Alle Artikel vom 01. September 2003
Musikalischer Gruß für Mouilleron-le-Captif

Delegation mit den RokiVoices in die PartnergemeindeMusikalischer Gruß für Mouilleron-le-Captif

Ende des Monats jährt sich zum ersten Mal der Tag, an dem Bürgermeister Albert Glöckner und sein französischer Kollege Philippe Darniche die Partnerschaft - le jumelage - zwischen Rommerskirchen und Mouilleron le Captif offiziell besiegelten.

Musikunterricht an der Kastanienschule

Musikschule des Kreises startet mit neuem AngebotMusikunterricht an der Kastanienschule

Ein Pilotprojekt der Jugendmusikschule des Rhein-Kreises Neuss startet im neuen Schuljahr an der Kastanienschule Hoeningen. Es nennt sich "musik- klasse-musik" und erstreckt sich über einen Zeitraum von zwei Jahren Jahre.

Congratulations!

Erster Schultag für die Internationale Schule am RheinCongratulations!

Wilhelm Werhahn mit Schultüte im Arm, das ist kein Bild aus dem Familienalbum des Präsidenten der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein, sondern der Startschuss für die Internationale Schule am Rhein (ISR) in Neuss. Nach gut drei Jahren Vorbereitungszeit war der von den Initiatoren IHK, Rhein-Kreis und Stadt Neuss lang ersehnte Moment gekommen: Erster Schultag für 24 ABC-Schützen und die Internationale Schule am Rhein: ISR-Geschäftsführer Thomas Uhling (l.), ISR-Aufsichtsratsvorsitzender Wilhelm Fuchs (2.v.l.) und Lehrerin Elisabeth Meyers statteten zum Dank für das Engagement bei der Gründung der Schule auch IHK-Präsident Wilhelm Werhahn (3.v.l.), Landrat Dieter Patt (3.v.r.) und den Neusser Stadtkämmerer Frank Gensler (r.) mit Schultüten aus. NGZ-Foto: Woi

Auf der Suche nach Hydranten

Feuerwehr-Einsatz deckte viele Mängel aufAuf der Suche nach Hydranten

"Ja, wo isser denn?" Johannes Grefen stapft die Werthallee entlang - rund 60 Meter weit. Dann beginnen der Chef der Löschgruppe Nierst und seine drei Mitstreiter mit Eisenstangen im Erdreich herum zu stochern.

Tag des offenen Denkmals im Schloss

Präsentation der ehemaligen KapelleTag des offenen Denkmals im Schloss

Am Sonntag, 14. September leisten europaweit Städte und Gemeinden einen Beitrag zum "Tag des offenen Denkmals". In Meerbusch präsentiert sich an diesem Tag Schloss Pesch mit Park, Kapelle, Rentei und Wirtschaftshof im Rahmen von "Schlosskonzerten" der Musikschule Meerbusch.

BW-Damen zum 5. Mal Deutscher Meister

Nach zwei 5:1-Siegen über Zehlendorf und GießenBW-Damen zum 5. Mal Deutscher Meister

Jetzt haben sie sich endgültig ein Tennis-Denkmal gesetzt: Zum fünften Mal in Folge sicherten sich die Damen 30 des TC Blau-Weiss Neuss am Wochenende den Titel eines Deutschen Mannschaftsmeisters. "Unser absolutes Aushängeschild", jubelte BW-Pressewart Dietmar Skaliks über den Triumph und kündigte an: "Das werden wir in den nächsten Tagen mit einem Empfang gebührend ehren und feiern."

Pleitewelle in NRW weiter auf Rekordhöhe

Auch im Rhein-Kreis Anstieg der Insolvenz-VerfahrenPleitewelle in NRW weiter auf Rekordhöhe

Im ersten Halbjahr 2003 stellten 5.779 nordrhein-westfälische Unternehmen bei den Amtsgerichten des Landes einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens.

Rahmennummer abgeschliffen

Polizei aktuellRahmennummer abgeschliffen

Einen Radfahrer überprüfte eine Streifenwagenbesatzung gegen 21.20 Uhr am Samstag in Kaarst. Der in Neuss wohnhafte 27-Jährige war auf einem Herrentreckingrad unterwegs, dessen Rahmennummer unkenntlich gemacht worden war.

Das letzte Gymnasium in NRW

Bau des Büttgener Gymnasiums vor 30 JahrenDas letzte Gymnasium in NRW

Fast genau auf den Tag vor dreißig Jahren: Die FDP-Ratsfraktion der Gemeinde Büttgen (schon damals mit dem zu dieser Zeit noch jungen Ratsmitglied Jochen Dürrmann) richtet einen Antrag an den Gemeinderat: Büttgen soll ein eigenes Gymnasium bekommen. Geburtstag: Der Antrag zum Bau des Büttgener Gymnasiums wurde vor 30 Jahren von der FDP gestellt. NGZ-Foto: Archiv

DJ-Talente messen sich

Event im TribehouseDJ-Talente messen sich

Welches junge DJ-Talent würde schon die Chance missen wollen, mit Paul Oakenfold, einem der bekanntesten DJ's weltweit, hinter den Turntables vor einem begeisterten Publikum zu "performen"?

Schützenfest ist pures Neuss-Gefühl

Begeisterung für das Schützenwesen auch unter JugendlichenSchützenfest ist pures Neuss-Gefühl

Das Neusser Bürger-Schützenfest - eine seit Generationen gepflegte und nie ernsthaft in Frage gestellte Tradition. Jedes Jahr werden neue Schützenzüge aus der Taufe gehoben, so wie zum Beispiel der Grenadierzug "Die Scheinheiligen" oder der Schützenlustzug "Pack mer's", die 2001 gegründet wurden.

Gymnastik für Wirbelsäule

TV JüchenGymnastik für Wirbelsäule

Der TV Jüchen bietet ab Montag, 15. September, 21 Uhr, wieder eine Wirbelsäulen-Gymnastik in der Turnhalle an der Stadionstraße.

Zeugen der Allrather Ortsgeschichte

Mehr als 100 Jahre alte Terrakotta-Reliefs restauriertZeugen der Allrather Ortsgeschichte

Sie zeigen drei Stationen aus der Leidensgeschichte Jesu: Die Terrakotta-Reliefs, die gründlich restauriert und nun wieder an ihren Plätzen entlang der Mauer das Allrather Friedhofs angebracht wurden. Restaurator Stefan Gloßner (links) setzt gemeinsam mit Mitarbeiter Victor Kliewe eines der drei restaurierten Terrakotta-Reliefs in eine Mauernische am Allrather Friedhof ein. Ein Tor schützt ab sofort die Platten. NGZ-Foto: M. Reuter

MediMax kommt in die Coens-Galerie

Eröffnung im NovemberMediMax kommt in die Coens-Galerie

Die letzte große Fläche in der Coens-Galerie ist vergeben worden: MediMax, mit über 50 Filialen einer der großen deutschen Unterhaltungselektroniker, wird im November rund 1.600 Quadratmeter im Einkaufszentrum an der Kölner Straße übernehmen.

Schulungsgemeinschaft ins Leben gerufen

Initiative des "Praxisnetzes Dormagen":Schulungsgemeinschaft ins Leben gerufen

Durch eine engere Kooperation eine bessere und effektivere Versorgung des Patienten erreichen - das ist eines der Ziele des "Praxisnetzes Dormagen", in dem sich mittlerweile 28 Ärzte zusammen geschlossen haben.

Für das Fest gerüstet

OberstehrenabendFür das Fest gerüstet

Rund 170 Bürgerschützen im rappelvollen Saal der Gaststätte "Zum Ännchen" feierten die neue Delrather Regimentsspitze.

Martin Höfs ist Kronprinz

Schützenfest in HorremMartin Höfs ist Kronprinz

Fünf Bewerber schossen auf den Vogel - der 86. Schuss brachte das Ergebnis: Martin Höfs ist Kronprinz und wird zusammen mit seiner Frau Gudrun die Nachfolge des Horremer Königspaars Wilfried und Elfi Dieling antreten.

Arbeiten an den Bäumen

Städtische GrünpflegeArbeiten an den Bäumen

Ab Dienstag ist der städtische Fachbereich für Tiefbau, Verkehr und Grün im gesamten Stadtgebiet zu Baumpflegearbeiten unterwegs. Um Durchfahrtshöhen einzuhalten, werden Äste an den Straßenbäumen eingekürzt oder entfernt, ebenso wird Totholz heraus geschnitten.

Schützen wurden geehrt

Schützenfest in HorremSchützen wurden geehrt

Beim Horremer Schützenfest zeichnete der neue Brudermeister Manfred Klein mit Josef Päfgen einen Jubilar aus, der seit 70 Jahren der St. Hubertus-Schützenbruderschaft angehört.

Takahara bewahrt HSV vor Pokal-Pleite

Hamburger gewinnen gegen DresdenTakahara bewahrt HSV vor Pokal-Pleite

Dresden (rpo). Der Hamburger SV hat sich regelrecht in die nächste Runde des DFB-Pokals gequält. Nur Naohiro Takahara hat mit seinem Tor in der 81. Minute die Hamburger vor einer Blamage gegen Dynamo Dresden bewahrt.Der Japaner erzielte am Montagabend beim 1:0 (0:0) des HSV im Erstrunden-Spiel beim Regionalligisten Dynamo Dresden den entscheidenden Treffer. Neun Minuten vor dem Abpfiff überwand der Stürmer den Dynamo-Torhüter Ignjac Kresic und ließ die Norddeutschen aufatmen. Die Hamburger taten sich vor 17 280 Zuschauern über weite Strecken des Spiels sehr schwer gegen die kämpferisch überzeugenden Dresdner. HSV-Trainer Kurt Jara hatte nach dem Fehlstart in der Bundesliga mit nur einem Punkt in vier Spielen sein Team umgestellt. So ließ er unter anderem Nationalspieler Christian Rahn und den argentinischen Torjäger Romeo draußen. Doch die Änderungen brachten zunächst nichts. Die Hamburger knüpften gegen den Drittligisten an die schwachen Leistungen zum Saisonauftakt an. Zwar bemühten sich die Hanseaten das Geschehen zu kontrollieren. Allerdings war dem Favoriten die Verunsicherung anzumerken. Lediglich ein Pfostenschuss von Sergej Barbarez (12.) war die einzig nennenswerte Aktion der Gäste vor der Pause. Die Dresdner benötigten einige Minuten, um ins Spiel zu kommen, waren dann aber mindestens ebenbürtig. Der Regionalliga-Elfte bekam die HSV-Stürmer immer besser unter Kontrolle. Nach vorne lief bei den defensiv eingestellten Gastgebern nicht sehr viel. Für Aufregung sorgte nur der 16-m-Schuss von Ranisav Jovanovic (39.). Auch nach dem Wechsel waren beide Mannschaft gleichwertig, der HSV erarbeitete sich aber die besseren Möglichkeiten. So verpasste erneut Barbarez nur eine Minute nach dem Anpfiff knapp das Tor. Collin Benjamin (74.) traf freistehend nur die Latte, wenige Sekunden später hatte Marcel Maltritz mit einem Kopfball ebenfalls an die Latte Pech. Takahara (80.) erlöste wenig später die Hamburger von allen Sorgen. Statistik zum Spiel:Hamburg: Pieckenhagen - Benjamin, Hoogma, Ujfalusi, Kling - Maltritz, Wicky, Schlicke (46. Rahn), Beinlich - Takahara, Barbarez Schiedsrichter: Meyer (Burgdorf) Tor: 0:1 Takahara (81.) Zuschauer: 17.280 Beste Spieler: Ujfalusi, Beinlich Rote Karten: keine Gelb-Rote Karten: keine Gelbe Karten: Wicky, Ujfalusi

Polin bei versuchter Einreise in USA ertrunken

Frau wollte Rio Grande durchschwimmenPolin bei versuchter Einreise in USA ertrunken

Nuevo Laredo/Mexiko (rpo). Eine Frau aus Polen hat den Versuch, illegal in die USA einzureisen, mit ihrem Leben bezahlt. Die Polin wollte von Mexiko aus den Rio Grande durchschwimmen, in dessen Fluten sie ertrank.Die 28-jährige Agnieszka Kaminska wurde nahe Nuevo Laredo von den Fluten fortgerissen, wie die mexikanischen Behörden am Montag mitteilten. Ihr 31-jähriger Ehemann Adam Jadlowski erklärte, sie hätten je 200 Dollar an Schlepper gezahlt, die sie nach ihrer legalen Einreise nach Mexiko in die USA hätten bringen sollen. Diese seien jedoch geflohen, nachdem die Frau von der Strömung erfasst worden sei. Jedes Jahr versuchen hunderte Menschen, den Rio Grande illegal zu überqueren. Viele bezahlen dies mit ihrem Leben - sei es, dass sie im Fluss ertrinken oder in der Wüste an den Ufern verdursten. Den Behörden von Nuevo Laredo zufolge wurden allein in ihrem Bereich seit Jahresbeginn bereits 16 Leichen angeschwemmt. Europäer sind allerdings selten unter den Immigrationswilligen in dieser Region.

Neuer Schützenkönig per Telefon und Internet

NGZ-Service:Neuer Schützenkönig per Telefon und Internet

Am Dienstag Abend wird die Frage beantwortet: Wer regiert die Schützen im Jahr 2003/04? Die Bewerber werden gegen 18 Uhr an die Vogelstange geführt.

80.000 Euro Sachschaden

Unfall in Uedesheim80.000 Euro Sachschaden

Ein Schwer-, ein Leichtverletzter und ein Sachschaden in Höhe von 80.000 Euro sind das Ergebnis eines Unfalls, der sich am Montag Nachmittag an der Einmündung der Bundesstraße 9 und der Autobahnauffahrt der A 46 ereignete.

Am Lago Maggiore Kraft für Olympia tanken

Platz zwei bei der Ruder-WM für F. Mager und C. GerlachAm Lago Maggiore Kraft für Olympia tanken

Am Montag Morgen blieb das Handy von Frank Mager erst mal aus. Absolute Funkstille. Schließlich lag eine lange Nacht hinter dem 33-jährigen Ruderer des Neusser RV. Nach der Farewell-Party zum Abschluss der Weltmeisterschaften in Mailand hatte er mit großer Wonne das Nachtleben der an pfiffigen Clubs nicht gerade armen italienischen Metropole angetestet.

Tipps gegen den Psycho-Terror am Arbeitsplatz

Land bietet "Mobbing-Line" und Telefon-Service anTipps gegen den Psycho-Terror am Arbeitsplatz

Ungerechtfertigte Kritik von Vorgesetzten, Angriffe von Kollegen, Streit am Arbeitsplatz, Missachtung und Verleumdung bis hin zum Psycho-Terror: Mobbing trifft am Arbeitsplatz viele Menschen, gerade in Zeiten wirtschaftlichen Drucks. Die Opfer reagieren nicht selten verunsichert und mit Erkrankungen, die schließlich in Arbeitsunfähigkeit enden können.

Energieverbrauch deutlich gesenkt

Erfolgreiches Spar-Projekt an KreisschulenEnergieverbrauch deutlich gesenkt

Sowohl aus ökologischen als auch aus ökonomischen Gründen ist das Ziel der Gebäudewirtschaft des Rhein-Kreises Neuss, Energie zu sparen. So wird zum einen der Bestand der Energieversorgungsanlagen kontinuierlich auf den aktuellen Stand der Technik gebracht.

Chinesische Drachen und Eskimoküsse

Kinder auf den Spuren von Jules VernesChinesische Drachen und Eskimoküsse

In 80 Tagen um die Welt - der Rekord zu aus Jules Vernes gleichnamigen Klassiker wird jetzt in Kleinenbroich locker gebrochen werden. In nur einer Woche wird die Reise 67 Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren kreuz und quer über alle Kontinente führen; wenn da die Bilanz des historischen Astrologen nicht ein wenig mickrig erscheint.

Regen hilft den Gemüsebauern nicht

Schäden durch dauernde Hitze nicht mehr auszugleichenRegen hilft den Gemüsebauern nicht

Das war's, aus und vorbei. Deutschland kühlt wieder ab, der Jahrhundertsommer hat sich ohne großen Pomp und Trara aus den heimischen Gefilden verabschiedet. Doch während die meisten Korschenbroicher die Rekordhitzewelle ohne Sonnenstich oder Kreislaufzusammenbruch überstanden haben und sich jetzt auf die Ankündigungen des Herbstes freuen, zeichnet sich bei den Landwirten in Korschenbroich der vom Sommer angerichtete Schaden gerade erst ab. Fleißige Erntehelfer auf den Feldern von Gemüsebauer Peter Esser: Die Verluste durch die Hitze der vergangenen Wochen sind nicht mehr aufzuholen. NGZ-Foto: M. Reuter

"Kanone-Jupp" vollendet sein 80. Lebensjahr

Josef Esser bildete Berti Vogts zum Werkzeugmacher aus"Kanone-Jupp" vollendet sein 80. Lebensjahr

Büttgener kennen ihn auch unter dem Namen Kanone-Jupp - denn beim Schützenfest betätigte sich das Geburtstagskind vom Montag Josef Esser mit Leidenschaft an der Böllerkanone.

TERMINE

TERMINE

Dienstag, 2. September

Universitäten dem Ansturm kaum gewachsen

Medienwissenschaften möchten viele studieren:Universitäten dem Ansturm kaum gewachsen

Verteilungskampf um Studienplätze "Medien" - dieses Wort hat für viele junge Leute eine beinahe schon mystische Bedeutung. Träume von der großen Karriere als Starjournalist in den Hauptstädten der Welt oder als flotter Radioreporter, gefeierter Klatschkolumnist oder Fernsehmoderator werden wach.

Verlässlicher Partner des Bürgertums

Am Montag beeindruckender Festakt im ZeughausVerlässlicher Partner des Bürgertums

Für Thomas Nickel sind sie das "sehenswerte Ausrufezeichen rheinischer Schützenherrlichkeit". Der Schützenpräsident räumt aber augenzwinkernd ein, dass einige wenige die Reiter gern sehen, weil "dann die Parade endlich zu Ende ist."

St. Pauli feiert nach Elfmeter-Krimi gegen Bielefeld
St. Pauli feiert nach Elfmeter-Krimi gegen Bielefeld

Hamburger im DFB-Pokal eine Runde weiterSt. Pauli feiert nach Elfmeter-Krimi gegen Bielefeld

Hamburg (rpo). Der Klub von der Reeperbahn hat im DFB-Pokal für eine Überraschung gesorgt: Im Duell der Absteiger besiegte der FC St. Pauli den klassenhöheren Zweitligisten Arminia Bielefeld mit 4:3 nach Elfmeterschießen. Und das hätten sich die Hamburger sogar noch ersparen können.Held des Abends war Pauli-Torhüter Achim Hollerieth, der die Bielefelder Elfmeter von Jesus Sinisterra und Massimiliano Porcello hielt, bevor Cosmin Uilacan mit dem letzten Schuss zum 4:3 traf. Die Norddeutschen hätten sich vor 9482 Zuschauern, der schwächsten Kulisse in einem Pflichtspiel seit mehr als 15 Jahren, dabei sogar die Verlängerung ersparen können. In der 90. Minute scheiterte Stürmer Festus Agu mit einem unplatziert geschossenen Strafstoß am Bielefelder Torhüter Mathias Hain. Zuvor hatte Arminen-Mittelfeldspieler Patrick Owomoyela den Hamburger Cory Gibbs im Strafraum regelwidrig zu Fall gebracht. Der Sieg des Tabellen-Zehnten der Regionalliga Nord war unter dem Strich nicht unverdient, da die Mannschaft von Trainer Franz Gerber insbesondere in der ersten Halbzeit Feldvorteile hatte, diese jedoch nicht in Treffer ummünzen konnte. Verteidiger Nascimento sowie trotz seines Fehlschusses Agu waren die stärksten Akteure auf Seiten des FC St. Pauli. Aus dem Team von Coach Benno Möhlmann, das auch in der zweiten Liga auswärts noch ohne Sieg ist, ragten Verteidiger Roland Benschneider sowie der frühzeitig eingewechselte Mittelfeldspieler Bernd Rauw heraus. Statistik zum Spiel:Bielefeld: Hain - Borges, Benschneider, Bogusz (9. Rauw) - Owomoyela, Kauf, Porcello, Dammeier, Vata (102. Sinisterra) - Radovic (67. Küntzel), Katanha Schiedsrichter: Weiner (Giesen) Tore: Fehlanzeige Bes. Vorkommnis: Hain hält Foulelfmeter von Agu (90.) Zuschauer: 9482 Beste Spieler: Benschneider, Rauw Rote Karten: keine Gelb-Rote Karten: keine Gelbe Karten: Benschneider, Borges

DAX legt zu - fast nur Gewinner

Börsen legen guten Wochenstart hinDAX legt zu - fast nur Gewinner

Frankfurt/Main (rpo). Gewinner, wohin man schaut: Mit einem Plus sind die Aktien in die neue Handelswoche gestartet. Gefragt waren vor allem Technologiepapiere. Der deutsche Aktienindex DAX konnte kräftig zulegen.Der DAX zog um 2,49 Prozent auf 3571,22 Punkte an. Der MDAX gewann 1,34 Prozent auf 4114,24 Punkte. Der TecDAX stieg um 3,66 Prozent auf 543,39 Punkte. "Verkäufe werden vom Markt regelrecht aufgesogen", sagte ein Händler einer Münchner Bank. "Auch größere Verkaufsaufträge wirken sich nicht belastend aus." Händler Oliver Opgen-Rhein von HSBC Trinkaus & Burkhardt sagte: "Die Stimmung am Markt ist gut, allerdings sind die Umsätze angesichts des Feiertags in den USA ziemlich gering." Die Börsen an der New Yorker Wall Street blieben wegen des Labor Day geschlossen. Besonders gefragt waren Technologiewerte. SAP-Aktien legten um 5,11 Prozent auf 114,89 Euro zu. Europas größter Softwarehersteller wird aller Voraussicht nach in den Auswahlindex STOXX50 aufsteigen. Die Index-Zugehörigkeit ist ein maßgebliches Kriterium für Fondsmanager bei der Auswahl ihrer Aktien. Siemens-Titel gewannen 2,57 Prozent auf 57,85 Euro. Die Aussicht auf einen Großauftrag aus China ließ den Aktienkurs von Infineon um 0,90 Prozent auf 13,46 Euro steigen. Der Konzern habe sehr gute Chancen, Chips für die neuen chinesischen Ausweise zu liefern, hieß es am Montag in Branchenkreisen. Das Volumen stehe aber noch nicht fest, da China traditionell Wert auf einen großen Anteil lokaler Zulieferung legt. Auch die in der Vorwoche gebeutelten Aktien der Versicherer standen im Plus. "Die Gegenbewegung bei den Versicherern war nach den hohen Verlusten längst überfällig", sagte ein Händler. Aktien der Münchener Rück zogen um 3,76 Prozent auf 96,70 Euro an. Allerdings steigt der weltgrößte Rückversicherer wahrscheinlich aus dem Auswahlindex STOXX50 ab. In den vergangenen Handelstagen hatten Herabstufungen durch Analystenhäuser und Ratingagenturen den Titel belastet. Auch Allianz-Titel rückten um 4,05 Prozent auf 84,50 Euro vor. Zu den Top-Werten gehörte auch Altana. Der Markt erwartet die Zulassung der europäischen Gesundheitsbehörden für das Atemwegmedikament Ciclesonide in den kommenden Wochen. Hiervon profitierte auch die Aktie, die um um 5,22 Prozent auf 49,15 Euro zulegte. Am Rentenmarkt sank der REX um 0,02 Prozent auf 117,56 Punkte. Der Bund Future verlor 0,49 Prozent auf 113,72 Punkte. Die Umlaufrendite stieg auf 3,95 (Freitag: 3,93) Prozent. Der Kurs des Euro ist am Montag gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0965 (Freitag: 1,0927) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9120 (0,9152) Euro.

Frankfurt erst nach Elfmeterschießen weiter

Bundesligist vor Blamage bei Kickers OffenbachFrankfurt erst nach Elfmeterschießen weiter

Frankfurt/Main (rpo). Nur knapp ist Bundesligist Eintracht Frankfurt im DFB-Pokal an einer Blamage vorbeigeschrammt. Die Frankfurter benötigten Verlängerung und Elfmeterschießen, um den Regionalligisten Kickers Offenbach zu bezwingen.Glücklich setzte sich Frankfurt erst im Elfmeterschießen mit 4:3 durch. Den entscheidenden Elfmeter verwandelte Jermaine Jones, nachdem zuvor Kickers-Torhüter Cesar Thier über das Tor geschossen hatte. Nach 90 und 120 Minuten hatte es jeweils 1:1 gestanden. Nach dem mühsamen Erfolg kann die Eintracht mit weiteren Pokal-Einnahmen rechnen. Dennoch wird sich nach der erneut schwachen Leistung der Druck auf Eintracht-Trainer Willi Reimann nach der Partie weiter erhöhen. Vor 20.000 Zuschauern auf dem ausverkauften Bieberer Berg sorgte OFC-Stürmer Michael Petry nach einem Fehler von Eintracht-Keeper Nikolov für die Führung der Gastgeber (22.). Die Vorlage per Freistoß gab ausgerechnet der Ex-Eintrachtler Patrick Falk. Für den Ausgleich sorgte Nico Frommer, der aus dem Gewühl heraus traf (55.). Unter den Augen von "Kaiser" Franz Beckenbauer konnte das "Spiel der Spiele" am Main die hohen Erwartungen zunächst nicht erfüllen. Vor allem die Reimann-Elf präsentierte sich 24 Stunden nach der Verpflichtung von Ex-Nationalspieler Andreas Möller, der noch zum Einsatz kam, desolat und veranstaltete ein wahres Fehlpass-Festival. Außer zwei guten Chancen von Verteidiger Andre Wiedener (9.) und einem gefährlichen Freistoß von Ervin Skela (45.) hatten die schlecht organisierten Frankfurter ihren Anhängern im ersten Abschnitt nichts zu bieten. "Ich bin fassungslos, so darf man sich hier nie präsentieren", schimpfte Eintracht-Präsident Peter Fischer. Hingegen spielten sich die Offenbacher beim ersten Derby seit 19 Jahren nach dem Führungstreffer in einen Rausch und hätten vor dem Seitenwechsel sogar noch höher führen können. Doch ein Kopfball des ehemaligen Duisburger Zweitliga-Profis Gustav Policella strich knapp am linken Torwinkel vorbei (24.). Den Kickers, bei denen nach der Entlassung von Trainer Ramon Berndroth Ex-Profi Lars Schmidt sein Debüt auf der Bank feierte, war die zusätzliche Motivation durch den Trainerwechsel deutlich anzumerken. Kaum KlassenunterschiedAuch nach der Pause war von einem Klassen-Unterschied zunächst nichts zu sehen. Zwar übernahmen die Gäste mehr und mehr die Initiative, doch die Offenbacher Defensive stemmte sich wehement gegen die Niederlage. Frommers Treffer fiel dementsprechend glücklich nach einer unübersichtlichen Situation im Fünf-Meter-Raum der Gastgeber. Im Vorfeld hatten die Verantwortlichen beider Klubs alle Hebel in Bewegung gesetzt, um Ausschreitungen zwischen den verfeindeten Fanlagern zu verhindern. Mehr als 1000 Polizisten versuchten die Lage unter Kontrolle zu halten. Bis zum Ende der Partie gab es auch keine Zwischenfälle. Beste Spieler auf Seiten des Drittligisten waren Torschütze Petry und Mittelfeldregisseur Falk. Bei der Eintracht wussten mit Abstrichen lediglich Christoph Preuß und der albanische Nationalspieler Skela zu gefallen. Statistik zum SpielFrankfurt: Nikolov - Bindewald, Tsoumou-Madza, Cipi, Wiedener - Preuß, Schur, Skela, Günther (29. Frommer) - Cha (110. Kreuz), Beierle (66. Jones) Schiedsrichter: Fandel (Kyllburg) Tore: 1:0 Petry (22.), 1:1 Frommer (55.) Tore im Elfmeterschießen: Nikolov hält gegen Falk, 0:1 Skela, 1:1 Judt, Thier hält gegen Cipi, 2:1 Barletta, 2:2 Kreuz, 3:2 Knappmann, 3:3 Preuß, Thier schießt über das Tor, 3:4 Jones Zuschauer: 20.000 (ausverkauft) Beste Spieler: Skela, Preuß Rote Karten: keine Gelb-Rote Karten: keine Gelbe Karten: Günther, Schur, Cipi, Jones

Klappe auf für Mario Adorf
Klappe auf für Mario Adorf

Am Montag begann Schiwago-Film mit den Dreharbeiten zu "Vera"Klappe auf für Mario Adorf

Düsseldorf (rpo). Klappe auf, die erste: Regisseur Joseph Vilsmaier hat am Montag in Düssseldorf mit den Dreharbeiten für den Fernseh-Zweiteiler "Vera" mit Mario Adorf und Heinz Hoenig begonnen. Der Start war nach einem Einbruch bei der Produktionsfirma Schiwago-Film bis zuletzt gefährdet gewesen. Die Polizei hatte aber die Einbrecher fassen und die Drehpläne sicherstellen können. "Wir sind nach den vergangenen Tagen erleichtert", sagte Produktionsleiter Gunnar Juncken. In Düsseldorf will der Film-Tross 27 Tage lang arbeiten, ehe der zweite Teil in Sizilien gedreht wird. Vilsmaier sprach von einem "schleppenden Beginn". Wegen Fluglärms hatte der Dreh immer wieder unterbrochen werden müssen. Die ARD sendet "Vera" im Herbst 2004. Während Hoenig nur eine Nebenrolle besetzt spielen Lara Joy Körner und Gunter Gillian die Hauptrollen. Die Handlung spielt in den 60er Jahren, und handelt von der Kassiererin Vera, die sich in den Schicki-Micki-Italiener Gaettano verliebt und ein Kind von ihm bekommt. Als Onkel Carlo nimmt sich Mario Adorf der schwangeren Verlobten seines Neffen (Lara Joy Körner als Vera) an. Am Montag, dem ersten Drehtag, wurde ein Familienfest in einem Garten nachgestellt. Wegen des Drehs kommt es zu auch Behinderungen im Straßenverkehr: Am Mittwoch werden zwischen 8.30 und 12 Uhr die Kaiserswerther Fähre und die Zufahrt von An St. Swidbert zum Fährerweg gesperrt. Zusätzlich wird zwischen Mittwoch und Freitag der Kaiserswerther Markt zwischenzeitlich abgeriegelt. Auch in der Basilika am Stiftsplatz wird gedreht. Dort heiratet Adorfs Filmfamilie. Umgebaut wird für den Streifen übrigens auch die Kaiser's-Filiale in Kaiserswerth, die passend zur Geschichte mit dem 60er Jahre-Look ausgestattet wird. Am Mittwoch soll gefilmt werden.

