Alle Artikel vom 17. Januar 2004
Boxen: Halmich verteidigt WM-Titel
Boxen: Halmich verteidigt WM-Titel

"Tiger"-Bezwinger Gonzalez verliertBoxen: Halmich verteidigt WM-Titel

Karlsruhe (rpo). In ihrem Wohnzimmer hat Regina Halmich ihren Weltmeistertitel im Fliegengewicht erfolgreich verteidigt. Knapp 5.000 Zuschauer waren von dem aggressiven Kampfstil der 27-jährigen Karlsruherin begeistert. Zuvor erhielt sie eine Morddrohung.Halmich gewann erwartungsgemäß gegen Johanna Pena Alvarez aus der Dominikanischen Republik mit 3:0 Richterstimmen und verteidigte somit zum 33. Mal ihren WM-Titel erfolgreich. Halmich verbuchte damit den 44. Sieg in ihrem 45. Profikampf (und den 16. K.o. -Erfolg). Die einzige Niederlage hatte Halmich am 20. April 1995 in Las Vegas gegen Yvonne Travino kassiert. Mit Tränen in den Augen stieg Boxlady Regina Halmich in die Ringseile und genoss den Triumph in ihrer Heimatstadt in vollen Zügen. "Als ich gemerkt habe, wie das Publikum mitgeht, bin ich immer besser geworden. Die Atmosphäre hier in Karlsruhe war absolut einmalig - so wie ich es mir erträumt hatte. Ich bin mit meiner Leistung absolut zufrieden", sagte Halmich, nachdem sie dank einer kämpferisch überragenden Leistung gegen Johann Pena Alvarez aus der Dominikanischen Republik mit 3: 0-Richterstimmen gewonnen und somit ihren WIBF-Titel zum 33. Mal erfolgreich verteidigt hatte. Frauen-Fight auf hohem Niveau5074 begeisterte Zuschauer in der Karlsruher Arena sahen von Beginn an einen Frauen-Fight auf hohem Niveau und trugen ihre "verlorene Tochter" beim ersten Auftritt in ihrer Heimatstadt seit sechs Jahren mit "Regina"-Sprechchören zum 44. Erfolg im 45. Profikampf. Durchschnittlich verfolgten zudem rekordverdächtige 5, 37 Millionen Zuschauer (19,9 Prozent Marktanteil) das Duell live im ZDF. Trotz des großen Interesses war dem Hobbymodel nur zu Beginn der hohe Erwartungsdruck anzumerken, anschließend spielte sie gegen die stets gebückt boxende und immer wieder gefährlich agierende Alvarez ihre ganze Erfahrung und Klasse aus. "Wer bis jetzt nicht begriffen hat, wie gut Frauen-Boxen sein kann, der weiß es spätestens seit heute", sagte Promoter Klaus-Peter Kohl mit Pathos in der Stimme. Auch Weltmeister Sven Ottke, der sich zum ersten Mal einen Frauen-Kampf live ansah, war angetan von der Vorstellung der gelernten Rechtsanwaltsgehilfin. "Das war eine sehr starke Leistung von Regina. Sie war unheimlich impulsiv und wollte den Fans unbedingt etwas zeigen", meinte der Berliner. Morddrohung vor dem KampfAllerdings wäre Halmich wahrscheinlich mit schlotternden Knien in den Ring gestiegen, hätte sie von der vor Kampfbeginn beim Management eingegangenen Morddrohung gewusst. "Ich habe es erst nach dem Kampf von meinem Trainer erfahren. Es hat jemand angerufen und gesagt, wenn ich die Halle betrete, werde ich abgestochen." Promoter Kohl wollte den Vorfall indes nicht überbewerten. "Wenn wir auf jede dieser Drohungen reagieren würden, könnten wir gar keine Kämpfe mehr veranstalten". Schlotternde Knie hatte zunächst auch der neue WBO-Champ im Halbschwergewicht, der Ungar Zsolt Erdei. Vor dem als "Revanche für den Tiger" titulierten Kampf gegen den Mexikaner Julio Cesar Gonzalez, der im Oktober dem Deutsch-Polen Dariusz Michalzcewski den WM-Titel entrissen hatte, war der Bronzemedaillen-Gewinner der Olympischen Spiele 2000 in Sydney "so nervös wie noch nie in meinem Leben". "Alles was Erdei hatte, hatte Gonzalez nicht"Was der von Trainer Fritz Sdunek trainierte 29-Jährige bei seinem WM-Debüt dann aber an Beweglichkeit und Schlagkraft präsentierte, riss nicht nur die rund 750 ungarischen Anhänger von den Stühlen. In Runde zwölf stand der wankende "Ein-Mal-Weltmeister" Gonzalez sogar kurz vor dem K.o.. "Gonzalez hat völlig konfus geboxt. Alles was Erdei hatte, hatte Gonzalez nicht", meinte Sven Ottke. Der sympathische Erdei selbst feierte derweil gleich bei der Pressekonferenz eine kleine Party, ließ sich fröhlich beim Biertrinken fotografieren und freute sich darauf, "endlich wieder meine Familie an mich drücken zu können und ein wenig Urlaub in Budapest zu machen". Selbst der Riss beider Trommelfelle konnte dem neuen Champion die gute Laune am Samstag nicht verderben: "Ihr müsst alle ein bisschen lauter reden, denn ich höre fast nichts mehr." Ein Duell Erdei-Michalczewski wird es nicht geben. Der "Tiger", der am 23. Januar in Hamburg am Meniskus operiert wird, will sein Comeback im Mai geben. Als mögliche Gegner stehen im Halbschwergewicht WBA-Titelträger Silvio Branco sowie im Cruisergewicht WBO-Champion Johnny Nelson aus Großbritannien im Raum. Allerdings wird Branco seinen Titel zunächst noch gegen den Franzosen Fabrice Tiozzo verteidigen.

Basketball: RheinEnergie auf Playoff-Kurs

Dämpfer für OldenburgBasketball: RheinEnergie auf Playoff-Kurs

Köln (rpo). Nach dem verkorksten Saisonauftakt kämpft sich RheinEnergie Köln langsam aber sicher nach oben. Die Playoff-Teilnahme ist wieder ein realistisches Ziel.Den siebten Saisonsieg feierte Köln durch ein 79:66 (38:35) gegen BS/Energy Braunschweig und setzte sich durch den zweiten Erfolg in Serie weiter von der Abstiegszone ab. Mit 16 Punkten war der 2,10 m lange Center Geert Hammink vor 2.950 Zuschauern erfolgreichster Schütze der Domstädter. Exakt ein Drittel der Braunschweiger Punkte erzielte der Amerikaner Desmond Mallet, der aber nicht verhindern konnte, dass die Abstiegsgefahr nach der achten Saisonniederlage wächst. Verfolger Baskets Oldenburg hat am 16. Spieltag der Basketball-Bundesliga einen Dämpfer erlitten. Der bisherige Tabellenfünfte kassierte vor 3.000 Zuschauern beim 80:90 (49:47) bei BG Iceline Karlsruhe bereits die sechste Saison-Niederlage, während der Gastgeber sich im Abstiegskampf wertvolle Punkte sicherte. Mit jeweils 22 Punkten waren der Karlsruher Center Narcisse Ewodo und der Oldenburger Guard Tyrone-Clement McCoy wertvollste Punktesammler ihrer Teams. Im Kellerderby verbuchte der Mitteldeutsche BC, der in Wendell Alexis (15) seinen erfolgreichsten Korbjäger hatte, mit 88:72 (38: 43) gegen EnBW Ludwigsburg seinen fünften Saisonerfolg, befindet sich wie der geschlagene Gast mit nur zehn Pluspunkten aber weiter in akuter Gefahr. Für die Württemberger, die im dritten Viertel (13: 29) das Spiel verloren, war vor 2.900 Zuschauern Jermaine Dearman (16) erfolgreichster Werfer.

Schalke 04: Hat Bordon schon unterschrieben?

"BamS" meldet VollzugSchalke 04: Hat Bordon schon unterschrieben?

Gelsenkirchen (rpo). Laut "Bild am Sonntag" soll Marcelo Bordon bei Schalke 04 bereits unterschrieben haben. Aus Stuttgart kommen gegenteilige Meldungen."Ich kann bestätigen, dass wir den VfB Stuttgart davon informiert haben, dass wir mit Marcelo Bordon Kontakt aufnehmen werden. Das ist richtig", sagte Schalkes Team-Manager Andreas Müller dem Internetanbieter Sport1. VfB-Trainermanager Felix Magath bestätigte: "Schalke hat uns informiert, dass der Klub mit Bordon Kontakt aufgenommen hat." Laut "BamS" hat der Abwehrspieler auch schon unterschrieben. Stuttgart will Bordon aber gar nicht hergeben. Magath: "Wir führen derzeit Gespräche mit dem Ziel, seinen Vertrag über 2005 hinaus zu verlängern."

Skispringen: Uhrmann bleibt eiskalt

Erster Sieg der KarriereSkispringen: Uhrmann bleibt eiskalt

Zakopane (rpo). 50.000 Fans waren nach dem Sprung von Lokalmatador Adam Malysz noch aus dem Häuschen, als Michael Uhrmann, Führender nach dem ersten Durchgang, in die Spur ging. Auf einmal war alles ganz still.Der 25-Jährige aus Rastbüchl sorgte in Zakopane für den ersten Weltcup-Saisonsieg der Schützlinge von Bundestrainer Wolfgang Steiert. Der Team-Olympiasieger erhielt für 134 und 126,5 Meter insgesamt 270,9 Punkte und gewann vor Malysz, der mit 132 und 127 Metern auf 267,2 Punkte kam. Für Ex-Junioren-Weltmeister Uhrmann war es der erste Weltcup-Triumph seiner Karriere. "Das Herz hat schon ein bissel mehr geklopft als vorher. Ich wollte einfach nur einen guten Sprung machen, darauf habe ich mich konzentriert", sagte Uhrmann zum Finalsprung, den er als letzter Springer absolvierte: "Es war das dritte Mal, dass ich in meiner Laufbahn nach dem ersten Durchgang vorn lag. Jetzt freue ich mich umso mehr über diesen Erfolg." Dritter wurde der Norweger Björn Einar Romören. Sven Hannawald (121+105/195,8), der am 8. Februar 2003 in Willingen für den letzten deutschen Erfolg gesorgt hatte, wurde nach seiner kurzen Wettkampfpause lediglich 30. und damit Letzter des Finals. Auch Martin Schmitt (121,5+115/221,7) schaffte bei seiner Rückkehr nur Platz 16. Georg Späth (Oberstdorf) wurde Zwölfter. Steiert konnte erstmals in seiner Cheftrainer-Karriere richtig jubeln: "Ganz stark. " Ahonen verteidigt WeltcupführungDer zuletzt in Liberec zweimal siegreiche und diesmal auf Platz sechs gelandete Janne Ahonen (Finnland/698 Punkte) bleibt in der Gesamtwertung nach zwölf Wettbewerben in Führung vor Tournee-Gewinner Sigurd Pettersen (Norwegen/580). Uhrmann (367), zuvor schon bester Deutscher, kletterte um zwei Ränge auf Position acht. Eine zweite Konkurrenz im Wintersportort in der Hohen Tatra findet am Sonntag (14.00 Uhr) statt. Hannawald hatte wie auch Schmitt nach der enttäuschenden Tournee die Doppel-Konkurrenz in Liberec ausgelassen und trainiert. Der 29-Jährige musste aber feststellen: "Ich finde meine Form nicht, das ist aber weniger Kopfsache. Mit fehlt die Grundform, die ich aber nicht herzaubern kann. Ich habe irgendwo geschlafen." Für Malysz machte sich das Geheim-Training mit seinem früheren Trainer und Onkel Jan Szturc bezahlt. Apoloniusz Tajner, der den Olympiazweiten noch im Vorjahr zum dritten Gesamtweltcup in Serie geführt hatte, soll offiziell aber mindestens bis zum Saisonende weiter die sportliche Verantwortung tragen. Der polnische Staatspräsident Aleksander Kwasniewski, schon traditionell Gast in Zakopane, war beeindruckt: "Ich bin sehr stolz, das ist eine europäische Atmosphäre. Wir sind Freunde." Das war in der Vergangenheit bei dieser Veranstaltung nicht immer so gewesen.ERGEBNISÜBERSICHT:1. Michael Uhrmann (Rastbüchl) 270,0 Punkte (134+126,5 Meter)2. Adam Malysz (Polen) 267,2 (132+127)3. Björn Einar Romoeren (Norwegen) 251,6 (129,5+120)4. Thomas Morgenstern 245,5 (129, 5+119,5)5. Martin Höllwarth (beide Österreich) 244,4 (120,5+125)6. Janne Ahonen 242,0 (125+120)7. Matti Hautamäki (beide Finnland) 235,9 (128,5+114,5) 7. Andreas Kofler (Österreich) 235,9 (120,5+122,5)9. Roar Ljoekelsoey (Norwegen) 234,8 (120+121)10. Peter Zonta (Slowenien) 233,7 (119,5+122)... 12. Georg Späth (Oberstdorf) 227,7 (123+116)'16. Martin Schmitt (Furtwangen) 221,7 (121,5+115) 20. Stephan Hocke (Oberhof) 218,1 (119+115, 5)25. Alexander Herr (Rohrhardsberg) 210,2 (121+110,5)30. Sven Hannawald (Hinterzarten) 195,8 (121+105). 34. Jörg Ritzerfeld (Oberhof) 102,6 (114,5)50. Maximilian Mechler (Isny) 75,0 (102,5)Stand im Gesamtweltcup: 1. Ahonen 698 Punkte2. Sigurd Pettersen (Norwegen) 5803. Höllwarth 4914. Ljoekelsoey 4405. Zonta 4216. Morgenstern 4077. Malysz 3788. Uhrmann 3679. Veli-Matti Lindström (Finnland) 36410. Romoeren 345... 13. Hannawald 25315. Späth 22421. Mechler 14726. Schmitt 11229. Herr 8932. Hocke 6641. Ritzerfeld 3255. Stefan Pieper (Winterberg) 1360. Ferdinand Bader (Auerbach) 9

Affleck: Bin noch mit J.Lo zusammen

Schauspieler dementiert TrennungsgerüchteAffleck: Bin noch mit J.Lo zusammen

Hamburg (rpo). Alle Gerüchte über eine Trennung des Hollywood-Traumpaares Nummer eins hat Ben Affleck dementiert. "J.Lo und ich sind immer noch ein Paar!", betonte der 31-Jährige laut "Bild am Sonntag". Und er habe auch keine Angst, dass ihm jemand seine Freundin wegnehmen könne: "Wenn man neurotisch wird und ständig daran denkt, wird es doch erst richtig schlimm. Ich glaube an Vertrauen!" Das Glamour-Paar Affleck und Lopez, das gerne verkürzend als "Bennifer" tituliert wird, hatte im vergangenen Jahr mit mehrfach angekündigten und wieder abgesagten Hochzeitsterminen auf sich aufmerksam gemacht. "Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt, aber auf jeden Fall möcht ich eine Familie", sagte Affleck der Zeitung zufolge.

Tolle Szenen gegen den HSV
Tolle Szenen gegen den HSV

Fortuna spielte beim 2:6 gegen den Hamburger Bundesligisten gut mitTolle Szenen gegen den HSV

Oliva (rpo). Fortuna olé! 500 Fußball-Fans - darunter 70 extra aus Düsseldorf angereiste Schlachtenbummler - haben im spanischen Oliva einen echten Leckerbissen erleben dürfen. In dem heiß erwarteten Freundschaftsspiel gegen den Hamburger SV haben die Düsseldorfer jedenfalls gezeigt, was sie spielerisch und technisch drauf haben.

Flugzeugpilot meldet Tower Riss in der Cockpit-Scheibe

Zwei Stunden lang Kreisen über dem LandeplatzFlugzeugpilot meldet Tower Riss in der Cockpit-Scheibe

Moskau (rpo). Wenige Minuten nach dem Start entdeckte der Pilot des russischen Flugzeugs mit 105 Passagieren an Bord den Riss in der Cockpit-Scheibe. Die Notlandung gelang nach zwei Stunden Kreisen in der Luft.Niemand wurde verletzt, wie die Nachrichtenagentur ITAR-TASS berichtete. Der Pilot der Tupolev Tu-154 habe am Samstag etwa zehn Minuten nach dem Start in Chabarowsk im Osten Russlands dem Tower den Sprung in der Scheibe gemeldet, hieß es in dem Bericht. Das Flugzeug kreiste daraufhin zwei Stunden über dem Flughafen, um vor der außerplanmäßigen Landung Treibstoff zu verbrennen. Die Maschine war auf dem Weg von St. Petersburg nach Petropawlowsk-Kamtschatski auf der Halbinsel Kamtschatka und hatte in Chabarowsk einen Zwischenstopp eingelegt.

Europa will eigene Mondbasis bauen

Experten wollen bis 2025 eigene permanente und bemannte BasisEuropa will eigene Mondbasis bauen

Hamburg (rpo). Der Kinder-Liedtext "Den Mann im Mond, den gibt es nicht....Der Mond ist unbewohnt" könnte bald überholt sein. Eine Expertengruppe aus acht europäischen Ländern schlägt angeblich vor, Europa solle bis 2025 in eigener Regie eine "permanente, bemannte Basis auf dem Mond" einrichten. Die bisher unveröffentlichte Studie für die Europäische Weltraumorganisation ESA unter dem Titel "Der Mond: der achte Kontinent" sei im Dezember von Ökonomen und Ingenieuren aus acht europäischen Ländern unterzeichnet worden, berichtet das Online-Magazin des "Stern". Darunter seien neben Franzosen, Briten und Italienern auch Fachleute vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin sowie von DaimlerChrysler und der Daimler-Tochter EADS in Bremen. Der für die bemannte Raumfahrt zuständige ESA-Direktor Jörg Feustel-Büechl, der die Studie bestellt habe, bezeichne das Ergebnis als "sehr praktikables Szenario", schreibt stern.de. Die Autoren, die keine Aussagen über die Kosten einer solchen Operation machten, plädierten dafür, bereits 2018 oder 2019 die ersten europäischen Astronauten zum Mond zu entsenden. Ein solches Unternehmen könnte nicht nur die Erforschung des Erdtrabanten vorantreiben, sondern auch als "ideales Sprungbrett" für Missionen zu Planeten wie dem Mars dienen. Die Studie verspreche sich aber auch einen ökonomischen Nutzen etwa durch den Abbau von Rohstoffen wie dem Edelgas Helium-3, das für künftige nukleare Fusionsreaktoren genutzt werden könnte.

Liberale legen Europa-Köpfe fest

Koch-Mehrin soll FDP zurück in Europaparlament führenLiberale legen Europa-Köpfe fest

Saarbrücken (rpo). Als Spitzenkandidatin für ihren Europawahlkampf haben die Liberalen Silvana Koch-Mehrin gewählt. Die Politikerin erhielt auf dem Bundesparteitag in Saarbrücken 91,81 Prozent der Delegiertenstimmen. Die FDP startete zugleich einen Appell für mehr Bürgernähe und gegen Bürokratie.Mit der 33-jährigen Volkswirtin an der Spitze wollen die Liberalen am 13. Juni den Wiedereinzug in das Europaparlament schaffen. Die FDP ist seit zehn Jahren nicht mehr im Brüsseler Parlament vertreten. Koch-Mehrin will sich im Wahlkampf für ein Europa der Bürger einsetzen und sich für einen Volksentscheid über die EU-Verfassung stark machen. Europa brauche keinen nationalen Egoismus, wie ihn die rot-grüne Bundesregierung praktiziere, sagte Koch-Mehrin. Dazu gehöre auch die Einhaltung des Stabilitätspaktes. Deutschland verhalte sich wie ein Ladendieb, der erwischt werde, sich aber weigere, die Strafe anzunehmen und stattdessen eine Änderung des Strafgesetzbuches fordere. Die Klage der EU-Kommission auf Einhaltung der Euro-Kriterien findet deshalb die Unterstützung von Koch-Mehrin. "Damit ist die Bundesregierung da, wo sie als Schuldenmacher hingehört: auf der Anklagebank", betonte sie. Auf den weiteren Plätzen der Europa-Liste folgen Alexander Graf Lambsdorff und der Generalsekretär der Saar-FDP, Jorgo Chatzimarkakis. FDP-Chef Guido Westerwelle nannte als Ziel für die Europawahl ein Ergebnis wie bei der Bundestagswahl 2002. Damals erreichten die Liberalen 7,4 Prozent. Nationalpopulismus, wie ihn die Bundesregierung praktiziere, liege nicht im deutschen Interesse, sagte Westerwelle. Auch er bekräftigte die Einhaltung des EU-Stabilitätspakts als Voraussetzung für Währungsstabilität. Vor den Delegierten warb Westerwelle für eine Umstellung der Sozialsysteme und für das Steuerkonzept der Liberalen. Steuersenkungspolitik sei das beste Beschäftigungsprogramm, bekräftigte der FDP-Chef. Der Schlüssel für mehr Wachstum liege in Steuersenkungen und Subventionsabbau. Die FDP sei mit ihrer Steuerpolitik eine bessere Arbeitnehmerpartei als die Sozialausschüsse der Union und die "roten Fahnenträger", sagte Westerwelle. Er rief die Union auf, vom Ziel einer Vereinfachung des Steuersystems mit einer Nettoentlastung der Bürger nicht Abstand zu nehmen. Die Reformen der Bundesregierung kritisierte er als Bimmelbahn-Reformen. "Wir brauchen kein oberflächliches Sanierungsprogramm", betonte Westerwelle. Deutschland brauche einen Neuanfang. Koch-Mehrin wurde 1970 in Wuppertal geboren. Fünf Jahre ihrer Kindheit verbrachte sie in Marokko. Sie studierte Volkswirtschaftslehre und Geschichte in Hamburg, Straßburg und Heidelberg. Ihre Dissertation schrieb Koch-Mehrin über historische Währungsunionen. Die frühere stellvertretende Vorsitzende der Jungen Liberalen lebt seit rund sieben Jahren in Brüssel und arbeitet dort als Unternehmensberaterin. Auf weiteren Listenplätzen bewerben sich unter anderem Alexander Graf Lambsdorff und der Generalsekretär der Saar-FDP, Jorgo Chatzimarkakis. Bei einem Wahlergebnis von fünf Prozent wäre die FDP mit sechs Abgeordneten im Europaparlament vertreten.

