Alle Artikel vom 12. Januar 2004
NASA veröffentlicht Panorama-Foto vom Mars
NASA veröffentlicht Panorama-Foto vom Mars

"Spirit" wird für Erkundungstour vorbereitetNASA veröffentlicht Panorama-Foto vom Mars

Pasadena/USA (rpo). Die amerikanische Weltraumbehörde NASA hat das erste Panorama-Foto vom Mars veröffentlicht. Ein Forscherteam hat das 360-Grad-Bild aus 225 Farbfotos zusammengesetzt. Die Bilder hatte die Mars-Sonde "Spirit" von seinem Landeplatz auf dem Mars aufgenommen."Das gesamte Panorama ist vor uns. Das ist eine großartige Eröffnung für die nächste Phase unserer Mission", sagte Michael Malin, ein Mitglied des Forscherteams. Als nächstes soll sich ein ferngesteuerter Geländewagen von der Größe eines Golfwagens von der Sonde lösen und die nähere Umgebung erkunden. Dafür muss noch ein letztes Versorgungskabel durchtrennt werden, damit sich der Rover selbstständig machen kann, wie es in Pasadena hieß. Der Befehl dazu solle voraussichtlich bis Dienstag zum Mars gesendet werden. Die erste Expedition wurde mehr als eine Woche nach der Landung der "Spirit" leicht auf Mittwoch oder Donnerstag verschoben. Der Status des Rovers sei "verflixt perfekt", sagte Mission-Manager Arthur Amador: Die Position für den ersten Ausflug sei schön flach, die Kommunikation funktioniere, und die Sonde habe genügend Stromversorgung zur Erledigung ihrer Aufgaben. Allerdings ist die für die Ausfahrt des Rovers vorgesehene Rampe blockiert. Der Mars-Geländewagen soll daher über eine Ersatzrampe die Basisstation verlassen. Der kleine Roboter muss deshalb erst einmal in den nächsten Tagen in drei Phasen um 120 Grad nach rechts gedreht werden. Wenn der Rover auf den Mars gerollt ist, soll er dort zunächst einen oder zwei Tage lang parken. In dieser Zeit wollen die NASA-Wissenschaftler Näheres über die chemischen und mineralogischen Verhältnisse der betreffenden Mars-Region in Erfahrung bringen. Mit seinem Roboterarm soll "Spirit" Bodenproben entnehmen. Ursprünglich hätte die Sonde bereits am Wochenende den Landungskrater verlassen und zu ihrer Erkundungsfahrt über die Mars-Oberfläche aufbrechen sollen, um unter anderem nach Hinweisen auf Wasser zu suchen. "Spirit" hat bereits Fotos von der Mars-Oberfläche zur Erde gesendet und über Infrarot Messungen von Temperatur und Zusammensetzung des umliegenden Gesteins vorgenommen. Zu dem 820 Millionen Dollar teuren Projekt der NASA gehört auch die baugleiche Schwestersonde "Opportunity", die am 24. Januar auf dem Mars landen soll. Weiter kein Signal von "Beagle 2"Die Mars-Sonde "Beagle 2" der europäischen Raumfahrtbehörde ESA schweigt hingegen weiter. In der Nacht zum Montag scheiterte ein weiterer Versuch, vom Mutterschiff "Mars Express" aus Kontakt mit dem Landeroboter aufzunehmen, wie britische Forscher mitteilten. Der leitende Wissenschaftler Colin Pillinger erklärte, ein weiterer Versuch werde am 22. Januar unternommen. "Beagle 2" war am 19. Dezember von "Mars Express" abgetrennt worden und sollte sieben Tage später auf der Oberfläche des Roten Planeten landen. Seither sind alle Versuche gescheitert, über die US-Raumsonde "Odyssey", das britische Radioteleskop Jodrell Bank oder "Mars Express" mit dem Landeroboter Kontakt aufzunehmen. "Mars Express" soll ein Mars-Jahr lang - das entspricht zwei Jahren auf der Erde - den Roten Planeten umkreisen und per Radar nach Hinweisen auf Wasser suchen.

Auch Sauber präsentiert neuen Flitzer
Auch Sauber präsentiert neuen Flitzer

Motor kommt wieder von FerrariAuch Sauber präsentiert neuen Flitzer

Salzburg (rpo). Als zweites Team nach BMW-Williams hat der Schweizer Rennstall Sauber seinen Flitzer für die neue Formel 1-Saison präsentiert. 1000 Gäste waren zu der großen Show geladen.Der C23 ist eine Weiterentwicklung des C22, wird wie seine Vorgänger von einem Ferrari-Motor angetrieben, ist aber kompakter und leichter. "Ich hoffe, er ist deshalb auch schneller", sagte Teamchef Peter Sauber bei der Vorstellung in einem Hangar auf dem Flughafen Salzburg. Die ersten Testfahrten der neuen Piloten Giancarlo Fisichella (Italien) und Felipe Massa (Brasilien) erfolgen bereits am Mittwoch in Valencia. Für die am 7. März in Melbourne beginnende WM-Saison hat sich das eidgenössische Team viel vorgenommen. "Unser Ziel für 2004 ist ganz klar eine Leistungssteigerung. Inwieweit wir das schaffen, hängt davon ab, wie schnell wir die Ergebnisse der Arbeit im neuen Windkanal auf die Rennstrecke umsetzen können", meinte Sauber, der sich aber nicht auf einen Platz in der Konstrukteurs-Wertung festlegen wollte. 2003 hatte der Rennstall unter anderem dank der Hilfe von Frentzen und Heidfeld mit 19 Punkten Rang sechs belegt. Die beiden deutschen Piloten erhielten am Ende der Saison allerdings keinen neuen Vertrag und mussten Fisichella sowie dem bisherigen Ferrari-Testfahrer Massa Platz machen. Ein großes Plus im Vergleich zur WM-Saison 2003 dürfte für Sauber der im Dezember eingeweihte, mehrere zehntausend Euro teure Windkanal sein. "Die ersten neuen aerodynamischen Komponenten, die in der eigenen Anlage getestet wurden, dürfen wir im April in Imola beim Großen Preis von San Marino erwarten", sagte Saubers Technischer Direktor Willi Rampf. Die Präsentation erfolgte in Salzburg, da der Sauber-Hauptsponsor dort beheimatet ist.

Siedlungsprojekt mit gut 13 Hektar verplant

Bürgerbeteiligung zum B-Plan 276 Strümper BuschSiedlungsprojekt mit gut 13 Hektar verplant

Wohl eher unbemerkt von weiten Teilen der Bevölkerung - schließlich endeten gerade erst die Weihnachtsferien - läuft derzeit die Bürgerbeteiligung zum größten städtebaulichen Projekt der Stadt seit Jahren: Dem Bebauungsplan Nr. 276, der für den nordöstlichen Teil des Neubaugebietes Strümper Busch gelten soll. Auf 8.210.000 Euro beziffert die Stadt Meerbusch die Gesamtkosten des Vorhabens.

"No Name" - aber trotzdem langlebige Qualität

"No Name" erscheint seit 20 Jahren"No Name" - aber trotzdem langlebige Qualität

Der Umzug der achten Klassen nach Gustorf, Ausflüge und Projekte der einzelnen Klassen, die Vorstellung des neuen Fördervereins, besonders gelungene Aufsätze oder Gedanken zu politischen Themen wie dem Irak-Krieg - dies sind nur einige der Themen, die in der aktuellen Ausgabe der Hans-Sachs-Schülerzeitung zu finden sind.

"Gemeindespitze übt sich in Hinhaltetaktik"

Lange Lösung Fliederweg weiter unter Beschuss"Gemeindespitze übt sich in Hinhaltetaktik"

Als längst überfällige Maßnahme begrüßt die Interessengemeinschaft (IG) Fliederweg die Ankündigung des örtlichen Rechnungsprüfungsamtes, die Finanzen der Gemeinde einer genauen Betrachtung unterziehen zu wollen. In das Verfahren wird auch der Rhein-Kreis Neuss mit eingebunden sein.

Peter Metzemacher als Präsident bestätigt

Bürgerschützenverein Eckum wählte VorstandPeter Metzemacher als Präsident bestätigt

Peter Metzemacher bleibt auch in den kommenden vier Jahren Präsident des Bürgerschützenvereins (BSV) Eckum. Bei einer Mitgliederversammlung im Vereinslokal "Zur Post" bestätigten jetzt mehr als 80 anwesende Aktive den seit 1999 amtierenden Vorsitzenden einstimmig.

Publikumsrenner und festliche Chorsätze

Publikumsrenner wie "Laudate Dominum" von MozartPublikumsrenner und festliche Chorsätze

"Das Filetstück der kirchenmusikalischen Aktivitäten, das jährliche Neujahrskonzert," so der Pastor in seiner Begrüßungsansprache, begann schon mehr als fünf Minuten vor der angegebenen Uhrzeit. Die St. Andreas-Kirche in Norf war zu diesem Zeitpunkt schon so überfüllt, dass sich das Warten nicht mehr gelohnt hätte.

Gerhard de Buhrs "Versuch der Ablenkung"

Kantoren reagieren mit Offenem Brief auf EntlassungGerhard de Buhrs "Versuch der Ablenkung"

Mit einem Offenen Brief an das Presbyterium der Reformationskirchengemeinde reagieren die evangelischen Kantoren Michael Voigt (Christuskirche), Hanna Wolf-Bohlen (Norf-Nievenheim) und der nebenamtliche Kirchenmusiker und Musikprofessor Klaus Börner auf die geplante Kündigung des Kantors Gerard de Buhr.

Fataler Griff zur Heizung

"Brummi-Fahrer" verletztFataler Griff zur Heizung

Grober Leichtsinn war Schuld an einem Unfall und drei Kilometer langem Stau am Montag auf der Autobahn 40. Nach vorläufigen Ermittlungen der Autobahnpolizei fuhr ein 63 Jahre alter Neusser mit seinem 7,5 Tonnen schweren Lastwagen die A 40 in Richtung Duisburg.

Erst Worte, dann Schläge

Sechzehnjähriger überfallenErst Worte, dann Schläge

Ein 16 Jahre alter Neusser ist in der Nacht zum Sonntag auf dem Konrad-Adenauer-Ring Opfer zweier Räuber geworden. Der Jugendliche war zu Fuß auf dem Heimweg, an der Ecke Konrad-Adenauer-Ring/Steinhausstraße kamen ihm zwei fremde Männer entgegen. Die beiden sprachen ihn an, begleiteten den Jugendlichen und unterhielten sich mit ihm.

Technik für die Ewigkeit

Ein mit Wasser betriebener Aufzug soll erhalten bleibenTechnik für die Ewigkeit

Neuss hat was. Zum Beispiel einen mit Wasser betriebenen Aufzug. Er ist nach Expertenangaben der letzte seiner Art in Deutschland, und trotzdem taucht er in keinem Neuss-Prospekt auf, wird nirgendwo mit dieser "Attraktion" geworben. Vielleicht aus gutem Grund. Denn der Aufzug (Baujahr 1957) versieht seinen Dienst im Leichenhaus auf dem Hauptfriedhof. Einzig in der Bundesrepublik ist der mit Wasserdruck betriebene Aufzug auf dem Friedhof. Ein Stück Technikgeschichte. Und das soll uralt werden können.

Dreikönigen-Lauf Gradmesser für Formkurve

Schweres Geläuf als Vorbereitung auf die StraßensaisonDreikönigen-Lauf Gradmesser für Formkurve

Ein Blick auf das Geläuf ließ erahnen: Der Dreikönigen-Crosslauf 2004 war ein echter Härtetest für Mensch und Boden. Die durch lang anhaltende Regenfälle vollkommen aufgeweichten Pferdekoppeln, trennten die Spreu vom Weizen. Turnschuh-Träger und unerfahrene Läufer kämpften mit den Unwegsamkeiten der anspruchsvollen Strecke, häufig mit rutschigem Ausgang. Die beiden Dormagener Matthias Rück (Startnummer 970) und Sarangan Sundaralingam (ganz rechts) waren am Start bereits in der Spitzengruppe vertreten. Zum Sieg reichte es in der Endabrechnung aber nicht. NGZ-Foto: M. Reuter

VSC und TSV-Damen bezwangen Spitzenreiter

Volleyball: Nur das Herrenteam der DJK Rheinkraft patzteVSC und TSV-Damen bezwangen Spitzenreiter

Während die Regionalliga-Volleyballer des TSV Bayer Dormagen, durch ihren 3:0-Erfolg gegen das Schlusslicht aus Wattenscheid die Hinrunde mit dem erwarteten Pflichtsieg beendeten, gab es in der Oberliga gleich zwei faustdicke Überraschungen. Denn sowohl die Herren des VSC Grevenbroich als auch die Dormagener Damen setzten sich überraschend gegen die Tabellenführer durch und brachten ihnen damit die ersten Saisonniederlagen ein.

Christoph will in den Kreistag

Kandidatenwahl am 24. AprilChristoph will in den Kreistag

Lars Christoph, Kreisvorsitzender der Jungen Union (JU), wird als Spitzenkandidat der CDU-Nachwuchsorganisation in die Kommunalwahl ziehen. Schon jetzt zeichnet es sich ab, dass er den Wahlkreis von Matthias Küppers in Büttgen, Vorst und Driesch übernehmen kann. Vorsitzender Lars Christoph (l.) und Geschäftsführer Mike Kunze erwarten ein arbeitsreiches Jahr für die Junge Union. NGZ-Foto: H. Jazyk

Guter Nachbar - statt ferner Freund

Deutsch-niederländische Zusammenarbeit vereinbartGuter Nachbar - statt ferner Freund

Beim Treffen des Düsseldorfer Regierungspräsidenten Jürgen Büssow mit der Bürgermeisterin der Stadt Nimwegen, Dr. G. ter Horst und der Bürgermeisterin der Stadt Arnheim, P.C. Krikke in der Bezirksregierung Düsseldorf wurde eine engere grenzüberschreitende Kooperation vereinbart.

Malerin, die für alle Farben offen ist

Wieder Kunstausstellung in Niederrhein-KlinikMalerin, die für alle Farben offen ist

Als 40-Jährige begann Brigitte Müller-Fiethen im Jahre 1984, sich mit Papiergestaltung zu beschäftigen. Später wandte sie sich der Malerei zu. Bei den meisten der 58 Bilder, die noch bis zum 16. Februar in der Niederrhein-Klinik zu sehen sind, erkennt der Betrachter noch Relikte aus der Zeit der Papiergestaltung: Da sind feinädrige Papierstrukturen als Malgrund auszumachen. Sie präsentiert bis zum 16. Februar in der Niederrhein-Klinik ihre Werke: Brigitte Müller-Fiethen. NGZ-Foto: L. Berns

Erstmals eine Feuerwehr-Frau im Vorstand

Jahreshauptversammlung des Löschzuges BüttgenErstmals eine Feuerwehr-Frau im Vorstand

Da freute sich Stadtbrandinspektor Herbert Palmen: Auf der Jahreshauptversammlung des Löschzuges Büttgen im Gerätehaus wurde jetzt mit Saskia Haamann erstmals eine Feuerwehrfrau in den Vorstand gewählt. Auch sonst gab es Erfreuliches zu berichten Dr. Achim Stöckmann beispielsweise schwärmte als Jugendwart: "Nie waren wir größer, nie haben wir mehr unternommen, mehr Stunden geleistet."

Den Vater niedergeschlagen?

Drama um eine Vorster Familie vor dem AmtsgerichtDen Vater niedergeschlagen?

Vor dem Neusser Amtsgericht kam es am Montag, unter dem Vorsitz von Richter Heiner Cöllen, zu einer ausgesprochen turbulenten Verhandlung wegen Kindesentziehung. Sich widersprechende Aussagen, geschworene Eide und ein Ordnungsgeld lieferten Stoff, nach dem sich die Fernsehrichter sehnen.

Musik aus den Achtzigern

Fete im Düsseldorfer ZakkMusik aus den Achtzigern

Kommenden Freitag, 16. Januar, beginnt im Düsseldorfer Zakk an der Fichtenstraße um 21 Uhr eine "Back to the 80s"-Party. Die DJs Elmar und VDE legen die größten Hits von U 2 bis A-Ha auf. Der Eintritt kostet sechs Euro.

"Oft kamen wir uns vor wie in der Muppets-Show"

"Who's that girl" on tour in England"Oft kamen wir uns vor wie in der Muppets-Show"

Also eins ist klar: Vorgruppen will eigentlich keiner wirklich sehen. Und das sagt einer, der es wissen muss. Denn er ist nicht selten Teil einer solchen - Ralf Oehmichen, die eine Hälfte des Duos "Who's that girl". 40 Mal stand er mit seiner "Kollegin" Chris Schmitt auf den Bühnen, die in England die Welt bedeuten - als Vorgruppe der Altrocker "Status Quo", die auch nach 35 Jahren noch mühelos Säle und Arenen füllen können. Mikro, Gitarre und ab auf die Bühne: Ralf Oehmichen (l.) und Chris Schmitt tourten acht Wochen mit der Rocklegende Status Quo durch England.

Planlos-Konzert in der G.O.T.-Südstadt

Die Einnahmen kommen der Jugendeinrichtung zugutePlanlos-Konzert in der G.O.T.-Südstadt

Im Keller der G.O.T. in der Grevenbroicher Südstadt gibt die Gruppe "Planlos" am Freitag, 23. Januar, ab 19 Uhr ein Konzert. Dafür werden die Bandmitglieder keinen Pfennig nehmen. Die Einnahmen kommen der Jugendeinrichtung zugute.

Abschied von "guten Seelen" der Kirchenarbeit

Cilly Müsch und Walter Knuppertz im RuhestandAbschied von "guten Seelen" der Kirchenarbeit

Die katholische Pfarrgemeinde Gierath verabschiedete am Wochenende zwei ihrer guten Seelen. Küsterin Cilly Müsch und der stellvertretende Kirchenvorstandsvorsitzende Walter Knuppertz traten ihren wohlverdienten Ruhestand an. "Wir können nicht immer auf unserem Posten sitzen bleiben. Jetzt müssen die Jüngeren ran", begründen die beiden ihren Rückzug. Sie stünden dennoch zur Verfügung wenn es Probleme geben sollte.

Harte Arbeit mit Medaillen belohnt

Auszeichnungen für Malteser vom Rettungsdienst JüchenHarte Arbeit mit Medaillen belohnt

VorFür ihre selbstlosen Verdienste während der Flutwasserkatastrophe im vorletzten Jahr erhielten nun die ehrenamtlichen Helfer der Malteser aus Jüchen und Grevenbroich die Fluthelfermedaille der Bundesrepublik Deutschland und des Landes Brandenburg und Sachsen. Insgesamt 18 Malteser unterstützten zwei Wochen lang die Menschen vor Ort beim Kampf gegen die Elbeflut.spann

Grünes Licht für ADAC-Zentrum?

Fontänen-Anlagen hatten Planungen verzögertGrünes Licht für ADAC-Zentrum?

Das größte Europas soll es werden, das im Elsbachtal geplante Fahrsicherheitszentrum des ADAC. Doch bei den Planungen gab es zunächst einen großen Stau. Eigentlich sollte jetzt bereits mit dem Bau für das zehn Millionen Euro-Projekt am Fuße der Gustorfer Höhe begonnen worden sein. Doch noch rollt kein Baufahrzeug. Ein erster Blick auf die Pläne für das ADAC-Sicherheitszentrum im Elsbach-Tal: Ein Bauplan für das zehn Millionen-Euro-Projekt liegt jetzt der NGZ vor. Hier soll der Prototyp für eine neue Generation von Trainingsanlagen realisiert werden. Auf einer Fläche von rund 130.000 Quadratmetern ist ein Trainingszentrum mit verschiedenen Modulen geplant, etwa für das Fahren im Gelände, auf vereister oder nasser Straße. Gerade die computergesteuerten Wasserfontänen bereiteten den Planern Kopfzerbrechen und sorgten für Verzögerung. Jetzt soll im nächsten Monat der Bauantrag gestellt werden. NGZ-Foto: M. Reuter

Polizei sucht Lastwagen-Fahrer

Unfall auf A 46Polizei sucht Lastwagen-Fahrer

Noch ungeklärt ist aus Sicht der Polizei der Hergang eines Verkehrsunfalls am Montag kurz nach acht Uhr auf der Autobahn 46 Richtung Neuss. Zwischen der Autobahnraststätte Nievenheim und der Ausfahrt Kapellen war es zu einem Auffahrunfall mit vier Personenwagen und fünf Leichtverletzten gekommen.

Unermüdlicher Einsatz für Wohl der Gemeinde

Delhovener Horst-Peter Schenkel erhielt päpstlichen OrdenUnermüdlicher Einsatz für Wohl der Gemeinde

Menschen wie Horst-Peter Schenkel sind für das Funktionieren einer Pfarrgemeinde so unentbehrlich wie das sprichwörtliche Salz in der Suppe. Seit mehr als zwei Jahrzehnten schon engagiert sich Schenkel für "seine" Pfarre, die katholische Kirchengemeinde St. Josef in Delhoven. Horst-Peter Schenkel (l.) erhielt den Orden "Pro ecclesia". NGZ-Foto: H. Jazyk

Schießen für Rasenplatz

BenefizturnierSchießen für Rasenplatz

Schießen ist ihre gemeinsame Leidenschaft - ob auf Scheiben oder Tore. Jetzt solidarisiert sich die Schützenstadt Dormagen in einer einzigartigen Gemeinschaftsaktion mit den Fußballern des VdS Nievenheim. Alle zwölf Bruderschaften und Schützenvereine beteiligen sich an einem Benefizturnier zugunsten der Aktion "Sport schafft Platz".

Brandstiftung: Kindergarten zerstört

109 Kinder suchen eine neue BleibeBrandstiftung: Kindergarten zerstört

Helle Flammen schlagen aus dem Flachdach, drei bis vier Meter hoch. Es ist zwei Minuten nach 23 Uhr am Sonntagabend. Die Kindertagesstätte der katholischen Pfarre Heilige Familie an der Knechtstedener Straße in Horrem steht lichterloh in Flammen. Hermann Kienle, verdienter Mitarbeiter im Schulamt und Kirchenvorstand, sieht, wie die Feuerwehren eintreffen, vom Dach aus mit den Löscharbeiten beginnen. Ausgebrannt: der katholische Kindergarten in Horrem an der Knechtstedener Straße. Foto: privat

Prodi erhält Paket mit Jagdpatronen und Knallkörpern

Polizei: Sendung war ungefährlichProdi erhält Paket mit Jagdpatronen und Knallkörpern

Rom (rpo). EU-Kommissionspräsident Romano Prodi hat erneut ein Drohpäckchen erhalten. Erst vor rund zwei Wochen war bei ihm eine Briefbombe angekommen. Jetzt jedoch stufte die Polizei die Sendung als ungefährlich ein.In Prodis Haus in Bologna traf am Montag ein Päckchen mit gebrauchten Jagdpatronen und Knallkörpern ein, wie die italienische Nachrichtenagentur ANSA meldete. Die Sendung sei "nicht gefährlich" gewesen, teilte die Polizei mit. Den Angaben zufolge enthielt das von der Polizei geöffnete Paket auch ein aus einer Zeitung ausgeschnittenes Prodi-Foto sowie einen Drohbrief von einem oder mehreren Verfassern, die sich als sardische Anarchisten bezeichneten. Das Paket konnte laut Polizei die Sicherheitskontrollen der Post passieren, weil es keine gefährlichen Substanzen enthielt. Die an ihn gesandte Briefbombe hatte Prodi selbst geöffnet; er blieb aber unverletzt. Anschließend waren Brandsatz-Sendungen an den Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, den Chef der europäischen Polizeibehörde Europol, Jürgen Storbeck, und die EU-Ermittlungsbehörde Eurojust in Den Haag geschickt worden. Auch mehrere EU-Abgeordnete erhielten präparierte Briefsendungen. Sie wurden allesamt in Bologna aufgegeben. Fahnder vermuten italienische Anarchisten hinter den Aktionen.

Starker Euro belastet Börse

Infineon-Aktie unter DruckStarker Euro belastet Börse

Frankfurt/Main (rpo). Infineon ist einer der Verlierer des Börsentages am Montag gewesen. Weil die Mutter Siemens 150 Millionen Aktien verkaufte, geriet das Papier unter Druk. Der deutsche Aktienindex DAX verlor daraufhin.Der DAX verlor am Montag 0,5 Prozent und schloss im elektronischen Handel bei 3.996 Zählern. Größter Verlierer mit 6,4 Prozent war die Infineon-Aktie, nachdem der Siemenskonzern 150 Millionen Aktien der früheren Tochter verkaufte. Einen Verlust von 4,3 Prozent verzeichnete die Altana-Aktie; Deutsche Bank verloren 2,3 Prozent. Größte Gewinner im DAX waren Continental (plus 2,4 Prozent) und RWE (plus 1,6 Prozent). Der MDAX verlor 0,1 Prozent auf 4.580 Zähler und der TecDAX 0,5 Prozent auf 573 Punkte. Der Euro erreichte am Montag mit 1,2898 Dollar vorübergehend ein neues Allzeithoch. Die Gemeinschaftswährung verlor aber im Handelsverlauf an Stärke, nachdem EZB-Präsident Jean-Claude Trichet und die französische Regierung signalisiert hatten, dass der Euro-Höhenflug in Frankfurt und Paris Sorgenfalten hervorruft. Am frühen Nachmittag wurde der amtliche Referenzkurs des Euro bei 1,2828 Dollar festgestellt nach 1,2737 Dollar am Freitag. Der New Yorker Aktienmarkt eröffnete uneinheitlich. Der Dow-Jones-Index der 30 führenden Industriewerte notierte im frühen Handel praktisch unverändert bei 10.460 Punkten, der Index der Technologiebörse Nasdaq stieg um 0,2 Prozent auf 2.090 Zähler. In Japan blieb die Börse wegen eines Feiertags geschlossen.

Termine

Termine

Mittwoch, 14. Januar

Prinzenkürung: Hoher Blutdruck bei Dr. Prinz und Venetia

Von Hoheiten Kaufleuten und MariechenPrinzenkürung: Hoher Blutdruck bei Dr. Prinz und Venetia

Düsseldorf (RP). Nervös waren sie beide, Prinz Rüdiger I. und seine Venetia Sandra. Während er in weißer Strumpfhose und roten Schuhen wie fast jeder Prinz aussah, warteten alle gespannt auf den Auftritt von Sandra, die ein Kleid trug, über das schon im Vorfeld lange spekuliert wurde. Doch bis zur letzten Minute wurde das Geheimnis gewahrt. Dann erschien sie in einem Traum von Türkis, das Oberteil mit Swarovski-Steinen besetzt, von Hand aufgenäht. Der lange Rock aufwändig gerafft und voluminös. Wat kütt dat kütt, lautet das Motto, und Sandra fragte: "Wann kütt denn wat?" Und nicht nur sie war aufgeregt, auch "Queen Mum"; ihre Mutter Gudrun war mit zahlreichen Freunden aus Selters (ihr Heimatdorf) im Westerwald angereist, um bei der Inthronisierung dabei zu sein. Doch bevor Sandra eine kurzweilige, launige Rede hielt und Prinz Rüdiger obendrein noch singen durfte, mussten die beiden das Programm in der ausverkauften Stadthalle in einem separaten Raum verfolgen. Wie immer marschierte zunächst der Elferrat ein. Allen voran CC-Chef Günther Pagalies. Und wie immer hatte sich der Elferrat ein besonderes Outfit gegeben. Gestern kamen sie als ehrwürdige Kaufleute des vorletzten Jahrhunderts - mit viel Brokat und Pelz bestückt. Da kam so mancher ganz schön ins Schwitzen. Wie immer zogen die Garden ein, dann verabschiedete sich das alte Prinzenpaar. Es folgte ein jeckes Programm. Wegen des Jugendschutzgesetzes durfte die sechsjährige Desiree als erste auftreten. Die kleine Pagalies sang ein neues Lied: "Ich möcht so gerne ein Tanzmariechen sein." Doch vielleicht träumt sie auch schon davon, eines Tages auf der Bühne als Venetia zu stehen. Mit Mamas und Papas Hilfe könnte das durchaus möglich sein.

Schlecker will 1000 neue Märkte eröffnen

Riese unter den EinzelhändlernSchlecker will 1000 neue Märkte eröffnen

Frankfurt/Main (rpo). Die Drogeriekette Schlecker will auch 2004 ihren Wachstumskurs beibehalten. 1000 neue Märkte sollen in diesem Jahr hinzukommen. Bereits jetzt schon zählt Schlecker zu den großen Einzelhändlern in Europa.Wie die "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Dienstagausgabe) unter Berufung auf das Unternehmen weiter berichtet, soll im Zuge der anhaltenden Expansion der Umsatz 2004 von 6,5 auf annähernd sieben Milliarden Euro steigen. Mit bisher 13.300 Drogeriemärkten und einem Umsatz von rund 6,5 Milliarden Euro gehört Schlecker schon heute zu den 25 größten Einzelhändlern Europas. Die meisten neuen Märkte werden den Angaben zufolge in Deutschland errichtet, wo Schlecker nach eigenen Erkenntnissen bereits 74 Prozent aller Drogeriemärkte führt. Gleichzeitig plane das Unternehmen auch den Markteintritt in Polen, Ungarn, Slowenien, der Slowakei und Dänemark.

Venetias neue Kleider

Make-up, Frisur, Kleid: Experten wissen, was zu Venetia Sandra passtVenetias neue Kleider

Düsseldorf (RP). Welche Frau träumt nicht davon: Einmal in traumhaft schönen Kleidern schwelgen, um dann aufs Vorteilhafteste geschminkt und mit perfekter Frisur allabendlich übers Ball-Parkett zu schweben. Für Sandra Welke wird dieser Traum wahr. Gestern wurde sie zur Venetia gekürt. Ein ganzes Team von Schönheitsund Modeexperten kümmert sich darum, dass aus der sportlichen Hotel-Fachfrau eine strahlende Prinzessin wird. "Natürlich habe ich davon geträumt, einmal Venetia zu werden - aber wirklich vorstellen konnte ich es mir nicht", erzählt die 28-Jährige. "Als man mich vor mehr als einem Jahr fragte, wollte ich es erst nicht glauben." Zugesagt hat sie dann mit Freuden. Was nicht alles beachtet werden muss: Das Kleid muss atemberaubend schön sein. Frisur und Make-up müssen Stunden überstehen, ohne zu zerlaufen oder sich aufzulösen. Und die Schuhe sollen möglichst elegant und doch bis spät in die Nacht tragbar sein. Denn - so die Tollität - "schon meine Großmutter sagte immer: Westerwälder Füße und italienische Schuhe passen nicht zusammen". Daher trägt sie Schuhe mit kleinem Absatz. Die Kleiderwahl war der aufwendigste Part. "Mehrere Wochen haben wir benötigt, um aus einer großen Auswahl die perfekten Ballroben zu finden" erzählt Susanne AsbrandEickhoff. Fünf Kleider wurden schließlich ausgewählt und Sandra auf den Leib angepasst. Highlight ist das Krönungs-Kleid, dessen weit schwingender Reifrock Kaiserin-Sissi-Assoziationen aufkommen lässt. Fürs Make-up trägt Yvonne Brunow von der Parfümerie Schnitzler die Verantwortung. "Nach einer Pflege, die entspannt und beruhigt, lege ich eine Kaviaressenz auf - das macht glatt und frisch". Zum Schminken nimmt die Visagistin Profi-Produkte, die sonst auf dem Laufsteg zum Einsatz kommen. "Die halten einfach besser, lassen sich leicht auftragen und bringen optisch den besten Effekt." Dazu zählt Concealer, gegen Augenschatten, Eyeliner und Volumen-Mascara. Beim Lidschatten tendiert die Expertin zu Mauve- und Goldtönen: "Das ist elegant und passt gut zu ihren grünen Augen". Wichtig ist: "Sie soll auf keinen Fall überschminkt aussehen". Und glänzen dürfen nur die Lippen: "Glitzer kommt auf Fotos nicht vorteilhaft raus". Insgesamt dauert die Prozedur eine Stunde, dann kommt noch der Friseur. Aber Sandra genießt es, "so umtüttelt zu werden". Drei Friseurinnen vom Salon Oliver Schmidt kümmern sich um ihr blondes Haar. "Wir drehen die Haare über Rundbürsten und toupieren sie anschließend - dann hält die Frisur stundenlang. Dazu verleihen wir mit Spray noch viel Glanz" erklärt Silvia Ruiz Garcia. Jeden Tag wird eine andere Hochsteckvariante auf das königliche Haupt gezaubert. Nur eines darf natürlich nie fehlen: das Krönchen! Von DOROTHEE ACHENBACH

Erster Start von Marion Jones seit September 2002

Sprintstar tritt in New York anErster Start von Marion Jones seit September 2002

Raleigh (rpo). Sprintstar und Olympiasiegerin Marion Jones aus den USA wird am 6. Februar erstmals nach ihrer Babypause wieder an den Start gehen. Zuletzt lief sie im September 2002. Ihr letzter Hallenauftritt liegt sogar noch länger zurück.Skip Stolley, Vizepräsident der Millrose Games in New York, bestätigte am Montag, dass der Sprint-Star nach der Geburt von Sohn Tim bei dem Traditionsmeeting ein Comeback feiern wird. Gegnerinnen sollen die amerikanischen Weltklasseläuferinnen Torri Edwards, Inger Miller, Angela Williams und Jungstar Allyson Felix sein. Derzeit bereitet sich Marion Jones zusammen mit Ehemann Tim Montgomery, Weltrekordler über 100 m, auf den Cayman-Inseln nördlich von Jamaika auf den nächsten Karriereabschnitt vor. Bei Olympia im August in Athen will sie ihren fünf Medaillen von Sydney 2000 weiteres Edelmetall folgen lassen, doch bisher steht noch nicht fest, in welchen Wettbewerben sie starten will. Letztmals in der Halle war Marion Jones 1998 in Maebashi/Japan angetreten.