Schily: Kaplan "hat in unserem Land nichts zu suchen"

Innenminister will Urteil nicht akzeptierenSchily: Kaplan "hat in unserem Land nichts zu suchen"

Köln (rpo). Das Urteil zu Metin Kaplan, dem Kalifen von Köln, erregt immer noch die Gemüter. Innenminister Otto Schily will nicht akzeptieren, dass Kaplan nicht abgeschoben werden darf. Diese Entscheidung hatte das Verwaltungsgericht Köln gefällt.Im Fall des türkischen Extremistenführers Metin Kaplan will Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) die Entscheidung des Kölner Verwaltungsgerichts nicht akzeptieren. "Dass Kaplan nicht abgeschoben werden kann, ist ein unerträglicher Zustand", sagte Schily dem Kölner "Express". "Ein Mann, der wegen Anstiftung zum Mord zu vier Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden ist, hat in unserem Land nichts zu suchen", fügte der Minister hinzu. Das Verwaltungsgericht hatte die Abschiebung Kaplans in der vergangenen Woche untersagt, weil in der Türkei kein rechtsstaatlich einwandfreies Strafverfahren gegen ihn gesichert sei. Schily hält nach eigener Aussage zwar an dem Grundsatz fest, niemanden in ein Land abzuschieben, in dem Folter droht. "Aber die Türkei hat die entsprechenden Zusagen gegeben und die europäische Menschenrechtskonvention unterschrieben. Das muss ausreichen: Ich erwarte daher, dass die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Köln in der Berufungsinstanz korrigiert wird."

In den USA hat der Kampf ums Weiße Haus begonnen

Amtsinhaber Bush verspricht mehr ArbeitsplätzeIn den USA hat der Kampf ums Weiße Haus begonnen

Richfield/Ohio (rpo). Noch über ein Jahr wird es dauern, bis die Amerikaner wieder zu den Urnen gebeten werden, um ihren neuen Präsidenten zu wählen. Doch der Kampf ums Weiße Haus hat bereits begonnen, denn traditionell ist der erste Montag im September der inoffizielle Starttag.US-Präsident George W. Bush hat zum inoffiziellen Auftakt des US-Wahlkampfs am Montag mehr Arbeitsplätze und die Fortsetzung des weltweiten Kampfes gegen den Terrorismus versprochen. Traditionell gilt der amerikanische "Tag der Arbeit" am ersten Montag des Septembers als der Auftakt im Kampf um das Weiße Haus. Die Wahl findet im November 2004 statt. Der Republikaner Bush pries in Richfield (Bundesstaat Ohio) die Stärke Amerikas sowie den Einsatzwillen und die Fähigkeiten der Amerikaner. Dies sei bei den Rettungsarbeiten nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 deutlich geworden - ebenso wie es heute die US-Soldaten an den Schauplätzen im globalen Krieg gegen den Terrorismus bewiesen. Bush versprach, "die kaltblütigen Mörder" der Terrororganisationen weiter zu bekämpfen: "Das ist der beste Weg, unser Heimatland zu schützen... Dieses Land wird die Welt zum Frieden führen", sagte er vor einigen hundert Gewerkschaftern. Bush beschuldigte korrupte Spitzenmanager, mitverantwortlich für die wirtschaftlichen Probleme in den USA in der jüngsten Vergangenheit gewesen zu sein. Die Verantwortlichen für Betrügereien an der Spitze von Konzernen müssten, nachdem entsprechende Gesetze verabschiedet wurden, nun die ernsten Konsequenzen tragen. Bush pries die amerikanischen Arbeitnehmer als "die besten der Welt, mit der höchsten Produktivität der Welt". Die amerikanische Wirtschaft befinde sich wieder deutlich auf dem Weg nach oben. Bald werde es auch wieder mehr neue Arbeitsplätze geben. Derzeit sind laut Statistik etwa neun Millionen Amerikaner ohne Arbeit. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote von 6,2 Prozent, der höchsten seit neun Jahren.

Schröder tritt 2006 an - Stoiber: Alles nur Ablenkung

Koalitionsaussage für Rot-Grün drei Jahre vor der WahlSchröder tritt 2006 an - Stoiber: Alles nur Ablenkung

Berlin (rpo). Es dürfte die vermutlich früheste Kanzlerkanidatur sein: Gerhard Schröder hat jetzt auch offiziell erstmals verkündet, bei der nächsten Bundestagswahl im Jahr 2006 wieder antreten zu wollen. CSU-Chef Edmund Stoiber kritisierte die Aktion als Ablenkungsmanöver.Vor den 110 Mitgliedern des SPD-Parteirats teilte Schröder am Montag in Berlin mit, er wolle in drei Jahren wieder antreten. SPD-Generalsekretär Olaf Scholz sagte, wenn man so umfassende Reformen anstoße wie Schröder, dann "gehört es dazu, dass man die ganze Strecke mitmacht". CSU-Chef Edmund Stoiber nannte Schröders Ankündigung ein Ablenkungsmanöver. Schröder begrüßte auch die Entscheidung von Außenminister Joschka Fischer, ebenfalls bei der nächsten Wahl wieder anzutreten. Damit sei klar, "dass keiner die Brücke verlässt". Fischer waren bislang Ambitionen nachgesagt worden, EU-Außenminister werden zu wollen. Grünen-Chef Reinhard Bütikofer erklärte, seine Partei freue sich über die Entscheidung Fischers, nicht nach Brüssel zu gehen. Reformteam für DeutschlandScholz nannte den SPD-Chef und den Grünen-Politiker "das Reformteam für Deutschland". Der Vorsitzende des Parteirats, Rüdiger Fikentscher, erklärte auf die Frage nach der Reaktion der SPD auf die erneute Kandidatur Schröders: "Mit einer freundlichen Selbstverständlichkeit hat das Gremium reagiert." Scholz sagte, mit der Festlegung zu diesem frühen Zeitpunkt wolle sich die SPD von CDU und CSU abheben. "Es gibt einen veritablen Führungsstreit in der Union." Diese wolle sich weder in Sach- noch in Personalfragen festlegen, was dem Land und der Union schade. Der SPD-Politiker Erhard Eppler forderte Schröder und Fischer auf, nach ihrer Festlegung auf eine Kandidatur bei der Bundestagswahl 2006 schnell ein klares rot-grünes Projekt zu entwicklen. "Ich weiß nicht, ob beide sich im Klaren waren, was die Ankündigung bedeutet", sagte Eppler der "Financial Times Deutschland". "Sie müssen in den nächsten zwei, drei Jahren die rot-grüne Koalition in ein rot-grünes Projekt ummünzen." Nur dann habe Rot-Grün eine Chance im Lagerwahlkampf gegen Schwarz-Gelb. Ankündigung ist absurdStoiber kritisierte im Inforadio Berlin, Schröders Ankündigung sei absurd. "Er will mit dieser Personaldiskussion nur davon ablenken, dass sich im ersten Jahr der Legislaturperiode nichts zum Besseren gewendet hat." Der CSU-Chef fügte hinzu: "Die Reputation des Kanzlers hat gelitten und jetzt versucht er wieder irgendwelche Inszenierungen." Ob er selbst bei der Wahl 2006 als Kanzlerkandidat zur Verfügung stehe, wollte Stoiber in einem Interview mit dem Nachrichtensender N24 nicht sagen. "Eine solche Diskussion ist jetzt völlig unzeitgemäß. Ich will dazu keinen Beitrag leisten." Auf keinen Fall werde er sich aber um das Amt des Bundespräsidenten bewerben. "Das ist eine Position, die nicht gestaltender Natur ist. Ich bin mit Leib und Seele gestaltender Politiker." Seine Partei wolle Ende des Jahres einen Kandidaten vorschlagen.

Frankreich meldet Defizit von vier Prozent

Schlimmste Lage aller EU-LänderFrankreich meldet Defizit von vier Prozent

Paris (rpo). Beim Haushaltsdefizit für das laufende Jahr ist Frankreich der absolute Spitzenreiter. Denn die Franzosen werden für 2003 ein Defizit von vier Prozent melden.Dies teilte das Wirtschaftsministerium am Montag in Paris mit. Damit weist Frankreich die "schlimmste Finanzlage aller EU-Mitglieder" auf, schrieb die französische Tageszeitung "Le Figaro" (Montagausgabe). Deutschland hat für 2003 ein Haushaltsdefizit von 3,8 Prozent gemeldet. Damit haben Frankreich und Deutschland im zweiten Jahr in Folge ein überhöhtes Haushaltsdefizit. Im Vorjahr hatte Frankreich die Drei-Prozent-Grenze des Stabilitätspakts knapp mit 3,1 Prozent überschritten. Gründe in diesem Jahr seien das schwache Wirtschaftswachstum, das zum Rückgang der Steuereinnahmen geführt und das Defizit in der Sozialversicherung auf Rekordhöhe vergrößert habe. Deutschland und Frankreich laufen Gefahr, 2004 zum dritten Mal in Folge das Defizitkriterium zu verletzen. Während Deutschland weiter verspricht, das Defizit im kommenden Jahr unter die Drei-Prozent- Marke drücken zu können, spricht Frankreichs Premierminister Jean- Pierre Raffarin bereits von einem Zeithorizont bis 2006. "Ich werde alles tun, um den Arbeitsmarkt 2004 wieder zu beleben", sagte Raffarin.

Pistenläufer von Silverstone wieder frei

Ire hat zwei Monate gesessenPistenläufer von Silverstone wieder frei

Northampton (rpo). Unvergessen ist der Auftritt eines Pistenläufers beim Formel 1-Rennen von Silverstone in Großbritannien. Nach zwei Monaten in Haft ist der Ire jetzt wieder auf freiem Fuß.Der 56 Jahre alte Ire Neil Horan, der beim Großen Preis von England in einem Schottenrock auf die Rennstrecke gelaufen war und eine Safety-Car-Phase provoziert hatte, wurde am Montag aus der Haft entlassen, nachdem er seine zweimonatige Gefängnisstrafe abgesessen hatte. Der selbst ernannte Priester hatte bei seinem Amoklauf auf der Rennstrecke Gottes Botschaft verbreiten wollen. "Lest die Bibel. Die Bibel hat immer Recht" stand auf den Plakaten, die der Mann im Schottenrock den nur um Zentimeter vorbeirasenden Boliden entgegenstreckte.

Harrison Ford auf Werbetour in Berlin
Harrison Ford auf Werbetour in Berlin

US-Star sorgt auch ohne "Ally" für AufsehenHarrison Ford auf Werbetour in Berlin

Berlin (rpo). US-Star Harrison Ford hat bei seiner Werbetour für seinen neuen Film in Berlin begeistert. Im Roten Rathaus sorgte Ford auch ohne Lebensgefährtin "Ally" Calista Flockhart für Aufsehen.Ford ("Indiana Jones", "Air Force One") hat die städtischen Angestellten aus den Amtsstuben gelockt. Bei der Eintragung ins Goldene Buch gab es am Montag viel Gedränge. "Ich habe noch nie so viele meiner Mitarbeiter gesehen, die heute dringend hier zu tun haben", sagte der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD). Die Begeisterung übertreffe das, was er bei den meisten Staatspräsidenten erlebe. Zugleich bedauerte Wowereit, dass Ford ohne seine Freundin Calista Flockhart ("Ally McBeal") gekommen war. Am Rande der Zeremonie lobte der 61-Jährige die deutsche Filmindustrie als "sehr lebendig" und bedauerte, nicht mehr Zeit für die deutsche Hauptstadt zu haben. Berlin gehöre zu den "geschichtlich bedeutendsten Orten der Welt", sagte Ford. Er hoffe auf eine Möglichkeit, hier auch einmal einen Film zu drehen. Der Hollywood- Star wirbt für seine neue Action-Komödie "Hollywood Cops", die am 11. September in die deutschen Kinos kommt.

Neues Verfahren im Fall Kaufmann

Prozessakten aus München erwartetNeues Verfahren im Fall Kaufmann

Berlin (rpo). Die neuen Anwälte des vermutlich unschuldig in Haft sitzenden Schauspielers Günther Kaufmann wollen zügig ein neues Verfahren vorbereiten. Auf einen Zeitplan des weiteren Ablaufs wollten sich beide aber noch nicht festlegen.Die angeforderten Prozessakten aus München würden in den nächsten Tagen erwartet, sagte Kaufmanns neuer Anwalt Robert Unger am Montag in Berlin.Kaufmann war nach einem falschen Geständnis im November 2002 vom Landgericht München I wegen Tötung seines Steuerberaters zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Geprüft werde auch, ob eine kurzfristige Haftentlassung Kaufmanns aus dem Gefängnis Berlin-Tegel erreicht werden könne, sagte Unger. "Herr Kaufmann will das auch." Er wies damit Spekulationen zurück, wonach der Schauspieler im Gefängnis bleiben wolle, um seine Geschichte besser vermarkten zu können. Erst am Freitag hatten die beiden Münchner Anwälte Kaufmanns ihr Mandat mit der Begründung niedergelegt, das Vertrauen sei gestört. Der zweite neue Anwalt des Schauspielers, Matthias Gerbeit, wies auch Spekulationen zurück, sein Mandat wolle die Exklusivrechte an seiner Geschichte meistbietend verkaufen. "Es gibt keine Exklusivverträge", sagte Gerbeit. Verantwortlich für den Tod des Steuerberaters sind nach neuen Ermittlungen drei Männer, die vor kurzem in Berlin verhaftet wurden. Zwei von ihnen haben bereits Geständnisse abgelegt.

Eschede-Verfahren bleibt eingestellt

Verfassungsbeschwerde gescheitertEschede-Verfahren bleibt eingestellt

Celle (rpo). Das Verfahren um die Zugkatastrophe von Eschede mit 101 Todesopfern wird nicht wieder aufgenommen. Die Hinterbliebenen sind mit ihrem Widerstand gegen die Einstellung des Strafprozesses gescheitert. Das teilte das Oberlandesgericht Celle am Montag mit. Ihre Verfassungsbeschwerde nahm das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe nicht an, da es im Verfahren keinerlei Verstöße gegen Grundrechte erkannte. Die Hinterbliebenen hatten kritisiert, das Lüneburger Landgericht habe das Grundrecht auf ein faires Verfahren verletzt. Mit einer Verfassungsbeschwerde wollten sie eine Wiederaufnahme des Prozesses gegen drei Ingenieure erreichen. Doch mit dem Beschluss des Bundesverfassungsgerichts dürfte die strafrechtliche Aufarbeitung des Eschede-Verfahrens nun abgeschlossen sein. Nach acht Monaten hatte das Landgericht Lüneburg das Strafverfahren gegen die Ingenieure wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung Ende April eingestellt. Der Vorsitzende Richter hatte argumentiert, die Angeklagten treffe keine schwere Schuld. Sie mussten Geldauflagen von jeweils 10 000 Euro zahlen. Die Hinterbliebenen des Eschede-Zugunglücks vor fünf Jahren hatten heftig gegen die Prozess-Einstellung protestiert. Ihnen sei als Nebenkläger rechtliches Gehör verweigert worden, begründeten sie ihre Verfassungsbeschwerde in Karlsruhe. Die Angehörigen hätten den Gutachtern in der Hauptverhandlung keine Fragen stellen können. Das Bundesverfassungsgericht dagegen kam zu dem Schluss, "unaufschiebbare Fragen und Verständnisfragen" der Prozessbeteiligten seien zugelassen gewesen.

Aus für die Frauenzeitschrift "Marie-Claire"

Letzte Ausgabe erscheint am 12. SeptemberAus für die Frauenzeitschrift "Marie-Claire"

Hamburg (rpo). Und wieder wird eine Zeitschrift eingestellt: Dieses Mal hat es keinen der ohnehin schon gebeutelten Wirtschaftstitel erwischt, sondern eine Frauenzeitschrift: Der Verlag Gruner+Jahr stellt seinen Titel "Marie-Claire" ein.Die letzte Ausgabe soll am 12. September erscheinen. Die beiden Gesellschafter, G+J und das französische Verlagshaus Marie Claire Album, sehen "vor dem Hintergrund der anhaltenden konjunkturellen Schwäche insbesondere im Anzeigenmarkt keine ausreichende Perspektive" für den Titel, wie es hieß. "Marie-Claire" wurde seit 1990 als Lizenzausgabe im deutschen Markt publiziert. Trotz "großer Anstrengungen in Redaktion und Verlag" habe die Zeitschrift in den letzten Jahren kontinuierlich Umsatz verloren, sagte G+J-Zeitschriftenvorstand Rolf Wickmann. Es gebe mittelfristig keine wirtschaftliche Perspektive. "Gemeinsam mit unserem französischen Partner bedauern wir diese Entscheidung sehr", hieß es weiter. Ungeachtet davon solle das G+J-Kernsegment der anspruchsvollen Frauenzeitschriften weiter ausgebaut werden.

Bertolucci sorgt mit Erotikdrama auf der Biennale für Aufruhr

Extrem freizügige Szenen in "The Dreamers"Bertolucci sorgt mit Erotikdrama auf der Biennale für Aufruhr

"The Dreamers" heißt das umstrittene Werk von Altmeister Bernardo Bertolucci - eine Geschichte um sexuelles Erwachen während der 68-er Studentenrevolte in Paris. Beim Filmfestival in Venedig wurden die extrem freizügigen Szenen der Hauptdarsteller Michael Pitt, Eva Green und Louis Garrel kontrovers aufgenommen. Defloration auf dem Küchenboden, Geschlechtsteile in Nahaufnahme und Studenten, die in Menstruationsblut baden — Bernardo Bertolucci lässt in seinem neuen Film "The Dreamers" kaum ein Tabu aus. Klingt nach kalkuliert skandalheischender Neuauflage von "Der letzte Tango in Paris"? Ein klares Nein, denn Bertolucci setzt die sexgespickte Story äußerst zart, fast verträumt und mit charmant-witzigen Momenten in Szene. Michael Pitt (22, bekannt aus "Mord nach Plan" mit Sandra Bullock) spielt den jungen Amerikaner Matthew, der ein Austauschjahr an der Pariser Uni verbringt. Im Tumult des aufkeimenden Studentenaufruhrs an der Sorbonne lernt Matthew die Zwillinge Theo (Garrel) und Isa (Green) kennen - ein ebenso faszinierendes wie mysteriöses Pärchen. Verbunden durch ihre obsessive Kinopassion freunden sich die drei an. Als Theos und Isas Eltern in Urlaub fahren, zieht Matthew bei den Geschwistern ein. Aus der kleinen Wohnung wird binnen weniger Tage ein Ort des Lasters und der Leidenschaft. Theo und Isa verwickeln den prüden Matthew in seltsame Spielchen, die ihren ersten Höhepunkt darin finden, dass Matthew vor Theos Augen mit Isa schlafen soll. Was zunächst als spannende Entdeckung der eigenen Sexualität beginnt, wirkt auf Matthew bald zunehmend verstörend. Theo und Isa scheinen jedoch keine Grenzen zu kennen. Wie werden die prüden Amerikaner reagieren?Die schamfreie Präsentation intimster Körperstellen wird von allen drei Akteuren zwischen Natürlichkeit und Selbstbewusstsein bravourös gemeistert. Wie wohl das amerikanische Publikum auf diese Art von Offenherzigkeit regieren mag, fragt ein US-Journalist Michael Pitt auf der Pressekonferenz. Der reagiert fast verärgert und glaubt nicht an die Prüderie der Amerikaner. Mehr war aus dem Jungstar nicht herauszulocken. Eifrig kettenrauchend blickten er und Jungkollege Louis Garrel finster in die Reportermenge; Co-Star Eva Green (die 23-Jährige ist eine echte Leinwandentdeckung!) lächelte fast entschuldigend. Umso enthusiastischer erklärt Bernardo Bertolucci, "The Dreamers" sei für ihn ein sehr persönlicher Film. Zum einen wegen der Ereignisse von 1968 — schon lange hatte er dieses Stück Geschichte filmisch interpretieren wollen. "Die 68er sind die Basis unseres heutigen Verhaltens. Die jungen Leute wissen das nur nicht. Ich wollte ihnen den Idealismus, das Aufbruchgefühl der damaligen Generation nahe bringen", sagt er. Natürlich sei ihm klar gewesen, dass der Film mit dem "Letzten Tango" verglichen würde, doch "The Dreamers" sei viel leichter, nicht so tragisch. "Diese Leichtigkeit hat mir 1972 wahrscheinlich gefehlt. Umso wichtiger war es mir, nun einen Film für junge Menschen zu machen", so Bertolucci. Außerdem sei er selbst an einem Punkt, an dem er nach etwas Neuem suche, nach neuen Anfängen und neuen Aufgaben. Vielleicht deshalb das Motiv des Aufbruchs und auch der ersten Liebe, dass er bereits in "Stealing Beauty" 1996 mit Liv Tyler behandelt hatte.Tatsächlich ist dem Film das liebevolle Auge des Regisseurs anzumerken. Wo es allzu ernst wird, lockert er mit kleinen Gags oder kindlichen Verspieltheiten auf. Ein absolut sehenswerter Film daher, dessen "nackte Fakten" einfach nur Geschmackssache sind. Autorin: Dörte Langwald

"Family Date" bei SAT.1 in der Kritik

"Herabwürdigung der Institution Familie""Family Date" bei SAT.1 in der Kritik

München (rpo). Der CSU-Medienpolitiker Markus Söder zeigt sich empört über die Sendung "Family Date" des Berliner Privatsenders SAT.1. Diese Art der Partnervermittlung sei eine "Herabwürdigung der Institution Familie". so Söder am Montag. Die Sendung bilde einen neuen Tiefpunkt im ohnehin schon peinlichen Genre der so genannten Kuppelshows, sagte der Chef der CSU-Medienkommission. In der Sendung buhlen drei männliche Kandidaten um die Gunst eines Elternpaares, um die Erlaubnis zu einem Urlaub mit der jeweiligen Tochter des Hauses zu erhalten. Die Anwärter müssen dabei ein verlängertes Wochenende im Hause der Eltern ihrer Angebeteten verbringen. Dass Eltern einen wildfremden Menschen auswählen sollten, der alleine mit der teils noch minderjährigen Tochter auf Kreuzfahrt gehen dürfe, sei verantwortungslos. Zudem könne die öffentliche Zurschaustellung intimer Lebensdetails vor einem Millionenpublikum könne bei jungen Menschen psychische Probleme auslösen, warnte Söder.

Premiere-Kunden erhalten neue Codekarte

Schwarzseher schauen in die RöhrePremiere-Kunden erhalten neue Codekarte

München (rpo). Die Tage für Premiere-Schwarzseher sind gezählt. Der Anbieter führt ein neues Verschlüsselungssystem ein, das für Satellit und Kabel verwendet wird. Premiere-Abonnenten erhalten in nächster Zeit eine neue Smartcard."Mit dem neuen Verschlüsselungssystem setzen wir den letzten großen Baustein für das neue Premiere", sagte Sender-Chef Georg Kofler. Schätzungen zufolge gebe es derzeit mehr als eine Million Haushalte, die Premiere mit gefälschten Karten sehen. Die neue Verschlüsselung von Nagravision werde ab sofort für den Premiere-Empfang über Satellit und Kabel verwendet. Dazu hätten Premiere und die Kabel Deutschland GmbH ein Abkommen unterzeichnet, das die Einführung von Nagravision auch in den deutschen Kabelhaushalten sicherstelle, hieß es. Neben Kabel Deutschland wollten auch die anderen großen Kabelnetzbetreiber iesy, ISH und Kabel Baden-Württemberg das neue System einsetzen. Nach Einschätzung Koflers wird damit das digitale Fernsehen in Deutschland einen entscheidenden Schritt vorangebracht. "Wir haben jetzt einen modernen, nationalen Standard und vermeiden damit technische Insellösungen." Premiere-Abonnenten erhalten die neuen Smartcards den Angaben zufolge per Post und können sie gegen die alten eintauschen. Das bisherige Verschlüsselungssystem Betacrypt werde danach endgültig abgeschaltet.

Rückgabe-Aktion für Waffen enttäuschend

Große Resonanz auf kleinen WaffenscheinRückgabe-Aktion für Waffen enttäuschend

Berlin/Hamburg (rpo). Verbotene Waffen wie Butterfly-Messer, Wurfsterne und Pumpguns konnten bis zum gestrigen Sonntag straffrei bei der Polizei abgegeben werden. Seit dem 1. April sind sie bereits verboten und der Besitz steht unter Strafe. Die Rückgabe-Aktion verlief jedoch enttäuschend.Vor allem Jugendliche hätten sich unzureichend beteiligt. "Das was abgegeben wurde, ist nicht der Rede wert", sagte der Chef der Ordnungsbehörde Flensburg, Ulrich Mahler, am Montag. Ähnlich äußerten sich auch andere Behördensprecher. "Das Ziel, nach dem Schulmassaker von Erfurt vor allem die Jugend zu entwaffnen, ist nicht erreicht worden", sagte Wilfried Albishausen vom Vorstand des Bundes Deutscher Kriminalbeamter dem Bielefelder "Westfalen-Blatt" (Montag). Tausende von Schülern gingen weiterhin mit verbotenen Butterfly-Messern in der Hosentasche zum Unterricht. Das Bundesinnenministerium will nun zusammen mit den Ländern auf Jugendliche einwirken, verbotene Waffen abzugeben. Dies soll unter anderem durch Aufklärungsarbeit in den Schulen und Ausbildungsstätten erreicht werden, sagte Ministeriumssprecher Daniel Höltgen in Berlin. Seit dem 1. April ist der Besitz beispielsweise von Pump-Guns, Butterfly-Messern und Wurfsternen verboten. Bis zum Sonntag konnten diese und andere illegale Waffen straffrei bei der Polizei abgegeben werden. Der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Konrad Freiberg, bedauerte im Inforadio Berlin, dass die Aktion wegen der "zögerlichen" Rückgabe nicht so erfolgreich war. Große Resonanz auf kleinen Waffenschein"Das Ergebnis ist nicht so überwältigend", sagte Olaf Kuch, Abteilungsleiter des Ordnungsamtes Nürnberg, bei einer dpa-Umfrage am Montag. Seit dem 1. April seien in Nürnberg lediglich knapp hundert Waffen abgegeben worden. "Wir haben mit wesentlich mehr Waffen gerechnet." Enorm sei hingegen die Resonanz auf den kleinen Waffenschein, der nach dem neuen Gesetz für den Gebrauch von Schreckschusspistolen notwendig ist. Dafür seien allein in Nürnberg mehr als 600 Anträge gestellt worden. In Nordrhein-Westfalen sind nach Polizeiangaben viele Bürger unsicher, was das neue Waffenrecht für sie bedeutet. So seien in Düsseldorf zu 80 Prozent Gas- und Schreckschusspistolen abgegeben worden. "Solche Waffen müssen gar nicht abgegeben werden, wenn man einen kleinen Waffenschein hat. Trotzdem bekommen wir sie waschkörbeweise", sagte Polizeisprecher André Hartwich. In Essen wurden rund 230 Waffen abgegeben. Gleichzeitig seien rund 1000 Anträge auf den kleinen Waffenschein eingegangen, 300 seien bewilligt worden, teilte die Polizei mit. Erfolgreich sei die Rückgabe-Aktion in Münster und Mönchengladbach verlaufen. In Bremen präsentierte die Polizei am Montag einen Berg von Gewehren, Pistolen, Messern, Wurfsternen und Schlagringen. Innensenator Thomas Röwekamp (CDU) ging allerdings davon aus, dass es sich nur um einen "Bruchteil" aller vorhandenen Waffen handelt. "Wir bilden uns nicht ein, dass wir alles eingesammelt haben, was da ist." Nur wenige nutzen AmnestieregelungIn Niedersachsen nutzten nur wenige Bürger die Amnestieregelung. "Stichproben haben ergeben, dass die Resonanz sehr zurückhaltend war", sagte Michael Knaps vom Innenministerium in Hannover. Eine recht magere Ausbeute - lediglich einige Gaspistolen - zeichnete sich auch in Kiel und Lübeck ab. In Flensburg waren es den Angaben zufolge sogar nur zwei Messer. Bei den Ordnungsämtern in Mecklenburg-Vorpommern seien ebenfalls kaum illegale Waffen abgegeben worden, ergab die dpa-Umfrage. In Schwerin gaben laut Stadtverwaltung vier Männer ihre Schreckschusspistolen ab - aus Angst, gegen das Gesetz zu verstoßen. Das Waffengesetz war vom Bundestag novelliert und nach dem Amoklauf am Erfurter Gutenberg-Gymnasium im April 2002 verschärft worden. In Erfurt hatte ein Ex-Schüler 16 Menschen und schließlich sich selbst getötet.