Biathlon: Wetter bestraft Spätstarter

Biathlon-Weltcup in RuhpoldingBiathlon: Wetter bestraft Spätstarter

Ruhpolding (rpo). Beim 10-km-Sprintrennen des Biathlon-Weltcups in Ruhpolding hat der einheimische Ricco Groß denkbar knapp einen Platz auf dem Treppchen verpasst. Die später startenden Teamkollegen blieben chancenlos.Ganze sechs Meter fehlten dabei Biathlet Ricco Groß beim Weltcup-Heimspiel in Ruhpolding zum großen Glück. Der Lokalmatador lief im 10-km-Sprint als Vierter haarscharf an jenem Siegerpodest vorbei, das am Ende durch Halvard Hanevold, Ole Einar Björndalen und Lars Berger komplett in norwegischer Hand war. "Läuferisch konnte ich heute mit den Norwegern mithalten. Der Trend stimmt. Ich bin mit Blick auf die WM wieder einen Schritt nach vorne gekommen", sagte Groß, der nur eine Sekunde langsamer war als Berger. Bei seinem Heimrennen profitierte der 33-Jährige aber wie die Norweger vom Glück der frühen Startnummer. Mit der Nummer neun auf dem Trikot war Groß schon fast im Ziel, als dichter Schneeregen auf das mit 13.000 Fans voll besetzte Stadion am Zirmberg niederging. Der Großteil der insgesamt 119 Starter war danach auf der immer tiefer und stumpfer werdenden Piste völlig chancenlos. Hanevold siegt im EndspurtSelbst der fünfmalige Olympiasieger und ansonsten mit Abstand schnellste Läufer Björndalen, der die Nummer 30 hatte, verlor 23 Sekunden auf der 2,5 Kilometer langen Schlussrunde und musste den schon sicher geglaubten fünften Saisonsieg noch an seinen Landsmann Hanevold (Nummer 15) abtreten. "Unnormal", fand Hanevold und sackte die 7500 Euro Siegprämie ein. Zu diesem Zeitpunkt war Groß schon beim Auslaufen und baute im tief verschneiten Wald seinen Frust über die vergebene Chance zum ersten Saisonsieg ab. Ein Fehler beim allerletzten seiner zehn Schüsse, Groß musste für etwa 24 Sekunden in die Strafrunde, und Bundestrainer Frank Ullrich schlug am Schießstand die Hände über dem Kopf zusammen. "Das war ein richtig dicker Fehler. Da muss man nicht mit dem Glück hadern", schimpfte Ullrich. "Mich hat der Fehlschuss sehr geärgert. Ich habe die Waffe zu früh fallen lassen. Das darf einfach nicht passieren", meinte Groß angesichts von nur 11,2 Sekunden Rückstand auf die Siegerzeit untröstlich. Risiko oder GlückWetter-Glück nahm Groß nicht für sich in Anspruch. "Jeder konnte das Risiko eingehen und sich in die erste Startgruppe auslosen lassen. Ich bin es eingegangen, andere eben nicht." Dagegen meinte der mit Startnummer 85 trotz einer tadellosen Schießleistung mit 2:02,9 Minuten Rückstand auf Platz 22 zurückgefallene Oldie Frank Luck: "Bei solchen Bedingungen hast du zwei Möglichkeiten: Entweder du gehst wieder ins Haus und stellst deine Ski in die Ecke, oder du läufst trotzdem mit. Ich habe mich für das Laufen entschieden." Und sein Oberhofer Teamkollege Sven Fischer, der mit Nummer 51 am Ende wenigstens Zwölfter wurde, ergänzte: "Als ich loslief, hat es zu schneien begonnen und als ich ins Ziel kam, hörte es auf. So etwas ist schon bitter." Fischer überzeugte nach schwacher Staffelleistung diesmal beim Schießen, ist aber wie fast das komplette Feld im Gegensatz zu Groß und insgesamt fünf unter den besten Sechs platzierten Norwegern beim abschließenden 12,5-km-Jagdrennen am Sonntag (13.00 Uhr/live im ZDF und bei Eurosport) aufgrund des enormen Rückstandes (1:29,2 Minuten) von Anfang an ohne realistische Aussicht auf einen Podestplatz.

Manchester bis auf die Knochen blamiert

Abstiegskandidat Wolverhampton bezwingt ManUManchester bis auf die Knochen blamiert

London (rpo). Manchester United ist auf dem besten Wege, in eine hausgemachte Krise zu stolpern. Nach einem enttäuschenden Heimauftritt am vergangenen Wochenende gab es am Samstag beim Spiel gegen Abstiegskandidat Wolverhampton gleich die nächste Blamage. Im Spiel Manchester gegen Blackburn Rovers kam es zu einem deutsch-deutschen Duell.Der Tabellenvorletzte aus Wolverhampton gewann gegen das Starensemble von Teammanager Alex Ferguson 1:0 und fügte dem haushohen Favoriten damit die zweite Saisonniederlage zu. Davon profitierte Arsenal London mit dem deutschen Nationaltorwart Jens Lehmann, das sich bei Aston Villa mit dem deutschen "U21"-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger 2: 0 durchsetze und damit die Tabellenspitze übernahm. Die "Gunners", für die der französische Nationalspieler Thierry Henry beide Treffer (29., 53. Foulelfmeter) erzielte, blieben damit diese Saison ungeschlagen und liegen mit 52 Punkten vor dem amtierenden Meister. Dritter bleibt das Starensemble vom FC Chelsea London, das sich aber mit einem 0:0 gegen Birmingham City begnügen musste und bereits sechs Punkte weniger als der Spitzenreiter aufweist. "ManU" seit 180 Minuten ohne Tor"ManU" ist in der Premier League mittlerweile seit 180 Minuten ohne Torerfolg, obwohl das Ferguson-Team insgesamt schon 40-mal in dieser Saison getroffen hatte. Für Wolverhampton machte der schottische Stürmer Kenny Miller mit seinem ersten Treffer in der Premier League (67.) den vierten Saisonsieg perfekt. Manchester, das bereits am vergangenen Sonntag im heimischen Old-Trafford-Stadion nicht über ein 0:0 gegen Newcastle United hinausgekommen war, weist 50 Zähler auf und verteidigte zumindest am Samstag die Tabellenführung erfolgreich. "ManU"-Coach Ferguson kritisierte die Chancenauswertung seiner Star-Truppe: "Wir hatten eine Menge guter Einschussmöglichkeiten, konnten sie aber nicht nutzen." Überragender "Wolves"-Spieler war der schottische Mittelfeldakteur Alex Rae. "Wir haben um unser Leben gekämpft, es war toller Auftritt unserer Mannschaft", resümierte er. United-Abwehrspieler Rio Ferdinand bestritt sein letztes Match für den Champions-League-Sieger von 1999, bevor er seine Acht-Monats-Sperre wegen einer verpassten Doping-Kontrolle antreten muss. Der englische Nationalverteidiger wurde in der 50. Minute mit einer Schienbeinverletzung ausgewechselt. Auch Rekordmeister FC Liverpool ging als Verlierer vom Platz. Der Klub von Vize-Weltmeister Dietmar Hamann kassierte bei Tottenham Hotspur eine 1:2-Niederlage und verlor dadurch den Kontakt zur Spitzengruppe. Liverpools Teammanager Gerard Houllier schimpfte auf Schiedsrichter Uriah Rennie, der seiner Mannschaft in der letzten Spielminute einen Elfmeter nach einem Handspiel von Tottenhams Verteidiger Gary Doherty im Strafraum verweigert hatte. "Er hat den Ball gestoppt, der sonst zu Michael Owen gekommen wäre", wetterte der französische Fußball-Lehrer, dessen Team erstmals im neuen Jahr eine Niederlage einstecken musste. Hamann spielte 90 Minuten durch, war allerdings nicht in der Lage, Akzente zu setzen. Bei den "Spurs" konnte Nationalspieler Christian Ziege, der in einem Trainingsspiel eine Platzwunde erlitten hatte, nicht spielen; er musste sein Comeback bei den Londonern verschieben. Die "Reds", für die lediglich Harry Kewell (75.) bei Gegentoren durch Robbie Keane (25.) und Helder Postiga (54.) traf, belegen weiterhin den fünften Tabellenplatz. Deutsch-deutsches DuellZum deutsch-deutschen Duell zwischen Michael Tarnat (Manchester City) und Markus Babbel (Blackburn Rovers) kam es beim 1:1 beider Teams. Nicolas Anelka (50.) brachte die Mannschaft von der Maine Road in Führung. Garry Flitcroft (55.) glich vor 47.090 Zuschauern für die Rovers aus. City ist damit seit elf Meisterschaftsspielen sieglos. "Der Druck liegt auf uns allen, aber es beginnt normalerweise mit dem Trainer, denn der stellt sein Team zusammen", sagte Manchester-Teammanager Kevin Keegan und erwartet ungemütliche Wochen sowie wachsende Kritik an seiner Person. Babbel, der eine starke Leistung ablieferte, und Tarnat spielten jeweils 90 Minuten durch. In Schottland kam Rekordmeister Glasgow Rangers zu einem 1: 0-Erfolg gegen den FC Motherwell und bleibt damit weiterhin Tabellenzweiter hinter dem Erzrivalen Celtic Glasgow. Der ehemalige Dortmunder Torwart Stefan Klos spielt erneut zu Null, Mittelfeldspieler Christian Nerlinger wurde in der 59. Minute eingewechselt. Das Tor des Tages für die "Gers" erzielte der Georgier Schota Arweladse (82.).

Warnung: Terrorgefahr in Deutschland

Bundesrepublik mehr als nur Ruheraum für Mitglieder der Al-QaidaWarnung: Terrorgefahr in Deutschland

Berlin (rpo). Deutschland ist offenbar ins Visier islamistischer Terroristen gerückt und längst nicht mehr nur Ruheraum für Mitglieder der Al-Qaida. Im aktuellen Lagebericht westlicher Geheimdienste wird angeblich eindringlich vor Anschlägen in Deutschland gewarnt. Unter der Überschrift "Bedrohungslage für Deutschland" werde eine "unmittelbare Gefährdung" beschrieben, berichtet die "Welt am Sonntag". Danach gingen auch die Sicherheitsbehörden des Bundes eindeutig davon aus, dass "auch Deutschland im Zielspektrum des islamistischen Terrorismus steht". Deutschland diene nicht mehr nur als Rückzugs- und/oder Ruheraum für Mitglieder der Al-Qaida und der Netzwerke arabischer Mudschaheddin, sondern auch als Raum für die Ausführung beziehungsweise als Ziel von Anschlägen. In Deutschland bestehe eine "hohe, besondere Gefährdung für Einrichtungen der USA, Großbritanniens, Israels und für jüdische Einrichtungen", zitiert das Blatt aus dem Lagebericht. Als Beispiel werde aufgeführt, dass die Al-Tawhid-Gruppe in Deutschland "ein amerikanisches und/oder israelisches Ziel" angreifen wolle.

Golf: Schulmädchen mischt Herrenriege auf

14-jährige Michelle Wie verpasst knapp den CutGolf: Schulmädchen mischt Herrenriege auf

Honolulu (rpo). Sie ist erst 14 und spielte beim Profi-Golf-Turnier in Honolulu jetzt schon als erste Frau unter Par. Das reichte zwar nicht für die Endrunde, doch der Respekt der Herren ist ihr jetzt schon sicher.Das 14 Jahre alte Schulmädchen Michelle Wie hat den Cut beim Profi-Golfturnier in Honolulu auf Hawaii verpasst und dennoch einen Platz in den Annalen der US-Herrentour sicher. Nur ein Schlag fehlte dem "Wunderkind" aus Hawaii nach einer starken 68er-Runde mit insgesamt 140 Schlägen an der Qualifikation für die beiden Schlussrunden. Auf dem Par-70-Kurs war ein Birdie am letzten Loch zu wenig, dennoch gelang der 1,83 m großen Wie als erster Frau bei einem Herrenturnier eine Runde mit weniger als 70 Schlägen. Unter Par hatte zuvor ebenfalls noch keine Frau auf der US-Tour gespielt. "Ich dachte, dass mir am letzten Loch ein Birdie reichen würde", sagte der Teenager, der mit Schlägen bis an die 300-m-Marke auch in Zukunft die Männer das Fürchten lehren will: "Ich gehöre hierhin, und ich gehöre auf die US-Frauentour. Ich denke, ich gehöre in beide Serien", sagte Wie nach ihrem "wirklich riesigen Spiel". Deutlich den Cut verpasstVor Michelle Wie waren im vergangenen Jahr die Weltranglistenerste Annika Sörenstam aus Schweden und die US-Amerikanerin Suzy Whaley bei Turnieren der Herren-Tour gestartet und hatten deutlich den Cut verpasst. Als bislang einzige Frau hatte Babe Didrikson Zaharias 1945 bei den Phoenix Open der Herren die Qualifiktion für die beiden Schlussrunden geschafft. Vor der Schlussrunde führte Harrison Frazer aus den USA mit 196 Schlägen vor Titelverteidiger Ernie Els aus Südafrika (197). Gemeinsame Dritte waren die US-Amerikaner Davis Love III und Frank Lickliter II mit jeweils 198 Schlägen. Das deutsche Duo Bernhard Langer und Alex Cejka war ebenso nicht am Start wie der Weltranglistenerste Tiger Woods (USA). Deutsches Duo fiel zurückUnterdessen fiel das deutsche Duo Sven Strüver (Hamburg) und Marcel Siem (Düsseldorf) bei der mit 720.000 Euro dotierten Südafrika Open in Kapstadt vor der Schlussrunde zurück. Nachdem beide den Cut geschafft hatten, teilte sich Strüver nach einer 74er-Runde mit 216 Schlägen nach drei Durchgängen Rang 34 mit fünf anderen Spielern. Hinter ihm lag als 40. mit 217 Schlägen Siem, der zum Auftakt (68) Achter gewesen war. Am Cut gescheitert war dagegen der Nürnberger Tobias Dier. In Führung lagen mit jeweils 207 Schlägen der Däne Anders Hansen und der Südafrikaner Craig Lile.

Schäfer bleibt bis 2006 Löwen-Trainer

Titelverteidigung im Afrika-Cup steht anSchäfer bleibt bis 2006 Löwen-Trainer

Jaunde (rpo). Wie erwartet hat der ehemalige Bundesliga-Trainer Winfried "Winnie" Schäfer seinen Vertrag als Nationaltrainer von Afrika-Champion Kamerun um zwei Jahre verlängert. Zwei große Ziele hat er sich gesetzt.Am Freitagabend verlängerte der frühere Bundesligacoach seinen Vertrag um zwei Jahre. Der 54-Jährige hatte 2001 seine Arbeit bei den "unbezähmbaren Löwen" aufgenommen. Nachdem der frühere Trainer des Karlsruher SC und des VfB Suttgart aber bei der WM 2002 in Südkorea und Japan bereits in der Vorrunde gescheitert war, hatte es kurzzeitig Kritik an seiner Arbeit gegeben. Das große Ziel von Schäfer ist es, sich mit Kamerun für die WM-Endrunde 2006 in Deutschland zu qualifizieren. Zuvor will der deutsche Coach mit seinem Team aber zunächst beim Afrika-Cup in Tunesien (24. Januar bis 14. Februar) den Titel erfolgreich verteidigen. Auf dem Weg zur WM 2006 in Deutschland muss sich der Olympiasieger in der zweiten Runde der Afrika-Qualifikation gegen Ägpyten, die Elfenbeinküste, Libyen, Sudan und Benin durchsetzen.

Titelsammler: Hitzfeld Ferguson auf den Fersen

Titel des erfolgreichsten Trainers aller ZeitenTitelsammler: Hitzfeld Ferguson auf den Fersen

München (rpo). Es geht um die Liste der erfolgreichsten Trainer aller Zeiten. Es wäre nicht verwunderlich, wenn sich der alleinige Spitzenreiter Alex Ferguson öfter nach seinem ärgsten Verfolger umschaut: Ottmar Hitzfeld ist ihm auf den Fersen.Hitzfeld steht in der Liste der erfolgreichsten Fußball-Trainer aller Zeiten bereits an dritter Stelle. Mit insgesamt 20 Titeln von 1983 bis 2004 rangiert der Coach des deutschen Meisters Bayern München nur noch hinter den Schotten Alex Ferguson von Manchester United (32 Titel, 1974 bis 2004) und dem verstorbenen Jock Stein (26 Titel, 1960 bis 1985). Diese Tabelle veröffentlichte die spanische Sportzeitung As. Der Österreicher Ernst Happel, 1983 mit dem Hamburger SV Europapokalsieger der Landesmeister, folgt mit 18 Titeln an siebter Stelle. Udo Lattek, ehemaliger Coach des FC Barcelona und von Bayern München, belegt mit 16 Titeln Rang zwölf.

Fifa-Chef Blatter will engere Shorts für Fußballerinnen

Empörte Kritik aus den USAFifa-Chef Blatter will engere Shorts für Fußballerinnen

London (rpo). Ob sich der umstrittene Fifa-Chef Sepp Blatter damit einen Gefallen getan hat, bleibt zu bezweifeln. In einem Interview forderte der Schweizer engere Shorts für den Frauenfußball. Und holte sich prompt Ohrfeigen aus dem Lager der Spielerinnen ab.Blatter sagte der schweizerischen Zeitung "Sonntagsblick", der Frauenfußball müsse versuchen, andere Sponsoren als der Männersport zu gewinnen. Um etwa Mode- und Kosmetikunternehmen anzulocken, sollten Frauen "femininere Sportkleidung" tragen: "Engere Shorts zum Beispiel." Im Volleyball zum Beispiel würden Frauen schon andere Sportkleidung tragen als Männer, sagte Blatter. "Heutzutage spielen hübsche Frauen Fußball. Entschuldigung, dass ich das sage." Die prominente US-Spielerin Brandi Chastain wies Blatter in die Schranken: "Wer meint, Sportkleidung locke Zuschauer zum Sport, liegt gehörig neben der Spur." Blatter sollte sich nach ihrer Ansicht "lieber um die Entwicklung des Frauenfußballs kümmern, und nicht versuchen, ihn zu sexualisieren". Die Vize-Kapitänin der US-Nationalmannschaft, Julie Foudy, sagte: "Wir werden engere Shorts tragen, wenn Blatter seine Pressekonferenzen demnächst im Badeanzug gibt." Die norwegische Spielerin Solveig Gulbrandsen meinte trocken: "Wenn ich Bikinis tragen wollte, würde ich Beach-Volleyball spielen."

Die Gewinner und Verlierer des Jahres

Ford verliert MarktanteileDie Gewinner und Verlierer des Jahres

München (rpo). 2003 hat die Automobilindustrie in Deutschland weniger Autos verkauft als im Vorjahr. Einem Zeitungsbericht zufolge verlor vor allem Ford Marktanteile, doch gilt mit 25 Prozent weniger Verkäufen ein anderer Hersteller als eigentlicher Verlierer.Im vergangenen Jahr sind in Deutschland weniger Autos verkauft worden als 2002. Wie die "Automobilwoche" am Samstag unter Berufung auf vorläufige Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes berichtete, wurden insgesamt rund 3,24 Millionen Fahrzeuge zugelassen - 0,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Ford habe dabei mit einem Rückgang um 29.570 Einheiten den größten Verlust zu verbuchen, berichtete die Zeitschrift. Auf der Gewinnerseite habe dagegen Peugeot mit einem Zuwachs von 15.230 Pkw gestanden. "Prozentual gesehen ist jedoch Volvo der große Verlierer: Mit rund 31.460 Neuzulassungen muss der schwedische Importeur einen Einbruch von 25 Prozent verkraften." Saab habe mit rund 5.500 Pkw 17 Prozent weniger Autos verkauft. Bei Jaguar liege mit 4.970 neu zugelassenen Pkw der Rückgang bei 18 Prozent, bei der Fiat-Gruppe mit 88.530 Neuzulassungen bei 15 Prozent. Und: "Unter den deutschen Premiummarken bricht Mercedes-Benz mit minus 5 Prozent am stärksten ein." Den größten prozentualen Zuwachs habe Daewoo erzielen können: "Mit 12.800 Zulassungen sind die Bremer um 158 Prozent gewachsen", schrieb die Zeitschrift.

