon-Weltcup: Ricco Groß drei Mal Dritter

Poiree und Björndalen vorneBiathlon-Weltcup: Ricco Groß drei Mal Dritter

Antholz (rpo). Platz drei auch im dritten und letzten Rennen des Biathlon-Weltcups von Antholz für Ricco Groß: Der Ruhpoldinger musste im 15-km-Massenstartrennen nur den Franzosen Raphael Poiree und im Zielspurt Weltcup-Spitzenreiter Ole Einar Björndalen aus Norwegen ziehen lassen. Von den vier Startern des Deutschen Skiverbandes (DSV) war Michael Greis aus Nesselwang als 13. ebenfalls im Vorderfeld platziert. Hinter Björndalen und Poiree behauptete Groß auch den dritten Platz im Gesamtweltcup und tritt damit als Mitfavorit bei den am 6. Februar in Oberhof beginnenden Weltmeisterschaften an. Sven Fischer (Oberhof), der in Antholz das 20-km-Rennen gewonnen hatte, trat zum Massenstart wegen seiner individuellen WM-Vorbereitung ebenso nicht an wie sein Vereinsgefährte Frank Luck.

Ein großer Schritt nach vorn in Sachen Qualität

309.000 Boots- und Wassersport-Fans kamen zur boot 2004Ein großer Schritt nach vorn in Sachen Qualität

Düsseldorf (dto). Der konjunkturelle Motor in der internationalen Boots- und Wassersportwirtschaft läuft! Das sagt zumindest die Messe Düsseldorf, die am Sonntag nach neun Tagen boot 2004 zufrieden Bilanz zieht. Vom ersten Tag an habe in den Messehallen gute Stimmung geherrscht, die Erwartungen seien voll erfüllt worden. Besonders über die internationalen Besucher, die hohe Kaufkraft und die kompetenten Besucher sind die Aussteller nach Messeangaben erfreut. Und auch die Zahl der Besucher kann sich sehen lassen: Insgesamt kamen 309.000 Yacht- und Wassersportler aus über 60 Ländern in die Düsseldorfer Messehallen, um sich über Bootspremieren, neue Ausrüstungen und Dienstleistungen von 1.650 Ausstellern aus 50 Ländern zu informieren. 2003 waren es 307.000 Besucher. Gestiegen ist der Anteil der Besucher aus dem Ausland (50.000 Besucher) sowie derjenigen, die aus beruflichen Interessen zur Messe kamen. Aus dem Inland reiste jeder Dritte aus Nord-, Süd- und Ostdeutschland an. Jürgen Tracht, Geschäftsführer des Bundesverbandes Wassersportwirtschaft, Köln, bezeichnete die boot als das Ereignis in der Messelandschaft, das "mit Abstand die stärkste internationale Ausstrahlung und Bedeutung für unsere Branchen hat." Die Konjunktur in der Wassersportwirtschaft scheint wieder angekurbelt zu sein. 74 Prozent der Besucher gaben an, auf der Messe bereits gekauft zu haben oder mit Kaufabsichten auf die Messe gekommen zu sein. Das sind vier Prozent mehr als im Vorjahr. 85 Prozent beabsichtigen zu einem späteren Zeitpunkt etwas kaufen zu wollen. Von den boot-Ausstellern werteten 69 Prozent die Messelaufzeit bereits als geschäftlichen Erfolg, fast 80 Prozent rechnen mit einem guten Nachmessegeschäft. 92 Prozent wollen auch 2005 in Düsseldorf wieder mit an Bord sein. Boote und Yachten sind ZuschauermagnetenÜber 60 Prozent der boot-Besucher interessierten sich für Boote und Yachten. Jeder Zehnte gab an, die Düsseldorfer Superyacht-Show zu besuchen. In der Liste folgen Bootsausrüstungen und Zubehör (27 Prozent), Boots- und Yachtcharter, wassertouristische Angebote, Wassersportbekleidung sowie Tauchsportausrüstungen. Qualität ist nach Ansicht von Werner M. Dornscheidt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf auf der boot Trumpf. "Wer anspruchsvolle Kunden mit anspruchsvollen Produkten bedienen kann, hat Erfolg." Sehr zufrieden sind die Hersteller und Importeure von Segelyachten. Hier wurde bereits auf der Messe gut verkauft. Bei Motoryachten haben die Geschäfte im Sportbootbereich zwischen 6 und 14 Metern Länge erfreulich angezogen. Groß im Kommen: der Angelsport. Das Sportfischer-Center war auf der boot 2004 ein Publikumsmagnet. Diesen Bereich will die Messe Düsseldorf künftig noch attraktiver gestalten und ausbauen. Dafür steht auch schon ein Datum fest: Die 36. boot findet vom 15. bis 23. Januar 2005 in Düsseldorf statt.

Kaiserslautern bangt um Sforza

Entzündung im Bereich des FersenbeinsKaiserslautern bangt um Sforza

Kaiserslautern (rpo). Eine Woche vor dem Rückrundenstart bangt der 1. FC Kaiserslautern um den Einsatz von Ciriaco Sforza. Im Testspiel gegen Eintracht Trier (4:3) musste der Schweizer nach einer halben Stunde ausgewechselt werden. Bei dem 33-Jährigen wurde eine Entzündung im Bereich des Fersenbeins diagnostiziert. "Die Achillessehne ist aber okay, das ist die Hauptsache. Die Reizung ist wohl auf die Belastung zurückzuführen", sagte Sforza, der im Trainingslager in der Türkei acht Monate nach seinem Achillessehnenriss und der folgenden Operation ein Comeback gefeiert hatte. Der FCK tritt am Samstag bei 1860 München an. Gegen Trier ebenfalls verletzt ausgewechselt werden musste der Brasilianer Lincoln, der sich eine Rippenprellung zuzog. Damit nimmt der personelle Engpasse bei den Pfälzern weiter zu. Derzeit stehen FCK-Coach Erik Gerets gleich elf Spieler aufgrund von Verletzungen und der Abstellung zum Afrika-Cup in Tunesien nicht zur Verfügung. Zudem hatte Gerets Ex-Nationalspieler Steffen Freund, den früheren Kapitän Thomas Hengen und Mittelfeldspieler Markus Anfang zuletzt aus dem Kader verbannt.

Heimliche Hochzeit: Nina Hagen sagte "Ja"

Punk-Röhre unter der HaubeHeimliche Hochzeit: Nina Hagen sagte "Ja"

Hamburg (rpo). Laut eines Medienberichtes ist Punk-Lady Nina Hagen unter der Haube. Sie habe ihrem über 20 Jahre jüngeren Freund in Dänemark das Ja-Wort gegeben.Erst kurz vor ihrer Hochzeit mit dem dänischen Musiker Rocco Olsen-Breinholm hat sich Punksängerin Nina Hagen laut "Bild am Sonntag" von ihrem ersten Mann David Lynn scheiden lassen. Die 48-jährige Hagen und ihr 22 Jahre jüngerer Freund gaben sich in einem kleinen Dorf in Jütland in Dänemark das Ja-Wort. Dabei gewesen seien nur die Eltern des Bräutigams, Ninas Tochter Cosma Shiva und Mutter Eva-Maria Hagen, berichtete die Zeitung. "Wir haben am 17. Januar in Dänemark geheiratet. Seit drei Jahren sind wir verlobt. Wir wussten genau, was wir tun", sagte Hagen laut Vorabmeldung in der ZDF-Sendung "Johannes B. Kerner" in Hamburg, die am Mittwoch ausgestrahlt wird. Es ist Nina Hagens zweite Ehe. Im Mai 1996 heiratete sie den 15 Jahre jüngeren David Lynn, von dem sie sich im Jahr 2000 trennte. Zuvor lebte sie mehrere Jahre lang mit dem Stylisten Franck Chevallier zusammen, mit dem sie den 1990 geborenen Sohn Otis hat. Vater der 1981 geborenen Cosma Shiva ist der inzwischen gestorbene Musiker Ferdinand Karmelk.

Enttäuschung für deutsche Biathletinnen in Antholz

Uschi Disl nur auf Rang siebenEnttäuschung für deutsche Biathletinnen in Antholz

Antholz (rpo). Für die deutschen Biathletinnen endete das letzte Weltcup-Rennen vor der Heim-Weltmeisterschaft in Oberhof (6. bis 15. Februar) mit einer Enttäuschung: Uschi Disl kam als beste Deutsche nur auf Rang siebenIm 12, 5-km-Massenstartwettkampf leistete sich die Altmeisterin vom SC Moosham bei stürmischem Wind sechs Strafrunden nach Schießfehlern und war dennoch auf Rang sieben Beste im Team des Deutschen Skiverbandes (DSV). 55,3 Sekunden vor Disl sicherte sich Linda Tjörholm aus Norwegen den zweiten Einzelsieg ihrer Karriere im Zielspurt mit zwei Zehntelsekunden Vorsprung gegenüber Natalja Gusewa, die zuvor in Antholz das Sprintrennen gewonnen hatte. Auf Rang drei kam deren russische Teamgefährtin Anna Bogali mit 9,9 Sekunden Rückstand. Doppel-Olympiasiegerin Kati Wilhelm aus Zella-Mehlis, die extra für den Massenstart ein Spezialtraining in Ridnaun/Südtirol unterbrochen hatte, kam ebenfalls mit sechs Strafrunden belastet als Zwölfte ins Ziel. Weltcup-Titelverteidigerin Martina Glagow aus Mittenwald belegte gar nur Rang 24 unter 30 Starterinnen.Biathlon, Weltcup in Antholz, Massenstartrennen: Damen über 12,5 km: 1. Linda Tjörholm (Norwegen) 41:09,2 Minuten/2 Strafrunden nach Schießfehlern, 2. Natalja Gusewa 0:00,2 Minuten zurück/3, 3. Anna Bogali 0:09,9/3, 4. Olga Pylewa (alle Russland) 0:18,3/4, 5. Liv Grete Poiree 0:27,2/6, 6. Gunn Margit Andreassen (beide Norwegen) 0:37,2/4, 7. Uschi Disl (Moosham) 0:55, 3/6, 8. Irina Nikultschina (Bulgarien) 1:05,8/7, 9. Swetlana Ischmuratowa (Russland) 1:07,9/5, 10. Olena Zubrilowa (Weißrussland) 1:24,6/4, ... 12. Kati Wilhelm (Zella-Mehlis) 1:30, 4/6, ... 19. Andrea Henkel (Oberhof) 2:13,2/6, ... 24. Martina Glagow (Mittenwald) 2:44,7/6, ... 26. Katrin Apel (Frankenhain) 3: 07,8/11, ... 28. Simone Denkinger (Gosheim) 4:03,3/7, 29. Katja Beer (Altenberg) 4:37,4/7. Stand im Gesamtweltcup nach 15 von 27 Rennen: 1. Poiree 511 Punkte, 2. Pylewa 493, 3. Disl 473, 4. Sandrine Bailly (Frankreich) 447, 5. Glagow 446, 6. Apel 376, 7. Zubrilowa 369, 8. Bogali 362, 9. Ischmuratowa 337, 10. Olga Saizewa (Russland) 332, ... 12. Wilhelm 295, ... 15. Denkinger 242, ... 23. Beer 155, ... 28. Henkel 138, ... 62. Ina Menzel (Dippoldiswalde) 4, ... 68. Sabrina Buchholz (Oberhof) 1.

Sebastian Loeb gewinnt Rallye Monte Carlo

Wertungsprüfungen aus Sicherheitsgründen abgesagtSebastian Loeb gewinnt Rallye Monte Carlo

Monte Carlo (rpo). Wie im Vorjahr hat Sebastian Loeb die Rallye Monte Carlo gewonnen. Nachdem er sich schon auf den ersten beiden Etappen einen sicheren Vorsprung herausgefahren hatte, ließ es der Franzose auf den letzten 88 der insgesamt 341 Wertungskilometer ruhig angehen.Nach 15 Wertungsprüfungen auf teilweise vereister Piste in den französischen See-Alpen setzte sich der Citroen-Pilot mit 1:12,6 Minuten Vorsprung vor den Ford-Rivalen Markko Märtin (Estland) und Francois Duval (Belgien) durch. "Einige der angekündigten Eisabschnitte waren zwar heute nicht mehr da, aber wir wollten die übrig gebliebenen nicht erwischen. Da haben wir es vorgezogen, lieber ein wenig Zeit zu verlieren", sagte Loeb nach seinem insgesamt fünften Sieg bei einem WM-Lauf. Titelverteidiger Petter Solberg beendete den ersten WM-Lauf des Jahres auf dem siebten Platz. Der Norweger hatte Pech, weil er auf der vorletzten Etappe nach einem technischen Defekt an seinem Subaru noch um zwei Plätze zurückfiel. "Wir wollten nicht wie verrückt um einen Podiumsplatz fahren. Wir wollten abwarten, was die Jungs vor uns machen", sagte Solberg. Aus Sicherheitsgründen waren am Wochenende einige Wertungsprüfungen abgesagt worden, da tausende Zuschauer die Straßen säumten. Nicht ins Ziel kam Spaniens Ex-Weltmeister Carlos Sainz, der nach einem Ausritt im Citroen auf der neunten Wertungsprüfung aufgeben musste. Insgesamt waren am Sonntag nur noch 22 der ursprünglich 43 Fahrer ins Rennen gegangen. Der zweite von insgesamt 16 WM-Läufen findet vom 6. bis 8. Februar bei der Schweden-Rallye statt. Die WM-Saison begann erstmals seit 15 Jahren ohne deutsche Beteiligung. Nach dem Rückzug seines bisherigen Arbeitgebers Hyundai arbeitet Deutschlands einziger Weltklasse-Fahrer Armin Schwarz derzeit an einem Nachwuchsprojekt. Schwarz hat inzwischen einen Zwei-Jahres-Vertrag bei Skoda unterschreiben und wird wahrscheinlich nach der Rallye Akropolis (4. bis 6. Juni) in die WM einsteigen.

Ski alpin: Palander siegt in Kitzbühel

Felix Neureuther auf Rang 12Ski alpin: Palander siegt in Kitzbühel

Kitzbühel (rpo). Kalle Palander aus Finnland hat den Weltcup-Slalom im österreichischen Kitzbühel gewonnen. Eine hervorragende Leistung zeigte auch Felix Neureuther aus Partenkirchen. Am Anfang stand "Superman" Stephan Eberharter und bescherte der Skination Österreich im dritten Rennen am heiligen Berg in Kitzbühel mit einer Abfahrts-Demonstration den ersten Sieg. Am Ende kam der Finne Kalle Palander und fuhr auf dem Ganslernhang im Slalom zu seinem vierten Saisonsieg vor dem Kanadier Thomas Grandi und dem Österreicher Rainer Schönfelder. Dennoch feierten insgesamt 65.000 Zuschauer unterm Hahnenkamm ein Festival in rot-weiß-rot. Grund zur Freude hatten auch die deutschen Männer. Felix Neureuther stürmte im dichten Schneegestöber vom 29. auf den guten 12. Rang und schaffte damit das zweitbeste Weltcup-Resultat seiner Karriere. "Natürlich habe ich von meiner Startnummer profitiert, aber ich freude mich riesig", meinte der 19-jährige Partenkirchner und freute eins: "Ich bin erstmals den selben neuen Ski wie Palander gefahren. Der ist super aggressiv und fast noch zu schnell für mich." Die Hahnenkamm-Kombination entschied der Amerikaner Bode Miller souverän vor dem Österreicher Benjamin Raich und dem Norweger Lasse Kjus für sich, der trotz einer schmerzhaften Knieverletzung seine Führung im Gesamt-Weltcup vor Raich und Superstar Hermann Maier ausbaute. Tags zuvor rettete Altmeister Stephan Eberharter die Ehre der Österreicher. Nach den Triumphen von Lasse Kjus (Norwegen) in der Abfahrt und Daron Rahlves (USA) im Super-G raste der 34 Jahre alte Österreicher bei der klassischen Hahnenkamm-Abfahrt zum 27. Weltcupsieg seiner Karriere und machte ganz Austria mit einer Fahrt wie vom anderen Stern endlich wieder "felix". Norweger Kjus vorneIn der ersten Abfahrt musste sich Eberharter dem Norweger Kjus noch um eine Hundertstelsekunde geschlagen geben, im zweiten Versuch war er eine Klasse für sich. In 1:55,48 Minuten raste der zweimalige Gesamtweltcupsieger mit der Startnummer 30 die eisige Streif hinab und deklassierte die Rivalen der Rennbahn unter strahlend blauem Himmel um stolze 1,21 Sekunden oder 34,70 m. Platz zwei belegte Daron Rahlves (1:56,69), zuvor schon Super-G-Sieger und Dritter der ersten Abfahrt. Auf Rang drei landete der Schweizer Ambrosi Hoffmann (1:56,78), der den krisengeplagten Eidgenossen den ersten Podestplatz der Saison bescherte. Österreichs Skiheros Hermann Maier ("das war eine total verkrampfte Fahrt") mit Platz neun begnügen. Mit zwei gestreckten Fäusten, einem Urschrei und der Säge feierte Eberharter vor 42.000 Zuschauern seinen zweiten Saisonsieg und den dritten in Kitz. "Das war ein absoluter Traumlauf. Ich hätte nicht gedacht, dass man die Streif so gut runterfahren kann. Der Vorsprung ist gewaltig", lobte sich der beste Abfahrer der Welt ausnahmsweise selbst. "Heute war alles perfekt. Ich wollte hier unbedingt noch mal gewinnen, und habe volles Risiko genommen. Gott sei Dank ist alles gut gegangen. Das ist einer der schönsten Siege meiner Karriere." Erst am Ende des Winters will der 34-Jährige entscheiden, ob er aufhört oder doch noch ein Jahr dranhängt. Auch Florian Eckert kam auf seinem langen Weg zurück in die Weltspitze einen Schritt voran. Nach zwei 45. Rängen fuhr der 24 Jahre alte Bad Tölzer mit 4,60 Sekunden Rückstand auf den 33. Platz und verabschiedete sich mit einen Lächeln aus Kitzbühel. "Das war eine geile Woche, mit jedem Lauf ist es besser gegangen", meinte Eckert, der 26 Monate nach seiner schweren Knieverletzung erstmals auf der Streif angetreten war. Cheftrainer Werner Margreiter war ebenso zufrieden: "Das war ein riesengroßer Schritt nach vorne. Es war erst sein 7. Tag auf Abfahrtsski, und dann nur knapp an den Punkten vorbei - einfach sensationell." Stefan Stankalla landete mit 5,75 Sekunden Rückstand abgeschlagen auf Rang 39. Eberharter "Held des Tages"Der "Held des Tages" aber hieß Stephan Eberharter, der in Kitzbühel mit dem größten Vorsprung seit 28 Jahren gewann. Damals siegte Franz Klammer mit 2,06 Sekunden vor dem Norweger Erik Haker. Auch der zweitplatzierte Rahlves zeigte sich von der Leistung des Siegers tief beeindruckt: "Der Steff ist unglaublich. Der muss ein paar Tore ausgelassen haben, so schnell wie der war." Die Austria-Fans feierten "ihren Steff" mit bengalischen Feuern, sogar der coole Eberharter verdrückte eine Träne. Mit 27 Weltcupsiegen überholte er Österreichs Ski-Kaiser Franz Klammer (26) in der ewigen Bestenliste, wo er nun gleichauf mit dem Amerikaner Phil Mahre auf Rang sechs liegt. Als Dreingabe gab es ein Preisgeld von 55.000 Euro. Auch im Abfahrts-Weltcup übernahm Eberharter nach sieben von 12 Rennen die Spitze. Mit 431 Punkten führt er knapp vor Weltmeister Michael Walchhofer (390) und Rahlves (355).