Urteil: Anbieter müssen Inhalte von 0190-Nummern nachweisen

Firma wollte für 30 Minuten 26 Euro abkassierenUrteil: Anbieter müssen Inhalte von 0190-Nummern nachweisen

Gelsenkirchen (rpo). Ein neues Urteil schützt Verbraucher noch besser vor Anbietern von 0190er-Nummern. Die Anbieter müssen auf Abrechnungen nicht nur die Dauer, sondern auch die Inhalte ausweisen. Im konkreten Fall wollte eine Firma für ein Verbindungsdauer von 30 Minuten 260 Euro abkassieren.Die Anbieter von so genannten 0190er-Nummern müssen nach einem Urteil des Amtsgerichts Gelsenkirchen bei der Abrechnung auch die Inhalte der gelieferten Dienste nachweisen. Der bloße Beleg der Gesprächsdauer über den Einzelverbindungs- Nachweis reiche nicht aus, entschied das Gericht in einem am Montag veröffentlichten Urteil (14 C 38/03). Im konkreten Fall hatte ein Anbieter für insgesamt 30 Minuten Verbindungsdauer 260 Euro verlangt. Die Firma konnte Art und Inhalt ihrer teuren Dienstleistung jedoch nicht nachweisen.

Putzen für mehr Sex

Hilfe bei Hausarbeit macht attraktivPutzen für mehr Sex

Baierbrunn (rpo). Ein gewichtiges Argument für mehr männliche Hilfe im Haushalt liefert eine US-Studie: Denn "Putzmännern" winkt in der Ehe mehr Sex. Also ran an Besen und Staubtuch.Ehemänner, die häufig zu Besen oder Fensterleder greifen, seien für Frauen sexuell attraktiver als "Putzmuffel", schreibt die Apothekenzeitschrift "Gesundheit" unter Berufung auf die Studie eines Forschers der Universität in Seattle. Dieser fand demnach in einem "Liebeslabor" heraus, dass Frauen die tatkräftige Hilfe des Mannes bei der Hausarbeit als Zeichen von Liebe und Zuwendung verstehen. Dies führe zu erotischer Anziehung.

Bombay-Anschlag: Vier Verdächtige festgenommen

Offenbar von Separatisten verwendeter Sprengstoff benutztBombay-Anschlag: Vier Verdächtige festgenommen

Bei den beiden Anschlägen in der indischen Hafenstadt Bombay kamen vergangenen Montag 52 Menschen ums Leben. Nun hat die indische Polizei vier Verdächtige festgenommen, darunter ein Ehepaar und seine 18-jährige Tochter.

Lotto-Betrügern drohen lange Haftstrafen

Staatsanwaltschaft Krefeld ermittelte mehr als 8.000 GeschädigteLotto-Betrügern drohen lange Haftstrafen

Düsseldorf (AP). Den Betreibern der Deutschen System Lotto GmbH mit Sitz in Düsseldorf drohen lange Haftstrafen. "Wir gehen davon aus, dass es sich um bandenmäßigen Betrug handelt", sagte der Sprecher der Krefelder Staatsanwaltschaft, Klaus Schreiber. Die Behörde hatte Ende Juli einen der größten Lotto-Skandale in Deutschland aufgedeckt. Vier türkisch-stämmige Verdächtige, darunter der 32 Jahre alte Firmenchef, befinden in Untersuchungshaft. Bundesweit fielen mindestens 8.000 leichtgläubige Spieler auf die Lottobetrüger herein. Auch gegen ein zweites Glücksspielunternehmen, die Firma Lotto-Team, laufen Ermittlungen der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft wegen Steuerhinterziehung in zweistelliger Millionenhöhe und unerlaubten Glücksspiels. Laut Schreiber hatte die Polizei Hinweise auf die in Düsseldorf ansässige Firma Deutsche System Lotto bekommen. Das Unternehmen sei durch seine sehr aggressive telefonische Kundenwerbung über ein Düsseldorfer Call-Center aufgefallen. Dort seien teilweise bis zu 40 Mitarbeiter mit dem Kundenfang beschäftigt gewesen. Sie versprachen dem Staatsanwalt zufolge den Glutgläubigen innerhalb eines Jahres einen "Fünfer" oder "Sechser" oder die Auszahlung des mehrfachen Einsatzes. Um letzte Zweifel auszuräumen, bekamen die Spieler per Post eine mit dem Bundesadler verzierte Garantie-Urkunde. Laut Staatsanwaltschaft wurden die Einsätze per Lastschrift von den Konten der Spieler abgebucht. Die Gelder flossen allerdings zum weitaus größten Teil nicht in Lottospiele, sondern landeten in den Taschen der Firmenchefs. Höchstens 5.000 Euro seien von den Drahtziehern tatsächlich zum Lottospielen eingesetzt worden, die eingenommenen Millionen seien vermutlich irgendwo in der Türkei, erklärten die Ermittler. Nach Angaben Schreibers kann die Zahl der Betrugsopfer noch deutlich ansteigen. "Wir haben Schuhkisten mit Material gefunden, die auf sehr viele Mitspieler schließen lassen", erklärte Schreiber. Rund 1,5 Millionen Euro konnten die Beamten auf dem Firmenkonto der im vergangenen Jahr gegründeten GmbH sicherstellen. Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft erklärte, sie ermittle seit längerer Zeit gegen die Firma Lotto-Team. Das in Düsseldorf ansässige Unternehmen hat nach Angaben von Oberstaatsanwalt Bernhard Englisch über einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren die Einsätze seiner Kunden nicht bei der staatlichen Lotteriegesellschaft Westlotto eingezahlt, sondern nur deren Gewinn-Quoten beobachtet. Die wurden dann an die eigenen Kunden ausgezahlt. Dem Staat seien auf diese Weise Lotterie-Steuern in Höhe von 16,67 Prozent der Gesamteinsätze vorenthalten worden. Zudem "sparte" das betrügerische Unternehmen auf diese Weise auch die Konzessionsabgaben, die bei der staatlichen Westlotto nach Angaben eines Sprechers in Münster 24,25 Prozent der Einsätze betragen.

Fall Gsell: Inhaftierter widerruft Geständnis

Staatsanwalt will nicht in Überfall verwickelt gewesen seinFall Gsell: Inhaftierter widerruft Geständnis

Nürnberg (rpo). Ein im Fall des tödlich verletzten Nürnberger Prominentenarztes Franz Gsell inhaftierter Staatsanwalt bestreitet nun jede Beteiligung an der Tat, nachdem er zuvor bereits ein Geständnis abgelegt hatte. Das teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Nürnberg am Montag mit. In einem Teilgeständnis hatte der 32-Jährige zugegeben, in den tödlich verlaufenen Überfall verwickelt gewesen zu sein. Nach Erkenntnissen der Ankläger hatte den Überfall Gsells Ehefrau Tatjana eingefädelt. Sie sitzt ebenfalls in Haft. Zu den Gründen für den Widerruf hat der Anwalt des seit rund vier Wochen inhaftierten Juristen keine Angaben gemacht. Der Arzt war Anfang des Jahres bei einem Überfall tödlich verletzt worden. Noch im Juli hatte der 32-Jährige zugegeben, von der Gsell-Ehefrau als Helfer bei einer Autoschieberei angeheuert worden zu sein. Er habe den Auftrag erhalten, Geld von Autoschiebern in Empfang zu nehmen. Zu diesem Zweck habe er sich am Tag des Überfalls auf Franz Gsell im Januar dieses Jahres in der Nähe des Gsell-Hauses aufgehalten. Für diese Dienste habe er 5000 Euro erhalten. Lokalzeitungen spekulierten am Montag über die Motive des beschuldigten Staatsanwalts für seinen Widerruf. So wird vermutet, dass er Tatjana Gsell mit seinem Geständnis nicht belasten wollte, da er weiterhin in die "Luxus-Lady" verliebt sei. Der junge Staatsanwalt kennt Tatjana angeblich aus seiner Studienzeit in Bamberg, der Heimatstadt der späteren Gsell-Ehefrau. Als er seine nach zahlreichen Schönheitsoperationen total veränderte Ex-Freundin vor Jahren wiedersah, habe es sofort wieder gefunkt. Unterdessen setzt die Staatsanwaltschaft bei ihren Ermittlungen im Fall Gsell weiterhin auf den in Griechenland festgenommenen Kopf einer Autoschieberband. Dieser soll an dem Überfall auf Franz Gsell beteiligt gewesen sein. Inzwischen sei der Beschuldigte in Thessaloniki von der zuständigen deutschen Staatsanwältin vernommen worden. Er habe sich auch zu dem Überfall geäußert. Aus ermittlungstaktischen Gründen wollte der Sprecher der Staatsanwaltschaft dazu jedoch keine Angaben machen. Hintergrund für den verhängnisvollen Überfall auf den Nürnberger Schönheitschirurgen vor sieben Monaten waren nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft Trennungsabsichten der 44 Jahre jüngeren Gsell- Ehefrau. Nachdem sich die 32-Jährige schon mehrere Monate lang mit einem Düsseldorfer Geschäftsmann im spanischen Marbella aufgehalten hatte, soll der 76-Jährige seiner Frau gedroht haben, den Geldhahn abzudrehen. Daraufhin soll sie rumänische Autoschieber für den Diebstahl ihrer Luxuslimousine angeheuert haben, um später die Versicherungssumme zu kassieren.

Mordfall Dennis nach zwei Jahren ungelöst

200 offene SpurenMordfall Dennis nach zwei Jahren ungelöst

Osterholz-Scharmbeck (rpo). Warum der Neunjährige Dennis aus Osterholz-Scharmbeck bei Bremen vor zwei Jahren sterben musste, ist bis heute nicht geklärt. Dennis war am 5. September 2001 über Nacht aus einem Schullandheim verschwunden. Seine Leiche wurde zwei Wochen später gefunden. Noch will die Polizei die Jagd auf den Sexualmörder aber nicht aufgegeben. "Eine heiße Spur hatten wir bislang nicht, wir verfolgen jedoch 200 offene Hinweise", sagt der Sprecher der 20-köpfigen Sonderkommission, Detlef Kaldinski, am Montag in Osterholz. Die anfangs 40 Ermittler der Sonderkommission "Dennis" untersuchten fast 2500 Spuren. Dabei schälte sich das düstere Bild eines Sexualtäters mit pädophilen Neigungen heraus: Insgesamt 40 Taten, darunter vier Morde an Jungen, hat der Unbekannte nach Ansicht der Ermittler im Bereich Bremen, in Schleswig-Holstein und in den Niederlanden verübt. Auch Spezialisten der Kriminalpolizei München haben zu dem Profil des mutmaßlichen Täters beigetragen. Er soll 28 bis 35 Jahre alt sein, auffallend groß und schlank sowie von sportlicher und kräftiger Statur. Inzwischen wird jeder pädophile Täter, der in die polizeilichen Akten gerät, von den Fahndern überprüft. Unterstützt wird das Verfahren durch eine moderne Computer-Datenbank: Weltweit können damit Mord- und Sexualverbrechen auf Übereinstimmungen geprüft werden. Zusätzlich hoffen die Ermittler, den Kreis der Verdächtigen durch Vergleiche mit einer Gewebespur einzugrenzen. Verbessert wurden inzwischen die Sicherheitseinrichtungen in norddeutschen Schullandheimen, auf die es der Täter besonders abgesehen haben könnte. Bis heute hat es zwar nach dem Mord an Dennis keinen ähnlichen Fall mehr gegeben. Die Polizei muss aber trotz allem befürchten, dass sich der "schwarz maskierte Mann" irgendwann wieder an kleinen Jungen vergreift und diesmal sein Vorgehen ändert. "Sein Entdeckungsrisiko ist enorm gestiegen", sagt Polizeisprecher Kaldinski: "Wir rechnen mit ihm und sind auf ihn vorbereitet." http://www.polizei.niedersachsen.de/dennis

Im Eiltempo über die Kö

16. Internationaler Straßenlauf mit mehr als 4000 TeilnehmernIm Eiltempo über die Kö

Tausende Laufschuhe werden am Sonntag in Düsseldorf geschnürt. Über 4000 Läufer im Alter von drei bis 87 Jahren starten dieses Jahr beim 16. Kö-Lauf. Teilnehmer aus mehr als 40 Nationen haben sich angemeldet und werden einen Tag lang die Nobelmeile in eine Sportstätte verwandeln. Nachdem im Mai beim Rhein-Marathon fast die ganze Stadt durchlaufen wurde, beschränken sich die Läufer des 16. Internationalen Straßenlaufs auf die Königsallee und die Straßen um die Schadow-Arkaden. Eine Runde hat eine Länge von zwei Kilometern.Der Startschuss fällt um 10 Uhr und dann geben die jüngsten Athleten beim Bambinilauf auf einer Strecke von 1,3 Kilometern ihr Bestes. Im Viertelstundentakt folgen anschließend die Schüler- und Jugendläufe, deren Distanzen zwei oder vier Kilometer betragen, sowie die Frauen- und Männerläufe über vier und zehn Kilometer. Die Inline-Skater begeben sich auf die vier Kilometer lange Strecke. Außerdem gibt es einen Wettbwerb der Behindertensportler. Abgerundet wird die Veranstaltung mit dem Prominentenlauf für den sich unter anderem Peter Lange, Geschäftsführer des Düsseldorfer Flughafens, angekündigt hat. Abschließend findet um 16 Uhr der sportliche Höhepunkt mit dem "Lauf der Asse" statt. Wer hier antritt, sollte zehn Kilometer in weniger als 32 Minuten schaffen, um nicht von den anderen Läufern überrundet zu werden. Teilnehmen kann jeder, die Startgebühr beträgt 8 Euro für Erwachsene und 5 Euro für Kinder und Jugendliche. Online-Anmeldungen für den Kö-Lauf sind noch bis Samstag, 6. September, möglich. Spätentschlossene können sich bis zu einer Stunde vor Beginn des jeweiligen Rennens im Organisationszelt an der Kö 1 anmelden. Der Spaßfaktor wird beim Kö-Lauf großgeschrieben, so dass jeder Teilnehmer im Ziel eine Medaille sowie eine Urkunde erhält. Kein Kö-Lauf ohne Rahmenprogramm. Für die Zuschauer werden Fress- und Bierstände aufgebaut, die Kleinen können sich auf einer Hüpfburg austoben. Etwas ganz Besonderes hat sich die Stadtwerke einfallen lassen: Die Besucher des Kö-Laufs können ihren Durst mit Rheinwasser stillen. Selbstverständlich wird das Flusswasser vorher von der Stadtwerke trinkgerecht aufbereitet. Alle Autofahrer sollten ihre Fahrzeuge bis zum frühen Sonntagmorgen von der Kö gefahren haben, sonst werden sie kostenpflichtig abgeschleppt. Die Königsallee, Blumenstraße sowie Schadowpassage werden ab Sonntag 7:30 Uhr gesperrt. Umleitungen sind ausgeschildert.Von Vassilios Katsogridakis

Telekom-Regulierer sollen Strom- und Gasmarkt kontrollieren

Vorschlag aus dem WirtschaftsministeriumTelekom-Regulierer sollen Strom- und Gasmarkt kontrollieren

Berlin/Bonn (rpo). Ihre Kompetenzen aus der Überwachung von Telekommunikations- und Postmarkt soll die gleichnamige Regulierungsbehörde jetzt auch beim Strom- und Gasmarkt einbringen. So sieht es ein Vorschlag aus dem Bundeswirtschaftsministerium vor.Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post soll nach dem Willen der Bundesregierung künftig auch den Wettbewerb auf dem Strom- und Gasmarkt überwachen. Dies werde Bundeswirtschaftsminister Wolfang Clement (SPD) vorschlagen, sagte Ministeriumssprecherin Andrea Weinert am Montag in Berlin. Die Behörde habe schon bisher vergleichbare Aufgaben und deshalb nach Meinung des Ministeriums auch die Kompetenzen dafür. Die Einzelheiten würden in einer Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes geregelt. Dies bedeute jedoch keine Abkehr von privatrechtlichen Organisationsformen für den Zugang zu Strom- und Gasnetzen. Aufgabe der Behörde werde es sein, Vorgaben für Vertragsinhalte zu machen und diese auch zu überwachen. Die an Leitungen gebundenen Energiemärkte sind bisher durch so genannte Verbändevereinbarungen der Unternehmen und ihrer Verbände selbst geregelt. Der Wettbewerb soll nach Vorgaben aus der EU spätestens von Juli 2004 an durch eine Regulierungsbehörde überwacht werden. Sie soll unter anderem dafür sorgen, dass Anbieter das Netz von Konkurrenten zu fairen Preisen nutzen können und dass Verbraucher ihre Versorger wählen können. Eine eigene Behörde zur Regulierung des Strom- und Gasmarktes hatte Clement früher schon abgelehnt. Neben der Telekom- Regulierungsbehörde war aber auch das Bundeskartellamt im Gespräch.

Aktionärsschützer begrüßen BVB-Gehaltsverzichtsplan

"Die richtige Reaktion"Aktionärsschützer begrüßen BVB-Gehaltsverzichtsplan

Düsseldorf/Dortmund (rpo). Mit seinen Plänen, auf einen Teil der Gehälter zu verzichten, stößt Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund auf Zustimmung bei Aktionärsschützern. Dem börsennotierten Club bleibe kaum ein anderer Weg. "Das ist die richtige Reaktion auf das Scheitern in der Champions-League-Qualifikation", sagte der Pressesprecher der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Jürgen Kurz, am Montag der dpa in Düsseldorf. Wenn an der Kostenschraube gedreht werden müsse, bleibe einem Fußballverein kaum ein anderer Weg. Dem BVB gehen nach Schätzungen von Analysten rund 15 Millionen Euro Champions-League-Einnahmen durch die Niederlage gegen den FC Brügge am vergangenen Mittwoch verloren. Die Profis des BVB sollen zunächst freiwillig auf 20 Prozent ihres Grundgehalts verzichten. Bei sportlichem Erfolg wird das Auszahlen der "eingefrorenen" Gelder am Saisonende in Aussicht gestellt. Die Geschäftsführung und das Sportmanagement des BVB verzichten nach eigenen Angaben schon auf einen Teil ihrer Bezüge. Auch Trainer Matthias Sammer erklärte sich zum Verzicht bereit. Fußball-Profis bewegten sich mit Bezügen in Millionenhöhe in den Regionen der Spitzenmanager, erläuterte Kurz. "Sie entscheiden mit ihrer Spielleistung auf dem Platz außerdem direkt über Erfolg oder Misserfolg des Clubs mit." Deshalb sei eine Gehaltsabsenkung sowohl den Managern als auch Profi-Spielern von Borussia Dortmund zuzumuten. Die Schutzvereinigung fordert grundsätzlich, dass Managergehälter in Deutschland stärker an den unternehmerischen Erfolg gekoppelt werden. "Der erfolgsabhängige Anteil der Bezüge sollte mindestens 60 Prozent ausmachen", erklärte Kurz. Zu hohe Managergehälter bei schlechten Unternehmenszahlen sei ein Hauptkritikpunkt auf den diesjährigen Hauptversammlungen der börsennotierten Unternehmen gewesen. Die Debatte beim BVB sei deshalb kein Einzelfall.

Zwei Hamas-Mitglieder durch israelische Rakete getötet

Der sechste Angriff in zwei WochenZwei Hamas-Mitglieder durch israelische Rakete getötet

Gaza (rpo). Auch am Montag hat die israelische Armee die Stadt Gaza mit Raketen angegriffen und damit mindestens zwei Mitglieder der radikal-islamischen Hamas-Bewegung getötet.Israel hat am Montag eine unverminderte Fortsetzung militärischer Aktionen gegen militante palästinensische Organisationen angekündigt. "Wir führen die Operationen gegen Hamas und andere Terrorgruppen fort, um sie davon abzuhalten, israelische Bürger zu verletzen", sagte Ministerpräsident Ariel Scharon bei einer Kabinettssitzung. Bei einem israelischen Raketenangriff auf ein Auto in Gaza wurden nach Rettungsdienstangaben zwei Palästinenser getötet, 26 Personen wurden verletzt. In den vergangenen zwei Wochen hat Israel bei fünf solchen Angriffen zehn Mitglieder der Untergrundorganisation Hamas und drei Passanten getötet. In dem am Montag getroffenen Auto haben nach Augenzeugen drei Hamas-Kämpfer gesessen. Mindestens ein Insasse sei aus den Flammen geflohen. Die israelische Regierung betrachtet die Liquidierung von Hamas-Mitgliedern als Vergeltung für den Selbstmordanschlag vom 19. August, bei dem in Jerusalem 21 Menschen getötet wurden. Seitdem ist der Friedensprozess zum Stillstand gekommen, militante palästinensische Gruppen haben ihren Waffenstillstand beendet. Auf der Kabinettssitzung wurde über eine Verschärfung der Aktionen im dicht besiedelten Gazastreifen beraten. Heereschef Mosche Jaalon wurde in Medienberichten mit der Bereitschaft zitiert, eine 3.000 Mann starke Infanteriebrigade in das Autonomiegebiet zu schicken. Vom Gazastreifen waren zuletzt israelische Orte mit palästinensischen Raketen beschossen worden, darunter ein offenbar weiter entwickeltes Geschoss mit größerer Reichweite. EU-Chefdiplomat Javier Solana zeigte sich nach Gesprächen in Jerusalem und Amman besorgt über die Lage im Nahen Osten. "Die Situation ist nicht gut, es ist eine sehr kritische Lage", sagte Solana. "Eines Tages muss jeder fortfahren, im Sinne der Road Map als einziger Lösung zu arbeiten und zu denken", fügte er hinzu. Im Westjordanland und Gazastreifen war der Montag der erste Schultag für mehr als eine Million palästinensische Schüler. Im Westjordanland lockerten die israelischen Truppe gebietsweise einige Restriktionen, um den Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen. In Nablus kam es zu Zusammenstößen, hunderte Jugendliche bewarfen israelische Panzer und Jeeps mit Steinen. Ein palästinensischer Rettungssanitäter berichtete, ein 15-jähriger Junge sei schwer verletzt worden, als ein israelischer Panzer wahllos in die Menge gefeuert habe. Aus der 70 Jugendliche zählenden Gruppe sei ein Brandsatz geworfen worden, der den Panzer getroffen habe.

Neu in Venedig: Buh-Rufe für große Stars

Selbst Filmgrößen wie Bernardo Bertolucci ernten KritikNeu in Venedig: Buh-Rufe für große Stars

Venedig (rpo). Die Filmkritiker bei der diesjährigen Biennale urteilen hart: Laute Buh-Rufe ertönten für große Stars - so etwas gab es nicht oft bei dem Filmfestival in Venedig. Selbst Filme von und mit Antonio Banderas, Bernardo Bertolucci und Anthony Hopkins wurden abgestraft.Abgestraft wurde etwa "Imagining Argentina" von Christopher Hampton, mit den Hollywood-Größen Antonio Banderas und Emma Thompson. "Niemals so starkes Missfallen in Venedig erlebt", meint eine deutsche Kritikerin nach der Pressevorführung. Selbst Altmeister Bernardo Bertolucci ("Der letzte Kaiser") steckt für "The Dreamers" Pfiffe ein, plus dünnen Applaus. Auch "The Human Stain" (Der menschliche Makel) von Robert Benton, mit Superstars Anthony Hopkins und Nicole Kidman, erlebt die Kühle der Kritiker. Was ist los in Venedig? In "Imagining Argentina" spielt Antonio Banderas einen Theaterregisseur in Buenos Aires, dessen Frau in den 70er Jahren in den Gefängnissen der Militärdiktatur verschwindet. Zu seiner Überraschung merkt er, dass er in Trance das Schicksal der Verschleppten sehen kann und macht sich auf die Suche. Was Stoff für großes Kino sein könnte, verliert sich in konfusen Szenen, in denen argentische Militärs vor Hakenkreuz-Fahnen marschieren, Auschwitz- Überlebende ihren Lebensabend auf einer Farm verplaudern, und Banderas zum Abschluss melancholisch Gitarre spielt. Emma Thompson verkörpert die entführte Ehefrau, und das tut sie überzeugend. Banderas, wie Superstar Kidman, kommt gar nicht erst nach Venedig. Auch Bertolucci lässt in "The Dreamers" nichts aus: Amerikanischer Student (natürlich in Sachen Erotik völlig unerfahren), kommt im Mai 1968 nach Paris, trifft ein Geschwisterpaar (erotisch höchst raffiniert), und dann geht es zu dritt ab in Sachen Amour. Alles dabei: Bisschen Kiffen, bisschen Sex, und die Mao-Büste lächelt dazu. Am Ende finden sich die Drei mit den revoltierenden Studenten auf der Straße wieder, warum wissen weder sie selbst noch die Zuschauer. Es spielen Michael Pitt, Louis Garrel und Eva Green. "Extrem persönlich" sei der Streifen, meint Bertolucci, der am Montag am Stock zur Pressekonferenz hinkt. Seine Fangemeinde nickt. "Ich fürchte, dass der Film amputiert in die US-Kinos kommt", wegen der Sexszenen. Was auffällt in Venedig: Hauptrollen spielen häufig Frauen. Etwa in "Rosenstraße" von Margarethe von Trotta, der Film über den Widerstand von Frauen in der Nazizeit, den deutsche Kritiker gerne kritisieren, der am Lido ansonsten gut ankommt. "Ergreifende und klassische Reise in die Vergangenheit", schreibt eine italienische Zeitung. James Ivory, der große Literaturverfilmer, lässt in "Le Divorce" zwei amerikanische Schwestern (Kate Hudson, Naomi Watts) Liebesabenteur in Paris bestehen. Diesmal ohne literarische Vorlage, vielleicht der Grund, dass der Streifen nicht selten ins Klischee abrutscht. Meint Ivory: "Amerikanerinnen sind immer gehetzt, Französinnen sind viel entspannter und eleganter." Ähnlich tiefgründig ist der Film. Frauen spielen auch die Hauptrollen in "Un Filme falado" vom portugiesischen Altmeister Manoel de Oliveira (94), mit Leonor Silveira, Catherine Deneuve und John Malkovich. Und auch das nicht sonderlich überzeugend, trotz des großen Beifalls bei der offiziellen Gala. "Wenn ein anderer außer Oliveira einen solchen Film machen würde, würde man ihm Langeweile vorwerfen", meint ein Kritiker. Eine Professorin macht mit der Tochter eine Schiffsreise, und in Pompeji, Athen oder Kairo hält sie der Tochter langatmigen Geschichtsunterricht. Am Ende sterben sie auf dem Schiff. Düster das Ende, düster auch die Weltsicht des alten Regisseurs: "Wir sind am Ende der Kultur angelangt, die Welt wird von Kriegen zerstört."

"Luftbuchungen": Kommunen wenden sich von Eichel ab

Spitzenverbände fordern Gipfel mit Kanzler Schröder"Luftbuchungen": Kommunen wenden sich von Eichel ab

Berlin (rpo). Weil es sich ihrer Ansicht nach nur um "Luftbuchungen" und nicht um versprochene Mehreinnahmen handelt, haben die Kommunen ihre Zusammenarbeit mit Finanzminister Hans Eichel beendet. Damit erlebt der Streit um die so genannte Gemeindefinanzreform einen neuen Höhepunkt.Da es sich bei den versprochenen Mehreinnahmen um "Luftbuchungen" handele, hätten die Städte und Gemeinden aus Protest die Beratungen mit dem Ressort "bis auf weiteres ausgesetzt", erklärten die kommunalen Spitzenverbände am Montag in einer gemeinsamen Erklärung. Sie forderten ein Spitzengespräch mit Bundeskanzler Gerhard Schröder. Finanzminister Hans Eichel habe in seinem Brief an die SPD-Abgeordneten falsche Angaben über die finanziellen Auswirkungen der Reform gemacht, beklagten die Verbände. Das Ressort habe inzwischen eingeräumt, dass seine Berechnungen "in wesentlichen Positionen fehlerhaft" seien. Die Kommunen müssten am Ende sogar mit Belastungen rechnen. Als Konsequenz ergebe sich für die Städte und Gemeinden: "Eine seriöse Zusammenarbeit mit dem Bundesfinanzministerium scheint zurzeit unmöglich zu sein." Eichels Haus nannte es "schwer vorstellbar", dass falsch gerechnet worden sei. Keine Maximalforderungen mehrDie Regierung reagierte mit scharfer Kritik, zeigte sich aber dennoch offen für ein Treffen beim Kanzler. "Gespräche machen natürlich immer Sinn", sagte Schröders Sprecher Thomas Steg. Er stellte allerdings in Frage, ob ein Gipfel im Kanzleramt tatsächlich notwendig sei. Gespräche mit dem zuständigen Minister auszusetzen und gleichzeitig eine Runde mit Schröder zu verlangen, offenbare ein "etwas merkwürdiges Verständnis von Gesprächskultur", betonte Steg. Zugleich kamen auch Kompromisssignale aus den Reihen der Kommunen. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund rückte von seinen Maximalforderungen ab, um den Weg für eine Einigung freizumachen. Präsident Christian Schramm meinte: "Es scheint noch mal Bewegung in die Sache zu kommen." Über Umsatzsteuerbeteiligung und Senkung der Gewerbesteuerumlage könne gesprochen werden, zeigte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg Kompromisslinien auf. "Es gibt eine Vielzahl von Stellschrauben." Eichel hatte stets versprochen, nichts gegen den Willen der Kommunen zu beschließen. Der Städte- und Gemeindebund begrüßte - offiziell allerdings nicht bestätigte - Meldungen, wonach die Kommunen drei Milliarden Euro jährlich zusätzlich vom Bund erhalten sollten. Nach Informationen der "Financial Times Deutschland" plädieren SPD und Grüne nun doch dafür, dass die Kommunen künftig weniger als die derzeit 28 Prozent ihrer Gewerbesteuereinnahmen an Bund und Länder abführen müssen. Eichel lehnt dies bisher ab. Appelle aus Wirtschaft und HandwerkDie in Eichels Finanztableau eingerechneten "Luftbuchungen" führten dazu, dass die von der Regierung in Aussicht gestellten Mehreinnahmen bei Gewerbe- und Umsatzsteuer von 2,5 Milliarden um 1,0 bis 1,5 Milliarden Euro reduziert werden müssten, beklagten der Deutsche Städtetag, der Landkreistag und der Städte und Gemeindebund in ihrer Presseerklärung. Es würden Einnahmen genannt, die "in dieser Höhe niemals erreicht werden können". Die Spitzenverbände von Wirtschaft und Handwerk forderten die Kommunen auf, den Gesprächsfaden mit der Regierung nicht abreißen zu lassen. Ihre Präsidenten riefen Städte und Gemeinden auf, das Ziel, eine tragfähige Reform zu erarbeiten, nicht aus den Augen zu verlieren. Das Finanzministerium äußerte sich ähnlich.