Herbstmeister auf der Suche nach der Form

Arbeitssiege für Stuttgart und DortmundHerbstmeister auf der Suche nach der Form

Antalya (rpo). Bis ins Endspiel des internationalen Fußballturniers in Antalya hatte sich Werder Bremen gemogelt. Gegen Galatasaray Istanbul reichte die mäßige Leistung nicht mehr zum Erfolg. Indes haben der VfB Stuttgart und Borussia Dortmund in ihren Testspielen Arbeitssiege gelandet. Werder-Trainer Thomas Schaaf nahm die 0:2-Niederlage gelassen. "Es sind sehr viele Fehler passiert. Das hat vor allem auch mit nachlassender Konzentration und Kraft zu tun", sagte Schaaf nach der zweiten Pleite binnen 24 Stunden. Denn schon am Tag zuvor zeichnete sich beim 2:3 gegen Zweitligist SpVgg Unterhaching ab, dass das Mammutprogramm der Bremer mit sechs Testpartien innerhalb von acht Tagen seine Spuren hinterlassen hat. Ein für Dienstag geplantes Vorbereitungs-Spiel sagte Trainer Schaaf als Konsequenz der Strapazen ab, zumal in Frank Baumann (Muskelfaserriss) neben Valerien Ismael (Grippe) ein weiterer Defensivspieler ausfällt. Trotz der Verletzung Baumanns hofft Schaaf auf dessen Einsatz beim Rückrunden-Auftakt gegen Hertha BSC Berlin in zwei Wochen. Am Mittwoch kehrt der Werder-Tross zurück in die Hansestadt. Erfolgreich, aber nicht überzeugendEbenfalls nicht überzeugend, aber dafür erfolgreich waren Vizemeister VfB Stuttgart, Ex-Champion Borussia Dortmund und Schalke 04. Stuttgart siegte durch einen Treffer von Cacau beim Zweitligisten VfL Osnabrück 1:0. Der BVB behielt beim Regionalligisten SC Paderbon mit 3:2 die Oberhand, den Siegtreffer erzielte dabei Testspieler Thiago 13 Minuten vor Schluss. Revier-Rivale Schalke verbuchte unterdessen dank eines Treffers von Edi Glieder einen 1:0-Erfolg beim niederländischen Ehrendivisionär RKC Waalwijk. Dagegen zogen im internationalen Vergleich am Samstag zwei weitere Bundesligisten den Kürzeren. Borussia Mönchengladbach verlor beim niederländischen Ehrendivisionär FC Twente Enschede mit 2:3. Igor Demo (25.) zum 1:1 und Enrico Gaede (86.) zum Endstand erzielten die Treffer für die Mannschaft von Trainer Holger Fach, die im vierten Test der Winterpause erstmals nicht zu Null spielte. Wertvolle Erkenntnisse sammelte offenbar Trainer Volker Finke vom SC Freiburg beim 1:2 gegen Grasshopper Zürich. "Für mich ist es ein Fingerzeig gewesen, in welcher Verfassung jeder Einzelne ist. Einige Spieler suchen ihren Rhythmus, und das Ganze wird jetzt zunehmend schlüssig", so Finke. Gegen den Schweizer Meister genügte die Führung durch Ibrahim Tanko nicht zum Sieg. Rostock besiegt Malmö FFInternational erfolgreich war dagegen Hansa Rostock beim 4:0 gegen Schwedens Vizemeister Malmö FF. "Meine Mannschaft hat sehr konzentriert gespielt. Wir haben 60 Minuten lang praktisch keine Torchance zugelassen", lobte Trainer Juri Schlünz. Die Treffer für die Gastgeber erzielten Rene Rydlewicz (22.), Martin Max (38.), Rade Prica (60.) sowie Antonio di Salvo (78.). Bei Hannover 96 empfahl sich Gastspieler Wladimir But für einen Vertrag. Beim 2:1 im Testspiel gegen den Zweitligisten Alemannia Aachen im Rahmen des Trainingslagers beider Teams im türkischen Side erzielte der ehemalige Freiburger und Dortmunder in der 45. Minute den Siegtreffer. 1860 München präsentierte indes in Gerhard Poschner einen Neuzugang für die Rückrunde. Der frühere Bundesligaprofi des VfB Stuttgart und von Borussia Dortmund unterschrieb im türkischen Trainingslager in Alanya einen Vertrag bis 2005. Erfolgreich waren die "Löwen" auch auf dem Platz, gegen den Karlsruher SC sprang dank eines Treffers von Ex-KSC-Profi Danny Schwarz ein 1:0-Sieg heraus. Paukenschlag vom 1. FC Köln Für einen Paukenschlag sorgte der vom Abstieg bedrohte 1. FC Köln. Die "Geißböcke" deklassierten im ersten Test mit 9:1 (2:0) den russischen Meister ZSKA Moskau, der sich nach einem Hattrick im zweiten Durchgang binnen neun Minuten (57. bis 65.) durch Andrej Woronin in sein Schicksal ergab. Trainer Marcel Koller wollte den Kantersieg nicht überbewerten, verhehlte dennoch nicht seine Freude. "Ich bin überrascht, dass die Mannschaft nach den harten Einheiten der letzten Tage so gut gespielt hat. Das gibt Selbstvertrauen", sagte der Schweizer. Von Selbstvertrauen war einen Tag später allerdings nichts mehr zu sehen. Gegen Eintracht Trier kassierte der FC eine 2: 3-Niederlage. FC-Konkurrent Eintracht Frankfurt präsentierte sich am Sonntag erfolgreicher, die Hessen bezwangen im spanischen Jerez den Bundesliga-Absteiger Arminia Bielefeld 3:1 (0:1). Ihrer Pflichtaufgaben entledigten sich Bayer Leverkusen beim 9:0 gegen den Nordost-Oberligisten Sievershäger SV und der Hamburger SV beim 6:2 gegen Ex-Bundesligist Fortuna Düsseldorf, der inzwischen in der Oberliga kickt.

EM 2004: Portugiesische Polizei protestiert

Sicherheitslage während der EM möglicherweise gefährdetEM 2004: Portugiesische Polizei protestiert

Lissabon (rpo). Die portugiesische Polizei demonstriert schon lange für eine gründliche Renovierung des teilweisen maroden Apparates. Sollte sich die Regierung nicht bewegen, wollen die Ordnungshüter auch während der EM ihre Protestaktionen fortsetzen.hat für die Zeit der Fußball-Europameisterschaft (12. Juni bis 4. Juli) in Portugal Protestaktionen nicht ausgeschlossen. Nach Angaben der Ordnungshüter habe die Regierung in vielen Fällen ihre Versprechen nicht gehalten, den teilweise maroden Polizeiapparat zu modernisieren. "Solange wir nicht spüren, dass diese Modernisierung stattgefunden hat, müssen wir unsere Proteste fortsetzen, egal, ob da eine EM stattfindet oder nicht", sagte der Präsident des nationalen Polizei-Verbandes ASPP. In den vergangenen Wochen hatte die Regierung bereits 16,5 Millionen Euro für eine verbesserte Polizei-Ausstattung zur Verfügung gestellt. Nach Meinung der ASPP reichen die Maßnahmen aber bei weitem nicht aus, um die schlechten Arbeitsbedingungen der Polizei zu verbessern. Die Ordnungshüter wollen bei einer Großdemonstration am 21. April in Lissabon erneut auf ihre Probleme aufmerksam machen.

Hat "Made in Germany" ausgedient?

Das Qualitäts-Etikett hat offenbar an Glanz verlorenHat "Made in Germany" ausgedient?

Frankfurt/Main (rpo). Wenn früher "Made in Germany" drauf stand, war auch Qualität drin. Das Etikett hat aber offenbar an Glanz verloren. Nun sollen die Kunden neu von den guten Standarts überzeugt werden.Jeder zweite Topentscheider aus mittelständischen oder großen Unternehmen glaubt, dass das deutsche Qualitätsimage in den vergangenen zehn Jahren gelitten hat. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ) unter 2100 Führungskräften, wie die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" berichtet. Noch kritischer äußerten sich die Befragten zum Stellenwert der deutschen Wirtschaft im selben Zeitraum: 35 Prozent sagten, das Ansehen sei gesunken, 32 Prozent meinten, es sei sogar deutlich gesunken. Dennoch stoßen die Pläne der EU-Kommission, nationale Gütesiegel künftig abzuschaffen, auf Kritik. "Bei den Verbrauchern ist durchaus das Bewusstsein für Qualität in 'Made in Germany' vorhanden", sagte DGQ-Geschäftsführer Wolfgang Kaerkes der Zeitung. "Es muss nur wieder neu geschärft werden." Einen Ersatz durch "Made in EU" kann sich Kaerkes nicht vorstellen. "Wir denken eher, dass die nationale Identifikation mit qualitativ hochwertigen Produkten noch größer ist", sagte er.

Geheimfotos von Saddam im Netz aufgetaucht

Das Militär in Irak wollte die Bilder nicht kommentierenGeheimfotos von Saddam im Netz aufgetaucht

Bagdad (rpo). Unveröffentlichte Fotos von der Gefangennahme des früheren irakischen Machthabers Saddam Hussein sind im Internet aufgetaucht. Die Bilder sind von der US-Armee nicht autorisiert, aber offenbar authentisch. Das Militär in Irak wollte die Bilder nicht kommentieren. Eines der Fotos zeigt einen lächelnden US-Soldaten, der den auf dem Boden liegenden vollbärtigen Ex-Präsidenten an der Schulter festhält. Auf anderen Bildern ist zu sehen, wie Saddam Hussein US-Soldaten vorgeführt wird - offenbar vor einem seiner Paläste - oder wie strahlende GIs einen Koffer mit 750.000 Dollar halten, der bei der Festnahme beschlagnahmt worden war. Eine Aufnahme zeigt den zu Boden gedrückten ehemaligen Staatschef, dessen Mund möglicherweise Blutspuren aufzeigt. Die Fotos scheinen insofern authentisch zu sein, als Saddam Husseins Haare, Bart und Kleidung genauso aussehen wie auf den von der US-Armee autorisierten Bildern der Gefangennahme vom 13. Dezember. Sie zeigten, wie Saddam Husseins Kopfhaut sowie seine Mundhöhle untersucht werden und hatten damals eine Diskussion über die Rechte des Gefangenen und die Wahrung seiner Würde ausgelöst.

Der Hackl-Schorsch ist wieder da

Weltcup in WinterbergDer Hackl-Schorsch ist wieder da

Winterberg (rpo). Rodel-Routinier Georg Hackl kann doch noch gewinnen. In Winterberg feierte der dreifache Olympiasieger nach langer Erfolglosigkeit endlich den 32. Weltcup-Einzelerfolg seiner Laufbahn.Damit zog er mit dem nicht mehr aktiven Rekord-Gewinner Markus Prock (Österreich) gleich. Der Vorsprung auf den zweitplatzierten David Möller (Oberhof) betrug nach zwei Laufbestzeiten 0,237 Sekunden. "Erleichterung und Freude sind sehr groß", sagte Hackl und atmete tief durch: "In Winterberg ist mir das Glück immer hold. Ein tolles Gefühl, endlich." Seinen letzten Sieg hatte er ebenfalls im Sauerland im Februar 2003 beim Weltcup-Finale gefeiert. In diesem Winter stand bisher nur ein zweiter Rang auf der Habenseite. Bundestrainer Thomas Schwab war vier Wochen vor der WM in Nagano angetan: "Das war mehr als erwartet." Zugleich warnte der 41-Jährige aber vor voreiligen Schlüssen: "Die WM-Bahn in Nagano liegt dem Schorsch, sie ist der hier in Winterberg in gewissem Sinne auch ähnlich. Aber dort werden die Karten neu gemischt." Zöggeler gestürztVor allem Olympiasieger Armin Zöggeler dürfte sich wieder steigern. Nach einem Sturz im Challenge Cup am Freitag fuhr er trotz einer Oberschenkelprellung auf Platz drei. Über eine halbe Sekunde betrug der Abstand zu Hackl. Der Italiener führt dennoch mit 501 Punkten im Viessmann-Weltcup nach 5 von 7 Wettbewerben fast uneinholbar vor Möller (401 Punkte) und Hackl (375). Hackl, der in Winterberg 1988 auch seinen ersten Weltcup-Erfolg überhaupt hatte einheimsen können, sagte zum bereits neunten Erfolg auf dieser schnellen Piste: "Die liegt mir, ich fühle mich wohl auf so einer Gleiterbahn. Hier habe ich schon als kleiner Junge meinen ersten Meistertitel gewonnen." Dann sinnierte der Altmeister: "Die positiven Erinnerungen spielen sicher auch eine Rolle..." BetrugsvorwürfeFür Frust bei Schwab und Co. sorgten seit einiger Zeit im Rodel-Lager kursierende Betrugsvorwürfe. "Unsere Schlitten werden immer kontrolliert", ärgert sich Schwab über die unbewiesenen Behauptungen. Betroffen von den Anschuldigungen seien die Schlitten von Silke Kraushaar, Jan Eichhorn und Möller, bei denen verbotenerweise "Luft unter der Schiene" sein soll. Schwab ärgert zudem die Art und Weise der Untersuchungen: "Wir fordern massiv neutrale Personen für die Kontrollen. Bisher werden Mannschaftsführer von der Technischen Kommission eingeteilt. Da können natürlich Informationen weiter gegeben werden." Die Wettbewerbe der Doppelsitzer und Damen finden am Sonntag (ab 12.30 Uhr) statt. Überraschend überstand die EM-Zweite Tatjana Hüfner (Oberwiesenthal) nicht die Qualifiaktion. Die 20-Jährige verpasste als 17. des Ausscheidungsrennens den notwendigen 12. Platz deutlich.

Rückblick: Kleinschmidt glänzt mit Tagessieg

Andrea Mayer bei vorletzter Etappe wieder in Top TenRückblick: Kleinschmidt glänzt mit Tagessieg

Dakar (rpo). Wäre nur nicht dieser dumme Unfall zu Beginn passiert, - "Wüsten-Königin" Jutta Kleinschmidt wäre bei der vergangenen Auflage vermutlich um den Titel mitgefahren. Auf der vorletzten Etappe der Rallye Paris-Dakar 2004 sorgte die VW-Fahrerin mit einem Tagessieg für ein tolles Finale.

Wut: Israels Botschafter zerstört Museums-Kunstwerk

Installation zeigt palästinensische SelbstmordattentäterinWut: Israels Botschafter zerstört Museums-Kunstwerk

Stockholm (rpo). Der israelische Botschafter in Schweden hat in einem Stockholmer Museum eine Installation schwer beschädigt. Das Kunstwerk zeigte das Bild einer palästinensischen Selbstmordattentäterin.Der israelische Botschafter in Schweden demolierte bei einem Museumsbesuch ein Kunstwerk, das er als unzulässige Verklärung palästinensischer Selbstmordattentäter empfand. "Das war kein Kunstwerk. Es war eine Ungeheuerlichkeit, eine obszöne Verzerrung der Realität", sagte Zvi Mazel in einem Radio-Interview, nachdem das Museum Nationaler Altertümer in Stockholm ihn am Freitag des Hauses verwiesen hatte. Mazel hatte einen Scheinwerfer ergriffen und ihn gegen das im Hof des Museums aufgestellte Kunstwerk geworfen. Das Ausstellungsstück besteht aus einem kleinen Schiff, auf dem ein Foto der Palästinenserin montiert ist, die sich im Oktober in Haifa in die Luft sprengte und 21 Menschen mit in den Tod riss. Das Schiff schwimmt in einem Becken mit rot gefärbtem Wasser. Geschaffen wurde das Kunstwerk von einem gebürtigen Israeli, Dror Feiler. Seinen Angaben zufolge soll das Werk mit dem Titel "Schneewittchen und der Irrsinn der Wahrheit" deutlich machen, dass Hilflosigkeit einsame Menschen zu furchtbaren Taten verleiten kann. Die Selbstmordattentäterin von Haifa, Hanadi Dschadarat, hatte kurz vor dem Anschlag mitansehen müssen, wie ihr Bruder von israelischen Soldaten erschossen wurde. Nach Angaben von Museumsdirektor Kristian Berg wurde das Kunstwerk im Zusammenhang mit einer internationalen Konferenz zur Vermeidung von Völkermord aufgestellt, die Ende Januar in Stockholm stattfindet. Er werde Mazel zu einer Diskussionsrunde einladen, sagte Berg. Das schwedische Außenministerium bestellte den Botschafter für die kommende Woche zum Gespräch ein. "Wir werden ihn um eine Erklärung bitten und deutlich machen, dass es für uns inakzeptabel ist, Kunstwerke zu zerstören", sagte eine Sprecherin.

NBA: "Mavs" überwinden die Auswärtsangst

Knapper Erfolg für Nowitzki-Team bei Denver NuggetsNBA: "Mavs" überwinden die Auswärtsangst

Denver (rpo). Nach einer ernüchternden Pleitenserie auf fremden Plätzen haben Dirk Nowitzki und die Dallas Mavericks in der nordamerikanischen Basketball-Liga tatsächlich ein Auswärtsspiel gewinnen können. Aber auch das gelang nur mit einer unerhörten Portion Glück.Der deutsche Basketball-Star Dirk Nowitzki hat mit seinen Dallas Mavericks den dritten Sieg in Folge in der nordamerikanischen Profiliga NBA gelandet. Mit 22 Punkten war der frühere Würzburger erfolgreichster Werfer beim 91:88-Auswärtserfolg seines Teams bei den Denver Nuggets. Dallas zählt mit jetzt 23 Siegen und 16 Niederlagen in dieser Saison weiterhin zu den Topmannschaften der NBA. Nachdem Nowitziki die Führung der Mavericks fünf Minuten vor dem Spielende mit einem Drei-Punkte-Treffer und zwei verwandelten Freiwürfen auf 86:78 ausgebaut hatte, lief bei den Texanern nichts mehr zusammen. "Wir müssen im Schlussviertel künftig aggressiver zu Werke gehen", meinte Nowitzki: "Gegen Ende haben wir diesmal ein bisschen Glück gehabt." Das Zittern gehört inzwischen beim Tabellendritten der Midwest Division zur Tagesordnung: Zuletzt hatte sich Dallas vor eigenem Publikum jeweils erst nach Verlängerung gegen Philadelphia (125: 122) und die New York Knicks (127:121) durchgesetzt.

Erbte Douglas Erfolgs-Gene vom Vater?

Schauspieler erhält "Golden Globe" für sein LebenswerkErbte Douglas Erfolgs-Gene vom Vater?

New York (rpo). Wie der Vater, so erfolgreich auch der Sohn: US-Schauspieler Michael Douglas glaubt, dass er Promi-Gene besitzt. Die Eigenschaften für seinen Erfolg habe von seinem berühmten Vater geerbt."Wir haben gute Gene - Langlebigkeit und Ausdauer", sagte Douglas am Freitag der Nachrichtenagentur AP. Wie einst sein Vater Kirk Douglas soll er in der kommenden Woche einen "Golden Globe" für sein Lebenswerk erhalten. Der Preis wird von den rund 90 Mitgliedern der Hollywood-Auslandspresse (HFPA) verliehen. Es ist das erste Mal, dass ein Schauspieler und dessen Sohn mit diesem Preis geehrt werden. Michael Douglas wurde von der HFPA Ende der 80er Jahre für seine Rolle in "Wall Street" als bester Schauspieler ausgezeichnet.

Maut-Kontrolleure jagen unsichere Busse

Abgespeckte Version will Toll Collect im Oktober bringenMaut-Kontrolleure jagen unsichere Busse

Leipzig (rpo). Die bereits eingestellten rund 830 Lkw-Maut-Kontrolleure können nicht bis Oktober Däumchen drehen. Deswegen machen sie jetzt mangels anderer Beschäftigung vor allem Jagd auf unsichere Lastwagen und Omnibusse. Mit großem Erfolg.Allein an zwei Wochenenden im Oktober und November habe es zwei große Sonderkontrollen von 1.300 deutschen und ausländischen Reisebussen gegeben, sagte der Sprecher des Bundesverkehrsministeriums, Michael Zirpel, der "Leipziger Volkszeitung" (Samstagausgabe). Auch daran seien die eigentlich zur Mautkontrolle eingestellten Mitarbeiter beteiligt gewesen. Im Kontrollamt der High-Tech-Maut gebe es seit 31. August vergangenen Jahres 970 Planstellen. Besetzt seien davon zurzeit 830. Das Betreiberkonsortium Toll Collect will die Lkw-Maut nach jüngsten Zeitungsberichten in einer abgespeckten Version im Oktober dieses Jahres einführen. Eine vollwertige Version soll dann vermutlich ab 2006 in Betrieb gehen, wie der Vorsitzende des Verkehrsausschusses im Bundestag, Eduard Oswald (CSU), laut "Augsburger Allgemeine" mitteilte. Ein Sprecher von Toll Collect bezeichnete die Angaben am Freitagabend als Spekulationen. Das Verkehrsministerium wollte den Bericht nicht kommentieren. Eine Sprecherin sagte, das Ministerium erwarte bis Ende Januar einen "substanziellen Projektplan, der transparent und belastbar" sei. Bundeskanzler Gerhard Schröder hatte dem Betreiberkonsortium am Donnerstag ein Ultimatum bis Monatsende zur Nennung eines verlässlichen Termins für die Mauteinführung gestellt. Toll Collect hatte zugesagt, die Frist einzuhalten.