Rau-Nachfolge: FDP-Politiker drohen der Union

FDP droht mit Wahlhilfe von Rot-GrünRau-Nachfolge: FDP-Politiker drohen der Union

München (rpo). Das Tauziehen um die Rau-Nachfolge nimmt kein Ende. Nun schlägt die FDP einen härteren Kurs gegenüber der Union an. Man könne Rot-Grün unterstützen, wenn die Union keinen gemeinsamen FDP-Kandidaten wolle.Im Tauziehen um die Nachfolge von Bundespräsident Johannes Rau setzen Vertreter von Union und FDP darauf, einen gemeinsamen Kandidaten aus dem jeweils eigenen Lager zu benennen. Hamburgs Erster Bürgermeister Ole von Beust (CDU) machte sich dabei am Wochenende für den früheren CDU-Chef Wolfgang Schäuble als künftiges Staatsoberhaupt stark. FDP-Präsidiumsmitglied Sabine Leutheusser-Schnarrenberger betonte dagegen, ihre Partei habe mit Fraktionschef Wolfgang Gerhardt und der früheren Ausländerbeauftragten Cornelia Schmalz-Jacobsen "zwei herausragende Persönlichkeiten", die für das Präsidentenamt geeignet wären. "Einen Automatismus für irgendeinen Unions-Politiker kann es deshalb nicht geben", bekräftigte die FDP-Politikerin. Sie bescheinigte ihrer Partei "außerordentlich gute" Chancen, "nach 25 Jahren wieder einen Liberalen im höchsten Staatsamt zu haben". Die FDP "wird die einzigartige Chance ergreifen", kündigte sie an. Beust: Gemeinsamer FDP-Kandidat unwahrscheinlichBeust hält indes einen FDP-Politiker als gemeinsamen Kandidaten von Union und Freidemokraten für unwahrscheinlich. "Angesichts der Größenverhältnisse zwischen CDU/CSU und FDP wird es auf einen gemeinsamen Kandidaten der Union hinauslaufen", sagte er. Da Union und FDP das gemeinsame Ziel hätten, 2006 die rot-grüne Regierungskoalition abzulösen, würden "die Liberalen klug genug sein, sich in der Bundesversammlung nicht mit der SPD zu verbünden". Der FDP-Bundestagsabgeordnete und Chef der Jungen Liberalen, Daniel Bahr, hielt dem entgegen: "Die Bundespräsidentwahl 2004 ist keine Koalitionsaussage für 2006." Seine Partei könne es sich deshalb leisten, einen eigenen Kandidaten mit Hilfe von SPD und Grünen wählen zu lassen, fügte er hinzu und empfahl der Union, statt dessen vorher einem FDP-Vorschlag zuzustimmen. "Eine stabile Mehrheit garantiert dem bürgerlichen Lager jedenfalls nur ein Liberaler", unterstrich Bahr. Härterer Kurs gegenüber der UnionAuch der FDP-Fraktionschef im Düsseldorfer Landtag, Ingo Wolf, drohte, wenn die Union keinen gemeinsamen FDP-Kandidaten wolle, müsse sie sich "darauf einstellen, dass wir eine andere Mehrheit für eine FDP-Kandidatur suchen". Sein hessischer Amtskollege Jörg-Uwe Hahn forderte die Union auf, noch vor der Hamburg-Wahl Ende Februar zu erklären, "ob sie 2006 mit uns gegen Rot-Grün antreten will". Zu einer "fairen Arbeitsteilung" gehöre, "dass die FDP den Bundespräsidenten stellt und die CDU die Bundeskanzlerin", fügte Hahn hinzu. FDP-Vize Walter Döring setzte ebenfalls auf einen härteren Kurs gegenüber der Union. Es gebe "keinen Grund, die CDU zu schonen", sagte er mit Blick auf die Landtagswahlen in Hamburg, Thüringen und im Saarland. "Die setzen überall auf die absolute Mehrheit, da gibt es für uns auch keine Unterstützung", fügte Döring hinzu.

Ferrari-Chef zeigt Interesse an Raikkönen

Montezemolo: "Man muss nach vorne denken"Ferrari-Chef zeigt Interesse an Raikkönen

Berlin (rpo). Bahnt sich da ein spektakulärer Wechsel in der Formel 1 an? Ferrari-Chef Luca di Montezemolo hat ein Auge auf Vizeweltmeister Kimi Räikkönen von McLaren-Mercedes geworfen. Er könne sich vorstellen, dass Kimi gemeinsam mit Michael Schumacher für Ferrari fahre, sagte der Ferrari-Chef.Für 2004 hätte er den Finnen noch nicht gerne verpflichtet, aber, so sagte di Montezemolo in einem Interview mit der Welt am Sonntag: "Der ist zwar noch extrem jung, aber neben Barrichello ist er nach Michael der Beste. Er hat einen Fünf-Jahres-Vertrag mit McLaren, aber wir müssen nach vorne denken. Er ist jung, wir sind jung, und wir müssen langfristig planen." Der 24 Jahre alte Kimi Raikkönen, der sich in der vergangenen Saison Weltmeister Michael Schumacher nur um zwei Punkte geschlagen geben musste, steht bei McLaren-Mercedes noch bis 2007 unter Vertrag. Die Kontrakte von Schumacher und Barrichello bei Ferrari laufen noch bis Ende 2006. Sollte Raikkönen verpflichtet werden, soll er nach den Vorstellungen des Ferrari-Chefs gemeinsam mit dem sechsmaligen Weltmeister aus Kerpen in einem Team fahren, auch wenn sich laut di Montezemolo Rubens Barrichello "nicht nur dramatisch als Fahrer, sondern auch als Mensch entwickelt" habe. "Schumi" soll allerdings so lange bei der Scuderia bleiben, wie er wolle. "Wenn er dieselbe Leidenschaft und Motivation hat wie gegenwärtig, wenn er weiter sehr schnell und sehr gut ist, wird er fahren. Wie lange, hängt von ihm ab, selbst wenn er mit diesen Eigenschaften 55 Jahre alt sein sollte", sagte di Montezemolo, der darauf hofft, dass Ferrari erneut die Fahrer- und Konstrukteurs-WM gewinnt. Wenn nicht, würde er aber "keinen Selbstmord begehen". Trotz aller Probleme ist für Luca di Montezemolo ein Rückzug von Ferrari aus der Formel 1 kein Thema. Aber es gebe durchaus Gründe dafür, wenn beispielsweise "die Formel 1 nicht mehr einen Technik-Transfer zum Serienauto produzieren würde". Bei Ferrari sei das noch der Fall. Einschneidende Veränderungen gefordertMontezemolo weiter: "Wenn die Formel 1 nur noch eine Show werden würde und zwar nur noch für das Fernsehen. Ferrari suche die sportliche Herausforderung. Wenn das alles nicht mehr gewährleistet wäre, würden wir austreten." Ferrari lebe nicht im Formel-1-Gefängnis. Di Montezemolo fordert einschneidende Veränderungen. Er plädierte für reduzierte Eintrittspreise: "Wir wollen Zuschauer an der Strecke, nicht nur am TV-Schirm." Auch solle der Fahrer wieder ins Zentrum rücken: "Die Formel 1 ist eine Fahrer-Meisterschaft. Was bedeutet, die elektronischen Fahrhilfen müssen reduziert werden. Genauso die Kosten. Es muss genug sein mit der künstlichen Beeinflussung von Rennen durch merkwürdige Regeln. Wir sind an einem Punkt angelangt, der für mich das Limit markiert."

Größte Musikmesse eröffnet: Madonna, Mobilfunk und Moneten

Ende der CD besiegeltGrößte Musikmesse eröffnet: Madonna, Mobilfunk und Moneten

Cannes (rpo). Am Sonntag hat in Cannes zum 38. Mal hat die weltweit größte Musikmesse MIDEM ihre Tore geöffnet. Zahlreiche Stars und Sternchen glänzten mit ihrem Erscheinen.Nach Angaben der Veranstalter lagen Anmeldungen von rund 9.000 Besuchern vor, darunter mehr als 2.000 aus Deutschland. Das musikalische Rahmenprogramm bestreiten über 400 Künstler mit rund 80 Klassik- und Pop-Konzerten sowie diversen DJ-Sessions bis in die frühen Morgenstunden. Bei den am Vorabend der MIDEM-Eröffnung verliehenen NRJ Music Awards glänzten bereits Madonna, Kylie Minogue, Dido und Beyoncé mit fernsehgerechten Kurz-Auftritten. In den kommenden Tagen werden unter anderem HipHop-Pionier Grandmaster Flash, Soulsänger Keziah Jones und Ben Watt ("Everything but the Girl") in Cannes erwartet. Neue Wege zu den Portemonnaies der KonsumentenIn knapp drei Dutzend Konferenzen soll über politische und rechtliche Fragen diskutiert werden, aber auch über neue Wege zu den Portemonnaies der Konsumenten. Zu den Vertriebsmodellen gehören nicht nur Handy-Klingeltöne, die bei manchen neuen Hits schon mehr Umsatz für die Industrie schaffen als der klassische CD-Verkauf. Pre-Paid-Karten für Download-Services wie Apples iTunes und Napster - beide Dienste haben ihren Europa-Start bis Ende 2004 angekündigt - solllen den Verkauf an die jüngste Zielgruppe ermöglichen, die zwar Kaufkraft in Form von elterlichem Geld besitzt, aber keine internetüblichen Zahlungsmittel wie Kreditkarte oder Girokonto. Das Ende der CD scheint jedenfalls besiegelt, nur über den Bestattungstermin wird noch diskutiert. Ein Forrester-Research-Berater empfahl den Plattenfirmen jedenfalls dringend, aus dem "Plastik-Geschäft" auszusteigen. Ein weiteres wichtiges MIDEM-Thema sind die EU-Erweiterung und deren Folgen für die Musikindustrie, außerdem verleiht die EU-Kommission erstmals einen Musikpreis für das EU-weit erfolgreichste Debüt. Länder-Schwerpunkt ist Dänemark, und erstmals gibt es einen "Polnischen Tag" mit zahlreichen Konzerten und einem Gala-Empfang. Zur Zeit eher wenig zu feiernDie eigentliche Messe mit rund 2.000 Ausstellern an 300 Ständen aus mehr als 90 Ländern findet bis zum Donnerstag im selben Gebäude statt, das im Mai auch wieder Schauplatz des legendären Filmfestivals sein wird. Doch anders als die Filmbranche, die mit der DVD ein veritables Wachstumsmedium besitzt, hat das Musik-Business - von namhaften Ausnahmen abgesehen - zur Zeit eher wenig zu feiern. Die Branchenvertreter üben sich in Zuversicht, so auch die deutsche Delegation, die mit 300 ausstellenden Firmen stark, musikalisch aber eher schwach besetzt ist. Das Elektronik-Duo Tiefschwarz repräsentiert in Cannes allein auf weiter Flur die deutsche Qualitätsarbeit in Sachen Popkultur.

Hertha: Riesen-Wirbel um Rauswurf von Bobic

Wechselt der Nationalspieler zurück zu Hannover 96?Hertha: Riesen-Wirbel um Rauswurf von Bobic

Berlin (rpo). Bei Hertha BSC Berlin sorgt der Rauswurf von Fredi Bobic für Riesen-Wirbel: Angeblich soll der Nationalspieler schon über einen Wechsel zurück zu Hannover 96 nachgedacht haben.Hertha-Trainer Hans Meyer hat dem geschassten Star am Wochenende wieder die Hand gereicht, während DFB-Teamchef Rudi Völler an das Kämpferherz seines Angreifers appellierte. "Ich habe nie gesagt, dass Fredi sich einen neuen Verein suchen soll, auch Manager Dieter Hoeneß nicht", entgegnete Meyer am Sonntagmittag den Spekulationen über einen Wechsel. Nach der Verletzung von Luizao am Samstag im Testspiel beim Zweitligisten Karlsruher SC (0:0) hatte Meyer angedeutet, dass Bobic am Samstag zum Rückrunden-Start bei Werder Bremen (15.30 Uhr) wieder dabei ist. Luizao hatte sich in Karlsruhe eine Adduktorenverletzung im linken Leistenbereich zugezogen und wird rund sechs Wochen ausfallen. Gute Chancen auf RückkehrBobic dürfte auch deshalb gute Chancen auf eine Rückkehr in die Mannschaft haben, da Nando Rafael in Bremen wegen Rotsperre ausfällt und Artur Wichniarek über Schmerzen an der Achillessehne klagt. Dennoch ist der 32-Jährige mit seiner neuen Situation äußerst unzufrieden, da er sich in der Rückrunde als Stammspieler bei Völler für die Europameisterschaft im Juni in Portugal empfehlen will. Laut Berliner Zeitungsberichten soll das Umfeld des glücklosen Torjägers bereits den Wechsel nach Hannover 96 vorbereiten. Rückendeckung erhält Bobic von Teamchef Völler: "Fredi muss kämpfen und beißen, wie schon oft in seiner Karriere. Die Rückrunde ist ja noch lang. Aber er weiß, dass er an Toren gemessen wird", sagte Völler. In der Nationalelf hatte Bobic in der EM-Qualifikation vier wichtige Treffer erzielt, bei seinem Bundesliga-Klub war der gebürtige Schwabe in 17 Spielen nur dreimal erfolgreich. Völler will sich bei der nächsten Trainertagung am 7. Februar mit Meyer über Bobic unterhalten. Meyer hatte seinen Stürmer am Freitag stark kritisiert und ihm taktisches Fehlverhalten vorgeworfen: "So, wie sich Bobic zur Zeit präsentiert, kann ich mit ihm meine taktischen Vorstellungen nicht umsetzen", hatte Meyer gesagt. Angeblich arbeitet der Nationalspieler zu wenig nach hinten, das hatte ihm bereits Meyer-Vorgänger Huub Stevens vorgeworfen. Bobic soll isoliert seinDoch auch im menschlichen Bereich scheint es mehr Probleme mit Bobic zu geben, als bislang angenommen. In der Mannschaft soll der Ex-Dortmunder weitgehend isoliert sein. Als "Winner-Typ" mit starker Persönlichkeit geholt, vergriff sich Bobic bei Ansprachen vor der Mannschaft häufiger im Ton. Auf dem Feld, so Aufsichtsrats-Chef Rupert Scholz schon vor Monaten, würde Bobic zu oft mit den Schiedsrichern streiten, als seinen jüngeren Mitspielern zu helfen. Hertha-Manager Dieter Hoeneß hielt sich aus der Diskussion um Bobic heraus und konzentrierte sich am Wochenende auf die wirtschaftlichen Probleme. Dem Verwaltungsrat und anschließend auch dem Beteiligungsausschuss schlug der 51-Jährige am Freitag mehrere Modelle vor, um kurzfristige Verbindlichkeiten in langfristige Schulden zu verwandeln. Offiziell hat der Klub Verbindlichkeiten in Höhe von 16,8 Millionen Euro. Angeblich wird im Verein über eine Anleihe-Form in Höhe von 35 Millionen Euro diskutiert.

Bericht: Stolpe würde Mautzusage für 2005 akzeptieren

Toll Collect plant abspeckte VersionBericht: Stolpe würde Mautzusage für 2005 akzeptieren

Berlin (rpo). Toll Collect bietet der Bundesregierung offenbar zunächst eine abgespeckte Version des Maut-Systems an. Verkehrsminister Manfred Stolpe kann sich indes vorstellen, auch dann weiter mit dem Betreiberkonsortium zu arbeiten, wenn sich der Starttermin bis 2005 hinzieht. "Wenn wir eine Terminzusage bekommen, die erst in 2005 liegt, dann kann das besser sein, als sich auf Alternativen zuzubewegen", sagte Stolpe dem "Handelsblatt" (Montagausgabe). Die "Bild"-Zeitung vom Samstag berichtete unterdessen, dass Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) an seinen Plänen zur Privatfinanzierung von Autobahnen festhalte. Die Einführung eines satellitengestützten Maut-Systems, wie es das von Daimler-Chrysler und Deutscher Telekom geführte Betreiberkonsortium Toll Collect verspricht, habe für die Regierung weiter Priorität, sagte Stolpe. Wie beim Starttermin will Stolpe auch über den technischen Umfang des Maut-Systems während einer Übergangsphase mit sich reden lassen. Vereinfachtes System im GesprächToll Collect will der Regierung zunächst ein vereinfachtes System anbieten, bei dem sich die Landkarten-Software der Bordgeräte in den LKWs nicht per Funk aktualisieren lässt. Dieses könnte möglicherweise bereits im Oktober 2004 zur Verfügung stehen. Damit würde allerdings das veranschlagte Maut-Volumen von 180 Millionen Euro pro Monat zunächst nicht erreicht. "Das müsste dann bei einem Interessenausgleich mit Toll Collect berücksichtigt werden", sagte Stolpe. Entscheidend sei, dass Toll Collect unverzüglich einen verbindlichen Projektplan vorlege, sagte Stolpe weiter. Dem Minister zufolge hat das Konsortium dies inzwischen zugesagt. Das Ultimatum der Bundesregierung läuft Ende dieser Woche ab. Keine Nachsicht üben will Stolpe im Streit um Schadensersatz für die rund zwei Milliarden Euro Einnahmeausfall, die seit dem gescheiterten Maut-Start im Sommer 2003 bereits beim Staat aufgelaufen sind. Renommierte Anwälte hätten der Regierung gute Chancen bei der Durchsetzung ihrer Ansprüche eingeräumt. "Es gibt Anzeichen dafür, dass hier zumindest mit bedingtem Vorsatz gehandelt wurde, bei Einzelpersonen vielleicht sogar mit bewusstem Vorsatz", bekräftigte Stolpe einen möglichen Täuschungsvorwurf an Toll Collect. "Focus": Toll Collect zu höheren Strafzahlungen bereitWenn Toll Collect den Auftrag tatsächlich behält, ist das Konsortium dem Nachrichtenmagazin "Focus" zufolge bei erneutem Terminverzug zu deutlich höheren Strafzahlungen als den bisher 7,5 Millionen Euro im Monat bereit. Jedoch werde es Schadensersatzzahlungen auch in Zukunft nicht geben, schreibt das Magazin weiter. Wie "Focus" darüber hinaus aus politischen Kreisen erfuhr, sei eine Erhöhung der Mautgebühren von jetzt 12,4 Cent je Kilometer auf die ursprünglich geplanten 15 Cent je Kilometer im Gespräch, weil das Fuhrgewerbe bis zu einem möglichen Start im Oktober 2004 mehr als ein Jahr kostenlos auf deutschen Autobahnen gefahren sei. So könnten statt rund 3,4 dann über vier Milliarden Euro jährlich in die Staatskasse fließen. Ein Sprecher des Verkehrsministeriums sagte am Samstag der Nachrichtenagentur AFP, eine "solche Diskussion" werde "von unserem Haus nicht geführt". Clement habe bei einem internen Treffen mit Wirtschaftsvertretern angekündigt, zusätzliche Autobahnprojekte privat finanzieren zu lassen, schreibt die "Bild"-Zeitung. Geplant seien 24 ausgewählte Projekte, unter anderem Tunnel, Brücken und der Ausbau von Autobahnen. Diese sollten so schnell wie möglich von Privatfirmen gebaut und bezahlt werden. Die Betreiber sollten Maut von Lkw- und teilweise auch von Pkw-Fahrern kassieren dürfen.