Niederlande: Cannabis aus der Apotheke

Für medizinische Behandlung auf RezeptNiederlande: Cannabis aus der Apotheke

Den Haag (rpo). In den Niederlanden ist Haschisch in kleinen Mengen nun auch in der Apotheke erhältlich. Bisher wurde der Stoff nur in den einschlägigen Coffeeshops verkauft. Als erste in Europa dürfen die Apotheken das Rauschmittel für medizinische Behandlungen auf Rezept offiziell vertreiben. In Packungen zu jeweils fünf Gramm wird der Stoff in zwei Stärken für 44 Euro oder 50 Euro je Dosis angeboten, teilte das Ministerium für Volksgesundheit in Den Haag mit. Als Heilmittel soll Cannabis zum Beispiel bei Multipler Sklerose, Übelkeit als Folge einer Chemotherapie oder chronischen Nervenschmerzen eingesetzt werden. Auch zur Schmerzlinderung bei Krebs und Aids soll es verwendet werden können. In Labors wird das Mittel nach Regierungsangaben auf Pestizide, Schwermetalle und auf seine mikrobiologische Qualität kontrolliert. Die Medikamente werden von zwei niederländischen Cannabiszüchtern produziert und über das staatliche Büro für medizinale Verwendung von Cannabis (BMC) als Großhändler an die Apotheken geliefert. Die niederländische Stiftung PMM, die nach eigenen Angaben bisher jährlich 5000 Patienten mit Cannabis versorgt hatte und jetzt ihre Tätigkeit einstellen muss, hat die staatliche Initiative heftig kritisiert. Die amtlichen Preise seien viel zu hoch, meinte ein Sprecher. Die Stiftung habe Cannabis für 20 Euro je fünf Gramm verkauft. Zudem sei es bedauerlich, dass Krankheiten wie Rheuma, Migräne und Alzheimer nicht berücksichtigt werden sollen.

Montoya strebt offenbar doch schnellen Wechsel an

Manager will notfalls klagenMontoya strebt offenbar doch schnellen Wechsel an

München/Hamburg (rpo). Spekulationen und Gerüchte hat es schon viele gegeben, jetzt gibt ihnen Juan Pablo Montoya höchststelbst neue Nahrung. Denn einem neuen Zeitungsbericht zufolge strebt Montoya einen schnellen Wechsel an, möglichst sogar noch in 2003.Williams-BMW-Pilot Montoya, der zuletzt mehrfach mit McLaren-Mercedes in Verbindung gebracht worden war, soll einem Bericht der Zeitschrift "Autobild motorsport" zu Folge schon Ende 2003 einen Transfer versuchen. Montoyas Vertrag bei Williams läuft noch bis Ende 2004. Angeblich will der Manager des Südamerikaners, Julian Jacobi, nach dem Vorbild des so genannten Bosman-Urteils notfalls das Recht auf freie Wahl des Arbeitsplatzes erstreiten. Bisher wird spekuliert, dass Montoya bereits einen Vorvertrag für 2005 bei McLaren-Mercedes unterschrieben hat.

Türkische Paprika zu oft mit zu viel Pflanzenschutzmittel

Landesweite Kontrollen durchgeführtTürkische Paprika zu oft mit zu viel Pflanzenschutzmittel

Düsseldorf (rpo). Augen auf beim Gemüseeinkauf: Jede fünfte aus der Türkei importierte Paprika enthält zu hohe Rückstände an Pflanzenschutzmittel. Das haben landesweite Kontrollen in Nordrhein-Westfalen ergeben.Verbraucherschutzministerin Bärbel Höhn berichtete am Montag in Düsseldorf, dass 10 von 45 Proben beanstandet worden seien. Bei den aus Spanien eingeführten Paprikaschoten waren bei 6 Prozent der Proben die Rückstände zu hoch. Laut Höhn wies das Gemüse Planzenschutzmittel-Rückstände auf, die im höchsten Fall die in Deutschland geltenden Höchstmengen um das 131fache überschritten. Die beanstandete Ware wurde nach Angaben der Ministerin so weit noch möglich aus dem Verkehr gezogen. Die hohe Zahl von Beanstandungen nannte Höhn in einer Mitteilung "nicht akzeptabel". Sie kündigte gleichzeitig an, sich bei der Europäischen Union dafür einzusetzen, schnellstmöglich EU-einheitliche Höchstmengen festzulegen. Zudem sprach sie sich dafür aus, das Gemüse schon in der Türkei auf Pestizide hin untersuchen zu lassen. Sollte sich die Lage dennoch nicht verbessern, müsse die Türkei bis auf weiteres vom Export von Paprika in die EU ausgeschlossen werden, betonte die Ministerin. Nach ihren Worten gab es bei den aus den Niederlanden importierten Paprika keine Beanstandungen.

Film-Wal Keiko Touristenattraktion in Norwegen

Bevölkerungsschwund in Gemeinde gestopptFilm-Wal Keiko Touristenattraktion in Norwegen

Oslo (rpo). Der mit den "Free Willy"-Filmen zum Weltstar gewordene Wal Keiko ist schon seit geraumer Zeit in norwegischen Gewässern zu Gast. Davon profitiert die kleine Gemeinde Halsa. Denn statt abzuwandern wollen sich wieder mehr Menschen dauerhaft dort niederlassen.Wie die Osloer Zeitung "Aftenposten" am Montag berichtete, kurbelte Keiko als Attraktion des kleinen Fjord-Städtchens nicht nur Tourismus und Handel an, sondern stoppte sogar den seit 1990 fortschreitenden Bevölkerungsschwund.Zum ersten Jahrestag seines Umzugs in den Skålviksfjord wohnen laut Bürgermeister Ivar Betten vier neue Familien in der Gemeinde, die - Keiko eingerechnet - nun 1751 Einwohner zählt. Täglich besuchen 200 bis 400 Menschen den 26-jährigen Schwertwal, der sich trotz eines sehr aufwendigen Auswilderungsprojektes über vier Jahre nicht an ein Leben in freier Wildbahn gewöhnen konnte. Das Projekt, in dem das Säugetier zeitweise von bis zu 20 Hauptamtlichen betreut wurde, hat mittlerweile mehr als 17 Millionen Euro verschlungen. Tierschutz- und Umweltorganisationen kritisieren es als unseriös, da Keiko fast sein ganzes Leben in Gefangenschaft verbracht habe. Das Tier werde weiterhin Kontakt zu Menschen suchen, die es stets gefüttert hätten.

Betrunkene Frau kippte vom Rad

Die 41-Jährige zog sich bei dem Sturz Verletzungen zuBetrunkene Frau kippte vom Rad

Düsseldorf (dto). Eine betrunkene Frau ist am Sonntagabend in Flingern vom Fahrrad gefallen und hat sich dabei einige Verletzungen zugezogen. Die 41-Jährige wurde zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.Eine 37-jährige Zeugin beobachtete gegen 19.50 Uhr wie die Radfahrerin kurz vor der Kreuzung Birkenstraße/ Ackerstraße immer langsamer fuhr und als sie fast stand, mit dem Fahrrad umkippte und auf die Fahrbahn fiel. Bei dem Sturz verletzte die Frau sich.

Studie: Zweieinhalb Portionen Obst helfen der Gesundheit

Fünf Mal täglich ist noch besserStudie: Zweieinhalb Portionen Obst helfen der Gesundheit

Wien (rpo). Wer sich und vor allem seinem Herzen etwas Gutes tun will, sollte zu Obst und Gemüse greifen. Nach einer neuen Studie reichen schon zweieinhalb Portionen Obst oder Gemüse täglich, um Herzerkrankungen zu lindern. Wobei die Forscher allerdings offen gelassen haben, was unter zweieinhalb Portionen zu versehen ist.Die besagten Rationen an Gemüse oder Obst senken nach einer neuen Studie das Risiko für akute Herzerkrankungen wie etwa einen Infarkt um rund 70 Prozent. Dies hat ein griechisches Forscherteam von der Universitäts-Herzklinik in Athen herausgefunden, wie die österreichische Nachrichtenagentur APA berichtet. Die Ergebnisse ihrer Studie stellten die Wissenschaftler am Montag beim Europäischen Kardiologenkongress in Wien (bis 3. September) vor. Demzufolge analysierten die Mediziner zwischen Januar 2000 und März 2002 die Ernährungsgewohnheiten von 848 Patienten mit akuten Herzproblemen und stellten sie denen von 1078 Gesunden gegenüber. Ergebnis: Schon ein moderater Konsum von ein bis zwei Portionen Obst oder Gemüse pro Tag ist mit einer "signifikant geringeren Gefährdung durch Herz-Kreislauf-Zwischenfälle" verbunden, wie die Forscher berichteten. Wer zweieinhalb oder mehr Portionen Obst oder Gemüse zu sich nahm, hatte im Vergleich zu den Studienteilnehmern mit dem geringsten Obst- und Gemüseverzehr ein um etwa 70 Prozent geringeres Herzrisiko. Kardiologen empfehlen seit langem, fünf Mal täglich Obst oder Gemüse zu essen.

Sänger Matthias Reim will wieder heiraten

Der 45-Jährige wurde mit "Verdammt, ich lieb' dich" berühmtSänger Matthias Reim will wieder heiraten

München (rpo). Beruflich lief es bei Pop-Sänger Matthias Reim in der letzten Zeit weniger glücklich: Er hat 15 Millionen Euro Schulden. Dafür klappt's jetzt mit dem privaten Glück: Der 45-Jährige will wieder heiraten.Der Pop-Sänger möchte im nächsten Jahr seine Freundin Sarah heiraten. "Sie ist die Richtige - eine Frau, die mir ein wunderschönes harmonisches Heim gibt", sagte der 45-Jährige der Münchner "Abendzeitung". Kennen gelernt habe er die 20 Jahre jüngere Sarah auf einer Party. "Da stand sie, und ich wusste: Das ist sie." Der Sänger, der durch den Hit "Verdammt, ich lieb' dich" Anfang der 90er Jahre berühmt wurde, steckt nach eigenen Angaben immer noch in einer tiefen Finanzkrise. "Ich habe immer noch 15 Millionen Schulden - so viel kann ich im Leben nicht mehr verdienen", sagte Reim dem Blatt. Er sei auf einen befreundeten Anlageberater hereingefallen. Seine gesamten Einnahmen seit 1990 seien verloren gegangen, sagte der Sänger, dessen neues Album "Reim" von Null auf Platz vier der Charts vorrückte. "Wenn es mir gelingt, noch 15 Jahre erfolgreich zu sein, bin ich vielleicht in der Lage, eine Rente zusammen zu kriegen", sagte Reim. Sein Glück zieht der Sänger nach eigenen Worten jetzt aus seinem Privatleben. Zu seiner Ex-Frau, der Schlagersängerin Michelle, habe er ein gutes Verhältnis. Reim, der mit Michelle einen Sohn hat, schloss Kinder mit seiner neuen Liebe nicht aus: "Es ist nichts geplant. Aber sollte Sarah es sich wünschen, habe ich nicht das Recht, ihr das zu verweigern, nur weil ich schon Kinder habe."

Transfers: Neue Sparsamkeit in der Bundesliga

Vereine geben nur 57 Millionen Euro ausTransfers: Neue Sparsamkeit in der Bundesliga

Hamburg (rpo). Neue Sparsamkeit in der Fußball-Bundesliga: Rund 57 Millionen Euro haben die Erstligisten in neue Spieler investiert. Das ist gerade einmal halb so viel wie in der vergangenen Saison.Vor einem Jahr gaben die 18 Vereine noch gut 102,2 Millionen Euro für neue Profis aus. Vor der Schließung der Transferliste am Montag (12 Uhr) verpflichtete Borussia Mönchengladbach Torhüter Claus Reitmaier vom VfL Wolfsburg. Auf Leihbasis wechselt der brasilianische Verteidiger Eduardo "Edu" Goncalves zum VfL Bochum.

Iris Berben wird ZDF-Reporterin

Dokumentation über IsraelIris Berben wird ZDF-Reporterin

Mainz (rpo). Iris Berben wird zur "rasenden Reporterin", und zwar für das ZDF. Seit Montag ist sie im Nahen Osten im Einsatz, wo eine zweiteilige Dokumentation entsteht, die das moderne Israel zeigen soll.Die 53-jährige Schauspielerin will unter dem Titel "Israel, jetzt" ein "lebendiges Bild vom Leben in einem Land im Alarmzustand vermitteln", wie der Mainzer Sender mitteilte. Die Sendetermine würden voraussichtlich Ende Dezember sein. Die Dreharbeiten begannen unter der Regie von Andreas Lebert in Jerusalem. Berben werde als Reporterin durch das Land reisen und Interviews führen. Sie lebe seit 28 Jahren mit einem jüdischen Mann zusammen und habe auch eine Wohnung in Tel Aviv, erklärte das ZDF. Geplant sind unter anderem Gespräche mit dem früheren Ministerpräsidenten Schimon Peres und den bekanntesten Musikern und Künstlern des Landes. Berben besucht eine Beduinin in der Negev-Wüste und spricht mit dem Mann, der für die Sicherheit der Autobusse in Israel zuständig ist.

Mit Drogen und Messer auf Tour

39-Jähriger flog bei Verkehrskontrolle aufMit Drogen und Messer auf Tour

Düsseldorf (dto). Ein 39-jähriger Mann hat bei einer Verkehrskontrolle in Vennhausen zu Fuß die Flucht ergriffen. Die Polizisten konnten ihn kurze Zeit später festnehmen. Der Mann wehrte sich jedoch mit Tritten und Schlägen so heftig, dass ein Beamter Verletzungen erlitt. In dem Wagen hatten die Polizisten mehrere Tütchen mit Haschisch und Amphetaminen sowie eine Spielzeugwaffe und ein Messer gefunden. Bei der Kontrolle in der Nacht zum Sonntag auf dem Sandträger Weg sah einer der Polizisten wie der Fahrer des angehaltenen Wagens etwas unter seinem Sitz versteckte. Der Mann folgte der Aufforderung auszusteigen. Als der Polizist unter seinem Sitz mehrere Tüten mit den Drogen sowie eine Spielzeugwaffe und ein Messer fand, ergriff der Mann die Flucht. Der 39-Jährige wurde von den Polizisten kurz darauf eingeholt. Er wehrte sich jedoch mit Tritten und Schlägen so heftig, dass ein Beamter an einer Hand verletzte wurde und nun für mehrere Monate ausfallen wird. Der Flüchtige konnte aber schließlich festgenommen werden. Um sich auszuweisen, legte der 39-Jährige einen gefälschten Führerschein vor. Außerdem hatte er ein gestohlenes Handy bei sich und das Auto hatte er sich von einem Bekannten geliehen. Gegen den obdachlosen Mann wird nun wegen Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz, Widerstand, Fahren ohne Fahrerlaubnis, Verdacht des Fahrens unter Drogeneinfluss und Urkundenfälschung ermittelt. Er wurde noch am Sonntag dem Haftrichter vorgeführt und befindet sich nun in Untersuchungshaft.

Neue Ski für Sven Hannawald

Mehrere Modelle im TestNeue Ski für Sven Hannawald

Innsbruck (rpo). Für Sven Hannawald beginnt am Freitag die Testphase: Nach den schlechten Leistungen beim Sommer-Grand-Prix braucht der neue Skiflug-Weltmeister neue Ski. Hannawald, der beim Überraschungssieg seines jungen Teamkollegen Max Mechler nur auf Platz 25 in Innsbruck landete, wird im Trainingslager ab Freitag in Lahti mehrere Modelle testen. In Finnland trainieren die Skispringer gemeinsam mit den deutschen Kombinierern um Sommer-Grand-Prix-Gesamtsieger Jens Gaiser und Weltmeister Ronny Ackermann. Martin Schmitt, der am Bergisel als 43. das Finale verpasste, soll mit speziellem Flugtraining fit für Siege im Winter gemacht werden. "Sven ist konditionell und technisch sehr weit, aber vom Material noch nicht konkurrenzfähig. Wir haben mehrere neue Ski bestellt, dann wird er sein Flugsystem auch mit dem neuen, engeren Anzug finden", sagte Bundestrainer Wolfgang Steiert dem sid. "Die Resultate machen mich nicht nervös. Beide werden im Winter vorn dabei sein", sagte Steiert. Im Sommer 2002 hatten Hannawald und Schmitt wegen Knieoperationen keinen einzigen Wettkampf bestritten, Hannawald flog danach trotzdem auf Rang zwei im Gesamtweltcup. Hoffen auf MechlerIn diesem Winter hofft der Chefcoach auch auf Talent Mechler, der in Innsbruck im Duell gegen die Weltelite überraschend für den ersten deutschen Sommer-Sieg seit Jahren sorgte. "Max hat mit zwei mittelmäßigen Sprüngen gewonnen. Er hat einen perfekten Flugstil und kann uns im Winter viel Freude machen", sagte Steiert: "Schmitt und Hannawald müssen sich strecken, die Jungen kommen. Aber momentan stehen die beiden weiter ganz klar an der Spitze des Teams."

Schminke löst schwere Allergie aus

Misswahl-Teilnehmerinnen außer Gefecht gesetztSchminke löst schwere Allergie aus

Rom (rpo). Einige der Schönen, die sich der Vorausscheidung zur "Miss-Italia"-Wahl stellen, mussten schon vorab eine herbe Niederlage hinnehmen. Aggressive Schminke sorgte für Verunstaltungen in Form einer schweren Hautallergie.Fünf Teilnehmerinnen an dem Wettbewerb in San Benedetto del Tronto an der mittelitalienischen Adriaküste hätten wegen der aufgetretenen Ausschläge ins Krankenhaus gebracht werden müssen, berichtete die italienische Nachrichtengentur ANSA am Montag. Nach Angaben der Ärzte dürfte die Schminke Nickel enthalten haben, das als Allergie-Auslöser gilt. Bei schwüler Hitze hatten die jungen Frauen am Sonntag mehrere Stunden lang ein dickes Make-up im Stil des Malers Gustav Klimt tragen müssen, hieß es. Danach klagten mehrere von ihnen über juckende Ausschläge. Fünf Teilnehmerinnen hätten sich schließlich zur Behandlung ins Krankenhaus begeben müssen. "Ich arbeite als Model und wie soll ich weiter davon leben können, wenn Narben zurückbleiben?", klagte eine der Betroffenen, die sogar eine Schadenersatzklage gegen die Veranstalter erwägen.

Kassenpatienten müssen auf Termine länger warten

Privatversicherte kommen laut MDR schneller zum ZugKassenpatienten müssen auf Termine länger warten

Leipzig (rpo). Der Mitteldeutsche Rundfunk hat sich auf "Stippvisite" durch deutsche Arztpraxen und Kliniken begeben. Ergebnis: Kassenpatienten müssen selbst bei ernsthaften Symptomen in der Regel länger auf einen Untersuchungstermin warten als privat Versicherte. Das ist das Ergebnis bundesweiter Stichproben, das der Mitteldeutsche Rundfunk am Montag in Leipzig vorab veröffentlichte. Insgesamt wurde den Angaben zufolge in ganz Deutschland bei 30 niedergelassenen Ärzten und Kliniken nach Untersuchungsterminen gefragt. Die Wartezeit von Kassenpatienten ist demnach bis zu vier Monate länger. Der vollständige Bericht soll am (morgigen) Dienstag im MDR-Fernsehmagazin "Umschau" gezeigt werden. Angebliche ÜberlastungVon den angefragten Medizinern machten lediglich acht bei der Terminvergabe keine Unterschiede je nach Art der Krankenversicherung. Bei drei Praxen beziehungsweise Kliniken habe die Kassenpatientin wegen angeblicher Überlastung überhaupt keinen Termin angeboten bekommen, während die Privatpatientin schon in der darauf folgenden Woche zur Untersuchung hätte kommen können, berichtete der Sender. In einem Fall sollte eine kassenversicherte Patientin 81 Tage auf einen Termin für eine Darmspiegelung warten, während die privat versicherte Patientin bereits fünf Tage später untersucht werden sollte. In beiden Fällen hatten die Tester laut MDR bei der Terminnachfrage das gleiche Krankheitsbild vorgegeben: Blut im Stuhl, was im schlimmsten Fall Darmkrebs bedeuten könnte. Eine ähnlich lange Wartezeit hätte die Kassenpatientin auch in einer Universitätsklinik hinnehmen müssen. Erst 61 Tage später hatte die Augenambulanz einen Untersuchungstermin für sie frei. Die Privatpatientin, die ebenso über eine chronische Augenentzündung geklagt hatte, sollte dagegen schon sechs Tage später zur Untersuchung kommen. Die Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Marion Caspers-Merk, nannte das Verhalten der Ärzte den Angaben zufolge skandalös. "Es darf nicht zur Regel werden, dass Kassenpatienten benachteiligt werden, und wir haben Sorge dafür zu tragen, dass jeder das Notwendige erhält", sagte die SPD-Politikerin laut MDR. "Gebühr" hätte Terminvergabe beschleunigt Wie eine nicht erlaubte "Patientengebühr" die Terminvergabe positiv beeinflussen könne, hätten die Tester ebenfalls erlebt, hieß es weiter. In einer Praxis sei der Kassenpatientin erst gegen Zahlung von 100 Euro ein deutlich früherer Termin angeboten worden. Hätte die Testerin diesen Betrag aus eigener Tasche bezahlt, wäre ihr Termin zur Muskeluntersuchung wegen des Verdachts auf Multiple Sklerose schon ein paar Tage später gewesen - ohne private Zuzahlung sollte die Untersuchung erst im Dezember stattfinden.

Öl und Benzin wieder teurer

Rotterdamer Markt zieht anÖl und Benzin wieder teurer

Wien/Hamburg (rpo). Weil der Rotterdamer Markt angezogen hat, sind im August die Kosten für Benzin geklettert. Ein Liter Eurosuper lag im August mit knapp 1,11 Euro um zweieinhalb Cent über dem Juliwert.Das teilte der Mineralöl-Wirtschaftsverband (MVW) am Montag in Hamburg mit. Diesel kostete mit 87,8 Cent pro Liter eineinhalb Cent mehr. Ein Barrel OPEC-Öl verteuerte sich in der vergangenen Woche im Schnitt auf 28,89 Dollar, nach 28,23 Dollar in der Vorwoche, wie die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) am Montag in Wien mitteilte. Der MWV nannte als Grund für den Anstieg der Tankstellenpreise die hohen Einkaufskosten auf dem Rotterdamer Markt. Dort habe sich Eurosuper um über zehn Prozent auf 22 Cent pro Liter verteuert. Diesel kostete in Rotterdam mit 19,3 Cent pro Liter einen Cent mehr als im Vormonat. Im zweiten Quartal betrug der durchschnittliche Ölpreis 25,85 Dollar, während es in den ersten drei Monaten des Jahres noch 30,55 Dollar waren. In diesem Jahr liegt der Durchschnittspreis bis zum 28. August bislang bei 28,07 Dollar, 2002 waren es im Schnitt 24,36 Dollar. Die OPEC ermittelt den Durchschnittspreis aus sieben verschiedenen Sorten der Mitgliedsländer.

"Terremoto"-Rockfestival trotz Zwischenfällen "recht friedlich"

26.000 Musikfans beim letzten Open Air dieses Sommers"Terremoto"-Rockfestival trotz Zwischenfällen "recht friedlich"

Weeze (rpo). Rund 26.000 Musikfans waren am Wochenende nach Weeze gekommen, um auf dem letzten Open Air-Festival dieses Sommers 66 hochkarätige Bands zu hören, darunter Limp Bizkit und Die Fantastischen Vier. Abseits der Konzerte kam es zu Ausschreitungen, u.a. hatten Camper Zelte und Müll angezündet. Als "recht friedlich" haben Polizei und Rettungskräfte das Rockfestival "Terremoto" bewertet, das am Sonntagabend in Weeze (Kreis Kleve) zu Ende gegangen ist. Rund 26.000 Fans von Rockmusik und HipHop hatten das Musikspektakel mit Auftritten von 66 Bands besucht. An den drei Festival-Tagen auf dem Gelände des Niederrhein-Flughafens war es lediglich zu kleineren Zwischenfällen gekommen. So hatten unbekannte Randalierer nachts einen Teil des Sicherheitszauns zur Start- und Landebahn des Flughafens zerschnitten. In der Nacht zum Montag hatten mehrere Camper Zelte und Müll angezündet. Verletzt wurde niemand. Insgesamt waren 26 Fans festgenommen worden. 11 betrunkene Randalierer mussten ihren Rausch im Polizeigewahrsam ausschlafen. Bei einem Verkehrsunfall auf einer Kreisstraße in Weeze waren in der Nacht zum Sonntag zwei junge Männer aus Bocholt schwer verletzt worden. Ein 36 Jahre alter Autofahrer aus Düsseldorf war in einer Kurve mit dem Wagen der beiden Bocholter zusammengestoßen. Der 36- Jährige, der ohne Führerschein und betrunken unterwegs war, erlitt leichte Verletzungen. Die Planung des Festivals hatte in der Umsetzung einige Pannen gezeigt: So war wegen des schleppenden Vorverkaufs nur einer von zwei vorhandenen Park- und Campingplätzen geöffnet worden. Mit dem Auto anreisende Besucher mussten Wartezeiten von bis zu drei Stunden in Kauf nehmen. Shuttlebusse, die die Fans vom Campingplatz zum Festival-Gelände bringen sollten, konnten den Andrang kaum bewältigen. Viele Gäste mussten die Strecke in einem gut halbstündigen Fußmarsch rund um das Flughafengelände bewältigen, was aus Sicherheitsgründen zur Sperrung einer Kreisstraße führte. Ob es im kommenden Jahr an gleicher Stelle wieder ein "Terremoto"- Festival geben wird, werde im Herbst entschieden, hieß es am Montag beim Veranstalter.

"Fantasy" bringt Stilmix in Frisur

"Fantasy" bringt Stilmix in Frisur

Köln (rpo). Die Vorbilder sind David Beckham und Heidi Klum: Der Modetrend "Fantasy" bestimmt mit einem Stilmix die Frisurenmode der kommenden Herbst- und Wintersaison. Der Trend geht zu extrem kurzen Haaren.Winfried Löwel vom Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks beschrieb am Montag in Köln die neuen Trends: "Extrem kurze Haare in allen Farben, asymmetrische Schnitte, aber auch langes Haar, das natürlich gelockt gestylt wird." Die Frisuren der kommenden Saison werden mit Farbe und Glanz präsentiert, jedoch nur in natürlichen Tönen. Die Trends zeigten Einflüsse aus den 40er und 60er Jahren, der Punk-Ära und den "schicken Achtzigern". "Bei den Kurzhaarfrisuren gibt es sehr strukturierte Haarschnitte, die unterschiedlich gestylt werden", sagte Kirstin Vietze vom Zentralverband. Mit einem kurzen Pony werde auch der Nacken betont, da der Schnitt dort fransiger auslaufe. Eine weitere Besonderheit sei "der neue Bob". "Der asymmetrische Schnitt wird auch plakativ mit Farbe betont", beschreibt Vietze. "Zu den Trendfarben zählen vor allem kühle Blondtöne wie "Ice" oder "Platin"", beschrieb Vietze. Schulterlanges Haar werde in der kommenden Saison auch mit einem glatten Pony sowie fransig geschnitten und gelockten Seitenpartien gestylt, ähnlich wie es das deutsche Starmodel Heidi Klum trage. Bei den Männern dominiere das modische Leitbild "Natürlichkeit", sowohl bei Kurz- wie auch bei Langhaarschnitten. Die Kurzhaarfrisur mit unterschiedlichen Schnittlängen biete Variationsmöglichkeiten des Looks, von "akkurat" für den Job über "sportiv" für die Freizeit hin zu "punky" für den Abend. Aber auch die stark gestufte Langhaarfrisur sei ein Trend der kommenden Saison. "Jeder, der mit offenen Augen durch die Welt geht, sieht: Lange Haare beim Mann sind in", sagte Klaus-Dieter Kaiser vom Zentralverband. Nachgeeifert werde dabei beispielsweise dem Fußballstar David Beckham.