Mann wollte Bahnsteig über Gleise wechseln

26-jähriger wäre fast von Zug erfasst wordenMann wollte Bahnsteig über Gleise wechseln

Düsseldorf (dto). Ein 26-jähriger Duisburger wollte am Samstag am Düsseldorfer Hauptbahnhof den Bahnsteig wechseln. Um den Weg abzukürzen ging er über die Gleise. Fast wäre er von einem einfahrenden Zug erfasst worden.Als der 26-Jährige den Zug bemerkte, wollte er schnell auf den Bahnsteig klettern. Er schaffte dies aber erst mit Hilfe eines Mitarbeiters der Deutschen Bahn. Der Lokführer des einfahrenden Zuges hatte zwar bereits eine Schnellbremsung eingeleitet, aber der Bremsweg hätte nicht mehr ausgereicht, um das Überfahren des Mannes zu verhindern. Den Duisburger erwartet nun eine Anzeige wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr.

26-jähriger Dealer am Hauptbahnhof festgenommen

Zivilstreife des BGS stellte mehrere Tütchen Ecstasy und Haschisch sicher26-jähriger Dealer am Hauptbahnhof festgenommen

Düsseldorf (dto). Mehrere Tütchen mit Ecstasy und Haschisch haben Zivilbeamte des Bundesgrenzschutzes (BGS) am Sonntagmorgen am Hauptbahnhof sichergestellt. Ein 26-jähriger Dealer wurde festgenommen.Eine Zivilstreife des BGS beobachtete zwei Männer, die sich verdächtig verhielten und folgte diesen auf die Toilette. Als die Beamten sich zu erkennen gaben, behaupteten der 17-Jährige und des 26-Jährige, dass sie etwas zu besprechen gehabt hätten. Die Beamten durchsuchten die beiden nach Drogen und wurden bei dem Älteren fündig. Es wurde ein Strafvefahren eingeleitet.

Einbruch: 75-jähirge Frau saß zur Tatzeit vorm Fernseher

Zwei Männer waren über Regenrohre auf den Balkon und dann in die Wohnung gelangtEinbruch: 75-jähirge Frau saß zur Tatzeit vorm Fernseher

Düsseldorf (dto). Während eine 75-jährige Frau Zuhause war, ist am Samstagabend bei ihre Wohnung in Wersten eingebrochen worden. Die Täter waren über den Balkon in die Wohnung im zweiten Obergeschoss eingedrungen. Die Täter flüchteten ohne Beute.Eine 43-jährige Nachbarin der der Frau bemerkte gegen 18 Uhr, dass zwei Männer an einem Regenrohr auf den Balkon des zweiten Obergeschosses eines Hauses am Odenthaler Weg kletterten. Kurz darauf verließen die Männer die Wohnung auf dem gleichen Weg. Die Frau alarmierte einen 55-jährigen Anwohner. Als Der Mann bei der 75-Jährigen schellte, saß sie ahnungslos im Wohnzimmer vor dem Fernseher. Sie hatte von dem Winbruch nichts mitbekommen. Beide begaben sich sofort in das an den Balkon grenzende Schlafzimmer. Der Raum war nach Wertgegenständen durchwühlt worden.Hinweise, die zu den Täter führen, bittet die Polizei dem Kriminalkommissariat 32 unter der Telefonnummer 0211/8700 zu melden.

Lehrerin wollte FPÖ-Politiker ermorden lassen

Bayerische Polizei verhindert AuftragstötungLehrerin wollte FPÖ-Politiker ermorden lassen

München (rpo). Die bayerische Polizei hat einen Auftragsmord an einem hohen FPÖ-Politiker verhindert. Eine Lehrerin wollte den Österreicher Siegfried Dillersberger töten lassen und suchte dazu einen Killer.Die Auftraggeberin sei eine 37-jährige Lehrerin aus dem badischen Pforzheim. Sie sei verhaftet worden, teilten das Landeskriminalamt in München und die Staatsanwaltschaft Landshut am Montag mit. Die Frau habe einer sektenartigen Yoga-Schule angehört und dem 61-jährigen Politiker eine Verschwörung vorgeworfen. Die Ermittler seien bei Nachforschungen in der Waffen- und Rauschgiftszene auf die arbeitslose Sonderschullehrerin gestoßen, weil sie einen Killer suchte, berichteten LKA und Staatsanwaltschaft. Als sie einen Mörder gefunden zu haben glaubte, ließ sie ihm über einen Vermittler Fotos und detaillierte Informationen über die Lebensgewohnheiten Dillersbergers sowie 5.000 Euro Vorschuss zukommen. Am 04. Dezember verhaftete die Polizei die Frau am Münchner Flughafen und den Vermittler in der Nähe von Erlangen. Eine 40-jährige Frau und ein 42-jähriger Musiklehrer, die ebenfalls der Yoka-Sekte angehörten, wurden am 23. Dezember am Gardasee und in Pforzheim als mutmaßliche Komplizen verhaftet. Die Yogaschule hatte bis vergangenes Jahr ihren Hauptsitz in Tirol. Die Gruppe habe sich von Polizei und Justiz im Stich gelassen gefühlt, weil diese ihre Anzeigen ignoriert hätten, erklärte das LKA. Als Drahtzieher dieser vermeintlichen Vertuschung und Verschwörung machten die Lehrerin und ihre Komplizen den ehemaligen FPÖ-Bundesrat aus. Er habe als Anwalt einen ihrer Prozessgegner vor Gericht vertreten, berichtete die österreichische Nachrichtenagentur APA. Dillersberger war laut LKA sofort nach Aufdeckung des Mordkomplotts unter Polizeischutz gestellt worden. Der langjährige Bürgermeister von Kufstein, Abgeordnete und Bundesrat äußerte sich laut APA sehr erleichtert. Die Tatsache, dass ihm Mitglieder der Yoga-Gruppe nach dem Leben trachten, sei "mit dem Verstand eines normalen Menschen" nicht zu begreifen.

Hessen: Toter Säugling in Altkleidersammlung gefunden

Sack mit Blutspuren fiel aufHessen: Toter Säugling in Altkleidersammlung gefunden

Korbach (rpo). Einen grausigen Fund haben Mitarbeiter des Deutschen Rotes Kreuzes (DRK) in Nordhessen gemacht: In einer Altkleidersammlung haben sie einen toten Säugling entdeckt. Eine Blutspur hatte zuvor ihr Aufmerksamkeit geweckt.Die Kleidungsstücke waren nach Angaben der Polizei am Morgen aus einem Altkleidercontainer in der Nähe des Amtsgerichtes der nordhessischen Stadt Bad Wildungen in die DRK-Station gebracht worden. Beim Umladen der Kleidungsstücke auf einen Lastwagen sei den Mitarbeitern ein Wertstoffsack mit Blutspuren aufgefallen. Beim genaueren Hinsehen stellten die Mitarbeiter laut Polizei fest, dass es sich um einen leblosen Säugling handelt, der in dem Gelben Sack verpackt war. Beamte der Kriminalpolizei nahmen die Ermittlungen auf. Es handele sich um einen männlichen Säugling, an dem sich noch ein Stück der Nabelschnur befinde, teilte die Polizei mit. Offenbar habe es sich um eine Neugeburt gehandelt. Eine Obduktion am Dienstag soll Aufschluss über Todesursache und Todeszeitpunkt bringen.

Startschuss für den neuen U-Bahnhof
Startschuss für den neuen U-Bahnhof

Im Herbst 2004 soll der U-Bahnhof Arena / Messe-Nord eröffnet werdenStartschuss für den neuen U-Bahnhof

Düsseldorf (dto). Wer im Herbst 2004 mit der U-Bahn zur Messe gelangt, wird unter einem gläsernen Brückengebäude in den neuen Messebahnhof einfahren. Beim ersten Spatenstich des neuen U-Bahnhofs am Montag versprachen Oberbürgermeister Joachim Erwin und Verkehrsdezernent Werner Leonhardt kurze und unkomplizierte Wege. Dabei stichelte OB Erwin gegen die neue Arena in München und verglich: "In Düsseldorf werden Sie aussteigen und direkt am Stadion sein. Bis in München die Arena von den Haltestellen des Nahverkehrs erreicht wird, hat man schon ein oder zwei Altbier getrunken."Wer zukünftig aus der neuen Linie U 80 aussteigt, wird den Messeeingang Nord nicht nur trockenen Fußes erreichen, sondern auch auf lange und überbreite Bahnsteige treffen. "Mit 190 Meter langen und bis zu 17,40 Meter breiten Bahnsteigen möchten wir vor allem den Komfort für die Fahrgäste nach Großveranstaltungen erhöhen", erklärte OB Erwin. Viel Platz im U-Bahnhof soll vor allem Gedränge, wie es an der alten Haltestelle am Europaplatz vorkam, vermeiden."Auch die geplante Rheinquerung mit der U 81 Richtung Neuss und Krefeld lässt sich problemlos an den neuen U-Bahnhof anschließen", erläutert Leonhardt weitere Pläne zur Erweiterung des Stadtbahnnetzes und auch Joachim Erwin hat für die Zukunft noch einiges vor: "Wir würden gerne sehr viel mehr und sehr viel schneller Bauen und so zeigen, dass in Düsseldorf weiterhin in die Infrastruktur investiert wird."Der Bau des 25,5 Millionen Euro teueren U-Bahnhofs soll zur Kunststoffmesse 'K' im Oktober 2004 abgeschlossen werden. Bereits im Mai ist zur 'drupa', der weltweit größten Print- und Media-Messe, die Bewährungsprobe für die neue Messeerschließung geplant. Provisorisch fertig gestellt, sollen rund 400.000 erwartete Besucher bequem und schnell die Messehallen erreichen.Von Vassilios Katsogridakis

Hockey: Niederlage auf Weltklasse-Niveau

Erste Schlappe beim Sultan-Azlan-Shah-Cup in MalaysiaHockey: Niederlage auf Weltklasse-Niveau

Kuala/Lumpur (rpo). Die deutsche Hockey-Nationalmannschaft der Herren hat beim Sultan-Azlan-Shah-Cup in Malaysia nach einem Weltklassespiel ihre erste Niederlage einstecken müssen. Dennoch ist für die Mannschaft das Turnier noch nicht verloren.In einem hochklassigen Spiel musste der Weltmeister gegen Pakistan mit 3:4 (1:0) die erste Niederlage hinnehmen, kann aber dennoch am Mittwoch (9.05 Uhr MEZ) im nächsten Spiel mit einem Erfolg gegen Vizeeuropameister Spanien den vorzeitigen Finaleinzug am Sonntag sicherstellen, den die noch ungeschlagenen Asiaten praktisch schon sicher haben. Trotz der bislang besten Turnierleistung der ohne Vorbereitung angereisten deutschen Mannschaft reichte es gegen die Pakistani nicht zum Erfolg. Der weltbeste Strafeckenschütze Sohail Abbas gewann mit verwandelten zwei Ecken und einem Siebenmeter (42., 51., 59.) das Duell gegen seinen Hamburger Klubkollegen Clemens Arnold im deutschen Tor klar. Die Entscheidung besorgte der für Gladbach spielende Muhammad Nadeem (65.). Das sehr konzentriert auftretende deutsche Team war durch den Mülheimer Timo Weß (34.), Benjamin Köpp aus Hamburg (45.) und dem Münchner Björn Michel (53.) dreimal in Führung gegangen. Revanche angekündigtBundestrainer Bernhard Peters war trotz der Niederlage zufrieden und kündigte für die Olympischen Spiele mutig an: "Im August in Athen werden wir die Pakistanis schlagen." Sein Team hatte deutliche Feldvorteile gegen die seit wenigen Wochen vom Niederländer Roelant Oltmans gecoachten Asiaten, lief jedoch immer wieder in deren blitzschnelle Konter. "Wir haben heute gesehen, woran wir arbeiten müssen", sagte Peters, "solche Niederlagen schweißen zusammen. Ich bin stolz auf die Leistung der Mannschaft." Im gesamten Match hatte Pakistan nur noch drei weitere Torgelegenheiten, während das deutsche Team diesmal keine Strafecke nutzen konnte. Auch in der Schlussphase hatte sie noch zwei gute Ausgleichsmöglichkeiten durch diese Standardsituation. Im Match gegen Spanien, einer Neuauflage des EM-Finals von Barcelona, wird Peters auch wieder Verteidiger Michael Green einsetzen können, der wegen einer fiebrigen Infektion gegen Pakistan noch fehlte.

Öffentlicher Wettbewerb für Pianisten

Gewinner bekommt ein Konzert-Engagement und 500 EuroÖffentlicher Wettbewerb für Pianisten

Düsseldorf (ddp). Am Samstag gibt es in Düsseldorf einen öffentlichen Wettbewerb für angehende Pianisten. Die C. Bechstein Pianofortefabrik Berlin und die Robert Schumann Hochschule Düsseldorf wollen dabei drei Preisträger auswählen, die ein Engagement für ein Konzert in einer C. Bechstein Piano-Solo-Konzertreihe bekommen sollen, wie die Bechstein AG am Montag mitteilte. Das Unternehmen will junge Pianisten durch die Gelegenheit zur öffentlichen Darbietung ihres Könnens bei Wettbewerben fördern. Alle Teilnehmer sind Studierende der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf. Am Samstag wetteifern sie um die brillanteste Darbietung musikalischen Ausdrucks. Jeder Teilnehmer hat vier Wochen vor der Veranstaltung ein unbekanntes Pflichtstück erhalten. Außerdem spielen die Musikstudenten ein Stück ihrer Wahl. Zusätzlich zum Konzert-Engagement winkt dem Gewinner des Wettbewerbs ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro. Der Wettstreit der angehenden Pianisten im Stilwerk Forum in Düsseldorf ist öffentlich. Interessierte können ab 9.30 Uhr den musikalischen Beiträgen der junge Pianisten zuhören. Der Eintritt ist frei.

Gerhard Poschner vor dem Bundesliga-Comeback

Ex-Dortmunder spielt bei 1860 München vorGerhard Poschner vor dem Bundesliga-Comeback

Alanya (rpo). Der langjährige Spanien-Legionär Gerhard Poschner steht allem Anschein nach vor einem Comeback in der Bundesliga. Im Trainingslager von 1860 München hat der Ex-Dortmunder bei Trainer Falko Götz (Foto) bisher jedenfalls einen guten Eindruck hinterlassen.Fußball-Bundesligist 1860 München gewann dabei im Rahmen seines Trainingslagers in Alanya in der Türkei ein Testspiel gegen den ukrainischen Uefa-Cup-Teilnehmer Dnjepr Dnjepropetrowsk mit 3:2 (0:1). Die Tore für die "Löwen" vor rund 200 Zuschauern im Stadion des türkischen Drittligisten Konaklispor erzielten Marcus Pürk und Kapitän Markus Schroth, der zweimal traf. Trainer Falko Götz setzte insgesamt 22 Spieler ein, darunter eine Halbzeit lang auch "Gastspieler" Gerhard Poschner. Der Mittelfeldspieler, der zuletzt beim spanischen Zweitligisten Polideportivo Ejido spielte, wird die Münchner in der Rückrunde möglicherweise verstärken. "Es könnte sich in den nächsten Tagen etwas tun. Wir warten jetzt noch mal zwei Spiele ab, aber es sieht gut aus", sagte Götz vor der Partie dem kicker. Am Donnerstag bestreiten die Sechziger, die insgesamt elf Tage in Alanya trainieren, einen weiteres Freundschaftsspiel gegen den niederländischen Ehrendivisionär NEC Nijmegen.

General Motors ruft 800.000 Autos zurück

Servolenkung ist defektGeneral Motors ruft 800.000 Autos zurück

Detroit (rpo). General Motors ruft in Nordamerika 800.000 Autos zurück, die zwischen dem 1. Januar 1996 und dem 31. Oktober 1997 hergestellt wurden. Grund ist ein defekt in der Servolenkung.Betroffen sind die Typen Buick Regal, Oldsmobile, Chevrolet Lumina, Monte Carlo, Malibu und Pontiac Grand Prix. Die Fahrzeughalter sollen nach einer am Montag in Detroit veröffentlichten Erklärung im kommenden Monat ihre Wagen zur Überprüfung in Vertragswerkstätten bringen.

US-Bomber wirft versehentlich Bombe über Großbritannien ab

Glücklicherweise gibt es keine VerletztenUS-Bomber wirft versehentlich Bombe über Großbritannien ab

London (rpo). Schreck in Nordengland: Ein Jagdbomber der USA hat über dem nördlichen Teil Großbritanniens versehentlich eine Bombe abgeworfen. Der Sprengsatz war allerdings inaktiv. Glücklicherweise sind keine Menschen verletzt worden.Wie eine Sprecherin des britischen Verteidigungsministeriums am Montag mitteilte, fiel die Bombe bereits am Donnerstag auf ein dünn besiedeltes Gebiet in der Nähe des 3000-Einwohner-Orts Holme upon Spalding Moor. Menschen seien nicht verletzt worden. Auch sonst sei kein Schaden entstanden. Die US-Armee habe die Bombe wieder eingesammelt und Ermittlungen eingeleitet. Das Überschallflugzeug vom Typ F-15 Eagle ist auf dem ostenglischen Luftwaffenstützpunkt Lakenheath stationiert.

Promi-Biographien: Jetzt auch von Westernhagen

Buch erscheint im FebruarPromi-Biographien: Jetzt auch von Westernhagen

Göttingen (rpo). "Mit 18 rannte ich in Düsseldorf rum..." sang Marius Müller-Westernhagen in einem seiner ersten Hits. Anscheinend hat der heute 58-Jährige schon früh mit der Idee einer Biografie gespielt. Im Februar ist es endlich soweit. Der Sänger blickt auf eine bewegte Karriere zurück. In dem Buch "Versuch dich zu erinnern" erzähle Westernhagen "offen und ausführlich wie niemals zuvor" von seiner Arbeit, seinem Alltag und seiner Auseinandersetzung mit dem Berühmtsein, kündigte der Steidl Verlag in Göttingen an. Das Erinnerungsbuch soll im Februar erscheinen. 1999 hatte sich Westernhagen, einer der erfolgreichsten Rockmusiker der 90er Jahre, mit der "Radio-Maria"-Tour durch deutsche Stadien von seinen Fans verabschiedet. In dem Buch blicke er im Gespräch mit dem Journalisten Manfred Bissinger zurück auf seine Anfänge als Musiker, Songschreiber und Schauspieler und äußere sich zum politischen Geschehen in Deutschland und der Welt, teilte der Verlag mit. Das Buch ist von Dieter Eikelpoth, "Hausfotograf" von MMW, bebildert. Eikelpoth hatte den Musiker seit rund 40 Jahren im Bild festgehalten und ihn auf Tourneen und ins Studio begleitet. Ergänzt wird der Erinnerungsband durch Abbildungen von Plakaten, Plattencovern, Kindheitsfotos und Originalmanuskripten von Songtexten. Steidl hatte bereits Marius Müller-Westernhagens Buch "Mein Herz, Dein Blut" herausgebracht.

Psssst! Lärmverbot für Fußball-Fans

Club überlegt umzuziehenPsssst! Lärmverbot für Fußball-Fans

Cambridge (rpo). In der altehrwürdigen englischen Universitätsstadt Cambridge gelten für Fußballfans die Regeln des guten Benimms: Weil sich immer wieder Anwohner belästigt fühlen, sind die Ordner angehalten, die Fans zu Ruhe und Ordnung zu bringen.Betroffen sind die Anhänger des Klubs Cambridge City. Die Anwohner rund um das heimische Stadion "Old folk" fühlen sich belästigt. "Wir haben schon seit Jahren Probleme und Ärger mit dem Stadtrat von Cambridge. Anwohner haben sich beschwert", erklärte Klubchef Arthur Eastham. Vor allem Anhänger der Gastmannschaften stellen ein Problem dar - zuletzt sorgte die Trommel eines Gästefans für reichlich Unruhe auf der Tribüne und bei den Anwohnern. Aussicht auf Besserung ist allerdings in Sicht. Der finanziell angeschlagene Klub überlegt, das Stadiongelände zu verkaufen und in einen anderen Stadtteil von Cambridge umzuziehen. Die Fans werden diese Entscheidung wohl mit lautstarkem Applaus begrüßen...

Brüssel prüft das Aus für "made in Germany"

EU-Herkunftssiegel im GesprächBrüssel prüft das Aus für "made in Germany"

Brüssel/Berlin (rpo). Das Qualitätsmerkmal "Made in Germany" gehört möglicherweise bald der Geschichte an. Die Europäische Kommission prüft im Auftrag von Außenhandelskommissar Pascal Lamy eine europäische Herkunftsbezeichnung.Derzeit analysiere die Behörde Vor- und Nachteile der europaweiten Herkunftsbezeichung "made in the EU", sagte die Sprecherin von Außenhandelskommissar Pascal Lamy am Montag in Brüssel. Ob bestehende nationale Herkunftsangaben in Zukunft parallel verwendet werden könnten, sei noch offen. Doch während der Kommission offenbar ein EU-weites Qualitätssiegel vorschwebt, laufen deutsche Industrie und Markenexperten Sturm gegen die Idee. Die Überlegung der EU-Kommission zur Abschaffung von "made in Germany" sei ein "Frontalangriff auf deutsche Qualitätsstandards", kritisierte der Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW), Mario Ohoven in Berlin. Er forderte die Bundesregierung auf, in dieser Frage in Brüssel hart zu bleiben. Die Produktbezeichnung "made in Germany" stehe für innovative und langlebige Erzeugnisse. Eine verwässerte EU-Bezeichnung bedeute einen massiven Wettbewerbsnachteil, betonte Ohoven. Bisher keine VorschriftenDer Vorschlag, eine in einem EU-Land produzierte Ware entsprechend zu kennzeichnen, sei von Branchen wie der Textilindustrie sowie von Mitgliedstaaten - vor allem Italien - gekommen, erläuterte Lamys Sprecherin in Brüssel. Voraussichtlich Ende März wolle die Kommission ihre Untersuchungen vorstellen, an denen die Industrie und Verbraucherschutzorganisationen sowie die Mitgliedstaaten beteiligt würden. Derzeit gibt es für Herkunftskennzeichnungen in der EU keine Vorschriften. Ein "made in EU" könne auf den internationalen Absatzmärkten europäische Produkte bewerben und würde eine zusätzliche Information für die Kunden darstellen, sagte die Sprecherin. Dagegen stünden höhere Kosten für die Industrie. Sichergestellt werden müsse, dass eine neue Kennzeichnung nicht gegen EU-Rechtsvorschriften und internationale Handelsbestimmungen verstoßen würde. Bislang habe die Kommission noch keine Präferenz, ob die Angabe "made in EU" freiwillig verwendet oder zur Pflicht gemacht werden solle, sagte die Sprecherin. "Verheerender Effekt"Der Wegfall der länderbezogenen Bezeichnung hätte einen "verheerenden Effekt auf Firmen, die ihr Marketing auf ländertypische Eigenschaften stützen", warnte dagegen Terry Tyrrell, Chef des Marketingberaters Enterprise IG in der "Financial Times Deutschland" (Montagausgabe). "Man stelle sich nur vor, ein französisches Parfüm müsse künftig mit 'made in the EU' gekennzeichnet werden." Auch für Produkte wie Autos, Speisen, Getränke und Kleidung sei die Verbindung mit dem Herkunftsland enorm wichtig, sagte Markenexperte Wally Olins der "FTD". "made in EU" sei dafür kein Ersatz. Dass das Label "made in Germany" zur Zier werden würde, war bei seiner Einführung allerdings nicht abzusehen: Zu Beginn der industriellen Produktion in England kopierten deutsche Hersteller englische Markenprodukte. Die Qualität ließ jedoch stark zu wünschen übrig. Um den englischen Markt zu schützen, beschloss das englische Parlament 1887 den "Merchandise Marks Act". Von nun an mussten alle Waren, die aus dem deutschen Reich nach England geliefert wurden, mit "made in Germany" gekennzeichnet werden. Was als Zeichen für schlechte Qualität gedacht war, wandelte sich um die Jahrhundertwende: Deutsche Produkte übertrafen bald die englischen Qualitätsnormen und "made in Germany" entwickelte sich zu einem bis heute gültigen Qualitätsmerkmal.

Paris-Dakar: Entscheidender Trumpf auf dem Beifahrersitz

Andreas Schulz führte Jutta Kleinschmidt zum Rallye-TriumphParis-Dakar: Entscheidender Trumpf auf dem Beifahrersitz

Bobo-Dioulasso (rpo). Er sitzt neben Geheimfavoritin Andrea Mayer auf dem Beifahrersitz und kennt die Wüste wie seine Westentasche: Beifahrer Andreas Schulz könnte wie schon damals neben Jutta Kleinschmidt zum rennentscheidenden Trumpf für die Mitsubishi-Pilotin werden.

Die neuen Trends sind die alten

cpd woman vom 1. bis 3. Februar in DüsseldorfDie neuen Trends sind die alten

Düsseldorf (dto). Bald ist es wiedersoweit: Am ersten Februar-Wochenende ist in Düsseldorf nicht nur die längste Theke der Welt, sondern zeitgleich auch der längste Laufsteg der Welt. Drei Tage lang werden mehr als 2.000 Aussteller aus 61 Nationen ihre Kollektionen für den Herbst und Winter 2004/2005 bei der cpd woman-man präsentieren.Die 80er haben bereits vor einigen Jahren Einzug in die Modewelt gehalten und auch der Retro-Look ist in allen Läden zu sehen. Das wird sich in der nächsten kalten Jahreszeit nicht ändern. Wenig Neues bietet die Modebranche für die nächste Herbst- und Winter-Saison. Mini-Röcke in allen Varianten, ob eng und glatt oder mit Falten, wird es auch im nächsten Jahr wieder geben. Ein Hauch mehr der 50er und 60er Jahre-Stile mischt sich erneut darunter, die Mod-Zeit lebt weiter. Die 80er waren bunt, Farbe bekennen heißt es auch im nächsten Winter. Neben den dunklen Farben wie grau oder Mahagoni gehören ein knalliges Gelb und vor allem Pink in die Kleiderschränke der Frauen. Enge Tops, Strecht-Hosen und körperbetonte Kleider sind ein Muss. Reißverschlüsse und Strickbündchen die Details, die ein Outfit abrunden. Erlaubt sein werden aber auch Leggings kombiniert mit weiten Oberteilen.Ähnlich sieht die Mode für die Männer aus. Tweed und Brit-Style-Stoffe sind angesagt, ebenfalls angelehnt an die Mods der 50er. Der Glamour der 70er Jahre darf natürlich nicht fehlen: Schimmernde Hemden gehören dazu, ebenso die Outfits der Edel-Punks aus den 80ern. Bedrucktes Seidenfutter zu Bikerhosen sind gestattet. Der sportliche Retro-Look bleibt erhalten. Trikots, Polo-Shirts und Strickhemden mit Streifen, Zahlen oder Emblemen müssen noch nicht ausgemistet werden.Wirkliche Neuheiten sind in den Kollektionen nicht zu finden. Der Mix aus den letzten 50 Jahrenist bereits jetzt in den Schaufenstern zu sehen. Neue Impulse verspricht sich die Modebranche erneut von den Nachwuchs-Designern. So wird es parallel zur cpd woman-man wieder die Reevolutions geben. Frech und jung waren die Trends, die bei den letzten beiden Ausgaben präsentiert wurden. Bleibt abzuwarten, was der Nachwuchs diesmal in den Rheinterrassen bietet. Vielleicht ändert sich das modische Straßenbild doch noch mehr als es derzeit anzunehmen ist.Von Kerstin Kröning

Erste Casting-Show im Internet

AOL sucht MusiktalenteErste Casting-Show im Internet

Hamburg (rpo). Erobern Casting-Shows bald auch das Internet? Der Provider AOL meint schon und castet bis 26. Januar Gesangsnachwuchs für eine interaktive Talentshow.Die Internetnutzer entscheiden nach einer ersten Jury-Auswahl über Begabung und Star-Qualitäten der Bewerber entscheiden, teilte das Unternehmen am Montag in Berlin mit. Es soll vier Runden geben. Das Finale mit dem Titel "Du bist auch ein Star" wird Anfang April auf einem "speziellen Live-Event" über die Bühne gehen, das auch im Internet gezeigt wird. Zu gewinnen gibt es Aufnahmen in einem Tonstudio sowie die Produktion eines Musikvideos. AOL verspricht zudem, den Sieger entsprechend auf der Homepage zu präsentieren. Interessierte erfahren Details für eine Bewerbung unter www.aol.de im Bereich Musik.

Schuldenspirale: Profifußball im "Wettlauf mit dem Tod"

Bundesliga mit 700 Millionen Euro verschuldetSchuldenspirale: Profifußball im "Wettlauf mit dem Tod"

Neuss (rpo). Dass italienische Vereine sehenden Auges in den finanziellen Ruin gesteuert sind, ist mittlerweile bekannt. Doch ist auch die Bundesliga mit sage und schreibe 700 Millionen Euro verschuldet.Der europäische Profi-Fußball sitzt in der Schuldenfalle. Nach Recherchen des Fachmagazins kicker belaufen sich die Verbindlichkeiten der europäischen Klubs insgesamt auf etwa sieben Milliarden Euro. Vor diesem Hintergrund spricht Gerhard Aigner, bis zum 31. Dezember vergangenen Jahres Generaldirektor der Europäischen Fußball-Union (Uefa), "von einem Wettlauf mit dem Tod, den man nicht gewinnen kann", solange bei einigen Vereinen die Lohnzahlungen etwa 80 Prozent ausmachen. Die deutsche Bundesliga steht trotz ihres als vorbildlich angesehenen Lizenzierungsverfahrens insgesamt mit rund 700 Millionen Euro in der Kreide. Wegen dieser gefährlichen Entwicklung fordert Uli Hoeneß klipp und klar: "Die Vereinen müssen die Gehälter reduzieren. Dazu werden sie sowieso gezwungen." Der Bayern-Manager ist davon überzeugt, dass sich dann in einigen Jahren alles regulieren wird. Vorzeigeclubs Bayern und ManUHoeneß selbst ist von der wirtschaftlichen Schieflage aber nicht sonderlich überrascht: "Diese fatale Entwicklung prophezeihe ich seit Jahren. Und jetzt gibt es den Markt nicht mehr." Auch wenn für den 52-Jährigen feststeht, dass es das Schlaraffenland Fußball nicht mehr gibt, gehe es den Bayern-Profis gut. Schließlich gehört der deutsche Rekordmeister neben Englands Meister Manchester United zu den gesündestens Klubs in Europa. Mit diesen beiden Vereinen würden andere Topklubs gerne tauschen. Vor allem in Italien läuten vielerorts die Alarmglocken. Die Gesamtverschuldung der drei Profiligen auf dem Apeninn soll nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mindestens drei Milliarden Euro betragen. Die aktuellen Fälle der hoch verschuldeten Klubs AC Parma und Lazio Rom in der Serie A vertuschen die dramatische Lage der gesamten Liga. Italienische Clubs auf der KippeLazio beklagt einen Schuldenstand von etwa 310 Millionen Euro, Tabellenführer AS Rom liegt 225 Millionen im Soll und Ex-Meister Inter Mailand, wo vor rund einem Jahrzehnt die deutschen Nationalspieler Lothar Matthäus, Jürgen Klinsmann und Andreas Brehme ihren Kontostand merklich aufbesserten, soll über 300 Millionen Euro Schulden vor sich herschieben. Champions-League-Sieger AC Mailand wird auf 250 Millionen Euro Miese geschätzt. "Die kommenden Monate werden für die Zukunft des italienischen Fußballs ausschlaggebend sein. Entweder ändern die Klubs ihre Strategie und starten eine radikale Sanierungsaktion oder es wird zu spät sein", warnt Italiens Verbandspräsident Franco Carraro vor einem totalen Zusammenbruch. Und Italiens Liga-Chef Adriano Galliani beklagt: "Das ganze System ist verrottet." Auch Spanien gigantisch verschuldetEin Grund des Übels ist nicht nur für Hoeneß und Carraro der Zusammenbruch des weltweiten Spielermarktes. "Wir müssen diese Epoche beenden, in der schlechte wirtschaftliche Zahlen mit Spielerverkäufen kompensiert wurden. Mittlerweile gibt es keinen Transfermarkt mehr. Das ganze System muss tiefgreifend reformiert werden", fordert Carraro. Dies gilt aber nicht nur für den italienischen Fußball. Auch in Spanien drücken die erste und zweite Liga insgesamt ein gigantischer Schuldenberg von rund zwei Milliarden Euro. Mit 250 Millionen Euro Schulden führt der FC Barcelona vor "Wintermeister" FC Valencia (125) die offizielle Schuldentabelle an. Zudem halten sich hartnäckig die Gerüchte, dass die Superstar-Sammler von Real Madrid nur mit Hilfe von Bilanzkosmetik einen Schuldenberg von 100 Millionen Euro aus der vergangenen Spielzeit verschleiert haben. Auch bei Deportivo La Coruna soll angeblich getrickst worden sein. England auch nur an der Spitze gesundWeniger Horrormeldungen gibt es aus England, wo bis auf den mit 120 Millionen Euro verschuldeten Klubs Leeds United sowie Manchester City (75) keine akuten Problemfälle in der Premier League bekannt sind. Dafür gehen die Vereine in den darunterliegenden drei Profiligen wirtschaftlich am Stock, nachdem der Fernsehvertrag mit ITV-Digital geplatzt war. In Frankreich benötigt Tabellenführer AS Monaco, der im Sommer nach dem zunächst vollzogenen Zwangsabstieg nur durch die massive Unterstützung des Fürstenhauses doch noch die Lizenz erhalten hatte, bis zum Saisonende 50 Millionen Euro. Bei Paris St. Germain geht man von einem Defizit von 30 Millionen Euro aus. Auch Griechenlands Fußball sitzt auf einem enormen Schuldenberg. Die 16 Erstliga-Klubs hatten in der vergangenen Saison Verbindlichkeiten von insgesamt rund 300 Millionen Euro aufgebaut.