BVB-Chef kündigt drastische Sparmaßnahmen an

Konzept soll neu überdacht werdenBVB-Chef kündigt drastische Sparmaßnahmen an

München (rpo). Vehement hat Dortmunds Präsident Dr. Gerd Niebaum Gerüchten widersprochen, der BVB habe akute Liquiditätsprobleme. Allerdings kündigte der BVB-Chef einen drastischen Sparkurs für das kommende Jahr an, sollte die Qualifikation für die Champions League verpasst werden."Der BVB ist kein Sanierungsfall und steht auch nicht vor dem Abgrund", sagte der Jurist. Der BVB-Chef machte aber deutlich, dass man zur kommenden Saison möglicherweise grundlegend das Konzept überdenken müsse. "Wenn wir in der Saison 2004/2005 nicht in der Champions League spielen, ist unsere Mannschaft zu teuer. Dann werden wir es schaffen, der Mannschaft eine andere Kostenstruktur zu geben. Wenn ein, zwei oder drei Hochkaräter uns verlassen, fängt Dortmund nicht bei null an, sondern vielleicht bei 70 Prozent", sagte Niebaum. In diesem Falle würden die Schwarz-Gelben verstärkt auf die Jugendarbeit setzen. Eigenkapital: 148 Millionen EuroNiebaum verteidigte sich auch noch einmal gegen die Vorwürfe, dass die Borussia in den vergangenen Jahren über ihre Verhältnisse gelebt habe und derzeit ihren Verpflichtungen nicht nachkommen könne. "Wir sind derzeit in der Lage, unsere Verpflichtungen zu begleichen und werden das auch am Jahresende noch können", erklärte der BVB-Boss, der das Eigenkapital des börsennotierten Klubs auf 148 Millionen Euro bezifferte. Zudem betonte Niebaum, dass die Borussia immer bemüht gewesen sei, einen soliden Haushalt zu erstellen. Aus dem aktuellen Gesamtetat von 123 Millionen Euro gingen rund 57 Millionen in die Mannschaft, im Jahr des Champions-Legaue-Triumphes 1997 seinen 35 Millionen Euro aus dem 75-Millionen-Etat ins Team geflossen. Außerdem unterstrich der BVB-Chef noch einmal, dass es bis zum Ende der Transferperiode am 31. Januar keine Notverkäufe geben werde. "Ich gehe davon aus, dass Tomas Rosicky in der Rückrunde für uns spielen wird. Denn uns liegt kein Angebot für ihn vor, auch nicht vom FC Chelsea", sagte Niebaum.

Ski alpin: Pech für deutsche Rennläuferinnen

Martina Ertl schied im Finale ausSki alpin: Pech für deutsche Rennläuferinnen

Maribor (rpo). Pech für die deutschen Ski-Rennläuferinnen beim Weltcup-Slalom im slowenischen Maribor: Monika Bergmann-Schmuderer (Lam) fuhr nur knapp am Treppchen vorbei, Martina Ertl schied im Finale aus. Hoffnungsträgerin Martina Ertl stürzte gleich zweimal, doch die deutschen Ski-Rennläuferinnen fahren im Weltcup trotzdem weiter von einem Top-Resultat zum nächsten. Bei den Rennen im slowenischen Maribor sorgte Nachwuchshoffnung Maria Riesch mit Rang vier im Riesenslalom für ein überraschendes Highlight in der deutschen Problemdisziplin. Ebenfalls als Vierte verpasste im Slalom auch Monika Bergmann-Schmuderer den Sprung aufs Siegertreppchen nur ganz knapp. In einer anderen Welt fährt weiter die Schwedin Anja Pärson. Erst gewann die 22-Jährige den Riesenslalom in 2:18,27 Minuten klar vor Michaela Dorfmeister aus Österreich (2:19,25) und der Spanierin Maria Rienda-Contreras (2:19,50) und übernahm damit die Führung im Disziplin-Weltcup. Am Sonntag feierte sie ihren fünften Slalom- und siebten Saisonsieg in 1:38,08 vor den Österreicherinnen Marlies Schild (1:39,32) und Nicole Hosp (1:39,43). Riesch (Partenkirchen) und Annemarie Gerg (Lenggries) schieden im ersten Lauf aus. "Die Pärson fährt zurzeit in einer anderen Liga", sagte DSV-Cheftrainer Wolfgang Maier über die Skandinavierin, die ihre Führung im Gesamtweltcup auf nunmehr 105 Punkte Vorsprung vor der Österreicherin Renate Götschl (893) ausbaute. Dritte ist nach Rang 23 im Riesenslalom weiter Hilde Gerg (Lenggries/768). Pärson steht außerdem vor dem vorzeitigen Gewinn des Slalom-Weltcups: Bei vier noch ausstehenden Rennen führt sie mit 580 Punkten überlegen vor Schild (325) und Hosp (306). Ein noch besseres Abschneiden der DSV-Damen verhinderte das Pech von Martina Ertl, die ein "schwarzes Wochenende" erlebte: Im Riesenslalom schied sie nach glänzender Zwischenzeit im ersten Lauf aus. Im Slalom stürmte sie im ersten Durchgang auf Rang drei, auf dem Weg zu einem "Stockerl"-Platz stürzte sie dann jedoch im Finale. "Ich bin trotzdem zufrieden", behauptete die Lenggrieserin: "Von den Ausfällen mal abgesehen. Ich weiß, dass ich vorne dabei sein kann." "Ich weiß, ich kann mehr"Dagegen fühlte sich Monika Bergmann-Schmuderer wie eine Verliererin, nachdem sie das Podest durch die lediglich 14. Laufzeit im Finale um 0,19 Sekunden verbummelt hatte. "Ich weiß, ich kann mehr. Aber ich kann es nicht umsetzen, und es nervt mich, weil ich nicht weiß, warums nicht geht", klagte die 26-Jährige und liegt damit auf einer Wellenlänge mit Cheftrainer Maier: "Die Pärson ist zu besiegen, und die Monika hat es auch drauf. Sie fährt aber phasenweise noch nicht locker und cool genug." Freude über Rang vier dagegen bei Maria Riesch: Die Partenkirchenerin nahm das beste Riesenslalom-Resultat ihrer verheißungsvollen Karriere nach zuvor zwei 20. Plätzen zunächst fassungslos zur Kenntnis: "Ich bin total glücklich. Ich pack das gar nicht. Das war ja von Null auf Hundert". Als 17. nach dem ersten Lauf gelang der 19-Jährigen im Finale ein "Traumlauf" (Cheftrainer Maier), am Ende unterboten nur noch die absoluten Top-Stars ihre Gesamtzeit (2:19,71 Minuten). Super-Talent Riesch, in der Abfahrt (3. in St. Moritz) und im Super-G (2. in Cortina d'Ampezzo) in dieser Saison schon je einmal auf dem "Stockerl" platziert, fehlten diesmal nur 0,21 Sekunden zum dritten Rang, Cheftrainer Maier warnte aber: "So etwas darf man von Maria nicht immer erwarten. Die Bäume wachsen nicht in den Himmel. Das war ein positiver Ausreißer im Riesenslalom." Prompt schied die Zukunftshoffnung im Slalom nach einem Flüchtigkeitsfehler aus, betonte aber: "Das Wochenende war sehr erfolgreich für mich." "Große Kristallkugel" kein ThemaWährend Maier glaubt, dass Allrounderin Riesch "in zwei, drei Jahren" sogar um den Gesamtweltcup mitfahren kann, ist die "große Kristallkugel" in diesem Winter kein Thema - obwohl Hilde Gerg ein ansprechendes Comeback im Riesenslalom nach einem Jahr Pause gab. "Ich mache mir da überhaupt keine Gedanken", betont die 27-Jährige, die sich lieber auf die Einzel-Weltcups in ihren Spezialdisziplinen Abfahrt und Super-G konzentrieren will. In der kommenden Saison, das ließ Hilde Gerg allerdings durchblicken, wäre der Gewinn des Gesamtweltcups schon ein Ziel: "Der Riesenslalom ist eine gute Sache im Hinblick auf nächstes Jahr. Wenn ich um den Gesamtweltcup mitfahren will, brauche ich ihn als dritte Disziplin."

Bob-EM: Andre Lange siegt auch im Vierer

Schweizer Ivo Rüegg gewinnt SilberBob-EM: Andre Lange siegt auch im Vierer

St. Moritz (rpo). Nach der Goldmedaille im Zweier hat Olympiasieger Andre Lange in St. Moritz auch den EM-Titel im Viererbob gewonnen. Der Schweizer Ivo Rüegg und Christoph Langen aus Unterhaching holten Silber und Bronze.Oldie Christoph Langen verabschiedete sich mit dem Zweier-Titel standesgemäß aus seinem "Wohnzimmer". Die beiden deutschen Asse durften sich neben dem doppelten Gold-Coup auch noch jeweils über Bronze freuen. Kleiner Wermutstropfen: Langen lag in der Weltcup-Wertung des Zweier-Rennens hinter dem Kanadier Pierre Lueders und kann den Erfolg in der Gesamtwertung wohl abschreiben. "Mein erster Sieg hier ist einfach traumhaft", sagte der 30-jährige Lange. Im großen Schlitten ist der Thüringer nun in fünf Weltcup-Rennen hintereinander ungeschlagen: "Eine tolle Serie. Das Material passt, wir sind ein Bomben-Team und haben viel Spaß." Der 41 Jahre alte Routinier Langen, auf der geliebten Natureisbahn im Engadin ein häufiger Trainingsgast, meinte mit Blick auf seinen Abschied bei der WM Ende Februar: "Mein wichtigstes Rennen kommt erst noch." Lange lag nach Bahnrekord in beiden Duchgängen vor Todd Hays (USA/0,20 Sekunden zurück), Ivo Rüegg (Schweiz/0,25), Lueders (0, 57) und Langen (0,75). Schon am Start lief es für den Gewinner unter den Augen von Ehrengast Prinz Albert von Monaco hervorragend. Erstmals trat er in der für die WM geplanten Reihenfolge Udo Lehmann, Kevin Kuske und Rene Hoppe an. Bundestrainer begeistertBundestrainer Raimund Bethge war begeistert: "Es läuft alles nach Plan. Eine sehr gute EM, zumal wir hier weit weniger trainierten als die Konkurrenz." Für Lange war es nach 2000 (Zweier) und 2002 (Vierer) der insgesamt dritte EM-Titel. Langen sicherte im "Winter seiner Karriere" das siebte EM-Gold, fünfmal lag er dabei im Zweier vorn. "Der EM-Titel war das Ziel, das habe ich geschafft. Ich bin einfach happy", strahlte Langen am Samstag mit der Sonne um die Wette. Der Zweier-Olympiasieger meinte: "Lueders war heute nicht zu packen, beim ihm stimmte alles. Aber bei der WM in Königssee bin ich dann der Erste." Nach dem Rennen klopfte Langen seinem Anschieber Christoph Heyder auf die Schultern. "Für ihn freue ich mich besonders, es ist nämlich sein erster Titel", sagte der Routinier. Im Schweizer Hof von Pontresina gönnte sich das Duo ein gutes Gläschen Wein. Die knappe halbe Sekunde Rückstand auf Lueders konnte die gute Stimmung nicht trüben: Ivo Rüegg (Silber) und Lange waren geschlagen. Der mit EM-Bronze dekorierte Lange stellte mit Kevin Kuske im ersten Lauf zwar einen Startrekord auf, büßte im zweiten Durchgang aber auf den ersten Metern wichtige Zeit ein. Kuske erlitt auf der halben Laufstrecke einen Wadenkrampf, hatte Probleme beim Einsteigen und der Schlitten krachte an die Bande. Lueders vor LangenIm Zweier-Weltcup führt Lueders nach 5 von 7 Rennen mit 167 Zählern vor Langen mit 161 Punkten. Im Vierer-Weltcup ist Lange bei noch drei ausstehenden Rennen souverän vorn, bereits 30 Punkte hat er Abstand auf den Russen Alexander Zubkow. Der jeweilige Gesamtsieger erhält für seine Nation ein drittes Ticket für die WM, diese werden in rund einem Monat in Königssee ausgetragen. Kleine EM-Pannen im Zweier: Zubkow durften wegen zu warmer Kufen nicht antreten, diese hatten sich trotz minus 15 Grad Celsius durch die starke Sonneneinstrahlung erhitzt. Und Reto Rüegg (Schweiz) wurde nach Platz fünf disqualifiziert, weil von der Jury in seinem Schlitten ein Gummiblättchen nicht dem Reglement entsprach.

Veronica Ferres nach Mückenstich fast gestorben

Ferres lag zehn Tage lang im KomaVeronica Ferres nach Mückenstich fast gestorben

Hamburg (rpo). Ein Marokko-Urlaub hat der deutschen Schauspielerin Veronica Ferres fast das Leben gekostet. Nach einem Mückenstich erkrankte sie an einem schlimmen Tropenvirus und ist nur knapp dem Tod entronnen.Schauspielerin Veronica Ferres ist 1999 nur knapp dem Tod entkommen. Sie habe zehn Tage lang im Koma gelegen, sagte die 38-Jährige der "Bild am Sonntag". "Nach einem Urlaub in Marokko war ich lebensgefährlich erkrankt. Beim Golfen hat mich eine Mücke gestochen, und ich bekam einen schlimmen Tropenvirus. Ich hatte eine Meningitis (Hirnhautentzündung) und eine Enzephalitis (Gehirnentzündung)", berichtete sie. Lange sei nicht klar gewesen, ob sie überleben werde. "Dieser Virus ist zu 75 Prozent tödlich. 25 Prozent überleben, davon bleiben 20 Prozent für immer behindert", sagte Ferres. Sie habe drei Wochen lang im Kankenhaus gelegen und anschließend fast drei Monate in einer Reha-Klinik in Bayern. "Ich musste dort wieder sprechen und gehen lernen." Psychische Betreuung benötigtAnschließend habe sie psychische Betreuung benötigt, um in ihr normales Leben zurückzukehren. "Es ist nämlich wahnsinnig demütigend, wenn man so schwach und hilflos ist. Wenn man versucht zu sprechen und es nicht kann. Es waren Momente unendlicher Einsamkeit in meinem Leben."

Irak: US-Soldaten reagieren auf blutige Anschlagserie

Razzien und FestnahmenIrak: US-Soldaten reagieren auf blutige Anschlagserie

Tikrit (rpo). Dutzende Festnahmen und Durchsuchungen sind die Folge des US-Militärs auf mehrere blutige Anschläge in Irak. Insgesamt erlagen sechs US-Soldaten ihren Verletzungen.Mit mehreren Razzien und Festnahmen haben die US-Streitkräfte in Irak am Sonntag auf eine blutige Anschlagsserie reagiert. Militärsprecherin Josslyn Aberle erklärte, im so genannten sunnitischen Dreieck seien fast 50 Verdächtige festgenommen und zahlreiche Waffen beschlagnahmt worden. Am Samstag waren bei Bombenanschlägen vier Iraker und fünf US-Soldaten ums Leben gekommen, ein weiterer Soldat erlag am Sonntag seinen Verletzungen. In Bakuba nahmen die Truppen nach Angaben Aberles bei einer Razzia 46 Personen fest. Den meisten werde illegaler Waffenbesitz vorgeworfen, dreien die Beteiligung an gegen die Besatzungstruppen gerichteten Aktivitäten. In Mukajschifa südlich von Tikrit durchsuchten Soldaten ein Haus und beschlagnahmten 100 Handgranaten. Wegen Korruptionsverdachts sei darüber hinaus der Polizeichef der Stadt Tathrib festgenommen worden. Bei der Aktion seien auch Sturmgewehre und Munition sichergestellt worden. Der am Sonntag gestorbene Soldat war am Vorabend in seinem Schützenpanzer in der mittelirakischen Stadt Beidschi angegriffen worden. Soldaten in einem zweiten Schützenpanzer hätten das Feuer erwidert, sagte Aberle. Später seien sechs Männer festgenommen worden, die im Besitz eines Granatenwerfers gewesen seien. Beidschi liegt nördlich von Tikrit im sunnitischen Dreieck, einem Zentrum des Widerstands gegen die US-Truppen. Die Zahl der seit Kriegsbeginn getöteten US-Soldaten in Irak erhöhte sich auf insgesamt 513. Explosion einer AutobombeBei der Explosion einer Autobombe in Samarra nördlich von Bagdad waren am Samstag nach Militärangaben vier Iraker getötet und Dutzende verletzt worden. Drei US-Soldaten kamen bei einer Detonation nahe einer Kontrollstelle der Truppen in Chaldijah westlich der Hauptstadt ums Leben, einem Anschlag westlich von Bagdad fielen zwei Soldaten zum Opfer. Die irakischen Schiiten bekräftigten unterdessen ihre Ablehnung des amerikanischen Zeitplans zur Machtübergabe. "Das ist in seiner gegenwärtigen Form inakzeptabel", sagte der führende Geistliche und Vorsitzende des Obersten Rates für die Islamische Revolution, Abdul Asis el Hakim, am Freitagabend in Bagdad nach der Rückkehr aus Washington. Er rief die schiitische Bevölkerung jedoch auf, die Massendemonstrationen der vergangenen Tagen für baldige Wahlen auszusetzen. Machtübergabe: Iraker erwarten UN-VorschlägeKurdische Studenten und Dozenten demonstrierten am Samstag in Suleimanijah für einen föderalistisch organisierten Staat. An der Kundgebung nahmen nach Angaben der Veranstalter rund 7.000 Menschen teil. Mit ihrer Forderung stoßen sie auf Widerstand der irakischen Araber, die fürchten, dass eine föderalistische Verfassung den kurdischen Separatismus stärken könnte. Ebenfalls am Samstag tauchten in mehrere Städten im Norden des Landes politische Plakate auf. Darauf wurden die Menschen aufgefordert, eine Petition für ein Referendum über die Zukunft des kurdischen Gebiets zu unterzeichnen. Die Unterschriftenliste soll den UN, den Besatzungstruppen und dem Regierungsrat übergeben werden. Im Streit um die Machtübergabe an die Iraker hofft der irakische Außenminister Hoschjar Sebari auf baldige Vorschläge der Vereinten Nationen. Empfehlungen der UN lägen hoffentlich in zwei oder drei Wochen vor, sagte Sebari am Samstag in Davos der Nachrichtenagentur AP. Die USA hatten die UN um eine Einschätzung zu den Möglichkeiten einer allgemeinen Wahl vor der für Juli vorgesehenen Machtübergabe gebeten.

Straßenraub in Flingern

2.000 Euro BeuteStraßenraub in Flingern

Düsseldorf (dto). 2.000 Euro haben zwei bislang unbekannte Täter am Freitagabend bei einem Straßenraub erbeutet. Sie hatten gegen 23.35 Uhr auf der Erkrather Straße Höhe Albertstraße einen 39-jährigen Kellner überfallen. Jetzt sucht die Polizei nach den Tätern und möglichen Zeugen. Wie die Polizei berichtet, war der 39-jähriger Kellner gegen 23.35 Uhr nach eigenen Angaben von seinem Arbeitsplatz, einem Restaurant in der Innenstadt, auf dem Weg zu seiner Wohnung. Plötzlich hätten ihn von hinten zwei Männer angefallen. Sie traktierten ihn mit Faustschlägen, so dass er zu Boden fiel. Anschließend entwendeten die Räuber seine Geldbörse mit etwa 2.000 Euro Bargeld und flohen in unbekannte Richtung. Zur medizinischen Versorgung wurde der 38-Jährige in eine Klinik eingeliefert. Die sofort eingeleitete Nahbereichsfahndung nach den beiden Tätern verlief ohne Ergebnis. Bei den Räubern soll sich um zwei etwa 20-30- jährige Männer gehandelt haben, die um 25 Jahre alt, circa 1,80 Meter groß und dunkel gekleidet gewesen sein sollen. Hinweise bitte an das Kriminalkommissariat 1 der Polizeiinspektion Ost unter Telefon 8700.

Osthaus-Preis für Düsseldorfer Künstlerin Lisa Lukas

Gegen 293 Mitbewerber durchgesetztOsthaus-Preis für Düsseldorfer Künstlerin Lisa Lukas

Hagen (rpo). Die Düsseldorfer Künstlerin Lisa Lukas hat am Sonntag den mit 25.000 Euro dotierten Karl Ernst Osthaus-Preis der Stadt Hagen erhalten. Die 64-jährige bekommt nach Angaben des Karl Ernst Osthaus-Museums die Auszeichnung für ihren Entwurf einer Skulptur für das Museum. Lukas hatte sich mit ihrer begehbaren Skulptur gegen 293 Mitbewerber durchgesetzt. Lukas' Werk bildet die Wände des Osthaus-Museums nach und lässt sie scheinbar einstürzen. "Die skulptural verfremdete Architektur der Museumshalle erfährt - nicht ohne Ironie - eine Dynamisierung, die im Betrachter Emotionen auszulösen imstande ist", urteilte die Jury. Der in Erinnerung an den Hagener Museumsdirektor und Begründer der Folkwang-Idee Karl Ernst Osthaus geschaffene Kunstpreis wird alle zwei Jahre vergeben. Erster Träger der neu konzipierten Auszeichnung war der Skulpturenkünstler Rainer Knaust.