Kelly "noch nie so unglücklich" gesehen

Ehefrau des Waffenexperte: Er fühlte sich verratenKelly "noch nie so unglücklich" gesehen

London (rpo). Vor dem Kelly-Ausschuss hat am Montag die Ehefrau des Waffenexperten per Video-Zuschaltung ausgesagt. Janice Kelly berichtete, dass sich ihr Mann David vom Verteidigungsministerium verraten gefühlt habe. Sie habe ihren Mann nie so unglücklich erlebt wie kurz vor dem Selbstmord.Die Witwe des britischen Waffenexperten David Kelly hat vor dem Untersuchungsausschuss in London am Montag schwere Vorwürfe gegen die Regierung erhoben. Ihr Mann habe sich vom Verteidigungsministerium "im Stich gelassen und betrogen gefühlt", sagte Janice Kelly (58). Trotz gegenteiliger Zusicherungen seiner Vorgesetzten sei der Name Kellys als Quelle für den umstrittenen BBC-Bericht zu den Irak-Waffen an die Presse gegeben worden. Die Tage zwischen der Veröffentlichung und dem Selbstmord ihres Mannes am 18. Juli nannte die Witwe einen "Albtraum". Ihre Aussagen wurden dem öffentlich tagenden Ausschuss über ein Audio-Link zugeschaltet. Premierminister Tony Blair hatte in seiner Vernehmung am vergangenen Donnerstag die "volle Verantwortung" für die Namensnennung von Kelly übernommen. Ihm sei klar gewesen, dass der Name des Waffenexperten in dem heftigen Streit zwischen der Regierung und der BBC "früher oder später ohnehin herauskommen würde", hatte Blair erklärt. Verteidigungsminister Geoff Hoon hatte dagegen jede Verwicklung in den Prozess bestritten. Noch nie so unglücklichAus dem Verteidigungsministerium, wo Kelly als Berater und Irak- Waffenspezialist beschäftigt war, habe es nach der Veröffentlichung seines Namens "keinerlei Unterstützung" für ihren Mann gegeben, sagte Kelly. Sie habe ihren Mann "noch nie so "unglücklich und aufgewühlt" gesehen wie an dem Tag, an dem er sich zu einem Waldspaziergang verabschiedete und nicht zurückkehrte. In einem "Frage-und-Antwort-Spiel" war der Presse Anfang Juli der Name Kellys vom Verteidigungsministerium zugespielt worden. In dem BBC-Bericht war der Regierung vorgeworfen worden, in ihrem Waffendossier vom vergangenen September die Bedrohung durch die Massenvernichtungswaffen von Saddam Hussein absichtlich übertrieben zu haben. Janice Kelly sagte aus, ihr Mann sei zu dem Zeitpunkt wegen seiner Pressekontakte vom Verteidigungsministerium bereits "gerügt" worden. Er habe sich danach Sorgen um seine Rente und die Abzahlung einer Hypothek auf das gemeinsame Haus gemacht. Professionell sei ihr Mann "in ein Loch gefallen". Noch im Mai dieses Jahres, kurz vor Ausbruch der Kontroverse, habe die Regierung erwogen, ihren Mann wegen seiner anerkannten Expertise als ehemaliger UN-Waffeninspekteur für eine Ehrung durch Königin Elizabeth II. vorzuschlagen, enthüllte Kelly. Sie beschrieb, wie sie und ihr Mann Anfang Juli mit einem Anruf aus der Pressestelle des Ministeriums aufgeforderte wurden, wegen des zu erwartenden Presserummels "innerhalb von zehn Minuten" ihr Haus in Oxfordshire zu verlassen. "Er stand unter großem Stress und war furchtbar aufgewühlt", berichtete die Witwe. "Er hatte ein gebrochenes Herz und war in sich zusammengefallen." Kellys Tochter, Rachel, sagte aus, ihr Vater sei bei der Erwähnung des Namens des Blair-Vertrauten Alastair Campbell "völlig zusammengezuckt". Es soll laut BBC Campbell gewesen sein, der das von den Geheimdiensten zusammengestellte Waffendossier nachträglich verschärfte. Campbell hatte am vergangenen Freitag seinen Rücktritt als Blairs PR-Chef bekannt gegeben.

IFA übertrifft alle Erwartungen

"Außergewöhnlich rege Ordertätigkeit"IFA übertrifft alle Erwartungen

Berlin (rpo). Der Veranstalter ist bisher sehr zufrieden: Die Internationale Funkausstellung (IFA) übertrifft die Erwartungen. In einem Zwischenbericht freuen sich die Verantwortlichen über eine "außergewöhnlich rege Ordertätigkeit". Viele Auftragsbücher der Aussteller seien bereits gefüllt. "Die 44. Ausgabe dieser Messe übertrifft mit ihren bisher mehr als 150 000 Besuchern die Erwartungen der Veranstalter und Aussteller an die IFA als Publikumsmagnet und Orderplatz Nummer 1", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu), Rainer Hecker. Die Branche der Unterhaltungselektronik setzt angesichts teils zweistelliger Umsatzrückgänge große Hoffnungen auf die IFA. Vor der Messe hatte der Handel mit massiven Preisabschlägen die Lager geräumt. Derzeit seien bei den Aufträgen keine Reduzierungen erkennbar, erklärte Hecker. Gefragt seien Heimkinos mit großen Bildschirmen, DVD-Angebote und Surround-Anlagen sowie Innovationen wie flache Bildschirme. Urheberrechtsschutz beachtenZum Ordervolumen konnte Hecker keine Angaben machen, da die Auftragsdaten der 1007 Aussteller nicht erfasst werden. Auf der IFA 2001 wurden laut gfu Aufträge für zwei Milliarden Euro vergeben. Hecker mahnte angesichts asiatischer Billigkonkurrenz, den Urheberrechtsschutz für innovativer Produkte zu beachten. Dies sei für einen fairen Handel wichtig. Die Polizei hat am Samstag auf der IFA 30 DVD-Spieler von einem chinesischen Aussteller beschlagnahmt. Die Firma stehe unter Verdacht, für den Verkauf der Geräte keine Lizenz zu haben. Die Messe Berlin erwartet bis zum Messeschluss am Mittwoch (3.9.) rund 240 000 Besucher. Die IFA ist auf Wunsch der Industrie von neun auf sechs Tage verkürzt worden.

Formel 1: Grand Prix in Bahrain geplant

Drittes Rennen der Saison 2004Formel 1: Grand Prix in Bahrain geplant

Manama (rpo). Der Formel-1-Zirkus ist zum ersten Mal im Nahen Osten zu Gast: Am 4. April 2004 soll in Bahrain ein Rennen gefahren werden.

Pischetsrieder zieht Zügel bei VW fester an

Chef geht Management an die GeldbörsePischetsrieder zieht Zügel bei VW fester an

Wolfsburg (rpo). Offensichtlich weht beim Autokonzern Volkswagen künftig ein schärferer Wind. Einem Zeitungsbericht zufolge will VW-Chef Bernd Pischetsrieder den Mitarbeitern im Management an die Geldbörse.Im Zentrum der Macht des Wolfsburger VW-Konzerns ist es in den vergangenen Wochen und Monaten deutlich zu spüren: Bei VW weht mit Bernd Pischetsrieder ein anderer Wind. Zwar hat der erste Mann von Europas Automarktführers einen anderen Stil als sein Vorgänger Ferdinand Piech, geht behutsamer und kooperativer vor bei seinen Entscheidungen, wie seine engsten Mitarbeiter immer wieder betonen. Trotzdem: Eineinhalb Jahre nach Amtsantritt zieht Pischetsrieder die Zügel immer fester an. Er drückt dem Autobauer seinen Stempel auf und arbeitet eine Baustelle nach der anderen in Wolfsburg ab; leise, aber bestimmt. Erste Baustelle - Bezahlung des Top-Managements. Künftig werden Teile der Bonus-Zahlungen von der Rendite der Investitionen abhängig gemacht, sagte ein VW-Sprecher am Montag und bestätigte einen Bericht der "Financial Times Deutschland". Pischetsrieder will die Manager damit künftig mehr in die persönliche Pflicht nehmen, um zu erreichen, dass sie bei der Entscheidung über zum Teil milliardenschwere Investitionen behutsamer vorgehen, wie es in Konzernkreisen heißt. Wer mit seinem eigenen Gehalt dran hängt, überlege eben drei Mal mehr, ob er die Summe tatsächlich freigibt, sagte ein Insider. Ziel der Umstellung der Boni sei nicht die geringere Bezahlung der Führungskräfte, sondern vielmehr die ausufernden Investitionen - vor allem im Bereich Forschung und Entwicklung - besser in den Griff zu bekommen. Sie sollen in der Vergangenheit sehr ausgeufert sein, heißt es bei VW. Und Pischetsrieder hatte schließlich öffentlich die Zielmarke erklärt, jedes Jahr eine Milliarde Euro zu sparen. Die Bonusumstellung sei der Weg, das Sparen vernünftig und vor allem nicht an den falschen Stellen zu erreichen.Klar und kompromisslos Baustelle zwei - Personalentscheidungen. Pischetsrieder fällt sie klar und kompromisslos, streng nach dem Motto mehr Verantwortung für die Marken, weniger Konzern. Nicht nur, dass er im April Vertriebsvorstand Robert Büchelhofer an die Luft setze und die Verantwortung auf die Chefs der beiden von Pischetsrieder gegründeten Markengruppen um VW auf der einen und Audi auf der anderen Seite verschob. Nach der verpatzten Premiere des 1001 PS starken Bugatti Veyron für eine Million Euro wird spätestens nach der Automobilausstellung IAA in Frankfurt Bugatti-Präsident Karl-Heinz Neumann abgelöst. Eine Woche vor dem Start der IAA war in Wolfsburg am Montag noch nicht einmal sicher, ob Neumann überhaupt noch in Frankfurt auftreten wird. Baustelle drei - Die VW-Modellpalette. Beharrlich baut VW unter Pischetsrieders Führung unter der Marke VW immer neue Modelle: Minivan Touran, Oberklasse-Phaeton, Geländewagen Touareg. Der neue Golf kommt schon bald mit eigenem Gesicht auch als GTI-Version auf den Markt. Und am Montagabend will Pischetsrieder endlich mit dem Vorurteil aufräumen, VW betreibe nur "beschauliches Heidedesign" bei den Autos. Dann will er eine Studie für einen Roadster vorstellen, zunächst nur ein Prototyp. Aber er soll schon in einigen Jahren so oder ähnlich auf den Straßen rollen. Baustelle vier - VW-Werbung. Pischetsrieder kümmert sich auch im kleineren - wie etwa den Auftritt von VW in der Öffentlichkeit. Hatte VW unter Piech auf ein übergeordnetes Motto bei der Markenwerbung verzichtet, wird es nun eingeführt. "Aus Liebe zum Automobil" wird es heißen. Es sei in der Diskussion mit Pischetsrieder gefunden worden und werde nun verwendet, erklärte VW-Marketingleiter Jörn Hinrichs.

FCK: Kein Ende der Krise in Sicht

Klubchef Jäggi: "Wir bewegen uns auf dünnem Eis"FCK: Kein Ende der Krise in Sicht

Kaiserslautern (rpo). Der 1. FC Kaiserslautern kommt nicht aus der Krise: Ein Jahr nachdem Rene C.Jäggi und Erik Gerets das Kommando bei den "Roten Teufeln" übernommen haben, steht der pfälzische Bundesligist wieder genau da, wo ihn der Klubchef und der Coach am 4. September 2002 vorgefunden haben - ganz unten. Unter dem Eindruck des blamablen Pokal-Scheiterns beim Regionalligisten Eintracht Braunschweig, des letzten Tabellenplatzes in der Bundesliga und der neu entfachten Auseinandersetzung zwischen alter und neuer Klubführung prophezeit Jäggi bereits die Wandlung vom Betzenberg zum Feuerberg. "Wir bewegen uns auf dünnem Eis. Wenn es so weiter geht, dann wird hier ein Vulkan explodieren", erklärte der Schweizer die angespannte Situation beim viermaligen Meister. Vor allem der desolate Zustand der Mannschaft bereitet Jäggi sorgen. "Da kann ich noch ein Jahr lang warten, für die Leistung in Braunschweig habe ich kein Verständnis. Aber da hilft jetzt alles Schreien und Brüllen nichts. Es braucht jetzt eher einen Psychologen als einen Trainer", meinte der Vorstandsvorsitzende und sieht Gerets, aber auch sich selbst in der Pflicht: "Weder Gerets noch ich scheuen uns vor der Verantwortung. Herr Gerets hat die Mannschaft, die er wollte und ich habe die Gesamtverantwortung. Wenn man also jemanden prügeln sollte, dann mich." Jäggi versucht, den Trainer aus der Schusslinie zu nehmen, denn der nach der vergangenen Saison als Retter vor dem Abstieg gefeierte Gerets wirkt derzeit ziemlich ratlos. "Ich habe momentan kein Lösung. Ich bin sicher, dass es früher oder später eine Lösung gibt. Dafür haben die Spieler einfach zu viel Qualität, sie können es zurzeit nur nicht zeigen. Wenn wir da rauskommen wollen, dann zusammen. Ich hoffe, dass mir das gelingt", analysierte der Belgier den Zustand seines Teams, das sich nach der Pleite von Braunschweig vor dem Mannschaftsbus mit aufgebrachten Anhängern auseinandersetzen musste. Mentale SchwächeWesentlich alarmierender als die Zustandsbeschreibung des Trainers ist die Einschätzung von Nationalstürmer Miroslav Klose. "Wir müssen uns zusammenreißen und uns als Mannschaft präsentieren. Aber wir sind im Kopf müde", erklärte der Torjäger. Mentale Schwäche nach nur fünf Pflichtspielen wollte Jäggi aber nicht gelten lassen und richtete deutliche Worte an seine Spieler: "Das sind alles Profis. Die müssen sich selbst motivieren und nicht Jammern wie alte Weiber." Für den Vorstandsboss liegt das Hauptproblem in der mangelnden Integration der Neuzugänge, die das Team sportlich bisher nicht weiter gebracht haben. "Wenn die Neuen kommen, müssen die gleich besser sein als die Alten, sonst beginnt es zu gären. Man muss auch ein gewisses Verständinis für den Unmut der Gruppe haben, die letztes Jahr den Karren aus dem Dreck gezogen hat, und jetzt nicht spielt. Aber jetzt ist der Moment gekommen, wo das Meckern aufhören muss", sagte Jäggi. Die von Ex-Aufsichtsratsboss Robert Wieschemann neu angeheizte Auseinandersetzung zwischen alter und neuer Chefetage erklärte Jäggi auf Grund der anderen Probleme kurzerhand zum Nebenkriegsschauplatz: "Das hängt mir langsam zum Hals raus. Ich habe getan, was ich tun musste. Wenn sogar das rheinland-pfälzische Finanzministerium erklärt, dass nur der Stadionverkauf die Insolvenz verhindern konnte, dann ist doch alles gesagt. Mit der ganzen Sache sollen sich jetzt die Juristen beschäftigen." Juristische Schritte angekündigtWieschemann hat unterdessen juristische Schritte gegen Jäggi und FCK-Profi Ciriaco Sforza angekündigt. Wieschemann will Strafanzeige gegen Sforza wegen Falschaussage und gegen Jäggi wegen Anstiftung zur Falschaussage erstatten. Das teilte der Jurist am Montag in einer Presseerklärung mit. Obwohl dem FCK noch zahlreiche juristische Auseinandersetzungen mit der ehemaligen Führungsriege um Wieschemann und Jürgen Friedrich bevorstehen, hat Klubchef Jäggi momentan nur einen Wunsch: "Schön wären sechs Punkte aus den beiden kommenden Spielen gegen den SC Freiburg und Eintracht Frankfurt. Dann würde die Welt schon wieder ganz anders aussehen und ich würde dann auch wieder gut schlafen."

Jenny Elvers verklagt Ex Alex

Vater von Paul zahlt nichtJenny Elvers verklagt Ex Alex

Düsseldorf (rpo). Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Vielleicht kann sich in diesem Fall der kleine Paul, gemeinsamer Sohn von Jenny Elvers und Alex Jolig bald über die ihm zustehenden Alimente freuen. Denn Elvers will nun einen Vaterschaftsprozess gegen "Big-Brother"-Jolig anstrengen, der sich bisher weigert zu zahlen.Jenny Elvers macht es "supertraurig", dass Ex-Freund Alex nicht zu seinem Kind steht. Der Junge wurde im Jahr 2000 während der fünfmonatigen Beziehung zwischen Elvers und Jolig gezeugt. Seit März 2001 ist Paul auf der Welt und seitdem gärt der Streit zwischen dem einstigen Liebespaar. Beide sind inzwischen jeweils verheiratet. Elvers ist glücklich mit dem Medienunternehmer Götz Elbertzhagen, Jolig mit Gattin Sam."Zweieinhalb Jahre habe ich darum gekämpft, dass er sich als Vater beim Jugendamt eintragen lässt. Anderthalb Jahre hat er sich überhaupt nicht um sein Kind gekümmert", klagt Elvers in der "Bild"-Zeitung über Jolig.Der hingegen behauptet, Elvers habe sich geweigert, ihn als Vater eintragen zu lassen. Deshalb habe er sogar heimlich einen Vaterschaftstest gemacht. Dazu meint Elvers: "Alex hat immer öffentlich gelogen, um das nachlassende Interesse um seine Person wieder zu schüren."Unter Druck einer Fachanwältin für Familienrecht, die eine Frist für die Eintragung bis zum 13. August gesetzt hatte, ging der Kindsvater nun zum Jugendamt. Bis zum morgigen Dienstag muss Jolig seine Finanzen offenlegen, um einen Prozess zu vermeiden. "Paul hat auch Rechte. Und Unterhalt gehört einfach dazu", zeigt sich Elvers in der "Bild"-Zeitung entschlossen.Jolig dazu: "Wenn Jenny meine Vaterschaft akzeptiert, zahle ich. Aber dann will ich Paul auch sehen..."

Belgien: Erste lesbische Promihochzeit

Neues Gesetz erlaubt Homo-EheBelgien: Erste lesbische Promihochzeit

Brüssel (rpo). Ein neues Gesetz erlaubt nun auch in dem traditionell katholischen Land Belgien die Eheschließung bei homosexuellen Pärchen. Nun hat ein erstes prominentes lesbisches Paar sich das Ja-Wort gegeben.Die Sängerin Yasmine heiratete nach Medienberichten vom Montag ihre Freundin Marianne Dupon. Beide Frauen sind aus Sendungen des flämischen Fernsehens bekannt, Yasmine präsentiert die Show "De rode loper" (Der rote Teppich) im öffentlich-rechtlichen Kanal VRT. "Braut und Braut trugen weiß", berichtete die Zeitung "De Standaard" über die Hochzeit.

Auftaktsiege für deutsche Teams bei Hockey-EM

Damen und Herren lassen aufhorchenAuftaktsiege für deutsche Teams bei Hockey-EM

Barcelona (rpo). Mit klaren Siegen sind die deutschen Damen und Herren in die Feldhockey-Europameisterschaft gestartet. Die Damen besiegten die Ukraine, die Herren - immerhin Titelverteidiger - gewannen gegen Belgien. Die Titelverteidiger von Herren-Bundestrainer Bernhard Peters lösten am Montag in Barcelona beim 4:1 (4:1) über Außenseiter Belgien ihre Pflichtaufgabe wie erwartet souverän, verpassten dabei aber einen deutlich höheren Sieg. Die Damen des Deutschen Hockey- Bundes (DHB) ließen durch einen unerwartet glatten 8:3 (3:2)- Starterfolg über die Ukraine aufhorchen und nahmen damit ebenso Kurs auf das gemeinsame Zwischenziel Halbfinal-Qualifikation. "Der klare Sieg geht in Ordnung, aber mit der Chancenverwertung bin ich gar nicht zufrieden", lobte und tadelte Herren-Coach Peters seine Mannen. Das mit 15 Weltmeistern im Kader gespickte Team steckte den Schock des frühen 0:1 durch Maxime Luycx (11.) weg und kehrte vor allem dank einer starken Ecken-Ausbeute schnell auf die Siegerstraße zurück. Björn Michel (17.), Christoph Bechmann (19.) und Florian Kunz (27.) - alle nach Strafecken - sowie Björn Emmerling (32.) machten schon bis zur Pause alles klar. Auch danach setzte der Welt- und Europameister das einseitige Spiel auf das belgische Tor nahezu ungebremst fort und erspielte sich dabei auch eine Unmenge an Chancen, ließ aber noch die nötige Treffsicherheit vermissen. Zuvor hatte das "schwache Geschlecht" Stärke demonstriert und dank eines furiosen Endspurts eine gute Ausgangsposition erkämpft. Mit 5 Toren in 15 Minuten stellte das Team von Bundestrainer Markus Weise in der Schlussphase den klaren Erfolg über die stark eingeschätzte Ukraine sicher. "Unser Sieg ist verdient, auch wenn er durch unsere gute Ecken- und Chancenverwertung sicher etwas hoch ausgefallen ist", urteilte Weise nach dem ungemein wichtigen Sieg im Richtung weisenden ersten Turnier-Match über den EM-Siebten von 1999. "Ich bin sicher, dass die Ukraine hier kein Spiel mehr so hoch verlieren wird." Denise Klecker und Nadine Ernsting-Krienke (je 2) waren die besten Torschützinnen. Fanny Rinne, Cornelia Reiter, Caroline Casaretto und Mandy Haase steuerten die übrigen Tore bei. Die anfangs verkrampft wirkende junge Elf musste lange kämpfen, um am Ende sicher die Punkte zu holen. Bis zur 54. Minute hielten die robusten und unangenehm zu spielenden Ukrainerinnen ein 3:3 - und zwangen Torfrau Louisa Walter zu einigen guten Paraden. Erst der erneute Führungstreffer durch die Rekord-Internationale Ernsting-Krienke brach dann den Bann. Im Drei- Minuten-Takt fielen die Tore zum vorentscheidenden 6:3. Am Ende tat die DHB-Auswahl, die am Mittwoch auf Wales (unterlag Irland mit 0:1) trifft, gegen nachlassende Ukrainerinnen noch etwas für ihr Torkonto.

Forschung: Fünf Milliarden liegen brach

Studie: Deutsche Entwicklungsabteilungen nutzen Potenzial nichtForschung: Fünf Milliarden liegen brach

München (rpo). Nach einer aktuellen Untersuchung werden die finanziellen Mittel im Bereich Forschung und Entwicklung in Deutschland nur unzureichend genutzt. Der Studie einer Beratungsgesellschaft zufolge liegt ein Potenzial von rund fünf Milliarden Euro brach.Die Europäische Union strebt an, die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) bis 2010 auf drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu steigern, um den Rückstand Europas zu den wichtigsten Partnern, insbesondere den USA, aufzuholen. Mit dieser Initiative "Forschung für Europa - Steigerung der F&E-Ausgaben" will die EU wichtige Impulse für mehr Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung setzen. Die F&E-Ausgaben in Deutschland beliefen sich in 2001 auf ungefähr 50 Milliarden Euro oder 2,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Damit liegen sie ebenfalls deutlich unter den angestrebten drei Prozent. Ein Anheben der F&E-Ausgaben ist jedoch nicht die einzige Möglichkeit, um die Innovationskraft und damit die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Nach einer aktuellen Untersuchung der internationalen Management- und Technologieberatung Booz Allen Hamilton werden die finanziellen Mittel im Bereich Forschung & Entwicklung in Deutschland nur unzureichend genutzt. Es liegt demnach ein ungenutztes Potenzial von fünf Milliarden Euro brach. "Besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, in denen sich Unternehmen ein Anheben der F&E-Ausgaben in vielen Fällen nicht leisten können, kommt es zwingend darauf an, die F&E-Produktivität so weit wie möglich zu optimieren", sagt Gregor Harter, Vice President und Partner bei Booz Allen Hamilton. F&E-Produktivität bedeutet hier das Verhältnis der bewerteten Anzahl von neu- oder weiterentwickelten Produkten zu den eingesetzten F&E-Ausgaben. In der deutschen Automobilindustrie, die ungefähr ein Drittel der F&E-Ausgaben deutscher Unternehmen repräsentiert, stellt die Benchmark-Studie beachtliche Unterschiede in der F&E-Produktivität von bis zu 50 Prozent zwischen einzelnen Herstellern fest. Das durchschnittliche Produktivitätsniveau liegt immerhin noch 20 Prozent hinter dem des deutschen Spitzenreiters. Automobil-Industrie: 30 Prozent GefälleVergleicht man die durchschnittliche F&E-Produktivität deutscher Automobilhersteller mit denen japanischer Wettbewerber liegt das Gefälle bei 30 Prozent. Noch größere Unterschiede zwischen den Unternehmen wurden im Healthcare-Sektor nachgewiesen. Hier liegt die F&E-Produktivität um den Faktor vier auseinander. Das spiegelt auch die Unsicherheit bei der Entwicklung von neuen Wirkstoffen wider. Für eine signifikante Steigerung der F&E-Produktivität ist es nötig, dass das Thema vom Top-Management entsprechend vorangetrieben und unterstützt wird. Zu Beginn des Optimierungsprozesses sollte die Produktivität des eigenen Bereiches und die Produktivitätslücke zu den stärksten Mitbewerbern ermittelt werden. "Dann ist es wichtig, ehrgeizige Ziele zu formulieren, um den Druck für Verbesserungen aufzubauen.", so Dr. Thomas Goldbrunner, Berater bei Booz Allen. "Alle Hebel für Verbesserungen, wie etwa konsequentes Portfolio- und Projektmanagement, Integrierte Produktentwicklung, Gleichteilestrategie und Standardisierung, Virtuelle Produktentwicklung, bessere Integration von Zulieferern bis hin zur Standort- und Strukturkostenoptimierung, sollten in Betracht gezogen werden", ergänzt Georg List, Berater bei Booz Allen. Erfolgversprechend ist dabei auch der Blick über den Tellerrand der eigenen Industrie hinaus, um von anderen Branchen zu lernen. Die Automobilindustrie zum Beispiel hat nicht zuletzt wegen ihrer Reife eine Vorreiterfunktion bei der Innovation von Methoden und Prozessen in der Produktentwicklung, wie Virtuelle Produktentwicklung, Integration von Zulieferern oder Design-to-Cost. Die Pharmaindustrie wiederum zeichnet sich durch fortgeschrittene Methoden und Prozesse beim Produktportfolio- und Pipelinemanagement aus. Gutes Kundenverständnis schließlich kann man sich bei der Konsumgüterindustrie abschauen. "Oft handelt es sich nicht um völlig neuartige Konzepte, sondern um bereits diskutierte Ansätze, die aber nur teilweise oder vereinzelt implementiert wurden. Wichtig ist die kohärente und konsequente Verfolgung vieler Themen über einen längeren Zeitraum hinweg, um das nötige Moment für substanzielle Verbesserungen zu kreieren", so Harter weiter. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten stehen bei vielen Unternehmen Kostensenkungsprogramme im Vordergrund. Um die Profitabilität auch mittel- und langfristig zu sichern, ist es für die meisten Unternehmen jedoch die bessere Option, die realisierten Potenziale für F&E-getriebene Innovation und dadurch generiertes Umsatzwachstum zu nutzen, ganz im Sinne der Initiative der Europäischen Union. Mit 12.250 Mitarbeitern und Büros in mehr als 50 Ländern zählt Booz Allen Hamilton zu den weltweit führenden Unternehmensberatungen. Das Unternehmen befindet sich im Besitz seiner 250 aktiven Partner. Sechs Büros sind im deutschsprachigen Raum: Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, München, Wien und Zürich. Im vergangenen Geschäftsjahr belief sich der Umsatz weltweit auf 2,2 Mrd. US-Dollar, im deutschsprachigen Raum auf 160 Mio. Euro.

Rheinpegel steigt wieder nach Rekord-Niedrigständen

Am Sonntagmorgen wurden in Düsseldorf 86 Zentimeter gemessenRheinpegel steigt wieder nach Rekord-Niedrigständen

Düsseldorf/Duisburg (dpa). Der Wetterumschwung mit Regen in Nordrhein- Westfalen hat die Rhein-Pegel nach den Rekord-Niedrigständen ansteigen lassen. Am Sonntagmorgen wurden nach Angaben des Wasser- und Schifffahrtsamtes Duisburg-Rhein am Pegel Düsseldorf 86 Zentimeter gemessen, 17 Zentimeter mehr als der Niedrigstand von 69 Zentimetern. Die Binnenschiffer werden nach Angaben der Wasserschutzpolizeizentrale NRW in Duisburg-Homberg aber vorerst weiter mit stark reduzierter Ladung wegen des geringen Tiefgangs fahren müssen. Die wichtigen Nebenflüsse wie etwa Mosel und Neckar brächten bislang nur wenig mehr Wasser. "So lange es in Süddeutschland und in den Alpen nicht richtig schüttet, wird es für die Binnenschiffer keine schnelle Entspannung geben", sagte Jörg Rusche vom Bundesverband der Deutschen Binnenschiffer in Duisburg. "Wir brauchen überall mehr Wasser, nicht nur in Duisburg und Umgebung."

Bochum holt Brasilianer Goncalves

21-Jähriger wird für ein Jahr ausgeliehenBochum holt Brasilianer Goncalves

Bochum (rpo). Mit dem Brasilianer Eduardo Goncalves holt sich Bundesligist Vfl Bochum erneut Hilfe aus Übersee. Der 21-jährige Brasilianer wird für ein Jahr ausgeliehen. Nach dem 1: 2-Pokal-K.o. beim Zweitligisten Jahn Regensburg hat der VfL nochmals auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Der 21 Jahre alte Verteidiger vom brasilianischen Zweitligisten Nautico wird zunächst für ein Jahr ausgeliehen. Der VfL besitzt allerdings eine Kaufoption. Goncalves flog am Montag zurück in seine Heimat und wird am Donnerstag wieder in Bochum erwartet. Am Samstag im Testspiel gegen den Zweitligisten LR Ahlen soll er sein Debüt bei den Westfalen feiern.