Hilfe bei Asthma: Neuer Wirkstoff verhindert Schleimproduktion

Sinnvolle Ergänzung für StandardtherapieHilfe bei Asthma: Neuer Wirkstoff verhindert Schleimproduktion

London (rpo). Herkömmliche Asthmamedikamente verhindern nur ein Verkrampfen der Atemwege. Amerikanische Biologen haben jetzt ein Eiweißmolekül gefunden, das auch das Verstopfen der Atemwege verhindern kann.Der neue Wirkstoff könnte in Zukunft die Asthmatherapie ergänzen. Bei asthmatischen Mäusen verhindert das MANS genannte Molekül die Freisetzung von blockierendem Schleim. Ihre Untersuchungen schildern die Forscher in der Fachzeitschrift "Nature Medicine" Kenneth Adler von der Staatsuniversität North Carolina in Raleigh und seine Kollegen injizierten das Molekül Mäusen, die auf bestimmte allergieauslösende Stoffe normalerweise mit asthmaähnlichen Symptomen reagierten. Eine einzelne Dosis - 15 Minuten vor einem künstlich hervorgerufenen Asthmaanfall - konnte die übermäßige Schleimproduktion in den Lungen der Nager erfolgreich verhindern. Das Molekül behindert wahrscheinlich ein weiteres Eiweiß, das die Lungenzellen, welche die Atemwege auskleiden, für die Schleimsekretion benötigen, vermuten die Forscher. Bisherige Asthmamedikamente wirken zwar gegen das Verkrampfen der Atemwege, reduzieren jedoch nicht die Schleimbildung selbst. MANS könnte daher die Standardtherapien ergänzen. Durch die schleimblockierende Wirkung könnte das Mittel außerdem bei anderen Lungenerkrankungen wie chronischer Bronchitis oder Cystischer Fibrose helfen, hoffen die Wissenschaftler. Bis der Wirkstoff jedoch tatsächlich zum Einsatz kommt, müssen noch weitere ausführliche Studien folgen.

Beschwerde von Geiselgangster Rösner verworfen

Oberlandesgericht bestätigt Mindesthaft von 26 JahrenBeschwerde von Geiselgangster Rösner verworfen

Hamm/Gladbeck (rpo). Wie sein Komplize wollte Geiselgangster Hans-Jürgen Rösner eine Mindesthaftzeit von 24 Jahren. Für ihn waren jedoch 26 Jahre vorgesehen. Dagegen hat Rösner gut 15 Jahre nach dem blutigen Geiseldrama von Gladbeck Beschwerde beim Oberlandesgericht Hamm eingelegt - vergeblich. Der zu lebenslanger Gesamtfreiheitsstrafe Verurteilte, gegen den auch Sicherungsverwahrung angeordnet worden ist, hatte angestrebt, die gegen ihn festgesetzte Mindestverbüßungsdauer von 26 Jahren auf 24 Jahre herabzusetzen. Die am Montag bekanntgegebene Entscheidung des OLG war bereits im Dezember letzten Jahres getroffen worden. Rösner wollte laut Gericht erreichen, mit seinem damaligen Mittäter Dieter Degowski gleich behandelt zu werden. Dem Antrag folgte das OLG jedoch nicht. Zu Ungunsten des Verurteilten falle ins Gewicht, dass er nicht nur zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe, sondern wegen acht weiterer vorsätzlicher Straftaten zu zeitigen Haftstrafen zwischen vier und acht Jahren verurteilt worden sei, erklärte der Erste Strafsenat. Auch könne nicht unbeachtet bleiben, dass er in der Vergangenheit bereits wegen schwerer Delikte in Erscheinung getreten sei und sich zur Zeit der Tatbegehung auf der Flucht aus dem Strafvollzug befunden habe. Die besonderen Einschränkungen, denen der Verurteilte im Strafvollzug unterliege, könnten bei der Bemessung der Mindestverbüßungsdauer nicht zu seinen Gunsten angeführt werden. Diese seien durch das eigene Verhalten des Beschwerdeführers im Vollzug veranlasst worden. Aus diesem Grund sei eine Verbüßungsdauer von 26 Jahren angemessen und erforderlich. 54 Stunden lang hatten die Geiselgangster seinerzeit Deutschland in Atem gehalten. Nach einem missglückten Banküberfall in Gladbeck nahmen sie erst zwei Bankangestellte und später auch noch mehr als 20 Insassen eines Bremer Linienbusses als Geiseln und zogen eine blutige Spur durch Nord- und Westdeutschland. Dabei gaben sie Interviews mit Waffen und Geiseln vor den Kameras. Und sie schreckten vor tödlicher Gewalt nicht zurück. Degowski erschoss auf der Autobahn-Raststätte Grundbergsee bei Bremen den 15-jährigen Emanuele de Georgi. Durch einen Schuss aus der Waffe von Rösner starb beim Zugriff der Polizei die Geisel Silke Bischoff - eine Reflexhandlung des selbst von einer Polizeikugel getroffen Rösner, wie das Gericht später urteilte. (Aktenzeichen: OLG Hamm 1 Ws (L) 21/03)

Eklat bei Metalltarifverhandlungen

Arbeitgeber lassen Termin platzenEklat bei Metalltarifverhandlungen

Hannover (rpo). In der zweiten Runde der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Metallindustrie in Niedersachsen ist es zu einem Eklat gekommen. Die Arbeitgeberseite sagte einen bereits festgelegten Termin ab, woraufhin der IG-Metall-Verhandlungsführer unter Protest den Saal verließ.Die Arbeitgeberseite habe am Ende der zweistündigen Sitzung einen bereits für den 27. Januar vereinbarten Termin abgesagt, berichtete IG-Metall-Sprecher Jörg Köther. Daraufhin habe IG-Metall-Verhandlungsführer Hartmut Meine unter Protest den Saal verlassen. Mit dem ursprünglich vereinbarten Termin hätte beide Seiten noch innerhalb der Friedenspflicht zu einem Abschluss kommen können. "Dies ist von den Arbeitgebern offensichtlich nicht gewollt", sagte Köther. Die Gewerkschaft fordere die Arbeitgeber auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Andernfalls werde es Warnstreiks geben. Köther betonte, die Gewerkschaft lehne weiterhin eine Öffnungsklausel bei den Arbeitszeiten ab, da sie Tausende Arbeitsplätze kosten und keinen nennenswerten Wettbewerbsvorteil bringen würde. Die Arbeitgeber hätten zudem für den neuen Tarifvertrag eine Laufzeit von bis zu 36 Monaten gefordert. Dies sei aus Gewerkschaftssicht aber zu lang. Dem gegenüber bezeichnete NiedersachsenMetall-Sprecher Werner Fricke die von der Gewerkschaft geforderte zwölfmonatige Laufzeit als "deutlich zu gering". Darüber hinaus halte der Arbeitgeberverband an der Forderung nach einer Öffnungsklausel bei den Arbeitszeiten fest. Eine generelle Rückkehr zur 40-Stunden-Woche wollten die Arbeitgeber jedoch nicht, sagte Fricke. Vielmehr gehe es um die Verbesserung der Wettbewerbsbedingungen. Zahlreiche Betriebe machten ihre Investitionsentscheidungen von Entscheidungen zur Arbeitszeit abhängig. Fricke zufolge wollen die Arbeitgeber zur dritten Verhandlungsrunde ein konkretes Tarifangebot vorlegen. Auf einen neuen Termin habe man sich mit der Gewerkschaft jedoch nicht einigen können. Die Gewerkschaft fordert die Anhebung der Löhne und Gehälter um vier Prozent. Die Arbeitgeber haben bislang kein Angebot unterbreitet.

Jackson-Fans pilgern zum Prozess
Jackson-Fans pilgern zum Prozess

Per Bus, Zug oder Flugzeug zum Gerichtssitz in KalifornienJackson-Fans pilgern zum Prozess

Los Angeles (rpo). Die Fans von Michael Jackson halten dem Popstar die Treue. Anhänger und Angehörige wollen mit Bussen und Zügen aus dem ganzen Land zur Prozesseröffnung nach Santa Maria reisen. "Es rufen sogar Leute an, die mit dem Flugzeug kommen, um Michael zu unterstützen", sagte Publizistin Angel Howansky, die bei der Koordination der Kampagne hilft. Am Montag wollten Familienmitglieder und Fans des US-Sängers, darunter sein Bruder Jermaine, in einer Pressekonferenz Einzelheiten ihrer geplanten Unterstützungsaktionen bekannt geben. Mehr als ein Dutzend Anwälte, Berater und Banker wollten zudem im Beverly Hills Hotel zusammentreffen, um sich um die schwer in Mitleidenschaft gezogenen Geschäftsangelegenheiten Jacksons zu kümmern. "Sie wollen, dass die Gerüchte aufhören und Wege finden, wie Michael in Zukunft seine Geschäfte regeln kann", sagte Brian Oxman, ein Freund der Familie. Er berief sich auf Informationen, die er von Jacksons Bruder Randy erhalten habe. Jackson hatte sich im November den Behörden gestellt. Ihm werden unzüchtiges oder laszives Verhalten gegenüber einem Kind unter 14 Jahren in sieben Fällen sowie die Verabreichung eines berauschenden Mittels in zwei Fällen vorgeworfen. Er befindet sich gegen Zahlung von drei Millionen Dollar Kaution auf freiem Fuß.

Cottbusser Vertragspoker mit Deadline

Doriel Munteanu kann Wolfsburg verlassenCottbusser Vertragspoker mit Deadline

Berlin (rpo). Zweitligist Energie Cottbus sucht noch händeringend einen Mann für das zentrale Mittelfeld, um weiter im Aufstiegskampf mitzumischen. Doch muss der Deal mit dem Kandidaten Dorinel Munteanu aus Wolfsburg bis Mittwoch unter Dach und Fach sein.Für Fußball-Zweitligist Energie Cottbus wird die mögliche Verpflichtung von Mittelfeldspieler Dorinel Munteanu von Bundesligist VfL Wolfsburg somit zu einem Spiel auf Zeit. "Wenn wir bis zur Abreise ins Trainingslager am Mittwoch keine Einigung erzielen, wird es nicht zu einer Verpflichtung kommen. Er müsste schon die Vorbereitunsgszeit mitmachen", meinte Cottbus-Manager Klaus Stabach. Aus dem laufenden Etat kann der Tabellenzweite des Fußball-Unterhauses den 35 Jahre alten Mittelfeldspieler nicht bezahlen, deshalb wird für das Gehalt des ablösefreien Spielers ein Sponsor gesucht. Der rumänische Nationalspieler hat vom VfL Wolfsburg "grünes Licht" für einen Wechsel erhalten und soll bei den Lausitzern Spielmacher Moussa Latoundji ersetzen, der bis in den Februar hinein für Benin im Afrika-Cup aktiv ist. Für das Trainingslager in Dubai vom 14. bis zum 23. Januar bangt Cottbus noch um das Mitwirken von Abwehrspieler Vragel da Silva (Knieverletzung) und Angreifer Lars Jungnickel (Grippe). Sollte sich der gesundheitliche Zustand der Spieler bis Mittwoch nicht bessern, bleiben sie in der Heimat.

Erfinder der "Sendung mit der Maus" erhält Bundesverdienstkreuz

Kopf hinter den Klassikern des Kinderfernsehns geehrtErfinder der "Sendung mit der Maus" erhält Bundesverdienstkreuz

Die Liste der Auszeichnungen für die "Sendung mit der Maus" ist lang. Nun bekommt ihr Erfinder Gert K. Müntefering für seine Fernsehbeiträge im Kinderfernsehen das Bundesverdienstkreuz.

Todesdrängler von der A5 muss vor Gericht

Prozess beginnt am 9. FebruarTodesdrängler von der A5 muss vor Gericht

Karlsruhe (rpo). Im Sommer sorgte ein Unfall auf der Autobahn 5 für Aufmerksamkeit: Dort soll ein Drängler dafür verantwortlich sein, dass in einem Kleinwagen eine Mutter und ihre Tochter starben. Jetzt soll dem Todesdrängler der Prozess gemacht werden.Der mutmaßliche Autobahnraser von Karlsruhe muss sich ab 9. Februar vor Gericht verantworten. Wie das Amtsgericht Karlsruhe am Montag mitteilte, wurde die Anklage gegen den 34-jährigen Versuchsingenieur von DaimlerChrysler von der zuständigen Richterin zur Verhandlung zugelassen. Für den Prozess sind bis 18. Februar fünf Verhandlungstage vorgesehen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten fahrlässige Tötung, fahrlässige Gefährdung des Straßenverkehrs und Unfallflucht vor. Der Mann soll am 14. Juli 2003 auf der A 5 bei Karlsruhe durch sein extrem schnelles Auffahren mit 220 bis 250 Stundenkilometern einen Unfall verursacht haben, bei dem eine 21-jährige Frau und ihre zweijährige Tochter getötet wurden. Der 34-Jährige bestritt bislang, den Unfall verursacht zu haben.

Hagen: Polizisten-Prozess endet mit Freispruch

Gericht sah die Vorwürfe des nicht für erwiesen anHagen: Polizisten-Prozess endet mit Freispruch

Hagen (rpo). Die Vorwürfe klangen schwerwiegend: Weil sie eine Kollegin gefesselt und an einen Kleiderhaken gehängt haben sollen, mussten sich fünf Polizeibeamte vor dem Amtsgericht in Hagen verantworten. Die Beamten konnten das Gericht jedoch als freie Männer verlassen.Denn das Amtsgericht hat am Montag die fünf Polizisten im Alter von 29 bis 38 Jahren von dem Vorwurf des Mobbings und der Misshandlung einer Kollegin freigesprochen. Das Gericht hatte auf Grund der Aussagen der 28-jährigen, angeblich gemobbten Polizistin erhebliche Zweifel an den Vorwürfen und deshalb den Freispruch verkündet, wie ein Gerichtssprecher sagte. So konnte sich die Zeugin und Nebenklägerin in der Verhandlung unter anderem nicht an den genauen Tattag erinnern. Zudem habe sie die angebliche Straftat, die sich in der Zeit zwischen November 1999 und Mai 2000 zugetragen haben soll, erst 2002 angezeigt, hieß es. Des weiteren soll die Frau nach der Tat noch mit zwei der Angeklagten in den Urlaub gefahren sein. In der Aussage konnte die Frau zudem nicht angeben, wie sich die einzelnen Angeklagten bei der Tat verhalten hatten. Die Beschuldigten selbst hatten die Vorwürfe am Montag bestritten. Nach Angaben der 28-jährigen Polizistin sollen die Kollegen sie auf dem Revier misshandelt und ihr die Arme mit Handschellen auf dem Rücken gefesselt haben. Anschließend hätten sie ihr Opfer an einem Kleiderhaken aufgehängt - dort habe sich die Frau nur noch mit ihren Fußspitzen halten können. Deswegen waren drei Beamte wegen Körperverletzung im Amt und zwei weitere Polizisten wegen Beihilfe angeklagt worden. Zudem wurde ein Disziplinarverfahren gegen sie eingeleitet, die Beschuldigten wurden versetzt. Die Hagener Polizeipräsidentin Ursula Steinhauer zeigte sich "erleichtert", dass sich die Vorwürfe gegen die Beamten nicht bewahrheitet hatten. "Ich weiß um die große psychische Belastung, die nun fast zwei Jahre auf den Bediensteten lag", erklärte sie. Die Disziplinarverfahren gegen die Beamten sollten nun so schnell wie möglich beendet und die Rückkehr an die alten Arbeitsplätze ermöglicht werden. Gegen das Urteil können Rechtsmittel eingelegt werden.

Bonbon-Unfall zwingt Hitzfeld zum Arzt

Verträge mit Scholl und Linke vor der VerlängerungBonbon-Unfall zwingt Hitzfeld zum Arzt

Dubai (rpo). Im nach Dubai verzogenen Bayern-Kosmos herrscht wieder mal jede Menge Unruhe. Während Karl-Heinz Rummenigge Spielmacher Michael Ballack mit fulminanten Ankündigungen zu Höchstleistungen antreiben will, musste Ottmar Hitzfeld seinen Geburtstag nach einem Bonbon-Malheur beim Zahnarzt verbringen.Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge hat die Hoffnungen auf ein schnelles Comeback des unter Depressionen leidenden Nationalspielers Sebastian Deisler relativiert. "Man muss da abwarten. Das ist keine leichte Geschichte. Wir denken exklusiv an den Menschen Sebastian Deisler. Wir werden keinen Druck ausüben", sagte der Klubchef von Fußball-Rekordmeister Bayern München am Rande des Trainingslagers in Dubai, nachdem zuvor schon über eine baldige Rückkehr des Nationalspielers berichtet worden war. Mindestens ein TitelGleichzeitig forderte Rummenigge von der Mannschaft zum Saisonende mindestens einen Titel und äußerte sich ausführlich zur Personalpolitik. So verkündete der Ex-Nationalspieler offiziell die Vertragsverlängerungen von Mehmet Scholl und Thomas Linke um ein Jahr bis 2005, zeigte sich aber hinsichtlich einer möglichen Verpflichtung des Argertiniers Carlos Alberto Tevez skeptisch. "Wir sind nicht sehr optimistisch, weil Boca Juniors Buenos Aires keine große Bereitschaft zeigt, ihn im Sommer abzugeben", meinte Rummenigge und kündigte eine Entscheidung in den kommenden sechs Wochen an. Nicht ganz nachvollziehen konnte der Vorstandsvorsitzende die Äußerungen von Kapitän Oliver Kahn, der sich künftig weniger in der Öffentlichkeit verschleißen will und Verantwortung abgeben möchte. "Wir brauchen den Führungsspieler Oliver Kahn. Er wird immer ein Führungsspieler sein, den wir brauchen", sagte Rummenigge, der künftig auch Sammy Kuffour in einer verantwortlichen Rolle sieht - und übte erneut Druck auf Spielmacher Michael Ballack aus: "Ich bin davon überzeugt, dass wir in der Rückrunde den besten Ballack aller Zeiten sehen werden." Manager Uli Hoeneß wollte dagegen im Fachblatt kicker nichts von einer Fokussierung auf Ballack wissen: "Der FC Bayern besteht nicht allein aus Ballack." Hautschuldiger KaramelTrainer Ottmar Hitzfeld musste derweil an seinem Geburtstag in Dubai den Arzt aufsuchen. Tagszuvor hatte der Übungsleiter auf der Busfahrt zum Training in ein hartes Karamelbonbon gebissen und dabei einen Zahn verloren. Die Feier am Vorabend seines Wiegenfestes, an der auch Präsident Franz Beckenbauer teilnahm, war aber offenbar dennoch eine gelungene Sache. Der große Lacher: Als Scheich verkleidet, überreichte Meisterkoch Alfons Schubeck dem Jubilar eine Riesentorte. Die Party verdängte den sportlichen Ernst indes nicht: Obwohl es bis zu den Achtelfinal-Spielen in der Champions League gegen Real Madrid (24. Februar und 10. März) noch etwas Zeit ist, motiviert Rummenigge seine Schützlinge schon jetzt mit der Aussicht auf das Giganten-Duell gegen die "Königlichen": "Wir haben den Spielern gesagt: Fünf Minuten länger pro Einheit trainieren und immer an Madrid denken." Hoeneß mahnte zudem angesichts der bevorstehenden Aufgabe "30 Prozent mehr" bei Torjäger Roy Makaay an und forderte von Roque Santa Cruz: "Er muss auch mal böse sein, auch mal Krallen zeigen. Sonst wird er nie ein großer Spieler." Neue Verträge für Scholl und LinkeDarüber hinaus gab es Lob für Linke und Scholl, die ihre neuen Kontrakte nach ihrer Rückkehr nach Deutschland unterschreiben sollen. Angesichts seiner vielen Verletzungen sei bei "Scholli", der seit 1992 bei den Münchner unter Vertrag steht, "auch ein Schuss Loyalität" dabei gewesen. Bei den Verhandlungen mit Bixente Lizarazu, dessen derzeitiger Vertrag ebenfalls nur noch bis Saisonende gültig ist, gibt es dagegen eine Hängepartie.

Sehschärfebestimmung bleibt Kassenleistung

Einigung der SpitzenverbändeSehschärfebestimmung bleibt Kassenleistung

Berlin (rpo). Wer beim Augenarzt seine Sehschärfe bestimmen lässt, braucht auch künftig nichts zu zahlen. Die Spitzenverbände von Krankenkassen und Ärztevertretern haben sich darauf geeinigt, dass die Sehschärfebestimmung eine Kassenleistung bleibt.Auf eine entsprechende Klarstellung zur Gesundheitsreform verständigten sich am Montag Spitzenvertreter von Ärzten und Krankenkassen, wie die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) in Berlin mitteilte. Zu Jahresbeginn war ein Streit zwischen den im Berufsverband der Augenärzte zusammengeschlossenen Medizinern und dem Bundesgesundheitsministerium entbrannt. Viele Ärzte hatten ihren Patienten die Sehschärfebestimmung privat in Rechnung gestellt. Sie begründeten dies damit, dass auch Brillen seit dem 1. Januar von den Kassen nicht mehr bezuschusst werden. Ärzte und Kassen beseitigten nun in ihren Bundesmantelverträgen eine Lücke des Gesetzes. Damit ist klargestellt, dass die Leistungen, die der Verordnung einer Sehhilfe vorausgehen und bislang zum Leistungspaket der gesetzlichen Krankenversicherung gehörten, auch künftig nicht privat bezahlt werden müssen. Rechnen die Ärzte die Untersuchung dennoch privat ab, droht ihnen nach Angaben eines KBV-Sprechers der Entzug der Kassenerlaubnis. Betroffene Patienten sollten sich bei den Telefon-Hotlines der Kassenärztlichen Vereinigungen beschweren. Noch keine Einigung erzielten die Spitzenverbände der Krankenkassen und die KBV über die Zahlung der Praxisgebühr in Notfällen sowie im Rahmen der Psychotherapie. Die KBV werde hierfür Konzepte vorlegen, hieß es. Weitere Gespräche sollen noch im Januar stattfinden.

Mehr Passagiere bei Lufthansa

Zuwachs um ein ProzentMehr Passagiere bei Lufthansa

Frankfurt/Main (rpo). Erstmals seit zwei Jahren hat die Deutsche Lufthansa 2003 einen Passagierzuwachs verbucht. Die Cargo-Tochter verzeichnete mit 1,6 Millionen Tonnen Fracht ein Plus von 2,7 Prozent. Die Zahl der Fluggäste sei um ein Prozent auf 44,4 Millionen gestiegen, teilte der Konzern am Montag in Frankfurt am Main mit. Die Auslastung sei von 73,9 auf 73,3 Prozent leicht zurückgegangen. Die Zahl der verkauften Sitzkilometer habe von Januar bis Dezember um 1,6 Prozent auf 90 Millionen zugelegt. Damit habe sich Lufthansa "in einem weiterhin schwierigen Marktumfeld" behauptet, erklärte das Unternehmen. Die Belebung des Marktes sei eine gute Startposition für das Jahr 2004. Den Lufthansa-Angaben zufolge ging die Zahl der Passagiere im Dezember um 1,6 Prozent auf 3,2 Millionen zurück. Dagegen sei die Auslastung (+1,4 Prozentpunkte auf 69,8 Prozent) und die Zahl der verkauften Sitzkilometer (+3,6 Prozent auf 6,8 Millionen) gestiegen. Mit Blick auf die im Gesamtjahr höhere Auslastung erklärte Lufthansa, diese sei vor dem Hintergrund des Passagierrückgangs durch die Lungenkrankheit Sars und den Irak-Krieg nur mit Hilfe eines flexiblen Kapazitätsmanagements möglich gewesen.

Pauschalreisen: Anbieter können Haftung nicht ausschließen

Bundesgerichtshof gibt Klage der Verbraucherzentralen stattPauschalreisen: Anbieter können Haftung nicht ausschließen

Karlsruhe (rpo). Der Bundesgerichtshof hat bei Flugpauschalreisen eine Entscheidung zugunsten von Verbrauchern gefällt. Demnach können sich Anbieter nicht mit einer Klausel der Haftung entziehen, wenn es Probleme bei der Beförderung gibt.Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe hat der Klage der Bundesverbands der Verbraucherzentralen stattgegeben und eine entsprechende Klausel für unwirksam erklärt. Untersagt wurde auch die Vertragsbedingung, dass der Reiseveranstalter für Verspätungen und Leistungsstörungen der Fluglinie nicht haftet. Die Urteilsgründe wurden am Montag veröffentlicht. Ein Anbieter von Flugpauschalreisen hatte in Prospekten damit geworben, dass er Urlauber mit Linienflügen an den Urlaubsort bringt und für seine Angebote mit Komplettpreisen geworben, die sowohl Flug, als auch Unterbringung und Verpflegung umfassen. Im Innenteil des Prospekts wurde darauf hingewiesen, dass die Flüge vermittelt sind. In den Allgemeinen Geschäftsbedingungen hieß es dann, dass der Veranstalter für "die im Rahmen einer Reise oder zusätzlich erbrachte Beförderung im Linienverkehr nicht einsteht", wenn der Flug ausdrücklich als Fremdleistung genannt ist. Auch für Verspätungen und andere Leistungsstörungen wollte der Veranstalter nicht haften. Auf die Klage der Verbrauchervereinigung wurden die Klauseln nun für unwirksam erklärt, weil sie die Kunden unangemessen benachteiligten. Dürfe der Kunde das Angebot so verstehen, dass der Reiseveranstalter sein Vertragspartner ist, dann setze sich das Reiseunternehmen hierzu in einen unvereinbaren Widerspruch, wenn es beim Reisevertrag vorgebe, in fremdem Namen zu handeln, heißt es in der jetzt schriftlich vorliegenden Urteilsbegründung. Da das Unternehmen als Veranstalter von Pauschalreisen mit Linienflügen auftrete, erwecke es den Anschein, dass es die Linienflüge als Leistung in eigener Verantwortung anbiete. Auch der Ausschluss der Haftung für Verspätungen wurde für unwirksam erklärt. Der Veranstalter darf die bundesweit verwendete Klausel unter Androhung von Ordnungsgeld nicht mehr zum Bestandteil seines Vertrages machen.

Betrunkener wollte vermutlich Frauen Taschen klauen

Als die Polizei eintraf, griff der Mann die Beamten anBetrunkener wollte vermutlich Frauen Taschen klauen

Düsseldorf (dto). Ein 31-jähriger Wirt hat in der Nacht zum Montag die Polizei alarmiert, weil ein Gast nicht bereit war, das Lokal zu verlassen. Der 31-Jährige vermutete, dass der Mann es auf die Handtaschen der Frauen in dem Laden abgesehen hatte. Selbst als die Polizei eintraf, wollte er nicht gehen und wehrte sich heftig. Gegen ihn wird nun wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Sachbeschädigung ermittelt. Um 4.40 Uhr rief der 31-jährige Wirt die Polizei, weil der betrunkene Gast den Laden nicht verlassen wollte. Als die Beamten eintrafen, weigerte sich der Mann weiterhin zu gehen. Stattdessen griff er die Polizisten an. Der 37-jährige Gast musste zu Boden gebracht und gefesselt werden. Eine 56-jährige Frau, die beim Alkoholatemtest einen Wert von zwei Promille hatte, war erbost über den Polizeieinsatz. Sie wurde ebenfalls in Gewahrsam genommen. Die Ermittlungen ergaben, dass der Mann es vermutlich auf das Kellner-Portemonee dieser Frau abgesehen hatte.

Yogaschule engagiert Killer

Polizei verhindert Mord an Ex-FPÖ-PolitikerYogaschule engagiert Killer

München (rpo). Eine Yoga-Schule aus Österreich hat einen Killer engagiert, der einen Kufsteiner Rechtsanwalt und Ex-FPÖ-Politiker ermorden sollte. Die bayerische Polizei konnte die Tat verhindern. Nach Presseberichten aus Österreich richtete sich das Komplott gegen den ehemaligen dritten Nationalratspräsidenten Siegfried Dillersberger. Er soll in einem Rechtsstreit einen Mandanten gegen die Gruppe vertreten haben. Die bayerischen Fahnder waren bei Nachforschungen im Bereich der Waffen- und Rauschgiftkriminalität auf eine 37-jährige arbeitslose Sonderschullehrerin gestoßen, die einen Auftragskiller für die Tötung des Anwalts suchte. Die Ermittler setzten ihre österreichischen Kollegen von der geplanten Tat in Kenntnis, die Schutzmaßnahmen für den Mann ergriffen. Nach Behördenangaben ließ die aus Pforzheim stammende Frau über einen Vermittler dem in Frage kommenden Auftragskiller Lichtbilder und Informationen über die Lebensgewohnheiten des Opfers zukommen. Zudem überwies sie eine erste Rate von 5000 Euro für die Tat. Der Empfänger der Summe arbeitete jedoch mit der Polizei zusammen. Die Sonderschullehrerin gehörte neben zwei weiteren Komplizen, einem 42-jährigen Musikschullehrer und einer 40-jährigen Frau, zu einer sektenähnlichen Yoga-Schule, die bis Frühjahr 2003 ihren Hauptsitz in Österreich hatte. Die Gruppe fühlte sich den Angaben zufolge von Polizei und Justiz "ignoriert und im Stich gelassen" und gingen von einer gezielten Verfolgung durch die Sicherheitsbehörden aus. Als Kopf der "Verschwörung" machten die Lehrerin und ihre Komplizen den Anwalt verantwortlich und beschlossen dessen Tod. Am 4. Dezember wurde die Drahtzieherin des Mordkomplotts am Münchner Flughafen festgenommen. Auch bei dem Vermittler in der Nähe von Erlangen klickten die Handschellen. Darüber hinaus wurden die zwei Komplizen von der italienischen Polizei festgenommen. Die in Deutschland festgenommenen Personen befinden sich den Angaben zufolge seit ihrer Festnahme in Untersuchungshaft.

Neue Anstoßzeiten: Kopfschütteln allerorten

DFB-Präsident wehrt sich gegen Vorwürfe von RummeniggeNeue Anstoßzeiten: Kopfschütteln allerorten

Neuss/Dubai (rpo). Der neue Vorschlag von Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge, die Spiele der Bundesliga sonntags um 14 Uhr anzupfeifen, hat überwiegend Kopfschütteln ausgelöst. Auch mit den Angriffen gegen den DFB holte sich Rummenigge eine Abfuhr ein.Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge bleibt mit seinen Vermarktungsplänen der Fußball-Bundesliga jedoch unverändert offensiv. Im Exklusiv-Gespräch mit dem Sport-Informationsdienst (sid) in Dubai erklärte der Chef des deutschen Rekordmeisters: "Es ist wichtig, in Deutschland einen zweiten Pay-TV-Sender aufzubauen, der exclusiv nur Fußball zeigt. Dies wird das wichtigste Ziel der Deutschen Fußball Liga in diesem Jahr sein." Gleichzeitig rechtfertigte Rummenigge seinen Vorstoß in der "WamS", ein Bundesliga-Spiel live am Sonntag um 14.00 Uhr auszustrahlen: "Natürlich wollen wir die Formel 1 treffen. Wenn wir mehr Geld erzielen wollen, geht das nur über Konkurrenz oder Druck. " Unausgesprochen schwebt die Idee im Raum, Premiere und RTL, die beide die Formel 1 übertragen, zu höheren Zahlungen an die Bundesliga zu zwingen, um eben diese direkte Konkurrenz zu vermeiden und vom Markt zu kaufen. MVs verbale SpitzeAußerdem griff Rummenigge in besagtem Interview auch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) massiv an. DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder reagierte auf sid-Anfrage gelassen, ließ trotzdem eine verbale Spitze gegen den Bayern-Boss los: "Ich bin nicht mehr bereit, die Absonderungen eines Fußball-Managers zu kommentieren. Wir werden uns zur gegebenen Zeit in Ruhe und mit der nötigen Unaufgeregtheit mit den Verantwortlichen der DFL - ich betone: mit den Verantwortlichen! - zusammensetzen, um den Grundlagenvertrag zu besprechen." Rummenigge hatte geklagt: "Wir können nicht immer Rücksicht nehmen auf den DFB. Wo hat der DFB auf die Bundesliga bisher Rücksicht genommen? Er hat den DFB-Pokal vermarktet mit ARD/ZDF, zu dem Zeitpunkt hatten wir noch keinen Free-TV-Sender. Mit höchsten Problemen haben wir im Sommer 2003 die ARD gewinnen können. Ich bin immer ein Freund des Amateur-Fußballs gewesen, aber man muss hier auch ein bisschen Flexibilität des DFB einfordern." Bislang dürfen zum Schutz des Amateur-Fußballs die Sonntagspiele der Bundesliga erst um 17.30 Uhr angepfiffen werden. "Unprofessionell und zuschauerfeindlich"Premiere-Chef Georg Kofler sagt der Bild-Zeitung, der Vorschlag einer Verlegung eines Top-Spiels auf Sonntag, 14.00 Uhr sei "unprofessionell und zuschauerfeindlich"; man dürfe nicht zwei Top-Ereignisse gegeneinander laufen lassen: "Wir warten erst mal entspannt ab, bis die Liga mit einem ganzheitlichen Konzept auf uns zukommt." Ähnlich sieht es der Kölner Sender RTL. Pressesprecher Matthias Bolhöfer: "Jeden Tag kommt ein neuer Vorschlag aus der Bundesliga. Wir haben keine Lust mehr, das zu kommentieren. Wir warten die Entwicklung ab." Und auch beim DSF, welches bislang im Free-TV die Sonntags-Zusammenfassungen zeigt, heißt es lapidar. Diese Präferenzen seien gelagert." Das DSF verhandelt nach dem Ausstieg von Infront nach sid-Informationen in dieser Woche erstmals mit der Liga über einen neuen Vertrag für die kommende Saison. Mit den bisherigen Quoten bei der Zusammenfassung der Sonntagspiele im Spartensender sind beide Seiten zufrieden. Keinem gedientUnterdessen liegen auch erste Reaktionen aus der Formel 1 vor. Willi Weber, Manager von Michael und Ralf Schumacher und damit dem deutschen Markt sehr zugetan, ließ in der Welt verlauten: "Mit diesem Modell ist keinem gedient. Sowohl Bundesliga als auch Formel 1 würden unter Zuschauereinbußen leiden." Die Vermarktungs- und TV-Rechte-Agentur Sportfive hatte dazu passend im November vergangenen Jahres eine Studie veröffentlicht. Danach sind von den 14- bis 69-Jährigen 24 Millionen Formel-1-interessiert. 28 Millionen verfolgen aufmerksam die Bundesliga. Die Schnittmenge aus beiden Bereichen, also diejenigen, die Interesse sowohl an der Formel 1 als auch am Fußball haben, beträgt 17 Millionen.