IG Metall will bereits in dieser Woche streiken

Gesamtmetall-Chef warnt vor ArbeitskampfIG Metall will bereits in dieser Woche streiken

Frankfurt/Main (rpo). Laut eines Medienberichtes plant die IG-Metall im Tarifkonflikt mit der Metallindustrie möglicherweise schon in dieser Woche Arbeitsniederlegungen. Unter anderem seien die DaimlerChrysler-Werke in Untertürkheim und Sindelfingen betroffen.Wie die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" berichtete, plant die IG Metall massive Warnstreiks zur Durchsetzung ihrer Lohnforderungen. Das Blatt zitierte einen Gewerkschaftssprecher mit den Worten, unmittelbar nach Ablauf der Friedenspflicht am Mittwoch um 24.00 Uhr werde es Arbeitsniederlegungen "auf breiter Front mit mehreren tausend Teilnehmern" geben. Nach Informationen der Zeitung werden auch die DaimlerChrysler-Werke in Untertürkheim und Sindelfingen von den Warnstreiks betroffen sein. Dem Blatt zufolge sagte der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats, Erich Klemm: "Wir werden den Konflikt in die Betriebe tragen." Auch bei mehreren mittelständischen Betrieben seien Arbeitsniederlegungen geplant, hieß es weiter. "Wirtschaftlich labile Situation"Die Arbeitgeberseite hatte am Samstag nochmals an die Gewerkschaft appelliert, nicht zum Mittel des Arbeitskampfs zu greifen. Der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Martin Kannegiesser, sagte der "Welt am Sonntag", wegen der "wirtschaftlich labilen Situation" müsse von der Tarifrunde ein positives Zeichen ausgehen. "Wenn es jetzt tatsächlich zu Warnstreiks käme, dann wäre das ein Signal, dass die IG Metall nicht über ihren Schatten springen kann. Davor kann ich nur warnen." Die Gewerkschaft hatte am Freitag das Angebot der baden-württembergischen Metall-Arbeitgeber, freiwillige Betriebsvereinbarungen über längere Arbeitszeiten zu treffen und die Entgelte zweistufig um jeweils 1,2 Prozent anzuheben, als völlig unzureichend zurückgewiesen. Der Stuttgarter Bezirksleiter Jörg Hofmann sprach von einer Zumutung, kündigte massive bundesweite Warnstreiks an und wiederholte die Gewerkschaftsforderungen nach vier Prozent mehr Lohn und Beibehaltung der 35-Stunden-Woche. Kannegießer kritisiert IG MetallKannegiesser warf der IG Metall vor, sie verkürze insbesondere die Diskussion um die Arbeitszeit in unzulässiger Weise. Es gehe Gesamtmetall nicht darum, die Arbeitszeit flächendeckend und ohne Lohnausgleich auf 40 Stunden in der Woche zu verlängern. Vielmehr wollten die Arbeitgeber, "dass die Betriebsparteien vor Ort künftig eine freiwillige Option haben, die Arbeitszeit über einen bestimmten Zeitraum zu erweitern". In kritischen Situationen solle es dabei auch möglich sein, dies nur mit teilweisem oder ohne Lohnausgleich zu tun. Kannegiesser begründete das mäßige Lohnerhöhungsangebot der Arbeitgeber mit geringer Produktivitätssteigerung. Die Trendrate der Produktivitätsentwicklung liege zwar bei 1,4 Prozent, ein großer Teil davon sei aber auf Personalabbau zurückzuführen. "Wenn wir vermeiden wollen, dass noch mehr Arbeitsplätze abgebaut werden, dürfen wir nicht den gesamten Produktivitätsfortschritt verteilen", sagte er.

Kuh verspeist mehr als 1700 Edelsteine

Kuh ist in Limdi inzwischen eine AttraktionKuh verspeist mehr als 1700 Edelsteine

Ahmedabad (rpo). Auf eine Kuh passt ein indischer Diamantenhändler besonders gut auf. Das Tier hat über 1700 seiner Edelsteine verschluckt. Nun pickt der Händler sie täglich aus den frischen Fladen.Weil eine Kuh mehr als 1700 seiner Edelsteine verschluckte, hat ein Diamantenhändler im westindischen Bundesstaat Gujarat das Tier mehr als zwei Wochen lang mit außergewöhnlich viel Futter versorgt - und auf diese Weise bereits einen Teil der wertvollen Steine zurückbekommen.Die Kuh gab in 17 Tagen 555 der insgesamt 1722 Diamanten wieder her, berichtete Mohabbatsinh Gohil am Sonntag in der Stadt Limdi. "Bei dem Tempo müsste es weitere 30 Tage dauern, bis ich alle wieder habe", sagte der erschöpfte Mann. Täglich sucht er im Kot des in Indien heiligen Tieres nach seinen Schätzen. Die Kuh hatte die Diamanten im Gesamtwert von 45.000 Rupien (rund 780 Euro) gefressen, nachdem sie dem Händler auf der Straße heruntergefallen waren. Die Kuh ist in Limdi inzwischen eine Attraktion: Jedesmal, wenn ein Diamant in einem ihrer Fladen blinkt, bricht eine gespannt wartende Menschenmenge in Jubel aus.

Kritik an Auftritt der Mannesmann-Angeklagten

FDP, SPD und Grüne werfen Arroganz und Zynismus vorKritik an Auftritt der Mannesmann-Angeklagten

Düsseldorf (rpo). Das von jeglichem Schuldbewusstsein freie Auftreten der Mannesmann-Manager und -Aufsichtsräte vor dem Düsseldorfer Landgericht ist in Politik und Wirtschaft auf massive Kritik gestoßen. Politiker von SPD, FDP und Grünen nannten das Verhalten von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann und Ex-Mannesmann-Boss Klaus Esser am Wochenende hochnäsig und geeignet, den Rechtsstaat zu schädigen. Unternehmer bezeichneten die von den Angeklagten kassierten Abfindungen von insgesamt 111 Millionen Mark als zu hoch. Zu dem vor Gericht an den Tag gelegten Verhalten Ackermanns und Essers sagte der stellvertretende FDP-Vorsitzende Rainer Brüderle der "Welt am Sonntag": "Arrogantes oder überhebliches Auftreten schadet nicht nur den Beteiligten selbst, sondern auch dem Ansehen unseres Rechtsstaates." Nach den hohen Abfindungszahlungen sollten die Prozessbeteiligten wenigstens vor Gericht mehr Fingerspitzengefühl zeigen. "Es geht nicht um Kinkerlitzchen", sagte Brüderle. Heftigen Unmut löste auch die Bemerkung Ackermanns aus, Deutschland sei "das einzige Land, wo diejenigen, die erfolgreich sind, deswegen vor Gericht stehen", was wiederum dem Wirtschaftsstandort Deutschland schade. Brüderle sagte, ein funktionierender Rechtsstaat sei im Gegenteil ein Standortvorteil. Der nordrhein-westfälische SPD-Chef Harald Schartau sagte der "Bild am Sonntag", der "wesentliche Unterschied zwischen einer Demokratie und einer Bananenrepublik" sei die Unabhängigkeit der Justiz. SPD-Generalsekretär Olaf Scholz bezeichnete die Äußerung Ackermanns als zynisch. Die arbeitenden Menschen würden "vom Auftritt der Manager in Düsseldorf verhöhnt". Die Finanzexpertin der Grünen-Bundestagsfraktion, Scheel, sprach von einem "unerträglichen Auftritt" der Angeklagten. Dass durch den Prozess der Standort Deutschland bedroht sei, sei eine "an den Haaren herbeigezogene Ausrede". Der Chef der Textilfirma Trigema, Wolfgang Grupp, wurde von "Bild am Sonntag" mit den Worten zitiert: "Ich bin sicher, dass die Herren diese Beträge so nicht festgelegt hätten, wenn sie sich selbst hätten bezahlen müssen." Das sei doch so gewesen, "als ob ein Unternehmer das Weihnachtsgeld für die Mitarbeiter streicht und sich gleichzeitig bei Mercedes einen Maybach für 350.000 Euro bestellt". Der Chef der gleichnamigen Babynahrungsfirma, Claus Hipp, äußerte die Überzeugung, dass der Prozess "heilende Wirkung" haben werde, "weil dann Rechtssicherheit gegeben ist, und auch die Manager auf der sicheren Seite sind". "Untreue in einem besonders schweren Fall"Ackermann, Esser und ihren vier Mitangeklagten, darunter Ex-IG-Metall-Chef Klaus Zwickel und der frühere Mannesmann-Aufsichtsratsvorsitzende Joachim Funk, wird von der Staatsanwaltschaft "gemeinschaftliche Untreue in einem besonders schweren Fall" beziehungsweise Beihilfe dazu vorgeworfen. Sie sollen die 180 Milliarden Euro teure Übernahme des Technologiekonzerns Mannesmann durch den Mobilfunkriesen Vodafone Anfang 2000 genutzt haben, um Managern und Ex-Vorständen des Unternehmens ungerechtfertigte Abfindungen in Höhe von annähernd 60 Millionen Euro zuzuschieben. Esser erhielt allein an Anerkennungsprämien 31,5 Millionen Mark. Esser und Ackermann hatten in der vergangenen Woche jegliche Schuld von sich gewiesen und ihrerseits die Staatsanwaltschaft scharf angegriffen. Der Prozess wird am Mittwoch fortgesetzt.

Aufregung am Airport

Maschine landete mit technischem DefektAufregung am Airport

Düsseldorf (ddp). Technische Probleme an einer im Landeanflug befindlichen Maschine haben am späten Samstagabend den Flughafen Düsseldorf in Alarm versetzt. Der Pilot des aus Paris kommenden Air-France-Airbus hatte dem Tower kurz vor der Landung eine Störung an den Landeklappen gemeldet, wie ein Flughafensprecher am Sonntag auf Anfrage berichtete. Das Flugzeug mit rund 30 Passagieren und 7 Crew-Mitgliedern an Bord sei aber sicher und ohne Probleme gelandet. Wie in solchen Fällen üblich, war nach der Meldung des Piloten der so genannte Bahn-Alarm ausgelöst worden, wie der Sprecher erläuterte. Die Flughafenfeuerwehr sei daraufhin an die Landebahn beordert worden. Auch die Berufsfeuerwehr Düsseldorf wurde alarmiert.

ABC-Waffen im Irak? US-Rückzug in Raten

"Wir wissen es noch nicht"ABC-Waffen im Irak? US-Rückzug in Raten

Tiflis/Bagdad (rpo). Immer mehr entfernt sich die US-Regierung von ihrer Rechtfertigung für den Irak-Krieg, die Massenvernichtungswaffen. So vermutet US-Außenminister Colin Powell: Das irakische Regime von Saddam Hussein hat vor dem Krieg möglicherweise keine Massenvernichtungswaffen mehr besessen.Auf Aussagen des zurückgetretenen US-Waffeninspekteurs David Kay angesprochen, der nicht an große Menge chemischer oder biologischer Waffen in Irak glaubt, sagte Powell am Samstag: "Die Antwort auf diese Frage ist: Wir wissen es noch nicht". Die Waffeninspekteure seien auf der Suche nach der Wahrheit gewesen, nicht auf der Suche nach Waffen, sagte Kay am Sonntag in einem Interview mit dem US-Radiosender "National Public Radio". Nachdem keine Massenvernichtungswaffen in Irak gefunden worden seien, müssten die USA nun der Frage nachgehen, warum der Geheimdienst von entsprechenden Informationen gesprochen habe, erklärte Kay weiter. In einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit der Zeitung "The Sunday Telegraph" erklärte Kay dagegen, Teile des irakischen Waffenprogramms seien nach Syrien gebracht worden. Es gehe nicht um große Waffenarsenale, sondern um Material für den Bau von Massenvernichtungswaffen. Was genau nach Syrien gegangen sei, müsse geprüft werden. Kay war am Freitag von seinem Posten als Waffeninspekteur zurückgetreten. Powell erklärte auf dem Weg zur Vereidigung des neuen georgischen Präsidenten in Tiflis, die US-Regierung sei überzeugt gewesen, dass Saddam Hussein über verbotene Waffen verfügte. Viele Fragen seien jedoch offen gewesen, vor allem, um welche Stoffe und welche Mengen es sich gehandelt haben soll. Die US-Regierung hatte den Krieg vor allem mit der Existenz von Massenvernichtungswaffen in Irak begründet. Der Sprecher des Weißen Hauses, Scott McClellan, betonte am Samstag, Washington halte an seiner Aussage fest, dass Irak zum Zeitpunkt des Krieges Massenvernichtungswaffen besessen habe. Es sei lediglich eine Frage der Zeit, bis sie gefunden würden.Britische Regierung: Man müsse Gedult habenPowell betonte, die Geheimdiensterkenntnisse seien im Hinblick auf "die Absichten" der damaligen irakischen Regierung korrekt gewesen. Was die Absicht, die Programme und die Möglichkeiten der Entwicklung von Waffen betreffe, seien die Analysen richtig gewesen. Powell reagierte mit diesen Äußerungen auf den Rücktritt des Chefs der US-Waffeninspekteure in Irak, David Kay. Nach Angaben der britischen Presse sagte Kay, Irak habe seiner Auffassung nach zu Kriegsbeginn keine ABC-Waffen gehabt und in den 90er Jahren auch keine großen Produktionsprogramme aufgelegt. Die in dieser Frage zunehmend unter Druck geratene britische Regierung betonte dagegen, die Suche nach Massenvernichtungswaffen sei noch nicht beendet. Es sei wichtig, Geduld zu haben, sagte ein Sprecher von Premierminister Tony Blair. Die Iraqi Survey Group habe noch einige Arbeit vor sich, und London wolle dies zunächst abwarten. Die Haltung der britischen Regierung sei unverändert. Allerdings weigerte sich Blair anders als in den vergangenen Monaten, in einem Zeitungsinterview seine Überzeugung zu bekräftigen, dass diese Waffen noch gefunden werden. "Ich kann Ihnen nur sagen, dass ich den Geheimdienstinformationen geglaubt habe, die wir zu dieser Zeit hatten", sagte er dem britischen "Observer" (Sonntagsausgabe).Irakische Waffen in Syrien?Kay erklärte in einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit der Zeitung "The Sunday Telegraph" in London, Teile des irakischen Waffenprogramms seien nach Syrien gebracht worden. Es gehe nicht um große Waffenarsenale, sondern um Material für den Bau von Massenvernichtungswaffen. Was genau nach Syrien gegangen sei, müsse geprüft werden. Der britische Premierminister Tony Blair sagte der Zeitung "The Observer", er glaube weiterhin, dass die ihm vor dem Krieg vorgelegten Geheimdienstberichte korrekt gewesen seien. Er sei sicher, dass entweder Waffen gefunden würden oder eine Erklärung dafür, warum sie nicht entdeckt worden seien. Der frühere Außenminister Robin Cook, der im März aus Protest gegen den Krieg zurückgetreten war, erklärte hingegen, es sei "würdelos, wenn der Premierminister weiter daran festhält, dass er Recht hatte, während jetzt alle sehen können, dass er sich irrte". Der demokratische Präsidentschaftsbewerber in den USA, John Kerry, hat dem Weißen Haus indes vorgeworfen, bei der Darstellung der Bedrohung durch Irak vor dem Krieg übertrieben zu haben. "Wir wurden in die Irre geführt, nicht allein bei den Geheimdienstbeweisen, sondern auch darin, wie uns der Präsident (George W. Bush) in den Krieg führte", sagte der Senator von Massachusetts am Sonntag dem US-Nachrichtensender Fox News. Er warf US-Vizepräsident Dick Cheney weiter vor, in der Frage irakischer Massenvernichtungswaffen sowie bei den vermuteten Verbindungen Iraks zum Terroristennetzwerk El Kaida übertrieben zu haben. Zunehmend skeptischDie Verantwortung für die Suche nach Massenvernichtungswaffen in Irak übernahm der frühere UN-Kontrolleur Charles Duelfer. Der 51-Jährige tritt damit die Nachfolge Kays als Leiter der 1.400 Mann starken Expertengruppe der USA an. Kay hatte die Suche seit dem Sturz Saddam Husseins geleitet und war am Freitag zurückgetreten. Vor dem Irak-Krieg hatte Duelfer den harten Kurs der US-Regierung gestützt, sich nach bislang erfolgloser Suche aber zunehmend skeptisch gezeigt, dass noch Massenvernichtungswaffen gefunden werden.

Ritterschlag: Wird aus Bill Gates ein "Sir"?

Microsoft-Gründer zum Ritterschlag vorgeschlagenRitterschlag: Wird aus Bill Gates ein "Sir"?

London (rpo). Wird Microsoft-Gründer Gates bald in den britischen Adelsstand erhoben? Einem Pressebericht zufolge soll Bill Gates von der britischen Königin Elizabeth II. zum Ritter geschlagen werden.Der britische Finanzminister Gordon Brown habe Gates wegen seiner Verdienste um das weltweite Unternehmertum für die Ehrung vorgeschlagen, berichtete die Londoner Sonntagszeitung "The Sunday Telegraph". Eine offizielle Ankündigung werde am Montag erfolgen, wenn der US-Unternehmer in London an einer von Brown organisierten Wirtschaftskonferenz teilnehmen wird. Der von der britischen Königin verliehene Titel "Ritter des britischen Empire" wird immer wieder auch an verdienstvolle Ausländer verliehen. Anders als die britischen Ritter dürfen sie jedoch nicht den Titel "Sir" in ihren Namen einfügen. Zu den US-Bürgern, die zum "Knight Commander of the Order of the British Empire" (KBE) ernannt wurden, zählen der frühere Präsident George Bush, der ehemalige New Yorker Bürgermeister Rudolph Guiliani, Notenbankchef Alan Greenspan und Filmregisseur Steven Spielberg.

Düsseldorf: Große Aufregung am Airport

Maschine landete mit technischem DefektDüsseldorf: Große Aufregung am Airport

Düsseldorf (rpo). Alarm am Flughafen Düsseldorf: Technische Probleme an einer im Landeanflug befindlichen Maschine haben am späten Samstagabend für Aufregung gesorgt.Der Pilot des aus Paris kommenden Air-France-Airbus hatte dem Tower kurz vor der Landung eine Störung an den Landeklappen gemeldet, wie ein Flughafensprecher am Sonntag auf Anfrage berichtete. Das Flugzeug mit rund 30 Passagieren und 7 Crew-Mitgliedern an Bord sei aber sicher und ohne Probleme gelandet. Wie in solchen Fällen üblich, war nach der Meldung des Piloten der so genannte Bahn-Alarm ausgelöst worden, wie der Sprecher erläuterte. Die Flughafenfeuerwehr sei daraufhin an die Landebahn beordert worden. Auch die Berufsfeuerwehr Düsseldorf wurde alarmiert.