Schröder: Wichtig, dass niemand die Brücke verlässt

Kanzler bekräftigt Absicht gemeinsamer Kandidatur mit FischerSchröder: Wichtig, dass niemand die Brücke verlässt

Berlin (rpo). Kanzler Gerhard Schröder hat am Montag sein Vorhaben bekräftigt, zusammen mit Außenminister Joschka Fischer in den nächsten Bundestagswahlkampf 2006 zu ziehen. Unterdessen hat der CSU-Vorsitzende Edmund Stoiber dementiert, ein zweites Mal Kanzlerkandidat der Union werden zu wollen.Es sei wichtig, dass "niemand die Brücke verlässt", sagte Gerhard Schröder am Montag vor Beginn einer Sitzung des SPD-Parteirats in Berlin. Er freue sich, dass Fischer dazu bereit sei. Deutschland brauche durchgreifende Reformen. Es sei jetzt an der Zeit, sie energisch anzugehen. Der CSU-Vorsitzende Edmund Stoiber hat nach Angaben der "Augsburger Allgemeinen" (Montagausgabe) Mutmaßungen zurückgewiesen, dass er im Fall eines hervorragenden CSU-Ergebnisses bei der bayerischen Landtagswahl am 21. September ein zweites Mal Kanzlerkandidat der Unionsparteien werden wolle. Dem Blatt zufolge bezeichnete der bayerische Ministerpräsident solche Überlegungen als "Unsinn". "Keineswegs in Zugzwang"Er sagte bei einem Redaktionsbesuch am Samstag, die Union befinde sich "keineswegs in Zugzwang", nachdem Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und Außenminister Joschka Fischer (Grüne) ihr Wiederantreten als "Tandem" bei der Bundestagswahl 2006 angekündigt haben. In der Union werde man frühestens Ende 2005 über Personalfragen der Bundestagswahl reden, sagte der CSU-Chef. Die "Leipziger Volkszeitung" (Samstagausgabe) hatte unter Berufung auf CSU-Führungskreise berichtet, Stoiber habe Vertrauten gesagt, wenn die Partei einen grandiosen Landtagswahlerfolg erziele, sei er "unter gewissen Umständen noch einmal" bereit, als Kanzlerkandidat anzutreten. Voraussetzung sei, dass die CSU ihr Traumergebnis von 1974 mit 62,1 Prozent wieder erreiche oder aber mindestens das höchste Ergebnis von Franz Josef Strauß mit 59,1 Prozent überrunde. Laut der "Augsburger Allgemeinen" bezeichnete Stoiber die Diskussion über eine mögliche Zweidrittelmehrheit der CSU bei der Landtagswahl als irreal. Er äußerte aber den Wunsch, dass die Wahl ein "starkes Signal gegen Berlin und den dortigen Dilettantismus in allen wichtigen Zukunftsfragen" bringe. Erneut übte er scharfe Kritik am Vorpreschen Schröders und Fischers. "Die letzte Wahl ist nicht mal ein Jahr vorbei, außer den Mini-Jobs ist keine Reform als Gesetz in trockenen Tüchern, die Arbeitslosigkeit wächst, die Verschuldung wird größer - und Schröder und Fischer haben nichts Besseres zu tun, als ihr Verbleiben im Amt anzukündigen. Das stößt die Wähler ab." Auch die CDU-Vorsitzende Angela Merkel, die eine eigene Kanzlerkandidatur nicht ausgeschlossen hat, sagte in einem RTL-Interview, gegenwärtig seien Personalfragen nicht das Thema. In "Bild am Sonntag" wurde sie damit zitiert, dass sie in der Kandidatenfrage dann "ein gewichtiges Wort mitzusprechen" haben werde. Auch der ebenfalls als möglicher Kanzlerkandidat geltende hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) hat erklärt, die Union werde nicht den Fehler machen, sich zur Unzeit mit der Kandidatur zu beschäftigen.

Klitschko bittet Zuschauer um Verständnis
Klitschko bittet Zuschauer um Verständnis

"Schlag war Volltreffer"Klitschko bittet Zuschauer um Verständnis

München (rpo). Nach seinem 109-Sekunden-Auftritt am Samstag gegen den Argentinier Fabio Moli bittet Profi-Boxer Wladimir Klitschko das Münchner Publikum um Verständnis. "Mir ist klar, dass der Fight für die Fans zu kurz war", schrieb Klitschko in einem offenen Brief.Im Kampf um den internationalen WBA-Titel hatte der 27 Jahre alte Klitschko den Argentinier Fabio Moli vor 12 514 Zuschauern in der Münchner Olympia-Halle bereits nach 1:49 Minuten in der ersten Runde zu Boden geschickt. "Die Zuschauer in der Halle haben viel Geld gezahlt, um mich zu sehen", meinte Klitschko. "Aber ich hätte den Münchnern gern mehr von mir gezeigt." Der bei der Hamburger Universum Box-Promotion unter Vertrag stehende Ukrainer bezeichnete das Duell mit Moli als "größte Prüfung seines Boxer-Lebens". Es sei schließlich um alles oder nichts, um Sieg oder Karriere-Ende gegangen. "Ich kann Ihnen versichern, dass der Schlag, der Moli fällte, ein Volltreffer war. Das ist Boxen. Ein Schlag kann alles entscheiden", schwor der Ex-Weltmeister. Baldige Rückkehr angekündigtKlitschko will schon bald wieder in München kämpfen, denn die Stadt habe "mehr Klitschko verdient". Der in Hamburg lebende Ukrainer favorisiert für einen erneuten Auftritt in München den Rückkampf gegen WBO-Weltmeister Corrie Sanders, der Ende dieses Jahres oder Anfang nächsten Jahres stattfinden soll. Sanders hatte Klitschko vor sechs Monaten durch einen spektakulären K.o. in der zweiten Runde als Weltmeister entthront.

Tonband: Hussein bestreitet Verstrickung in Nadschaf-Anschlag
Tonband: Hussein bestreitet Verstrickung in Nadschaf-Anschlag

300.000 Schiiten setzen ihren Trauermarsch fortTonband: Hussein bestreitet Verstrickung in Nadschaf-Anschlag

Kairo (rpo). Nach Informationen des arabischen Fernsehsenders El Dschasira hat sich Saddam Hussein erneut per Tonband zu Wort gemeldet. Darauf soll der gestürzte irakische Machthaber bestritten haben, in den Anschlag von Nadschaf verstrickt gewesen zu sein. Unterdessen setzten am Montag mehr als 300.000 Schiiten ihren Trauermarsch fort. Bei dem Anschlag am Freitag waren mehr als 80 Menschen getötet worden, darunter der Schiitenführer Mohammed Bakr el Hakim. Auf dem Band, das der Sender am Montag in Auszügen ausstrahlte, beschuldigt die Saddam zugeschriebene Stimme "Erfüllungsgehilfen" der amerikanischen Besatzungsmacht, Beschuldigungen ohne jeglichen Beweis in die Welt zu setzen. Er sei der gewählte Führer aller Iraker, egal, ob es sich um Schiiten, Sunniten, Kurden, Araber oder Nicht-Muslime handele, sagt die angebliche Saddam-Stimme weiter."Vielleicht haben viele von euch das Zischen der Schlangen gehört, der Diener der Besatzer, wie sie uns ohne jeden Beweis der Tötung von (Ajatollah Mohammad Bakir) el Hakim beschuldigen", erklärte der Sprecher auf dem Band. Saddam Hussein sei jedoch der Führer aller Iraker, nicht nur der Führer einer Minderheit, sagte der Sprecher und schien damit anzudeuten, dass er keinen Angriff auf eine bestimmte ethnische oder religiöse Gruppe starten würde. Mehrere Vertreter des Obersten Rates für die Islamische Revolution im Irak (SCIRI), der Organisation, die Bakr el Hakim geführt hatte, sowie viele Iraker hatten Saddam und seine Anhänger für den Anschlag in der den Schiiten heiligen Stadt verantwortlich gemacht. Nach Angaben eines hochrangigen Polizeivertreters aus Nadschaf sind im Zusammenhang mit dem Attentat inzwischen 19 Verdächtige festgenommen worden. Mehr als 300.000 Schiiten nahmen am Montag am Trauermarsch für el Hakim teil. Sie folgten dem Sarg des Ajatollahs auf seinem Weg von Bagdad nach Nadschaf, wo am Dienstag eine Trauerfeier für den Geistlichen stattfinden sollte, und riefen nach Vergeltung für den Tod Hakims. FBI schaltet sich einDerweil schaltete sich die amerikanische Bundespolizei FBI in die Ermittlungen zu dem Bombenanschlag von Nadschaf ein. Das FBI werde bei der gerichtsmedizinischen Analyse der Beweisstücke helfen und auch anderweitig tätig werden, kündigte ein FBI-Sprecher am Sonntag in Washington an. Der Gouverneur von Nadschaf habe die USA um Hilfe gebeten. Das FBI leitet bereits die Ermittlungen zu dem Anschlag auf die jordanische Botschaft in Bagdad am 7. August und auf die UN-Vertretung zwölf Tage später. Nach dem jüngsten Anschlag auf die Imam-Ali-Moschee hatte die irakische Polizei nach eigenen Angaben bis Samstag 19 Verdächtige festgenommen, darunter mehrere Ausländer, die Verbindungen zum Terrornetzwerk El Kaida haben sollen. Die Bombe hatte nach Angaben der Polizei die Sprengkraft von 750 Kilogramm TNT. Das saudi-arabische Außenministerium wies Berichte über eine Verwicklung eigener Staatsangehöriger in den Anschlag zurück. Diese Berichte stützten sich auf keinerlei Beweise, sagte ein Vertreter des Ministeriums. Falls diese Quellen in Irak Beweise hätten, sollten sie diese vorlegen, ansonsten aber keine Behauptungen aufstellen. Unter den festgenommenen Verdächtigen befinden sich auch mehrere Saudi-Araber. Provisorische Regierung formiert sichKnapp fünf Monate nach dem Sturz Saddam Husseins hat die provisorische irakische Regierung ein neues Kabinett geformt. Der von den USA eingesetzte Verwaltungsrat ernannte am Montag nach wochenlanger Verzögerung Verantwortliche für die einzelnen Ressorts. Neuer Außenminister des provisorischen Kabinetts wird Hoschjar el Sebari, früherer Sprecher der Demokratischen Partei Kurdistans (KDP). Das Ölministerium leitet Ibrahim Mohammed Bahr el Ulum. Ein Informationsministerium wird es nicht mehr geben. Einzige Frau im Kabinett ist Nisrin Mustafa Siddik Barwari, die für allgemeine Aufgaben verantwortlich sein soll. Dem 25 Mitglieder starken Kabinett gehören 13 Schiiten, fünf sunnitische Araber, fünf - ebenfalls sunnitische - Kurden, ein Turkmene und ein Christ an. Die USA setzten den irakischen Verwaltungsrat Mitte Juli ein, die Bildung eines Kabinetts hat sich seitdem immer wieder verzögert. Australien glaubt an neue UN-ResolutionAustralien zeigte sich unterdessen zuversichtlich, dass sich der Weltsicherheitsrat hinter eine neue Irak-Resolution stellen werde, damit mehr Regierungen Truppen zur Stabilisierung des Landes entsenden. Eine Einigung sei wahrscheinlich, erklärte Außenminister Alexander Downer im australischen Rundfunk. Einige Staaten wie Russland und Frankreich haben eine Entsendung von Soldaten ohne Rückendeckung und größeren Einfluss der UN abgelehnt. Downer betonte jedoch, die neue Resolution müsse die Führungsrolle der USA anerkennen. Fast ein Drittel der Briten sprach sich derweil in einer Umfrage des "Daily Mirror" für einen schnellen Abzug ihrer Soldaten aus.

Prinzessin Mette-Marit jobbt als Praktikantin

Sachbearbeiterin in EntwicklungshilfeagenturPrinzessin Mette-Marit jobbt als Praktikantin

Oslo (rpo). Von der Bürgerlichen zur Prinzessin, von der Tellerwäscherin zur - Sachbearbeiterin: Die norwegische Prinzessin Mette-Marit, die vor ihrer Hochzeit mit Kronprinz Haakon auch schon einmal als Kellnerin gejobbt hatte, hat am Montag ihre neue Stelle als Praktikantin bei der norwegischen Entwicklungshilfeagentur "Norad" angetreten. Wie die Osloer Zeitung "Aftenposten" am Montag berichtete, wird die Schwangere, die ihr Kind Ende Januar erwartet, bis Weihnachten zwei Tage in der Woche arbeiten. Mette-Marit wird als Sachbearbeiterin für die südafrikanischen Länder Sambia und Malawi eingesetzt. Sie wird sich hauptsächlich mit der akuten HIV- und Aids-Problematik in diesen Ländern beschäftigen. Die Prinzessin ist eine von 1078 Bewerberinnen und Bewerbern auf die sechs "Trainee"-Stellen bei der staatlichen Agentur. Die Prinzessin passe genau in das gesuchte Profil als frisch ausgebildete und sehr an der Arbeit interessierte Bewerberin, sagte Direktorin Tove Strand. Die Stelle sei eng mit den Londoner Studien Mette-Marits verknüpft. Die Prinzessin hat bereits früher in "bürgerlichen" Berufen gearbeitet. Vor ihrer Heirat mit Kronprinz Haakon hat sie als Kellnerin gejobbt, im Sommer 2000 vertrat sie eine Freundin in deren Kleidergeschäft. Ebenfalls am Montag wurde der 14 Jahre älterer Bruder der Prinzessin, Espen Høiby, in Mette-Marits Geburtsstadt Kristiansand zu 60 Tagen Haft ohne Bewährung verurteilt. Er hatte seine Ex-Freundin bei einem Fest misshandelt. Der 44-Jähriger hatte im vergangen Herbst seine damalige Partnerin an den Kopf und in andere Körperteile getreten, während die Frau am Boden lag. Das Gericht sah es auch als erwiesen an, dass Høiby die Frau bei einer früheren Gelegenheit gewaltsam hinter sich herschleifte. Er selbst bestreitet die Vorwürfe. Mette-Marit war als einzige der vier Høiby-Geschwister nicht zu dem Prozess gekommen.

EM-Quali: Kuranyi und Rehmer mit dabei

Benjamin Lauth zur U21EM-Quali: Kuranyi und Rehmer mit dabei

Gravenbruch (rpo). Bei den kommenden EM-Qualifikationsspielen der deutschen Nationalmannschaft gegen Island und Schottland sind Stürmer Kevin Kuranyi und Marko Rehmer mit von der Partie. Lauth werde "erstmal zur U21" reisen, teilte der DFB-Teamchef am Montagmorgen mit.Kuranyi (VfB Stuttgart), der im Länderspiel gegen Italien (0:1) dem "Löwen" Platz machen musste, wird dagegen am Dienstag im Mannschaftsquartier in Gravenbruch erwartet. Die Völler-Truppe trifft am Samstag in Reykjavik auf Island und vier Tage später in Dortmund auf Schottland. Dabei ist auch der Berliner Marko Rehmer, der zuletzt unter einem Infekt im Magen-Darm-Bereich litt. "Ich habe mit ihm telefoniert. Er hat kein Fieber mehr und reist an", berichtete Völler. Und auch Stürmer Fredi Bobic, den zuletzt eine leichte Muskelverhärtung im Oberschenkel zu schaffen machte, wird auf jeden Fall am Dienstag zur Mannschaft stoßen.

Sahara-Geisel wird nicht öffentlich beerdigt

Bestattung Privatangelegenheit der FamilieSahara-Geisel wird nicht öffentlich beerdigt

Augsburg (rpo). Die in der Sahara während der Geiselnahme verstorbene Augsburgerin Michaela Spitzer soll im kleinen Kreis privat beigesetzt werden. Das geschieht vor allem mit Rücksicht auf die beiden 10 und 14 Jahre alten Töchter der Toten.Weder Ort noch Zeit der Beisetzung werden bekannt gegeben. Die Stadt Augsburg will nach Auskunft einer Sprecherin vom Montag auch keine öffentliche Trauerfeier ausrichten. Die Bestattung sei eine Privatangelegenheit der Familie, hieß es. Das sechsmonatige Geiseldrama in der Sahara war vor zwei Wochen mit der Freilassung der letzten 14 Verschleppten beendet worden. Michaela Spitzer war am 28. Juni offenbar nach einem Hitzschlag in der Wüste gestorben. Die 46-Jährige sei durch Erschöpfung ins Koma gefallen, sagte der ebenfalls von algerischen Entführern verschleppte Kurt Schuster (65) der "Augsburger Allgemeinen". Einer der Entführer habe die Koordinaten ihres Wüstengrabes aufgezeichnet. Spitzers Leiche war in der vergangenen Woche vom algerischen Militär geborgen und nach Deutschland übergeführt worden. In dem Zeitungsinterview sagte Schuster, er werde mit seiner Frau, die ebenfalls entführt worden war, nie wieder nach Afrika reisen: "Nie wieder Sahara, nie wieder Afrika, nie wieder ein islamisches Land." Den nächsten Urlaub will das Ehepaar demnächst in Italien verbringen.

US-Basketballer als Gold-Favoriten nach Athen

Keine Niederlage bei Amerika-QualifikationUS-Basketballer als Gold-Favoriten nach Athen

San Juan/Puerto Rico (rpo). Klarer Favorit für das olympische Basketball-Turnier in Athen 2004 sind die NBA-Stars aus den USA. Sie überstanden die Amerika-Qualifikation ohne Niederlage und landeten im Finale einen Kantersieg über Vize-Weltmeister Argentinien.Die von Larry Brown (Detroit Pistons) betreuten Profis der nordamerikanischen NBA gewannen nach dem klaren 106:73- Finalsieg über Vize-Weltmeister Argentinien ungeschlagen das Turnier der Amerika-Qualifikation in der puertoricanischen Hauptstadt San Juan. Auch Argentinien und Puerto Rico (79:66 gegen Kanada) sicherten sich die Tickets nach Griechenland. Mit Afrika-Meister Angola stand zuvor ein vierter Teilnehmer an dem von zwölf Mannschaften bestrittenen Olympia-Turnier fest. Zehn Siege aus zehn Spielen innerhalb von elf Tagen war die imponierende Bilanz der US-Korbjäger, die sich damit für das blamable Abschneiden (6. Platz) bei der Weltmeisterschaft 2002 im eigenen Land rehabilitierten. Die Schmach von Indianapolis tilgte ein erheblich stärkeres NBA-Team mit den Stars Tim Duncan (23 Punkte/14 Rebounds im Finale) vom Champion San Antonio Spurs, Tracy McGrady (Orlando Magic), Vince Carter (Toronto Raptors) und Jason Kidd (New Jersey Nets). Das verletzungsbedingte Fehlen von Allen Iverson (Philadelphia 76ers) im Finale oder von Karl Malone (Utah Jazz) wegen eines Trauerfalls fiel bei dieser Dominanz nicht ins Gewicht. Jugoslawien und Griechenland gesetztIn Athen sollen Malone und der der Vergewaltigung bezichtigte Star der Los Angeles Lakers, Kobe Bryant, das Team noch verstärken, dem in San Juan die beste Leistung seit dem Goldmedaillengewinn in Sydney 2000 bescheinigt wurde. Die fünf europäischen Olympia-Plätze werden bei der Europameisterschaft vom 5. bis 14. September in Schweden ausgespielt. Weltmeister Jugoslawien (jetzt: Serbien und Montenegro) und Gastgeber Griechenland sind in Athen automatisch gesetzt. Das Feld füllen zwei Vertreter Ozeaniens und der noch zu ermittelnde Asien-Meister auf.

BVB: Amoroso und Kehl wollen nicht verzichten

"Thema noch lange nicht durch"BVB: Amoroso und Kehl wollen nicht verzichten

Wirges/Dortmund (rpo). Der Streit zwischen Spielern und Vorstand bei Bundesligist Borussia Dortmund über einen möglichen Gehaltsverzicht geht in die nächste Runde: Offenbar wollen Sebastian Kehl und Spitzenverdiener Marcio Amoroso keine weiteren Zugeständnisse machen. Die Führungsriege von Borussia Dortmund war sichtlich um Harmonie bemüht, doch nach dem geforderten Gehaltsverzicht für die Fußball-Millionäre des BVB schwelt der Konflikt zwischen Spielern und Vorstand kräftig weiter. Ausgerechnet Borussias Eigengewächs Lars Ricken fachte die Diskussionen nach dem 3:0 (2:0)-Pflichtsieg in der ersten Runde des DFB-Pokals beim Oberligisten SpVgg. EGC Wirges erneut an. "Das Thema ist noch lange nicht durch. Es gibt innerhalb der Mannschaft viele unterschiedliche Meinungen", sagte Ricken. Schon auf zehn Prozent Siegprämien verzichtetRicken ("Ich habe dem Verein alles zu verdanken") und Kollegen wie Stefan Reuter und Christian Wörns sind nach der verpassten Teilnahme an der lukrativen Champions League und entgangenen Einnahmen von rund 15 Millionen Euro aus der "Königsklasse" zu den geforderten Gehaltseinbußen in Höhe von 20 Prozent bereit.Doch insbesondere die in Wirges fehlenden Marcio Amoroso (Knieprobleme), mit geschätzt 4,5 Millionen Euro Jahresgehalt Spitzenverdiener bei den Westfalen, und auch Nationalspieler Sebastian Kehl (gesperrt) wollen offenbar keine finanziellen Zugeständnisse machen - zumal die Mannschaft bereits vor der Saison auf zehn Prozent Siegprämien verzichtet hat. Dabei war Sportdirektor Michael Zorc nach dem Einzug in die zweite Pokalrunde schon gewillt, den Streit ad acta zu legen. "Wir haben nicht damit gerechnet, dass alle Hurra schreien, aber es sind viele positive Signale aus der Mannschaft gekommen. Wir werden jetzt wieder sportliche Themen in den Mittelpunkt stellen", sagte Zorc. Das Präsidium hatte zuvor in einer über dreistündigen, hitzigen Krisensitzung im Mannschaftshotel Lennhof vorgeschlagen, Gelder einzufrieren und bei entsprechendem sportlichen Erfolg in der Meisterschaft und im Uefa-Pokal zum Saisonende auszuzahlen. Einige Spieler waren damit allerdings keineswegs einverstanden und warfen der BVB-Führung stattdessen wirtschaftliche Fehlkalkulation vor. "Man kann sich keinen Porsche kaufen und dann auf einen Lottogewinn hoffen", ließ ein Profi, der nicht genannt werden wollte, verlauten. Von Einigung überzeugtSammer ist offensichtlich dennoch von einer Einigung überzeugt. "Die Mannschaft ist insgesamt bereit. Ich sage, dass jeder seinen Anteil bringen wird", erklärte der BVB-Coach, der unmittelbar nach dem Scheitern in der Qualifikation der "Königsklasse" gegen den FC Brügge von sich aus einen Gehaltsverzicht angeboten hatte. Notverkäufe schloss Manager Michael Meier indes aus. Der englische Meister Manchester United soll für einen Transfer von Christoph Metzelder eine Ablösesumme von 18 Millionen Euro geboten haben. "Wir haben ein Angebot von Real Madrid für Christoph Metzelder vorliegen. Aber das ist kein Thema für uns. Wir planen langfristig mit Christoph", sagte Meier zu einem möglichen Transfer des Vize-Weltmeisters zum spanischen Meister und betonte: "Wir sind nicht notleidend." Metzelder kehrt zurückMetzelder soll nach seiner Achillessehnen-Operation vielmehr schon bald in die Mannschaft zurückkehren. "Die Offerte war verlockend. Aber ich bin Kapitän, deshalb gehe ich nicht als Erster von Bord", wird der 21-Jährige in der Bild-Zeitung zitiert. Zumindest während der 90 Minuten beim Tabellenführer der Oberliga Südwest zeigte sich das BVB-Starensemble von den Diskussionen unbeeindruckt und bewahrte dem Traditionsklub mit dem Einzug in die zweite Pokalrunde eine zusätzliche Einnahmequelle. Otto Addo (13./52.) und Ewerthon (24.) sorgten mit ihren Treffern für einen ungefährdeten Erfolg und ersparte dem zweimaligen Cup-Gewinner ein erneutes Erstrunden-Aus wie vor zwei Jahren bei den ebenfalls viertklassigen Amateuren des VfL Wolfsburg.

Energiepolitik: Clement greift in Trittins Ressort ein

Wirtschaftsminister will Förderung für Ökostrom kürzenEnergiepolitik: Clement greift in Trittins Ressort ein

Berlin (rpo). Zuständig für Ökostrom ist eigentlich Umweltminister Jürgen Trittin, doch Wirtschaftsminister Wolfgang Clement will nach einem Zeitungsbericht die Förderung für Windkraft komplett umgestalten und deutlich kürzen. Deswegen gibt es Streit.Der Streit in der Regierung um die künftige Energiepolitik verschärft sich. Clement will nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" (Montagausgabe) die Förderung über Festpreise abschaffen und künftig per Ausschreibung nur noch die billigsten Windkraftanbieter unterstützen. Die Zeitung bezieht sich auf ein Grundsatzpapier Clements. Dessen Ministerium nahm dazu nicht Stellung. Der Minister wolle zunächst am (morgigen) Dienstag und am Mittwoch der SPD-Fraktion zu seiner Energiepolitik Bericht erstatten, sagte ein Sprecher. Für den Ökostrom zuständig ist eigentlich Umweltminister Jürgen Trittin, der an der bisherigen Förderung über Festpreise festhalten will. Trittin will zwar Windkraftanlagen an Land etwas weniger als bisher unterstützen, dafür aber Windparks auf See besser stellen. Die beiden Minister streiten seit Wochen offen um die Förderung für Ökostrom. Clement wolle die Förderung für neue Windräder ab 2005 grundsätzlich um 15 Prozent senken und anschließend jährlich um fünf Prozent. Bisher beträgt die jährliche Verminderung der Förderung, die auch Trittin vertritt, dem Bericht zufolge nur 1,5 Prozent. Clement wolle auch die Fördersätze für Strom aus Biomasse und Solaranlagen jährlich um fünf Prozent kürzen und den Förderzeitraum von 20 auf zehn Jahre verringern. Todesstoß für die Branche?Die Erzeuger von Ökostrom beklagen, dies wäre der Todesstoß für ihre Branche. "Das wäre das sofortige Aus für die Windenergie und eine massive Gefährdung für die Biomasse", sagte Milan Nitzschke vom Bundesverband Erneuerbare Energien der Zeitung. Grünen-Energieexpertin Michaele Hustedt wies in der Zeitung darauf hin, dass das Ausschreibungsmodell in Ländern wie Frankreich und Großbritannien nicht den erwünschten Zuwachs an Ökostrom erbracht habe. Große Unternehmen hätten die Ausschreibung gewonnen, die versprochenen Anlagen aber nicht gebaut. Trittin will die Stromerzeugung aus Wind, Sonne, Biomasse und Erdwärme weiter massiv ausbauen, um die deutschen Klimaschutzziele zu erreichen. Bis 2010 sollen 12,5 Prozent des deutschen Stroms aus erneuerbaren Energien kommen, bis 2050 sogar 50 Prozent. Die Stromproduktion aus Windkraft lag wegen Flaute in der ersten Hälfte dieses Jahres um 30 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt, wie der Verband der Elektrizitätswirtschaft VDEW meldete. Schuld seien fünf windarme Monate. Der Verband, der der Windkraftförderung kritisch gegenüber steht, betonte, dass Windkraftanlagen nur 2.000 Stunden pro Jahr voll produzieren. Steinkohlekraftwerke könnten hingegen 4.600 und Braunkohleanlagen 7.100 Volllaststunden erreichen.

WM: Bundestrainerin Theune-Meyer setzt auf Erfahrung

Kader mit 20 Spielerinnen benanntWM: Bundestrainerin Theune-Meyer setzt auf Erfahrung

Frankfurt/Main (rpo). Bundestrainierin Tina Theune-Meyer hat am Montag den Kader für die Frauenfußball-WM in den USA vom 20. September bis 12. Oktober benannt. Dabei gab es auch Überraschungen. Offenbar setzt die Bundestrainerin auf Erfahrung: Denn unter den 20 Spielerinnen umfassenden WM-Kader finden sich auch die beiden 30 Jahre alten US-Profis Maren Meinert und Steffi Jones, die vor zwei Jahren nach dem Gewinn des EM-Titels eigentlich ihre internationale Karriere beendet hatten. Der Kader für die Weltmeisterschaft: Tor: Nadine Angerer (1. FFC Turbine Potsdam/24 Jahre/27 Länderspiele), Silke Rottenberg (FCR Duisburg/31/82) Abwehr: Linda Bresonik (FCR Duisburg/19/17), Sonja Fuss (FFC Brauweiler Pulheim/24/18), Stefanie Gottschlich (VfL Wolfsburg/25/32), Ariane Hingst (1. FFC Turbine Potsdam/24/78), Nia Künzer (1. FFC Frankfurt/23/27), Sandra Minnert (Washington Freedom/30/95), Kerstin Stegemann (FFC Heike Rheine/25/100) Mittelfeld: Kerstin Garefrekes (FFC Heike Rheine/23/18), Steffi Jones (Washington Freedom/30/74), Renate Lingor (1. FFC Frankfurt/27/77), Viola Odebrecht (1. FFC Turbine Potsdam/20/10), Sandra Smisek (FSV Frankfurt/26/81), Bettina Wiegmann (FFC Brauweiler Pulheim/31/147), Pia Wunderlich (1. FFC Frankfurt/28/78) Angriff: Maren Meinert (Boston Breakers/30/85), Martina Müller (SC 07 Bad Neuenahr/23/32), Conny Pohlers (Atlanta Beat/24/12), Birgit Prinz (Carolina Courage/25/103) (Achtung: Zusammenfassung bis 1300 - ca. 45 Zeilen)

Fünf Fernsehpreis-Nominierungen für Götz-George-Film

Verleihung Ende SeptemberFünf Fernsehpreis-Nominierungen für Götz-George-Film

Hamburg (rpo). Die ersten Nominierungen für den Deutschen Fernsehpreis Ende September sickern bereits durch. Der Film "Der Anwalt und sein Gast" mit Götz George und Heino Ferch in den Hauptrollen ist in fünf Kategorien für den Fernsehpreis nominiert worden. Das ließ das Veranstalterbüro am Montag in Köln verlauten.Der ARD-Film, in dem George als Straftäter in das so heil erscheinende Privatleben seines Verteidigers (Ferch) eindringt, wurde in den Kategorien Regie (Torsten C. Fischer), Schauspielerin Nebenrolle (Julia Jäger), Schnitt (Benjamin Hembus), Musik (Dieter Schleip) und Kamera (Theo Bierkens) nominiert. Der Deutsche Fernsehpreis wird am 27. September verliehen. Die Gala wird von RTL übertragen und von Günther Jauch moderiert. Jauch selbst ist in zwei Kategorien nominiert: Beim Preis für die beste Sportübertragung muss er mit dem RTL-Skispringen (Vierschanzentournee) gegen die Biathlon-Reportagen von ARD und ZDF und die Premiere-Konferenzschaltung von den Fußball-Bundesligaspielen bestehen. Außerdem ist Jauch neben Harald Schmidt (SAT.1) und Oliver Geißen (RTL) Favorit für den Publikumspreis. In der Kategorie Fernsehfilm treten die Streifen "Unter Verdacht - Eine Landpartie" (ZDF), "Schwabenkinder" (ARD) und "Mit dem Rücken zur Wand" (ZDF) gegeneinander an. Bei den Schauspielern in einem Fernsehfilm konkurrieren Edgar Selge ("Polizeiruf 110", ARD), Götz George ("Familienkreise", ARD) und Oliver Bröcker ("Mit dem Rücken zur Wand", ZDF). Unter den Schauspielerinnen fällt die Jury die Entscheidung zwischen Senta Berger ("Unter Verdacht - Eine Landpartie"), Ulrike Krumbiegel ("Geschlecht: Weiblich", SWR) und Lisa Martinek ("Jagd auf den Flammenmann", SAT.1). Bei den Unterhaltungssendungen wird das Rennen unter den Formaten "Die 70er Show" (RTL), "Deutschland sucht den Superstar" (RTL) und "Genial daneben" (SAT.1) ausgemacht. Die beste Informationssendung geht aus "RTL aktuell", "Hart aber fair" (WDR) und "heute journal" (ZDF) hervor. Um den Comedy-Preis buhlen "Die Harald Schmidt Show" (SAT.1), "Die dreisten Drei" (SAT.1) und "Die WIB-Schaukel" (ZDF). Die beste deutsche Serie wird aus den Bewerbern "Edel & Starck" (SAT.1), "Abschnitt 40" (RTL) und "Um Himmels Willen" (ARD) hervorgehen. Der Deutsche Fernsehpreis wird in 26 Kategorien vergeben. Hinzu kommen der Publikumspreis und ein Förderpreis. Von den Sendern hat der diesjährige Veranstalter RTL mit 21 Nominierungen die meisten erhalten, vor der ARD und ZDF (jeweils 20), SAT.1 (14), ProSieben (6), WDR (2) sowie NDR, SWR und Premiere (jeweils 1). Die Preisträger werden erst während der Gala bekannt gegeben. Der Deutsche Fernsehpreis, der aus dem Goldenen Löwen (RTL) und dem Telestar (ARD und ZDF) hervorging, wird zum 5. Mal verliehen.