Wenn Mütter ihre Kinder krank machen

Münchhausen-by-proxyWenn Mütter ihre Kinder krank machen

Leipzig (rpo). Knochenbrüche und Vergiftungen sind bei Kindern nichts Ungewöhnliches. Wenn sich diese Fälle häufen, steckt manchmal leider die eigene Mutter dahinter.Münchhausen-by-proxy heißt diese besondere Art der Kindesmisshandlung. Baron von Münchausen, der sogenannte "Lügenbaron", gab dem dem Krankheitsbild seinen Namen. Die "Lügner" sind in diesem Fall Menschen, die eine Erkrankung vortäuschen oder selbst herbeiführen. "Das Spektrum reicht von selbst beigebrachten Verletzungen bis zu falschen Aussagen über vorhandene Symptome", so Prof. Dr. med. habil. Werner Johann Kleemann, Direktor des Instituts für Rechtsmedizin der Universität Leipzig.In besonders schlimmen Fällen erregen Mütter bei ihrem Kind Krankheiten. Vom Spritzen von Gift oder Medikamenten über Ausschlag, Erbrechen, und nicht heilenden Wunden ... bis zum Tode. Britische Analysen ergaben, dass zehn bis zwölf Prozent aller betroffenen Kinder diese Krankheit ihrer Mütter nicht übeleben.Besonders hellhörig sollten Mediziner werden, wenn ein Kind immer wieder anderen Ärzten vorgestellt wird, weil die vorangegangenen angeblich nicht gründlich genug untersucht und nicht geduldig genug therapiert hätten.Der Experte Kleemann warnte jedoch vor voreiligen Schlüssen. Der Verdacht, dass eine betreuende Person am Münchhausen-by-proxy-Syndrom leidet, dürfe nicht zu einer übereilten Konfrontation führen. Der Mutter bliebe nämlich die Möglichkeit des sofortigen Arztwechsels. Und da in Deutschland kein Zentralregister mit Patientendaten existiere, würde der neu angesteuerte Kollege das Kind auf deren Drängen abermals allen nur erdenklichen Diagnoseverfahren aussetzen und mit aussichtslosen Therapieversuchen beginnen."

Die Tops und Flops der Bundesliga-Hinrunde
Die Tops und Flops der Bundesliga-Hinrunde

Nach Umfrage unter Profis erstellte RanglisteDie Tops und Flops der Bundesliga-Hinrunde

Nürnberg (rpo). Die Stars und Flops der Bundesliga-Hinrunde sind dank einer Umfrage des Fachblatts kicker unter 254 Bundesliga-Profis ermittelt. Dass die Stuttgarter Jungs die drei besten Aufsteiger unter sich ausmachten, überraschte wohl kaum.Philipp Lahm vom VfB Stuttgart ist der Aufsteiger der Bundesliga-Hinrunde, und Fußball-Nationalspieler Fredi Bobic von Hertha BSC Berlin heißt der Absteiger der ersten 17 Spiele. Das ergab eine Umfrage des Fachblattes kicker, an der sich 254 Bundesliga-Profis beteiligt hatten. Zum besten Ausländer wählten die Befragten den Bremer Torjäger Ailton, der die Torschützenliste mit 16 Treffern anführt. Keine guten Prognosen erhält die Nationalmannschaft für die Europameisterschaft in Portugal (12. Juni bis 4. Juli). Nur 3,2 Prozent der Beteiligten glauben, Deutschland werde Europameister. Lediglich 3,5 Prozent meinen, die DFB-Elf erreiche das Finale. Hingegen waren sich 30,1 Prozent der Profis sicher, dass die Völler-Elf in den Gruppenspielen scheitern werde. Das Gros der Befragten, nämlich 36,3 Prozent, glaubt, dass Deutschland im Viertelfinale scheitert. Favorit auf den Titel ist bei den Aktiven Frankreich (53,0 Prozent) vor Tschechien (13,7) und den Niederlanden (12,9). 47 Prozent verspüren mehr Druck als früherIn Folge der psychischen Erkrankungen von Spielern wie Sebastian Deisler (Bayern München) und Jan Simak (Hannover 96) wurden die Spieler auch befragt, ob der mentale Druck in der Liga zugenommen habe. Die Mehrheit von 53,0 Prozent verneinte die Frage, der Rest der Spieler verspürt durchaus einen gewachsenen Druck. Vizemeister VfB Stuttgart belegte in der Hitliste der "Aufsteiger des Jahres" gleich die ersten drei Plätze. Hinter Lahm (27,6 Prozent) folgten Andreas Hinkel (21,8) und Kevin Kuranyi (7, 0). Dahinter rangieren Vahid Hashemian vom VfL Bochum (6,6) und der Bremer Fabian Ernst (5,9). Bei den "Abstiegern" folgten Andreas Möller von Eintracht Frankfurt (5,5) und Dortmunds Marcio Amoroso (4,7) auf "Sieger" Fredi Bobic (37,1). In der "Ausländer-Tabelle" rangieren hinter Ailton (47,6) der Bremer Johan Micoud (28,5) und Zvonimir Soldo (3, 5).

Einbrecher schlugen 67-jährigen Mann brutal nieder

Die Täter erbeuteten 500 EuroEinbrecher schlugen 67-jährigen Mann brutal nieder

Düsseldorf (dto). Zwei maskierte Täter sind in der Nacht zum Montag gewaltsam in ein Einfamilienhaus in Lohausen eingebrochen und haben die Bewohner mit einer Waffe bedroht. Den 67-jährigen Mann schlugen sie nieder, die Frau erlitt einen Schock.Gegen 1.30 drangen zwei maskierte Männer in das Anwesen am Leuchtenberger Kirchweg ein und durchsuchten zunächst das Erdgeschoss. Anschließend weckten sie das schlafenden Ehepaar und bedrohten diese mit einer Pistole. Sie forderten den 67-jährigen Mann und seine 62-jährige Frau zur Herausgabe von Bargeld auf. Den Mann schlugen sie brutal nieder und fesselten ihre beiden Opfer mit Telefonkabeln. Aus der Handtasche der Frau ließen sie 500 Euro mitgehen und flüchteten.Das Ehepaar konnte sich befreien und alarmierte die Polizei. Eine Fahndung verlief bisher ohne Erfolg. Die beiden Einbrecher sollen etwa 30 Jahre alt, schlank und etwa 1,85 Meter groß sein. Sie waren beide vollständig schwarz gekleidet und bis auf Sehschlitze vollmaskiert. Angaben zu einem möglichen Fluchfahrzeug können nicht gemacht werden.Die Polizei bittet Personen, die Hinweise zu Übefall oder zu den Tätern geben können, sich unter der Telefonnumer 0211 / 8700 zu melden.

Studie bringt Brustkrebs mit Deos in Verbindung

Konservierungsstoffe in Tumoren nachgewiesenStudie bringt Brustkrebs mit Deos in Verbindung

Frauen, die häufig Deos verwenden, zahlen möglicherweise einen hohen gesundheitlichen Preis. Britische Forscher vermuten, dass Konservierungsstoffe in den Anti-Transpiranten Brustkrebs auslösen können.

Ministerium: Kein verkürzter Zivildienst geplant

Bericht der "Financial Times Deutschland" dementiertMinisterium: Kein verkürzter Zivildienst geplant

Berlin (rpo). Ein Bericht der "Financial Times Deutschland", wonach im Herbst der Zivildienst von derzeit zehn auf neun Monate gekürzt werden soll, wurde am Montag vom Bundesfamilienministerium dementiert.Eine Sprecherin des Ministeriums sagte am Montag in Berlin, sie könne einen entsprechenden Bericht der "Financial Times Deutschland" nicht bestätigen. Sie wies darauf hin, dass sich zur Zeit eine Fachkommission mit den Entwicklungsmöglichkeiten für Freiwilligendienste und Zivildienst befasse. Das Gremium werde am Donnerstag ein Konzept mit Empfehlungen vorlegen. Die Kommission befasse sich unter anderem mit der Frage, was mit den sozialen Diensten geschehe, wenn die Wehrpflicht verkürzt oder ausgesetzt werde und wie die Dienste attraktiver gestaltet werden könnten. Hier sei noch keine Entscheidung gefallen. Es werde alles diskutiert, betonte die Sprecherin. Ihren Angaben zufolge sind im Jahresdurchschnitt rund 95 000 Zivildienstleistende aktiv. Der Zivildienst ist an die Wehrpflicht gekoppelt. Ein Sprecher von Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) ergänzte, von einer Verkürzung des Wehrdienstes sei derzeit nicht die Rede. Er fügte hinzu, die allgemeine Wehrpflicht werde, wie im rot-grünen Koalitionsvertrag vereinbart, im Laufe dieser Wahlperiode "überprüft". Die "Financial Times Deutschland" hatte unter Berufung auf Wohlfahrtsverbände berichtet, dass der Zivildienst im Herbst von zehn auf neun Monate verkürzt wird. Voraussichtlich bis 2008 solle der Dienst ganz auslaufen. Auf diese Eckdaten hätten sich die Trägerverbände des Zivildienstes nach Gesprächen mit der Bundesregierung eingestellt, hieß es. Die meisten Verbände hätten kritisiert, dass das Ende des Zivildienstes zu schnell kommt.

VfB Stuttgart liebäugelt mit Okocha

Felix Magath auf der Suche nach einem SpielmacherVfB Stuttgart liebäugelt mit Okocha

Stuttgart (rpo). Felix Magath sucht für seine jungen Wilden derzeit nach einem Kandidaten für die Spielmacherposition im zentralen Mittelfeld. Ein alter Bekannter aus den besten Tagen von Ligakonkurrent Eintracht Frankfurt gilt als heißester Tipp: Jay Jay Okocha. Eine mögliche Verpflichtung des nigerianischen Nationalspielers, der von 1992 bis 1996 für Eintracht Frankfurt 90 Bundesligaspiele bestritt, ist aber wohl erst für die kommende Saison vorgesehen. Dann könnte der 30-Jährige ablösefrei vom englischen Premier-League-Klub Bolton Wanderers zum Champions-Leauge-Teilnehmer wechseln. Okocha war bereits zu Beginn dieser Saison beim VfB als Nachfolger von Krassimir Balakow im Gespräch, der nach seinem Rücktritt die Funktion als Co-Trainer von VfB-Teammanager Felix Magath übernommen hatte. Als weiterer Kandidat für die Rolle im zentralen Mittelfeld gilt Olivier Narcisse Kapo vom französischen Erstligisten AJ Auxerre. Auch der 23 Jahre alte Nationalspieler kann seinen Klub nach Saisonende ablösefrei verlassen. Der geplante vorzeitige Wechsel von Steffen Hofmann droht indes am Veto des österreichischen Erstligisten Rapid Wien zu scheitern. Der 23 Jahre alte offensive Mittelfeldspieler steht bei den Schwaben für eine Verpflichtung noch in der Winterpause ganz oben auf der Wunschliste.

Schily: Beamte müssen beweglicher werden

Einschnitte für Staatsdiener geplantSchily: Beamte müssen beweglicher werden

Bad Kissingen (rpo). Beamte müssen sich auf härtere Zeiten einstellen: Ihr oberster Dienstherr, Bundesinnenminister Otto Schily, plant längere Arbeitszeiten und eine leistungsgerechte Bezahlung. Letztem steht selbst die Beamten-Gewerkschaft positiv gegenüber. Vor dem Hintergrund der leeren öffentlichen Kassen kündigte der SPD-Politiker Schily am Montag auf einer Tagung des Beamtenbundes in Bad Kissingen eine baldige Arbeitszeitverlängerung für die Bundesbeamten an und verlangte eine Bezahlung der Staatsdiener nach ihrer tatsächlichen Leistung. In der ARD stellte der Minister zudem den Beamtenstatus von Lehrern und Hochschulprofessoren in Frage. Schily rief den Beamtenbund zur Mitarbeit an einer grundlegenden Reform des Bezahlungssystems auf und verlangte ein "Umdenken bei der Arbeitszeit". Nachdem die Bundesländer die Wochenarbeitszeiten für die Beamten erhöht hätten, werde auch er dem Bundeskabinett die bereits angekündigte Erhöhung um 1,5 auf 40 Stunden pro Woche für die Bundesbeamten vorschlagen. Die Einsparungen würden zur Finanzierung eines neuen Altersvorsorgefonds verwendet, der drohende Lücken in den Pensionskassen ausfüllen solle. Zudem müsse sich die tatsächliche Altersgrenze für den Eintritt in die Rente oder Pension wieder 65 Jahren annähern. Auch im öffentlichen Dienst liege der Anteil der Beschäftigten, die mit 65 in den Ruhestand gingen, unter zehn Prozent, kritisierte Schily.Beamte nur für hoheitliche AufgabenIn der ARD bekräftigte der Minister, das Berufsbeamtentum solle künftig auf den hoheitlichen Bereich beschränkt werden. FDP-Chef Guido Westerwelle unterstützte den Vorschlag in Berlin. Schily bekannte sich indes vor den Funktionären in Bad Kissingen grundsätzlich zum Berufsbeamtentum. Der Minister lobte die deutschen Beamten und Beschäftigten im öffentlichen Dienst als zuverlässig und tüchtig, rief sie aber dennoch auf, mit der Zeit zu gehen und sich von alten Ansprüchen zu verabschieden. Schily forderte ein völlig neues und flexibles Einstufungs- und Entgeltsystem für die Staatsdiener. Beamte müssten mehr nach Leistung bezahlt werden, Leistungen unter Niveau müssten sanktioniert werden können. Der Minister lobte die Bereitschaft des Beamtenbundes zu Reformen. Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der Beamten und des Innenministeriums soll noch diesen Monat ihre Arbeit aufnehmen. Zugleich deutete Schily an, dass der bisherige Stellenabbau in den Verwaltungen gestoppt werden könne und wies Forderungen der Länder nach weiterer und grundsätzlicher Entscheidungshoheit über die Beamten zurück.Reform soll Kritik stoppenZuvor hatte der Vorsitzende des Deutschen Beamtenbundes (DBB), Peter Heesen, seine in den eigenen Reihen nicht unumstrittene Zustimmung zu leistungsgerechter Bezahlung bekräftigt. Dies würde die Beschäftigten motivieren. Zugleich könne eine solche Reform den öffentlichen Dienst attraktiver machen und die Kritik am nur nach oben ausgerichteten Bezahlungssystem stoppen. "Modernisieren wir unser Laufbahn- und Bezahlungssystem nicht, wird dieses System nicht mehr lange Bestand haben", sagte Heesen unter Verweis auf Forderungen nach einer Abschaffung des Berufsbeamtentums. Der DBB-Vorsitzende kritisierte zudem die Ausweitung der Länderbefugnisse bei der Bezahlung der Staatsdiener und warnte vor einem Wettbewerb um die besten Beamten, bei dem ärmere Länder benachteiligt seien. Die Gewerkschaft ver.di warf Heesen vor, Vorurteile gegenüber Beamten zu schüren, signalisierte aber ebenfalls Bereitschaft zu einer Reform des Beamtenrechts.

Luxusliner "Queen Mary 2" geht auf Jungfernfahrt
Luxusliner "Queen Mary 2" geht auf Jungfernfahrt

Erste Reise führt nach Florida - Sturm angekündigtLuxusliner "Queen Mary 2" geht auf Jungfernfahrt

Southampton (rpo). Das weltgrößte und vermutlich auch luxuriöseste Passagierschiff der Welt, die "Queen Mary 2", ist seiner Jungfernfahrt aufgebrochen. Start war im Heimathafen in britischen Southampton. Erstes Ziel des Ozeanriesens ist Fort Lauderlade in Florida. Das Ablegemanöver verzögerte sich nach Angaben einer Cunard-Sprecherin um mehr als eine Stunde, weil "eine ungewöhnliche Menge an Gepäck" verladen werden musste. Die britische Königin Elizabeth II. hatte den Ozeanriesen am vergangenen Donnerstag getauft. Die zweiwöchige Fahrt könnte zu einer schweren Prüfung für die Mägen der 2620 gut betuchten Passagiere und der 1400-köpfigen Besatzung werden: Britische Meteorologen sagten Windböen von bis zu 160 Stundenkilometern sowie heftige Regenfälle über dem Ärmelkanal voraus. Ein Cunard-Sprecher betonte jedoch, selbst der schlimmste Sturm könne der "QM2" nichts anhaben. Auch dürfte das Wetter vor Madeira und den Kanarischen Inseln - und spätestens vor den Bahamas - bereits besser sein. Die "Queen Mary 2" ist 74 hoch, 345 Meter lang und 41 Meter breit. Der Luxusliner zählt Kabinen für 2620 Passagiere; die Stromerzeugung reicht aus, um eine Stadt mit 200.000 Einwohnern zu versorgen. An Bord gibt es 14 Bars und Restaurants, vier Pools, ein Thalasso-Zentrum, ein Kino und ein Theater mit mehr als 1000 Sitzplätzen. Die 14-tägige Kreuzfahrt in den teuersten Kabinen kostet umgerechnet 32.300 Euro pro Person - dafür erwartet den Gast dann aber auch ein eigener Butler und ein Fernglas sowie Bilder von Königin Elizabeth II. und ihrem Mann Prinz Philip an den Wänden. Die "QM2" ist das erste neue Transatlantik-Schiff seit mehr als drei Jahrzehnten. Es wurde für 800 Millionen Dollar (derzeit rund 630 Millionen Euro) im westfranzösischen Saint-Nazaire gebaut. Vor ihrer Auslieferung hatte die "Queen Mary 2" traurige Schlagzeilen gemacht, weil im vergangenen November 15 Menschen bei einem Unglück auf der Schiffsbaustelle in Saint-Nazaire starben.

Siebenjähriger nach Kampfhund-Attacke außer Lebengefahr

Von zwei Rottweilern angefallenSiebenjähriger nach Kampfhund-Attacke außer Lebengefahr

Würzburg (rpo). Der Siebenjährige, der am Sonntag von zwei Rottweilern angefallen wurde, ist mittlerweile außer Lebensgefahr. Das Kind aus dem bayerischen Höchberg (Kreis Würzburg) war zusammen mit seiner Mutter auf dem Heimweg von einem Spielplatz, als es von den Hunden gebissen wurde. Ein 33 Jahre alter Passant warf sich auf das Kind, um es vor weiteren Bissen zu schützen, während ein weiterer Mann mit einem Stock auf die Hunde einschlug. Der Junge konnte schließlich schwerstverletzt in ein Haus in der Nähe in Sicherheit gebracht werden. Die Hunde wurden von der Polizei erschossen. Nach Polizeiangaben hatte der Hundebesitzer die Rottweiler kurz zuvor in einen Zwinger an seinem Haus gebracht und war danach weggegangen. Die Polizei geht davon aus, dass der Zwinger nicht verschlossen war und es den Hunden gelang, die mit einer Klinke versehene Tür zu öffnen. Der Mann hatte keine Genehmigung zum Halten der Kampfhunde und muss sich nun unter anderem wegen fahrlässiger Körperverletzung verantworten.

McEnroes Wutanfälle durch Doping ausgelöst?

US-Tennis-Star gibt Konsum von Steroiden zuMcEnroes Wutanfälle durch Doping ausgelöst?

London (rpo). US-Tennis-Legende John McEnroe hat zugegeben, in seiner aktiven Zeit jahrelang Wachstumspräparate eingenommen zu haben. Seine geschiedene Ehefrau hatte zuvor berichtet, McEnroe sei nach der Annahme von Anabolika extrem jähzornig geworden.Der dreimalige Wimbledonsieger John McEnroe hat im Zuge der Affäre Greg Rusedski den jahrelangen Konsum von Steroiden während seiner aktiven Zeit zugegeben. "Die haben mir das Zeug gegeben und ich habe es sechs Jahre lang geschluckt, ohne zu wissen, was es ist", sagte McEnroe: "Es waren so genannte legale Steroide, die man eigentlich Pferden verabreicht. Irgendwann haben die dann festgestellt, dass die Dinger zu stark für mich waren." Wer "die" waren, wollte McEnroe nicht sagen: "Das spielt doch jetzt keine Rolle mehr." "Sportler viel zu unkritisch"Mittlerweile hat der 44-jährige eine andere Einstellung zum Thema Doping. "Ich würde nichts mehr nehmen, das ist klar", stellte McEnroe fest: "Die Grenze zwischen den so genannten legalen Mitteln und den unerlaubten Substanzen ist völlig aufgeweicht, deshalb muss jeder Athlet umso genauer kontrollieren, was er zu sich nimmt." Viel zu schnell würden auch angeblich erlaubte Schmerzmittel und Entzündungshemmer verordnet: "Und viel zu unkritisch werden sie von den Sportlern geschluckt." McEnroes geschiedene Ehefrau Tatum O'Neal hatte ihm im vergangenen Jahr vorgeworfen, ab 1988 Anabolika konsumiert zu haben und dabei extrem jähzornig geworden zu sein. "Bei Niederlagen ist er ausgerastet und hat mich und die Kinder für seinen Misserfolg verantwortlich gemacht", behauptete die Tochter des Hollywood-Superstars Ryan O'Neal: "Ich habe ihn immer wieder gebeten, aufzuhören, weil er regelrecht gewalttätig geworden ist."

Gericht erklärt Strauß-Sohn für verhandlungsfähig

Prozess soll am 20. Januar beginnenGericht erklärt Strauß-Sohn für verhandlungsfähig

Augsburg (rpo). Planmäßig soll am 20. Januar der Prozess gegen Max Strauß, Sohn des früheren bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß, beginnen. Obwohl er sich seit einem Zusammenbruch in stationärer Behandlung einer psychiatrischen Klinik befindet, geht die Strafkammer von der Verhandlungsfähigkeit des Angeklagten aus.Max Strauß muss sich wegen Steuerhinterziehung vor Gericht verantworten. Wie das Landgericht am Montag mitteilte, geht die Strafkammer nach einer Stellungnahme der behandelnden Ärzte von der Verhandlungsfähigkeit des Angeklagten aus. Der 44-Jährige soll aus einem Airbus-Geschäft über den nach Kanada geflüchteten Waffenhändler Karlheinz Schreiber rund 2,6 Millionen Euro Provision bezogen und nicht versteuert haben. Strauß soll als Justiziar der Anlagefirma Wabag wissentlich an neun Betrugsvorgängen beteiligt gewesen sein. Wabag-Anleger sollen insgesamt um rund 100 Millionen Euro geprellt worden sein. Ein erstes Gutachten über den Gesundheitszustand von Max Strauß hatte Mitte Dezember 2003 noch erbracht, dass der ehemalige Rechtsanwalt täglich nicht länger als bis zu eineinhalb Stunden belastbar sei und damit praktisch verhandlungsunfähig gewesen wäre.

Gerüchte um Geheimtreffen Bayern - BVB

Regelmäßiger Meinungsaustausch der BranchengrößenGerüchte um Geheimtreffen Bayern - BVB

Dortmund/Dubai (rpo). Einem Zeitungsbericht zufolge ist es vor wenigen Tagen zu einem Geheimtreffen der Führungsgrößen von Bayern München und Borussia Dortmund gekommen, in denen über eine enge Zusammenarbeit verhandelt wurde. Die Vereine ließen dementieren.Der deutsche Rekordmeister Bayern München und Borussia Dortmund als Branchen-Größen der Fußball-Bundesliga haben ihren Dialog in den letzten Monaten offenbar intensiviert. "Wir haben uns im letzten Jahr eigentlich periodisch zusammengesetzt. Das geschah bei den Spielen, aber auch außerhalb. Es handelt sich um einen Meinungsaustausch, nicht um eine Hochzeit", erklärte BVB-Präsident Gerd Niebaum auf sid-Anfrage und reagierte damit auf einen Bericht der Tageszeitung Die Welt. Der Borussen-Chef stellte klar, dass sich beide Klubs in den Dienst des deutschen Profi-Fußballs und der Deutschen Fußball Liga (DFL) stellen wollen: "Die DFL ist unsere Liga, auch die von Borussia Dortmund, Bayern München und 16 weiteren Klubs sowie 18 Zweitligisten. Die Sache ist absolut positiv zu sehen." Beziehungen zur DFL standen schon vorher zur DiskussionDer Jurist verwies auch auf das Treffen von acht Bundesliga-Groß-Klubs im vergangenen November in München. Bei dem Meeting waren Borussia Dortmund und Bayern München ebenfalls vertreten. Dabei wurde damals unter anderem über den Grundlagenvertrag zwischen der DFL und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) gesprochen. Die Welt hatte am Montag von einem Geheimtreffen von Bayern Münchens Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge und Vorstandsmitglied Karl Hopfner mit Niebaum und Dortmunds Manager Michael Meier berichtet. Im Trainingslager der Bayern in Dubai erklärte Rummenigge im sid-Gespräch dazu: "Es hat kein Treffen gegeben." Auch Niebaum wollte eine Zusammenkunft in den letzten Tagen nicht bestätigen, schloss allerdings ein Meeting mit den Bayern in naher Zukunft nicht aus.

Rabattschlacht kostet tausende Arbeitsplätze

Einzelhandel rechnet mit Verlust von 20.000 StellenRabattschlacht kostet tausende Arbeitsplätze

Düsseldorf (rpo). Trotz der erhofften Konjunkturbelebung werden im deutschen Einzelhandel in diesem Jahr rund 20.000 Arbeitsplätze verloren gehen. Hauptgrund dafür ist nach Ansicht der Gewerkschaft ver.di die anhaltende Rabattschlacht. Wegen der Nachwirkungen der Konsumflaute sei wieder mit rund 4.500 Firmenpleiten und einer noch viel höheren Zahl von stillen Firmenschließungen zu rechnen, sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Holger Wenzel dem "Handelsblatt" (Montagausgabe). "Nach den beiden letzten schlechten Jahren sind viele Unternehmen stark geschwächt", betonte Wenzel. Insgesamt werde sich die Zahl der Händler selbst nach Abzug der Neugründungen im laufenden Jahr um 20.000 Betriebe auf 395.000 verringern. Dabei rechnet der Verband sogar mit einer leichten Besserung der Umsatzentwicklung. Bis zum Jahresende könnte es ein Plus von 0,5 bis 1 Prozent geben, sagte Wenzel. Die Hoffnungen des Einzelhandelsverbands beruhen auf den Entlastungen durch die Steuerreform, vor allem aber auf dem Nachholbedarf der Verbraucher. Bei langlebigen Konsumgütern wie Möbeln und Waschmaschinen gibt es inzwischen einen erheblichen Anschaffungsstau, hat die Kölner Unternehmensberatung BBE ermittelt. Schuld an den massiven Arbeitsplatzverlusten sind nach Einschätzung der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di nicht zuletzt die Rabattschlachten der Unternehmen. Der gewerkschaftliche Handelsexperte, Ulrich Dalibor, sagte der "Berliner Zeitung": "Die Handelsunternehmen werfen bares Geld zum Fenster raus, obgleich sie sich das bei ihren geringen Gewinnspannen gar nicht leisten können." Den Preis dafür zahlten die Beschäftigten. Denn zum einen führe der hohe Kostendruck zu weiterem Personalabbau in den Handelsunternehmen. Zum anderen gingen viele Arbeitsplätze durch Geschäftsaufgaben verloren, da viele kleine und mittlere Einzelhändler bei dem harten Preiswettbewerb auf der Strecke blieben, sagte Dalibor. Die Rabattschlacht sei ein Teufelskreis: "Sie nutzt keinem, aber alle machen mit und keiner beendet sie. Jeder hofft, dass er den Verdrängungswettbewerb überlebt", urteilte der Gewerkschafter.

"Montags in der Sonne": Windmühlen aus Spanien

"Montags in der Sonne": Windmühlen aus Spanien

Dass das Genre von tragisch-komischen Sozialdramen nicht allein dem britischen Film vorbehlaten ist, beweist der spanische Regisseur mit seinem Film "Montags in der Sonne." Er handelt von nichts weniger als dem alltäglichen Kampf gegen Windmühlen.Das Leben bietet den arbeitslosen Werftarbeitern in der spanischen Hafenstadt Vigo nicht mehr viele Perspektiven. Während Frauenschwarm Santa sich mit großer Klappe, einer gewaltigen Portion Ironie und Improvisationstalent durchschlägt, kommen seine ehemaligen Kollegen und Freunde mit der Ausweglosigkeit der Situation weniger gut klar. Doch ihre Freundschaft trotzt der Tristesse der ewig gleich ablaufenden Tage. "Los Lunes al sol" statt "Brassed off"Dem spanischen Regisseur Fernando León de Aranoa ist mit "Montags in der Sonne" eine Sozialstudie gelungen, die man in dieser Art durch Filme wie "Ganz oder gar nicht" und "Brassed off - Mit Pauken und Trompeten" besonders aus England kennt. Santa (Javier Bardem), Lino (José Angel Egido) und José (Luis Tosar) treffen sich täglich auf der Fähre "Lady Espana", welche die Menschen über die Bucht zur Arbeit bringt. Bis vor drei Jahren bauten die drei selbst die Schiffe. Nach einem harten Arbeitskampf hat ihre Firma die Werft geschlossen, um das Gelände in teure Eigentumswohnungen zu verwandeln. Einige der damaligen Kollegen haben sich wie Kneipenwirt Rico (Joaquín Climent) eine eigene Existenz aufgebaut, andere schlagen sich mit Hilfsjobs durch. Ein Leben in WartezimmernLino versucht trotz zahlreicher Rückschläge nach wie vor einen Job zu finden, für den er weder zu alt noch zu unqualifiziert ist. So verbringt er die meiste Zeit seines Tages in den Vorzimmern der Personalbüros. José, mit Anfang Vierzig der Jüngste der Gruppe, kann sich nur schwer damit abfinden, dass seine Frau Ana (Nieve de Medina) in der Fischfabrik alleine für den Unterhalt aufkommt. Den Frust spült er ebenso wie die übrigen Kumpel am Tresen herunter. Die Kneipe von Rico ist zur Anlaufstelle geworden. Besonders der alte Amador (Celso Bugallo) ist immer im "Naval" zu finden - seine Frau ist fort, Wasser und Gas in seiner Wohnung kann er sich nicht mehr leisten. Mit viel Sympathie begleitet der Regisseur seine tragikomischen Protagonisten. Besonders Javier Bardem gelingt es, die Balance zwischen Komik und dem täglichen Kampf gegen die Windmühlen darzustellen. In Zeiten der Reform-Debatten setzt der Film ein Gegenzeichen, der Mär vom faulen Arbeitslosen werden Engagement und die Verzweiflung über das erzwungene Nichtstun gegenübergestellt. Der Film wurde unter anderem in fünf Kategorien mit dem spanischen Filmpreis Goya und beim Filmfestival in San Sebastian ausgezeichnet.

FC Barcelona leiht Weltstar aus

Juves Edgar Davids bis zum Saisonende in SpanienFC Barcelona leiht Weltstar aus

Barcelona (rpo). Weltstar zur Ausleihe: Edgar Davids, niederländischer Nationalspieler und ehemeliger Mittelfeldmotor von Juventus Turin, wird auf Leihbasis bis zum Ende der Saison beim FC Barcelona spielen. Davids unterzog sich am Montag in Barcelona einem sportmedizinischen Test. Das Gehalt des 30 Jahre alten exzentrischen Mittelfeldstars von 1,8 Millionen Euro bis zum Saisonende sollen sich beide Klubs teilen. Davids, der seit Dezember 1997 in Turin spielt und mit Juventus dreimal italienischer Meister wurde, soll die Katalanen in der Rückrunde der Primera Division zumindest noch in einen europäischen Wettbewerb führen. Beim derzeitigen Tabellensiebten ist Davids neben Trainer Frank Rijkaard und den Spielern Patrick Kluivert, Marc Overmars, Philip Cocu und Michael Reiziger der sechste Niederländer.