Toyota bläst zum Angriff aufs Podium
Toyota bläst zum Angriff aufs Podium

Rundum erneuertes Auto vorgestelltToyota bläst zum Angriff aufs Podium

Köln (rpo). Der Vorletzte der Konstrukteurswertung vom Vorjahr will jetzt regelmäßig in die Punkte fahren: Mit einem rundum erneuerten Wagen hat Toyota enorm an Selbstvertrauen und Zuversicht gewonnen.Nichts ist unmöglich - getreu dem eigenen Motto aus der Werbung will Toyota nach zwei Lehrjahren in der Formel-1-Saison 2004 endlich auf die Überholspur biegen und erste Grand-Prix-Siege einfahren. Das einzige Formel-1-Auto, das komplett in Deutschland hergestellt wird, soll wie der Ferrari von Weltmeister Michael Schumacher knapp 900 PS leisten und wurde am Samstag in der Motorsport-Zentrale in Köln vor rund 600 geladenen Gästen vorgestellt. Punkte in jedem Rennen und vielleicht auch der ein oder andere Podestplatz sind die offizielle Vorgabe des neuen Teamchefs Tsutomu Tomita. Da gibt sich Technikchef Mike Gascoyne schon optimistischer. "Dieses Auto muss ein weiterer Schritt auf dem Weg zum Titel sein. Wir haben einen gewaltigen Sprung nach vorn gemacht. Ziel ist es, natürlich Rennen zu gewinnen und möglichst schnell Weltmeister zu werden", sagte der Brite. Das rot-weiße Kraftpaket soll 2004 zu einem ernsthaften Konkurrenten der drei Topteams Ferrari (mit Michael Schumacher), BMW-Williams (mit Ralf Schumacher) und McLaren-Mercedes werden. "Wir wollen die Lücke zu den Topteams schließen"Etwas zurückhaltender äußerte sich das Fahrer-Duo Olivier Panis (Frankreich) und Cristiano da Matta (Brasilien). "Wir wollen die Lücke zu den Topteams schließen und danach so schnell wie möglich Rennen gewinnen", sagen beide einstimmig. Da Matta schränkt ein: "Wahrscheinlich ist es zu früh, um von einer Herausforderung der Topteams zu sprechen. Das klappt vielleicht 2005." Sein Team hat dem 30-Jährigen ein auf den ersten Blick zwar nicht wesentlich verändertes, aber doch komplett neues Arbeitsgerät gebaut. "Der TF104 ist viel besser als sein Vorgänger. Nase, Felge, Radlager - alles ist neu. Da ist kein einziges Teil vom alten Auto mehr dabei", erzählt Chef-Konstrukteur Gustav Brunner: "Im ersten Jahr mussten wir noch viel lernen. Und in der vergangenen Saison war das Auto dann eigentlich viel besser, aber irgendetwas kam immer dazwischen. Das war schon verflixt." Weniger geheimnisvoll war vor dieser Saison die größte Herausforderung für die Mechaniker. Da nach der neuen Regel pro Rennwochenende und Fahrer nur noch ein Motor eingesetzt werden darf, musste auch bei Toyota eine stabilere Maschine her. "Wir sind jetzt etwa 300 Runden mit dem neuen Wagen gefahren, und der Motor hielt perfekt", sagt da Matta. Panis, mit 37 Jahren ältester Fahrer im Formel-1-Feld, berichtet vom besseren Grip bei hohem Tempo. Aerodynamisch bedingte NeuerungenNeben dem 900 PS starken Motor gibt es am Chassis einige aerodynamisch bedingte Neuerungen. Auffallend sind der längere Heckflügel und die im Cockpit-Bereich schmalere Front. Dass dort (noch) kein deutscher Fahrer sitzt, quittiert Tsutomu Tomita mit einem milden Lächeln. "Wenn möglich, wollen wir natürlich einen deutschen Fahrer. Aber Toyota ist mit 600 Mitarbeitern aus 30 Ländern nun mal sehr international", sagte der Japaner dem sid. An den Mitteln dürfte es nur bedingt mangeln. Der Formel-1-Etat von Toyota wurde für 2004 angeblich auf 375 Millionen Euro erhöht. Schon in den ersten beiden Jahren war der Rennstall, der als einziger neben Ferrari Auto und Motor in Eigenregie baut, mit geschätzten Ausgaben von 300 Millionen Euro die Nummer eins der Geldrangliste.

Agassi chancenlos im Melbourne-Test

Henin-Hardenne gewinnt VorbereitungsturnierAgassi chancenlos im Melbourne-Test

Melbourne (rpo). Vor dem ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres stehen für die Favoriten die letzten Tests an. Während Titelverteidiger Andre Agassi im Finale des Einladungsturniers "Kooyong International" chancenlos blieb, konnte Justine Henin-Hardenne mit Mühe als Siegerin vom Platz gehen.Titelverteidiger Andre Agassi verpüatzte jedoch die Generalprobe für die Australian Open in Melbourne verpatzt. Der frühere Weltranglistenerste verlor in Melbourne das Endspiel beim Einladungsturnier "Kooyong International" mit 2:6, 3:6 gegen den Argentinier David Nalbandian, zeigte sich dennoch gut gelaunt. "Schreibt ihm ein großes Match an. Er hat bei den big points gut gespielt. Ich konnte heute nicht besser spielen, aber keine Frage, ich fühle mich gut", äußerte sich der US-Star auf der Pressekonferenz. Dreimal in den vergangenen vier Jahren hatte Agassi das Turnier gewonnen, diesmal war er gegen Nalbandian chancenlos. Nur 76 Minuten benötigte der frühere Wimbledonfinalist für seinen Sieg, nachdem er bereits am Freitag Agassis Landsmann Andy Roddick, die Nummer eins der Tennis-Welt, bezwungen hatte. Henin-Hardenne mit MüheDer Weltranglistenersten Justine Henin-Hardenne reichten beim WTA-Turnier in Sydney zwei Breaks in jedem Satz, um das Finale gegen die Französin Amelie Mauresmo mit 6:4, 6: 4 gewinnen. Zufrieden war die US-Open-Siegerin jedoch nicht. "Ich habe nicht gerade mein bestes Tennis gespielt. Aber es war zumindest ein guter Start ins neue Jahr. Das gibt Selbstvertrauen", sagte Henin-Hardenne nach ihrem 15. Turniersieg. Bei den Australian Open startet sie am Montag gegen die Lokalmatadorin Olivia Lukaszewicz. Hewitt gewinnt kampflosDoppelspezialist Todd Woodbridge hat beim ATP-Turnier in Sydney Tennis-Geschichte geschrieben und seinem Landsmann Lleyton Hewitt den Rang abgelaufen. Während Hewitt das Einzelfinale nach der Aufgabe des verletzten Spaniers Carlos Moya beim Stand von 4:3 fast kampflos gewann, stellte Woodbridge im Doppelendspiel einen Rekord auf. Mit seinem schwedischen Partner Jonas Björkman gewann der 32-jährige Sydney-Sider in seiner Heimatstadt 7:6 (7:3), 7:5 gegen die French-Open-Sieger Bob und Mike Bryan und feierte dabei seinen 79. Doppel-Sieg. Damit zog er an dem Niederländer Tom Okker (78) vorbei, die Altstars John McEnroe (USA/77), Fred McMillan (Südafrika/74) und seinen zurückgetretenen Landsmann Mark Woodforde (67) hatte er schon vorher hinter sich gelassen. Im Doppel und Mixed zusammen stehen 21 Grand-Slam-Siege auf der Rechnung von Woodbridge, die "Kombinationswertung" führt der Australier Roy Emerson mit 28 Triumphen an. Im Einzel war Woodbridge nur in zwei ATP-Finals erfolgreich, 1995 in Coral Springs und 1997 in Adelaide.

Busch-Gerücht: Kandidat wird lebendig begraben

Stahnkes Urwald-Auszug verfolgten 7,5 Millionen ZuschauerBusch-Gerücht: Kandidat wird lebendig begraben

Köln (rpo). Die RTL-Dschungel-Show soll nicht zur Leichen-Schau werden. Der Sender dementierte Meldungen, wonach ein Kandidat lebendig begraben werden solle. Bei der nächsten Prüfung muss ein Kandidat allerdings auf einem drehenden Baumstamm über einem Tümpel balancieren.Die "Dschungel"-Show auf RTL ist weiterhin ein Quotenrenner. Die Sendung vom Freitagabend, bei der Ex-"Tagesschau"-Sprecherin Susan Stahnke das Camp im australischen Urwald verlassen musste, verfolgten 7,5 Millionen Menschen, wie RTL am Samstag mitteilte. Damit erreichte der Kölner Sender nach eigenen Angaben einen Marktanteil von 41,7 Prozent. Stahnke hatte beim Votum der Zuschauer am Freitagabend die wenigsten Stimmen erhalten und musste das Waldlager verlassen. Bis Dienstag wetteifern nun noch Caroline Beil (37), Lisa Fitz (52), Werner Böhm alias Gottlieb Wendehals (62), Costa Cordalis (59), Daniel Küblböck (18) sowie Mariella Ahrens (34) um den Titel des "Dschungelkönigs" beziehungsweise der "Dschungelkönigin". Für die nächste "Mutprobe" am Samstagabend war Böhm von seinen Mit-Campern vorgeschlagen worden. Er sollte sich im "Tunnel des Grauens" bewähren.

BKA-ler demonstrieren gegen Berlin

Protest-Botschaft: "Das BKA muss in Wiesbaden bleiben"BKA-ler demonstrieren gegen Berlin

Wiesbaden (rpo). Der Unmut gegen und die Sorge um Schilys Umzugspläne hatten sich bereits in den letzten Tagen geäußert. Rund 6.000 Menschen haben am Samstagmittag in Wiesbaden gegen einen Umzug des Bundeskriminalamts nach Berlin demonstriert. "Das BKA muss seinen Hauptsitz in Wiesbaden behalten", sagte die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Wiesbadener SPD-Abgeordnete, Heidemarie Wieczorek-Zeul: "Die Umzugspläne müssen vom Tisch." Unter den Demonstranten waren zahlreiche BKA-Mitarbeiter aus Wiesbaden und Meckenheim, dem derzeit zweitgrößten Standort der Behörde. Die Wut der Menschen richtete sich vor allem gegen den Präsidenten des Bundeskriminalamts, Ulrich Kersten. In Sprechchören skandierten die Demonstranten: "Kersten raus, Kersten raus!" oder "Lügner, Lügner!" Auf Transparenten war zu lesen: "Ich bin kein Berliner", "Leere Kassen, Umzug lassen" oder "Ab in die die Wüste, Dr. Kersten". Wieczorek-Zeul sagte, die fachlichen Argumente der BKA-Mitarbeiter gegen einen Umzug hätten viele überzeugt, "und ich habe den Eindruck auch den Bundesinnenminister". Die SPD-Politikerin erinnerte daran, dass der Bundestag 1992 einen Beschluss gefasst habe, in dem die Bundesbehörden auf die Länder neu verteilt worden seien. Damals sei entschieden worden, das BKA in Wiesbaden zu belassen: "Diesem Beschluss fühle ich mich verpflichtet." Der hessische Innenminister Volker Bouffier (CDU) sagte, die Umzugspläne schadeten der inneren Sicherheit. Ein Umzug habe nahezu zwangsläufig zur Folge, dass das BKA sich für mehrere Jahre vor allem mit sich selbst beschäftige. Auch sei unverständlich, dass Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) die Länder in die Pläne zur Verlagerung der Behörde nicht einbezogen habe. Der Vorsitzende des Bezirks BKA im Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK), Roland Sauer, warf Schily und Kersten vor, sie hätten sich bei den Umzugsplänen verhalten wie "Feudalherren, die ihre Lehen neu verteilen". Viele Mitarbeiter hätten dadurch das Vertrauen in die Behördenleitung verloren. Neben Sauer forderte auch der Vertreter der Gewerkschaft der Polizei (GdP) BKA-Präsident Kersten sowie seine beiden Vizepräsidenten Rudolf Atzbach und Bernhard Falk zum Rücktritt auf. Während Atzbach, Falk und Kersten im Geheimen den Umzug geplant hätten, sei den Mitarbeitern gesagt worden, alle BKA-Standorte blieben erhalten, sagte der Vorsitzende der GdP im Bundeskriminalamt, Winfried Wahlig: "Die Amtsleitung des BKA sollte den Innenminister bitten, ihnen andere Arbeitsplätze zuzuweisen."

Mannesmann-Prozess: David gegen Goliath

Schartau: Unternehmerische Freiheit nicht oberstes PrinzipMannesmann-Prozess: David gegen Goliath

Düsseldorf (rpo). Am Mittwoch beginnt im Mannesmann-Prozess die Verhandlung gegen die internationalen Spitzenmanager Josef Ackermann und Klaus Esser. Schon im Vorfeld sprechen Aktionärsschützer sinngemäß von einem Kampf David gegen Goliath.Unmittelbar vor dem am Mittwoch in Düsseldorf beginnenden Mannesmann-Prozess wächst die Kritik an dem Verfahren. Nach Ansicht der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) handelt es sich bei dem Prozess um einen "ungleichen Kampf". Während von den Angeklagten - unter ihnen der Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann, der frühere Mannesmann-Vorstandsvorsitzende Klaus Esser und der ehemalige IG-Metall-Chef Klaus Zwickel - die besten Kanzleien beauftragt worden seien, stünden auf der anderen Seite "Staatsanwälte, die gar keine Experten auf dem Gebiet des Aktienrechts sein können", erklärte Jürgen Kurz von der DSW. Ackermann-Anwalt Klaus Volk äußerte indes erhebliche Zweifel an der Kompetenz der Anklagebehörde. "Ich denke, die Staatsanwaltschaft wird im Prozess noch einiges lernen, was die nationalen und internationalen Gepflogenheiten von Bonuszahlungen angeht", sagte Volk. Ackermann habe seine Pflichten als Aufsichtsrat nicht verletzt und niemanden geschädigt. "Er hat die Zahlungen nicht veranlasst und auch kein Geld erhalten. Deshalb marschieren wir fest auf einen Freispruch zu", sagte Volk. Sollte es zu einer Verurteilung kommen, so werde er in Revision gehen. Volk kündigte zum Prozessauftakt am Mittwoch eine Erklärung seines Mandanten an. Thomas Rönnau, Professor an der Bucerius Law School in Hamburg, ist indes nicht sicher, ob Ackermann und seine Kollgen im früheren Mannesmann-Aufsichtsrat alle Vorwürfe entkräften könnten: "Wenn die vom Aufsichtsrat festgesetzten Vergütungen als reines Geschenk zu betrachten sind und dafür im Gegenzug nichts ins Unternehmensvermögen zurückgeflossen ist, spricht einiges dafür, dass die Grenze zur Untreue überschritten ist." Der Rechtsexperte habe dann "Schwierigkeiten, in diesem Fall die daraus resultierende Gegenleistung für das Unternehmen zu erkennen". Der frühere Aufsichtsratsvorsitzende von Mannesmann, Joachim Funk, will offenbar vor Gericht ausführlich die Zahlung von Prämien und Pensionsabfindungen in Höhe von 57 Millionen Euro an Mannesmann-Manager rechtfertigen. "Die Anerkennungsprämien beurteilt nur derjenige zutreffend, der die unglaubliche Wertsteigerung der Mannesmann-Aktie berücksichtigt", sagte Funks Verteidiger Egon Müller. Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsminister Harald Schartau (SPD) hob unterdessen die Wichtigkeit des Prozesses hervor: "Der Mannesmann-Prozess wird geführt, weil bei uns nicht die unternehmerische Freiheit, sondern Rechtsstaatlichkeit oberstes Prinzip ist", sagte Schartau. Auch im Interesse der Wirtschaft gebe es keine Alternative dazu, die Unabhängigkeit der Justiz zu stärken. Mit dem Mannesmann-Prozess beginnt am Mittwoch vor dem Düsseldorfer Landgericht das spektakulärste Wirtschaftsstrafverfahren der deutschen Nachkriegsgeschichte. Als Beschuldigte sitzen Esser, Ackermann und Zwickel auf der Anklagebank. Ebenfalls angeklagt sind Funk, der frühere Betriebsratsvorsitzende Jürgen Ladberg und das ehemalige Direktionsmitglied Dietmar Droste. Der Vorwurf lautet auf schwere Untreue und Beihilfe zur Untreue. Grund dafür waren Millionenzahlungen bei der Übernahme von Mannesmann durch den britischen Mobilfunkanbieter Vodafone.

Superstar: Judith wartet auf Dieters Anruf

17-Jährige hat vernichtende Kritik der Jury verdautSuperstar: Judith wartet auf Dieters Anruf

Berlin (rpo). Die grausame Kritik der Jury hat Judith aus der RTL-Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" offenbar verdaut. Auch das Aus sei verarbeitet. Nun hofft die 17-Jährige auf Dieters wohlklingendes Versprechen.Sie habe die "Gemeinheiten" verarbeitet, "wäre schlimm, wenn's nicht so wäre", sagte sie der Berliner Zeitung "B.Z." (Samstagausgabe). Sie wisse selbst, dass sie ihren Auftritt "total versemmelt" habe. "Aber hätte man mir das nicht in netteren Worten sagen können?" Mehr noch als sie selbst habe ihre Mutter unter den Aussagen der Jury gelitten, sagte Judith. Sie hoffe nun, dass Dieter Bohlen sein Versprechen halte und mit ihr eine Platte aufnehme. Judith war vergangenen Samstag nach harschen Worten von drei der vier Musikexperten aus der Casting-Show ausgeschieden. Bohlen, der mit Thomas Bug, Shona Fraser und Thomas Stein die Jury bildet, hatte den anderen vorgeworfen, die Berlinerin mit bösen Kommentaren gedemütigt und zum Weinen gebracht zu haben. Bug wertete Judiths Auftritt als "musikalischen Super-Gau". Bohlen wiederum hielt Bug "verbale Arschbomben" vor. Zugleich kündigte Bohlen an: "Ich werde Judith nicht fallen lassen." Die 17-Jährige war aber auch mit den anderen Kandidaten nicht gut klargekommen und hatte nach Streitereien schon vorher mit ihrem Ausstieg gedroht.

Vorwurf: BA-Kontrolle sei unmöglich

Wirtschaftsministerium betreibe "rechtswidriges Verhalten"Vorwurf: BA-Kontrolle sei unmöglich

Berlin (rpo). Der Konflikt um die Kontrolle der Bundesagentur für Arbeit (BA) spitzt sich zu. Der alternierende Verwaltungsratsvorsitzende der BA, Peter Clever, wirft dem Wirtschaftsministerium "rechtswidriges Verhalten" vor. Eine wirksame Kontrolle des Vorstandes sei nicht möglich. Das berichtet die "Welt am Sonntag". Dies gelte, solange die Bundesregierung nicht das Recht des Verwaltungsrates respektiere, "die Dienstverträge der BA-Vorstände auch ohne deren Einwilligung einzusehen, und solange der Verwaltungsrat nicht das Recht erhält, den Vorstand der Bundesagentur zu ernennen und abzusetzen", bemängelte Clever. Das Mitglied der Hauptgeschäftsführung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) sagte, die Regierung müsse sich entscheiden, ob der BA-Verwaltungsrat weiter am Gängelband geführt oder als unabhängiges Kontrollorgan des Vorstandes ernst genommen werden solle. In dieser Woche hatte das Bundeswirtschaftsministerium erklärt, der Verwaltungsrat der Bundesagentur solle nicht mehr Rechte erhalten. DGB-Vize Ursula Engelen-Kefer, Vertreterin der Arbeitnehmerseite, schlug vor, wieder zur alten Regelung zurückzukehren. "Das würde bedeuten, dass die Bundesregierung einen Vorschlag für die Ernennung des Vorstandes macht und der Verwaltungsrat dazu eine Stellungnahme abgibt. Die Bundesregierung kann vom Votum des Verwaltungsrates dabei nur aus wichtigem Grunde abweichen", sagte Engelen-Kefer der Zeitung.

Künast fordert fairen Welthandel

Die Verantwortung der EU sei "riesengroß"Künast fordert fairen Welthandel

Berlin (rpo). Für faire Regeln im Welthandel will Bundesverbraucherschutzministerin Renate Künast (Grüne) kämpfen. Dies müsse gerade mit Blick auf die bevorstehende EU-Erweiterung ein gemeinsames Ziel der Nachbarn sein. Die Verantwortung der EU sei "riesengroß". "Wir werden in einer Welt der neuen Nachbarschaften leben", sagte Künast am Samstag auf der Grünen Woche in Berlin beim Ost-West-Agrarform. Künast bedauerte das Scheitern der Welthandelsrunde im mexikanischen Cancun im September 2003. Es habe dort keine Gewinner gegeben. Jetzt gehe es darum, die Verhandlungen wieder aufzunehmen und gemeinsam an einem erfolgreichen Abschluss der so genannten Doha-Runde zu arbeiten. Denn nur ein "multilaterales Regelwerk" könne einen gerechten globalen Wettbewerb für alle Beteiligten garantieren. Dem Agrarbereich komme dabei oberste Priorität zu, sagte die Ministerin. Das Scheitern in Mexiko sollte als Chance für einen Neubeginn genutzt werden, "um die WTO-Verhandlungen wieder flott zu machen". Eine globale Handelspolitik sei ohne die Entwicklungsländer nicht möglich, sagte Künast. Sie begrüßte, dass die Interessenvertretung dieser Staaten und die Präsenz der Nichtregierungsorganisationen immer stärker werde. Es gelte, diese Stärke in "partizipatorische und transparente Strukturen" umzusetzen. Dies sei ein guter Zeitpunkt, um mit der notwendigen Demokratisierung der WTO ernst zu machen.