Ullrich: "Mit einem Tour-Sieg hätte ich aufhören müssen"

Personelle Verstärkung für Bianchi-Team gefordertUllrich: "Mit einem Tour-Sieg hätte ich aufhören müssen"

Stuttgart (rpo). Hätte Jan Ullrich die Tour de France gewonnen, hätte er seine Radsport-Karriere beendet. "Jetzt kann ich wenigstens noch ein Jahr ranhängen", sagte der 29 Jahre alte Olympiasieger bei einem Fernsehinterview. "Mit einem Sieg hätte ich aufhören müssen. Ich hätte dann alle Rennen gewinnen müssen, das ist irgendwo auch nicht möglich", sagte der 29 Jahre alte Olympiasieger am Sonntagabend in einem Interview der Sendung "Sport im Dritten" des Südwestfernsehens. Als Zweiter hinter Tour-Gewinner Lance Armstrong sei er aber auch zufrieden: "Dann kann ich wenigstens noch ein Jahr ranhängen." Der Zeitfahr-Weltmeister von 2001 begründete seinen Verzicht auf die Straßen-WM im kanadischen Hamilton im Oktober mit seinem Substanzverlust: "Ich wäre wirklich gern gefahren, aber ich bin wirklich zu müde." Klare Forderungen ans TeamFür die neue Saison stellte Ullrich klare Forderungen an sein Bianchi-Team. "Noch einmal so wie letztes Jahr würde ich es nicht mehr machen. Ich habe auf sehr viel Geld verzichtet, um die Mannschaft zu retten. Nächstes Jahr kann es nicht so sein", sagte der Wahl-Schweizer und forderte personelle Verstärkungen. "Ich habe überall Angebote. Ich würde gerne bei Bianchi bleiben, aber das ist abhängig vom Budget."

Reitmaier als fünfter Torhüter nach Gladbach

Vertrag für Ex-Wolfsburger bis SaisonendeReitmaier als fünfter Torhüter nach Gladbach

Mönchengladbach (rpo). Gewissermaßen in letzter Sekunde hat Bundesligist Borussia Mönchengladbach zum Schluss der Transferperiode Claus Reitmaier verpflichtet. Der ehemalige Wolfsburger soll den verletzten Jörg Stiel ersetzen.hat nach der Verletzung von Torhüter Jörg Stiel reagiert und zum Schluss der Transferperiode Claus Reitmaier verpflichtet. Dies bestätigte der Club am Montag unter der Voraussetzung, dass der 39 Jahre alte Schlussmann die medizinische Untersuchung besteht. Reitmaier, der noch beim VfL Wolfsburg unter Vertrag stand, erhält am Bökelberg einen Kontrakt bis zum Saisonende. Der Club hat sich zudem Transfer entschieden, weil Stammtorhüter Stiel mit Innenbandanriss sechs Wochen pausieren muss. Zwar stehen mit Michael Melka (25 Jahre), Otto Fredikson (21) und Uwe Kamps (39) noch drei Torhüter im Kader, von denen zwei aber kaum über Bundesligaerfahrung verfügen. "Oldie" Kamps, der auch als Torwarttrainer arbeitet, hat seit über zwei Jahren nicht mehr gespielt. Neben Reitmaier waren auch der Nürnberger Schlussmann Darius Kampa und der ehemalige Borusse Robert Enke im Gespräch. Manfred Stefes neuer Trainer der AmateureManfred Stefes ist mit sofortiger Wirkung neuer Cheftrainer der VfL-Amateure und wird damit Nachfolger des zu Rot-Weiß Essen gewechselten Holger Fach. Der 36 Jahre alte Ex-Profi (46 Bundesligaspiele), der weiterhin auch seine Funktion als Co-Trainer von Ewald Lienen wahrnehmen wird, absolviert derzeit in Köln den Fußball-Lehrer-Lehrgang.

Real: Ayala-Transfer geplatzt

Zwölf Millionen Euro wurden gebotenReal: Ayala-Transfer geplatzt

Madrid (rpo). Kurz vor Ende der Transferperiode am Sonntag um 24 Uhr ist der Transfer des argentinischen Weltklasse-Verteidigers Roberto Ayala vom FC Valencia zum spanischen Fußballmeister Real Madrid geplatzt. "Unser Angebot ist nicht akzeptiert worden", erklärte Real-Sportdirektor Jorge Valdano. Die Königlichen hatten zwölf Millionen Euro für den Abwehrspieler geboten, der eigentlich Ex-Kapitän Fernando Hierro ersetzen sollte. Der Abwehrrecke hatte keinen neuen Vertrag mehr bei Real erhalten. Hierro spielt mittlerweile in Katar. Die Madrilenen hatten außerdem vom Transfer des Argentiniers Gabriel Milito (Independiente Buenos Aires) Abstand genommen, weil dieser den Medizin-Check nicht bestanden hatte.

Eistanz: Trainingspause für Winkler und Lohse

Winkler laboriert an KnochenhautentzündungEistanz: Trainingspause für Winkler und Lohse

Oberstdorf (rpo). Die nächsten gemeinsamen Trainingsstunden der Eistanz-Meister Kati Winkler und Rene Lohse müssen ausfallen. Eine Verletzung Winklers zwingt zu einer Zwangspause bis Ende September. Seit Mitte August operiert Winkler an einer Knochenhautentzündung im linken Fuß, davor musste die Berlinerin eine Angina auskurieren. "Wir müssen wieder mal im Herbst einiges aufholen, glücklicherweise waren unsere neuen Programme schon Ende Juni fertig", sagte Lohse, der sich im Kraftraum des Bundesleistungszentrums Oberstdorf und auf dem Mountainbike fit hält. Wettbewerb in PekingAls erster Wettkampf des Winters ist für die Schützlinge von Trainer Martin Skotnicky der Grand-Prix-Wettbewerb vom 7. bis 9. November in Peking vorgesehen. Die Olympia-Achten von Salt Lake City 2002 wollen ihre Laufbahn nach den Weltmeisterschaften im März 2004 in Dortmund beenden.

35.000 Jobs in NRW wackeln

Starker Anstieg der Firmenpleiten35.000 Jobs in NRW wackeln

Düsseldorf (rpo). Immer mehr Firmen in NRW gehen in die Knie. Die Pleitewelle ist erneut sprunghaft angestiegen, was zur Folge hat, dass 35.000 Jobs im bevölkerungsreichsten Bundesland auf der Kippe stehen.Im ersten Halbjahr 2003 beantragten landesweit rund 5800 Unternehmen die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens bei den Amtsgerichten, teilte das Landesamt für Statistik am Montag in Düsseldorf mit. Gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres nahm damit die Zahl der Firmenpleiten in der Wirtschaft von Nordrhein-Westfalen um gut ein Drittel zu. Die Pleitewelle fiel noch stärker aus als von Experten befürchtet. Das Neusser Wirtschaftsinformations-Unternehmen Creditreform hatte rund 5100 Firmenpleiten in Nordrhein-Westfalen im ersten Halbjahr 2003 prognostiziert. Das Bundesland liege mit dem Zuwachs von einem Drittel in der Spitzengruppe in Deutschland, sagte eine Sprecherin. Zahlreiche Insolvenzen gebe es dieses Jahr vor allem im Einzelhandel. Daneben sei auch die Baubranche weiter besonders stark betroffen. Durch die Insolvenzen im ersten Halbjahr 2003 drohen fast 35 000 Arbeitsplätze wegzubrechen. Jeder dritte Unternehmensantrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wurde mangels Masse abgewiesen, hieß es beim Landesamt für Statistik weiter. Neben den Unternehmen beantragten 5400 weitere Schuldner die Eröffnung eines Verfahrens. Darunter waren gut 4200 Verbraucherinsolvenzen von Arbeitnehmern, Arbeitslosen, Rentnern - 87 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2002. Die CDU-Landtagsfraktion bezeichnete die Zahlen als einen "Beleg für die verfehlte Wirtschaftspolitik" der rot-grünen Landesregierung. Ein trauriger Rekord sei auch der Anstieg der Verbraucherinsolvenzen. "Der Pleitegeier ist zum neuen Wappentier in NRW geworden", betonte der wirtschaftspolitische Fraktionssprecher Christian Weisbrich. Der Pleitegeier komme Privatleuten genauso bedrohlich nahe wie Firmen. Das Düsseldorfer Wirtschaftsministerium sieht die allgemein schwache Konjunktur als Ursache des Pleiterekords. In finanzielle Schwierigkeiten geratene Unternehmen sollten sich frühzeitig beim Service-Center Mittelstand (Rufnummer 0180-1301300) über konkrete Hilfsmöglichkeiten informieren. Das Ministerium verwies darauf, dass immer noch mehr Unternehmen gegründet als abgemeldet würden. Eine Insolvenz bedeute nicht automatisch Liquidation eines Unternehmens. In vielen Fälle verlaufe ein Sanierungsprozess heute erfolgreich. Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft in NRW sieht die Gefahr, dass viele Existenzgründungen bereits nach einer kurzen Zeit der Pleitewelle zum Opfer fallen könnten. "Über die Ich-AG werden viele Arbeitslose in die Selbstständigkeit getrieben. Nicht einmal ein Business-Plan muss dem Arbeitsamt vorgelegt werden", erklärte der Landesgeschäftsführer des Verbandes, Hajo Döllgen, in Düsseldorf.

Tausende Lotto-Tipper um Millionen betrogen

Einsätze flossen in die Taschen der Firmenmitarbeiter - Sechs VerhaftungenTausende Lotto-Tipper um Millionen betrogen

Düsseldorf (AP). Bei einem der größten Lotto-Skandale in Deutschland soll ein Düsseldorfer Unternehmen Tausende Tipper um mehrere Millionen Euro betrogen haben. Sechs leitende Angestellte der Deutsche System Lotto GmbH sitzen seit Juli wegen des Verdachts des banden- und erwerbsmäßigen Betrugs in Haft, wie der Krefelder Oberstaatsanwalt Hans-Dieter Menden der "Bild am Sonntag" bestätigte. Bislang seien bundesweit mehr als 8.000 Geschädigte ermittelt worden. Die Opfer hatten den Ermittlungen zufolge gegen einen wöchentlichen Spieleinsatz von 7 bis 700 Euro Verträge mit der Firma abgeschlossen, die bis zu 125.000 Euro für den Fall garantierte, dass innerhalb von zwölf Monaten nicht mindestens einmal fünf oder sechs Richtige gezogen werden. Die Einsätze wurden per Lastschrift von den Konten abgebucht und landeten größtenteils in der Tasche der Firmenchefs. "Höchstens 5.000 Euro wurden von den Drahtziehern tatsächlich zum Lottospielen eingesetzt, die eingenommenen Millionen sind vermutlich irgendwo in der Türkei", sagte Menden. Nach mehreren Strafanzeigen und wochenlangen Ermittlungen schlugen die Fahnder dem Bericht zufolge am 15. Juli zu: In Krefeld und Kassel wurden der 31-jährige türkische Geschäftsführer und fünf leitende Angestellte der GmbH verhaftet, die im vergangenen Jahr mit einem Startkapital von 25.000 Euro und dem Geschäftsziel "Vermittlung von Glücksspielen" gegründet worden war. Auf dem Firmenkonto konnten die Ermittler von der Krefelder Sonderkommission "Lotto" nur noch 1,5 Millionen Euro sicherstellen. Die Sprecherin von Lotto Toto Sachsen-Anhalt, Ute Semkat, betonte: "Wir warnen schon seit Jahren vor gewerblichen Tippgemeinschaften, die ihre Kunden am Telefon ködern." Zum Teil setzten diese Firmen nur ein Drittel des eingezahlten Betrags fürs Lotto-Spiel ein, das meiste Geld kassierten die Betreiber.

Über den Dächern von Nizza

Frankreichs Nationalpark MercantourÜber den Dächern von Nizza

Unweit der Badeorte an der Cote d'Azur ragen die Südalpen auf. Sie sind Schauplatz sagenumwobener Geschichten.Da, genau da ist ein Mann viele hundert Meter die Felswand herabgestürzt", sagt Yves und zeigt mit seinen kleinen, braun gebrannten Fingern auf einen steilen Abhang. Der Mann, ein Tourist, habe sich allein und abseits der Wanderwege aufgemacht, das Tal der Minen am Fuße des mächtigen Mont Bégo zu erkunden. Übermut, der zu einem tödlichen Fehler in dieser Gegend werden kann. "Du musst vor den Bergen Respekt haben, dich mit ihnen arrangieren. Dann geben sie dir Kraft. Wenn du das nicht tust, holen sie dich vielleicht zu sich", sagt Yves und streicht sich durch sein schulterlanges, dunkles Haar.Die Berge ragen keine 40 Kilometer entfernt von den mondänen französischen Badeorten Nizza, Cannes und St. Tropez steil auf. Dort wirft die Sonne 300 Tage im Jahr die vielfältige Landschaft in ein besonderes Licht. Dort sagen sich Murmeltier und Gämse gute Nacht - dort ist Yves Duffey zuhause: in den "Alpes d'Azur", den Südalpen. Seit 1997 ist der 44-Jährige im Nationalpark Mercantour, einem Teil der Südalpen, Bergführer. Von Juli bis Oktober nimmt er abenteuerhungrige und sportliche Wanderer mit auf eine Zeitreise - mancherorts führt sie 4000 Jahre in die Vergangenheit.Jüngster NationalparkDer Parc National du Mercantour (68500 Hektar) ist der jüngste von sieben Nationalparks in Frankreich. 1979 eingerichtet, umfasst seine unbesiedelte Kernzone - eine hochalpine Gebirgslandschaft auf 2000 Meter Höhe - ein 80 Kilometer langes Areal. Es erstreckt sich von Nordwesten (Alpes-de-Haute-Provence) nach Südosten (Alpes Maritimes) und größtenteils längs der italienischen Grenze. Wer sich in den Sommermonaten an den überfüllten Stränden der Cote d'Azur in der Sonne räkelt, der mag kaum glauben, dass dort in den nur eine halbe Autostunde entfernten Alpen ein ganz anderer Wind weht. Es ist ein einsamer Ort, den der Tourismus erst ganz allmählich für sich entdeckt.Yves verdient in den Sommermonaten dort seine Brötchen. Dabei ist es gar nicht lange her, da trieb er noch eine Ziegenherde vor sich her, produzierte Käse - war ein Bergbauer. "Bis mich etwas dazu trieb, neue Dinge zu erleben. Ich bin rastlos, reise durch die Welt. Und manchmal zeige ich anderen meine wundervolle Heimat", sagt er.Am Stausee "Lac des Mesches" auf 1390 Meter, an der D 91 startet der Bergführer die zweitägige Wanderung mit den Touristen. 50 Kilometer nördlich von Nizza führt der Weg ins Vallon de la Minière ("Tal der Minen"). Seinen Namen erhielt es von der Silber- und Bleimine ("la minière de Valaura"), die 400 nach Christus erschlossen wurde und deren Ruine heute noch zu besichtigen ist. Das Tal der Minen, im Sommer leuchtet es grün mit seinen saftigen Wiesen und hohen Tannen, die zahlreiche kleine Bäche säumen. Da und dort plätschern Wasserfälle. Die Bergbewohner sagen: Ab und an hört man dort Stimmen. "Manch einer glaubt immer noch, es ist ein mystischer Ort", erzählt Yves. Die Namen der Täler und Berge: Cime du Diable ("Gipfel des Teufels"), Lac Fourca ("Gabel des Teufels"-See), Valmasca ("Tal der Zauberin").Yves lacht. Er ist die steinigen und steilen Wege hinauf zu den Gipfeln gewohnt. Euphorisch zupft er die seltensten Pflanzen, Beeren und Kräuter und lässt die Touristen in die Düfte der Alpen eintauchen: Lavendel, Thymian, Steinbrech oder Edelweiß. Er zeigt in die Felsvorsprünge und auf die Wiesen, wenn sich ein sonst so scheues Murmeltier, eine Gämse oder gar ein Wolf hervorgetraut haben oder ein Bartgeier seine Kreise hoch über den Gipfeln zieht. Bald ist das Vallée des Merveilles ("Tal der Wunder") erreicht. Eingekesselt vom mächtigen, schneebedeckten Gipfel des Mont Bégo (2872 Meter) und anderen Riesen liegt der blau schimmernde Bergsee "Lac Long". An der Hütte "Réfuges des Merveilles" (2111 Meter) ist es Zeit, die Trinkflasche mit frischem Wasser aus der Quelle aufzufüllen.Yves will noch höher hinaus. Dorthin, wo keine Bäume mehr wachsen. In eine bizarre, felsige Landschaft. Neben einer kleinen, von den Gletschern glatt polierten roten Steinplatte kniet sich der Bergführer nieder. Mit dem Finger zeigt er auf die Gravuren auf dem Stein. "Das soll einen Ochsen darstellen. Hier ist ein Feld eingezeichnet. Das ist ein Messer", erklärt er. Die Menschen der späten Bronzezeit (2000 v.Chr.) ritzten diese Hornformen, Waffen und Werkzeuge, die religiösen, magischen, geographischen und menschenähnlichen Gravuren mit Quarz in die Steine ein. "Um darüber Kontakt zu ihrer Gottheit aufzunehmen", sagt Yves. Es sollen die Ligurer gewesen sein, ein Volk, das Ackerbau betrieb und später auch Metall verarbeitete. Yves hat viel zu erzählen über die Hintergründe der zum Teil versteckten Felszeichnungen. 35000 wurden in einem Gebiet von 30 Quadratkilometern rund um den Mont Bégo gefunden. Acht Monate im Jahr liegen sie unter einer meterhohen Schneedecke begraben.Zeit zum KrafttankenDie Nacht verbringt der Bergführer mit seiner Wandergruppe in der Gebirgshütte, ehe er sie am nächsten Tag über den Vallauretta-Pass (2279 Meter) ins Vallon de Fontanalba ("Tal der weißen Quelle") führt. Zeit zum Kraft tanken. Oberhalb des grünen Sees "Lac Vert de Fontanalba" wandern sie weiter durch die Welt der Felsgravuren. Dann geht es bergab, drei Stunden lang, raus aus dem Nationalpark Mercantour, hinein in das Dorf Casterino (1543 Meter).Dort heißt es Abschiednehmen von Yves Duffey. Auf seinem Motorrad schlängelt er sich die Serpentinen hinunter nach Hause, ins Roya-Tal. Unweit der so genannten "tibetischen Stadt" Saorge, die diesen Namen wegen ihrer Ähnlichkeit zur typischen Steilhanglandschaft in Tibet erhielt, wohnt er.Für die abenteuerhungrigen und sportlichen Wanderer liegt das traumhafte, 1000 Jahre alte Bergdorf mit seinen unzähligen Olivenbäumen und kleinen Gässchen hinauf zum Kloster auf dem Weg zurück nach Nizza. Da, wo sich die Urlauber in der Sonne räkeln und nicht ahnen, dass nur eine halbe Autostunde entfernt die Felsen in den Südalpen ihre eigene, ganz besondere Geschichte zu erzählen haben.

"Fluch der Karibik" - Nicht ohne meinen Kajal-Stift
"Fluch der Karibik" - Nicht ohne meinen Kajal-Stift

Kino-Kritik"Fluch der Karibik" - Nicht ohne meinen Kajal-Stift

Piraten sind nicht totzukriegen, und das Piratengenre schon gar nicht, wie die Actionkomödie "Der Fluch der Karibik" aufwändig vorführt.

Cinque Terre - ein Freilichtmuseum

Fünf Dörfer an der italienischen RivieraCinque Terre - ein Freilichtmuseum

Fünf kleine, abgelegene Orte zwischen Genua und La Spezia genießen den Ruf, "bella Italia" vom Feinsten zu bieten. Cinque Terre (wörtlich ins Deutsche übersetzt heißt das "fünf Länder", passender ist "fünf Orte") - ein Geheimtipp? In einigen Reiseführern wird er immer noch verraten. Vor langer Zeit mögen Monterosso, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore, die fünf Dörfer, in der Tat nur einer glücklichen Minderheit bekannt gewesen sein. Nun gilt nicht nur während der Hochsaison: Geheimtipp Cinque Terre - das war einmal.Als "erste" Touristen sollen in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts Schweizer, wenig später Deutsche in die Dörfer gekommen sein. Die Orte waren/sind zu Fuß, per Bahn oder Schiff zu erreichen. Mit dem Auto, dem Reisemittel Nummer 1, kommt man, da sie weit abseits der Hauptverkehrswege liegen, nur sehr mühsam über kurvenreiche Stichstraßen hin. Dennoch. Nachdem Mitte der 90er Jahre in der New York Times eine Cinque-Terre-Reportage erschienen war, folgten Berichte in anderen US-Medien. Wenig später zählten die fünf Dörfer genauso wie Paris und Heidelberg zum Pflichtprogramm, wenn Touristen von jenseits des Großen Teichs Europa in zehn Tagen erkundeten. Japaner und andere Nationalitäten folgten. Und so sollte jeder Cinque Terre-Urlauber, der nicht im November oder Februar dort unterwegs ist, auf Szenen wie diese gefasst sein:Szenen aus der HauptsaisonMonterosso, 11 Uhr. In Bikini oder Badehose, allenfalls noch ein T-Shirt übergestreift oder ein Handtuch um die Lenden gewickelt, schieben sich schwitzende Urlauber Hüfte an Hüfte durch die schmale Via Roma Richtung Strand - vorbei an der Kirche San Giovanni Battista, vor der ein paar alte, schwarz gekleidete Frauen aus dem Dorf stehen.Corniglia, 17 Uhr. Auf der Hauptgasse, der Via Fieschi, sollen in einem Regal ausgestellte Weinflaschen Käufer locken. Es ist kein Sciacchetrà, eine Trockenbeerenauslese und seit Jahrhunderten Spezialität unter den Cinque-Terre-Weinen. Die Etiketten zieren Duce-, Stalin-, Marx- und Che Guevara-Porträts.Vernazza, 23 Uhr. Am Bahnhof drängen sich mit ein paar hundert anderen Touristen ein Dutzend US-Amerikanerinnen (30 bis 40 Jahre alt) in den letzten Zug des Tages Richtung Genua. Was sie lauthals über ihre Männerbekanntschaften des Abends berichten, lässt die wenigen einheimischen Fahrgäste - und nicht nur die - den Kopf schütteln.Ballermann-Feeling am Stiefel statt bella Italia vom Feinsten!?Keine Panik - noch gibt's auch das, was die Cinque Terre mal zum Geheimtipp machte: kleine Piazzi, enge Gassen, elegant-geschwungene Torbögen und Laubengänge, ineinander verschachtelte, sich gegenseitig stützende Häuser mit warmen, erdfarben-gestrichenen Fassaden, vor denen Wäsche zum Trocknen flattert, winzige Häfen mit bunten Booten und Netze flickenden Fischern, Kirchen... Architektonisch strahlen die Dörfer noch immer eine Harmonie aus, die jeden in ihren Bann zieht - wenn einmal keine Urlauberscharen den Blick verstellen.Noch gibt es auch in der Hauptsaison, die aber immer länger währt, so manchen Eindruck jenseits des Massentourismus:Manarola, 18 bis 19 Uhr. Wenn die Tagestouristen den Ort verlassen haben und die, die ein Zimmer in Manarola selbst gefunden haben, unter der Dusche stehen, treffen sich Jungs des Dorfes auf dem Platz zwischen Pfarrkirche und Glockenturm - zum Fußballspiel.Riomaggiore, 8:30 Uhr. Bevor die ersten Wogen von Urlaubern durch die Via Colombo schwappen, bevor es laut wird in den Gassen, nutzen Einheimische die Zeit für ein Schwätzchen von Balkon zu Balkon, tratschen auf einer der hohen Treppenstufen sitzend.Wie die Dörfer, so fasziniert auch die Landschaft zwischen Monterosso und Riomaggiore. Manch Weitgereister hält den neun Kilometer langen Küstenabschnitt (Luftlinie) ohnehin für den schönsten Italiens, wenn nicht gar des gesamten Mittelmeerraumes. Über Jahrhunderte haben die Bewohner der Cinque Terre die steilen Hänge kultiviert, mühsam winzig-schmale Terrassen an den Hängen gebaut und so ein einmaliges Natur-Kunstwerk geschaffen.Entspannt genießenAm besten bestaunt man diese "Land-Art" auf zweierlei Weisen. Bei beiden kann man Urlaubermassen weitgehend aus dem Weg gehen. Zum einen lohnt sich die Fahrt aufs Meer. Während der Saison herrscht zwischen den Orten reger Schiffsverkehr. Wenn es der Seegang zulässt, fahren auch von Portofino oder Portovenere Ausflugsboote den gesamten Küstenabschnitt entlang. Über die Reling hinweg lässt sich der Anblick des blauen Meeres, der bunten, verschachtelten Dörfer, der grünen Weinbergterrassen und zerklüfteten Felsen ganz entspannt genießen.Anstrengender, aber auch intensiver, unmittelbarer ist die Erkundung der Region zu Fuß. Wohl keine Gegend in Italien ist durch Wanderwege so gut erschlossen wie die Cinque Terre. Auf unterschiedlichen Höhenniveaus verbinden alte, gut markierte Pfade die fünf Orte. Da die Berge entlang der Küste bis zu 800 Meter emporragen, sind - zumindest auf den höher gelegenen Strecken - einige Höhenmeter zu bewältigen. Doch die Anstrengung lohnt sich. Erstens sind die Höhenwege weniger überlaufen als die auf niedrigerem Niveau. Zweitens beeindruckt die Harmonie zwischen Landschaft und Architektur der oft so überlaufenen Orte aus der Höhe betrachtet in besonderem Maße. Die Sicht aus der Ferne weckt Träume von einer "heilen" Cinque-Terre-Welt.Doch sowohl die fünf Dörfer als auch die kunstvolle Terrassenlandschaft sind in Gefahr. Vielen, besonders den jungen Einheimischen wird das Leben in den ach so schön anzuschauenden Orten zu unbequem und - seit immer mehr reiche Fremde sich dort für viel Geld eine Ferienwohnung leisten, die Preise deshalb explodieren - zu teuer. In Vernazza und Manarola kostet der Quadratmeter Wohnraum bereits so viel wie in Florenz. Den Cinque Terre droht eine Entvölkerung wie sie in manch anderen Orten an der Ligurischen Küste schon herrscht. In Portofino ist beispielsweise bereits fast jedes Haus ein Zweitwohnsitz, der nur wenige Wochen im Jahr genutzt wird.Die Arbeit in den Weinbergen sowie die Obst- und Olivenernte auf den schmalen Terrassen ist den meisten Cinque-Terre-Bauern schon lange zu hart. In den letzten 40 Jahren wurden Zweidrittel der landwirtschaftlichen Fläche aufgegeben. Von 7000 Kilometern Trockenmauern, ohne die das Landschafts-Kunstwerk Cinque Terre ins Meer rutschen würde, brechen Jahr für Jahr ein Prozent zusammen. Ihr Erhalt kostet jährlich zwei Millionen Euro.Wichtige EinnahmequelleBewahrt werden die alten Terrassenmauern und damit die Cinque Terre insgesamt nur durch Einflussnahme von außen. Strengste Baubestimmungen erhalten die Ortsbilder. Vorschriften des im Jahr 2000 eingerichteten Nationalparks schützen die Landschaft. Der Tourismus, selbst wenn er zeitweise negative Formen annimmt, rechtfertigt den Schutz der Cinque Terre auch ökonomisch. Der Fremdenverkehr ist längst die wichtigste Einnahmequelle für viele Einheimische. Menschen aus aller Welt können brachliegendes Cinque-Terre-Land für 20 Jahre pachten - mit der Auflage, es zu bestellen oder bebauen zu lassen. Über den Ertrag, Olivenöl oder Wein, dürfen sie verfügen. Seit Herbst 2001 müssen Urlauber auf dem Wanderweg zwischen Monterosso und Riomaggiore drei Euro Eintrittsgeld zahlen. Die Einnahmen werden für die Restaurierung der Trockenmauern genutzt. Die Cinque Terre sind auf dem Weg, ein Freilichtmuseum zu werden, eine künstlich am Leben erhaltene, wunderschöne Kulturlandschaft - eine Alternative dazu scheint es nicht zu geben.