Welche Bedingungen die Olympia-Bewerber erfüllen müssen

Von Autobahnanschluss bis ZimmerzahlWelche Bedingungen die Olympia-Bewerber erfüllen müssen

Leipzig (rpo). Bei der Bewertung der Olympia-Bewerber soll kein Detail unberücksichtigt bleiben. Das IOC hat deswegen einen umfassenden Fragebogen erarbeitet. In sieben Themenbereichen werden die Kandidaten auf Herz und Nieren geprüft.Nach monatelanger Kleinarbeit werden die Antworten der deutschen Olympia-Macher auf die Fragen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) am 15. Januar in Lausanne abgeliefert. Über 100 Experten in 10 Arbeitsgruppen waren an dem Schriftstück beteiligt. Kein Detail von Autobahnbau bis Zimmeranzahl wurde unbeachtet gelassen. Schließlich sind die Angaben die Grundlage für die IOC-Entscheidung am 18. Mai, ob der Kandidatenstatus erteilt wird oder nicht. Hier die wichtigsten Fakten zu den sieben Themenkomplexen:I. Motivation, Generalkonzept und öffentliche Meinung Mit dem Slogan "One family" und den Sportstätten im 10-km-Radius wird die Botschaft der deutschen Olympia-Macher deutlich. Im Herzen der Stadt, auf einmalig kleinem Terrain und nah an den Einheimischen, trifft sich die Welt zum friedlichen Sporttreiben. Die olympische Familie würde das gleichberechtigte Zusammenwachsen von Ost und West unterstützen. Eine ostdeutsche Stadt könnte sich wieder zur Metropole entwickeln und die Internationalität gesteigert werden. Die Zustimmung der Bevölkerung für das Unterfangen ist laut verschiedener Umfragen gewaltig. II. Politische Unterstützung Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) sowie die Ministerpräsidenten Georg Milbradt (CDU) für Sachsen und Harald Ringstorff (SPD) für Mecklenburg-Vorpommern gaben ihre Unterschriften unter die finanzielle Garantie für die Bewerbung, in einer gemeinsamen Erklärung wurde die Einhaltung der Olympischen Charta zugesichert und das Ansinnen zur nationalen Aufgabe erklärt. Alle Parteien im Bundestag bekundeten ihre einmütige Unterstützung. Der gesetzliche Schutz der olympischen Symbolik wurde noch im vorigen Jahr auf den Weg gebracht. Deutschland erkennt den weltweiten Anti-Doping-Code an, die Beiträge für die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada sind pünktlich bezahlt. III. Finanzplanung für Spiele und Infrastruktur Das Bewerbungsbudget beträgt 31,5 Millionen Euro, rund die Hälfte davon für die Application-Phase bis November. Der Gesamt-Haushalt für die Spiele setzt sich aus drei Posten zusammen. Die reinen Olympiakosten (OCOG) betragen rund 1,3 Milliarden Euro - diese werden durch Marketing, TV, Ticketverkauf, Merchandising, Münzprogramm, Lotterie und Briefmarken gedeckt. Die nicht olympiabedingten Kosten (NON-OCOG) pegeln sich bei 2,8 Milliarden Euro - für Olympiastadion, Olympia-S-Bahn-Tunnel oder das Stadtwohnungen-Hotel-Programm. Ein Fünftel wird etwa privat finanziert. Rund 5 Milliarden Euro werden außerdem für Maßnahmen angesetzt, die unabhängig von den Sommerspielen bis 2012 realisiert werden - der City-S-Bahn-Tunnel oder das Schließen des Autobahnringes um Leipzig gehören zu dieser Kategorie. IV. Olympische Stätten Auch hier wird in drei Kategorien geteilt. Existierende Sportstätten (wie WM-Stadion, Arena) sowie ohnehin geplante Anlagen (wie Kanuslalom-, Ruderstrecke, Messehallen) müssen aufgelistet werden - in der Summe sollten dies mindestens 40 Prozent aller Anlagen sein, Leipzig erfüllt diese Vorgabe. In der dritten Gruppe werden die zusätzlich notwendigen Bauten (wie Olympiastadion, Bogenschießen) abgefragt. Das Olympische Dorf ist mit knapp 9000 Zimmern für 16.000 Athlen und Trainer am Lindenauer Hafen geplant, die Pferdesportler werden in Dresden-Moritzburg untergebracht. V. Beherbergung Leipzig weist im angefragten 10-km-Radius über 25.000 Zimmer auf, im 50-km-Radius sind es im geforderten Segment (3 bis 5 Sterne) über 50.000 Zimmer. Die 42.000-Zimmer-Grenze als K.o.-Marke wird locker übertroffen. Unklar ist allerdings die Bewertung des IOC der Stadtwohnungen-Hotels. Ausgegangen wird in den Leipziger Planungen von einem moderaten Hotelwachstum (maximal 2 Prozent), das temporäre Mediendorf in Bahnhofsnähe weist 6500 Zimmer auf. VI. Verkehrs-Infrastruktur, Transportplanung Neben vorhandener und ohnehin geplanter Verkehrs-Infrastruktur müssen auch zusätzlich notwendige Projekte aufgeführt werden. Zentrale Maßnahme in Leipzig wäre dabei der Olympia-S-Bahn-Tunnel direkt am Olympiapark, für diesen laufen bereits die Voruntersuchungen. Exakt ausgewiesen werden die Bus-Transportzeiten zwischen Olympischem Dorf und Sportstätten: Innerhalb von 45 Minuten (einschließlich zweier Sicherheitschecks) ist im Leipziger Konzept alles erreichbar. Auch die Braunkohlenhalde Trages im Südraum (für Mountainbike) liegt in dieser einmaligen Zeitspanne. Zusätzlich werden die Bahnverbindungen angegeben, dank seines hervorragendes S-Bahn-Netzes hat Leipzig da große Kapazitäten. VII: Allgemeine Bedingungen, Logistik & Erfahrungen Eine größtenteils statistische Abfrage von Einwohnerzahlen bis hin zum Wetter. Leipzig hat als Olympia-Region im 40-km-Zirkel rund 2,5 Millionen Einwohner vorzuweisen. Im Sicherheitskonzept ist abgesichert, dass während der Spiele eine sogenannte Ein-Mann-Befehlsstruktur hergestellt wird und somit eine problemlose Koordination aller Einsatzkräfte möglich ist. Erfahrungen mit Großsport-Veranstaltungen sind ausreichend vorhanden, Weltcup-Finale der Reiter, Leichtathletik-Europacup in der Halle, Deutsches Turnfest oder die Warnemünder Woche sind Beispiele. (sid)

Neue Masche: "Bettel- E-Mails" mit verlockenden Provisionen

Polizei warnt vor "Nigeria-Briefen"Neue Masche: "Bettel- E-Mails" mit verlockenden Provisionen

Wiesbaden (rpo). Wer in diesen Tagen per E-Mail Angebote mit Geschäftsvorschlägen im Irak erhält, sollte diese sofort Löschen. Dahinter steht eine neue Betrugsmasche nach dem Prinzip der so genannten Nigeria-Briefe. Derzeit stehen nach Aussage des Hessischen Landeskriminalamtes Offerten hoch im Kurs, bei denen potenziellen Interessenten unter Hinweis auf die Situation in Irak dubiose Geschäftsvorschläge gemacht werden: Für das Freisetzen von Vermögen werden verlockende Provisionen in Aussicht gestellt. Seit mehr als 15 Jahren verschicken nach LKA-Aussage vorwiegend Nigerianer Briefe, Telefaxe und E-Mails, in denen um Hilfe bei heiklen Geldtransfers in Millionenhöhe gebeten werde. Die geschilderten Geschichten variieren zwar, jedoch ist nach den polizeilichen Erfahrungen immer von einem betrügerischen Hintergrund auszugehen. Trotz einer Sensibilisierung der Bevölkerung seien auch heute noch Schadenssummen in fünf- und sechsstelliger Höhe keine Seltenheit. Die Schätzungen der nigerianischen Polizei belaufen sich laut LKA auf wöchentlich rund 30.000 unseriöse Geschäftsofferten, die aus Nigeria in alle Welt versandt werden. Allein für das Jahr 2001 sei in der Bundesrepublik bundesweit ein Schaden von etwa 1,63 Millionen Euro registriert worden. Dies dürfte jedoch nur die Spitze des Eisberges sein, da viele der Geschädigten keine Anzeige bei der Polizei erstatteten, erklärte das LKA. Die Polizei rät, nicht auf derartige Offerten zu reagieren und keinesfalls persönliche Daten wie Bankverbindung oder Adresse zu übermitteln. Ein Merkblatt "Nigeria-Briefe" ist auf jeder Polizeidienststelle erhältlich und lässt sich auch aus dem Internet herunterladen.

Kriterienkatalog: Leipzig unter der IOC-Lupe

Abgabe von Fragebogen zum 15. JanuarKriterienkatalog: Leipzig unter der IOC-Lupe

Lausanne (rpo). Olympiabewerber Leipzig bemüht sich, die 25 Punkte des vom IOC vorgelegten Kriterienkatalogs so gut wie möglich zu beantworten. Ab Mitte Januar wird dann geprüft und benotet.Das Schicksal Leipzigs und seiner Mitbewerber um die Sommerspiele 2012 liegt nach Abgabe des "technischen Fragebogens" zum 15. Januar dabei vor allem in der Hand von Gilbert Felli, dem IOC-Direktor für Olympische Spiele, und seinem Team von etwa zehn Experten. Sie nehmen vier Monate lang die Antworten intensiv unter die Lupe und benoten jeden der 25 Punkte. "Nichts als harte Fakten sind gefragt. Ein gutes Konzept ist zu wenig, wenn es nicht glaubwürdig und fundiert unterlegt ist", hat IOC-Vize Thomas Bach den Sachsen als Schlüssel zum Erfolg mit auf den Weg gegeben. Potemkinsche Dörfer haben bei den Fachleuten in Lausanne keine Chance. Sieben KomplexeDie 25 Fragen sind in sieben Komplexe unterteilt. Jeder der 25 Einzelpunkte kann auf maximal einer Seite beantwortet werden, dazu kommen Karten und Statistiken (Hotels, Wettkampfstätten) sowie Garantien von NOK, Stadt und Staat über Einhaltung der Olympischen Charta und die Finanzierung. Die 25 Einzelpunkte werden verschieden gewichtet (1 bis maximal 10 Punkte). Von großer Bedeutung sind als so genannte K.o. -Kriterien die Entfernungen zwischen Athletendörfern und Wettkampfstätten (maximal eine Stunde), die Bereitstellung von 42. 000 Hotelzimmern im 50-km-Radius sowie Transportkapazitäten für bis zu 500.000 Besucher pro Tag. Unsicherheitsfaktor Leipzigs Abschneiden hängt wohl vor allem davon ab, ob das IOC seinen Beherbergungsplan akzeptiert, der teilweise den temporären Umbau von Stadtvillen in Hotel-Unterkünfte vorsieht. Hohe Noten müsste es dagegen für die kompakten Sportstätten im 10-km-Radius geben, auch die Verkehrssteuerung scheint gelöst. Die Einzelnoten werden addiert, die Endsummen ergeben eine Rangliste. Allein anhand dieser entscheidet die Exekutive am 18. Mai darüber, ob und wo ein Schnitt unter den 9 Bewerbern gemacht und wer als offizieller Kandidat zugelassen wird. Dabei könnten durchaus auch "politische" Erwägungen eine Rolle spielen, um zum Beispiel Südamerika (Rio) im Rennen zu halten. Dies würde auf eine hohe Zahl an Finalisten hinauslaufen. Erstmal europaintern gewinnenDoch darauf kann Leipzig nicht bauen. Seine Chancen zum Einzug ins Finale hängen davon ab, möglichst viele Konkurrenten aus Europa hinter sich zu lassen, am besten auch einen der Favoriten wie London, New York oder Paris. Würde dies gelingen, könnte man in der Endrunde umso besser die Trumpfkarte eines "Familien-Festes" als Alternative zu den Metropolen ausspielen. Derartige atmosphärische Vorzüge sind bis zum 18. Mai noch nicht gefragt. Nach derzeitigem Stand wird das IOC in dieser Phase auch keine eigenen Umfragen über die Unterstützung der Bevölkerung durchführen, sondern erst im Vorfeld der Wahl durch die Session in Singapur Mitte 2005. Externe Spezialisten gefragtFür das Felli-Team geht es allein um die "technische" Bewertung der Rahmenbedingungen. Dabei können auch auswärtige Spezialisten zu Rate gezogen werden. Dies dürfte vor allem für die Einschätzung der Wirtschaft oder der politischen Lage (Sicherheit) in Frage kommen. Als weitere Informationsquelle stehen Sportverbände bereit, die Großveranstaltungen in den Bewerberstädten durchgeführt haben. Das IOC schließt auch eigene Inspektionen vor Ort nicht aus, doch ist dies eher unwahrscheinlich. Gilbert Felli, ein 55-jähriger Schweizer und ehemaliger alpiner Spitzenläufer, kam 1990 zum IOC und hat sich dort als Sportdirektor hohe Anerkennung erworben. Bach: "Die Auswahl des Teams ist allein seine Sache, die Exekutive nimmt darauf keinen Einfluss."

Katastrophenstart: Schüttler bleibt sieglos

Anca Barna und Marlene Weingärtner weiterKatastrophenstart: Schüttler bleibt sieglos

Auckland (rpo). Rainer Schüttler, deutsche Nummer eins im Tennis, kommt im neuen Jahr nicht in Tritt. In Sydney verlor der Korbacher bereits das zweite Auftaktmatch in diesem Jahr, diesmal gegen einen Qualifikanten.Rainer Schüttler (Korbach) verpatzte damit wie zuvor schon Nicolas Kiefer (Hannover) seine Generalprobe für die Australian Open in Melbourne (19. Januar bis 1. Februar). Beide verloren beim zweiten Turnierstart in diesem Jahr zum zweiten Mal ihre Auftaktmatches. Frauen erfolgreichDer an Nummer zwei gesetzte Schüttler verlor in Sydney mit 4: 6, 4:6 gegen den schwedischen Qualifikanten Joachim Johansson, nachdem er vor Wochenfrist in Doha gegen seinen russischen Trainingskollegen Michail Juschni den kürzeren gezogen hatte. Kiefer leistete beim 6:7 (4:7), 3:6 gegen den an Nummer eins gesetzten Argentinier Guillermo Coria in Auckland zwar heftige Gegenwehr, konnte aber die erneute Niederlage nicht verhindern. In Doha war der 26-Jährige an dem Tschechen Bohdan Ulihrach gescheitert. Dagegen erreichten Anca Barna und Marlene Weingärtner vom TC Moers bei den WTA-Turnieren in Hobart und Canberra jeweils das Achtelfinale. Barna, die in der nächsten Runde auf Mashona Washington (USA) trifft, gelang mit dem 6:1, 7:6 (8:6) gegen Ashley Harkleroad (USA) die Revanche für die Viertelfinal-Niederlage in der vergangenen Woche in Auckland. Weingärtner muss nach dem 6:4, 7: 5 gegen die israelische Qualifikantin Tzipora Obziler im Achtelfinale gegen die Spanierin Arantxa Parra antreten. Schüttler am BodenSchüttler war nach der Pleite in Sydney, wo er im vergangenen Jahr immerhin das Halbfinale erreichte, sichtlich frustriert. "Ich habe schon besser gespielt als gegen Juschni, ich habe zuletzt auch gut trainiert aber mir fehlt eindeutig die Matchpraxis", sagte der 27-Jährige. Gegen Joachim Johansson, den Freund von Lleyton Hewitts Schwester Jaslyn, kam kaum ein Spiel zustande, weil der Schwede seine Aufschläge meistens unerreichbar mit bis zu 220 km/h ins Feld brachte. "Ich hatte nur wenige Chancen, und die habe ich auch noch ausgelassen. Er hat seine konsequent genutzt", meinte Schüttler, der in beiden Sätzen jeweils einen Breakball vergab. Trotz des Fehlstarts ins neue Jahr blickt Deutschlands bester Tennisspieler zuversichtlich Richtung Melbourne: "Ich verspüre keinerlei Druck. Melbourne 2003 ist für mich eher ein Ansporn als eine Belastung, ich freue mich sehr darauf." Kiefer ungetrübten MutesDas tut auch Nicolas Kiefer, der trotz der Niederlage gegen Coria in Auckland optimistisch bleibt. "Das war eine deutliche Steigerung im Vergleich zu Doha", stellte er fest: "Ich habe aggressiv gespielt, nicht abwartend. Okay, teils habe ich etwas überpowert, aber auf der anderen Seite stand ja auch nicht irgendwer, sondern die Nummer fünf der Welt." Vor allem, so Kiefer weiter, habe er erkannt, dass er mit Spielern dieses Kalibers wieder mithalten kann: "Ich habe in beiden Sätzen zurückgelegen und mich jeweils wieder rangekämpft. Am Ende hat nur ein kleines Stück gefehlt, aber das kommt schon noch. Für Melbourne habe ich jedenfalls etwas in petto."

Clement: Deutschland bald wieder Nummer eins in Europa

Wirtschaftsminister peilt größtes Wachstum anClement: Deutschland bald wieder Nummer eins in Europa

Essen (rpo). Angesichts verbesserter Konjunkturaussichten sieht Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement die Chance, dass sich Deutschland in Punkto Wirtschaftswachstum vom letzten auf den ersten Platz in Europa vorarbeitet. Der SPD-Politiker sagte der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" in Essen (Montagausgabe): "Noch in diesem Jahr werden wir die rote Laterne beim Wirtschaftswachstum abgeben." Damit zeigte er sich noch nicht zufrieden: "Schließlich wollen wir auf Platz eins kommen und zur europäischen Lokomotive werden", sagte Clement. Der Minister bekräftigte das Ziel der SPD, einen Spitzenplatz in den für die Weltmärkte entscheidenden Bereichen wie Medizin, Bio- und Gentechnologie oder Kommunikation zu erreichen. Um sich mit Japan und den USA messen zu können, müssten die Ausgaben für die Forschung um fünf bis zehn Milliarden Euro erhöht und der Wettbewerb zwischen Forschungsstätten und Hochschulen angekurbelt werden, sagte Clement. Er fügte hinzu: "Wir müssen internationaler werden und Schul- und Studienzeiten erheblich verkürzen."

Sex-Gangster in Sauna festgenommen

45-Jähriger belästigte MädchenSex-Gangster in Sauna festgenommen

Bochum (rpo). Ein 45-jähriger Mann nutzte offenbar einen Sauna-Besuch, um sich einem kleinen Mädchen sexuell zu nähern. Er wurde wegen versuchten Missbrauchs in einem Bochumer Freizeitbad festgenommen. Wie die Polizei mitteilte, hatte der Mann ein etwa sechs- bis achtjähriges Mädchen belästigt und dem Kind über den Oberschenkel gestreichelt. Das Mädchen flüchtete vor dem Oberhausener. Zeugen hatten den Vorfall dem Bademeister gemeldet, der die Polizei informierte. Der Mann konnte noch im Saunabereich gestellt werden. Laut der Polizei soll der Beschuldigte während seines Badbesuchs mehrere Mädchen intensiv beobachtet haben. Die Identität des belästigten Kindes war zunächst nicht bekannt.

Viertelfinals für die NFL-Geschichte
Viertelfinals für die NFL-Geschichte

Philadelphia Eagles und Carolina Panthers im HalbfinaleViertelfinals für die NFL-Geschichte

New York (rpo). Die Playoff-Halbfinals in der nordamerikanischen Football-Profiliga NFL stehen fest. Der hochdramatische Verlauf der am Wochenende ausgetragenen Viertelfinals wird dabei wohl in die Historie der Liga eingehen.Die Philadelphia Eagles und die Carolina Panthers sowie die New England Patriots und die Indianapolis Colts stehen sich am kommenden Wochenende im Halbfinale der nordamerikanischen Football-Profiliga NFL gegenüber. Die Eagles setzten sich am Sonntag in einem dramatischen Match mit 20:17 nach Verlängerung gegen die Green Bay Packers durch, Indianapolis gewann überraschend deutlich 38:30 bei den Kansas City Chiefs. Bereits am Samstag hatten die Panthers sensationell mit 29:23 n.V. bei den St. Louis Rams triumphiert und New England die Tennessee Titans mit 17: 14 bezwungen. Quarterbacks im MittelpunktDas vergangene Viertelfinal-Wochenende wird möglicherweise als eines der dramatischsten in die Geschichte der NFL eingehen, bei dem die Quarterbacks noch mehr als ohnehin schon üblich im Mittelpunkt standen. So wurde Star-Spielmacher Brett Favre von den Packers zum tragischen Helden, als er in der Verlängerung einen unerklärlichen Fehlpass warf und damit Eagles-Kicker David Akers die Chance zum Siegtreffer gab. Akers hatte erst 5 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit den Ausgleich für die Gastgeber gesichert, nachdem sein Quarterback Donavan McNabb den letzten Angriffszug der "Adler" durch zwei geniale Pässe über große Distanzen jeweils im letzten Versuch am Leben gehalten hatte. Sechsmal wechselte die FührungNoch überragender als McNabb, der mit 107 selbst gelaufenen Yards einen Playoff-Rekord für Quarterbacks aufstellte, war Peyton Manning von den Colts. Der Spielmacher hatte bis zum letzten Wochenende nie ein Playoff-Spiel gewonnen, in diesem Jahr läuft er dagegen zur Höchstform auf. Er brachte 22 von 30 Pässen an den Mann, erzielte dabei 304 Yards Raumgewinn und drei Touchdowns. "Er hat nicht einen einzigen ungenauen Ball geworfen", sagte Kansas-Coach Dick Vermeil, "wir hatten kein Mittel gegen ihn." Die Partie in St. Louis am Samstag wird als eines der spannendsten und verrücktesten Playoff-Spiele in die NFL-Geschichte eingehen. Sechsmal wechselte die Führung in dem Match, das mit knapp 76 Minuten Netto-Spielzeit das fünftlängste in der Historie der NFL wurde. Erste Heimniederlage seit 15 SpielenDabei sahen die Panthers zwei 2:39 Minuten vor Schluss mit 11 Punkten Vorsprung schon wie der sichere Sieger aus, mussten aber noch den Ausgleich hinnehmen. In der Verlängerung hatten beide Teams mit Fieldgoal-Versuchen zunächst die Chance zur Entscheidung, ehe Carolina-Quarterback Jake Delhomme einen 69-Yards-Pass auf Steve Smith zur Entscheidung warf. Es war St. Louis' erste Heimniederlage nach 15 Siegen. In Foxboro/Massachussetts kämpften die Patriots und die Titans vor allem gegen die bittere Kälte. Bei Temperaturen von minus 20 Grad war es das kälteste Spiel in der Geschichte New Englands. Gefeierter Held beim Sieger war Kicker Adam Vinatieri, der 4:06 Minuten vor Spielende aus 46 Yards das vorentscheidende Fieldgoal erzielte. Die Patriots sind damit seit 13 Spielen ungeschlagen.

Vier Mädchen - ein Traum

Nerven, Grippe und ein verdrehtes Knie sind WidersacherVier Mädchen - ein Traum

Von Camillo Kluge

"Dschungel"-Quote klettert weiter

Küblböck weiterhin Favorit der Zuschauer"Dschungel"-Quote klettert weiter

Köln (rpo). Immer mehr Zuschauer lockt die am Freitag gestartete RTL-Show "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" vor den Fernseher. Rund 6,3 Millionen verfolgten am Sonntag wie Sänger Daniel Küblböck (18) für die Mutprobe in Kakerlaken badete. Das entsprach einem Marktanteil von 28,5 Prozent, wie RTL am Montag mitteilte. Am Samstagabend verfolgten 6,14 Millionen Zuschauer die Sendung, am Freitag noch 4,85 Millionen. Die Zuschauer wählten für die vierte Mutprobe erneut Küblböck als ihren Favoriten. Neben dem Kakerlakenbad musste er zuvor bereits über eine hohe Hängebrücke klettern. Bei der ersten Mutprobe trug Sänger Costa Cordalis (59) Schlangen über Baumstämme in ein Terrarium. Die Zuschauer wählen per Telefon-Voting täglich je einen der mittlerweile nur noch neun Camp-Bewohner für eine besondere Aufgabe aus. Schafft die Person die Probe, erhalten alle im Camp ein Abendessen. Schafft es der Auserwählte nicht, gibt's nur Reis. Schauspieler Dustin Semmelrogge (23) hatte die 14 Tage dauernde Dschungel-Show schon am dritten Tag auf eigenen Wunsch verlassen.

Chinesische Behörden bestätigen dritten Sars-Fall

35-Jähriger erkranktChinesische Behörden bestätigen dritten Sars-Fall

Guangzhou (rpo).Ein 35-jähriger Mann ist in Südchina an SARS erkrankt. Damit hat das chinesische Gesundheitsministerium den dritten Verdachtsfall der lebensgefährlichen Lungenkrankheit Sars bestätigt. In seinem täglichen Bericht gab das Ministerium in Peking an, der Mann in der südchinesischen Provinz Guangdong habe am 31. Dezember Fieber bekommen und sei seit 6. Januar in Quarantäne im Krankenhaus. Er sei nun in guter Verfassung und habe seit fünf Tagen eine normale Körpertemperatur. Keiner der 28 Menschen, die Kontakt mit ihm hatten, habe Symptome der Krankheit entwickelt. Seit dem Ende der ersten Epidemie im Juli 2003 gab es nach Angaben des Ministeriums damit in China einen Fall, in dem die Krankheit bestätigt wurde, sowie zwei Verdachtsfälle, alle in der Provinz Guangdong. Eine 20-jährige Kellnerin wurde vergangene Woche unter Sars-Verdacht ins Krankenhaus eingeliefert. Ein 32-jähriger Fernsehproduzent aus Kanton war am Donnerstag als geheilt aus dem Krankenhaus entlassen worden.

NBA: "Mavs" versinken im Mittelmaß

Sechste Auswärtsschlappe bei den Detroit PistonsNBA: "Mavs" versinken im Mittelmaß

Detroit (rpo). Die Dallas Mavericks mit Basketball-Star Dirk Nowitzki haben sich in Detroit die nächste Auswärtsniederlage abgeholt. Das vor Saisonbeginn als Mitfavorit gehandelte Team bestätigte dabei auf ganzer Linie die bisherigen Schwächen.Das vor der Saison als Mitfavorit gehandelte Team des Würzburgers Dirk Nowitzki unterlag am Sonntag bei den Detroit Pistons 102:115 und bezog damit die sechste Niederlage in den letzten sieben Auswärtsspielen. "Wir können derzeit in der Verteidigung niemanden in Schach halten. Detroit hat uns mit unseren eigenen Waffen geschlagen", sagte Nowitzki, der mit 14 Punkten und 15 Rebounds eine unauffällige Leistung bot. Mit 13 Auswärtsniederlagen nähern sich die Mavericks bereits vor Hälfte der regulären Saison ihrem Vorjahreswert (14). Wie in den vergangenen Spielen patzten die Texaner auch gegen Detroit vor allem in der Offensive. Nur fünf von 21 Wurfversuchen von der Dreipunktelinie fanden ihr Ziel (Detroit: 13 von 20), dazu spazierten die Pistons scheinbar ohne Gegenwehr durch die löchrige Abwehr des Gegners. Während bei Dallas nur Guard Steve Nash mit Abstrichen gefiel, überzeugte bei Detroit Chauncey Billups, der 21 seiner 25 Punkte in der zweiten Halbzeit erzielte. Ihrer Favoritenrolle gerecht wurden dagegen die Sacramento Kings. Angeführt von einem glänzend aufgelegten Peja Stojakovic feierten die "Könige" einen 117:106-Erfolg gegen die Denver Nuggets und bleiben mit nur neun Niederlagen das erfolgreichste Team der Saison.

Bilanzprobleme bei Zeitarbeitskonzern Adecco

Aktie verliert fast die Hälfte ihres WertesBilanzprobleme bei Zeitarbeitskonzern Adecco

Cheserex/Zürich (rpo). Offenbar steckt der nächste europäische Großkonzern in tiefen Bilanzproblemen: Die Schweizer Zeitarbeitsfirma Adecco teilt mit, dass die für den 4. Februar geplante Veröffentlichung der Jahresbilanz auf unbestimmte Zeit verschoben wird.Als Grund wurden "materielle" Schwächen des internen Controllings bei Adecco Staffing in den USA angegeben. Ursprünglich war die Vorlage der Jahresbilanz für den 4. Februar vorgesehen gewesen. Der Kurs der Adecco-Aktie verlor an der Züricher Börse wegen der Furcht der Anleger vor einem neuen Bilanzskandal bis zum Mittag fast 44 Prozent auf 46,15 Schweizer Franken. "Spätestens seit Parmalat sind europäische Investoren bei Bilanzproblemen höchst sensibilisiert", sagte ein Händler. Die Analysten von Dresdner Kleinwort Wasserstein haben auf die Mitteilung bereits reagiert und die Adecco-Aktie auf "Sell" von "Buy" abgestuft. Adecco zufolge wurde ein unabhängiger Berater damit beauftragt, die Einhaltung von Bilanzierungs- und Kontrollvorschriften bei der US-Tochter und in weiteren Landesgesellschaften sowie mögliche Folgen für das Jahresergebnis 2003 zu überprüfen. Nähere Angaben dazu wollte Unternehmenssprecher Francois Vassard mit Verweis auf gesetzliche Beschränkungen auch auf Anfrage nicht machen. Der Markt werde sobald wie möglich über Ergebnisse informiert, sagte er. Auch sei nicht absehbar, wann die Bilanzprüfung abgeschlossen sein werde. Die Adecco-Gruppe beschäftigt in über 60 Ländern rund 28.000 Mitarbeiter, die jährlich rund vier Millionen Arbeitskräfte vermitteln. 2002 setzte Adecco 25,1 Milliarden Schweizer Franken (rund 16 Milliarden Euro) um, rund acht Prozent weniger als im Vorjahr. Unter dem Strich blieben damals 354 Millionen Schweizer Franken Gewinn. In Deutschland unterhält das Unternehmen 200 Niederlassungen.

Fall Carolin: Weder wochenlange Misshandlungen noch Verschleppung

Beamte bereiten Auslieferung vorFall Carolin: Weder wochenlange Misshandlungen noch Verschleppung

Krumbach (rpo). Der Obduktionsbericht der dreijährigen Carolin aus Weißenhorn spricht eine andere Sprache als ihre Mutter. Demnach wurde das Kind nicht über längere Zeit misshandelt. Die Polin Zaneta B. hatte ihren Lebensgefährten der wochenlangen Gewalttätigkeiten beschuldigt. Außerdem wurde die Mutter wohl auch nicht verschleppt.Zaneta B. ist offenbar doch freiwillig mit ihrem Partner nach Italien geflohen. Die angebliche Behauptung der festgenommenen 24-Jährigen, sie sei von ihrem Freund verschleppt worden, treffe nicht zu, erklärte die Krumbacher Polizei am Montag unter Verweis auf eine Zeugenaussage. Für die angebliche wochenlange Misshandlung der Dreijährigen durch den Freund der Mutter gibt es laut Polizei ebenfalls keine Anhaltspunkte. Am späten Nachmittag wollten drei Polizisten der Sonderkommission "Klinik" in die italienische Hafenstadt Brindisi fliegen, um dort die Polin und ihren türkischen Freund zu verhören und die Auslieferung vorzubereiten. Die Staatsanwaltschaft Memmingen hofft auf eine Auslieferung noch in dieser Woche. Zaneta C. und Mehmet A. waren am Freitag auf der Flucht in Italien geschnappt worden. Wie die Polizei weiter mitteilte, sagte ein Zeuge, der die beiden Tatverdächtigen in seinem Auto nach Trient gebracht hatte, die 24-Jährige sei freiwillig mit ihrem Freund mitgefahren. Der Zeuge gab an, die Polin am Bahnhof in Trient abgesetzt zu haben.Kein Beweis für wochenlanges MaryriumFür das angeblich wochenlange Martyrium, von dem Medien unter Verweis auf die Aussagen der Mutter berichtet hatten, gibt es laut Polizei keine Anhaltspunkte. Der Krumbacher Behördensprecher Armin Mayer sagte unter Verweis auf den Obduktionsbericht, die schweren Verletzungen seien dem Kind kurz vor seinem Tod zugefügt worden. Spuren früherer Misshandlungen seien nicht festgestellt worden. Zaneta C. hatte laut Medienberichten nach ihrer Verhaftung am Freitag angegeben, ihr Freund habe das Mädchen wochenlang schwer misshandelt. Mehmet A. habe öfters Zigaretten auf Carolins Körper ausgedrückt und ihre Fingernägel mit einem Feuerzeug verbrannt. Der Mann, mit dem sie erst seit kurzem zusammen lebt, habe sie heiraten wollen, aber das Kind nicht akzeptiert. Er habe Carolin als "Bastard" bezeichnet. Berichten zufolge beschuldigt die Polin ihren Freund, Carolin am 5. Januar in der gemeinsamen Wohnung in Weißenhorn bei Neu-Ulm mit dem Kopf so oft gegen die Wand geschlagen zu haben, bis sie bewusstlos liegen blieb. Gemeinsam hätten sie das schwer verletzte Mädchen zum Krankenhaus in Weißenhorn gebracht. Dort war das sterbende Kind in einer Damentoilette entdeckt worden.Geständnis liegt noch nicht vorDas Geständnis der 24-Jährigen liegt den deutschen Ermittlern bisher nicht vor, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte. Geplant sei, die beiden Beschuldigten in Kürze im Beisein deutscher Polizisten erneut zu vernehmen und zu der Tat zu befragen. Ein entsprechendes Rechtshilfeersuchen sei an die Staatsanwaltschaft in Lecce gestellt. Die nach Brindisi entsandten Polizisten sollen zudem klären, ob die Beschuldigten mit einer baldigen Auslieferung einverstanden sind, heißt es in der Mitteilung weiter. Dann komme eine einfache Auslieferung in Betracht. Die Staatsanwaltschaft stellte den Angaben zufolge die für eine Auslieferung nötigen Unterlagen zusammen und will sie am (morgigen) Dienstag an die Behörden in Italien weiter leiten. Wann und wo die vor einer Woche gestorbene Carolin beerdigt werden soll, steht noch nicht fest. Wie der Weißenhorner Bürgermeister Heinz Berchtenbreiter sagte, soll voraussichtlich die Mutter dazu befragt werden. Darüber hinaus lebten noch die Großmutter und eine Tante des Mädchens im Kreis Dillingen.