Amerikaner Moses schwimmt Weltrekord

Van Almsick mit kalkuliertem Vorlauf-AusAmerikaner Moses schwimmt Weltrekord

Berlin (rpo). Der US-Amerikaner Ed Moses hat mit einem Weltrekord für das bisherige Highlight des Schwimmfestivals "arena worldcup 2004" in Berlin gesorgt. Daneben schrieb sich auch Stephan Kunzelmann in die Liste der Rekordjäger. Als der US-Amerikaner Ed Moses Weltrekord über 200 m Brust schwamm, war Superstar Franziska van Almsick schon längst abgetaucht. Der erste Finalnachmittag des "arena worldcups 2004" auf der Kurzbahn in Berlin fand ohne die Weltrekordlerin über 200 m Freistil statt. Die 25-Jährige hatte im Vorlauf über 100 m Freistil in 1:00,49 Minuten als Elfte deutlich die Qualifikation für das Finale verpasst und konnte ihren Ärger nicht ganz unterdrücken. "Ich wäre schon gerne etwas schneller geschwommen. Bis Olympia ist es aber noch ein langer Weg", erklärte van Almsick, die im Sommer bei den Olympischen Spielen in Athen mit Gold ihre einmalige Karriere beenden will. Ed Moses sorgte für das Highlight des Tages. Nach seinem Sieg über 50 m Brust legte der 23-Jährige wenig später über die viermal so lange Strecke nach und verbesserte seine Bestmarke, zwei Jahre zuvor ebenfalls in Berlin erzielt, um 25 Hundertstelsekunden. "Ich war nach der letzten Wende mit den Kräften am Ende, aber das tolle Publikum hat mich unglaublich angetrieben", sagte Moses, der seine Führung im Gesamtweltcup ausbaute und für Sonntag einen weiteren Weltrekordangriff ankündigte: "Ich werde versuchen, auch meine Marke über 100 m Brust zu unterbieten." Franzi will nochmal angreifenWeniger erfolgreich verlief der Start ins Olympia-Jahr für Franziska van Almsick. Bereits im Vorfeld des Meetings im Europasportpark an der Landsberger Allee hatten Franziska und ihr Trainer Norbert Warnatzsch zwar vor überzogenen Erwartungen gewarnt, da sie sich im "vollen Training" befinde. Doch ihren Ehrgeiz vermochte die Berlinerin nicht ganz auszublenden. "Ich hatte mir schon eine bessere Zeit vorgestellt und greife am Sonntag über 100 m Rücken noch einmal an", meinte "FvA". DSV-Sportdirektor Ralf Beckmann sagte: "Wir befinden uns in einer harten Trainingsphase. Sie wäre sicher gerne unter einer Minute geschwommen. Aber Schwamm drüber." Für deutsche Streckensiege am Samstag sorgten Thomas Rupprath (Wuppertal) und Marco di Carli (Sögel). Weltrekordler Rupprath (50, 58) setzte sich über die 100 m Rücken in 51,47 Sekunden durch. Trotz einer gerade erst auskurierten Nasennebenhöhlenentzündung biss sich Rupprath durch. "Ich bin voll aus dem Training geschwommen, aber ich war hoch motiviert und wollte unbedingt gewinnen", sagte der Sieger. Langbahn-Europameister Stev Theloke (Chemnitz) landete in 52,77 auf dem vierten Rang. Sandra Völker zufriedenÜber 100 m Lagen holte sich der erst 18 Jahre alte Niedersachse di Carli 1500 Dollar Siegprämie. In 54,33 Sekunden überzeugte der EM-Dritte auch bei seinem zweiten internationalen Einsatz im Erwachsenenbereich. Bereits am Vormittag hatte Stephan Kunzelmann aus Hannover über 100 m Freistil den deutschen Rekord auf 47,82 Sekunden verbessert und seine glänzende Form nur zwei Monate nach einem Bandscheibenvorfall unter Beweis gestellt. Im Finale wurde er in 47,98 Sekunden allerdings nur Vierter. Der argentinische 50-m-Weltmeister Jose Meolans gewann in 47,61. Die neuerdings für Leipzig startende Sandra Völker lag als Vierte in 24,68 Sekunden nur knapp über ihrem deutschen Rekord (24, 60): "Ich weiß, wo meine Defizite noch liegen", sagte Völker: "Für das, was ich trainiert habe, ist die Zeit gut."

Reform: Mediziner als Sündenböcke ausgemacht

Schmidt droht Ärztevereinigungen mit Aus der SelbstverwaltungReform: Mediziner als Sündenböcke ausgemacht

Hamburg (rpo). Als Sündenböcke der Pannen bei der Gesundheitsreform hat Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) die Mediziner ausgemacht. Die SPD-Politikerin erhöhte nun den Druck und verlangt von den Kassenärztlichen Vereinigungen, die Gesundheitsreform umzusetzen und innerhalb einer Woche noch offene Fragen zu klären. Ansonsten müsse die Selbstverwaltung insgesamt in Frage gestellt werden, drohte Schmidt im Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Union und FDP warfen ihrerseits der Ministerin vor, von eigenen Versäumnissen ablenken zu wollen. Schmidt sagte: "Den Ärztefunktionären und Kassen muss klar sein: Diese Gesundheitsreform ist ihre letzte Chance." Sie warnte: "Wenn es ihnen nicht gelingt, für bessere Qualität und mehr Wirtschaftlichkeit zu sorgen, verliert die Selbstverwaltung ihre Existenzberechtigung." Die Kassenärztlichen Vereinigungen wären dann "überflüssig". Schmidt gibt den Medizinern die Hauptschuld an den Pannen. Sie hätten seit Oktober 2003 Zeit gehabt, offene Fragen rechtzeitig zu klären. Viele Ärzte hätten aber "lieber lamentiert". Unterstützung erhielt Schmidt von Regierungsberater Karl Lauterbach, der Ärztefunktionäre und Selbstverwaltung scharf angriff. "Der Bundesausschuss von Kassen und Ärzten hat fast ein halbes Jahr Zeit gehabt, eine Liste mit chronischen Krankheiten vorzulegen - und hat doch nur unbrauchbares Material hervorgebracht", kritisierte der Gesundheitsökonom. Schmidt könne man hingegen "keinen Fehler vorwerfen". Sie könne den gemeinsamen Gremien von Ärzten und Krankenkassen nicht vorgreifen. Ganz anderer Ansicht sind Union und FDP, die Schmidt als Verantwortliche für die Probleme ausmachen. CDU-Sozialexperte Andreas Storm kritisierte, die erst jetzt eingeleiteten Korrekturen hätten schon Ende Dezember 2003 kommen müssen. Zu den nicht rechtzeitig erbrachten "Ausführungsbestimmungen" zählt die Union das Fehlen klarer Definitionen für chronisch Kranke. FDP-Gesundheitsexperte Detlef Parr kritisierte, Schmidts Kritik an der Selbstverwaltung sei "heuchlerisch". Sie wolle von eigenen Fehlern ablenken. Verlierer der Reform seien die Patienten. Parr forderte "eine echte Gesundheitsreform mit mehr privater Vorsorge". Auch FDP-Chef Guido Westerwelle beklagte, die Gesundheitsreform funktioniere nicht. Die Praxisgebühr sorge für "Riesenverwirrung", die Beiträge gingen nicht im erhofften Maße herunter. Westerwelle sprach sich dafür aus, die Praxisgebühr wieder abzuschaffen und die gesetzlichen Krankenkassen vollständig in private Gesundheitsversicherungen zu überführen. Unterdessen rückt das Ziel der Bundesregierung, die Beitragssätze in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) spürbar zu senken, weiter in die Ferne. Laut "Focus" haben im Vergleich zum Januar 2003 nur zwölf Kassen ihre Beitragssätze gesenkt. Acht weitere Kassen wollten ab April oder später nachziehen. Dagegen verlangten 103 Krankenkassen derzeit höhere Beiträge als vor einem Jahr. Es seien alle 278 Krankenkassen in Deutschland befragt worden.

Marco Reich wechselt nach England

Erfolgreiches ProbetrainingMarco Reich wechselt nach England

Bremen (rpo). Er galt in Deutschland einmal als großes Stürmertalent, kam nach seinem Wechsel zu Werder Bremen aber kaum noch zu Einsätzen. Nun wechselt Marco Reich zum englischen Zweitligisten Derby County. Der Bundesliga-Spitzenreiter erteilte dem 26 Jahre alten Offensivspieler die sofortige Freigabe für den Drittletzten der First Division. Der Vertrag Reichs an der Weser wäre im Sommer diesen Jahres ausgelaufen. Der ehemalige Nationalspieler hatte in der vergangenen Woche ein Probetraining beim englischen Traditionsverein absolviert und Trainer George Burley offensichtlich überzeugt. Bei Werder war Reich in der laufenden Spielzeit kaum noch zum Einsatz gekommen.

VW schielt nach Amerika

Wegen der amerikanischen WährungsschwächeVW schielt nach Amerika

München (rpo). Der VW-Konzern erwägt, ein neues Modell mit großen Stückzahlen im amerikanischen Dollar-Raum zu produzieren. Grund dafür ist laut VW-Chef Bernd Pischetsrieder vor allem die derzeitige Schwäche des US-Dollars.Konzern-Chef Bernd Pischetsrieder sagte der "Automobilwoche" laut Vorabbericht vom Samstag: "Die Probleme auf Grund der Schwäche der amerikanischen Währung stehen ganz oben auf meiner Agenda." Das Währungsgefälle zwischen Dollar und Euro sei derzeit die größte Belastung. VW prüfe die Vergabe der kompletten Fertigung eines neuen Modells mit hohen Stückzahlen in den Dollar-Raum. Pischetsrieder verwies auf das VW-Werk im mexikanischen Puebla, das eine technische Kapazität von einer halben Million Einheiten habe, momentan aber nur einen Jahresausstoß von rund 300.000 Automobilen erreiche. Mit welchem Modell die Lücke geschlossen werden könnte, wollte der Konzernchef der Zeitung zufolge aber nicht offen legen. Einer Produktion des Golf V in Mexiko allerdings erteilte er angesichts der für den US-Markt benötigten geringen Stückzahlen entgegen früheren Planungen eine klare Absage: "Dazu gibt es bei uns keinen Vorstandsbeschluss." An der Montage des vor allem für den US-Markt konzipierten Microbus im Nutzfahrzeugwerk Hannover halte der Konzernchef fest. Der Aufbau einer neuen Fertigungsstätte in den USA kommt laut Pischetsrieder "nicht in Frage, solange im weltweiten VW-Verbund noch Überkapazitäten bestehen". Der VW-Chef bestätigte dem Bericht zufolge zudem, dass sich der Start des Hochdach-Ablegers Golf Plus verschiebt. "Ursprünglich sollte die Produktion im September beginnen", sagte Pischetsrieder. "Nun wird die Markteinführung erst im Frühjahr 2005 erfolgen." Hintergrund sei der markenstrategische Wunsch nach größerer zeitlicher Distanz zur Golf-Limousine und die Sicherstellung höchster Prozessqualität in der Fertigung. Gerüchten, wonach VW auf Grund der verhaltenen Nachfrage für den neuen Golf und der Kampfpreise Opels für den neuen Astra eine Preissenkung beim eigenen Volumenmodell plane, trat Pischetsrieder entgegen: "Wir tasten unser Pricing nicht an."

Krankenkassen bleiben so teuer wie zuvor

Nur 12 von 278 Kassen haben Beitragssätze vermindertKrankenkassen bleiben so teuer wie zuvor

Berlin (rpo). Die Gesundheitsrefom scheint nicht nur bei vielen unbeliebt, sondern auch teilweise uneffektiv: Die Krankenkassenbeiträge werden nicht spürbar gesenkt. Nur zwölf der 278 Krankenkassen hätten ihre Beitragssätze im Vergleich zum Januar vorigen Jahres heruntergesetzt.Das meldete das Nachrichtenmagazin "Focus" unter Berufung auf eine eigene Umfrage am Samstag vorab. Acht weitere wollten ab April oder später nachziehen. Dagegen verlangten 103 Kassen derzeit mehr als vor einem Jahr. Die weitere Entwicklung als Folge der Gesundheitsreform beurteilten die Kassenchefs jedoch optimistisch, hieß es weiter. Eine Mehrheit von 53 Prozent glaube an stabile Beiträge in diesem Jahr. 45 Prozent rechneten mit sinkenden, nur zwei Prozent mit steigenden Beiträgen. Ein Ziel der Gesundheitsreform ist es, den durchschnittlichen Beitragssatz von 14,3 Prozent in diesem Jahr auf 13,6 Prozent zu drücken. Ministerin Ulla Schmidt hatte darauf hingewiesen, dass von den Senkungen zu Jahresbeginn bereits elf Millionen Versicherte profitierten, von den noch erwarteten weitere zwölf Millionen. Ihr Berater, Gesundheitsökonom Karl Lauterbach, hatte am Freitag die Erwartung bekräftigt, dass die Beiträge bis Jahresende deutlich unter 14 Prozent sinken würden. Sogar die anvisierten 13,6 Prozent seien möglich.

Traumurlaub sorgt für Traumquoten

Reisesendungen bei Publikum und Veranstaltern sehr beliebtTraumurlaub sorgt für Traumquoten

Berlin (rpo). Immer mehr Deutsche reisen per Fernbedienung nach Hawai und Australien. Traumreisen im Fernsehen sorgen für Traumquoten. Aber auch die Reiseveranstalter profitieren von den Sofa-Ferien. "Bei manchen Sendungen kommen die Leute direkt am nächsten Tag ins Reisebüro und buchen, weil die Bilder so überzeugend waren", sagt der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW), Klaus Laepple. Die aus Sicht der Branche erfolgreichste Reisesendung ist eigentlich gar keine. Das ZDF-"Traumschiff" schippert durch die Weltmeere und bringt neben Unterhaltung und Liebesdramen in exotischer Umgebung auch beste Werbebilder. Durch die Sendung habe die Seefahrt "einen erheblichen" Zuspruch bekommen, betont der Reisemanager. Das Unterhaltungsprogramm zeige dem Verbraucher, dass man per Kreuzfahrtschiff viele unterschiedliche Ziele bereisen könne, ohne ständig das Hotel wechseln zu müssen. Auch Ziele des Magazins "Voxtours" beim Sender Vox, das sich Ländern schwerpunktmäßig und in mehreren Beiträgen widmet, werden gerade in Zeiten, in denen Fernreisen durch die Dollarschwäche erschwinglicher werden, verstärkt nachgefragt. Allerdings wünscht sich Laepple, "dass die Magazine auch wieder mehr über unsere 'Brot und Butter'-Ziele wie beispielsweise Mallorca" berichten. Die Sendung "Wolkenlos" bei Vox feiert am Samstag die 250. Ausgabe und verzeichnet im Schnitt fünf Prozent Marktanteil. Man wolle primär "Lust auf bestimmte Ziele machen", sagt "Wolkenlos"-Redaktionsleiter Mikka Bender. Mit der Auswahl der Traumziele richtet er sich schon nach den Vorlieben der deutschen Urlauber. "Wir zeigen beispielsweise eher Nepal als Paraguay, denn dorthin reisen nur sehr wenige." Auch wenn die Exotik dem Zuschauer wichtig sei, werden auch Nahziele wie Rügen oder Sylt vorgestellt. Klassische Familienurlaubsziele wie Oberbayern kommen dagegen bei "Wolkenlos" nicht vor. Durch einen "erheblichen" Servicegedanken will sich Bender von den abgefilmten Urlaubskatalogen bei Reise-Werbesendern wie "Sonnenklar TV" abgrenzen. Als Vox vor acht Jahren mit den Urlaubsmagazinen begann, sei der Sender noch allein auf weiter Flur gewesen. Damals habe man nichts Hässliches gezeigt. Mittlerweile bemühe man sich aber, die Realität der Destination nicht ganz außen vor zu lassen. Aber, so schränkt Bender ein, für aufklärerische Reportagen sei eine Reisesendung "nicht das ideale Magazin". Den Vorwurf der Abhängigkeit von der Reiseindustrie weist Bender zurück. Die Redaktion arbeite "komplett unabhängig", was die Auswahl der Reiseziele betrifft. Wenn das Drehteam mit einer Airline an ein Ziel fliege, finde diese bei Reisevorschlägen Erwähnung im Infoteil, allerdings auch nicht immer. "Bei uns findet weniger Sponsoring statt als bei 'Wetten, dass...?'."

"Spirit" sendet Mikroskop-Aufnahmen vom Mars
"Spirit" sendet Mikroskop-Aufnahmen vom Mars

Gerät der Uni Mainz kommt zum Einsatz"Spirit" sendet Mikroskop-Aufnahmen vom Mars

Washington (rpo). Die US-Sonde "Spirit" hat erste Mikroskop-Aufnahmen vom Mars nach Hause gesendet. Die NASA jubelt: So scharfe Bilder von einem anderen Planeten hat es noch nie zuvor gegeben. Mit einem Greifarm sammelte "Spirit" Bodenproben und fotografierte sie mit einer Auflösung, die Details vom Durchmesser eines menschlichen Haares erkennen ließ. Am Wochenende sollte der Roboter nach Plänen der US-Raumfahrtbehörde mit speziellen Instrumenten die Mineralstoffe und chemische Zusammensetzung des Marsbodens untersuchen. "Das ist bei weitem die höchste Auflösung, die wir je vom Mars gesehen haben", sagte der leitende Wissenschaftler für die Mikroskop-Aufnahmen, Ken Herkenhoff, zu den Schwarz-Weiß-Bildern. Die Aufnahmen wurden am Freitag auf einer Pressekonferenz in Pasadena vorgestellt. "Spirit" soll noch drei weitere Tage neben seinem Landegerät verbringen und erste Untersuchungen vornehmen. Anfang kommender Woche soll sich der Roboter dann zur weiteren Erkundung seiner Umgebung aufmachen und nach Hinweisen suchen, ob es einmal Wasser und vielleicht auch Leben auf dem Mars gab. Die NASA will derweil alle Wartungsflüge zum Weltraumteleskop Hubble streichen. Das Observatorium im All bleibt damit künftig sich selbst überlassen und wird vermutlich in drei oder vier Jahren kaputt gehen. NASA-Chef Sean O'Keeefe traf die Entscheidung vor dem Hintergrund der neuen Raumfahrtpläne von Präsident George W. Bush, die Space-Shuttle-Flotte nur noch etwa bis zum Jahr 2010 in Betrieb zu halten. Alle Kapazitäten würden bis dahin zur Fertigstellung der Internationalen Raumstation ISS benötigt, hieß es am Freitag. "Dies ist ein trauriger Tag", sagte NASA-Wissenschaftler John Grunsfeld. Aber die Entscheidung, die fünfte Service-Mission für Hubble ganz zu streichen, sei "das Beste für die Weltraum-Gemeinschaft". An Hubble sollte ein maroder Kreisel ausgetauscht werden. Die Reparatur war bereits wegen des Absturzes der Raumfähre "Columbia" um Monate verschoben worden. Vor wenigen Tagen hat Bush die NASA beauftragt, mit den Planungen für bemannte Flüge zum Mond und später auch zum Mars zu beginnen.