Mannesmann-Prozess: Arroganz und Zynismus
Mannesmann-Prozess: Arroganz und Zynismus

Massive Kritik an Auftritt der Mannesmann-AngeklagtenMannesmann-Prozess: Arroganz und Zynismus

Frankfurt/Main (rpo). Der spektakuläre Prozess gegen ehemalige Mannesmann-Manager und -Aufsichtsräte schlägt hohe Wellen. Das von jeglichem Schuldbewusstsein freie Auftreten vor Gericht ist in Politik und Wirtschaft scharf kritisiert worden.Politiker von SPD, FDP und Grünen nannten das Verhalten von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann und Ex-Mannesmann-Boss Klaus Esser am Wochenende hochnäsig und geeignet, den Rechtsstaat zu schädigen. Unternehmer bezeichneten die von den Angeklagten kassierten Abfindungen von insgesamt 111 Millionen Mark als zu hoch. Zu dem vor Gericht an den Tag gelegten Verhalten Ackermanns und Essers sagte der stellvertretende FDP-Vorsitzende Rainer Brüderle der "Welt am Sonntag": "Arrogantes oder überhebliches Auftreten schadet nicht nur den Beteiligten selbst, sondern auch dem Ansehen unseres Rechtsstaates." Nach den hohen Abfindungszahlungen sollten die Prozessbeteiligten wenigstens vor Gericht mehr Fingerspitzengefühl zeigen. "Es geht nicht um Kinkerlitzchen", sagte Brüderle. Unterschied zwischen Demokratie und BananenrepublikHeftigen Unmut löste auch die Bemerkung Ackermanns aus, Deutschland sei "das einzige Land, wo diejenigen, die erfolgreich sind, deswegen vor Gericht stehen", was wiederum dem Wirtschaftsstandort Deutschland schade. Brüderle sagte, ein funktionierender Rechtsstaat sei im Gegenteil ein Standortvorteil. Der nordrhein-westfälische SPD-Chef Harald Schartau sagte der "Bild am Sonntag", der "wesentliche Unterschied zwischen einer Demokratie und einer Bananenrepublik" sei die Unabhängigkeit der Justiz. SPD-Generalsekretär Olaf Scholz bezeichnete die Äußerung Ackermanns als zynisch. Die arbeitenden Menschen würden "vom Auftritt der Manager in Düsseldorf verhöhnt". Die Finanzexpertin der Grünen-Bundestagsfraktion, Scheel, sprach von einem "unerträglichen Auftritt" der Angeklagten. Dass durch den Prozess der Standort Deutschland bedroht sei, sei eine "an den Haaren herbeigezogene Ausrede". "Heilende Wirkung"Der Chef der Textilfirma Trigema, Wolfgang Grupp, wurde von "Bild am Sonntag" mit den Worten zitiert: "Ich bin sicher, dass die Herren diese Beträge so nicht festgelegt hätten, wenn sie sich selbst hätten bezahlen müssen." Das sei doch so gewesen, "als ob ein Unternehmer das Weihnachtsgeld für die Mitarbeiter streicht und sich gleichzeitig bei Mercedes einen Maybach für 350.000 Euro bestellt". Der Chef der gleichnamigen Babynahrungsfirma, Claus Hipp, äußerte die Überzeugung, dass der Prozess "heilende Wirkung" haben werde, "weil dann Rechtssicherheit gegeben ist, und auch die Manager auf der sicheren Seite sind". Ackermann, Esser und ihren vier Mitangeklagten, darunter Ex-IG-Metall-Chef Klaus Zwickel und der frühere Mannesmann-Aufsichtsratsvorsitzende Joachim Funk, wird von der Staatsanwaltschaft "gemeinschaftliche Untreue in einem besonders schweren Fall" beziehungsweise Beihilfe dazu vorgeworfen. Sie sollen die 180 Milliarden Euro teure Übernahme des Technologiekonzerns Mannesmann durch den Mobilfunkriesen Vodafone Anfang 2000 genutzt haben, um Managern und Ex-Vorständen des Unternehmens ungerechtfertigte Abfindungen in Höhe von annähernd 60 Millionen Euro zuzuschieben. Esser erhielt allein an Anerkennungsprämien 31,5 Millionen Mark. Esser und Ackermann hatten in der vergangenen Woche jegliche Schuld von sich gewiesen und ihrerseits die Staatsanwaltschaft scharf angegriffen. Der Prozess wird am Mittwoch fortgesetzt.

Agassi und Henin-Hardenne dominieren die Australian Open
Agassi und Henin-Hardenne dominieren die Australian Open

Venus Williams ausgeschiedenAgassi und Henin-Hardenne dominieren die Australian Open

Melbourne (rpo). Zum 25. Mal in Folge verließ der Amerikaner Andre Agassi bei den Australian Open den Platz als Sieger. Bei den Herren dominiert der Vorjahressieger das Feld ähnlich souverän wie die topgesetzte Belgierin Justin Henin-Hardenne bei den Damen.Schock hingegen für "Tennistouristin" Venus Williams: Sie verabschiedete sich nach dem bislang größten Favoritensturz frustriert zum Ayers Rock. Bei ihrem Comeback nach halbjähriger Verletzungspause scheiterte die einstige Nummer 1 der Welt schon in Runde drei mit 4:6, 6:7 (5: 7) an ihrer US-Landsfrau Lisa Raymond. Als letzter Deutscher packte Karsten Braasch nach seiner Niederlage im Doppel-Achtelfinale die Koffer. Andre Agassi wollte dagegen nichts von Abreise wissen und zog durch ein 7:6 (7:3), 6:3, 6:4 gegen den Thailänder Paradorn Srichaphan bereits ins Viertelfinale ein. "Ich habe im richtigen Moment richtig gutes Tennis gespielt. Aber mir hat auch dieses grandiose Publikum geholfen", erklärte Agassi und verteilte Handküsse an die 15.000 Fans. Seit der Achtelfinal-Niederlage gegen Vince Spadea vor fünf Jahren hat er in Melbourne nicht verloren, ist 2004 noch ohne Satzverlust und niemand scheint ihn auf dem Weg zum fünften Titel in der Rod-Laver-Arena stoppen zu können. Nervenstark wehrte Agassi im ersten Durchgang fünf Satzbälle ab, diktierte danach mit krachenden Grundschlägen das Match und stand nach 122 Minuten als Sieger fest. "Je älter du wirst, um so härter wird es. Auf und abseits des Courts", meinte der Ehemann von Steffi Graf. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel: In der extra angemieteten Villa warteten schon seine Kinder Jaden Gil und Jaz auf ihn. Nach einem Ruhetag trifft Agassi im Viertelfinale auf den Franzosen Sebastien Grosjean, den er im Vorjahr an gleicher Stelle klar bezwungen hat. Im Halbfinale könnte es zum langersehnten Duell der Generationen gegen seinen topgesetzten Landsmann Andy Roddick kommen, der nach dem 6:1, 6:2, 6:3 gegen den Holländer Sjeng Schalken ebenfalls noch ohne Satzverlust ist."Ich habe grandios gespielt, werde von Spiel zu Spiel besser. Aber der Titel gehört so lange Andre, bis ihn jemand geschlagen hat", meinte Roddick. Schließlich muss er zuvor noch den wiedererstarkten Marat Safin bezwingen. Der Russe spielte den Punkt des Tages in Melbourne, als ihm sein Racket beim Breakball zum vorentscheidenden 5:3 im vierten Satz aus der Hand flog und der Ball als Lob über den verdutzten James Blake (USA) hinwegflog. "Kann es einfach nicht glauben"Weniger Glück hatte Venus Williams, die sich nach ihrer frühesten Australien-Pleite verstohlen die Augen wischte. "Ich bin völlig geschockt und kann es einfach nicht glauben. Jetzt bin ich eine Tennistouristin, werde die zwölf Apostel und vielleicht auch den Ayers Rock sehen." Die ungewollte Sightseeing-Tour verschuldete Williams selbst, weil sie sich auf dem Court längst nicht so gut wie vor ihrer langwierigen Bauchmuskelzerrung bewegte und die sonst so knallharten Grundschläge zu oft ins Aus flogen. Die dunkelhäutige Grazie will jetzt noch härter trainieren und baut auf die Rückkehr ihrer in Melbourne verletzungsbedingt fehlenden Schwester Serena. Die größten Chancen auf deren Nachfolge als Australien-Siegerin hat die topgesetzte Belgierin Justin Henin-Hardenne, die aber einen Satzball auf dem Weg zum 6:1, 7:6 (7:5) gegen die starke Qualifikantin Maria Santangelo (Italien) abwehren musste. "Ich muss mich ziemlich steigern, wenn ich hier gewinnen will", erklärte Henin-Hardenne. Nächste Gegnerin im Viertelfinale ist die US-Amerikanerin Lindsay Davenport, die sich 6: 1, 6:3 gegen die Russin Wera Swonarewa durchsetzte. Amelie Mauresmo aus Frankreich warf mit dem 7:5, 7:5 gegen Alicia Molik die letzte Australierin aus dem Wettbewerb und trifft nun auf die Kolumbianerin Fabiola Zuluaga (6:4, 6.2 gegen Aniko Kapros/Ungarn). Schlechtestes Resultat seit 1974Im Einzel waren die Deutschen auf dem Weg zum schlechtesten Australien-Resultat seit 30 Jahren bereits bis Runde zwei gescheitert, im Doppel musste Braasch als Letzter nach dem 5:7, 2:6 mit seinem armenischen Partner Sargis Sargsian gegen die Argentinier Gaston Etlis/Martin Rodriguez gehen. "Das Ergebnis ist Mist für das deutsche Tennis, aber für mich war es hier superschön", erklärte Braasch. Die knapp 10.000 Euro Preisgeld wollte er in einen Casinobesuch und die Fortsetzung seiner Tennis-Karriere investieren. Der 36-Jährige hofft, sich mit seiner Leistung für ein Comeback im Daviscup und eine Olympia-Nominierung empfohlen zu haben: "Wenn die mich für Athen nominieren, drehe ich komplett durch."

Eisschnelllauf: Garbrecht-Enfeldt schafft Rückkehr aufs Podest

Aufsteigende Tendenz über 1000 mEisschnelllauf: Garbrecht-Enfeldt schafft Rückkehr aufs Podest

Harbin (rpo). Beim Eisschnelllauf-Weltcup der Sprinterinnen im chinesischen Harbin hat Monique Garbrecht-Enfeldt nach überstandenen Knieproblemen die erhoffte Rückkehr aufs Podium geschafft. Vor allem über 1000 m zeigte die 35 Jahre alte Berlinerin eine Woche nach Platz fünf bei der Sprint-WM aufsteigende Tendenz: Nach dem dritten Rang vom Samstag in 1:18,54 Minuten kam Garbrecht am Sonntag in 1:18,21 auf zweiten Platz hinter der in beiden Rennen siegreichen niederländischen Sprintweltmeisterin Marianne Timmer (1: 17,71/1:17,49), die über 1000 m die Gesamtweltcup-Führung von Jennifer Rodriguez übernahm. Die US-Amerikanerin hatte wie die Inzeller Weltmeisterin Anni Friesinger auf Harbin verzichtet. "Das gibt mir weiteren Auftrieb für die Vorbereitungen auf die Einzelstrecken-WM im März in Seoul", sagte Garbrecht, die es über 500 m (4. in 39,34/6. in 39,35) allerdings noch etwas an Spritzigkeit vermissen ließ. Die Chinesin Manli Wang, samstags Siegerin (38,76) und sonntags Zweite (39,17) hinter Timmer (3. in 39,09/1. in 39,12), baute ihren Vorsprung im Gesamtweltcup leicht aus. Völker blieb unter ihren MöglichkeitenWeit unter ihren Möglichkeiten blieb die Erfurterin Sabine Völker. "Ich bin nicht da, wo ich hin will und hin gehöre als Olympiazweite", bilanzierte die in den vergangenen Wochen von Rückenproblemen heimgesuchte 30-Jährige ernüchtert. Auf das zweite 500-m-Rennen verzichtete Völker nach Platz 18 am ersten Tag (40,13) und lief auch über 1000 m (10. in 1:19,71/16. in 1:20,32) weit hinterher. Fortschritte zeigte dagegen Pamela Zöllner an ihrem bislang besten Weltcup-Wochenende. Die Berlinerin profilierte sich mit den Rängen 9 und 7 über 500 m (39,64/39,38) sowie 6 und 7 über 1000 m (1:19,17/1:18,91). Bei den Männern erlitt der Niederländer Erben Wennemars eine Woche nach seinem WM-Triumph von Nagano durch seinen Landsmann Gerard van Velde die erste Saisonniederlage über 1000 m nach vier Siegen in Folge, behielt aber die Gesamtweltcup-Führung, die auf der 500-m-Strecke weiterhin Kanadas Sprint-Star Jeremy Wotherspoon inne hat. Der Inzeller Dino Gillarduzzi hat sich über 500 m (16. in 36,68/20. in 36,36) und 1000 m (15. in 1:12,65/17. in 1:11,76) immerhin in der A-Gruppe etabliert. Eisschnelllauf, Weltcup in Harbin/China, 2. Tag: Frauen 500 m: 1. Marianne Timmer (Niederlande) 39,12 Sekunden, 2. Manli Wang 39,17, 3. Hui Ren (beide China) 39,19, 4. Aki Tonoike (Japan) 39,29, 5. Dan Li (China) 39,30, 6. Monique Garbrecht-Enfeldt 39,35, 7. Pamela Zöllner 39,38, ... 11. Jenny Wolf (alle Berlin) 39,67, ... 23. Judith Hesse (Erfurt) 40,51 Weltcup-Stand nach 6 von 12 Rennen: 1. Wang 490 Punkte, 2. Timmer 460, 3. Shihomi Shinya 340, 4. Sayuri Osuga (beide Japan) 250, 5. Anschelika Kotjuga (Weißrussland) 229, 6. Andrea Nuyt (Niederlande) 189, ... 8. Wolf 176, 9. Zöllner 156, ... 16. Garbrecht-Enfeldt 105, ... 20. Völker 88, ... 30. Hesse 33 1000 m: 1. Timmer 1:17,49 Minuten, 2. Garbrecht-Enfeldt 1:18, 21, 3. Wang 1:18,78, 4. Ren 1:18,84, 5. Li und Chiara Simionato (Italien) beide 1:18,86, 7. Zöllner 1:18,91, ... 16. Sabine Völker (Erfurt) 1:20,32, ... 22. Hesse 1:22,36 Weltcup-Stand nach 5 von 9 Rennen: 1. Timmer 380 Punkte, 2. Simionato 330, 3. Jennifer Rodriguez (USA) 300, 4. Wang 204, 5. Völker 195, 6. Kotjuga 186, ... 8. Zöllner 157, 9. Garbrecht-Enfeldt 150, ... 28. Hesse 30 Männer 500 m: 1. Mike Ireland 35,31 Sekunden, 2. Jeremy Wotherspoon (beide Kanada) und Fengtong Yu (China) beide 35,46, 4. Hiroyasu Shimizu 35,51, 5. Ryohei Shimizu (beide Japan) 35,67, 6. Kip Carpenter (USA) 35,70, ... 20. Dino Gilarduzzi (Inzell) 36,36 Weltcup-Stand nach 6 von 12 Rennen:1. Wotherspoon 550 Punkte, 2. Ireland 390, 3. Lobkow 370, 4. Hiroyasu Shimizu 368, 5. Gerard van Velde 298, 6. Erben Wennemars (beide Niederlande) 239, ... 21. Gillarduzzi 59, ... 40. Christian Breuer (Grefrath) 2 1000 m: 1. van Velde 1:09,52 Minuten, 2. Beorn Nijenhuis (Niederlande) 1:09,93, 3. Wennemars 1:09,99, 4. Ireland 1:10,41, 5. Carpenter 1:10,45, 6. Wotherspoon 1:10,54, ... 17. Gillarduzzi 1:11, 76 Weltcup-Stand nach 5 von 9 Rennen:1. Wennemars 470 Punkte, 2. van Velde 400, 3. Nijenhuis 335, 4. Ireland 280, 5. Wotherspoon 236, 6. Lobkow 208, ... 18. Gillarduzzi 63, ... 34. Breuer 11

Union: Viel Lärm um die Steuerreform

Union weiter uneinig über Vorgehen bei SteuerreformUnion: Viel Lärm um die Steuerreform

Berlin (rpo). In der Union herrscht weiter Uneinigkeit über das Vorgehen bei der geplanten großen Steuerreform. Soll man nun einen eigenen Gesetzentwurf vorlegen oder ist doch erst Rot-Grün am Zug? Die Union sucht weiterhin eine klare Linie.Während der rheinland-pfälzische CDU-Landesvorsitzende Christoph Böhr und JU-Chef Philipp Mißfelder am Wochenende dafür plädierten, einen eigenen Gesetzentwurf vorzulegen, sprachen sich der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Volker Kauder, und Hamburgs Regierungschef Ole von Beust dagegen aus. FDP-Chef Guido Westerwelle forderte sowohl Regierung als auch Union aus, "endlich aus der Deckung zu kommen". Kauder bekräftigte die Linie der Union, dass Rot-Grün am Zug sei. Er erklärte: "Einen Gesetzentwurf muss jetzt zunächst die Bundesregierung vorlegen." Die Union wäre gut beraten, wenn sie dieser Forderung nicht die Kraft nähme, indem sie selbst über eigene Gesetzesentwürfe diskutiert. Auch von Beust sagte in der "Bild am Sonntag": "Die Regierung ist gewählt zu regieren. Sie muss einen Gesetzentwurf einbringen." Das Dreistufenmodell von Fraktionsvize Friedrich Merz liege auf dem Tisch. Von Beust sprach sich für eine umfassende Steuerreform schon zum 1. Januar 2005 aus. Farbe bekennenHingegen forderte der Vorsitzende der Jungen Union, Mißfelder, in der "Welt am Sonntag": "Mit einem eigenen Gesetzentwurf müssen wir noch in diesem Frühjahr Farbe bekennen." Böhr verlangte im gleichen Blatt, dass die Union jetzt als Reformpartei handele. Er sprach sich für einen gemeinsamen Gesetzentwurf mit der FDP aus. Die Konzepte beider Parteien lägen dicht beieinander. "Wir müssen uns auf einen Partei übergreifenden Gesetzesentwurf verständigen." Auch FDP-Parteivize Rainer Brüderle warb für ein gemeinsames Konzept mit der Union. Er nannte das Modell von CDU-Fraktionsvize Friedrich Merz "eine gute Ausgangsbasis, damit die Oppositionsparteien gemeinsam mehr Druck machen können". Unentschlossen zeigte sich der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, Wolfgang Bosbach. Er sagte im Deutschlandradio: "Also, ich meine, dass zunächst einmal die rot-grüne Bundesregierung am Zuge wäre." Er fügte hinzu: "Aber es gibt auch gute Gründe für die Vorlage eines Gesetzentwurfes von CDU und CSU." Die Bundesregierung müsse die Frage beantworten, ob sie denn an einer wirklichen Steuerreform noch interessiert sei. Unionsspitzen treffen sich in BerlinFDP-Chef Westerwelle erklärte in der "Thüringer Allgemeinen": "Wenn die FDP einen fertig ausgearbeiteten Gesetzentwurf zur Steuervereinfachung und Steuersenkung jetzt in den Bundestag eingebracht hat, sollte das den Unionsparteien ebenfalls möglich sein." Wenn nicht, solle die Union dem Entwurf der FDP zustimmen. Der finanzpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Hermann Otto Solms, warf der Union in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" Versagen vor. "Die Union ist weder einig, noch in der Lage, einen Entwurf für ein neues Steuerrecht vorzulegen", sagte er. Nach einer Vorabmeldung des Nachrichtenmagazins "Focus" wollen die Unionsparteien eine radikale Steuerreform nur noch schrittweise verwirklichen. So solle der Regierung angeboten werden, ab 2005 zunächst das weniger umfassende CSU-Konzept mit einer Entlastung von höchstens zehn Milliarden Euro umzusetzen. Nach einem Wahlsieg 2006 könnte dann das radikalere Stufenmodell von Merz eingeführt werden. Die Unionsspitzen wollten sich am Sonntagabend in Berlin treffen, um über ihre Steuerkonzepte zu beraten.