NHL: Kölzig in Gala-Form

Bouchers NHL-Rekordserie beendetNHL: Kölzig in Gala-Form

Washington (rpo). Besser geht es nicht: Zu null spielte Nationaltorhüter Olaf Kölzig bei seinem NHL-Galaauftritt für die Washington Capitals. Trotz des zweiten Sieges in Folge wird es wohl dennoch nicht für die Playoffs reichen.Mit einer Glanzleistung hat Nationaltorhüter Olaf Kölzig die Washington Capitals in der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL zu einem 1:0-Erfolg gegen die Edmonton Oilers geführt. "Olie the Goalie" parierte beim 13. Saisonsieg der Caps alle 26 Schüsse auf sein Tor und verbuchte seinen ersten Shutout in der laufenden Spielzeit. Den entscheidenden Treffer erzielte der Tscheche Robert Lang 20 Sekunden vor Ende des ersten Drittels. Washington bleibt trotzdem abgeschlagener Tabellenletzter der Eastern Conference. Für Kölzigs Torhüterkollegen Brian Boucher riss eine historische Serie. Der Goalie der Phoenix Coyotes kassierte beim 1: 1 gegen die Atlanta Thrashers nach exakt 332 Minuten und einer Sekunde wieder ein Gegentor. Mit fünf Shutouts in Folge hatte Boucher zuvor für einen NHL-Rekord gesorgt. Ein Schuss von Randy Robitaille nach 6:16 Minuten wurde von David Tanabe unhaltbar für den Schlussmann abgefälscht. "Ich bin froh, dass es endlich vorbei ist", kommentierte Boucher das Ende seiner Serie.

Legionärskrankheit fordert achtes Todesopfer

68 Fälle in Nordfrankreich diagnostiziertLegionärskrankheit fordert achtes Todesopfer

Arras (rpo). Die Legionärskrankheit hat in Nordfrankreich ein achtes Todesopfer gefordert. Die Bakterien stammen zweifelsfrei aus der Chemiefabrik bei Lens.Wie die Präfektur am Sonntagabend mitteilte, wurden rund um die Fabrik bislang 68 Legionellose-Fälle registriert. 14 Erkrankungen sind zweifelsfrei auf Bakterien aus dem petrochemischen Unternehmen Noroxo in Harnes zurückzuführen, das seit Anfang Januar zum zweiten Mal stillgelegt ist. Eine vorübergehende Schließung der Fabrik und eine Desinfektion des Kühlsystems im Dezember hatte die Ausbreitung der vor allem für ältere Menschen gefährlichen Lungenkrankheit nicht stoppen können. In einem Umkreis von zehn Kilometern überprüfen die Gesundheitsbehörden alle Belüftungsanlagen. 19 Legionellose-Patienten liegen noch im Krankenhaus, vier von ihnen in einem kritischen Zustand. Die Erreger der Legionärskrankheit, Legionella pneumophila, vermehren sich in warmem Wasser und können schwere Lungenentzündungen hervorrufen. In Deutschland mussten zuletzt Anfang des Jahres 2001 in Berlin mehrere Schwimmbäder wegen Legionellenbefall geschlossen werden. Eine Ausbreitung der Krankheit konnte so verhindert werden.

Bill Murray "pfeift auf große Rollen in mittelmäßigen Filmen"

Traumrolle in "Lost in Translation"Bill Murray "pfeift auf große Rollen in mittelmäßigen Filmen"

Berlin (rpo). Seine Rolle in "Lost in Translation" ist für Schauspieler Bill Murray ein Traum. "Für so eine Rolle würde jeder Schauspieler sterben", sagte Murray der Berliner Zeitung "B.Z." Jetzt würden ihn seine Kollegen hassen, vor allem weil Regisseurin Sofia Coppola von Anfang an an ihn gedacht habe. Murray ("Und täglich grüßt das Murmeltier") spielt in dem Streifen einen alternden Schauspieler, der in Tokio einen Werbespot für Whiskey dreht und sich dort sehr einsam vorkommt. Er selbst habe sich nie einsam gefühlt, sagte Murray. Er habe nie Angst gehabt, in Vergessenheit zu geraten. "Es gab immer etwas zu tun, auch wenn ich nur Nebenrollen spielte - in guten Geschichten. Das ist das Schöne, wenn man älter wird: Man spielt nur noch das, was einem Spaß macht und pfeift auf große Rollen in mittelmäßigen Filmen", betonte er. Mit tollen Leuten zu arbeiten sei ihm wichtiger. Das Besondere an "Lost in Translation" sei für ihn, dass er "endlich mehr zeigen durfte". Er habe in dem Film seine lustigen Momente, für die er Lacher bekomme. "Aber man erlebt mich auch traurig: Ich verliebe mich, muss aber einen kühlen Kopf bewahren."

Muttergefühle: Julia Roberts schmiedet Familienpläne
Muttergefühle: Julia Roberts schmiedet Familienpläne

Seitenhiebe auf die PresseMuttergefühle: Julia Roberts schmiedet Familienpläne

Hamburg (rpo). Immer wieder machten Scheidungsgerüchte die Runde. Doch um die Ehe von Julia Roberts scheinte es nicht allzu schlecht bestellt zu sein. Die Oscar-Preisträgerin träumt von einer Familienidylle. "Ich kann's kaum erwarten, Mutter zu werden", verriet die 36-Jährige. Die Oscar-Preisträgerin ist seit eineinhalb Jahren mit dem Kameramann Danny Moder (34) verheiratet. Dass die Beziehung unter ihrer Berühmtheit leiden könnte, fürchtet Roberts nicht. "Warum sollte sie? Eine Beziehung entsteht zwischen zwei Menschen, nicht zwischen zwei Jobs", erzählte sie der Zeitschrift "Für Sie". Trotzdem ist Roberts der Boulevardpresse gegenüber vorsichtig. Deren Journalisten seien "armselige Kreaturen", denen sie keine Sekunde widme, sagte sie. Wütend mache es sie, "wenn Unschuldige in den Sog gerissen und verleumdet werden - mein Mann oder meine Familie". Mit ihrer neuen Rolle einer selbstbewussten Lehrerin in dem am 22. Januar in Deutschland startenden Film "Mona Lisas Lächeln" wird für Roberts ein Jugendwunsch wahr. Früher habe sie davon geträumt, Englisch zu unterrichten, verriet sie dem Blatt. "Aber dann lief es mit der Schauspielerei sehr früh so gut, dass ich über die Planungsphase nicht hinausgekommen bin."

Einfach 'errlisch: "Eine Affäre in Paris"

Einfach 'errlisch: "Eine Affäre in Paris"

Wie zwei Amerikanerinnen sich in Paris gegen die französische Lebensart und insbesondere die Männer zur Wehr setzen, dabei aber hoffnungslos unterlegen sind, zeigt die wunderbar romantische Komödie "Eine Affäre in Paris". Die Supermacht, die vor einigen Monaten ihr zweitliebstes Fast Food von "French Fries" erzürnt in "Freedom Fries" umbenannt hat, kommt nicht los von ihrer Hassliebe zu Frankreich, wie die am 15. Januar anlaufende Komödie "Eine Affäre in Paris" beweist. Da verwickeln sich zwei junge Kalifornierinnen in den Fallstricken gallischer (A-)Moral, ohne jedoch von den Vorzügen des 'errlisch französischen Lebensstils lassen zu können. Zumindest Isabel, die ihre in Paris lebende Schwester Roxy besucht, stürzt sich ohne Vorbehalte in eine Crash-Kur in "savoir vivre" und beginnt eine Affäre mit dem konservativ-katholischen Altpolitiker Edgar, der das niedliche Küken ganz formell darum bittet, seine neue Mätresse zu werden. Nase vollDie hochschwangere Roxy dagegen hat von den lokalen Sitten die Nase gestrichen voll, denn gerade hat ihr Ehemann Charles-Henri sie und ihre kleine Tochter wegen einer anderen Frau sitzen lassen. Seine Familie spendet der unglücklichen Blondine wenig Trost: Dass Männer ihren Ehefrauen untreu werden, ist für Schwiegermutter Suzanne und den Rest der großbürgerlichen Sippe nun wirklich kein Drama, das groß ausdiskutiert werden müsste. Isabels ebenfalls verheirateter Lover Edgar allerdings ist Suzannes Bruder, und diese Affäre geht der beinhart-bourgeoisen Matriarchin nun wirklich zu weit: Bei den prüden Amis, die Clintons Affäre mit einer Praktikantin breit ausgewalzt haben, weiß man ja nie. Schöner essen, wohnen und anziehenVor allem auf weiblicher Seite - von der gekonnt niedlichen Kate Hudson über die herbe Naomi Watts über die weise dozierende Glenn Close bis zur Veteranin Leslie Caron - sind die Darsteller das reine Vergnügen. Dass der etwas angetrocknete Thierry Lhermitte wie so oft als Liebhaber von Amerikanerinnen auftritt, gehört, ebenso wie die Rolle des Eiffelturms, zur Paris-Folklore. Das bewährte Regiegespann Merchant/Ivory (berühmt für "Howard's End" und "Zimmer mit Aussicht") hat seine Produktionsdesigner erneut zu Höchstleistungen angetrieben und es geschafft, auch diese in der schmucklosen heutigen Zeit spielende Sittenkomödie zu einem Kostümfilm umzufunktionieren. So werden klischeehaft Luxusprodukte mit französischer Lebensart gleichgesetzt und dem Zuschauer ein einzigartiger Augenschmaus aus "schöner essen, wohnen und anziehen" demonstriert. Geistreiche Running-GagsWas leichtfüßig überleitet in einen lockeren Moralbegriff, anschaulich gemacht durch Isabel, die sich in ihrer neuen Mätressenrolle gut gelaunt mit todschicken Dessous eindeckt. Zum geistreichen Running-Gag mutiert dabei Isabels verräterische Kroko-Tasche vom Luxusausstatter Hermès, die von der gewieften Suzanne sogleich als Liebesgabe von Edgar erkannt wird. Der schwelende Konflikt wird noch durch ein Gemälde in Roxys Besitz geschürt, das vielleicht vom Barockmaler Georges La Tour stammt. Das macht sowohl die Schwiegersippe wie den Louvre begehrlich. Und wenn die amerikanische Familie nach "Old Europe" fliegt, um der armen Roxy beizustehen, tritt der amüsante "culture clash" in eine neue Runde: Ist doch der gegnerische Clan geradezu eine Parodie jener charmant-heuchlerischen Großbourgeoisie, wie sie auch der französische Regisseur Claude Chabrol unermüdlich auf dem Kieker hat. Ironie und AugenzwinkernDass die idealtypisch liberalen und offenen Amis nicht die gleiche ironische Behandlung erfahren wie die Franzosen, beschert diesem sonst feinsinnigen Film eine, zumindest aus europäischer Sicht, verräterische "Unwucht". Doch obwohl die Geschichte außerdem unter der Last zu vieler dramatischer Entwicklungen ächzt, sind die Streiflichter auf die feinen Mentalitätsunterschiede allemal unterhaltsam. Kann man einem Volke trauen, dass stundenlang zu Mittag isst, fragt sich nicht nur Isabels angereister amerikanischer Bruder, der fast hysterisch wird beim Gedanken, französisches Wasser zu trinken. Die Merchant/Ivorys antworten mit einem augenzwinkernden "Ja, aber."

Rummenigge will 300 Millionen Euro für Bundesliga-Fernsehrechte

"So sicher wie das Vaterunser in der Kirche"Rummenigge will 300 Millionen Euro für Bundesliga-Fernsehrechte

Berlin (rpo). Der Verkauf der Bundesligarechte an die ARD sei mit 65 Millionen "viel zu billig" gewesen. FC-Bayern-Vorstand Karl-Heinz Rummenigge erwartet, dass die Bundesliga mittelfristig mehr als 300 Millionen Euro pro Saison für die TV-Rechte kassieren wird. "Das muss unser Ziel sein, und das Geld wird kommen, das ist so sicher wie das Vaterunser in der Kirche", sagte Rummenigge der "Welt am Sonntag". Es gebe keinen Grund dafür, dass für die deutsche Bundesliga weniger Geld gezahlt werde als in England, Italien, Spanien und Frankreich. Der ehemalige Nationalspieler sprach sich zudem für ein Vorziehen eines Sonntagsspiels der ersten Liga auf 14 Uhr aus. "Es spricht doch nichts dagegen, Fußball-Bundesliga gegen Formel 1 zu senden." Das viel diskutierte frühere Spiel am Samstagmittag sei dagegen "nicht unbedingt ein Wunsch der Bundesliga". Der Chef des Abosenders Premier, Georg Kofler, hatte in Aussicht gestellt, für mehr Exklusivität künftig mehr als die 150 Millionen Euro pro Saison zu zahlen. Premiere ist derzeit der größte TV-Geldgeber der Bundesliga. Die Schweizer Agentur Infront war zum Januar aus der Vermarktung der Bundesliga ausgestiegen, die Vereine wollen nun selbst verhandeln. Die Deutsch Fußball-Liga (DFL) plant außerdem den Aufbau eines eigenen Pay-TV-Senders.

Friedensverhandlungen: Israel lädt Syriens Staatschef ein

"Ernsthafte" Gespräche angekündigtFriedensverhandlungen: Israel lädt Syriens Staatschef ein

Jerusalem (rpo). Der syrische Staatspräsident Baschar el Assad soll auf Einladung Israels zu Friedensverhandlungen nach Jerusalem kommen. Der israelische Präsident Mosche Katsav will "ernsthaft" über die Bedingungen für ein Friedensabkommen verhandeln. Katzav sagte am Montagmorgen im israelischen Rundfunk, Assad sei willkommen, er dürfe jedoch keine Bedingungen stellen. Der syrische Präsident hatte bereits im Dezember eine Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen mit Israel vorgeschlagen. Sie waren unter seinem Vater und Amtsvorgänger Hafis el Assad Anfang 2000 abgebrochen worden. Er lade Assad dazu ein, in Jerusalem mit der israelischen Führung "ernsthaft" über die Bedingungen für ein Friedensabkommen zu verhandeln, sagte Katsav weiter. Ministerpräsident Ariel Scharon hatte bereits am Sonntagabend bei der Kabinettssitzung den Willen zu Friedensverhandlungen mit Syrien erklärt. Damaskus müsse jedoch die Unterstützung von Extremisten aufgeben. Scharon sagte laut der Tageszeitung "Maariv" (Montagausgabe) bei der Kabinettssitzung am Sonntag, die Türkei habe Israel informiert, dass Assad bereit sei, auf die Kontrolle über das Ostufer des Sees Genezareth zu verzichten. Scharon habe aber hinzugefügt, es sei "unmöglich zu wissen, was Assad wirklich will". Der syrische Präsident war in der vergangenen Woche zu Besuch in der Türkei. Golan-Höhen sind HauptstreitpunktHauptstreitpunkt zwischen Israel und Syrien sind die von Israel besetzten und annektierten Golan-Höhen. Vor der Besetzung der Golanhöhen durch Israel 1967 reichte das Staatsgebiet Syriens bis ans Ostufer des Sees Genezareth. Bei den syrisch-israelischen Verhandlungen im Jahr 2000 hatte der damalige israelische Regierungschef Ehud Barak eine Rückgabe des Golan an Syrien angeboten - allerdings unter der Bedingung, dass Israel weiterhin das Ostufer des Sees kontrolliert. Der See Genezareth hat als wichtigstes Wasserreservoir Israels große strategische Bedeutung. Der Berater von US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, Richard Perle, sprach sich am Sonntag im Umgang mit Syrien für eine harte Verhandlungslinie aus. Washington habe "große Probleme mit den Syrern", sagte Perle im US-Fernsehsender CNN. Damaskus erleicherte "Terroristen" die Einreise nach Irak, die dort Amerikaner töteten. Syrien entwickle zudem "mindestens" chemische Waffen. Die syrischen Medien hatten Washington dazu aufgerufen, ihren Einfluss auf Israel zur Wiederaufnahme der Verhandlungen geltend zu machen. Für eine einvernehmliche Friedensvereinbarung mit den Palästinensern gab der israelische Vizeministerpräsident Ehud Olmert deren Führung sechs Monate Zeit. Er gehe nicht davon aus, dass es in absehbarer Zeit zu einer Vereinbarung mit den Palästinensern kommen werde, sagte Olmert in einem am Montag veröffentlichten Interview mit der "Jerusalem Post". In diesem Fall werde Israel in sechs Monaten einseitig mit der Umsetzung seines Teilungsplans im Westjordanland beginnen. Der palästinensische Ministerpräsident Ahmed Kureia sei "entweder nicht fähig oder nicht willens, die minimalen Vorstöße zu unternehmen, die nötig für wirkliche politische Verhandlungen sind". Proteste in Tel AvivZehntausende Siedler und Anhänger ultra-rechter Parteien protestierten am Sonntagabend in Tel Aviv gegen Pläne der israelischen Regierung, jüdische Siedlungen in den Palästinensergebieten zu räumen. Die Veranstalter sprachen von 100. 000 Teilnehmern, die Polizei von 80.000. Die Regierung will einen einseitigen Rückzug und die Räumung einzelner Siedlungen anordnen, falls keine Friedenslösung mit den Palästinensern zu Stande kommt. Der internationale Nahost-Friedensplan, die so genannte roadmap, fordert von Israel den Abriss aller illegalen Siedlungen, die seit dem Amtsantritt Scharons im März 2001 gebaut wurden. Am Montag schlug eine aus dem Gazastreifen abgefeuerte Rakete vom Typ Kassam auf israelischem Territorium ein. Wie das israelische Militär mitteilte, gab es keine Verletzten. Zudem nahm die israelische Armee nach eigenen Angaben neun gesuchte Palästinenser in Bir Seit nahe Ramallah fest.

Kirch-Urteil: Deutsche Bank zieht vor Bundesgerichtshof

Experten: Schlechte ChancenKirch-Urteil: Deutsche Bank zieht vor Bundesgerichtshof

Frankfurt/Main (rpo). Im Rechtsstreit mit dem Medienunternehmer Leo Kirch spielt die Deutsche Bank jetzt ihre letzte juristische Karte aus und zieht vor den Bundesgerichtshof. Nach Ansicht von Rechtsexperten stehen die Chancen der Bank jedoch schlecht.Das größte deutsche Kreditinstitut habe eine Nichtzulassungsbeschwerde eingereicht, sagte ein Deutsche-Bank-Sprecher am Montag auf Anfrage in Frankfurt am Main. Die Beschwerde beim Bundesgerichtshof in Karlsruhe sei bereits vor Weihnachten eingereicht worden. Damit bestätigte der Sprecher einen Bericht des Magazins "Focus". Das Oberlandesgericht München hatte das Geldinstitut Anfang Dezember 2003 wegen Äußerungen des früheren Vorstandssprechers Rolf Breuer zur Kreditwürdigkeit der KirchGruppe grundsätzlich zu Schadenersatz verpflichtet. Gegen das Urteil kann die Deutsche Bank keine Berufung einlegen, sondern sich lediglich gegen die Nichtzulassung der Revision zur Wehr setzen. Nach Ansicht von Rechtsexperten stehen die Hoffnung der Bank jedoch schlecht, durch eine Nichtzulassungsbeschwerde die Feststellungsklage vor dem Bundesgerichtshof zu verhandeln. Breuer hatte sich in einem Fernsehinterview Anfang Februar 2002 über die Finanzlage Kirchs und das Engagement der Deutschen Bank geäußert. Für Aufregung hatte Breuers Aussage gesorgt, dass der Finanzsektor nach allem, was "man darüber lesen und hören kann", nicht mehr bereit sei, der KirchGruppe "auf unveränderter Basis" noch weitere Mittel zur Verfügung zu stellen. Am 8. April 2002 hatte mit KirchMedia das wichtigste Unternehmen der KirchGruppe Insolvenz beantragt.

Düsseldorf verliert beim Vorletzten

DEG Metro Stars untiegen Hannover Scorpiens mit 2:3Düsseldorf verliert beim Vorletzten

Düsseldorf (RP). 114 Sekunden vor dem Ende versuchte Mike Komma noch einmal alles. Der Trainer der DEG Metro Stars nahm seinen Torwart Andrej Trefilov zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Doch der Schachzug brachte nichts ein, die Hannover Scorpions retteten den knappen 3:2-Vorsprung über die Zeit. Die erste Niederlage im neuen Jahr war damit für die DEG perfekt. Viel schlimmer: Das Team rutschte auch aus den Play-off-Rängen, denn Kontrahent Ingolstadt bezwang Kassel 2:1 und zog an den Düsseldorfern vorbei. "Wir haben heute ein ganz enges Spiel verloren", erklärte Komma enttäuscht, nannte aber gleich die entscheidenden Gründe. "Wir waren körperlich nicht auf höchstem Niveau. Läuferisch waren wir unterlegen, es fehlte einfach die Spritzigkeit. Das Problem ist, dass die Verantwortung immer auf die gleichen Schultern verteilt wird." Trotzdem kontrollierten die Metro Stars im ersten Abschnitt die Partie und gingen verdient in Führung. Marcus Thuresson fälschte einen Schuss von Pat Mikesch in Überzahl ab und machte so seinen vierten Saisontreffer. Der Schwede rutschte wegen Clayton Youngs Knieverletzung (siehe Artikel oben rechts) in die erste Angriffsformation - und Thuresson war ein positiver Bestandteil der ersten Reihe.Ausgerechnet Funk Doch das Tor reichte nicht, die motivierten Scorpions zu besiegen. Kurz vor der Pause glich Len Soccio zum 1:1 aus, ab dem zweiten Abschnitt übernahmen die Gastgeber immer mehr das Kommando. Ausgerechnet die beiden Ex-Düsseldorfer Lorenz Funk und Jeff Christian sorgten für die erste Führung. Christian bediente seinen Sturmpartner Funk, der Trefilov im Kasten keine Abwehrchance ließ. Mattias Lööf markierte sogar das 3:1. Mikesch gelang noch der Anschluss, aber das genügte nicht für einen wichtigen Zähler. "Wir haben gut begonnen und sind auch verdient in Führung gegangen. Aber es fehlte die Frische, um hier etwas mitzunehmen", analysierte Tore Vikingstad enttäuscht. "Besonders im Spielaufbau waren wir zu langsam. Düsseldorfs Kapitän Trond Magnussen sah es ähnlich: "Wir haben uns dem Tempo der Scorpions angepasst, anstatt unser Spiel durchzuziehen. Hannover war einfach hungriger auf die drei Punkte", meinte der Norweger. "Wir müssen immer unsere beste Leistung abrufen, dann können wir auch jeden Gegner schlagen. Tun wir das nicht, verlieren wir." Nach der enttäuschenden Vorstellung stehen die Metro Stars am kommenden Wochenende wieder unter Zugzwang. Am Freitag beim Schlusslicht Freiburg müssen drei Punkte her, um den Anschluss an die Topteams zu halten. Dafür braucht das Team aber eine gehörige Leistungssteigerung.Von Feed Hoeseler

Steuersoftware: Ergebnisse oft ungenau

Steuerprogramme im VergleichstestSteuersoftware: Ergebnisse oft ungenau

München (rpo). Gerade bei Steuern will niemand einen Cent verschenken. Um so ärgerlicher ist es, wenn Programme für Steuererklärungen ungenaue Berechnungen liefern. Die Computerzeitschrift "PC Professionell" (Ausgabe 2/2004) hat deshalb fünf Programme getestet.Das Ergebnis ist erschreckend. Unter den fünf getesteten Programmen konnte nach Angaben des Magazins einzig das Wiso Sparbuch 2004 bestehen. Die Software zeichne sich darüber hinaus durch die zielsichere Führung des Nutzers durch die Eingabemasken aus und wurde damit Testsieger. Auf dem zweiten Platz landete Steuertipps Steuer-Spar-Erklärung 2004 der Akademischen Arbeitsgemeinschaft. Das Programm eigne sich besonders für Anwender, die ihre Steuererklärung schnell und einfach erledigen wollten, urteilen die Tester. Das drittplatzierte Programm Taxman 2004 von Lexware schnitt im Test der Benutzerführung unterdurchschnittlich ab, überzeugte jedoch durch seine umfangreiche Ausstattung. Als Grundlage für den Test dienten nach Angaben der Zeitschrift zwei komplexe Musterfälle, die zuvor von einer Steuerberater-Genossenschaft berechnet wurden. Anhand der Daten wurde geprüft, ob die Programme auch die aktuelle Rechtssprechung des Bundesfinanzhofes und nicht nur die geänderten gesetzlichen Regelungen einfließen lassen. Dazu kamen Details, die die Berechnungen insgesamt schwieriger machten: Kindergeld, Aktiengewinne, Weihnachtsgeld. Die Wiso-Software hatte bereits im letzten Jahr in einem Vergleichstest der Computerzeitschrift "Chip" den ersten Platz belegt.

"Der Einsatz": Doppelbödiger Thriller mit großen Darstellern

"Der Einsatz": Doppelbödiger Thriller mit großen Darstellern

Frankfurt/Main (rpo). Dieser Agententhriller kommt düster, manisch und paranoid daher: Neben der doppelbödigem Story, wo nichts ist wie es scheint, überzeugen mit Al Pacino als besessenem CIA-Ausbilder und Colin Farrell als dessen Opfer und Schützling vor allem die Hauptdarsteller.Noch lebt der individualistische Computerspezialist James Clayton in der besten aller Welten, als er vom Superagenten Walter Burke kontaktiert wird. Burke aber kennt James' Achillesferse und findet einen Dreh, um das renitente Superhirn für die CIA zu rekrutieren. Bei der "Company" erlebt James sein blaues Wunder: Unermüdlich betont der am 15. Januar anlaufende Agententhriller "Der Einsatz", dass nichts ist, wie es scheint - weder in der "Company" noch draußen. Zwei AlphatiereWer dieses Mantra wörtlich nimmt, kommt diesem Krimi frühzeitig auf die Schliche. Dass man dennoch spannende Momente erleben kann, liegt an der Besetzung, in der sich zwei Alphatiere gegenüberstehen. Für Al Pacino ist seine Rolle als manischer CIA-Ausbilder eine leichte Übung, und so muss er nur kurz die Augenbrauen lüpfen, um Gänsehaut hervorzurufen. Als mal zynischer, mal patriotischer Einpeitscher im abgeschiedenen Ausbildungslager lehrt er seine Jünger bedingungslose Gefolgschaft - vor allem James, der hofft, durch die CIA etwas über seinen seit Jahren verschollenen Vater zu erfahren. Burke macht sich zum Übervater, der seinen Schützling nach Belieben knetet und manipuliert. Der Ire Colin Farrell, der zuletzt auch in "Nicht auflegen!" brillierte, entwächst langsam seinem Status als Westentaschen-Brad-Pitt. Zunächst ist an James nur sein konstanter Viertagebart interessant, doch in der ödipalen Auseinandersetzung mit seinem Mentor gewinnt er an Größe. Was erst wie ein Werbefilm für die CIA anmutet, entwickelt sich mit leichtem Hitchcock-Drall in eine unvorhergesehene Richtung, als James dem - recht virtuos ausgemalten - Psychoterror der Ausbildung nicht gewachsen scheint. Nach seinem Ausscheiden sucht ihn Burke erneut heim und betraut ihn mit einem Spionage-Einsatz, der so geheim ist, dass James zu Burkes exklusivem Bluthund wird und niemandem sonst vertrauen darf. Sein Zielobjekt ist die schön-kühle Layla, auf die James schon bei der Ausbildung ein Auge geworfen hatte, und die nun in der CIA-Zentrale Langley arbeitet. Paranoide AtmosphäreNicht nur durch die Konzentration auf die Hauptdarsteller, sondern auch durch seine paranoide Atmosphäre, die nicht durch das sonst übliche laute Spionagespielzeug à la James Bond infantilisiert wird, kann dieser betont unglamouröse Thriller ungewöhnliche Akzente setzen. Das psychologisch dichte Katz- und Maus-Spiel des Trios, das sich zu einem Wettbewerb im Bluffen entwickelt, fesselt die Aufmerksamkeit. Es dauert sehr lange, bis ein echter Schuss fällt. Da Filme ja stets auch etwas über die heutige Zeit aussagen, lässt sich das Understatement der Mittel durchaus auch politisch interpretieren, - geht es doch um das brandheiße Thema der Landesverteidigung. Nachdem sich in der Realität das teure Horch- und Guck-Instrumentarium von CIA & Co. als katastrophal nutzlos erwiesen hat, läutet diese düstere Agenten-Nabelschau von Roger Donaldson, der mit "Thirteen Days" bereits einen durchdachten Thriller über die Kuba-Krise gedreht hat, vielleicht eine kostengünstige Trendwende des Genres ein: Introspektionen statt Explosionen. Maulwürfe und LecksDie Suche nach Maulwürfen und Lecks im eigenen Laden statt nach imaginären Superwaffen in Schurkenstaaten scheint auch filmisch effizienter, wie der Erfolg des Thrillers in den USA beweist. Wie aufgepfropft wirkt deshalb die routinierte letzte Viertelstunde, in der wie gehabt im Angesicht des Todes lange Rechtfertigungsreden geschwungen werden, und ein schaler Patriotismus, von hinten durch die Brust ins Auge kommend, dann doch alle Zweifel hinwegschwemmt.

Siemens verkauft Infineon-Aktien

Anteil von knapp 40 auf 19 Prozent gesenktSiemens verkauft Infineon-Aktien

München (rpo). Der Technologiekonzern Siemens teilte am Montag mit, dass rund 150 Millionen Infineon-Aktien verkauft worden sind. Der Siemens-Anteil an Infineon sinkt damit von knapp 40 auf rund 19 Prozent. Der Anteil der verkauften Aktien entspreche rund 20,8 Prozent des ausstehenden Aktienkapitals der früheren Siemens-Tochtergesellschaft. Der endgültige Verkaufspreis je Aktie werde voraussichtlich im Laufe des Tages festgelegt und nach Börsenschluss veröffentlicht. "Es bleibt bei unserem Kurs, uns vollständig aus dem Geschäft zurückzuziehen", erklärte ein Siemens-Sprecher. Zum Zeitrahmen wollte er sich nicht äußern. Der Ausstieg aus Infineon solle "Schritt für Schritt" und mit "Augenmaß" geschehen.