Tödlicher Anschlag auf US-Panzer verübt

Zahl der in Irak gestorbenen US-Soldaten steigt auf 500Tödlicher Anschlag auf US-Panzer verübt

Tikrit (rpo). Bei einem Sprengstoff-Anschlag auf einen Panzer nördlich von Bagdad sind drei US-Soldaten und zwei irakische Sicherheitskräfte getötet worden. Zwei amerikanische Soldaten wurden zudem verletzt. Die US-Armee nahm drei Verdächtige fest. US-Zivilverwalter Paul Bremer sagte nach einem Treffen mit US-Präsident George W. Bush in Washington, die USA seien zu Nachbesserungen am Plan zur Machtübergabe an die Iraker bereit. Nach westlichen Angaben soll eine UN-Mission die Möglichkeit einer direkten Wahl der Übergangsregierung prüfen. Der Sprengsatz sei am Morgen in dem Dorf Matschahidah rund 30 Kilometer nördlich von Bagdad detoniert, als ein Konvoi die Straße nach Landminen absuchte, sagte Oberstleutnant Bill MacDonald von der 4. US-Infanteriedivision. Die Bombe wurde demnach mit einer Fernsteuerung gezündet. Das gepanzerte Militärfahrzeug vom Typ Bradley, das die Kolonne anführte, sei in Flammen aufgegangen. Bei den Toten handelte es sich um drei Soldaten der 4. Infanteriedivision sowie um zwei Angehörige des paramilitärischen irakischen Zivilverteidigungskorps. Die Explosion riss einen Krater von einem Meter Durchmesser, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Bei einem Angriff auf einen Grenzposten in Westirak wurden zwei Iraker getötet. Sechs weitere Iraker wurden laut US-Angaben festgenommen, nachdem die Angreifer am Donnerstagabend einen Grenzposten in der an Syrien und Jordanien grenzenden Provinz El Anbar attackierten. Die US-geführte Koalition sei immer bereit gewesen, das Abkommen zur Machtübergabe in Bagdad vom 15. November zu präzisieren und dies "im geeigneten Moment" zu erörtern, sagte Bremer nach einem Treffen mit Bush im Weißen Haus. Änderungen könnten beispielsweise in der "Art und Weise der Auswahl" der geplanten Übergangsversammlung erfolgen, aus der heraus eine souveräne Regierung gewählt werden soll. In diesem Prozess wünschten sich die USA eine "wichtige Rolle" der Vereinten Nationen, sagte Bremer, der am Montag in New York mit UN-Generalsekretär Kofi Annan, dem britischen Irak-Beauftragten Jeremy Greenstock und Mitgliedern des irakischen Regierungsrats beraten will. Nach Angaben eines westlichen Vertreters in Bagdad wurde die UNO sowohl von dem einflussreichen irakischen Schiitenführer Großayatollah Ali Sistani als auch von den Besatzungstruppen gebeten, Experten zu entsenden, die die Möglichkeit einer Wahl der Übergangsregierung durch das Volk prüfen sollten. Die Modalitäten sollten am Montag geklärt werden. UN-Diplomaten in New York hatten zuvor mitgeteilt, Bremer werde Annan bitten, eine Vermittlungsdelegation zu Sistani zu schicken. Dieser fordert rasche und direkte Wahlen in Irak, um eine souveräne Regierung vom Volk bestimmen zu lassen, und hatte am Freitag mit Massenprotesten, zivilem Ungehorsam und Streik gedroht, sollten die USA seiner Forderung nicht nachkommen. Am Donnerstag hatten in Basra zehntausende Anhänger von Sistani demonstriert. In Kuwait traf am Samstag ein japanisches Vorauskommando ein, das den ersten Einsatz japanischer Truppen in einem Kampfgebiet seit dem Zweiten Weltkrieg vorbereiten soll. Die 39 Soldaten und Offiziere des Heeres, die sich in Südirak an humanitären Einsätzen beteiligen sollen, trafen mit einer Linienmaschine in Kuwait-Stadt ein. Insgesamt sollen rund 600 japanische Soldaten an den Golf entsandt werden. Ende Dezember war ein erstes Team der japanischen Luftwaffe in Kuwait eingetroffen. Das US-Militär leitete Ermittlungen wegen interner Berichte über die Misshandlung von Häftlingen durch US-Soldaten in einem Bagdader Gefängnis ein. Die kürzlich erhaltenen Informationen würden sehr ernst genommen, sagte ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums.

Zweiter Saisonsieg für die "wilde" Hilde

Weltcup-Abfahrt in CortinaZweiter Saisonsieg für die "wilde" Hilde

Cortina d Ampezzo (rpo). Hilde Gerg kommt immer besser in Schwung. Im italienischen Cortina d Ampezzo fuhr die "wilde Hilde" bei der Weltcup-Abfahrt allen davon und feierte damit ihren zweiten Saisonsieg.Hilde Gerg hat damit die "tollen Tage" der deutschen Ski-Rennläuferinnen im italienischen Cortina d'Ampezzo gekrönt. Nur sieben Tage nach ihrem Triumph beim Super-G im schweizerischen Veysonnaz gewann die Lenggrieserin im Olympiaort von 1956 die erste von zwei Abfahrten. "Da fällt mir kaum noch was ein", sagte der deutsche Alpinchef Walter Vogel beeindruckt von der 28-Jährigen, "außer: die Hilde ist phantastisch". Nach ihren zwei dritten Rängen in den beiden Super-G-Rennen von Cortina d'Ampezzo ließ sich Hilde Gerg auf der "Olimpia delle Tofane" diesmal nicht einmal von den widrigen äußeren Umständen stoppen: Auf leicht verkürzter Strecke ging sie im anhaltenden Schneetreiben ohne zu zögern ans Limit und siegte in 1:17,57 Minuten vor der am Vortag im Super-G erfolgreichen Renate Götschl aus Österreich (0,30 Sekunden zurück) und Olympiasiegerin Carole Montillet aus Frankreich (0,39). Letzte Zweifel ausgeräumtBei ihrem ersten Abfahrtssieg seit ihrer Kreuzbandoperation im März besiegte die Slalom-Olympiasiegerin von 1998 zudem ihre letzten Zweifel. "In den letzten Rennen habe ich mich oft nicht getraut, von oben bis unten ans Limit zu gehen. Das hat heute geklappt. Ich hatte zwar ein paar Wackler drin, aber ich habe mich gut gerettet." Für die "wilde Hilde" sprang am Ende der 18. Weltcup-Sieg heraus, zugleich der insgesamt 35. für eine deutsche Abfahrerin. Für Hilde Gerg war der Triumph ein ganz besonderer. "Heute hat sich ein Kreis geschlossen. Als ich die rote Nummer zum letzten Mal hatte, habe ich mich ja verletzt", erklärte sie." Am 6. Dezember 2002 hatte Gerg in Lake Louise ihre bislang letzte Abfahrt gewonnen und sich beim nächsten Rennen am Tag darauf das Kreuzband gerissen - im "roten Trikot" der Führenden im Abfahrtsweltcup, das sie in Cortina erstmals seit dem Unglückstag wieder trug: "Das war schon komisch." Führung ausgebautDurch den sechsten Abfahrtssieg ihrer Karriere behielt Hilde Gerg das rote Leibchen nicht nur, sie baute auch ihre Führung in der Weltcup-Wertung aus: Mit 385 Punkten liegt die Lenggrieserin nun 25 Zähler vor Renate Götschl, die auch im Super-G-Weltcup, mit nur neun Punkten Rückstand, ihre erste Verfolgerin ist. "Vielleicht ist ja in beiden Disziplinen das Glück mal auf meiner Seite", sagte Gerg, die zumindest eine Weltcup-Wertung gerne gewinnen würde. Im Gesamtweltcup ist die Deutsche ebenfalls bestens platziert. Hinter der neuen Spitzenreiterin Götschl (789 Punkte), die sich nur um einen Punkt an der Schwedin Anja Pärson (788) vorbeischob, liegt sie auf Rang drei (710), Ambitionen auf die "große Kristallkugel" aber hat sie angeblich keine. "Das ist nicht realistisch", betont auch der deutsche Cheftrainer Wolfgang Maier - obwohl Hilde Gerg ab der kommende Woche auch wieder Riesenslalom-Rennen fahren will. Die Konstanz in PersonDie nötige Konstanz hätte die derzeit beste deutsche Ski-Rennläuferin allemal - zumindest in ihren Spezialdisziplinen. Im zehnten Rennen in diesem Winter stand sie nun zum achten Mal auf dem Siegerpodest, zwei fünfte Plätze sind ihre schlechteste (!) Ausbeute. "Irrsinnig konstant", sei sie im Augenblick, weiß Hilde Gerg, doch woran das liegt, erschließt sich angeblich nicht einmal ihr selbst. "Ich bin oft verwundert über mich selbst." Zu Staunen Anlass gibt weiter auch das gesamte Abschneiden der DSV-Damen. Martina Ertl (Lenggries) und Maria Riesch (Partenkirchen), die im Qualifikationstraining die Bestzeit gefahren hatte, lieferten auf den Rängen acht und elf erneut höchst erfreuliche Ergebnisse ab. Ertl, mit 577 Punkten auf Rang fünf im Gesamtweltcup, war gleich so begeistert, dass sie entgegen der ursprünglichen Planung auch die Abfahrt am Sonntag fahren will. Hinter Maria Riesch, die mittlerweile auch schon auf Rang zehn im Gesamtweltcup vorgefahren ist, ergatterten zwei weitere deutsche Läuferinnen Weltcuppunkte: Regina Häusl (Bad Reichenhall) auf Rang 21 und Isabelle Huber (Ruhpolding) auf Rang 23.

1860 verzichtet vorerst auf Wiesinger

Endgültiger Wechsel wahrscheinlich im Sommer möglich1860 verzichtet vorerst auf Wiesinger

Alanya (rpo). Der TSV 1860 München hat Mittelfeldspieler Michael Wiesinger vorübergehend an den Zweitligisten Wacker Burghausen ausgeliehen. Bis Saisonende spielt der 31-Jährige damit auf Bewährung in der Provinz.Der Vertrag des 31 Jahre alten Mittelfeldspielers bei den "Löwen" läuft noch bis 2005. Unter Trainer Falko Götz spielte der frühere Bayern-Profi aber zuletzt keine Rolle mehr. 1860-Sportdirektor Dirk Dufner deutete an, dass ein endgültiger Wechsel im Sommer möglich sei. Wiesinger verließ bereits am Samstag das Trainingsquartier der "Löwen" im türkischen Alanya, um sich seinem neuen Klub anzuschließen.

Wetter stoppt Abfahrtsrennen in Wengen

Mammutprogramm in den nächsten 14 TagenWetter stoppt Abfahrtsrennen in Wengen

München (rpo). Die alpine Weltcup-Abfahrt der Männer in Wengen (Schweiz) ist wegen des schlechten Wetters abgesagt worden. Zu viel Schnee, schlechte Sicht und eine zu weiche Piste veranlassten die Funktionäre zu einer Entscheidung, die den Männern nun ein Ski-Mammutprogramm beschert. Nach einer Verschiebung um eine Stunde sagte die Jury den Lauberhorn-Klassiker am Vormittag endgültig ab. Das Rennen soll voraussichtlich am 30. Januar auf der Kandahar-Piste in Garmisch-Partenkirchen nachgeholt werden, wo am 31. Januar und 1. Februar bereits eine Abfahrt und ein Super-G stattfinden. Am Sonntag wird in Wengen noch ein Slalom der Männer ausgetragen. Damit erwartet die alpinen Rennläufer in den kommenden zwei Wochen ein Mammutprogramm mit sieben Rennen. In Kitzbühel wird am 22. Januar die in Wengen abgesagte erste Abfahrt nachgeholt, von Freitag bis Sonntag stehen dort noch ein Super-G, eine Abfahrt, ein Slalom sowie eine Kombination auf dem Programm.

Handelte von Hagens mit Häftlingen für Menschen-Schau?

Inventurliste zeigt Lagerung von 647 "Ganzkörpern" in ChinaHandelte von Hagens mit Häftlingen für Menschen-Schau?

Hamburg (rpo). Für die umstrittene Ausstellung "Körperwelten" wurden möglicherweise auch die Leichen chinesischer Häftlinge präpariert. Der Initiator des Projektes, Gunther von Hagens, soll über Jahre hinweg mit Leichen gehandelt haben.Für die Herstellung seiner Präparate habe er auch Körper von in China hingerichteten Strafgefangenen benutzt, berichtete das Hamburger Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" am Samstag vorab. Nach einer Inventurliste von November 2003 hätten in seiner Firma "Von Hagens Plastination Ltd." im chinesischen Dalian insgesamt 647 "Ganzkörper" gelagert, die für Ausstellungen und den Verkauf an Universitäten aufbereitet werden sollten, berichtet der "Spiegel". Dagegen habe Hagens immer angegeben, bislang lediglich 250 Leichen von "Körperspendern" erhalten zu haben. Unter den in Dalian gelagerten Körpern hätten sich offenbar auch die sterblichen Überreste von hingerichteten Strafgefangenen befunden. Nach internen Geschäftsunterlagen wurden im Dezember 2001 die Leichen eines junges Mannes und einer jungen Frau angeliefert, die offenbar erst kurz zuvor exekutiert worden waren. So wiesen die Köpfe der Toten "ein Einschussloch" auf. Hagens räumte gegenüber dem "Spiegel" ein, dass Mitarbeiter seines Unternehmens die Leichen damals angenommen hätten. Er selbst sei über den Vorgang allerdings "entsetzt" gewesen und habe die Mitarbeiter später entlassen. Die Ausstellung "Körperwelten" mit plastinierten Leichen und Leichenteilen wurde nach ihrem Startschuss 1996 in Japan unter anderem in Mannheim, Basel, Berlin, Köln und Brüssel gezeigt. In München war sie 2002 erst nach einem Gerichtsurteil zu sehen gewesen, mit dem ein Verbot der Stadt München aufgehoben worden war.

Kampf um die Stammplätze

Samstag Abend das erste von drei TestspielenKampf um die Stammplätze

Mönchengladbach (rpo). Nach dem Trainingslager in Marbella sind es nur noch zwei Wochen bis zum Rückrundenstart beim 1. FC Köln. Drei Testspiele absolvieren die Borussen bis dahin noch, das erste am Samstag um 19 Uhr beim niederländischen Ehrendivisionär FC Twente Enschede. Außerdem geht es am Mittwoch, 21. Januar, nach Aachen und am Samstag, 24. Januar, nach Goch gegen Schalke. In Enschede, wo 1975 der erste internationale Triumph mit dem UEFA-Cup-Sieg gelang, will Trainer Holger Fach weitere Erkenntnisse über die mögliche Erst-Elf für die Bundesliga erlangen. "Sicherlich werden vornehmlich diejenigen über 90 Minuten spielen, die in der Bundesliga erste Wahl sein sollen", sagt Fach, fügt aber hinzu: "Es werden aber auch noch andere ihre Einsätze bekommen." Das gilt nicht für Marcelo Pletsch und Pascal Ojigwe, die nach ihren Verletzungen wieder ins Training eingestiegen, aber noch weit von einer Spielfitness entfernt sind. Immerhin muss Ojigwe nicht an der Leiste operiert werden. Bei den Langzeit-Patienten Markus Hausweiler und Steffen Korell geht es darum, dass "sie ihren Beruf weiter ausüben können und nicht um ein schnelles Comeback". Heute beginnt für die gesunden Spieler der Kampf um die Stammplätze. Alternativen hat Fach durchaus, zum Beispiel mit Thomas Broich, dem neuen Mittelfeldmann, und auch mit dem zuletzt sehr engagierten Morten Skoubo. "Ich halte keinen Spieler auf, der an den anderen vorbeizieht", sagt Fach. Er stellt nach dem Leistungsprinzip auf - und da belebt Konkurrenz halt das Geschäft. Nicht nur in Enschede. kk

Fans stürmen Jacksons "Neverland Ranch"

Begeisterte Teenager spazieren durch MärchenparkFans stürmen Jacksons "Neverland Ranch"

Neverland Ranch(rpo). Normalerweise können nicht Hinz und Kunz auf die Popstar-Ranch kommen. Aus Dankbarkeit hat Michael Jackson aber für seine treusten Fans erstmals die Tore zu seinem Privatdomizil geöffnet. Und seine Verehrer strömten in Scharen herbei. Tausende folgten am Freitag (Ortszeit) der Einladung des Popstars, ihn wenige Stunden nach dem Gerichtstermin auf der "Neverland Ranch" zu besuchen. Über mehr als drei Kilometer stauten sich die Autos auf der baumbestandenen einspurigen Straße zu dem Anwesen, in das sonst nur ausgewählte Gäste vorgelassen werden. "So viele Leute haben wir hier noch nie gesehen", wunderte sich ein Angestellter, der mit einer Heerschar von Helfern die Besucher mit kostenlosen Snacks und Getränken versorgte. Zwischen pinkfarbenen Flamingos, Dampfeisenbahnen und Jacksons Riesenrad zogen die zumeist jungen Verehrer verzückt über das riesige Gelände. "Ich habe im Leben nie gedacht, dass ich diesen Ort mal sehen darf. Es ist so schön, es ist ein Traum", staunte die 19-jährige Japanerin Yuki. Die gleichaltrige Jasmin aus Ungarn schwärmte: "Ich könnte auf ewig hierbleiben. Die Leute, die Michael verdächtigen, sollten erstmal hierher kommen." Zur Enttäuschung der Fans ließ sich Jackson allerdings nicht selbst blicken. "Michael haben wir leider nicht gesehen, aber ich habe Janet beobachtet, wie sie in einem Hubschrauber davonflog", sagte ein Besucher, nachdem er Michael Jacksons Schwester erspäht hatte. Die kostenlosen Eintrittskarten für die Sause waren vor dem Gericht verteilt worden, in dem Jackson seine Unschuld in dem Missbrauchsprozess beteuert hatte.

Künzel bleibt in der Erfolgspur

Sommerfeldt behauptete GesamtführungKünzel bleibt in der Erfolgspur

Nove Mesto (rpo). Skilangläuferin Claudia Künzel hat eine Woche nach ihrem ersten Weltcup-Sieg ihre Top-Form eindrucksvoll mit einem zweiten Platz beim 10-km-Klassik-Rennen in Nove Mesto/Tschechien bestätigt. Die 25-jährige aus Oberwiesenthal kam mit 7,7 Sekunden Abstand zur Italienerin Gabriella Paruzzi ins Ziel. Dritte wurde Katerina Neumannova mit 12, 9 Sekunden Rückstand. Weltcup-Spitzenreiterin Kristina Smigun (Estland) wurde Fünfte. Künzel bleibt in der Gesamtwertung nach zwölf Rennen auf Platz vier. Skilangläufer Rene Sommerfeldt belegte anschließend im 15-km-Klassik-Rennen den neunten Platz und behauptete damit seine Führung in der Gesamtwertung. Olympiasieger Andrus Veerpalu aus Estland gewann mit 21, 8 Sekunden Vorsprung auf den Norweger Frode Estil. Dritter wurde Jaak Mae (Estland/30,4 Sekunden zurück). Axel Teichmann (Lobenstein/39,7) war als Fünfter der beste Deutsche, Sommerfeldt (Oberwiesenthal) hatte 1:01,7 Minuten Rückstand auf den Gewinner.

Sorge: Erneut Menschen mit Hühnergrippe infiziert

WHO: Erreger verbreitet sich vor allem über ExkrementeSorge: Erneut Menschen mit Hühnergrippe infiziert

Hanoi (rpo). Der Hühnergrippe-Virus hat ein weiteres Menschenleben gefordert. Zudem sind in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi mehrere Menschen mit Verdacht auf eine Infektion ins Krankenhaus gekommen. Experten warnen aber vor Panik.Ob die Patienten tatsächlich an der potenziell tödlichen Krankheit leiden, war zunächst nicht klar, sagte ein Sprecher der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Samstag. Am Vortag hatte die Organisation einen vierten Todesfall in Zusammenhang mit dem Virus bestätigt. Die vietnamesische Regierung geht davon aus, dass sich 18 Menschen mit der Krankheit infiziert haben. 13 von ihnen sind demnach gestorben. Eine WHO-Sprecherin warnte am Freitag vor einer Panik wegen der Krankheit. Der H5N1-Virus verbreite sich nicht durch gekochtes Hühnerfleisch, sondern hauptsächlich über die Exkremente infizierter Vögel. Er werde vom Wind weitergetragen. Besonders gefährdet seien Hühnerzüchter; in den Zuchtfarmen lebten die Tiere oftmals in schichtweise übereinandergestapelten Käfigen. Dort verbreite sich der Virus über den Hühnerkot besonders schnell. Um die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen, hatte die vietnamesische Regierung die Schlachtung von mehreren Millionen Hühnern angeordnet.

Kartellamt lässt alle Flaschen und Dosen zählen

Bundeskartellamt als Schlichter oder Streithahn bei Dosen-Gerangel?Kartellamt lässt alle Flaschen und Dosen zählen

Hamburg (rpo). Die Ernährungsindustrie fordert das Ende der Pfandregelung, die Regierung will ihr Funktionieren aufzeigen. In den Streit um das Dosenpfand mischt sich nun auch das Bundeskartellamt ein. Das Dosenpfand ist nach "Spiegel"-Informationen noch lange nicht in trockenen Tüchern. Das Nachrichtenmagazin berichtete am Samstag vorab, das Bundeskartellamt befürchte, dass mit der Errichtung zweier Rücknahmesysteme durch Lekkerland/Tobaccoland und die Spar-Gruppe eine Markt beherrschende Stellung beim Einsammeln von Einwegverpackungen entstehen könne. Zugleich könne aber die EU-Kommission das Pfand ablehnen, falls in Deutschland keine flächendeckende Rücknahme bestehe. Das Bundeskartellamt habe die Handelsunternehmen in Deutschland aufgefordert, ihm bis zum 30. Januar den Absatz an Einweg- und Mehrweggetränken für 2002 und 2003 mitzuteilen und für das laufende Jahr eine Schätzung abzugeben, berichtete das Magazin unter Berufung auf ein Schreiben der Behörde von Anfang Januar. Hintergrund sei die Befürchtung einer Markt beherrschenden Stellung der Rücknahmesysteme von Lekkerland-Tobaccoland und Spar-Gruppe. Mit dem Verweis auf die selben Rücknahmesysteme habe die Bundesregierung der EU-Kommission in einem Schreiben aber nachzuweisen versucht, dass in Deutschland eine flächendeckende Rücknahme bestehe, heißt es in dem Bericht. Die von Lekkerland/Tobaccoland, der Spar-Gruppe und einem weiteren kleineren Anbieter initiierten Systeme deckten mit rund 100.000 Verkaufsstellen den allergrößten Teil der rund 130.000 Verkaufsstellen für Getränke in Deutschland ab, zitiert das Magazin aus dem Schreiben. Der "Spiegel" folgert daraus, dass Bundesumweltminister Jürgen Trittin in einem Dilemma stecke: Entweder untersage die EU-Kommission das Dosenpfand, weil ein bundesweites flächendeckendes Rücknahmesystem fehle, oder das Bundeskartellamt, weil ein solches System bestehe.