Deutschlands Handballer "schwächeln" bei der EM

"Terminhatz der absolute Horror"Deutschlands Handballer "schwächeln" bei der EM

Koper (rpo). Vom "täglichen Kampf gegen Körper und Geist" berichten Deutschlands Handballer: Über 35 Spiele in gut viereinhalb Monaten haben ihre Spuren hinterlassen. Kreisläufer Christian Schwarzer fordert deshalb vehement die Entzerrung des internationalen Kalender mit Welt- und Europameisterschaften im Jahreswechsel."Das ist oftmals der absolute Horror. Nach so einer Bundesliga-Halbserie mit Champions League und Pokalspielen bräuchte man eigentlich zwei, drei Wochen Urlaub", sagt Kreisläufer Christian Schwarzer vom deutschen Meister TBV Lemgo und fordert vehement die Entzerrung des internationalen Kalenders: "Aber leider sind die Leute, die diese Entscheidungen treffen meistens schon fortgeschrittenen Alters und wissen nichts über die Auswirkungen." Anstatt in der Karibiksonne die Seele baumeln zu lassen und sich auf die Rückrunde und anstehende Champions-League-Auftritte vorzubereiten, geht Modellathlet Schwarzer bei der EM in Slowenien wie seine zum Teil ebenfalls überspielten Teamkollegen an die Grenzen der Belastbarkeit. "Kein Wunder, dass da angesichts des umfangreichen Programms die mentale Frische fehlt", haderte auch Bundestrainer Heiner Brand mit den deutlichen Folgen der "Knochenmühle", die am Sonntag mit der letzten EM-Vorrundenpartie gegen Frankreich in Koper ihre Fortsetzung fand. Wachsender TerminstressSeit der Gründung der Europäischen Handball-Federation (EHF) vor elf Jahren und der damit verbundenen Einführung von Europameisterschaften, die seit 1994 im jährlichen Wechsel mit den Weltmeisterschaften stattfinden, hat sich die Situation erheblich verschärft. Nicht zuletzt wegen des relativ hohen Durchschnittsalters der derzeitigen Stammsieben (über 30 Jahre) macht der vorwiegend durch wirtschaftliche Zwänge wachsende Terminstress Vize-Weltmeister Deutschland besonders zu schaffen. Die mit der Vierfachbelastung von Bundesliga, der jüngst durch die Gruppenphase aufgeblähten Champions League (32 Teams), des DHB-Pokals und der Nationalmannschaft in die Saison gestarteten Meisterspieler aus Lemgo absolvierten seit Ende August pro Woche im Schnitt zwei Pflichtspiele. Kein Wunder, dass der 32 Jahre alte Kapitän Markus Baur ("Es bleibt keine Zeit mehr, Verletzungen vollständig auszukurieren") sowie Schwarzer (34) in der EM-Vorbereitungsphase wegen diverser Wehwehchen pausieren mussten, während "Teilzeit"-Nationalspieler Volker Zerbe (35) bereits seit Jahren auf die Testwochen verzichtet und mit Erfolg erst zum jeweiligen Turnier zur Nationalmannschaft stößt. Der Lemgoer Vielspieler Florian Kehrmann setzt angesichts der schwierigen Situation auf Verdrängung statt Konfrontation: "Ich zähle die Spiele gar nicht mehr und versuche einfach, mir keinen Kopf darüber zu machen." Team-Arzt setzt auf SeelenmassageNationalmannschafts-Arzt Berthold Hallmaier setzte angesichts des direkten Zusammenhangs zwischen körperlicher und geistiger Frische auf "Seelenmassage". Doch die Chance, dass die immer lauter werdenden Hilferufe der schlappen Profis erhört und deren Forderung nach Großveranstaltungen im Zwei-Jahres-Wechsel erfüllt werden, sind derzeit äußerst gering. Sowohl die Bundesliga als auch der Weltverband IHF oder die EHF beharren aufgrund eigener Interessen auf die Beibehaltung des Ist-Zustandes. "Das geht sicher zu Lasten der Spieler, aber aus wirtschaftlichen Gründen wird sich diesbezüglich in absehbarer Zeit wohl nichts tun", bestätigte Bundesliga-Boss Heinz Jacobsen (Kiel), für den eine Reduzierung der Eliteliga auf 16 oder gar 14 Vereine derzeit kein Thema ist.

Newton-Tod: "Nur Mädchen und Fotos im Kopf"
Newton-Tod: "Nur Mädchen und Fotos im Kopf"

"Er war ein Gigant"Newton-Tod: "Nur Mädchen und Fotos im Kopf"

Los Angeles (rpo). Er werde in der Gosse enden, versicherte der Knopffabrikant Neustädter seinem Sohn Helmut Newton. Doch der am Samstag verstorbenen Star-Fotograf erzielte schnell Tagesumsätze, von denen sein Vater nur träumen konnte. Für "Playboy"-Gründer Hugh Hefner war er schlicht "ein Gigant"."Mein Junge, Du wirst in der Gosse enden", sagte der Berliner Knopffabrikant Neustädter, als Helmut Newton ihm mit 15 Jahren seinen Berufswunsch Fotograf gestand. "Du hast nur Mädchen und Fotos im Kopf." Mit der zweiten Feststellung traf der wohlhabende Unternehmer den Nagel auf den Kopf. Aber Newton landete nicht in der Gosse, sondern erzielte als Fotograf Tagesumsätze, von denen sein Vater nur träumen konnte. Dabei hatte das Elternhaus durchaus einen entscheidenden Einfluss auf den im Alter von 83 Jahren tödlich verunglückten Künstler. Sein Bruder Hans nahm ihn schon mit acht Jahren ins Rotlichtviertel mit und zeigte ihm die "Rote Erna", die sich mit ihren hohen Stiefeln und einer Peitsche in die Erinnerung des kleinen Jungen einbrannte. Als besonders prägende Kindheitserinnerung beschrieb er in seiner Autobiografie auch eine Szene, als sich sein Kindermädchen zum Ausgehen schön machte und halbnackt vor dem Spiegel stand. Die Distanz der Kamera zu ihrem Motiv überbrückte Newton mit einer sehr persönlichen Sicht, nicht nur auf den weiblichen Körper. Zu seinen Werken gehören auch Naturfotografien sowie Porträts - darunter von Prominenten wie Helmut Kohl, Paloma Picasso, Pierre Cardin oder Claudia Schiffer. "Playboy"-Gründer Hugh Hefner: Er war ein Gigant"Er war ein Gigant", sagte "Playboy"-Gründer Hugh Hefner. "Wir werden ihn sehr vermissen". Newton habe "die Grenzen der Fotografie ausgeweitet" und mit seinen Werken zahllose Fotografen beeinflusst. Mit zwölf Jahren kauft sich Newton seine erste Kamera und sucht an Orten wie der Berliner U-Bahn nach interessanten Motiven. Nach dem Abschluss des Unterrichts an der Amerikanischen Schule beginnt Newton mit Unterstützung seiner Mutter eine Lehre bei der Porträt- und Modefotografin Yva (Else Simon). Die Ausbildung endet jedoch vorzeitig unter dem wachsenden Druck der Judenverfolgung. Seine Familie flieht nach Südamerika, er selbst gelangt nach Singapur, wo er als Fotograf für die "Singapore Straits Times" arbeitet. Wegen seiner deutschen Herkunft wird Newton 1940 nach Australien deportiert, wo er die ersten beiden Jahre in einem Lager verbringen muss, dann aber von der australischen Armee rekrutiert wird. Nach dem Krieg eröffnet er ein kleines Studio in Melbourne, wo er für Hochzeitsfotos engagiert wird und Kataloge bebildert, schließlich aber auch Aufträge für die australische Ausgabe des Modemagazins "Vogue" erhält. In Melbourne lernt Newton auch seine Frau, die Schauspielerin June Browne, kennen. Vor der Heirat 1948 warnt er sie: "Meine Arbeit steht immer an erster Stelle." June wird zu seinem bevorzugten Modell - und umgekehrt. Unter dem Namen Alice Springs ist June selbst als Fotografin unterwegs. Ein Teil der voneinander aufgenommenen Fotos erscheint 1999 in dem Band "Us and Them". Er bewundert Prostituierte1957 siedelt das Paar nach London über, wo Newton aber nicht richtig Fuß fassen kann. Besser läuft es in Paris, wo er nicht nur für "Vogue", "Elle" und "Queen" auf den Auslöser drückt, sondern auch die besseren Motive findet. Er bewundert Prostituierte wegen ihres "angeborenen Gespürs für Mode, das in der Art zum Ausdruck kam, wie sie sich kleideten, um Kunden anzulocken". Ein Jahr nach der ersten Ausstellung in der Pariser Galerie Nikon erscheint 1976 Newtons erster Portfolio-Band "White Women". Danach folgen "Sleepless Nights (1978), "Big Nudes" (1982) und "World without Men" (1984). Feministen wie "Emma"-Herausgeberin Alice Schwarzer kritisieren Newtons Arbeiten als sexistisch. "Bullshit. Ich liebe die Mädels, das alles ist ein feministisches Missverständnis", antwortet Newton 1996 in einem "Spiegel"-Interview. Seit 1981 lebte Newton in Monaco. Die Wintermonate verbrachte das Paar jedoch in Los Angeles. Der Heimatstadt Berlin aber bleibt Newton über den Tod hinaus verbunden. "Wenn wir abgekratzt sind, geht alles nach Berlin", sagte Newton erst vor drei Monaten. Damals übergab er mehr als 1.000 Werke aus seinem umfangreichen Archiv der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Die Fotos sollen ab Juni in wechselnden Ausstellungen in der ehemaligen Kunstbibliothek am Bahnhof Zoo gezeigt werden.

USA: Keine Chance für schnelle Wahlen in Irak

Aus Zeitgründen nicht möglichUSA: Keine Chance für schnelle Wahlen in Irak

Bagdad (rpo). Trotz Demonstrationen und Proteste einflussreicher Schiitenführer: Die USA halten eine Parlamentswahl in Irak schon in diesem Sommer für nicht umsetzbar.Da es seit 20 Jahren in dem Land keine Wahlen mehr gegeben habe, mangele es an jeglicher Infrastruktur, sagte ein Mitarbeiter des US-Zivilverwalters Paul Bremer am Samstag in Bagdad. So gebe es weder Wählerlisten noch einen Verfassungsrahmen. Unabhängige Experten hätten es als sehr schwierig bezeichnet, unter solchen Voraussetzungen innerhalb weniger Monate freie, legitimierende und glaubwürdige Wahlen zu organisieren. Nach den Plänen der USA soll die Macht am 30. Juni an eine ernannte Übergangsregierung übergehen. Der einflussreiche Schiitenführer Ayatollah Ali Sistani will die UNO zu Alternativvorschlägen auffordern, falls die Vereinten Nationen die Bestimmung einer Übergangsregierung durch allgemeine Wahlen für nicht möglich halten sollte. Die Schiiten würden die UNO in diesem Fall dazu auffordern, eine andere Möglichkeit zu finden, das irakische Volk an der Entscheidung teilhaben zu lassen, sagte der Sistani-Vertraute Abdel Mehdi el Karbalai am Samstag in Nadschaf.

Arsenal-Keeper Lehmann droht Strafe

Unsportliches Verhalten vorgeworfenArsenal-Keeper Lehmann droht Strafe

London (rpo). Deutschlands Nationaltorwart Jens Lehmann muss mit einer Sperre oder Geldstrafe rechnen: Dem Schlussmann vom FC Arsenal wird mal wieder unsportliches Verhalten vorgeworfen.Nach Arsenals 1:0-Sieg am 29. Dezember über den FC Southampton hatte Lehmann den Ball auf Kevin Phillips geworfen, weil der ihm auf den Fuß getreten hatte. Den Vorfall hatte Schiedsrichter Steve Dunn im Spielbericht vermerkt. Im Gegensatz zu Lehmann wurde Phillips von der Diszplinarkommission des englischen Fußballverbandes (FA) noch zu einer Anhörung geladen. Lehmann ist bereits vorbelastet. Wegen eines ähnlichen Vorfalles zu Saisonbeginn im Punktspiel bei Manchester United war der frühere Dortmunder verwarnt worden.

Beratergelder: Verprasst Struck höhere Summen als zugegeben?

Vorwurf des CDU-Haushaltsexperten Dietrich AustermannBeratergelder: Verprasst Struck höhere Summen als zugegeben?

Berlin (rpo). CDU-Haushaltsexperten Dietrich Austermann fährt schweres Geschütz gegen Bundesverteidigungmnisdter Struck auf. In einem Interview behauptete er, dass das Verteidigungsministerium höhere Summen an Beraterfirmen zahle, als es bisher zugegeben hat.In einem Interview mit der Nachrichtenagentur ddp sagte Austermann am Sonntag in Berlin, das Verteidigungsministerium "dürfte pro Jahr über 200 Millionen Euro für Beratungen ausgegeben haben". Das Ministerium hat bisher selber für das letzte Jahr lediglich den Betrag von 15,5 Millionen Euro angegeben. In diesem Jahr stehen nach Angaben Austermanns im Haushalt von Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) mindestens 180,3 Millionen Euro für Verträge mit Unternehmensberatern: 20,5 Millionen Euro für Beratung zur "Optimierung" der Bundeswehr, 128,3 Millionen Euro für das Unterstützungsmanagement "Informationstechnologie" und 31,5 Millionen Euro für "Entscheidungshilfen Planung und Führung" sowie ein nicht zu beziffernder Betrag für externe Unterstützungsleistungen bei einzelnen Beschaffungsprojekten. Das Verteidigungsministerium habe in den letzten drei Jahren allein an die Unternehmensberatung Roland Berger 26,6 Millionen Euro gezahlt. "Regelrechter Vergabemissbrauch"Austermann kritisierte auch andere Ministerien und warf ihnen "regelrechten Vergabemissbrauch" vor. Der Unions-Haushaltsexperte sagte: "Die Grundsätze von Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit werden nicht beachtet, vorgeschriebene öffentliche Ausschreibungen unterbleiben, parlamentarische Kontrolle wird verweigert". Während das Bundesinnenministerium für alle Ministerien zusammen für 2003 lediglich 13 Millionen Euro als Auftragsumme für Beraterfirmen nenne, stehe fest, dass dieser Betrag allein von Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) im letzten Herbst im Zusammenhang mit der Maut für Beratung von vier Beratern "überschritten und verschleudert wurde", betonte Austermann.

Spanien: Real übernimmt Tabellenspitze

Madrid gewinnt gegen FC VillarrealSpanien: Real übernimmt Tabellenspitze

Madrid (rpo). Rekordmeister Real Madrid hat in der spanischen Meisterschaft zumindest für 24 Stunden die Tabellenführung übernommen. Die "Königlichen" besiegten den FC Villarreal mit 2:1. Damit ließ Real mit nunmehr 46 Punkten den FC Valencia (44) zunächst hinter sich. Der Ex-Meister, der am Mittwoch gegen das Starensemble aus der Hauptstadt im Pokal mit 0:3 verloren hatte, kann mit einem Sieg am Sonntag gegen den FC Osasuna die Spitze allerdings zurückerobern. Die Tore zur 2:0-Führung der Gastgeber erzielten Santiago Solari (14.) und Weltstar Ronaldo (54. ). Sergio Ballesteros konnte in der 86. Minute nur noch verkürzen.

Wettschuld: Gottschalk verbrachte Nacht im Knast

Gottschalk geht in ein Bremer GefängnisWettschuld: Gottschalk verbrachte Nacht im Knast

Bremen (rpo). Thomas Gottschalk hat die Nacht zum Sonntag in einer verschlossenen Gefängniszelle verbracht. Der "Wetten, dass...?"-Moderator löste damit seine Wettschuld ein. Kommentar Gottschalk: "Da hört das Kasperletheater irgendwo auf." Zuvor feierte er einen deutsch-irischen "Wetten,dass...?"-Abend.Unmittelbar nach der Show kam es am späten Samstagabend für den Entertainer zum Schwur. Die 146. Sendung war kaum vorbei, da wurde der 53-Jährige auch schon in der grünen Minna der Justizvollzugsanstalt Oslebshausen mit Blaulicht zum Gefängnis gefahren. Der Wagen rollte auf den Vorhof, das schwere Eisentor schloss sich; nur kurz kam Gottschalk zurück und scherzte, er habe noch etwas Hoffnung, nach einer Stunde wegen guter Führung wieder entlassen zu werden. "Der kommt doch gleich wieder raus", vermutete auch Heinz Sommer, einer der wenigen Schaulustigen, die zu später Stunde einen Blick auf den Star erhaschen wollten. Doch das war weit gefehlt, nach allem, was bekannt ist. Einer Justizsprecherin zufolge war Gottschalk vielmehr zunächst "zugeführt" worden: inklusive Durchsuchung, Abgabe der persönlichen Gegenstände und Überreichung des "Schläfergepäcks", worunter die Grundausstattung für Häftlinge samt Zahnbürste, Zahnpasta und wenig modischem Trainingsanzug zu verstehen ist. Dann ging es ab in die Zelle. Nur drei, vier Stunden habe er schlafen können, ab 05.00 Uhr habe er stramm gestanden und auf die Entlassung aus dem auf eigenen Wunsch verschlossenen Raum gewartet, berichtete Gottschalk rund neun Stunden später, bevor er - wiederum ohne öffentliches Aufsehen - das Gefängnis verließ. Man bekomme "beklemmende Gefühle", und er gönne jedem, einmal eine Nacht in der Zelle zu verbringen, sagte der Moderator und fügte hinzu: "abschreckungshalber". Indes sei jungen Menschen zu raten, sich nicht in eine Lage zu bringen, die sie zwangsweise in ein solches Haus führe. "Geht lieber in den Kindergottesdienst", scherzte er. Gottschalk resümierte, er habe den Besuch nicht nur als Ausflug gesehen, sondern "wirklich etwas gelernt". "Da hört das Kasperletheater irgendwo auf", sagte der 53-Jährige am Sonntagmorgen bei seiner Entlassung aus der Justizvollzugsanstalt Oslebshausen. Eine solche Erfahrung wünsche er jedem. Ein deutsch-irischer AbendEs war dieses Mal ein deutsch-irischer Abend. "Wozu brauchen wir Hollywoodstars", sagte Entertainer Thomas Gottschalk gleich zu Beginn der 146. "Wetten, dass…?"-Sendung am Samstagabend in der Bremer Stadthalle. Auf der Couch, auf der sonst auch Größen wie Kevin Costner oder Andie Mac Dowell sitzen, lümmelte sich dieses Mal eine deutsche Riege mit Hape Kerkeling, Veronica Ferres, Heino Ferch und Carmen Nebel sowie Chris de Burgh und Tochter Rosanna Davidson als irische Farbtupfer. Auch der Showteil blieb mit "Westlife", "Reamonn" und "Ronan Keating" rein irisch. Operndiva Montserrat Caballé hatte kurzfristig wegen Krankheit abgesagt und Hollywoodstars blieben weg, weil am Wochenende die "Golden Globe"-Verleihung stattfand. Die "Wetten, dass…?"-Sendung nahm daran keinen Schaden, dafür konnten die Zuschauer Hape Kerkeling nach seiner verlorenen Wette bügeln und mit der Ferres knutschen sehen. Denn als Wetteinsatz hatte die Schauspielerin dem Komiker einen Heiratsantrag machen müssen, den Kerkeling offensichtlich für gelungen hielt. Gelungene Auswahl der WettenGelungen war auch die Auswahl der Wetten. "Wettkönig" wurde Hans-Georg Schmerer aus Weinsberg mit seinem Team. In Schwindel erregender Höhe von sieben Metern schaffte er es bei der Außenwette in Wüstenroth, gleichzeitig mit neun weiteren Menschen auf einem nur 50 mal 50 Zentimeter großen Brett zu stehen. Thomas Schuster aus Sulmingen gelang es, die Marken von Jeanshosen am Geräusch des Reißverschlusses, das dieser beim Öffnen und Schließen macht, zu erkennen. Nicht erfolgreich war hingegen der Versuch von Stefan Hänke aus Nürnberg, Sprechblasen aus 31 Asterix-Heften der richtigen Ausgabe, der Seite und der Figur zuzuordnen. In einer anderen Wette schafften es die Kandidaten, fünf Zuschauer aus dem Saal so mit den Beinen um einen Pfahl zu verknoten, dass mindestens einer auch nach einer Minute nicht selbstständig aufstehen konnte. Carmen Nebel hatte an den Wetterfolg nicht geglaubt und muss nun in ihrer neuen ZDF-Sendung am Samstagabend ihren Wetteinsatz einlösen. Thomas Gottschalk gab ihr den Auftrag, in der Anfangsmoderation ihrer Show "Willkommen bei Carmen Nebel" Wörter wie "Betonmischmaschine", "Bauchnabel" und "Brechdurchfall" einzubauen. "Wettschulden sind Ehrenschulden", mahnte Gottschalk. Stadtwette bringt Gottschalk auf TrabAuf Trab brachte der Moderator die Bremer mit der Stadtwette. Am Ende der Sendung hatten vier Familien beziehungsweise Wohngemeinschaften jeweils einen Container auf dem Bremer Domshof bezogen: Eine Mutter mit ihrem Sohn hatte das Kinderzimmer mitgenommen, ein Ehepaar ihr komplettes Schlafzimmer, eine WG ihr Esszimmer und eine Hausgemeinschaft ihr Wohnzimmer. Nach der Sendung blieb Gottschalk den Bremern noch ein wenig erhalten. Als Einlösung für seine verlorene Wette in der vergangenen Sendung ging der Entertainer für eine Nacht in ein Bremer Gefängnis. Als "Verschärfung" wollte er dort "Das Wort zum Sonntag" sprechen.