85. Todestag von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht

Freikorps-Soldaten erschossen die Führer des Spartakusbundes85. Todestag von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht

Düsseldorf (rpo). Ihr Herz schlug links und sie starben für ihre sozialistischen Überzeugungen: Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, Begründer des Spartakusbundes und Vorbilder der politisch Linken in Deutschland wie auch Europa, wurden am 15. Januar 1919 von deutschen Freikorpssoldaten misshandelt und ermordet.Rosa Luxemburg, die wohl zu den couragiertesten und intelligentesten Frauengestalten des 20. Jahrhunderts gehört, wird 1871 in zum damaligen zaristischen russischen Reich gehörenden Polen geboren. Schon als Schülerin engagiert sie sich in illegalen, revolutionären Zirkeln, muss mit 19 Jahren in die Schweiz fliehen, um einer drohenden Verhaftung zu entgehen und immatrikuliert an der Philosophischen Fakultät der Zürcher Universität, wo sie Seminare zur Staatswissenschaft, zur mittelalterlichen Geschichte sowie zur Geschichte der Wirtschafts- und Börsenkrisen besucht. Julius Wolf, bei dem sie Nationalökonomie studiert, beschreibt sie in seinen Memoiren als seine begabteste Schülerin, die bei ihm den Doktortitel erwarb. Um die deutsche Staatsbürgerschaft zu erhalten, geht sie eine Scheinehe mit einem deutschen Emigranten ein, doch die Ehe wird 1903 annuliert. Ihre Studien beendet sie 1897 mit den Dr. jur. und siedelt nach Deutschland über.Karl Liebknecht, ebenfalls Jahrgang 1871, wird als Sohn des Politikers Wilhelm Liebknecht in Leipzig geboren. Nach dem Abitur studiert er an der dortigen Universität Rechtswissenschaft und Nationalökonomie, erhält 1899 seine Zulassung als Anwalt und eröffnet zusammen mit seinem älteren Bruder Theodor eine Anwaltskanzlei. Schon im darauffolgenden Jahr tritt er der SPD bei.Radikaler Pazifismus gegen KriegstreibereiSeit 1907 ist Rosa Luxemburg als Dozentin für politische Ökonomie tätig und lehrt an der Zentralen Parteischule der deutschen Sozialdemokratie. Sie und Karl Liebknecht stehen am äußersten linken Flügel der SPD und haben beide schon Gefängnisstrafen hinter sich — sie für ihre Unterstützung der polnischen revolutionäre Bewegung in Warschau, er für Veröffentlichungen, in denen er den Zusammenhang zwischen Militarismus und Kapitalismus aufdeckte und dafür wegen Hochverrates verurteilt wurde. Aufgrund seiner radikalen antimilitaristischen Haltung stellte er sich als erster und einziger Parlamentarier des Reichstages gegen die Bewilligung weiterer Kriegskredite, für die sogar die SPD gestimmt hatte. Und auch Rosa Luxemburg erkannte ernüchtert, dass auch innerhalb der sozialistischen Parteien der Nationalismus stärker ist als die internationale Solidarität.Seit 1915 sammelt sich um Luxemburg und Liebknecht der radikale Kern der innerparteilichen Opposition gegen die sozialdemokratische Politik in Kriegszeiten. Zuerst nach ihrer Zeitschrift "Die Internationale" genannt, propagiert die Gruppe seit 1916 ihre politischen Ziele in den illegalen Spartakusbriefen. Trotz innenpolitischer Differenzen schließt sich die nun 'Spartakusbund' genannte Vereinigung der USPD an und geht Ende 1918 in der neu gegründeten Kommunistischen Partei Deutschlands KPD auf.Beide engagieren sich im Verlaufe des Krieges unermüdlich für den Frieden und zusammen mit anderen radikalen Sozialisten beschließt der Spartakusbund, "jegliche Unterstützung der Kriegspolitik durch die Vertreter der sozialistischen Parteien" abzulehnen. Als Liebknecht am darauffolgenden 1. Mai eine Friedensdemonstration auf den Potsdamer Platz abhalten will, wird er verhaftet und zu 30 Monaten Zuchthaus verurteilt. Zeitgleich wird eine Sicherheitsverwahrung für Rosa Luxemburg angeordnet.Die Revolution frisst ihre KinderMit dem militärischen Zusammenbruch des Deutsches Reiches und der Amnestie für politische Gefangene 1918 wird der Spartakusbund mit der Freilassung Liebknechts wieder aktiv. Doch es gelingt ihm nicht, die Novemberrevolution desselben Jahres für seine Ziele auszunutzen. Rosa Luxemburg, körperlich bereits angegriffen vom letzten Gefängnisaufenthalt, und Karl Liebknecht taten Übermenschliches, um dennoch der Revolution Ziel und Bewegung zu geben. Da sich der Spartakusbund mit seinen radikalen Forderungen nicht gegen die Position der USPD durchzusetzen vermag, wird am 29.12.1918 die Gründung einer kommunistischen Partei, der KPD, beschlossen, die sich aus Spartakisten und anderen Linksradikalen zusammensetzt. Die politischen Positionen Luxemburgs und Liebknechts sind dadurch nicht mehr mehrheitsfähig und insbesondere ihre Forderung nach der Freiheit für Andersdenkende spielt in der Partei fortan keine Rolle mehr.Gegen den Willen Luxemburgs und Liebknechts zetteln Spartakianer Anfang Januar 1919 einen Aufstand an, um den Arbeitern endgültig zur Macht zu verhelfen. Daraufhin schließen sich Freiwilligenverbände zusammen, die gegen die Spartakisten geführt werden. Von Freikorps und weiteren rechtskonservativen Kräften wie der Reichswehr wird der Spartakusaufstand blutig niedergeschlagen. Die beiden Führer des Spartakusbundes werden aufgrund eines Verrates in Berlin-Wilmersdorf gefangen genommen, stundenlang im Hotel Eden verhört und misshandelt. Auf Befehl eines Offiziers, "man solle dafür sorgen, dass die Luxemburg nicht lebendig ins Gefängnis komme", wird Rosa Luxemburg niedergeknüppelt, noch auf der Fahrt zum Gefängnis durch einen gezielten Kopfschuss getötet und in den Landwehrkanal geworfen. Karl Liebknecht wird nach den Misshandlungen in den Tiergarten verschleppt und dort aus nächster Nähe mit drei Schüssen getötet. Den Leichenzug am 25. Januar nutzen die USPD und die KPD zu einer beeindruckenden Massendemonstration. Für die Beerdigung Rosa Luxemburgs am 13. Juni 1919 muss man aufgrund des großen Andrangs sogar Eintrittskarten ausgeben. Die maßgeblich an den Morden beteiligten Offiziere werden im Mai 1919 freigesprochen.

Auf den Schnaps gekommen
Auf den Schnaps gekommen

Killepitsch: Sonder-Edition zum KarnevalAuf den Schnaps gekommen

Düsseldorf (RP). Auf den Schnaps gekommen ist der frischgekürte Prinz Karneval, und das ist wörtlich zu nehmen. Denn Rüdiger Dohmann wirbt für Killepitsch. Oder wirbt Killepitsch für Rüdiger?Also eigentlich werben Peter Busch (das ist der, der Killipitsch vertreibt) für den Karneval. Konkret für das Karnevals-Museum. Denns eit Montag gibt es den Kräuterschnaps in einer Sonder-Edition. Für 7,99 Euro (statt 7,49 Euro), dafür geht aber pro 0,33 Liter-Flasche ein Euro ans Museum. Dafür gibt Rüdiger I. seinen Orden und seinen Namen her. Nicht aber Venetia Sandra. Ob sie keinen Kräuter-Likör mag?

DAX startet mit Verlusten in die Woche

Infineon-Papiere geben deutlich nachDAX startet mit Verlusten in die Woche

Frankfurt/Main (rpo). Der Deutsche Aktienindex (DAX) ist mit Kursverlusten in die neue Woche gestartet. Grund ist vor allem der weiterhin schwache Dollar. Das sagten Händler am Montag kurz nach Börsenbeginn. Der DAX büßte bis 9.15 Uhr 0,4 Prozent auf 3999 Punkte ein. Der TecDAX notierte dagegen bei 577 Zählern nahezu unverändert gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag. Enttäuschende US-Arbeitsmarktdaten belasteten am Freitag die Aktienkurse an der New Yorker Wall Street. Der Dow-Jones-Index verlor 1,3 Prozent auf 10 459 Punkte. Der Nasdaq-Composite-Index sank um 0,6 Prozent auf 2087 Zähler. Der Euro kletterte am Montagmorgen über die Marke von 1,2870 US-Dollar und erreichte damit ein neues Allzeithoch. Alles deute nun darauf hin, dass diese Woche die Marke von 1,30 US-Dollar für den Euro getestet werde, sagte ein Händler. Die Europäische Zentralbank hatte am Freitag einen Referenzkurs von 1,2737 US-Dollar ermittelt. Im DAX standen am Morgen Infineon im Mittelpunkt des Interesses, nachdem Siemens den Verkauf von 150 Millionen Aktien der früheren Tochtergesellschaft angekündigt hat. Infineon büßten 4,3 Prozent auf 11,89 Euro ein. Siemens gaben leicht um 0,4 Prozent auf 67,28 Euro nach. Unter Druck standen auch Automobilwerte. VW verloren 1,9 Prozent auf 40,63 Euro, BWM 1,2 Prozent auf 34,60 Euro. Lufthansa, TUI und E.ON verbesserten sich leicht. Im TecDAX stiegen Teles um fast 6,0 Prozent auf 12,65 Euro. Fest präsentierten sich auch web.de und Singulus. Kursverluste über 2,0 Prozent verbuchten mobilcom, Ixos und Elmos.

Armstrong stänkert gegen Ullrich

Jan Ulrich muss derzeit mit grippalem Infekt pausierenArmstrong stänkert gegen Ullrich

Neuss (rpo). Für seine noble Geste, bei der Tour de France auf den Erzrivalen Lance Armstrong nach dessen Sturz zu warten, erhielt Jan Ullrich verdientermaßen die Fair-Play-Plakette. Lance Armstrong schildert das Geschehen in seinem Buch nun völlig anders.Und es kommt wenig Freundliches von Armstrong. Die Situation bei seinem Sturz im vergangenen Jahr, als Ullrich wartete und anschließend von Armstrong distanziert wurde, hat der Texaner völlig anders in Erinnerung. "Auf den Video-Aufnahmen sieht es für mich so aus, dass Ullrich Renntempo fuhr. Er griff nicht an, aber er wartete auch nicht - bis Tyler Hamilton nach vorne fuhr, winkte, langsamer zu fahren, und schrie: Halt an!", heißt es in Armstrongs Buch. Mit dieser Einschätzung steht der fünfmalige Tour-Sieger ziemlich alleine. Ullrich erhielt für die noble Geste in den Pyrenäen die Fair-Play-Plakette. Bis zu seiner Nachreise ins Trainingslager kann der derzeit mit einer Grippe flach liegende Ullrich die Ruhezeit nutzen, um das in den nächsten Tagen erscheinende Buch seines Erzrivalen Lance Armstrong zu studieren. In seinem am Sonntag in Auszügen in der Bild am Sonntag veröffentlichten Werk "Tour des Lebens" erklärt der Amerikaner, dass er Ullrich für seinen größten Gegner bei der kommenden Tour de France hält.

Verhandlungssache(n)

Zeit für wichtige GesprächeVerhandlungssache(n)

Mönchengladbach (rpo). Borussias Profis müssen im Trainingslager hart arbeiten. Doch es bleibt Zeit für wichtige Gespräche: Das Präsidium plant neue Strategien, und Sportdirektor Christian Hochstätter die Mannschaft der Zukunft. Borussias Präsidium versammelt sich in diesen Tagen immer wieder auf der Terrasse des Hotels Gualdalmina in Marbella, um "strategische Planungen für die Zukunft" zu besprechen, wie Vizepräsident Rolf Königs sagt. Viele Gespräche ranken sich um das neue Stadion, dessen Name allerdings noch immer nicht vermarktet ist. "In der aktuellen Wirtschaftslage ist es natürlich schwieriger, einen geeigneten Partner zu finden", sagt Königs. Auch die Mannschaft und ihre künftige Zusammensetzung steht auf dem Themenzettel. "Es wird hier keine Vertragsverlängerungen geben. Aber wir haben Zeit zu sprechen", sagt Königs Sechs Verträge laufen am Saisonende aus: die der Torhüter Jörg Stiel (Option auf zweimal ein Jahr Verlängerung) und Claus Reitmaier sowie die Kontrakte von Sladan Asanin, Markus Hausweiler, Milan Obradovic. Und auch der von Chef-Angreifer Arie van Lent. Van Lent würde gern zwei weitere Jahre in Gladbach spielen - "wenn die Bedingungen stimmen". Sein Torinstinkt (sieben Treffer in der Hinrunde) spricht für den Publikumsliebling, dessen Vertragsverlängerung laut Königs "Formsache" ist und eine spätere Beschäftigung im Verein einschließen könnte: "Gute Leute, die zu uns passen, kriegen wir unter." Ganz so einfach scheint es mit van Lent aber nicht zu sein, denn ein erstes Gespräch mit Sportdirektor Hochstätter endete ohne Ergebnis. "Es ist Verhandlungssache", sagt Arie van Lent. Bei Ivo Ulich, der immer viel rackert und zuletzt sogar zweimal traf, könnte Borussia eine Option ziehen für zwei Jahre. Tendenz: Ulich bleibt. Dennoch hat der Verein nachhaltiges Interesse an Leandro Romagnoli, einem 22-Jährigen offensiven Mittelfeldspieler aus Argentinien. Gladbachs Angebot liegt dessen Klub San Lorenzo vor, die Antwort steht noch aus. "Es kann sich heute entscheiden, aber auch erst in den nächsten Wochen. Wir würden ihn jedenfalls gern haben, er ist ein richtig guter Junge", sagt Christian Hochstätter, der von der Mannschaft der Zukunft durchaus schon konkrete Vorstellungen hat, diese namentlich aber nicht benennen will. Angesichts den üppigen Kaders, der nach Weggang von Lawrence Aidoo auf 29 Spieler schrumpfte, ist es wahrscheinlich, dass Hochstätter unpopuläre Entscheidungen treffen wird bei der Konstruktion des Ensembles. Einer der Härtefälle könnte Markus Hausweiler sein, der nicht mit nach Spanien reiste, weil er noch immer an seinem Sehnenabriss laboriert. Vertragsamateur Enrico Gaede hat auf Hausweilers Position im defensiven Mittelfeld in der Hinrunde ausgezeichnet gespielt; zwei Spieler für diesen Posten sind wohl zu viel. Hinreichend Arbeit also für Hochstätter. Zumal Borussias Situation noch nicht ganz geklärt ist. "Je schneller sicher ist, dass wir in der Bundesliga bleiben, desto besser kann ich verhandeln", sagt er.

DIHK-Chef: Einmalzahlungen besser als höhere Löhne

Forderung nach Arbeitszeitverlängerung erneuertDIHK-Chef: Einmalzahlungen besser als höhere Löhne

Frankfurt/Main (rpo). In der Tarifrunde der Metallindustrie hat DIHK-Präsident Ludwig Georg Braun vorgeschlagen, Einmalzahlungen statt einer Anhebung der Tariflöhne vorzunehmen. Die Gewerkschaft lehnt unterdessen längere Arbeitszeiten ohne Lohnausgleich strikt ab.In der Tarifrunde ist daher weiter keine Annäherung der Standpunkte in Sicht. Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall bekräftigte am Wochenende seine Forderung nach längerer Arbeitszeit ohne Lohnausgleich. DIHK-Präsident Ludwig Georg Braun schlug Einmalzahlungen statt einer Anhebung der Tariflöhne in der Branche vor. "Wenn man ein Stück Wettbewerbsfähigkeit gewinnen will, wäre es besser, man würde sich nur auf eine Einmalzahlung einigen", sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages der "Welt am Sonntag". Im Übrigen unterstützte Braun die Linie der Metallarbeitgeber. "Die 40-Stunden-Woche ohne Lohnausgleich wäre für alle Unternehmen wichtig, um ihre Wettbewerbsfähigkeit aufrechterhalten zu können", sagte er. Unternehmen würden nicht in Deutschland in Anlagen investieren, wenn sie etwa in Tschechien effektiver produzieren könnten, argumentierte Braun. Auch der stellvertretende Unionsfraktionschef Friedrich Merz unterstützte die Forderung der Metallarbeitgeber nach längeren Wochenarbeitszeiten. Der Kölner Zeitung "Sonntag-Express" sagte der CDU-Politiker: "Die Arbeitszeitverkürzungen der vergangenen Jahre haben Deutschland Millionen Jobs gekostet. Nach der EU-Osterweiterung im Mai wird sich der Wettbewerbsdruck weiter verschärfen." Das wüssten auch die meisten Gewerkschaftsführer in den Betrieben. Die seien bereit, Mehrarbeit zu vereinbaren. "Das Problem sind die Bosse an der Spitze der Gewerkschaften, die starr an ausgedienten Vorstellungen von Tarifrecht festhalten, die sie im Übrigen in ihren eigenen Zentralen nicht mehr befolgen", wird Merz in der Meldung zitiert. Forderung nach 40-Stunden-WocheMetallarbeitgeber-Chef Martin Kannegiesser hält bei den laufenden Tarifverhandlungen an der Forderung nach einer 40-Stunden-Woche ohne Lohnausgleich fest. "Wer Innovation und Dynamik von den Betrieben fordert, der muss Arbeitsschleusen über längere Strecken nachhaltig öffnen", sagte Kannegiesser der "Welt am Sonntag". Dies müsse im Rahmen von bis zu fünf Stunden pro Woche möglich sein und zwar "vorübergehend nur mit teilweisem oder ohne Lohnausgleich", wenn die Betriebsparteien dies zur Arbeitsplatzsicherung für nötig hielten. Derzeit liegt die Arbeitszeit in der Metallindustrie bei 35 Stunden. Kannegiesser sagte zur Begründung: "Unsere deutschen Arbeitskosten sind im Vergleich der wichtigen Industrieländer zu hoch."

Lehrer kreiert erstes Videospiel für Blinde

Realistische Tonkulisse und sensibler Joystick ersetzen BilderLehrer kreiert erstes Videospiel für Blinde

Montbéliard (rpo). Töne und ein sensibler Joystick ergänzen die Bilder auf dem Monitor und leiten den Spieler. Nach diesem Prinzip funktioniert das erste Videospiel für Blinde, das ein französischer Lehrer erfunden hat. Auf die Idee kam der begeisterte Videospiel-Anhänger Franck Lucéa, als er wegen einer starken Migräne mehrere Tage lang eine Augenbinde tragen musste und seiner liebsten Freizeitbeschäftigung nicht frönen konnte. "Da wurde mir erst klar, dass Blinde von Videospielen bisher ganz ausgeschlossen sind", erinnert sich der 32-Jährige aus dem ostfranzösischen Montbéliard, der seinen Lebensunterhalt als Französischlehrer verdient. Gemeinsam mit seinem 38-jährigen Lehrerkollegen Claude Bourdon, ebenfalls ein Informatik-Fan, machte sich Lucéa daran, das erste Videospiel für Sehbehinderte und Blinde zu entwickeln, bei dem Töne und ein sensibler Joystick die Bilder auf dem Schirm ergänzen und den Spieler leiten. Das Spiel setzt den jungen und blinden Samurai Tachido in Szene, der die Ehre seines Vaters rächen will und dafür in ganz Japan nach Meistern sucht, die ihn in die Kunst des Säbelkampfes einweisen. In dieses Szenario haben die beiden Lehrer das klassische Repertoire von Videospielen gepackt - Kämpfe und Dialoge, Rätsel und unterschiedliche, geheimnisvolle Welten. Dabei halfen ihnen Studenten vom Multimedia-Hochschulen, Grafiker, Programmierer und ein Spezialist für Akkustik. Letzterer habe die wichtigste Aufgabe zu bewältigen gehabt, sagt Lucéa. Schließlich sei es vor allem die sehr realistische Tonkulisse, die den Sehbehinderten durch das Spiel führt. Mit Hilfe von vier Lautsprechern werden die Szenen auf dem Bildschirm akkustisch umgesetzt: Der Spieler hört beispielsweise aus dem linken vorderen Lautsprecher das Plätschern einer Quelle, rechts hinten die Schritte des Helden, die näherkommen und rechts vorne jemanden, der gegen ein Hindernis stößt. Am unterschiedlichen Klang der Schritte kann er erkennen, ob die Figur auf dem Bildschirm etwa durch Gras läuft oder über Asphalt. Kommt eine virtuelle Figur näher, werden Schritte und Stimme lauter, entfernt sie sich, nimmt die Lautstärke ab. Bei den Kämpfen sind die Geräusche der klirrenden Säbel sehr genau differenziert, so dass der Spieler erraten kann, wer wie welche Schläge austeilt. Insgesamt wird Tachido in dem Spiel mit rund 70 virtuellen Figuren konfrontiert, die der Blinde an ihren Stimmen erkennen kann. Durch die virtuelle Welt des Samurai leitet den Spieler außerdem ein sensibler Joystick. Er überträgt durch Vibrationen Gefühle der Bildschirmhelden, funktioniert je nach Phase langsamer oder schneller oder wird ganz blockiert. Solche Joysticks seien bereits auf dem Markt, berichtet Lucéa. "Wir haben diese technische Möglichkeit für unser Szenario genutzt." Mit 20 bis 30 Spielstunden, die auf 15 verschiedenen Schwierigkeitslevels ablaufen, könnten es die Abenteuer des Samurai Tachido durchaus mit klassischen Video-Spielen aufnehmen, meint der 32-Jährige. Nach seinen Angaben testeten Blinde das Spiel bereits und waren sehr angetan. Optimistisch stimmt die beiden Lehrer auch, dass ihre Erfindung kürzlich vom französischen Wissenschaftsministerium und der regionalen Wirtschaftsförderungsgesellschaft von Montbéliard mit Preisen ausgezeichnet wurde. Dadurch ermutigt, wollen sie nun eine Vertriebsgesellschaft gründen. Blindenorganisationen sagten nach Angaben der Jungunternehmer in spe bereits ihre Unterstützung zu. Auf den Markt kommen soll das Blinden-Video im Laufe des Jahres - auf jeden Fall rechtzeitig vor dem Weihnachtsgeschäft 2004. Zunächst sei der französische Markt angepeilt, erläutert Lucéa. Grundsätzlich sei das Spiel aber auch in anderen Ländern zu vermarkten. "Dafür brauchen wir nur Partner, die die Stimmen etwa ins Englische oder Deutsche übersetzen."

US-Publikumspreis für "Fluch der Karibik"

Amerikaner haben ihre liebsten Stars gewähltUS-Publikumspreis für "Fluch der Karibik"

Pasadena (rpo). Bei der 30. Verleihung der US-Publikumspreise People's Choice Awards ist "Fluch der Karibik" mit Johnny Depp in der Hauptrolle als bester Kinofilm ausgezeichnet worden. Das Lieblingsdrama der Amerikaner ist jedoch "Der Herr der Ringe: Die Zwei Türme". Den Preis für die beste Komödie erhielt "Bruce Allmächtig" mit Jim Carrey. Die beliebtesten Schauspieler sind Mel Gibson und Julia Roberts. Zum besten Entertainer aller Zeiten wurde Tom Hanks gewählt. Der Amerikaner liebste Band ist Matchbox Twenty, als beliebteste Musikerinnen teilen sich Beyonce Knowles und Faith Hill Platz eins. Bei den Musikern machte Hills Ehemann, der Countrysänger Tim McGraw, das Rennen. Sowohl die Nominierungen als auch die Gewinner ermittelte das Meinungsforschungsinstitut Gallup in einer landesweiten Umfrage. Die People's Choice Awards wurden am Sonntag in Pasadena in 18 Kategorien aus Film, Fernsehen und Musik vergeben.

Haftstrafe gegen zwei französische Reporter aufgehoben

Journalisten müssen wegen Visa-Verstoßes Geldstrafe zahlenHaftstrafe gegen zwei französische Reporter aufgehoben

Karachi (rpo). Die pakistanische Justiz hat nun doch einen Rückzieher gemacht. Die Hafstrafen gegen gegen zwei Reporter des französischen Nachrichtenmagazins "L'Express" wurden im Berufungsverfahren aufgehoben. Zwei Tage nach der Verurteilung der beiden Journalisten zu jeweils sechs Monaten Haft wegen Missbrauchs ihrer Einreise-Papiere hob Berufungsrichter Zawar Hussain Jaffry das ursprüngliche Urteil auf. Allerdings sollten der Reporter Marc Epstein und der Fotograf Jean-Paul Guilloteau jeweils rund 2700 Euro Geldstrafe zahlen, bevor sie auf freien Fuß gesetzt werden. Epstein und Guilloteau sowie ihr pakistanischer Begleiter Khawar Mehdi Rizwi waren am 16. Dezember festgenommen worden. Sie hatten die pakistanisch-afghanische Grenzregion besucht, um Recherchen über islamisch-fundamentalistische Taliban anzustellen. Ihre Visa waren jedoch nur für Islamabad, Karachi und Lahore gültig. Die pakistanischen Behörden wollten am Dienstag darüber entscheiden, wie sie mit dem pakistanischen Begleiter der französischen Journalisten verfahren.

Hanauer Exoberbürgermeisterin wieder vor Gericht

Betrug und Untreue vorgeworfenHanauer Exoberbürgermeisterin wieder vor Gericht

Hanau (rpo). Vor dem Hanauer Landgericht hat die Neuauflage des Prozesses gegen die ehemalige Hanauer Oberbürgermeisterin Margret Härtel begonnen. Ihr wird Betrug und Untreue vorgeworfen.Die CDU-Politikerin soll mit ihrem Dienstwagen zu einem privaten Termin nach Warschau gefahren sein. Zudem soll sie zwei private Restaurantbesuche und ein Hochzeitsgeschenk mit der Stadtkasse abgerechnet haben. Ein erster Prozess war am 11. September 2003 geplatzt, nachdem das Landgericht die drei Berufsrichter der Ersten Großen Strafkammer für befangen erklärt hatte. Die Richter hatten einräumen müssen, dass ihnen nicht alle Beweismittel vorlagen. Die ehemalige Oberbürgermeisterin hatte in diesem Verfahren alle Vorwürfe zurückgewiesen. Die seit 1994 regierende Oberbürgermeisterin war im Mai 2003 von den Hanauern mit einer Mehrheit von 89,7 Prozent aus dem Amt gewählt worden.

Real Madrid verspielt "Wintermeisterschaft"

Schwache Leistung der "Königlichen" in San SebastianReal Madrid verspielt "Wintermeisterschaft"

San Sebastian/Madrid (rpo). Nach der dritten Saisonpleite hat Spaniens Rekordmeister Real Madrid den inoffiziellen Titel des Wintermeisters verspielt. "Das ist doch wirklich egal", meint dazu der brasilianische Weltmeister Roberto Carlos lässig. "Wichtig ist Platz eins am Ende der Saison", sagte der brasilianische Weltmeister Roberto Carlos nach dem 0:1 der "Königlichen" bei Champions-League-Teilnehmer Real Sociedad San Sebastian. Reals dritte Saisonpleite ermöglichte dem FC Valencia am 19. Spieltag den Sprung an die Tabellenspitze. Valencia gewann durch einen Treffer von Walerij Karpin 1:0 in Albacete und hat nun einen Zähler mehr auf dem Konto als Madrid. "Real verliert die Orientierung und kassiert eine Lektion", schrieb die Zeitung Sport. Die spanische Presse nahm aber vor allem den dreimaligen Weltfußballer Ronaldo ins Visier ihrer Kritik. Der brasilianische Stürmer im Real-Dress schoss gegen die Basken lediglich einmal auf das gegnerische Tor und ließ seine Torgefahr ansonsten gänzlich vermissen. Es gibt bereits Spekulationen, weshalb der WM-Torschützenkönig im Augenblick nicht zu gewohnter Form findet. AS behauptet "Ronaldo war mit den Gedanken noch immer in London". Damit nahm die Sportzeitung den Ball auf, der in der vergangenen Woche ins Spiel gebracht wurde, nachdem Ronaldo einen Kurztrip in die britische Hauptstadt nicht verschleiern konnte. Sein Privatjet wurde wegen schlechter Witterung ins rund 200 km entfernte Salamanca umgeleitet. Der Stürmer traf deshalb erst mit 90-minütiger Verspätung auf dem Trainingsgelände seines Klubs ein und musste eine Geldstrafe von 2700 Euro zahlen. Vermutungen dementiertRonaldo dementierte jegliche Vermutungen, nach denen er sich mit Vertretern des Londoner Spitzenklubs FC Chelsea getroffen habe. Er sei glücklich in Madrid und wolle seinen Vertrag erfüllen, sagte er. Es handelte sich lediglich um persönliche PR-Maßnahmen, die ihn auf die Insel geführt hätten. Dennoch scheint ein Wechsel zum neuen "Krösus" des europäischen Klubfußballs nicht ausgeschlossen. Schließlich tätigte der neue Besitzer des englischen Klubs, der russische Öl-Milliardär Roman Abramowitsch, bereits vor dem Start in die laufende Spielzeit Neuverpflichtungen im Wert von 160 Millionen Euro. Zudem bleibt die Frage, weshalb Ronaldo es vermied, seinen Arbeitgeber von seinem Publicity-Trip nach London zu informieren. Real-Trainer Carlos Queiroz dürfte es im eigenen Interesse durchaus recht sein, dass Ronaldo in den Schlagzeilen steht. Der traditionell kritisch betrachtete Cheftrainer der "Königlichen" kann trotz der verlorenen Tabellenführung und dem eher blamablen 1: 1 im Hinspiel des Pokalwettbewerbs beim Zweitligisten SD Eibar vorerst in Ruhe weiter arbeiten. Elfmetertreffer von Jorge LopezEtwas glücklich setzte sich der FC Valencia durch einen Elfmetertreffer von Jorge Lopez nach neun Minuten beim vom Abstieg bedrohten Klub aus Albacete durch. Zum einen sorgte das angebliche Foul an den Argentinier Aimar, das zum Strafstoß für die Gäste führte, für Gesprächsstoff. Zum anderen verpassten es die Platzherren trotz einer ganzen Reihe hochkarätiger Chancen, zumindest einen Punkt einzufahren. Ex-Meister Deportivo la Coruna kam als Tabellendritter am Sonntagnachmittag gegen Racing Santander nur zu einem 1:1 und verpasste es damit, den Rückstand auf Valencia auf vier Punkte zu verkürzen und seine Chancen auf den Meistertitel deutlich zu verbessern. Der FC Barcelona setzte sich mit 3:0 gegen den Liga-18. Real Saragossa durch, hat aber weiter 16 Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Valencia.

Gesund ist, wer trotzdem lacht

Von Clowndoktoren, Lachclubs und YogalachenGesund ist, wer trotzdem lacht

Tuttlingen/Wiesbaden (rpo). Eine Volksweisheit ist jetzt wissenschaftlich untermauert worden: Lachen ist gesund. Mehr noch: Lachen kann sogar heilen."Humor ist ein effektives Mittel gegen alle Zeitkrankheiten, die mit Angst zu tun haben", sagt Michael Titze, Diplompsychologe und Humorforscher in Tuttlingen. Dazu gehörten etwa Erwartungsängste, Schamgefühle und Selbstwertprobleme, die in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen hätten. "Menschen, die häufig lachen, kommen im sozialen Leben besser an", betont Titze. Sie wirkten auf ihre Mitmenschen spritzig, witzig und einfallsreich. Gezieltes Lachen lasse sich daneben auch bei Stress und daraus resultierenden Erkrankungen sehr gut einsetzen. Beim Heilen mit Humor gibt es nach Angaben des Experten zwei Ansätze. "Mit dem therapeutischen Humor, soll die Grundeinstellung des Behandelten geändert werden", erläutert Titze. "Viele Menschen haben beispielsweise Angst davor, auf ihr Umfeld lächerlich zu wirken." Dadurch verkrampften sie sich im Umgang mit anderen und stießen zwangsläufig immer wieder auf Ablehnung. In den therapeutischen Sitzungen werde das Problem mit Witz angegangen: "Betroffene gehen auf die Bühne und versuchen ihre Schwächen übertrieben darzustellen, etwa eine Ansprache möglichst schlecht zu halten", sagt der Psychotherapeut. Durch die humorvolle Vorstellung bringen sie ihre Zuschauer zum Lachen, aber diesmal nicht mehr ungewollt. "Die Therapieteilnehmer haben nun ihre Schwäche unter Kontrolle", sagt der Experte. Auch die Clowndoktoren arbeiten nach dem gleichen Prinzip, wenn sie versuchen, vor allem sehr jungen Krankenhauspatienten durch lustige Übertreibungen die Angst zu nehmen. "Der therapeutische Clown stellt sich auf die Stufe von Kindern und schafft damit ein lockeres und soziales Umfeld", sagt der Diplompsychologe. Mit überdimensionalen Spritzen - etwa gefüllt mit Cola - oder ihrem ungeschickten Hantieren mit den Instrumenten im Krankenzimmer nehmen die Spaßvögel ihren kleinen Zuschauern die Furcht vor der fremden Klinikwelt. "Inzwischen arbeiten die oft ehrenamtlichen Clowns in Deutschland fast flächendeckend", betont Titze. Neben dem therapeutischen Humor erfreut sich derweil auch das Yogalachen wachsender Beliebtheit. "Besonders Menschen, die unter starkem Stress stehen, sind in den so genannten Lachclubs gut aufgehoben", sagt der Wissenschaftler. Dort werde in der Gruppe bei bestimmten Übungen gelacht und zwar auch 20 oder 30 Minuten am Stück. Nur bei langanhaltendem Gelächter werde eine heilende Wirkung erzielt. "Beim herzhaften Lachen verselbstständigt sich der Körper, Geist und Vernunft werden ausgeschaltet", betont Titze. Gleichzeitig würden viele Funktionen hochgefahren: "Die Atmung verstärkt sich, dadurch kommt mehr Sauerstoff in die Lunge", unterstreicht der Humorforscher. Auch werde die Durchblutung der Muskulatur sowie die Immunabwehr verbessert, Stresshormone abgebaut und die Verdauungsdrüsen angeregt. Daneben komme es zur Ausschüttung schmerzlindernder Hormone, den so genannten Endorphinen. "Den Lachenden wird dadurch ein Hochgefühl vermittelt." Das Lachen ohne Grund kann unter anderem bei Michael Berger, Gründer des Lachclubs und der Kirche des Humors in Wiesbaden, erlernt werden. Einmal wöchentlich haben Interessierte dort die Möglichkeit, sich eine Stunde lang lauthals zu amüsieren. "Eine Übung ist zum Beispiel das Löwenlachen", sagt Berger. Dabei werde die Zunge möglichst weit ausgestreckt und der Mund aufgerissen. Die Hände sollten in Schulterhöhe nach oben gehalten werden. "Nach einigen Kursen ändert sich auch die Ausstrahlung der Teilnehmer", unterstreicht der Lachtrainer. "Sie werden wesentlich fröhlicher."

Streitobjekt Mann: Frauen prügelten sich

Randale in Münsteraner KneipeStreitobjekt Mann: Frauen prügelten sich

Münster (rpo). Ein und derselbe Mann hatte es ihnen angetan: Als die Ex in einer Münsteraner Kneipe auf ihre Nachfolgerin traf, reichten Worte nicht mehr aus: Die beiden Rivalinnen gingen direkt aufeinander los. Dabei kam es zunächst zu einem lautstarken Streit, in den sich auch die anwesenden Freundinnen der beiden Gegnerinnen einmischten, teilte die Polizei mit. In dem Gemenge gingen schließlich alle Beteiligten aufeinander los. Dabei fiel die "Ehemalige" in eine Glasscheibe und zog sich mehrere Schnittverletzungen zu. Die "Nachfolgerin" und ihre Freundinnen machten sich daraufhin aus dem Staub. Die Ermittlungen dauern an.