Absagen in Serie

Pokalhalbfinale auf Empfehlung der Polzei verlegtAbsagen in Serie

Krefeld (rpo). Termingeschiebe beim KFC: Sowohl für das Pokalhalbfinale gegen Fortuna Düsseldorf als auch die Testbegegnung gegen Yurdumspor Köln wird ein Ausweichtermin gesucht. Noch steht nicht fest, wann das Pokal-Halbfinalspiel des KFC Uerdingen gegen den Oberligisten Fortuna Düsseldorf ausgetragen wird. Der Empfehlung des Landeskriminalamtes folgend, ist der vorgesehene Termin 21. Februar (Karnevals-Samstag) abgesetzt worden. Kommenden Montag soll es einen neuen geben. Das für morgen, Sonntag, angesetzte Vorbereitungsspiel des KFC Uerdingen beim Oberligisten PSI Yurdumspor Köln ist abgesagt worden. Die Stadt Köln hat den Platz auf der Bezirkssportanlage Chorweiler für das Wochenende gesperrt. Ein Ersatztermin ist bisher noch nicht abgestimmt worden. Trainer "Pele" Wollitz wird morgen mit der Mannschaft trainieren.

Gefahr von Rhein-Hochwasser gebannt

Mobile Wasserschutzwände "Aqua Barrier" bleibenGefahr von Rhein-Hochwasser gebannt

Köln/Düsseldorf (rpo). Sie können die Gummistiefel wieder in den Keller bringen und die Sandsäcke ausleeren: Die Gefahr von Rhein-Hochwasser in Köln und Düsseldorf scheint gebannt. Vorläufig.In Köln wurde für Samstagnachmittag ein Höchststand von 7,95 Meter erwartet, wie eine Sprecherin der Hochwasserschutzzentrale auf ddp-Anfrage mitteilte. Damit bleibt der Rhein unter der Acht-Meter-Marke. Die bereits am Donnerstag in den ufernahen Kölner Stadtteilen Rodenkirchen und Porz-Zündorf aufgebauten mobilen Wasserschutzwände "Aqua Barrier" bleiben aber zunächst bestehen. Beim Hochwasser vor einem Jahr erreichte der Rhein bei Köln einen Pegelstand von 9,71 Metern. Beim "Jahrhunderthochwasser" 1995 wurde in der Domstadt die Marke von 10,60 Metern überschritten. In Düsseldorf erwarten die Hochwasserschützer den Höchststand für Samstagabend mit etwa 7,50 Meter. Die Pegel am Oberrhein verweisen bereits auf eine fallende Tendenz. In Düsseldorf würde erst bei einem Stand von acht Metern langsam die Untere Werft überspült. Geschlossen worden sind nach Angaben der Stadtverwaltung allerdings die beiden Düsselzuflüsse in der Altstadt. Dadurch wird verhindert, dass sich das Rheinwasser zurückstaut. Die Düssel wird jetzt weiter oberhalb in den Kittelbach im Norden und den Brückerbach im Süden umgeleitet.

Absage für van Houdt

Zum Schluss ein „Überlebenstraining“Absage für van Houdt

Duisburg (rpo). Peter van Houdt hat im MSV-Trainingslager nicht überzeugen können und wird keinen Vertrag bei den Zebras erhalten. Obwohl der Verein damit bisher keine einzige Verstärkung melden konnte, hat Trainer Norbert Meier eine optimistische Bilanz des Trainingslagers gezogen.Norbert Meier wirkte entspannt. Obwohl die Schützlinge des MSV-Trainers gegen den VfL Wolfsburg die erste Testspiel-Niederlage der laufenden Rückrunden-Vorbereitung mit 0:2 hinnehmen mussten und dabei einen eher mäßigen Eindruck hinterlassen hatten, freute sich Meier über die gewonnenen Erkenntnisse. Nach einem harten Trainingslager sei das Resultat sekundär gewesen. "Stellenweise waren die letzten Tage ein Überlebenstraining", meinte Meier, der die Spieler zwischenzeitlich zu einer heftigeren Gebirgstour mit Steigerungsläufen bestellte. "Es ist wichtig zu sehen, wer dann im Spiel noch einmal den inneren Schweinehund überwinden kann. Wenn die Konzentration fehlt, passieren Fehler", sagt Meier. Denn er braucht für die Rückrunde Leute, auf die er sich konstant verlassen kann. Dietmar Hirsch sei so einer. Der Kapitän des MSV ließ gegen Wolfsburg zwar Marko Topic unbedrängt zum 0:1 einschießen, übernahm insgesamt aber die Initiative und spornte seine Kollegen an. Auch Markus Kurth befindet sich auf einem guten Weg. Der Stürmer, der drei Monate mit einer Schulterverletzung ausfiel, dürfte seinen Platz in der Startformation sicher haben, wenn der MSV am 31. Januar beim VfB Lübeck in die Rückrunde startet. Kurth überzeugtAuf Peter van Houdt trifft das kaum zu. In Portugal hatte der in Diensten von Borussia Mönchengladbach stehende Stürmer die Möglichkeit, sich für einen Vertrag beim MSV zu empfehlen, nutzte die Chance aber nicht. Gegen Wolfsburg habe sich van Houdt "zwar bemüht" (Meier), für ein Engagement zeigte van Houdt aber zu wenig. Dementsprechend erhielt er von Meier eine Absage. "Weil Kurth wieder zur Verfügung steht, haben wir auf dieser Position auch keine Not", sagt der Coach, der hofft, dass Abdelaziz Ahanfouf nächste Woche nicht für Marokko zum Afrika-Cup fährt. In Portugal konnte der Stürmer wegen einer leichten Adduktorenverletzung nur Fahrrad fahren und laufen. "Aziz muss richtig fit werden, bevor er nach Marokko reist", meint Meier, der Ahanfouf diesbezüglich noch mal ins Gewissen reden will. Dass Ahanfouf die spieltaktischen Übungseinheiten in Portugal verpasste, sei laut Meier "nicht dramatisch. Konditionell ist er ja fit". Überhaupt zog der Coach ein positives Fazit des Trainingslagers. In Sachen Spieleröffnung und Raumaufteilung wurde intensiv gearbeitet. "Das Team kann sich anders präsentieren als in der Hinrunde. Die im Training erarbeiteten Grundlagen werden auch auf dem Platz zu sehen sein", kündigt Meier an. Überdies steht neben Kurth mit Andreas Voss ein weiterer Langzeit-Verletzter wieder zur Verfügung. Obwohl van Houdt eine Absage erhielt, wird wohl noch ein Neuzugang kommen. Am Sonntag will Johann Andersson endlich in Duisburg erscheinen. Der schwedische Innenverteidiger, den zuvor eine Viruserkrankung behinderte, soll eine Woche bleiben und die beiden Testspiele gegen Verl (Mittwoch) und Schwarz-Weiß Essen (Samstag) bestreiten. "Dann werden wir sehen, was der Mann kann", sagt Meier, dessen bisherige Informationen über Andersson ausschließlich positiver Natur sind. Bezüglich weiterer Neuzugänge will Meier die Augen offen halten, Kontakte ins osteuropäische Ausland wurden zuletzt intensiviert. "Es müsste aber einer sein, der sofort spielen könnte. Davon gibt es nicht viele", sagt Meier. Der Wolfsburger Spielmacher Dorinel Munteanu, der im Match gegen den MSV zum Einsatz kam, erfüllte diese Voraussetzung am Donnerstag auch nicht. "Wir vertrauen der aktuellen Mannschaft. Die Jungs haben viel Potenzial", meint Meier - und wirkt entspannt. Von ROLAND LEROI

EU-Rüffel für Deutschlands Bildungssystem

Bildungskommissarin reagiert zurückhaltend auf BildungsinitiativeEU-Rüffel für Deutschlands Bildungssystem

Hamburg (rpo). Die EU hat das Bildungssystem in Deutschland kritisiert und ruft zur Verbesserung des Schulsystems auf. Die Bildungskommissarin Viviane Reding warnte vor einer falschen Schwerpunktsetzung. Sie sagte der Zeitung "Bild am Sonntag": "Eine Bildungsoffensive darf nicht nur bei den Universitäten ansetzen. Auch die Qualität der Schulsysteme muss verbessert werden. Wer nur auf einem Bein hüpft, fällt irgendwann um." In kaum einem Land sei so viel über die Pisa-Studie debattiert worden wie in Deutschland. "Passiert ist allerdings nicht genug", sagte die EU-Kommissarin. Eine Schulreform müsse "sicherstellen, dass Kinder in der Schule nicht nur aufbewahrt, sondern tatsächlich gefördert werden". Für "ganz wichtig" halte sie, die Ausbildung der Lehrkräfte zu verbessern. Sie müssten lernen, individuell auf einzelne Schülerinnen und Schüler einzugehen. Als Vorbild nannte sie Finnland. Zugleich warnte Reding die Bundesregierung vor Alleingängen im Bereich der Universitäten. Sie sagte: "Wir müssen europäische Netzwerke von Universitäten und Forschungszentren schaffen, die mit den besten der Welt konkurrieren können. Ich wünsche mir, dass sich deutsche Universitäten stärker als bisher an einer solchen Vernetzung beteiligen." Vor allem komme die Einführung europaweit vergleichbarer Studienabschlüsse zu langsam voran, kritisierte die Kommissarin. Damit könnten die langen durchschnittlichen Studienzeiten in Deutschland wesentlich verkürzt werden. Reding fügte hinzu, europäische Initiativen seien "immer sinnvoller als unabgestimmte Bildungsoffensiven einzelner Mitgliedstaaten".

Dementi: BKA soll keine Spionage übernehmen

Schily plant Amts-Umbau nach FBI-VorbildDementi: BKA soll keine Spionage übernehmen

München (rpo). Wird das Bundeskriminalamt zu einem Klon der US-Bundespolizei FBI? Bundesinnenminister Otto Schily hegt nach Medienberichten offenbar Pläne, das Amt nach amerkianischen Vorbild umzubauen. Das Ministerium dementierte sofort.Das Bundeskriminalamt (BKA) soll nach seinem umstrittenen Umzug nach Berlin keine Spionageaufgaben übernehmen. Die Sprecherin des Bundesinnenministeriums, Isabel Schmitt-Falckenberg, wies am Samstag einen entsprechenden "Focus"-Bericht zurück: "Es gibt überhaupt keine Planungen in diese Richtung." In Wiesbaden demonstrierten derweil rund 6.000 Menschen, darunter auch Bundesministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul, für den Verbleib der BKA-Zentrale in der hessischen Landeshauptstadt. Es gebe keine Planungen, die gesetzlichen Kompetenzen des Bundeskriminalamtes in Richtung Spionage auszuweiten oder das Amt nach dem Vorbild des FBIs umzubauen, erklärte Schmitt-Falckenberg. Das Nachrichtenmagazin hatte berichtet, der BKA-Umbau nach dem Vorbild der amerikanischen Bundespolizei sei einer der Hintergründe des geplanten Behördenumzugs von Wiesbaden und Meckenheim nach Berlin. So solle das Amt künftig bei der Abwehr feindlicher Agenten und Terroristen auch zu klassischen Spionageoperationen berechtigt sein. Der innenpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Max Stadler, und die PDS-Politikerin Petra Pau wandten sich in Erklärungen umgehend gegen derartige Überlegungen.

Lück rechnet mit den nervigsten Deutschen ab

Ingolf Lück moderiert Comedy-JahresrückblickLück rechnet mit den nervigsten Deutschen ab

Dass die Show nicht ganz ernst zu nehmen ist, zeigt allein die Wahl von Comdey-Ikone Ingolf Lück zum Moderator. Doch dürfte sich die Freude des Siegers der TV-Show "Die 100 nervigsten Deutschen 2003" in Grenzen halten. Ingolf Lück verrät im Interview seine Favoriten und warum Anke Engelke auch auf der Liste steht.

Gerster lässt sich in Verträge schauen

Ministerium verteidigt BA-Chef, Union fordert RücktrittGerster lässt sich in Verträge schauen

Berlin (rpo). Die Bundesagentur für Arbeit will nun offenbar alle Aufträge offen legen. Sie zieht damit die Konsequenz aus der harschen Kritik an den Beraterverträgen. Die Behörde könnte sogar 50 Millionen Euro für die Verträge ausgegeben haben. Die Sprecherin der Nürnberger Behörde, Bettina Schmidt, sagte am Samstag der Nachrichtenagentur AP, in Kürze würden alle Beraterverträge zusammengestellt und veröffentlicht, um die Vorgänge transparent zu machen. Schmidt bestätigte zugleich, dass Behördenchef Florian Gerster weitere Aufträge in Millionhöhe vergeben habe. Neben den am Freitag von Gerster eingeräumten Verträgen mit der Unternehmensberatung Roland Berger in Höhe von insgesamt 12,4 Millionen Euro seien weitere vier Unternehmen beauftragt worden, sagte Schmidt. Berichte, wonach dafür bis zu 50 Millionen Euro ausgegeben worden seien, konnte die Sprecherin aber nicht bestätigen. Schmidt teilte mit, der Behörde stünden in diesem Jahr dem Haushaltsplan zufolge 40,2 Millionen Euro für Sachverständige zur Verfügung, zu denen auch Unternehmensberatungen zählten. Im vergangenen Jahr seien es 32 Millionen Euro gewesen. Dies bestätigte auch ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums auf AP-Anfrage. Die Bundesagentur begründet die Mehrausgaben mit dem erhöhten Beratungsbedarf wegen der Reform der Behörde. Laut ARD beliefen sich die Aufträge an die fünf Unternehmen im vergangenen Jahr aber auf insgesamt 38 Millionen Euro, die "Berliner Zeitung" (Samstagausgabe) berichtete von 50 Millionen Euro, die Behördenchef Gerster für den Umbau der Arbeitsverwaltung 2003 zur Verfügung gestanden hätten. Größter Auftragnehmer sei das Unternehmen McKinsey Deutschland gewesen, auf das Betraterverträge in Höhe von mehr als 16 Millionen entfallen seien. Der Bundesagentur zufolge erhielten neben Berger und McKinsey die Unternehmen IBM, Ernst & Young und BearingPoint Aufträge. Alle Verträge seien ausgeschrieben worden. Die Union hatte am Freitag scharfe Kritik geübt und erneut Gersters Rücktritt gefordert, den dieser aber ablehnte. Der CDU-Politiker Hartmut Schauerte verlangte zudem klare Grundsätze für die Beratungsbranche im Umgang mit Regierungsstellen. Die zunehmende Abhängigkeit von Beratern werde immer mehr zu einem Armutszeugnis für die Beamten, sagte CDU-Mittelstandssprecher der Chemnitzer "Freien Presse". Die Gefahr von "Beratungsfilz" sei nicht mehr zu übersehen. Laut Schauerte hätte Berger, der Mitglied der Hartz-Kommission gewesen sei, gar nicht für eine Beratung bei der Umsetzung der Hartz-Gesetze in Frage kommen dürfen. Nach Informationen der "Berliner Zeitung" hatte auch die Beratungsfirma McKinsey einen Experten in der Hartz-Kommission. Schauerte sagte, manche gingen nur in Kommissionen, um sich millionenschwere Aufträge zu sichern. Nach Ansicht des Professors an der Verwaltungshochschule Speyer, Hans Herbert von Arnim, stößt eine "solche Verquickung von Politik und Beratung" an die Grenze der Korruption. Der Arbeitgebervertreter im Verwaltungsrat der Behörde, Peter Clever, warf unterdessen dem Wirtschaftsministerium rechtswidriges Verhalten vor. Der Verwaltungsrat müsse das Recht erhalten, den Vorstand der Bundesagentur zu ernennen und abzusetzen, sagte Clever der "Welt am Sonntag". Der Forderung schloss sich dem Vorabbericht zufolge auch die Vertreterin der Arbeitnehmerseite an, DGB-Vize Ursula Engelen-Kefer.

Australian Open: Lospech für deutsche Tennis-Cracks

Neun Deutsche am Start in MelbourneAustralian Open: Lospech für deutsche Tennis-Cracks

Melbourne (rpo). Unangenehme bis unlösbare Aufgaben bescherte das Los den neun deutschen Tennisprofis für die erste Runde der Australian Open in Melbourne. Auch Vorjahresfinalist Rainer Schüttler wird sich strecken müssen.Nach der Qualifikation von Florian Mayer (Mannheim) und Angelika Bachmann (Nürnberg) gehen neun deutsche Tennisprofis am Montag bei den Australian Open in Melbourne (19. Januar bis 1. Februar) an den Start. Mayer blieb ohne Satzverlust und schaffte mit einem souveränen 6:1, 6:1 gegen den Griechen Konstantinos Econmidis den Sprung in das mit 11,4 Millionen Euro dotierte erste Grand-Slam-Turnier des Jahres. Bachmann besiegte im entscheidenden Match die Italienerin Roberta Vinci 2:6, 6:2, 6:2. Anna-Lena Grönefeld (Nordhorn) und Sandra Klösel (Nürnberg) verloren in der dritten Runde, so dass nur drei deutsche Damen und sechs Herren für das Hauptfeld qualifiziert sind. Im Vorjahr waren immerhin noch elf Deutsche in die Australian Open gestartet. Auch die Auslosung brachte den Deutschen kein Glück: Vorjahresfinalist Rainer Schüttler muss in der ersten Runde gegen den schwedischen Jungstar Robin Söderling antreten, bei einem Sieg winkt ein Duell mit dem derzeit in Bestform spielenden Doha-Sieger Nicolas Escude (Frankreich). "Das ist insgesamt eine ziemlich schwere Auslosung", stellte der 27-jährige Schüttler ernüchtert fest. Schüttlers Freund und Trainingspartner Lars Burgsmüller (Sundern) spielt zum Auftakt gegen den Tschechen Bohdan Ulihrach, danach wartet schon der an Nummer eins gesetzte Andy Roddick (USA). Nicolas Kiefer (Hannover) erwischte in dem Italiener Filippo Volandri einen nicht ganz so schweren Gegner, Tomas Behrend (Sundern) muss gegen den österreichischen Linkshänder Jürgen Melzer eine starke Leistung bringen, und Wimbledon-Viertelfinalist Alexander Popp (Mannheim) hat es mit dem schwedischen Schüttler-Bezwinger Joachim Johansson zu tun. Anca Barna spielt in der ersten Runde gegen die Kanadierin Maureen Drake. Marlene Weingärtner (Moers) trifft auf die an Nummer zwei gesetzte Belgierin Kim Clijsters.

Letzter Startschuss für Schnäppchenjäger

Winterschlussverkauf startet am nächsten MontagLetzter Startschuss für Schnäppchenjäger

Frankfurt/Main (rpo). Schnäppchenjäger sollten sich für ihren vermutlich letzten Preisrun bereits warm machen. Der Startschuss fällt am 26. Januar. Nach dem Willen der Bundesregierung wird der diesjährige Winterschlussverkauf (WSV) definitiv der letzte dieser Art sein. Die Schlussverkaufsregelung soll per Gesetz ersatzlos gestrichen werden; stattdessen sind Rabattaktionen künftig das ganze Jahr über erlaubt. Doch auf dicke Prozente allein kommt es nicht an, warnen Verbraucherschützer. Preisvergleiche bleiben angesagt. Auch wenn sich Einzelhändler und Discounter schon jetzt mit Nachlässen überbieten: Dieser letzte WSV soll dem Ganzen die Krone aufsetzen. "Wir wollen damit auch nochmal Werbung für die Institution Schlussverkauf machen", sagt Hubertus Pellengahr, Sprecher des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE). Der Branchenverband hofft weiter auf eine Möglichkeit, auch künftig konzertierte Räumungsaktionen zu veranstalten. Wegen der dann notwendigen Absprachen bestehen aber noch kartellrechtliche Bedenken. Dass der Ausverkauf das ganze Jahr über möglich sein soll, wie es die Bunderegierung will, davon hält Pellengahr nichts. "Ständige Rabattaktionen verunsichern die Verbraucher nur und lassen sie an der Glaubwürdigkeit der Preise zweifeln", argumentiert der HDE-Sprecher. Beim Schlussverkauf hingegen sei die Sache klar: "Die zwei Wochen sind eine Ausnahme, die Händler räumen dann ihre Lager. " Danach werde umdekoriert, die neue Mode fülle die Regale. "Dann wollen wir das Alte auch nicht mehr sehen - und die Kunden akzeptieren wieder normal kalkulierte Preise", sagt Pellengahr. Verbraucherschützer begrüßen dagegen die Aufhebung des Schlussverkaufes. "Das Argument, dass die Lager geräumt würden, entspricht doch schon lange nicht mehr der Realität", kritisiert Roland Stuhr vom Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv). Bei ständig wechselnden Sortimenten sei es unsinnig, dem Handel vorzuschreiben, wann er seine Winter- oder Sommerware günstiger anbieten dürfe. Künftig werde es gegen Ende der Saison unabhängig vom Schlussverkauf erhebliche Rabatte geben, ist sich der Verbraucherschützer sicher. Schlussverkauf hin oder her - der Preisvergleich wird den Kunden nicht erspart bleiben. "Ein hoher Rabatt allein sagt erst einmal gar nichts", warnt Stuhr. "Was zählt, ist der Endpreis." Oft seien im Schlussverkauf die gleichen Waren immer noch teurer als schon zuvor bei der Konkurrenz. Das Produkt selbst ist dabei nur ein Baustein, sagt Pellengahr. Wenn ein Fachhändler eine Waschmaschine nicht nur verkauft, sondern auch noch anliefert, anschließt, den Kunden in puncto Waschmittel und Härtegrade berät und dazu noch bei Problemen erreichbar ist, sei das mehr wert als ein paar Euro Preisvorteil beim Discounter, ist sich der Handelsvertreter sicher. Auch ohne die Institution Schlussverkauf wird nach Überzeugung des Verbraucherschützers Stuhr jedenfalls ein Prinzip gültig bleiben: "Wer billig einkaufen will, muss sich mit Preisen und Leistungen beschäftigen - und das kann aufwändig sein."