Ballack: Deutschland ist bei der EM kein Favorit

"Wir wollen eine gute Rolle spielen"Ballack: Deutschland ist bei der EM kein Favorit

München (rpo). Für Michael Ballack gehört Deutschland bei der im Sommer anstehenden EM-Endrunde in Portugal (12. Juni bis 4. Juli) nicht zu den Favoriten. Der Nationalspieler fordert, dass vor allem junge Spieler durch mehr internationale Einsätze auf die EM in Portugal und die WM 2006 in Deutschland vorbereitet werden."Wir haben gegen die Top-Mannschaften verloren, deswegen gehören wir auch folgerichtig nicht zu den Top-Favoriten bei der Europameisterschaft in Portugal", sagte Deutschlands Fußballer des Jahres in einem Gespräch mit der Welt am Sonntag. Auf die Frage, ob der dreimalige Welt- und Europameister derzeit noch zur absoluten Weltspitze gehöre, meinte der Mittelfeldspieler von Rekordmeister Bayern München: "Nein, im Moment nicht. Das muss man so realistisch sehen, da brauchen wir uns auch nichts in die Tasche zu lügen." Dass die deutsche Mannschaft, in der Fifa-Weltrangliste nur auf Rang zwölf platziert, zweitklassig ist, bestreitet der 27-Jährige allerdings: "Das stimmt auch nicht. Das haben wir bei der Weltmeisterschaft in Japan und Südkorea bewiesen. Nur sind wir nicht in der Lage, verletzte Leistungsträger wir Frings, Hamann, Deisler, Metzelder, Nowotny oder Ziege gleichwertig zu ersetzen. Im Moment haben wir einfach Schwierigkeiten, wenn wir auf Gegner wie Frankreich, Holland oder Italien treffen. Wenn wir so eine Mannschaft wie Frankreich schlagen würden, das würde enorm viel Selbstvertrauen geben." Für Ballack ist aber auch klar: "Wir wollen natürlich eine gute Rolle bei der EM und WM spielen, nach Möglichkeit den Titel gewinnen. Aber ich sehe die Mannschaft einfach noch nicht so weit. Im Moment ist sie noch nicht reif genug, um zu sagen: Wir gehen jetzt raus und wollen Weltmeister oder Europameister werden. Um diesen Anspruch zu haben, müssen wir als Team noch wachsen und alle Leistungsträger an Bord sein." Gerade vor der WM-Endrunde 2006 in Deutschland verlangt Ballack, dass sich die Mannschaft in allen Bereichen weiter festigt: "Wissen Sie, welch ungeheurer Druck auf uns lasten wird, wenn wir in zwei Jahren die WM im eigenen Land spielen? Das haben einige noch gar nicht realisiert, was da auf uns zukommt. Es wird doch nur heißen: Deutschland muss Weltmeister werden. Viele junge Spieler müssen bei ihren Vereinen durch ein Stahlbad gehen, um gefestigt zu sein für eine WM im eigenen Land. Sie müssen durch Teilnahmen an internationalen Wettbewerben stabilisiert werden. Auch müssen die erfahrenen Spieler die nachrückenden wie Kevin Kuranyi oder Andreas Hinkel führen, damit die sich weiter entwickeln und Verantwortung übernehmen können."

Ailton will von Schalke wieder nach Bremen wechseln

Brasilianer fühlt sich derzeit topfitAilton will von Schalke wieder nach Bremen wechseln

Bremen (rpo). Noch ist er kein einziges Mal auf Torjagd für Schalke 04 gegangen, da denkt Werder-Torjäger Ailton schon über eine Rückkehr nach Bremen nach: Der Brasilianer will seine Karriere an der Weser beenden, weil sein Herz so sehr an Werder Bremen hängt. "Ich könnte mir vorstellen, noch ein zwei Jahre in Bremen zu spielen und hier meine Karriere zu beenden, weil an dem Klub mein Herz hängt." Das erklärte der Brasilianer in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Ailton wechselt zur neuen Saison ablösefrei für drei Jahre zu den Königsblauen. Bis dahin will er aber alles dafür tun, mit Werder die deutsche Meisterschaft zu gewinnen, Angst vor einem erneuten Versagen in der Rückrunde wie in den letzten beiden Jahren hat er vor dem ersten Spiel gegen Hertha BSC nicht: "Das Vergangene ist vorbei. Mit einem Auftaktsieg bekäme die Mannschaft gleich Selbstvertrauen. Ich will und muss von nächster Woche an gleich Tore schießen, nur das zählt." Ailton fühlt sich trotz seines Muskelfaserrisses in der Vorbereitung fit: "Ich habe einen Belastungstest gemacht, der sehr gut verlief." Erstmals war er in diesem Jahr pünktlich aus dem Winterurlaub zurückgekommen: "Das war ein Geschenk an den Trainer". Er kündigte für das nächste Jahr in Gelsenkirchen jedoch bereits an: "Beim nächsten Mal komme ich wieder zu spät, damit ich mich nicht gleich verletze." Traum: Berufung für NationalteamDas große Ziel des 30-Jährigen ist eine Berufung in die brasilianische Nationalmannschaft: "Davon träume ich jeden Tag. Im Februar gibt es ein Testspiel der Selecao, dabei mitzuspielen wäre das Größte für mich."Nach der Karriere will er zwischen Brasilien, Deutschland und Mexiko, dem Heimatland seiner Frau, pendeln und sich um Talente kümmern: "Ich stelle mir vor für deutsche Klubs wie Schalke oder Bremen als Spielerberater zu arbeiten. Ich würde mit meinen Deutschlandkenntnissen die südamerikanischen Spieler gut vorbereiten und sie auch in Deutschland weiterhin betreuen."

Deutscher Vermittlungserfolg: Gefangenenaustausch in Nahost

Scharon nennt Vereinbarung "gerecht und moralisch"Deutscher Vermittlungserfolg: Gefangenenaustausch in Nahost

Jerusalem (rpo). Laut israelischer Medienberichte soll der vereinbarte Gefangenenaustausch zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz am Donnerstag vollzogen werden. Der Austausch ist unter deutscher Vermittlung zustande gekommen.Nach monatelangen Verhandlungen unter deutscher Vermittlung haben sich Israel und die libanesische Hisbollah-Miliz auf einen umfassenden Gefangenenaustausch verständigt. Demnach sollen bis zum Donnerstag mehr als 400 arabische Häftlinge gegen den israelischen Geschäftsmann Elhanan Tannenbaum und die Leichen dreier Soldaten eingetauscht werden. Unter den Gefangenen ist auch der seit 1997 in Israel inhaftierte Deutsche Steven Smyrek. Zudem erklärte sich die Hisbollah bereit, das Schicksal des berühmtesten israelischen Vermissten, Ron Arad, aufzuklären, wie der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon am Sonntag mitteilte. Der Pilot war 1986 über Libanon abgeschossen worden. Inoffiziell gilt Arad als tot. Auch der deutsche Chefvermittler Ernst Uhrlau, Koordinator für die Nachrichtendienste im Kanzleramt, sagte am Samstag, Informationen über den seit 17 Jahren vermissten Arad könnten in den kommenden zwei oder drei Wochen auftauchen. Bundesregierung überwacht GefangenenaustauschDie Bundesregierung wird laut Uhrlau die Übergabe der Gefangenen überwachen. Nach Angaben des israelischen Verteidigungsministeriums sollen Tannenbaum sowie die drei Leichen aus Libanon an einen Ort nahe München gebracht werden. Nach der Freilassung von 400 palästinensischen Häftlingen ins Westjordanland und den Gazastreifen werde Israel dann 23 libanesische Häftlinge sowie Gefangene aus zwölf weiteren arabischen Staaten ebenfalls nach München bringen. Aus Regierungskreisen verlautete, wahrscheinlich übernehme die Bundeswehr den Transport. Uhrlau dankte Iran für seine Rolle beim Zustandekommen der Einigung. Als Erzfeind Israels unterstützt Iran die Hisbollah-Miliz, übte in den vergangenen Monaten jedoch Druck auf die Organisation aus. Iran könnte nach israelischer Darstellung auch wichtige Hinweise auf das Schicksal Arads liefern. Die Bundesregierung ist seit Beginn der 90er Jahre humanitär im Nahen Osten engagiert. Einen Teilerfolg habe man bereits Weihnachten 1999 erzielt, als fünf Libanesen über Deutschland nach Libanon ausreisen konnten, sagte Uhrlau. Seit Sommer 2003 seien Ansätze eines Durchbruchs zu erkennen gewesen.

Kassen wollen Praxisgebühr erlassen

HausarztmodellKassen wollen Praxisgebühr erlassen

Berlin (rpo). Laut einer Umfrage wollen zahlreiche Krankenkassen Patienten die Praxisgebühren erlasssen. Bedingung: Die Patienten sollen zuerst einen Hausarzt aufsuchen.Dies ergab eine Umfrage der "Bild am Sonntag" unter den gesetzlichen Krankenkassen. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt begrüßte dem Blatt zufolge die Ankündigungen. "Das Hausarztmodell entspricht den Zielen der Gesundheitsreform", sagte die SPD-Politikerin. Die DAK hatte in der vergangenen Woche als erste angekündigt, das Hausarztmodell ab Sommer einführen zu wollen. Sie steht noch in Verhandlungen mit Vertragsärzten. Nach dem Modell verpflichtet sich ein Patient, nur mit Überweisung des Hausarztes einen Facharzt aufzusuchen. Dafür wollen Krankenkassen einen Bonus gewähren. Laut "Bild am Sonntag" reichen die Rabatte vom vollständigen oder teilweisen Erlass der pro Quartal fälligen zehn Euro Praxisgebühr bis zu Entlastungen bei der Zuzahlung zu Medikamenten. Wird die Praxisgebühr überfällig?Rabatte auf die Praxisgebühr erwägen dem Blatt zufolge die Techniker-Krankenkasse mit 5,4 Millionen Versicherten, regionale Zweige der AOK, zehn Prozent der Betriebskrankenkassen, die Barmer Ersatzkasse mit acht Millionen Versicherten, die Gmünder Ersatzkasse und die Innungskrankenkassen. Der Sprecher der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Roland Stahl, sagte in "BamS": "Wenn alle Kassen den Wettbewerb mitmachen, wird die Praxisgebühr überfällig."

Montag startet die letzte(?) winterliche Schnäppchenjagt

NRW-Einzelhandel warnt vor AbschaffungMontag startet die letzte(?) winterliche Schnäppchenjagt

Düsseldorf (rpo). Am Montag geht es wieder los. Dann beginnt der voraussichtlich letzte Winterschlussverkauf. Der NRW-Einzelhandel fordert unterdessen die Beibehaltung der winterlichen Rabattaktion.Am Montag beginnt in Deutschland der voraussichtlich letzte Winterschlussverkauf (WSV). In Nordrhein-Westfalen könnten sich die Kunden auf Preisnachlässe zwischen 30 und 50 Prozent freuen, sagte Waltraud Nitsch von der Geschäftsführung des Einzelhandelsverbands NRW in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur ddp in Düsseldorf. Bei hochmodischer Ware seien sogar Abschläge bis zu 70 Prozent drin. "Die Läger sind gut gefüllt, und das Angebot an stark reduzierter Qualitätsware ist hoch", betonte Nitsch. Sonderangebote würden im WSV preislich nochmals reduziert. An der zweiwöchigen Rabattaktion beteiligen sich fast der gesamte Textil- sowie der Leder- und Sportartikelhandel. Zum Start des WSV erneuerte der Einzelhandelsverband NRW seine Forderung nach einem Erhalt der Rabattaktion. Im Zuge der laufenden Novellierung des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) will der Gesetzgeber die Reglementierung von Sonderveranstaltungen ersatzlos aufheben. Der Sommerschlussverkauf (SSV) wird voraussichtlich schon nicht mehr stattfinden. "Das Interesse der Verbraucher an den Schlussverkäufen ist aber ungebrochen", sagte Nitsch. Nachteile für kleinere GeschäfteDer Einzelhandelsverband NRW befürchtet bei einer Abschaffung der Schlussverkäufe vor allem Nachteile für kleine und mittelgroße Geschäfte. Sie hätten bisher im Rahmen des Winter- und Sommerschlussverkaufs die Chance, ohne großen Werbeaufwand Kunden auf sich aufmerksam zu machen, erläuterte Nitsch. Auch liefere der Lagerabverkauf diesen Geschäften die finanziellen Mittel für den Kauf neuer Ware. Daher gehe eine Abschaffung von WSV und SSV vor allem zu Lasten des Mittelstands.

Ski nordisch: Ackermann nur auf Rang neun

Finne Hannu Manninen baut Weltcup-Führung ausSki nordisch: Ackermann nur auf Rang neun

Sapporo (rpo). Im Weltcup der Nordischen Kombination hat Weltmeister Ronny Ackermann erneut enttäuscht und im Gesamtweltcup gegenüber Hannu Manninen (Finnland) weiter an Boden verloren. Im Massenstart-Wettbewerb von Sapporo kam Ackermann nur auf Rang neun.In einer Abfahrt gestürzt, am Schienbein verletzt und als Neunter der große Verlierer: Ronny Ackermanns Plan vom dritten Weltcup-Gesamtsieg in der Nordischen Kombination gerät immer stärker in Gefahr. Beim von Weltcup-Spitzenreiter Hannu Manninen (Finnland) gewonnenen Massenstart-Wettbewerb in Sapporo hatte der Weltmeister aus Oberhof allerdings großes Pech und fiel nach einem bösen Zusammenstoß auf der Laufstrecke mit einer tiefen Risswunde im rechten Schienbein zurück. "Das war schon ärgerlich, aber ich hatte keine Chance. Ich war schon froh, dass meine Ski und meine Knochen halbwegs in Ordnung waren als ich mich wieder aufrappelte. Aber die anderen waren da halt weg", sagte Ackermann. Nach 10-km-Lauf und anschließendem Springen triumphierte Manninen am Ende vor seinem Landsmann Samppa Lajunen und Christoph Bieler (Österreich). Sebastian Haseney (Zella-Mehlis/7.), Jens Gaiser (Mitteltal-Obertal/10.) und Georg Hettich (Rohrhardsberg/11. ) landeten außer Ackermann noch im Vorderfeld. In der Gesamtwertung liegt der fünfmalige Saisonsieger Ackermann nun 75 Punkte hinter dem viermaligen Gewinner Manninen. Lodwick kam zu FallAm Ende der ersten von drei Laufrunden kam der vor dem Thüringer Ackermann in der Spitzengruppe laufende US-Amerikaner Todd Lodwick in einer Kurve nach einer Abfahrt zu Fall. Ackermann konnte nicht mehr ausweichen. Beide Mitfavoriten mussten die Spitzengruppe um Manninen und Lajunen ziehen lassen und verloren am Ende über eine Minute. Zumindest für den guten Springer Ackermann eigentlich auf der Schanze ein aufholbarer Rückstand, aber Bundestrainer Hermann Weinbuch zählte am Ende auch Defizite oberhalb des lädierten Schienbeins seines Musterschülers auf. "Natürlich hat die Verletzung beim Springen trotz Schmerztabletten behindert, aber der Ronny ist einfach nicht mehr so spritzig wie noch zum Saisonbeginn. Ihm fehlt auch die gedankliche Frische." Der Coach hofft deshalb auf die dem für Dienstag (ab 3 Uhr/MEZ) in Sapporo angesetzten Sprint folgende zweiwöchige Pause. "Wir müssen sehen, dass Ronny hier nicht mehr zu viele Punkte liegen lässt und sich dann gut regeneriert. Dann können wir versuchen, die Kraft noch einmal neu aufzubauen." Defizite im technischen BereichWie Ackermann wies auch der nach dem Lauf noch an Position zwei knapp hinter Manninen liegende Sebastian Haseney auf der Großschanze in der Hauptstadt der nordjapanischen Insel Hokkaido erhebliche Defizite im technischen Bereich nach. "Naja, ich weiß, dass ich beim Springen noch genügend Reserven habe. Aber im Vergleich zum Vorjahr habe ich mich doch riesig gesteigert. Ich bin auch mit Platz sieben diesmal zufrieden", sagte Haseney. Ackermanns langjähriger Trainingsgefährte hält immerhin im Gesamtweltcup Position vier. "Insgesamt haben wir hier eine mannschaftlich geschlossene Leistung abgeliefert", bilanzierte Weinbuch. "Nur hätte ich mir die Geschlossenheit einige Plätze weiter vorne gewünscht." Der Coach meinte damit auch den nach drei Top-10-Plätzen diesmal auf Rang elf klassierten Georg Hettich und den sechsmaligen Junioren-Weltmeister Björn Kircheisen. Der Johanngeorgenstädter, Shootingstar der zurückliegenden Saison, kommt einfach nicht in Schwung und wurde nur 25.Nordische Kombination, Weltcup in Sapporo/Japan: Massenstart, Endstand nach 10-km-Lauf und zwei Sprüngen von der Großschanze:1. Hannu Manninen 244,8 Punkte, 2. Samppa Lajunen (beide Finnland) 244,6,3. Christoph Bieler 233,1, 4. Michael Gruber 231,1,5. Felix Gottwald (alle Österreich) und Todd Lodwick (USA) beide 230,4, 7. Sebastian Haseney (Zella-Mehlis) 224,5, 8. Petter Tande (Norwegen) 223,0, 9. Ronny Ackermann (Oberhof) 219,1,10. Jens Gaiser (Mitteltal-Obertal) 218,3, 11. Georg Hettich (Rohrhardsberg) 217,4,... 13. Thorsten Schmitt (Furtwangen) 216, 8, ... 25. Björn Kircheisen (Johanngeorgenstadt) 186,3,... 29. Marcel Höhlig 175,1, ... 35. Stephan Münchmeyer (beide Oberhof) 114, 5. Stand im Gesamtweltcup nach 12 von 21 Konkurrenzen: 1. Manninen 870 Punkte, 2. Ackermann 795, 3. Lajunen 667, 4. Haseney 591, 5. Gottwald 549, 6. Lodwick 487, 7. Magnus Moan (Norwegen) 365, 8. Daito Takahashi (Japan) 356, 9. Gruber 338, 10. Tande 323, ... 13. Hettich 254,... 15. Gaiser 163, ... 23. Schmitt 111, ... 30. Kircheisen 77, ... 32. Tino Edelmann (Zella-Mehlis) 69, ... 35. Christian Beetz (Oberhof) 59, ...37. Münchmeyer 57, ... 45. Marc Frey (Baiersbronn) 19, 46. Matthias Menz (Steinbach-Hallenberg) 14, ... 48. Höhlig 11.