Sonnige Algarve

Der MSV im Trainingslager bei allerbesten BedingungenSonnige Algarve

Duisburg (rpo). „Wir sind nicht zum Vergnügen hier“, stellt Dirk Langerbein sachlich fest. Und der MSV-Keeper fährt fort: „Wir haben lange genug gepennt, wer jetzt noch nicht weiß, was die Stunde geschlagen hat, dem ist nicht zu helfen.“Die Sonne lacht über der Algarve. Von Wolken blank gefegter Himmel, um die 20 Grad - einfach ideales Wetter für die in der Heimat in dieser Jahreszeit nicht gerade verwöhnten deutschen Zeitgenossen. Die wenigen Touristen, die sich im Januar am Falesia-Strand verlaufen, der zu den schönsten in südlichen Gefilden gezählt wird, staunten nicht schlecht. Da hechteten zwei Männer durch die Luft, und der von der Sonne in sattes Rot getauchte Sandstein diente als Panorama. Dirk Langerbein und Sven Beuckert werden von Torwarttrainer Manfred Gloger getrimmt, und die Fotografen drücken pausenlos auf den Auslöser. Endlich ein Schnappschuss, der vermittelt, worum es hier geht. Neun Tage Trainingslager an der Algarve - die MSV-Profis haben freilich kaum ein Auge für das feine Drumherum. Derweil haben Norbert Meier und Heiko Scholz die übrigen 22 Kicker zur zweiten Übungseinheit auf dem Rasenplatz am Drei-Sterne-Hotel „Alfamar“ um sich versammelt. Am Samstag hatten Pavel Drsek und Azzis Ahanfouf kürzer treten müssen, weil sie sich beim ersten Testspiel gegen den SC Freiburg leichte Blessuren zugezogen haben - Kickeralltag. Mit wem man auch spricht, aus allen Antworten kann herausgefiltert werden, dass alle wissen, was von ihnen in der Rückrunde erwartet wird. „Die Vorbereitung sinnvoll nutzen, um beim Auftakt der Rückrunde topfit zu sein“ - Kernsatz des Cheftrainers, der sich dafür stark gemacht hat, dass mit Peter van Houdt wenigstens ein neues Gesicht auftauchte im Kreis des Teams. Der belgische Stürmer soll heute gegen den VfB Stuttgart auf den Prüfstand. Überzeugt er, dürfte ein Vertrag bis zum Saisonende sicher sein. „Ich hoffe, dass es klappt“, sagt van Houdt. Das zweite Pflichtspiel fände auf dem Gladbacher Bökelberg statt... Heute wird auch Walter Hellmich beobachtend am Rande des Trainingsplatzes stehen. Der MSV-Chef war gestern erst am späten Abend nach einem Umweg über Sevilla in Albufeira eingetroffen. Die geplante erste Ansprache ans kickende Personal musste deshalb verschoben werden. Dass der Schwede Johan Andersson noch fehlt und wohl auch nicht mehr im Trainingslager auftauchen wird, hat guten Grund. Die schwere Grippe, die ihn aufs Krankenlager warf, hat den Abwehrstrategen geschlaucht. Ohne Kraft keine sportliche Empfehlung. Abschreiben muss man die erwünschte Stärkung für die Viererkette allerdings noch nicht. Bis zum 31. Januar hat der Verein Zeit, auf dem Markt zuzuschlagen. „Was der Mannschaft gefehlt hat in der Hinrunde, war aus meiner Sicht ganz einfach das fehlende Selbstvertrauen, und das muss sich grundlegend ändern“, sagte Kapitän Dietmar Hirsch, und niemand wollte ihm im Kreis der Zuhörer da widersprechen. Heute Nachmittag gegen den VfB Stuttgart wird man schon sehen können, ob die ersten Tage an der Algarve Früchte tragen. Gegen Freiburg war das schon der Fall. Von Bernd Bemmann

Zivildienst nur noch bis 2008

Kürzung im Herbst auf neun MonateZivildienst nur noch bis 2008

Hamburg (rpo). Der Zivildienst soll im Jahr 2008 auslaufen. Darauf haben sich laut "Financial Times Deutschland" die Trägerverbände des Zivildienstes mit der Bundesregierung geeinigt. Schon im Herbst diesen Jahres soll der Dienst von zehn auf neun Monate verkürzt werden.Die meisten Verbände kritisieren dem Bericht zufolge, dass das Ende des Zivildienstes zu schnell kommt. Die Geschäftsführerin des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Sachsen, Regina Mannel, sprach von einer "Katastrophe". Der Zeitung sagte sie: "Mit dem Wegfall des Zivildienstes kommt eine Kostenlawine auf die Kommunen und die Krankenkassen zu." Zivildienstleistende müssten durch teure Fachkräfte ersetzt werden, denn für die harte Arbeit mit Kranken und Behinderten würden sich nicht genügend Freiwillige finden. Auch Bert Hinterkeuser, Beauftragter für den Zivildienst bei der Arbeiterwohlfahrt, hält die Zivis für schwer ersetzbar: "Sie leisten zum Beispiel wertvolle Arbeit, wenn sie schwerst behinderte Kinder zur Schule begleiten". Dies sei nicht mit Freiwilligen aufzufangen. Auch in Krankenhäusern und Pflegeheimen würden Zivis häufig als Vertretung eingesetzt.

Beamte sollen nach Leistung bezahlt werden

Heesen warnt vor weiteren KürzungenBeamte sollen nach Leistung bezahlt werden

München (rpo). Noch in diesem Jahr erwartet der Deutsche Beamtenbund (DBB) die Einführung von leistungsbezogenen Zahlungen für Staatsdiener. Ab Montag diskutiert der Deutsche Beamtenbund in Bad Kissingen über die Zukunft des öffentlichen Dienstes.Der DBB-Vorsitzende Peter Heesen sagte in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Focus", er sei sich mit Innenminister Otto Schily einig, dass 2004 eine umfassende Reform des Beamtenrechts zu schaffen sei. Der Leistungsanteil an der Besoldung solle 15 bis 20 Prozent betragen. Heesen kritisierte einen Teil der Staatsdiener: "Wenn ich die Hand dafür ins Feuer legen müsste, dass alle topfleißig sind, würde ich sie mir verbrennen." Gleichzeitig kritisierte der Verbandschef Sparmaßnahmen bei den Beamten. Wenn der Haushalt ausgeglichen werden müsse, kürze es sich bei den Beamten am leichtesten, beklagte er dem Magazin zufolge. Heesen warnte vor Kürzungen bei den Angestellten des öffentlichen Dienstes. An Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU), der aus der Tarifgemeinschaft der Länder ausgetreten ist, richtete er die Drohung, dass ein Streik der Flughafenfeuerwehr in Frankfurt am Main den Flugverkehr lahm legen könnte. Unterdessen sprach sich der neue Vorsitzende der Innenminister-Konferenz, Schleswig-Holsteins Innenminister Klaus Buß, für eine deutliche Verringerung der Zahl an Beamtenstellen aus. Der SPD-Politiker sagte laut "Focus", der Beamtenstatus sollte nur noch für Beschäftigte gelten, die hoheitliche Aufgaben etwa bei Polizei und Justiz wahrnehmen. "Wir brauchen keine verbeamteten Lehrer", fügte Buß demnach hinzu. Heesen hatte sich dagegen kürzlich für ein Berufsbeamtentum im Bildungsbereich ausgesprochen. Der Deutsche Beamtenbund diskutiert ab Montag in Bad Kissingen über die Zukunft des öffentlichen Dienstes. Thema der zweitägigen Veranstaltung ist unter anderem die Reform des Beamtenrechts. Aber auch die Ausweitung der Länderbefugnisse bei der Bezahlung der Staatsdiener und die Kürzung der Besoldungen sollen zur Sprache kommen.

Euro peilt Marke von 1,30 US-Dollar an

Höhenflug setzt sich fortEuro peilt Marke von 1,30 US-Dollar an

Frankfurt/Main (rpo). Der Euro setzt seinen Höhenflug unvermindert fort. Am Montagmorgen ist er über die Marke von 1,29 US-Dollar geklettert. Händler rechnen damit, dass die Marke von 1,30 US-Dollar noch in dieser Woche durchbrochen wird.Der Deutsche Aktienindex DAX verlor am Montag bis gegen 12 Uhr knapp 0,4 Prozent auf 4.000 Zähler. Größter Verlierer mit 4,5 Prozent war die Infineon-Aktie, nachdem der Siemenskonzern 150 Millionen Aktien der früheren Tochter verkauft hatte. Der MDAX verlor gut 0,3 Prozent auf 4.568 Zähler und der TecDAX ebenfalls mehr als 0,3 Prozent auf 573 Punkte. Der Euro überstieg die Marke von 1,29 Dollar. Einen Verlust von knapp 3 Prozent verzeichnete auch die Altana-Aktie, Deutsche Bank verloren mehr als 2 Prozent. Größter Gewinner im DAX war die Bayer-Aktie mit mehr als 2 Prozent, Continental legten um 1,4 Prozent zu. In Japan blieb die Börse wegen eines Feiertags geschlossen.

Judith setzt auf Karriere mit Dieter Bohlen

17-Jährige von Zuschauern herausgewähltJudith setzt auf Karriere mit Dieter Bohlen

Berlin (rpo). Nach dem Aus bei der RTL-Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" setzt die 17-jährige Judith weiter auf eine musikalische Karriere: Dieter Bohlen habe schließlich versprochen, mit ihr Platten aufzunehmen. Das sagte sie der Berliner Zeitung "B.Z." (Montagausgabe). Bohlen wolle mit ihr Platten aufnehmen. Sie wolle aber auch die Schule abschließen, fügte sie hinzu. Im April gehe sie mit dem "Deutschland sucht den Superstar"-Team auf Tournee, sagte Judith. Den Wettbewerb werde sie sich weiter ansehen, auch wenn es ihr schwer falle. Aber sie wolle jetzt wissen, wer Superstar werde. Die 17-jährige Berlinerin war am Samstagabend von den Zuschauern aus der Casting-Sendung herausgewählt worden. Der erklärte Bohlen-Liebling hatte sich zuvor harsche Kritik von den Juroren anhören müssen. Judith sagte, sie sei traurig, dass die Jury Stimmung gegen sie gemacht habe. Insgeheim habe sie aber mit dem Rauswurf gerechnet. Die nervliche Belastung sei riesengroß gewesen. So fühle sie sich auch wie befreit.

Genveränderter Mais bald in Supermarkt-Regalen

Regierung einigt sich auf neues Gentechnik-GesetzGenveränderter Mais bald in Supermarkt-Regalen

Berlin (rpo). Nach langem Streit zwischen SPD und Grünen hat sich die Bundesregierung auf Regeln zum Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen geeinigt. "Ich rechne damit, dass spätestens im Herbst genveränderter Mais in den Regalen europäischer Supermärkte auftaucht", sagte Verbraucherministerin Renate Künast.Schon im Sommer werde es voraussichtlich zur ersten neuen Zulassung einer genveränderten Maissorte durch die EU kommen. Die Bundesregierung wolle ihr Gentechnik-Gesetz im Februar im Kabinett beschließen, kündigte Künast an. Darin will die Koalition Auflagen für den Anbau von Gen-Pflanzen festschreiben und die EU-Freisetzungsrichtlinie umsetzen. "Erstmals bekommen die Verbraucher damit das Recht auf Wahlfreiheit, und die Landwirte erhalten sichere Rahmenbedingungen", betonte die Grünen-Politikerin. Zu den Kernpunkten der Vorlage gehört ein Haftungsanspruch für Landwirte bei unerwünschten Auskreuzungen von Gen-Pflanzen mit normalen Gewächsen. Außerdem soll es ein Standortregister geben, in dem sich die Bauern informieren können, wer Gen-Pflanzen anbaut. In einer Verordung sollen zudem für jede Pflanzenart bestimmte Mindestabstände zwischen Feldern sowie Schutz-Hecken eingeführt werden. Außerdem gebe es die Möglichkeit zur Einrichtung von ökologisch sensiblen Gebieten, in denen der Gen-Anbau anzeigepflichtig ist, sagte Künast. Hauptzweck des Gesetzes sei nicht die Förderung der Biotechnologie, wie von der SPD ursprünglich gefordert, betonte die Ministerin. "Nur wenn Verbraucherschutz, ethische Werte, das Vorsorgeprinzip und Umweltaspekte beachtet werden, darf gefördert werden." Das sei in der Präambel so festgelegt.

Philippinen: Großbrand zerstört tausende Häuser

Feuer brach im Elendsbezirk Tondo ausPhilippinen: Großbrand zerstört tausende Häuser

Manila (rpo). Durch ein gewaltiges Großfeuer in einer Barackensiedlung der philippinischen Hauptstadt Manila haben am Montagmorgen rund 22.000 Menschen ihre Bleibe verloren. Wie ein Feuerwehrsprecher mitteilte, wurden tausende Unterkünfte zerstört. Ein Feuerwehrmann sei verletzt worden. Berichte über Tote oder weitere Verletzte lagen zunächst nicht vor. Das Feuer brach kurz vor Mitternacht im Elendsbezirk Tondo aus und wütete sieben Stunden. Als wahrscheinliche Ursache vermuteten die Behörden eine umgefallene Gaslampe oder Fackel. Die Löschzüge der Feuerwehr erreichten das Feuer erst spät, weil die Straßen in dem Viertel zu eng für die Fahrzeuge sind. Auch ein Löschboot der Marine beteiligte sich von einem nahe gelegenen Fluss aus an der Bekämpfung der Flammen. Die philippinische Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo traf am Morgen am Ort der Katastrophe ein und beaufsichtigte, wie eine Turnhalle in eine provisorische Herberge für die Obdachlosen umgewandelt wurde. Sie ordnete zudem die Einrichtung von Gemeindeküchen an. Mindestens 2.503 Hütten seien niedergebrannt, sagte eine Mitarbeiterin des Sozialministeriums.

FDP: Widerstand gegen Schäuble als Bundespräsident

Bericht in der "Bild"-ZeitungFDP: Widerstand gegen Schäuble als Bundespräsident

Hamburg (rpo). Gegen eine Kandidatur des früheren CDU-Chefs Wolfgang Schäuble für das Amt des Bundespräsidenten regt sich innerhalb der FDP Widerstand. Die FDP-Führung gehe intern davon aus, dass nicht alle Wahlmänner der Liberalen in der Bundesversammlung am 23. Mai für einen Unions-Kandidaten Schäuble stimmen würden, berichtet die "Bild"-Zeitung (Montagausgabe) unter Berufung auf Parteikreise in Berlin. Über entsprechende Hinweise aus den Kreisen seiner Partei habe FDP-Chef Guido Westerwelle inzwischen seine CDU-Amtskollegin Angela Merkel informiert.

Mexiko und Kanada für Freihandelszone

Uneins über Gipfelerklärung von MonterreyMexiko und Kanada für Freihandelszone

Monterrey (rpo). Der mexikanische Präsident Vicente Fox und der kanadische Premierminister Paul Martin haben sich kurz vor Beginn des Amerika-Gipfels in Mexiko für die geplante Freihandelszone ausgesprochen.Er halte es für erforderlich, dass Schritte zur Einführung der Freihandelszone eingeleitet würden, sagte Martin am Sonntag (Ortszeit) nach einem Treffen mit Fox in Monterrey. Das Freihandelsabkommen ALCA (Área de Libre Comércio de las Américas) ist einer der Hauptstreitpunkte unter den 34 Teilnehmerländern. Unter anderem an dieser Frage scheiterte am Vortag des zweitägigen Gipfels auch die Einigung auf die Abschlusserklärung."Wir befürworten den freien Handel, der Mexiko zur siebtgrößten Wirtschaftsmacht der Welt gemacht hat", sagte Fox. Paul betonte, sein Land gehöre eindeutig zu den Verfechtern der Freihandelsabkommen. Die Einigung auf die gemeinsame Schlusserklärung scheiterte neben den Differenzen über die ALCA auch an Punkten wie der Korruptionsbekämpfung und der Finanzierung von Wirtschaftsentwicklung. Der Generalsekretär der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), César Gaviria, gab sich dennoch optimistisch. Die "Reibungspunkte" würden den Erfolg des Gipfels nicht gefährden, sagte er. Er sehe bei allen viel "politischen Willen", die Streitigkeiten zu überwinden.Strenge Sicherheitsvorkehrungen34 amerikanische Staats- und Regierungschefs wollten am Montag unter strengen Sicherheitsvorkehrungen in Monterrey zu einem zweitägigen Gipfeltreffen zusammen. Das erste Treffen dieser Art seit dem 11. September 2001 steht im Zeichen des drastischen Wandels der US-Außenpolitik. Die USA dringen auf verbindliche Sicherheitsstandards, vielen lateinamerikanischen Staaten ist aber die Frage von Handelsvorteilen wichtiger.Bedeutendes Thema dürfte auch die jüngste Initiative von US-Präsident George W. Bush sein, Millionen von illegalen Einwanderern eine befristete Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis in den USA zu erteilen. Als einziger der amerikanischen Staats- und Regierungschefs ist Kubas Präsident Fidel Castro nicht eingeladen.

Mordfall Lindh: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage
Mordfall Lindh: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage

Zeitung berichtet von minutenlanger Verfolgung des OpfersMordfall Lindh: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage

Stockholm (rpo). Für die leitende Staatsanwältin Agneta Blidberg gibt es keine Zweifel: "Das wird als Mord eingestuft und als nichts anderes." Im Mordfall der schwedischen Außenministerin Anna Lindh wird am Montag offiziell Klage gegen den geständigen Verdächtigen Mijailo Mijailovic erhoben.Vier Monate nach dem Attentat hat die Staatsanwaltschaft am Montag Mordanklage gegen den Tatverdächtigen erhoben. Der 25 Jahre alte Mijailo Mijailovic gestand, die Ministerin in einem Kaufhaus niedergestochen zu haben, und erklärte, es habe sich um eine Zufallstat gehandelt. Der Prozess gegen ihn soll voraussichtlich am Mittwoch eröffnet werden. Ihm droht eine zehnjährige bis lebenslange Haftstrafe. Im Protokoll des Geständnisses vom Dienstag vergangener Woche wurde Mijailovic mit den Worten zitiert: "Ich habe mich schrecklich gefühlt, ich war verzweifelt, und ich wusste nicht, was ich tun sollte. Dann habe ich Anna Lindh gesehen und angegriffen." Zuvor habe er Stimmen gehört, die zu ihm gesprochen hätten, darunter die von Jesus. Er habe kein politisches Motiv für die Tat gehabt. "Es hätte jeder sein können, aber ich habe die Stimmen gehört, ich konnte den Stimmen nicht widerstehen." Ermittler Christer Nilsson betonte, der Angeklagte habe gewusst, dass er Lindh vor sich habe. Nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft handelte er mit Vorsatz. Der Angriff sei ein "Schrei nach Hilfe gewesen", sagte Mijailovic. Vor und nach der Tat sei ihm psychiatrische Hilfe in Krankenhäusern verwehrt worden. Sein Anwalt Peter Althin erklärte, er werde während des Prozesses eine psychiatrische Untersuchung seines Mandanten beantragen. Die leitende Staatsanwältin Agneta Blidberg sagte, der wichtigste Beweis gegen Mijailovic sei nicht sein Geständnis. Vielmehr stütze sich die Anklage auf DNA-Spuren auf der Tatwaffe. Darüber hinaus sei Lindhs Blut auf seiner Kleidung entdeckt worden. Blidberg kündigte an, in dem Prozess drei Zeugen aufzurufen: Die Freundin der Ministerin, die bei der Tat zugegen war, den Mediziner, der ihre Leiche obduzierte, und einen britischen Experten, der die Tatwaffe untersuchte. Die 46-jährige Lindh wurde am 10. September beim gemeinsamen Einkauf mit ihrer Freundin in Stockholm mit zehn Stichen niedergestochen. Sie erlag am Tag darauf ihren Verletzungen.

Barmer-Chef: Praxisgebühr ist zu hoch

Fiedler: Asthma und Diabetes als Chroniker-Fälle einstufenBarmer-Chef: Praxisgebühr ist zu hoch

Berlin (rpo). Nach Ansicht von Eckhart Fiedler, Chef der Barmer-Ersatzkasse, ist die seit Januar erhobene Praxisgebühr zu hoch. Fünf statt zehn Euro hätten seiner Meinung nach genügt.Das sagte er der "Berliner Zeitung" (Montagsausgabe). "Zehn Euro Praxisgebühr halte ich für zu hoch", sagte er. Auch die Zuzahlungen bei den Arzneimitteln hätten "die Grenze des Zumutbaren erreicht". Die Gesundheitsreform ziehe "im Einzelfall durchaus hohe Belastungen" nach sich. Falls sich herausstelle, dass bei bestimmten Patientengruppen "dauerhafte Härten" bestehen, solle die Politik nicht zögern, die Regelungen nachzubessern. Im Streit um die Definition chronischer Krankheiten sprach sich Fiedler für eine Patienten-freundliche Regelung aus. Seiner Auffassung nach sollten alle Patienten, die an einer der großen Volkskrankheiten wie Asthma, Diabetes oder koronaren Herzkrankheiten litten, als chronisch krank eingestuft werden, sagte er. Chronisch Kranke müssen nur maximal ein Prozent ihres Jahresbrutto-Einkommens für Gesundheitszuzahlungen aufbringen; für alle anderen ist der Betrag bei zwei Prozent gedeckelt.In ungewöhnlich scharfer Form hat das Bundesgesundheitsministerium den Chef der Barmer Ersatzkasse, Eckhard Fiedler, wegen dessen Kritik an der Gesundheitsreform in die Schranken gewiesen. Sprecher Klaus Vater hielt dem Vorstandsvorsitzenden am Montag vor, er reite "leider, und das ist gar nicht seine Gewohnheit, auf einer sehr populistischen Welle zur Zeit". Fiedler hatte erklärt, die Praxisgebühr von zehn Euro sei zu hoch. Fünf Euro hätten es auch getan. Vater erklärte, diese Aussage sei falsch. Die Praxisgebühr sei auch im Interesse von Fiedlers Kasse notwendig. Gerade die Barmer Ersatzkasse mit ihrem von ihr selber beklagten Mitgliederschwund "existenziell auf die Möglichkeit angewiesen, Schulden abzubauen und den Beitragsatz so rasch es geht, deutlich zu sinken. Ohne die Reform hätte die Barmer den Beitragssatz nach eigenen Angaben um 0,5 Prozent anheben müssen, erklärte Vater. "Dann könnte es sein, dass das Totenglöcklein für diese Kasse läutet. Ich sage: könnte, also Konjunktiv." Vater hielt Fiedler außerdem vor, dass er Nutzen aus einer Kampagne ziehe, wonach durch die Praxisgebühr in den Arztpraxen und Krankenhäusern das Chaos ausgebrochen sei. Vater sagte: "Es gibt offene Fragen, es gibt Irritationen bei Versicherten und es gibt eine Reihe von Detailregelungen. Die müssen jetzt ganz schnell geklärt werden. Dazu geben wir Anstöße. Aber ein Chaos gibt es nicht."

Insider bringt US-Präsident Bush in Bedrängnis

"Beteuerungen und Behauptungen"Insider bringt US-Präsident Bush in Bedrängnis

Washington (rpo). Ein Insider setzt US-Präsident George W. Bush gehörig unter Druck: Der ehemalige US-Finanzminister Paul O'Neill sagt, dass er nie Belege für die Existenz irakischer Massenvernichtungswaffen zu sehen bekommen hat. Mehr als Beteuerungen und Behauptungen habe es nicht gegeben.Bush hatte die angeblichen Waffen in Irak als Hauptgrund für den Einmarsch der USA angeführt. Bislang wurden aber keine Waffen gefunden. "Ich habe in den Geheimdienstberichten nichts gesehen, was ich als echten Beweis werten würde", sagte O'Neill dem US-Wochenmagazin "Time" laut einer Vorabveröffentlichung. Es habe zwar "Beteuerungen und Behauptungen" gegeben. "Aber ich bin ja nicht auf den Kopf gefallen, und ich kenne den Unterschied zwischen einem Beweis und Behauptungen oder Illusionen oder Schlussfolgerungen, die man aus einem Bündel von Annahmen ziehen kann." Ein Regierungsmitarbeiter sagte der Zeitschrift, Informationen "wie diese" seien nur an Personen weitergegeben worden, "die über sie Bescheid wissen mussten". Der Finanzminister sei aber nicht "in der Position gewesen, um auf dem Laufenden gehalten zu werden". O'Neill war Ende 2002 von seinem Posten zurückgetreten - auf Druck des Präsidenten, wie mehrere Medien berichteten. Demnach hatte Bush seinen Finanzchef zu diesem Schritt gedrängt, weil sich dieser in der Öffentlichkeit skeptisch über die Steuersenkungspläne des Präsidenten geäußert hatte. In einem am Sonntag ausgestrahlten Interview mit dem US-Sender NBC hatte O'Neill gesagt, Bush habe schon in den ersten Monaten seiner Amtszeit mit der Planung eines Einmarsches in Irak begonnen. Dabei sei im Kabinett nie nach dem Grund gefragt worden, es sei stets nur um das Wie gegangen. Seine Erfahrungen in der Bush-Regierung schildert der Ex-Minister auch in einem Buch des Autors Ron Suskind mit dem Titel "The Price of Loyalty" (Der Preis der Loyalität), das in Kürze erscheinen wird.

Kannibalen-Opfer soll Geld für Abbeißen seines Penis' geboten haben

Unterschiedliche Schilderungen vor Kasseler LandgerichtKannibalen-Opfer soll Geld für Abbeißen seines Penis' geboten haben

Kassel (rpo). Das Opfer des Kannibalen von Rotenburg soll einem Zeugen und ehemaligen Sexualpartner bis zu 5000 Mark angeboten haben, damit dieser ihm den Penis abbeiße. Zuvor hatte der Ex-Lebensgefährte des getöteten Ingenieurs ausgesagt, dass das Opfer nie einen Todeswunsch geäußert habe. Der 42-jährige Armin M. hatte vor Gericht in allen Einzelheiten gestanden, in der Nacht zum 10. März 2001 den 43-jährigen Diplomingenieur B. aus Berlin erstochen, danach wie ein Schlachttier ausgenommen und sein Fleisch später teilweise gegessen zu haben. Zuvor hatte M. dem Berliner den Penis abgeschnitten, um diesen gemeinsam zu essen. Nach Darstellung des Angeklagten geschah alles auf ausdrücklichen Wunsch des Opfers. Dessen Liebhaber berichtete nun von entsprechenden "Beichtfantasien" des Arztsohns. Dagegen sagte B.s langjähriger Lebensgefährte, B. habe ihm gegenüber nie masochistische sexuelle Wünsche geäußert. Der heute 27-Jährige beschrieb seinen ehemaligen Freund als ruhigen und netten Menschen. Für das Jahr 2001 hätten beide zusammen Urlaubspläne geschmiedet. Eine frühere Freundin sagte, B. sei "der harmonische, häusliche Typ". Beide sagten aus, sie könnten sich die grausige Tat nicht erklären. Ein früherer Schulfreund des Angeklagten beschrieb auch M. als "ruhigen Typ". Häufig habe er die Rolle des Helfenden eingenommen. Seine Mutter habe ihn "Minchen" genannt, was sich von Althochdeutsch "Dienender" ableite. Sie sei eine "beherrschende Frau" gewesen, die mit M. im "Befehlston" gesprochen habe. Schon zur Schulzeit habe M. homosexuelle Videos besessen. Erst nach der Tat, im Jahr 2002, habe er aber das Thema Kannibalismus erwähnt. Dabei sei er erschrocken gewesen, wie "todernst und kalt" M. darüber gesprochen habe, sagte der Schulfreund. Der Prozess wird am kommenden Freitag fortgesetzt.

Nüsser Jong geblieben

Weltrekordhalter Thomas Rupprath zeigte FlaggeNüsser Jong geblieben

Ihren kurzen Auftritt im grellen Rampenlicht des TSV-Bayer-Sportcenters bewältigten sie am Sonntag mit Bravour: Stephanie Jansen, Dressurreiterin aus Kleinenbroich, die von den Lesern der Neuß-Grevenbroicher Zeitung mit 27,79 Prozent zur Sportlerin des Jahres 2003 gewählt wurde.

Nur Fliegen ist schöner

Die tolle Show der Ringer im TSV-Bayer-SportcenterNur Fliegen ist schöner

Falls es für Jackson Vaillant-Cantero, kubanischer Spitzenringer mit italienischem Pass im Dress des Bundesligisten KSK Konkordia Neuss, im Sommer mit seiner Teilnahme an den Olympischen Spielen in Athen nichts werden sollte, sollte sich der Modellathlet mal als Filmstar versuchen.

NGZ-Team bot der Übermacht lange Zeit Paroli

Friedhelm Funkel gab gute TippsNGZ-Team bot der Übermacht lange Zeit Paroli

Die NGZ hatte gerufen und alle waren sie gekommen: Genau 1018 Spiele in der Fußball-Bundesliga standen am Sonntag zum Abschluss des NGZ Sport-Sonntags auf dem Feld. Am Ende gewann die Auswahl der prominenten Trainer 2:1 gegen ein Pressehaus-Team. NGZ-Mitarbeiter Jens Rustemeier (vorne) hat Zug zum gegnerischen Tor, und Meinolf Sprink (l.) wartet auf den tödlichen Pass. In dieser Szene blieb Michael Habermann aus dem Team der prominenten Trainer aus dem Rhein-Kreis nur die Rolle des Zuschauers.

Ein echtes Leckerchen

Ex-Radprofi Marcel Wüst zur Tour de NeussEin echtes Leckerchen

Die Tour de Nüss ist tot. Es lebe die Tour de Neuss! - Ab sofort präsentiert sich das Radsportereignis in der Quirinusstadt in neuem Gewand. Und weshalb? "Die Tour soll überregional bekannt werden", berichtete Uwe Pommer, Geschäftsführer des Neusser Radfahrvereins, am Sonntag im Gespräch mit NGZ-Sportredakteur Volker Koch.

Dem Tennis-Nachwuchs eine Chance geben

"NGZ Sport-Sonntag"Dem Tennis-Nachwuchs eine Chance geben

Vorhand, Rückhand, Volley, Stoppball: Einen ersten Eindruck vom "Weißen Sport" konnten sich die Zuschauer am Sonntag bei der Tennis-Demo des Tennisclubs Blau-Weiß Neuss im hinteren Bereich des Bayer-Sportcenters am Höhenberg machen. Kam eigens aus Paris angereist: Julien Varlet. Der Franzose bestreitet für den TC Blau-Weiß Neuss Bundesliga-Matches. Beim Sport-Sonntag ließ er sich im Doppel mit Marius Meiszies vom Blau-Weiß-Nachwuchs fordern.

Spitzensport zum Anfassen

NGZ Sport-SonntagSpitzensport zum Anfassen

Was für eine Premiere! Nachdem die 25. Auflage der NGZ-Sportlerwahl im vorigen Jahr mit der Gala im Neusser Zeughaus einen gebührenden Abschluss gefeiert hatte, musste in 2004 etwas Neues her. Der erste NGZ Sport-Sonntag im TSV-Bayer-Sportcenter in Dormagen, als Sportfest für die ganze Familie angelegt, trat mit 1.400 Zuschauern nahtlos in die großen Fußstapfen.

Hallen-Hockey de luxe

HTC SW Neuss unterliegt Gladbacher HTC mit 3:11Hallen-Hockey de luxe

Die Auseinandersetzung zwischen den beiden Hockey-Bundesligisten HTC Schwarz-Weiß Neuss und Gladbacher HTC geriet für nicht wenige Zuschauer im TSV-Bayer-Sportcenter zur unheimlichen Begegnung der dritten Art. Volle Hockey-Aktion: Der Neusser Patrick Joseph (links) im Duell mit dem Ex-Neusser André Schiefer (Gladbacher HTC).

Spaß-Handball à la TSV

Dormagen begeistert beim 19:14-Sieg über DunkerqueSpaß-Handball à la TSV

Die Handballer des TSV Bayer Dormagen machten am Sonntag genau das, was sie in der 2. Bundesliga (mit wenigen Ausnahmen) schon über die komplette Hinserie hinweg gemacht haben: Riesenspaß.

Spaß-Basketball mit dem "Kanadischen Ritter"

"NGZ Sport-Sonntag"Spaß-Basketball mit dem "Kanadischen Ritter"

Als der 2,13-Meter-Riese Marcin Gortat, prächtig von Sven Klesper in Position gebracht, das Leder per alley-oop (der Ball wird im Sprung gefangen und direkt in den Korb gestopft) im Netz unterbrachte, ahnten die Zuschauer im TSV-Bayer-Sportcenter, was Coach Raphael Wilder damit meinte, als er im Gespräch mit Moderator Volker Koch sagte: "Wer einmal zu uns in den Elephants-Dome kommt, der kommt immer wieder." Lass es krachen, Junge! Elephants-Center Franz-Joseph Grips bei einer seiner Lieblingsbeschäftigungen: Das Leder per Dunk mit aller Macht in den Korb zu stopfen macht einfach Spaß.

Tolle Aufholjagd vor phänomenalen "Elefan(t)s"

92:83-Sieg beim TuS IserlohnTolle Aufholjagd vor phänomenalen "Elefan(t)s"

Am Ende wusste selbst der gewiss nicht leicht aus dem Gleichgewicht zu bringende Raphael Wilder nicht mehr wohin mit seinen Emotionen. "Unglaublich, was im Basketball alles möglich ist", beschloss der Trainer des Zweitligisten Elephants Grevenbroich ein Spiel, das sicher noch lange für Gesprächsstoff sorgen dürfte.