Beck zweifelt an Zuwanderungs-Einigung

Grünen-Politiker sieht jüngste Gespräche sehr skeptischBeck zweifelt an Zuwanderungs-Einigung

Hamburg (rpo). Baldige Aussichten auf eine Einigung im Zuwanderungsstreit schwinden. Der Grünen-Politiker Volker Beck beurteilte die Lage skeptisch. Zwischen Bundesregierung und Union klaffe eine große Vorstellungs-Lücke.Die jüngsten Gespräche der Arbeitsgruppe des Vermittlungsausschusses über ein neues Zuwanderungsgesetz seien äußerst schwierig gewesen, sagte er am Samstag im Hörfunksender NDR Info. Einige Teilnehmer seien am Freitag zwischenzeitlich kurz davor gewesen, die Beratungen abzubrechen. Beck sagte, Bundesregierung und Union seien bei den "großen Themen Arbeitsmigration, Integration und humanitären Flüchtlingsschutz weit auseinander. Und da haben wir uns gestern auch nicht annähern können." Der vereinbarte nächste Verhandlungstermin am 27. Februar werde nicht ausreichen, um sich zu einigen. Ohne eine kleinere Gesprächsrunde im Vorfeld werde es keine Annäherung geben. Für ein solches Treffen stehe aber eine Zusage der Union noch aus. Der Grünen-Politiker versicherte, Rot-Grün sei durchaus zu Kompromissen bereit. Letztlich müsse das Gesetz aber einen Fortschritt gegenüber der bisherigen Zuwanderungsregelung darstellen.

Schily will Pensionsfonds für Beamte schaffen

Gesetzentwurf zur "Versorgungsrücklage des Bundes"Schily will Pensionsfonds für Beamte schaffen

Hamburg (rpo). Die Beamtenversorgung will Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) offenbar grundlegend umbauen. Für neue Bundesbeamte soll der Staat in einen Pensionsfond einzahlen. Der Gesetzentwurf zur "Versorgungsrücklage des Bundes" werde bereits erarbeitet.Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" am Samstag vorab unter Berufung auf einen Gesetzentwurf von Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) schrieb, solle der Staat nach den Vorstellungen des Ministers für jeden neuen Bundesbeamten von 2005 an mindestens 20 Prozent des Verdienstes in einen eigenen Pensionsfonds einzahlen. Der Beitrag soll zusätzlich zum Gehalt fließen, berichtete das Magazin. Der Gesetzentwurf zur "Versorgungsrücklage des Bundes" werde derzeit erarbeitet. Mit dem Geld wolle der Staat einen Kapitalstock aufbauen, aus dem später ein wachsender Teil der Pensionslasten finanziert werden soll. Die Bundesbank werde das Vermögen verwalten. Angelegt würden die Mittel vor allem in in- und ausländischen Staatspapieren sowie zu höchstens 30 Prozent in Aktien. Derzeit sammle der Bund nur geringe Rücklagen für die Altersversorgung seiner Staatsdiener an. Der Löwenanteil werde aus dem laufenden Haushalt finanziert. Künftig sollen die Pensionen vollständig durch Kapital gedeckt sein. Dadurch würden die "Personalkosten jeweils von der Generation getragen, die auch die Leistungen in Anspruch nehmen wird", zitierte das Magazin den Minister von einer Tagung in Bad Kissingen in der vergangenen Woche.

Düsseldorf feiert wieder rund um die "boot"

Eröffnung der weltgrößten Branchenmesse am SamstagDüsseldorf feiert wieder rund um die "boot"

Düsseldorf (rpo). Die weltgrößte Branchenmesse "boot" ist am Samstag in Düsseldorf eröffnet worden. In 17 Messehallen lassen sich bis zum 25. Januar die neuesten technischen Errungenschaften und Trends in Sachen Yachten, Surfen, Tauchen erkunden.Bis 25. Januar zeigen 1650 Aussteller aus 50 Ländern in 17 Messehallen Boote, Yachten und Zubehör. Erwartet werden rund 300 000 Besucher. Insgesamt sind rund 1800 Boote zu sehen - die längste Yacht misst 33 Meter. Größter ausländischer Aussteller sind die Niederlande mit 158 vertretenen Werften, Ausrüstern und Dienstleistern. Außerdem sind Surfen, Tauchsport und Fischerei Themen bei der "boot". Geöffnet ist die Messe täglich von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr. Eine Tageskarte kostet für einen Erwachsenen zwölf Euro (montags bis freitags ab 15.00 Uhr: acht Euro); Schüler und Studenten zahlen ebenfalls acht Euro, und Kinder von sechs bis zwölf Jahren zahlen sechs Euro.

Sozialverband fordert Vertrauensschutz bei Altverträgen

VdK-Präsident ruft Betroffene zu Widerspruch aufSozialverband fordert Vertrauensschutz bei Altverträgen

Chemnitz (rpo). Sie pochen auf den Vertrauensschutz und fordern eine Änderung der Gesundheitsreform: Der Sozialverband VdK hat die Bundesregierung aufgefordert, bei der Anrechnung von Krankenkassenbeiträgen für Einmalauszahlungen von Renten aus Pensionskassen und Direktversicherungen die Altverträge nicht zu berücksichtigen. In diesem Falle müsse der Vertrauensschutz gelten, der grundgesetzlich garantiert sei, sagte VdK-Präsident Walter Hirrlinger der Chemnitzer "Freien Presse" (Samstagausgabe). Hirrlinger forderte die Betroffenen auf, Widerspruch einzulegen, um damit den Druck auf Rot-Grün zu erhöhen. Die Bundesregierung dürfe um eine Änderung der Gesundheitsreform in diesem Punkt nicht herumkommen. Ansonsten gebe es kaum noch Interesse, eine solche gemeinsame Altersvorsorge von Arbeitgebern und Arbeitnehmer fortzuführen. Die Beschäftigten hätten die Verträge für ihre Alterssicherung unter anderen Voraussetzungen abgeschlossen. Der Sozialverband VdK erwäge zugleich eine Klage in Karlsruhe. Besonders skandalös wirkt sich nach Einschätzung von Hirrlinger die neue gesetzliche Regelung bei einer Gehaltsumwandlung aus. In diesem Fall seien bereits monatliche Sozialbeiträge entrichtet worden. Nach der neuen gesetzlichen Regelung würden die Arbeitnehmer gezwungen, zum zweiten Mal auf ihre Altersvorsorge Krankenkassenbeiträge zu bezahlen. Das sei ein weiterer Verstoß in der Gesundheitsreform gegen die Verfassung. Wer der Aufforderung von Rot-Grün folge, für sein Alter vorzusorgen, "wird nun dafür bestraft", betonte Hirrlinger.

Zwei weitere Sars-Fälle schocken China

Bisher keine weiteren Ansteckungen befürchtetZwei weitere Sars-Fälle schocken China

In der südchinesischen Provinz Guangdong sind zwei weitere Fälle der Lungenkrankheit Sars bestätigt worden. Damit steigt die Zahl der seit der ersten Krankheitswelle neu entdeckten Infizierungen auf drei.

Struck weist Kompetenz-Überschreitung zurück

Grundsatzdebatte im Bundestag über Bundeswehrumbau steht anStruck weist Kompetenz-Überschreitung zurück

Osnabrück (rpo). Die Planung für der Umbau der Bundeswehr gehöre zu seinen Kompetenzen, stellte der Verteidigungsminister Peter Struck klar. Der SPD-Politiker wies die Kritik aus der Opposition entschieden zurück.In einem Interview der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstagausgabe) sagte Struck, es sei ein formaler Vorwurf, dass er mit einer so tief greifenden Reform die Zuständigkeit des Bundestags missachte. "Es ist im Parlament unstrittig, dass die Bundeswehr eine Armee im Einsatz geworden ist und nicht in erster Priorität unsere Grenzen verteidigen soll", erklärte Struck. Wenn man Terrorismus in Afghanistan bekämpfe, diene das auch der Landesverteidigung. "Gleichwohl bin ich dafür, im Bundestag bald eine Grundsatzdebatte über den Umbau der Bundeswehr zu führen", sagte der SPD-Politiker. Struck räumte ein, dass das Verteidigungsministerium auch in seiner Verantwortung Beraterverträge ohne Ausschreibung abgeschlossen hat. "Aber nachdem mir das bekannt geworden ist, habe ich Ende letzten Jahres die Geschäftsordnung des Ministeriums so geändert, dass die Vergabe jetzt strikt geregelt ist", versicherte Struck. Die Entscheidung seiner Vorgänger für die Unterstützung durch Beraterfirmen nahm er in Schutz: "Wer ein Unternehmen wie die Bundeswehr mit 400.000 Leuten effizienter gestalten will und 18 Milliarden Euro zur Steigerung der Leistungsfähigkeit von den Personal- und Betriebskosten in die Investitionen umschichten will, braucht Beratung von außen."

Friesinger mischt die Eis-Sprinter auf

Sprint-WM im EisschnelllaufFriesinger mischt die Eis-Sprinter auf

Nagano (rpo). Eisschnelllauf-Star Anni Friesinger hat am ersten Tag der Sprint-WM in Nagano mit einer Bestmarke über 1000 Meter ihre Medaillenambitionen untermauert.Am ersten Tag lief die Eisschnelllauf-Olympiasiegerin aus Inzell mit der besten Zeit über 1000 m auf Rang zwei der Gesamtwertung hinter der niederländischen Titelfavoritin Marianne Timmer. Der Rückstand der 27-jährigen Deutschen vor den ausstehenden zweiten Rennen des Vierkampfs über 500 und 1000 m beträgt 21 Hundertstelsekunden. Dritte ist die Chinesin Manli Wang vor Jennifer Rodriguez aus den USA. "Das ist der reine Wahnsinn. Damit haben wir nicht geplant", sagte Anni Friesinger freudestrahlend nach ihrem Streckensieg, dem Platz elf über 500 m vorausgegangen war: "Jetzt will ich den Stockerl-Platz natürlich halten." Die Powerfrau aus Bayern hatte am vergangenen Wochenende mit Gold bei der Allround-EM in Heerenveen ihre Jagd nach dem Medaillen-Weltrekord eröffnet. Den würde Friesinger aufstellen, wenn sie nach Nagano auch Anfang Februar in Hamar bei der Allround-WM sowie Mitte März bei den Einzelstrecken-Weltmeisterschaften in Seoul Edelmetall gewänne. Das schaffte bislang noch keine Eisschnellläuferin. Die Berliner Titelverteidigerin Monique Garbrecht-Enfeldt spielt in Japan nach gerade ausgestandenen Knieproblemen als Siebte nach dem ersten Tag bei der Medaillenvergabe keine Rolle. "Die 500 m gehen schon ganz gut, über 1000 m fehlt mir noch einiges", sagte die fünfmalige Sprint-Vierkampfweltmeisterin, die ihren 35. Geburtstag im Dezember während eines vierwöchigen Reha-Aufenthalts in der Klinik erlebt hatte. "Ich muss auf dem Teppich bleiben", meinte Garbrecht-Enfeldt: "Es wäre vermessen zu glauben, ich laufe gleich beim Einstand vorne mit und hole eine Medaille." Bis zur WM in Seoul will die 500-m-Olympiazweite, die in der vergangenen Saison 17 von 22 Weltcuprennen über 500 und 1000 m gewonnen hatte, wieder in Topform sein. Anni überragendAnni Friesinger überragte am ersten Tag von Nagano über 1000 m. Die Überraschungsweltmeisterin von Berlin über diese Distanz verwies in 1:16,70 Minuten ihre härtesten Konkurrentinnen in der Gesamtwertung auf die weiteren Plätze: Jennifer Rodriguez aus den USA (1:17,02), die 32 Hundertstelsekunden mehr benötigte, und die weitere 17 Hundertstel zurückliegende Marianne Timmer (1:17,19). Zum Auftakt über 500 m hatte Garbrecht in 39,04 Sekunden nur knapp hinter den drei Erstplatzierten Sayuri Osuga (Japan/38,79), Wang (38,85) und Timmer (38,94) den vierten Rang belegt. 1500-m-Olympiasiegerin Friesinger, die auf der ungünstigeren Außenbahn starten musste, hielt als Elfte in 39,39 Sekunden den Abstand zu den vorderen Plätzen in Grenzen. Bei den Männern bahnt sich ein Wimpernschlag-Finale an. Der letztjährige WM-Dritte und derzeit im 1000-m-Weltcup führende Erben Wennemars aus den Niederlanden hat nach dem ersten Tag lediglich zwei Hundertstelsekunden Vorsprung auf Titelverteidiger Jeremy Wotherspoon. Dessen kanadischer Landsmann Mike Ireland, Weltmeister von 2001, liegt als Dritter (23 Hundertstel zurück) ebenfalls noch aussichtsreich im Rennen. Die deutschen Starter Christian Breuer (Grefrath/26.) und Andreas Behr (Erfurt/31.) liegen wie erwartet aussichtslos zurück.

Finanzamt erbt Möllemann Geld

Nachlass des Politikers soll Steuerschuld deckenFinanzamt erbt Möllemann Geld

München/Münster (rpo). Der Nachlass des früheren FDP-Politikers Jürgen W. Möllemann geht angeblich komplett an das Finanzamt Münster. Der Fiskus kann sich offenbar auf einen Betrag von drei Millionen Euro freuen. Zu diesem Ergebnis kommt nach einem am Samstag verbreiteten Vorabbericht des Münchner Nachrichtenmagazin "Focus" Nachlassverwalter Michael Mönig. Der Rechtsanwalt, den das Amtsgericht Münster im August zum Nachlassverwalter bestellt hatte, schickte vor wenigen Tagen seinen Bericht ans Gericht. Das Finanzamt treibt aus dem Nachlass Möllemanns Steuerschuld im Zusammenhang mit dessen Konto bei der Luxemburger Bank BNP Paribas ein. Nach "Focus"-Informationen gingen dort zwischen 1993 und 2000 etwa 8,9 Millionen Mark (rund 4,5 Millionen Euro) ein. Das Geld stammt überwiegend von Möllemanns Geschäftspartner, dem Unternehmer Rolf Wegener. Das Finanzamt deklariert das Vermögen als unversteuerte Einnahmen und verlangt dafür aus dem Nachlass knapp drei Millionen Euro. Für die FDP bleibt dem Bericht zufolge von dem Erbe nichts übrig. Der Partei drohen wegen Möllemanns Verstößen gegen das Parteispenden-Gesetz Strafgelder in Millionenhöhe. Die Witwe, Carola Möllemann-Appelhoff, braucht laut "Focus" finanzielle Forderungen der Partei nicht zu fürchten, weil der Nachlass ihres Mannes von ihrem Vermögen getrennt wurde. "Damit muss sie für die Schulden ihres Mannes nicht persönlich haften", sagte Nachlassverwalter Mönig.

Flugschreiber von Unglücksmaschine gefunden

Zur Untersuchung nach KairoFlugschreiber von Unglücksmaschine gefunden

Scharm el Scheich (rpo). Knapp 14 Tage nach dem verheerenden Absturz der ägyptischen Chartermaschine im Roten Meer ist nun der Flugschreiber gefunden worden. Die Ermittler erhoffen sich Aufschluss über die Unglücksursache.Ein ferngesteuertes französisches U-Boot barg den Flugschreiber aus der Tiefe, wie der Chef des ägyptischen Bergungsteams am Samstag mitteilte. Nach Angaben der französischen Regierung wurde auch die zweite Black Box geortet. Beim dem Absturz waren am 3. Januar alle 148 Menschen an Bord ums Leben gekommen, 134 der Opfer waren französische Touristen. Bei der ersten Black Box, die am Freitag in gutem Zustand geborgen worden sei, handele es sich um den Flugschreiber mit den technischen Daten, berichtete Teamleiter Schaker Kilada. Das Gerät werde nun zur Auswertung nach Kairo gebracht. Das Büro des französischen Premierministers Jean-Pierre Raffarin teilte in Paris mit, auch die zweite Black Box - demnach der Stimmrekorder - sei im Roten Meer geortet worden. Die Boeing 737 der Fluggesellschaft Flash Airlines war kurz nach ihrem Start in Scharm el Scheich von den Radarschirmen verschwunden und 15 Kilometer südlich der Stadt ins Rote Meer gestürzt. Die Behörden haben einen Anschlag ausgeschlossen und gehen von technischen Problemen als Absturzursache aus.

USA wollen UN im Irak einbinden

Bremer bekundet GesprächsbereitschaftUSA wollen UN im Irak einbinden

Washington (rpo). Im Streit um die Bedingungen der Machtübergabe an eine irakische Regierung tut sich was. Die USA suchen offenbar die Unterstützung der Vereinten Nationen. Die UN hätten umfangreiche Kompetenz bei der Organisation von Wahlen, erklärte Zivilverwalter Paul Bremer nach Gesprächen im Weißen Haus. Zwar sei die von schiitischen Politikern geforderten Parlamentswahl vor der geplanten Einsetzung einer irakischen Übergangsregierung am 1. Juli nicht machbar. Es werde aber über Teilwahlen und Versammlungen als Kompromiss nachgedacht. Der einflussreichste schiitische Führer in Irak lehnt die Einsetzung einer nicht direkt gewählten Übergangsregierung ab und droht mit deren Boykott durch die schiitische Bevölkerungsmehrheit. Bremer erklärte nach einem Treffen mit Präsident George W. Bush, der Nationalen Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice und Außenminister Colin Powell, eine Wahl würde die geplante Machtübergabe verzögern. "Die Iraker sind bestrebt, ihre Souveränität zurückzuerhalten, und uns liegt nichts daran, unsere Besatzungszeit zu verlängern", sagte Bremer. Das Weiße Haus hatte zuvor bereits zugesagt, Änderungs- und Verbesserungsvorschläge für die Machtübergabe zu prüfen. Die US-Regierung halte aber am grundsätzlichen Rahmen der Vereinbarung fest, die eine über Regionalausschüsse ernannte und eingesetzte Übergangsregierung zum 1. Juli vorsieht, sagte Sprecher Scott McClellan. Regierungsvertreter erklärten, Washington prüfe Möglichkeiten, die irakischen Wähler stärker einzubinden. Gemeinsam mit einer Delegation des irakischen Regierungsrats wurde Bremer am Montag zu Gesprächen mit UN-Generalsekretär Kofi Annan in New York erwartet. Bislang hatte Washington sich bemüht, eine Beteiligung der UN in Irak so weit wie möglich zu unterbinden. Bremer betonte außerdem, er werde sich am 1. Juli in sein Privatleben zurückziehen.

Schlimme Jobflaute im Gastronomiegewerbe

20.000 Vollzeit-Arbeitsplätze abgebautSchlimme Jobflaute im Gastronomiegewerbe

Hamburg (rpo). Das Hotel- und Gaststättengewerbe ist immer ein guter Indikator für die wirtschaftliche Lage. Die neuesten in den Medien gehandelten Zahlen sind erschreckend. Demnach sind im vergangenen Jahr nach "Bild"-Informationen 20.000 Vollzeit-Arbeitsplätze abgebaut worden. Grund für den Jobabbau sei der erneut starke Umsatzrückgang in der Branche gewesen, berichtete die Zeitung (Samstagausgabe) unter Berufung auf Schätzungen des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes. Für 2004 sei keine Besserung in Sicht: Bis zum Jahresende drohe die Streichung von weiteren 15.000 Stellen. Der Verband macht dem Bericht zufolge in erster Linie die Bundesregierung für den Abbau verantwortlich. Die umstrittene Reformpolitik verunsichere die Bevölkerung und sorge dafür, dass Menschen seltener in Restaurants und Kneipen gingen.

Wasser-Stand relativ hoch

Grundwasser-KommissionWasser-Stand relativ hoch

Die Grundwasser-Situation und die aktuellen Spendenergebnisse zur Pumpaktion waren die Themen während der nichtöffentlichen Sitzung der städtischen Grundwasser-Kommission am Donnerstag Abend. Gegenüber dem Vorjahr 2003 seien die Grundwasser-Stände als günstig zu betrachten, teilte Dr. Theo Verjans der Kommission mit.