Mars-Sonde 2: "Opportunity" sendet erste Bilder
Mars-Sonde 2: "Opportunity" sendet erste Bilder

Beifall im KontrollzentrumMars-Sonde 2: "Opportunity" sendet erste Bilder

Pasadena (rpo). Genau um 06.05 Uhr MEZ war es am Sonntagmorgen soweit: Die zweite US-Sonde "Opportunity" ist auf dem Mars gelandet. Und bereits wenige Stunden später sendete die Sonde erste Bilder.Drei Wochen nach der Landung von "Spirit" hat auch die zweite US-Sonde "Opportunity" am Sonntag ihre Mission auf dem Mars erfolgreich aufgenommen. Nur wenige Stunden nach dem planmäßigen Aufsetzen in der Region Meridiani Planum schickte der Roboter erste Schwarzweiß- und Farbbilder zur Erde. Die Aufnahmen zeigten eine teils ebene, dunkelrote und teils felsige Oberfläche und sorgten im Kontrollzentrum der Weltraumbehörde NASA in Pasadena für Jubel. "Ich bin ganz baff", sagte der leitende Wissenschaftler Steven Squyres. "'Opportunity' hat in einer fremden, bizarren Landschaft aufgesetzt." Staubfreier BodenWährend die Kamera von "Spirit" Bilder von einer mit rötlichem Staub überzogenen Oberfläche zur Erde schickte, sollte der Boden im Landegebiet von "Opportunity" dunkelgrau oder schwarz und relativ staubfrei sein. Grund sind die dort vermuteten reichen Vorkommen des Minerals Hämatit. Die Analyse der ersten Schwarzweiß-Aufnahmen legten nahe, dass der zweite Rover in einem engen Krater landete. Der flache Rand werde ihn jedoch nicht an Exkursionen hindern, hofft Squyres: "Er kann problemlos bis zum Horizont segeln." Und anders als bei der "Spirit"-Landung wird "Opportunity" offenbar nicht von schlaffen Airbags am Verlassen der Landerampe gehindert. Derweil bemühten sich die NASA-Ingenieure weiter fieberhaft, den im 10.000 Kilometer entfernten Gusev-Krater gelandeten "Spirit" zu reparieren. Die Sonde hörte vergangenen Mittwoch auf, verwertbare Daten vom Mars zu liefern. Nachdem der Roboter mit permanenten Neustarts seines Computers - bis zum Sonntagmorgen 130 Mal - versuchte, sich selbst zu reparieren, versetzten ihn die Techniker in einen Ruhezustand, um den überdrehten Kurzzeitspeicher kalt zu stellen. Große Fortschritte erzielt"Wir haben große Fortschritte erzielt, der Rover ist nach einem kritischen nun noch in einem ernsten Zustand", sagte Projektmanager Pete Theisinger. Den bisherigen Tests zufolge handele es sich womöglich um einen Hardwarefehler, der binnen drei Wochen behoben werden könne. Zuletzt hatte die NASA 1976 zwei Raumfahrzeuge gleichzeitig auf dem Roten Planeten. Wie schon vor 28 Jahren sollen die neuen US-Sonden herausfinden, ob auf dem Mars einst ein wärmeres und feuchteres Klima herrschte und ob Leben möglich war. "Opportunity" landete drei Tage nachdem die Sonde "Mars Express" der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA den sensationellen Nachweis von Wasser auf dem Wüstenplaneten erbracht hatte. Hoch empfindliche Spektrometer und Kameras konnten erstmals farblich sichtbar machen, dass die südliche Polkappe des Mars nicht allein aus gefrorenem Kohlendioxid, sondern zum Teil auch aus Wasser besteht. Vom ESA-Roboter "Beagle 2" fehlte nach wie vor jede Spur.

US-Umfrage: Kerry würde Bush schlagen

US-PräsidentschaftswahlUS-Umfrage: Kerry würde Bush schlagen

Manchester (rpo). Erstmals liegt US-Präsident George Bush nur auf Platz zwei. Eine nationale Umfrage in den USA sieht den demokratischen Präsidentschaftsbewerber John Kerry derzeit vor Amtsinhaber George W. Bush.Wäre Kerry am Wochenende als Herausforderer Bushs angetreten, hätten 49 Prozent der Befragten für ihn gestimmt und nur 46 Prozent für den US-Präsidenten, wie aus einer am Samstag im Nachrichtenmagazin "Newsweek" veröffentlichten Umfrage hervorgeht. Es ist das erste Mal, dass einer der demokratischen Kandidaten in einer Umfrage vor Bush liegt. Dennoch sind die Befragten skeptisch über den Wahlausgang am 2. November: Zwar wünschten sich mehr als die Hälfte von ihnen, dass Bush nicht wiedergewählt würde. Mehr als Zweidrittel hielten eine zweite Amtszeit für den Republikaner aber trotzdem für wahrscheinlich. Nach der Umfrage führt Kerry, der Gewinner der ersten Vorwahlrunde in Iowa, auch die Runde der demokratischen Präsidentschaftsbewerber an. Er hat 30 Prozent Zustimmung vor dem Zweitplatzierten von Iowa, Senator John Edwards (13 Prozent), und dem Ex-Gouverneur von Vermont, Howard Dean, sowie dem früheren NATO-Oberbefehlshaber Wesley Clark (beide knapp zwölf Prozent). Der einstige Favorit Dean hat nach seinem schlechten Abschneiden in Iowa stark eingebüßt: Bei der letzten "Newsweek"-Umfrage vor zwei Wochen hatten sich noch 24 Prozent der Befragten für ihn ausgesprochen. Am Dienstag findet die zweite Vorwahlrunde um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten im US-Bundesstaat New Hampshire statt.

Skispringen: Schmitt verpasst Sprung aufs Podest

Deutsche Athleten enttäuschten in SapporoSkispringen: Schmitt verpasst Sprung aufs Podest

Sapporo (rpo). Martin Schmitt hat einen Tag nach seinem sechsten Platz beim zweiten Weltcup-Skispringen im japanischen Sapporo den Sprung auf den ersten Podestplatz der Saison verpasst. Sieger wurde wie am Vortag der Norweger Roar Ljoekelsoey. Der Furtwanger landete statt dessen nur auf Rang 9. Schmitt verpasste seine große Chance auf den ersten Podestplatz der Saison durch einen schwächeren Finalsprung auf 121 Meter. Nach dem ersten Durchgang hatte der Team-Olympiasieger noch auf Rang vier gelegen. Wie bereits am Vortag siegte auf der Großschanze im WM-Ort von 2007 der Norweger Roar Ljoekelsoey, der mit Tagesbestweite von 133, 5 im Finale noch von Position elf aus an die Spitze flog. Dahinter folgte der einheimische Noriaki Kasai. Weltcup-Spitzenreiter Janne Ahonen aus Finnland und Norwegens Vierschanzentournee-Gewinner Sigurd Pettersen wurden punktgleich Dritte. Aus der erneut schwachen deutschen Mannschaft schafften außer Schmitt nur Maximilian Mechler (Isny), Georg Späth (Oberstdorf) und Jörg Ritzerfeld (Oberhof) den Sprung unter die Besten 30, hatten aber auf den Plätzen 16, 23 und 29 mit dem Ausgang nichts zu tun. Skispringen, Weltcup von der Großschanze in Sapporo/Japan: 1. Springen: 1. Roar Ljoekelsoey (Norwegen) 281,4 Punkte (132+133,5 Meter), 2. Janne Ahonen (Finnland) 279,1 (135,5+129), 3. Martin Höllwarth (Österreich) 265,6 (130,5+126,5), 4. Tommy Ingebrigtsen (Norwegen) 258,5 (128+127), 5. Matti Hautamäki (Finnland) 256,2 (132,5+121,5), 6. Martin Schmitt (Furtwangen) 247, 5 (123,5+126,5), 7. Akira Higashi 245,6 (124,5+123,5), 8. Noriaki Kasai (beide Japan) 245,6 (127+120), 9. Henning Stensrud 241,2 (125+121,5), 10. Sigurd Pettersen (beide Norwegen) 240,3 (130+116), ... 14. Michael Uhrmann (Rastbüchl) 233,4 (112m5+130, 5), ... 22. Jörg Ritzerfeld (Oberhof) 205,1 (110,5+119), ... 35. Maximilian Mechler (Isny) 90,2 (109), ... 37. Alexander Herr (Rohrhardsberg) 88,5 (107,5), 38. Stephan Hocke (Oberhof) 87,6 (107), ... 51. Georg Späth (Oberstdorf) 68,1 (99,5), ... 63. Ferdinand Bader (Auerbach) 22,3 (76) 2. Springen: 1. Roar Ljoekelsoey (Norwegen) 263,3 Punkte (122, 5+133,5 Meter), 2. Noriaki Kasai (Japan) 260,4 (125,5+127,5), 3. Janne Ahonen (Finnland) 256,9 (124,5+128,5) und Sigurd Pettersen (Norwegen) 256,9 (128+125), 5. Akira Higashi (Japan) 256,1 (127, 5+124,5), 6. Thomas Morgenstern (Österreich) 254,6 (123+129), 7. Matti Hautamäki (Finnland) 245,6 (122,5+125), 8. Martin Höllwarth (Österreich) 243,9 (124+121,5), 9. Martin Schmitt (Furtwangen) 243, 7 (125,5+121), 10. Akseli Kokkonen (Finnland) 234,6 (120+122)), ... 16. Maximilian Mechler (Isny) 220,4 (114,5+121), ... 23. Georg Späth (Oberstdorf) 205,0 (125+105), ... 29. Jörg Ritzerfeld (Oberhof) 186,7 (118,5+100,5). Nicht im Finale der besten 30:... 33. Michael Uhrmann (Rastbüchl) 98,2 (111,5), ... 40. Stephan Hocke (Oberhof) 90,4 (108). Nicht für den Wettkampf qualifiziert: Alexander Herr (Rohrhardsberg) und Ferdinand Bader (Auerbach). Stand im Gesamtweltcup nach 16 von 28 Konkurrenzen: 1. Ahonen 940 Punkte, 2. Ljoekelsoey 736, 3. Pettersen 717, 4. Höllwarth 683, 5. Morgenstern 535, 6. Adam Malysz (Polen) 504, 7. Hautamäki 475, 8. Peter Zonta (Slowenien) 470, 9. Björn Einar Romoeren (Norwegen) 440, 10. Veli Matti Lindström (Finnland) 418, 11. Uhrmann 402, ... 13. Späth 282, ... 15. Sven Hannawald (Hinterzarten) 253, ... 22. Schmitt 191, ... 24. Mechler 169, ... 30. Herr 98, ... 34. Hocke 76, ... 40. Ritzerfeld 52, ... 61. Stefan Pieper (Winterberg) 13, ... 65. Bader 9.

Gerster-Rausschmiss: Als Mensch ein "ungenügend"

Hoffnung auf Ende der PersonalquerelenGerster-Rausschmiss: Als Mensch ein "ungenügend"

Nürnberg (rpo). "Unausweichlicher Schritt", Kampagne gegen Gerster, selbstherrliches Auftreten. Florian Gersters Rausschmiss hinterlässt ein gewaltiges Echo. Unterdessen wird fieberhaft nach einem Nachfolger für den einstigen Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA) gesucht. Wird es vielleicht Franz-Jürgen Weise?Die Lage für Gerster war aussichtslos. Clement bedauerte zwar seine Entscheidung, sprach aber von einem "unausweichlichen Schritt". Immerhin geht mit dem ehemaligen rheinland-pfälzischen Sozialminister einer der besten Arbeitsmarktexperten des Landes von Bord, an dessen fachlichen Qualitäten kaum jemand etwas auszusetzen hatte. Clement sprach sich am Sonntag in Bonn für einen Behördenchef aus, der aus der Wirtschaft kommen soll. Zu Namen wolle sich der Minister aber nicht äußern. Der Minister ließ in Bonn indirekt erkennen, dass er Gersters bisherigen Stellvertreter Frank-Jürgen Weise, der jetzt kommissarisch die BA leitet, für einen geeigneten Nachfolger halte. Unverhohlen spricht Clement von einer Kampagne gegen seinen einstigen Behördenchef und ist sich damit ausnahmsweise mit der Opposition einig. Allerdings werden die Schuldigen für die Hatz auf Gerster in unterschiedlichen Lagern gesucht. FDP-Chef Guido Westerwelle spricht von einem Bauernopfer und fordert gleich die Absetzung der stellvertretenden DGB-Vorsitzenden Ursula Engelen-Kefer, die die Gewerkschaften seit 1978 in der Nürnberger Behörde vertritt. Clement dagegen macht die Union verantwortlich, die sogar mit einem Untersuchungsausschuss gegen Gerster gedroht hatte.Frank Jürgen Weise rückt vorübergehend an die BA-SpitzeAn der Spitze der Bundesagentur für Arbeit (BA) steht nach der Entlassung Florian Gersters dessen bisheriger Stellvertreter Franz-Jürgen Weise an der Spitze der Einrichtung. Der erst im Mai 2002 aus der Privatwirtschaft zu der Nürnberger Behörde gewechselte Experte gilt auch als einer der Favoriten für die offizielle Nachfolge Gersters. Obwohl der 52-Jährige als Verantwortlicher für Finanzen im Vorstand der Agentur wesentlich für die umstrittenen Beraterverträge mitverantwortlich war, sprach ihm der Verwaltungsrat der BA am Samstag eindeutig das Vertrauen aus. Weise verfügt vor allem im Lager der Arbeitgeber wie auch der öffentlichen Hand im Verwaltungsrat über zahlreiche Fürsprecher. Aber auch DGB-Vizechefin Ursula Engelen-Kefer äußerte sich wohlwollend über den Mann, der einst Geschäftsführer der Braunschweiger Hüttenwerke und Vorstandsmitglied der FAG Automobiltechnik war. Dem Diplom-Betriebswirt könnte dabei in der Nachfolgediskussion ein entscheidender Vorteil durch eine bislang kaum beachtete Gesetzesänderung zukommen: Mit den zum Jahreswechsel beschlossenen neuen Hartz-Gesetzen liegt das Vorschlagsrecht für den künftigen BA-Chef offiziell nicht mehr bei der Bundesregierung, sondern beim Verwaltungsrat der Bundesagentur, der in der Debatte um Gerster zu neuem Selbstbewusstsein gefunden hat. "Sehr schnell auf die Suche begeben"Arbeitgebervertreter Peter Clever kündigte bereits an, dass sich der Verwaltungsrat in der Nachfolgefrage nun "sehr schnell auf die Suche begeben" werde. Für Weise könnte auch sprechen, dass er in seiner Funktion bereits tief in den Umbauprozess eingearbeitet ist und damit eine reibungslose Fortsetzung der Reformen garantieren könnte. Und obwohl CDU-Mitglied, gilt Weise wegen seiner Herkunft aus der Wirtschaft anders als die bisherigen Parteipolitiker an der Spitze der Arbeitsverwaltung eher als politisch unabhängig. Damit wird dem unauffälligen Spitzenmann zugetraut, die BA wieder aus den Schlagzeilen zu bringen und für einen geräuschloseren Reformprozess zu sorgen.Bis zum 6. Februar wollen die Mitglieder des Verwaltungsrates einen Nachfolger für Gerster präsentieren. Als aussichtsreiche Kandidaten gelten neben dem Finanzvorstand der Behörde, Klaus-Jürgen Weise, Bahn-Vorstand Norbert Bensel und Telekom-Vorstand Heinz Klinkhammer. "Idealbesetzung" sei "die eierlegende Wollmilchsau""Wir brauchen jetzt vor allem Ruhe für den Reformprozess", betonte Einsiedler auf ddp-Anfrage. Einsiedler unterstrich, "der Umbau wird nicht an der Belegschaft scheitern". Er fürchte jedoch, dass nun alte Forderungen nach einer Auflösung der BA erneuert werden könnten. Einsiedler sagte, die "Idealbesetzung" für den Posten des BA-Vorstandsvorsitzenden sei "die eierlegende Wollmilchsau". Es müsse nach einer Persönlichkeit gesucht werden, "die den Karren aus dem Dreck zieht", die BA "aus den Negativschlagzeilen" führe und "die positiven Leistungen" der Belegschaft anerkenne. Die neue Führungsspitze dürfe außerdem nicht versuchen, "den Laden wieder neu umzukrempeln" und Unruhe zu stiften. "Innenminister haben wir genug - wir brauchen einen Außenminister", sagte Einsiedler in Bezug auf die Anforderungen an einen Nachfolger Gersters. Dabei müsse es sich "nicht zwangsläufig" um einen Politiker handeln - "und schon gar nicht um einen, der versorgt werden muss". Vorwurf: Clement habe schlampig gearbeitetDer stellvertretende FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle forderte unterdessen Aufklärung über die Rolle der Bundesregierung in der Berater-Affäre. Es stelle sich die Frage, ob Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) bei der Rechtsaufsicht "schlampig gearbeitet hat oder ob hier etwas vertuscht wird", sagte Brüderle der "Bild am Sonntag". Brüderle forderte die Bundesregierung auf, noch in dieser Woche vor dem Parlament für Klarheit zu sorgen. Sonst müsse ein Untersuchungsausschuss eingesetzt werden. Der FDP-Arbeitsmarktexperte Dirk Niebel forderte unterdessen erneut die Auflösung der Nürnberger Behörde, die er als "unreformierbar" bezeichnete. "Da können Sie Supermann an die Spitze stellen. Er würde im gleichen System die gleichen Schwierigkeiten haben", sagte Niebel im NDR. Statt der Bundesagentur in ihrer jetzigen Form müsse eine Versicherungsagentur aufgebaut werden, die sich um die Auszahlung der Arbeitslosengelder kümmere. Dazu sollten eine schlanke Arbeitsmarktagentur auf überregionaler Ebene und kommunale Job-Center vor Ort Arbeitsplätze vermitteln.FDP-Chef Guido Westerwelle betonte in Berlin, die "Mammutbehörde" sei nicht mehr führbar und auch nicht reformierbar. Sie müsse deshalb in kleinere, regionale Zuständigkeitsbereiche aufgegliedert werden. Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) verlangte eine "radikale Reform" der BA mit "dezentralen Dienstleistern in der Fläche". Er kritisierte: "Die Bundesagentur löst keine Probleme, sondern stellt mit ihrer zentralen, verkrusteten Struktur selbst das größte Problem dar."Als Mensch ein "ungenügend"Der Verwaltungsrat der Bundesagentur für Arbeit (BA) gab Behördenchef Florian Gerster in seinem Abschlusszeugnis fachlich eine gute Note, aber als Mensch ein "ungenügend": Auf der einen Seite bescheinigte ihm das Gremium "bleibende Verdienste" bei der Reform des Arbeitsmarkts und lobte sein Können. Auf der anderen Seite kritisierte er, dass Gerster das Vertrauen zu jedem der 21 Vertreter von Arbeitgebern, Beschäftigten und öffentlicher Hand zerstört habe. "Da hat jedes Verwaltungsratsmitglied auch seine eigenen Erfahrungen", sagte die Chefin des Kontrollgremiums, Ursula Engelen-Kefer, nur vielsagend zu den Gründen für das kaputte Vertrauensverhältnis. Nicht nur seine Kritiker werfen Gerster mangelndes politisches Gespür vor. Zu oft verprellte er mit seinem selbstherrlichen Auftreten die Mitarbeiter seiner Behörde, die im Umbauprozess eigentlich seine engsten Verbündeten hätten sein müssen.