Kassensturz in Hollywood: Wieder Kino-Rekordsommer

Für 3,87 Milliarden Dollar wurden seit Ende Mai Kinokarten verkauftKassensturz in Hollywood: Wieder Kino-Rekordsommer

New York (rpo). Einfallslos, das kann nicht gut gehen - solche Vorwürfe und Voraussagen waren angesichts einer Rekordzahl von Fortsetzungen bekannter Stoffe im Frühjahr in der US-Presse zu lesen. Am Montag hat Hollywood - wie stets am Labour Day - den Kassensturz des Kinosommers gemacht: Für 3,87 Milliarden Dollar (3,52 Milliarden Euro) wurden seit Ende Mai Kinokarten verkauft. Das ist ein Rekord, zwei Prozent mehr als im Vorjahr, wobei Preissteigerungen einen leichten Rückgang der Besucherzahlen mehr als ausglichen. Dabei hatte zeitweise tatsächlich manches auf ein recht schlechtes Jahr hingedeutet. "Terminator"-Arnold verdiente beim dritten Anlauf deutlich weniger als vorher. Charlies Engel blieben um 25 Millionen Dollar unter den Erwartungen. Angelina Jolie spielte nur die Hälfte des ersten "Tomb Raider"-Spektakels ein. Als großer Retter der Branche erwies sich ein kleiner Fisch namens Nemo aus dem Animationsstudio Pixar. Kinogänger in Deutschland werden ihn erst im Spätherbst schwimmen sehen, aber der gute Ruf ist "Findet Nemo" schon vorausgeeilt. Allein in den USA hat die Geschichte des Clownfischs, der aus seinem heimischen Korallenriff entführt wird, 330 Millionen Dollar eingespielt. Das ist für einen Trickfilm das beste Ergebnis aller Zeiten. Allerdings nur, wenn man den absoluten Dollarwert nimmt. Mit "König der Löwen" hatte Disney 1994 weniger Geld in die Kinokassen gebracht, aber mehr Karten verkauft. So wird denn auch die Freude der Branche über den Sommer 2003 dadurch getrübt, dass bei durchschnittlich vier Prozent höheren Kartenpreise das Gesamtergebnis zwar um zwei Prozent über dem des Sommers 2002 liegt, die Besucherzahlen aber zwei Prozent darunter. "Aber das kann man vernachlässigen", sagt Disney-Studiochef Richard Cook. "Das ist keine dramatische Entwicklung." Bilanz für 'Matrix Reloaded' überraschend schlecht ausgefallenAls dicksten Fisch des Jahres hatten Branchenpropheten eigentlich den zweiten Teil des High-Tech-Thrillers "Matrix" gesehen. Um so größer war das Staunen, als die Bilanz für "Matrix Reloaded" um mehr als 50 Millionen Dollar schlechter ausfiel als die für "Nemo". Allerdings lag "Reloaded" mit 279 Millionen Dollar weit über den Einnahmen des ersten "Matrix"-Films im Jahr 1999 und kam immerhin auf Rang zwei der US-Sommer-Charts. Mit einem Abstand von nur neun Millionen Dollar folgte ein weiterer Überraschungshit. "Fluch der Karabik" - diese Woche auch im deutschen Kinoprogramm - war trotz Starbesetzung mit Johnny Depp als herrlich unernstem Piratenkapitän, mit Oscargewinner Geoffrey Rush und Orlando Bloom aus "Herr der Ringe" kein allzu großer Erfolg zugetraut worden. Piratenfilme, war im Fachblatt "Hollywood Reporter" zu lesen, seien nun mal out. Das erwies sich ebenso als Fehleinschätzung wie die Warnung, das Publikum sei "übersättigt mit Sequels". Einige Fortsetzungen spielten mehr Geld ein als die jeweiligen Vorgänger, darunter auch der zweite "X-Men"-Teil und das dritte Abenteuer der "Spy Kids". Zum Gesamtergebnis trug bei, dass eine Rekordzahl von fünf Filmen die 200-Millionen-Marke übersprang. Aber 2003 war auch der Sommer einer Rekord-Peinlichkeit. "Liebe mit Risiko - Gigli" brachte mit 5,6 Millionen Dollar nicht annähernd die Kosten ein und bescherte Jennifer Lopez und Ben Affleck ein Karrieretief. Obwohl die Affäre der beiden Stars im richtigen Leben gerade die Klatschspalten beherrschte, blieb das Publikum aus - vielleicht ja auch gerade deshalb. Im Oktober wird sich zeigen, ob "Gigli" beim deutschen Publikum besser ankommt als beim amerikanischen.

Grüne: CSU führt "fast rassistischen Wahlkampf"

Roth kritisiert Äußerungen gegen TürkeiGrüne: CSU führt "fast rassistischen Wahlkampf"

Berlin (rpo). Harte Töne vor der Landtagswahl in Bayern am 21. September: Die Grünen-Politikerin Claudia Roth hat der CSU vorgeworfen, im Wahlkampf eine "fast rassistische Hetzkampagne gegen die Türkei" zu führen.In der "Berliner Zeitung" (Montag) wandte sich Roth mit scharfen Worten gegen Äußerungen von Unionspolitikern, die die Aufnahme der Türkei in die EU ablehnen. Wer die Türkei als nicht kompatibel mit der EU bezeichne, halte offenbar auch die mehr als zwei Millionen Türken in Deutschland für nicht kompatibel mit Europa. CSU-Generalsekretär Thomas Goppel warf Roth daraufhin vor, ihre Äußerungen seien "fast intelligenzfrei". Die Türkei erfülle fast keines der Beitrittskriterien. Dieses nicht zum Wahlkampfthema zu machen, wäre verantwortungslos, sagte Goppel in München. Am Dienstag kommt der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan zu seinem ersten Besuch nach Berlin seit seiner Amtsübernahme im März. Der CSU-Landesgruppenchef im Bundestag, Michael Glos, hatte in einem dpa-Gespräch angekündigt, die Ablehnung eines EU-Beitritts der Türkei bei der Europawahl 2004 zum Wahlkampfthema machen zu wollen. "Der wirtschaftliche Zustand des Landes und die Tatsache, dass die Türkei einem völlig anderen Kulturraum angehört", nannte er als Gründe. Roth sagte dagegen, gerade angesichts der terroristischen Bedrohungen sei es von größtem Interesse der Europäer, ein mehrheitlich islamisches Land zu integrieren. Die Bundesregierung will nach ihren Worten Erdogan drängen, den Reformprozess in seinem Land voranzutreiben. Das Land sei auf einem guten Weg, sagte die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung. "Aber wir müssen Druck machen, dass nicht nur Gesetze geändert werden, sondern dass sie auch angewendet werden." So müsse sichergestellt werden, dass Gefangene nicht gefoltert würden, sondern rechtsstaatliche Verfahren erhielten. Dies sei noch nicht der Fall.

Fall White: Dopingtest negativ

Amerikanerin will in Brüssel startenFall White: Dopingtest negativ

Paris (rpo). Der Dopingtest von Doppelweltmeisterin Kelli White nach dem 200-m-Finale der Weltmeisterschaften von Paris am vergangenen Donnerstag ist negativ ausgefallen. Damit kann sie - im Gegensatz zur Goldmedaille über 100 m - diesen Titel wohl behalten.Das bestätigte ihr österreichischer Manager Robert Wagner. Die US-Amerikanerin darf damit voraussichtlich diesen Titel behalten. Im Gegensatz dazu steht sie vor der Aberkennung ihrer Goldmedaille über 100 m. Nach dem Endlauf am Sonntag zuvor war in ihrem Urin das Stimulanzmittel Modafinil nachgewiesen worden. Nach noch nicht geklärter genauer Zuordnung der Substanz, die nicht explizit auf der Dopingliste ausgewiesen ist, reicht das Spektrum der Strafen neben der Aberkennung des Titels von einer öffentlichen Verwarnung bis hin zur Zweijahressperre. Sollte Letzteres zutreffen, würde sie auch das 200-m-Gold abgeben müssen. Wie ihr Manager Wagner erklärte, will White am Freitag beim Golden-League-Meeting in Brüssel starten.

Die wichtigsten Filme von Charles Bronson

Die wichtigsten Filme von Charles Bronson

Hamburg (rpo). Vor allem als Action- und Westernheld hat sich Charles Bronson in Hollywood einen Namen gemacht. Hier eine Auswahl seiner wichtigsten Filme: "Die glorreichen Sieben" - Western (1960)"Kid Galahad - Harte Fäuste, heiße Liebe" - Gangsterfilm (1962)"Das dreckige Dutzend" - Kriegsfilm (1966)"Spiel mir das Lied vom Tod" - Western (1968)"Chatos Land" - Western (1971)"Die Valachi-Papiere" - Mafiafilm (1972)"Das Gesetz bin ich" - Actionfilm (1974)"Ein Mann sieht rot" - Kriminalfilm (1974)"Ein Mann wie Dynamit" - Actionfilm (1982)"Murphys Gesetz" - Polizeifilm (1985)"Der Seewolf" - Abenteuerfilm (1993)

Isabel Coixets berührender Film "Mein Leben ohne mich"

Isabel Coixets berührender Film "Mein Leben ohne mich"

Frankfurt/Main (rpo). Einen optimistischen Film über das Sterben einer jungen Frau zu machen, ist das besondere Kunststück, das der Spanierin Isabel Coixet in ihrem dritten Spielfilm "Mein Leben ohne mich" auf berührende Weise gelungen ist. Der im kanadischen Vancouver spielende und in englischer Sprache gedrehte Steifen kommt ab dem 4. September 2003 in die Kinos, hat aber schon bei seiner deutschen Premiere im Wettbewerb der diesjährigen Berlinale großes Aufsehen erregt und gehörte zu den Publikumsfavoriten dort. Das liegt nicht nur in dem heiklen Thema Tod begründet, sondern auch in der behutsamen, ja zärtlichen Machart des 102 Minuten langen Films samt seinen eindrucksvollen Darstellern. Unter diesen ragt Sarah Polley in der Hauptpartie der todkranken Ann, die Abschied vom Leben und ihren Lieben nehmen muss, besonders hervor. Mit geradezu faszinierender Glaubwürdigkeit verkörpert Polley eine junge Mutter, die mit ihrem meist arbeitslosen Mann und zwei reizenden kleinen Töchtern in einem Wohnwagen nahe Vancouver haust. Als Putzfrau an der Universität hält sie die Familie über Wasser, bis sie eines Tages in Ohnmacht fällt. Der Grund dafür ist dramatisch: Ann hat einen unheilbaren Krebstumor, der ihrem Leben bald ein Ende setzen wird. Nach dem ersten Schock über diese grausame Nachricht reagiert die junge Frau ganz erstaunlich auf die neue Situation. Ann lehnt nicht nur alle lebensverlängernden, aber letztlich wirkungslosen Behandlungen ab, sie verheimlicht auch ihren Zustand der Familie wie den Bekannten. Und Ann beschließt, in ihren restlichen Lebenswochen viel von dem zu tun, wozu sie bislang keinen Mut oder keine Zeit hatte. So verändert sie ihr Äußeres, verliebt sich noch einmal und besucht sogar erstmals den seit langen Jahren im Gefängnis sitzenden Vater. Große Lebenskraft im Angesicht des TodesDabei sorgt sie mit großer Umsicht für die Zukunft ihrer Kinder nach ihrem Ableben vor. Kurzum, in der Zeit ihrer schwersten Prüfung beweist sich Ann als bewundernswerte Persönlichkeit, deren Lebenswille im Angesicht des nahen Todes den Film eine zutiefst optimistische Botschaft vermitteln lässt: Nimm dein Leben in die Hand und mache das Beste daraus. Dem Betrachter wird nur allzu bewusst, wie viel Zeit er im Alltag nur deshalb unnütz verstreichen lässt, weil ihm nicht bewusst ist, wie viel Zeit ihm noch bleibt. Isabel Coixet hat eindrucksvolle Bilder für ihre traurig-schöne Kinogeschichte gefunden. Dass ein Mensch Abschied vom Leben nehmen muss, ist nicht nur eine Behauptung des Drehbuchs, sondern auch atmosphärisch und optisch dicht realisiert in dem Film. Die Hauptdarstellerin Polley hat selbst ihre Mutter als Kind verloren und musste früh hart arbeiten, um ihre Existenz zu sichern. Die Schauspielerin weiß also, was sie spielt, und sie spielt vielleicht auch deshalb so ins Herz gehend. "Mein Leben ohne mich" ist gewiss das, was als Frauenfilm bezeichnet wird. Aber was erzählt wird und zu sehen ist, geht alle Menschen an.

Fehler hart bestraft

Erneut gegen zehn Mann einen Treffer kassiert.Fehler hart bestraft

Krefeld (RP). Auswärts hui, zu Hause pfui! Das trifft derzeit für die Uerdinger zu. Nur ein winziges Pünktchen aus drei Heimspielen steht auf ihrem Konto. Daran gäbe es nichts auszusetzen, wenn die Gegner Wuppertal, Kiel oder Chemnitz über 90 Minuten gesehen jeweils die bessere Mannschaft gewesen wären. Doch die Art und Weise, wie der KFC drei mögliche Siege verschenkte, gibt zu denken. Für ihren dritten Versuch am Samstag gegen Chemnitz hatten sich die Gastgeber, die ohne Jörg Sauerland auskommen mussten (Magen-Darm-Infektion), sehr viel vorgenommen. Sie wollten dem Gegner nicht schon wieder ins offene Messer laufen. Geduld hieß das Zauberwort. Doch besonders in der Anfangsphase spielte der KFC zu geduldig. Er ließ in der eigenen Hälfte Aggressivität vermissen und nahm die Zweikämpfe nicht an. So hatte Chemnitz keine Mühe, sich kompakt zu formieren. Gegen die "Kleiderschränke" in der Sachsen-Abwehr gab es kaum ein Durchkommen. Erst durch schnelles Zuspiel von Thomas Reichenberger hatte Orhan Özkaya plötzlich Platz, stürmte in den Strafraum und traf aus 14 Metern ins lange untere Eck. Da waren schon 44 Minuten gespielt. Wer jetzt dachte, die Gäste würden nach dem Wechsel ihre Mauertaktik aufgeben, sah sich getäuscht. Trotzdem ergaben sich für den KFC Möglichkeiten. Reichenberger kam nach einer Flanke von Jan Tauer einen Tick zu spät (54.). Zwei Minuten später klärte Tomislav Zivic nach einer Ecke auf der Linie.Als der CFC zum ersten Mal nach der Pause in die Nähe des Uerdinger Strafraums kam, fiel der Ausgleich. Nach einem Freistoß beförderte Routinier Ulf Mehlhorn das Leder von der linken Seite Richtung Strafraum. Ze Luis wollte den Ball ganz brasilianisch mit der Hacke stoppen, was kläglich misslang. Danach säbelten noch zwei Uerdinger über den Ball. Krystian Prymula sagte Danke und schoss aus elf Metern ein. Torwart Sebastian Selke muss angesichts des Fehlerfestivals seiner Vorderleute ziemlich irritiert gewesen sein. Anders ist seine Reaktion beim Schuss nicht zu erklären. Rabenschwarzer Tag Eine Minute nach diesem Geschenk holte Daniel Göhlert kurz hinter der Mittellinie "Alex" Nouri rüde von den Beinen. Schiedsrichter Michael Weiner zückte sofort Rot. Der Uerdinger Spielmacher musste mit einer Fußverletzung vom Platz. Aus ihrer Überzahl konnten die Hausherren kein Kapital schlagen, obwohl mit Ahmet Cebe ein weiterer Stürmer auf den Platz kam. Markus Feldhoff erwischte einen rabenschwarzen Tag und blieb bei seinen Dribbelversuchen immer hängen. Thomas Reichenberger mühte sich zwar redlich, Torgefahr ging aber auch von ihm nicht aus. Fehler Nummer zwei der Uerdinger wurde dann ebenfalls hart bestraft. Steffen Karl trat weit in der eigenen Hälfte zum Freistoß an."Hab ich", brüllte Brenny Evers, als der lange Ball Richtung KFC-Strafraum unterwegs war. Denkste! Das Leder segelte über seinen Scheitel hinweg. Sascha Gillert hatte darauf nur gewartet. Er kam an der Strafraumgrenze frei zum Schuss, weil Marc Spanier diese Zone nicht abgesichert hatte. Und Selke hatte sich wohl auf Evers "hab ich" verlassen. Jedenfalls reagierte er erneut spät (81.). In den Schlussminuten brachte Wollitz mit Dustin Heun den vierten Stürmer. Der hatte dann sogar noch den Ausgleich auf dem Kopf. Doch Torwart Holger Hiemann war zur Stelle."Wuschi" war bei Hertha Peles Kumpel Wutentbrannt verschwand Pele Wollitz in seinem Trainerbüro. Mit einem wuchtigen Tritt beförderte er seinen Schreibtischstuhl zu Boden. "Ich bin mehr als enttäuscht. Wir haben in der ersten Halbzeit geduldig angefangen und versucht zu spielen. Das 1:0 war super ´rausgespielt", sagte der Uerdinger Trainer hinterher. Er verzweifele daran, dass derzeit in der Grotenburg jeder Schuss des Gegners im Tor landet: "Chemnitz hat aus einer halben Chance zwei Treffer erzielt." Obwohl er sich nicht gerade mit der destruktiven Spielweise des Gegners anfreunden kann, gratulierte Wollitz seinem Kollegen Frank Rohde: "Wuschi war mein Zimmerkumpel und immer ein vorbildlicher Kapitän. So vorbildlich hat sein Team heute gekämpft." Beide spielten einst gemeinsam für Hertha BSC Berlin. Rohde würdigte die "kompakte Spielweise" seines Teams: "Wir haben gut gestanden und in der ersten Halbzeit auch gut nach vorne gespielt. Da hat der KFC nicht seinen Rhythmus gefunden. In der Pause haben wir das 0:1 gut verdaut. Ich habe den Jungs gesagt, dass wir besser und aggressiver waren. Nach dem Platzverweis, der in Ordnung geht, haben wir die Abstimmungsprobleme in der Uerdinger Abwehr eiskalt genutzt. Mit Bereitschaft und der taktischer Disziplin haben wir das 2:1 über die Zeit gerettet. Es ist am Ende ein glücklicher Sieg." Brenny Evers geriet in Erklärungsnot, als er nach seinem Aussetzer vor dem 2:1 gefragt wurde: "Ich weiß nicht, wie das passieren konnte. Ich war mir sicher, dass ich den Ball wegköpfen kann." "Unfassbar", meinte Markus Feldhoff, als der kopfschüttelnd den Rasen verließ: "Wir hätten ruhiger und kontrollierter spielen und so das 1:0 halten müssen. Chemnitz hat doch nur hinten drin gestanden."

"Der zehnte Sommer" - Zwischen Kittelschürze und Petticoat

"Der zehnte Sommer" - Zwischen Kittelschürze und Petticoat

Frankfurt/Main (rpo). Noch ist es die beste aller Welten, die Kalli Spielplatz bewohnt. Gerade hat Kalli seinen neunten Geburtstag gefeiert und fühlt sich pudelwohl in seinem "Reich", einer niederrheinischen Kleinstadt. "Der zehnte Sommer" seines Lebens beginnt verheißungsvoll...Wie ein König kommt er sich vor mit seinen Geschenken, einem Roller, einem Trappermesser und einem Abziehbild auf dem Arm, das er sich am Kiosk kaufen durfte. Zur Feier des Tages hat ihm seine Mutter einen "Frankfurter Kranz" gebacken. Dass er doch nicht alles königlich im Griff hat, wird er in diesem Sommer zum ersten Mal merken. Die Verfilmung eines erfolgreichen Kinderromans von Dieter Bongartz, der auch das Drehbuch schrieb, lebt von seiner vordergründig beschaulichen Atmosphäre, die liebevoll mit den Details eines Kinderlebens zu Beginn der sechziger Jahre ausgestattet ist. Das lässt heutige Kinder staunen - "Was? Kleine Jungs haben früher kurze Lederhosen getragen und Mütter Kittelschürzen?" - und hat für Erwachsene einen hohen nostalgischen Reiz. Das ist aber zugleich ein Problem: Das verdruckste Biedermeier der Zeit kann diese Kinderkomödie zwar vorführen, aber nicht wirklich überwinden, was man auch im Tempo merkt. Gaaanz langsam und umständlich schreitet die Handlung voran, um am Schluss mit einer plötzlichen dramaturgisch ungeschickten Volte zu überraschen, die schwer nachvollziehbar ist und auch nicht erklärt wird. Kalli, der in einer fernseh-, computer- und relativ autolosen Zeit aufwächst, beschäftigt sich in den Sommerferien mit drei Dingen: Einmal will er mit seinen Freunden Polli und Walter einen Zoo gründen und bunkert im Keller Spinnen, Würmer und ähnliches Getier, was allerdings die Kids selbst nicht prickelnd genug finden. Dann bekommt er vom dubiosen Vater eines Freundes eine Meerkatze geschenkt. Super! Bleibt allerdings Kallis zweite Sorge, das Rätselraten über seine Nachbarinnen Almut, Bettina und Christel Hilfers, drei kokette Schwestern mit Petticoat und Lippenstift, die von den Nachbarsfrauen und besonders Kallis Mutter Elvira mit Argusaugen beobachtet werden. Wieso geht sein Vater zu ihnen? Und dann ist da als drittes Thema die kleine Franzi, in die Kalli heimlich verknallt ist und dessen hysterische Mutter keine Gelegenheit auslässt, Kalli unsittlicher Dinge zu bezichtigen, die der Junge nicht versteht. Bis zum Schluss die drei Probleme ihre überraschende Lösung finden, hat Kallis Idylle breite Risse bekommen. Kalli findet heraus, dass Erwachsene nicht alles besser wissen, und muss lernen, eigene Wege zu gehen. Das tut er mit Hilfe der drei jungen Frauen, die sich statt als gefährliche Hexen als vertrauenswürdige Feen erweisen. Kinderperspektive der frühen SechzigerDer Film behält allerdings die Kinderperspektive der frühen Sechziger bei und enthüllt kaum mehr über die drei geheimnisvollen Hilfers, als dass sie das lebenslustige Gegenbild zum umgebenden Spießertum bilden müssen - steter Stein des Anstoßes im bigotten Kleine-Leute-Mief, in dem das Wirtschaftswunder noch nicht recht angekommen ist, mit seinen Streiflichtern über einen engstirnigen Priester, der das Beichtgeheimnis bei kleinen Jungs nicht achtet, und über biergeschwängerte Skatrunden in der Kneipe, bei denen Kallis naiver Vater geschäftlich über den Tisch gezogen wird. Was verbindet den Kriegsversehrten mit der lockeren Almut Hilfers? Der Film lässt die Frage offen, was mutig, aber ziemlich unbefriedigend ist. Sehenswert sind neben der betörenden Erika Marozsán als Almut alle erwachsenen Darsteller, und man freut sich, auch Katharina Böhm als resignierte Mutter Elvira wieder einmal auf der Leinwand zu sehen. Ausgerechnet der kindliche Held Kalli (Martin Stührk) jedoch kann mit seinem entweder lächelnden oder traurigen Gesicht nicht recht überzeugen und wirkt etwas steif. Insgesamt befindet sich "Der zehnte Sommer" im Dilemma vieler neuer deutscher Kinderfilme, die entweder mit ruppiger, forcierter Sozialkritik nerven oder schön ausgestattet, aber allzu betulich sind. Beide Sorten scheinen vor allem Erwachsene anzusprechen, die zwischen Nostalgie und Frust hin- und hergerissen sind, und so erinnert auch dieser Film an teures, museales Holzspielzeug, das Erwachsene entzückt, während Kinder grelles Plastik vorziehen würden. Ein bisschen mehr Temperament und Aberwitz statt besonnter Erinnerung hätten dem "Zehnten Sommer" gut getan.

WM in Paris trotz DLV-Pleite ein Quoten-Hit

Spitzenwerte am Dienstag und DonnerstagWM in Paris trotz DLV-Pleite ein Quoten-Hit

Hannover/Paris (rpo). Die Leichtathletik-WM war trotz der wenigen Medaillen für das deutsche Team für ARD und ZDF ein Quoten-Renner. Am Montag und Freitag hatten nur die Nachrichtensendungen "Tagesschau" und "Heute" mehr Zuschauer als die Leichtathletik-WM.Die umfangreichen Live-Übertragungen aus Paris führten am vergangenen Dienstag und Donnerstag mit Spitzenwerten von 5,60 und 5,62 Millionen im ZDF die Tageswertung aller TV-Sender an. Das Finale im Speerwerfen der Damen (4,60 Millionen/31,1 Prozent Marktanteil) verzeichnete am Samstag in der ARD eine bessere Quote als die Zusammenfassung der DFB-Pokalspiele (4,41 Millionen/27 Prozent).

Google will an die Börse

Volumen von rund neun Millionen EuroGoogle will an die Börse

London (rpo). Laut einem Pressebericht denkt der amerikanische Internet-Suchmaschinenbetreiber Google über einen Börsengang nach. Im Gespräch ist ein Volumen von rund neun Millionen Euro. Google- Mitbegründer Sergey Brin habe Teilnehmern einer Konferenz in Kalifornien gesagt, dass unter den Verantwortlichen des Unternehmens ein solcher Schritt diskutiert worden sei, berichtete die britische Sonntagszeitung "The Business". Brin war von der Fachpresse jüngst auch mit der Äußerung zitiert worden, er würde einer eventuellen Übernahmeofferte vom Microsoft nicht ablehnend gegenüberstehen. Google hat sich in kurzer Zeit zur weltweit führenden Internet-Suchmaschine entwickelt.

WM 2006: Beckenbauer und Völler stellen Kampagnen vor

Auch Otto Schily und Gerhard Mayer-Vorfelder erwartetWM 2006: Beckenbauer und Völler stellen Kampagnen vor

Köln (rpo). Bei einer Präsentation mit Franz Beckenbauer und Rudi Völler werden am Montag in Köln zwei Kampagnen zur Fußballweltmeisterschaft im Jahr 2006 vorgestellt. Das Organisationskomitee Deutschland gab in Köln den Startschuss zu zwei großen Projekten: Die Vereinskampagne "Klub 2006 - Die WM im Verein" sowie die Schulkampagne "Talente 2006 - Die WM in der Schule". "Seit klar ist, dass wir die WM 2006 ausrichten werden, verspüren wir im ganzen Land große Vorfreude auf dieses Ereignis. Egal, wohin ich komme, überall werde ich darauf angesprochen. Diese Vorfreude wollen wir erhalten. Ich bin mir sogar sicher, dass wir sie noch steigern können. Jeder hier in Deutschland soll spüren, dass er seinen Teil zu einer gastfreundlichen und fröhlichen WM beitragen kann", sagte OK-Präsident Franz Beckenbauer. Gemeinsam mit Bundesinnenminister Otto Schily, Gerhard Mayer-Vorfelder, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Urs Linsi, Generalsekretär des Weltverbandes FIFA sowie Karin Wolff, Präsidentin der Kultusministerkonferenz der Länder, stellte Beckenbauer am Montag im Kölner WM-Stadion beide Kampagnen vor. Schulen zum Mitmachen aufgefordertÜber 35.000 Schulen in Deutschland werden unter der Schirmherrschaft von Karin Wolff und DFB-Teamchef Rudi Völler zum Mitmachen aufgefordert, die Weltmeisterschaft zu ihrer WM zu machen. Völler: "Wir wollen den Slogan der WM 'Die Welt zu Gast bei Freunden' mit Leben und Inhalt ausfüllen. Dabei sollen die Schulen eine aktive Rolle spielen, auch die Schüler, die vielleicht nicht totale Fußball-Enthusiasten sind. Fußball ist ein Spiel ohne Grenzen - dies wird auch bei der Themenvielfalt der Kampagne deutlich."

Hannover will die IAA - Verband will nicht
Hannover will die IAA - Verband will nicht

Frankfurt steht nicht zu DebatteHannover will die IAA - Verband will nicht

Hannover (rpo). Am 11. September beginnt die diesjährige IAA in Frankfurt. Im Vorfeld überrascht Hannover mit Plänen, die Internationale Automobilausstellung (IAA) von Frankfurt nach Niedersachsen zu locken. Doch der Veranstalter hat bereits abgewunken.Im Verband der Automobilindustrie (VDA) gibt es keine Überlegungen, die weltgrößte Autoschau für Personenwagen vom Main nach Hannover zu verlegen. Dies bestätigte der VDA am Montag in Frankfurt. Die Deutsche Messe AG in Hannover und Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) hatten ihre Absicht bekundet, die IAA an die Leine holen zu wollen. Für VDA-Präsident Bernd Gottschalk sind derartige Bestrebungen lediglich ein Beleg, "dass die IAA eine interessante Messe ist". "Mit weitergehenden Überlegungen beschäftige ich mich nicht", sagte Gottschalk der dpa. Der Automobilverband werde sich als Veranstalter zunächst anstrengen, 2003 und 2005 zwei erfolgreiche Messen in Frankfurt auszurichten. "Mehr nicht", betonte er. Die Messe Hannover hatte sich bereits in der Vergangenheit vergeblich bemüht, neben der seit 1992 veranstalteten IAA für Nutzfahrzeuge auch die Pkw-Ausstellung für die niedersächsische Landeshauptstadt zu gewinnen. Sollte der VDA - nach 2005 - einen neuen Standort suchen, werde die Deutsche Messe AG sich auf jeden Fall bewerben, kündigte Messe-Sprecher Eberhard Roloff am Montag an. Auch Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) würde die IAA in Hannover begrüßen. "Wir wollen diese Veranstaltung von Frankfurt nach Niedersachsen holen", sagte er der "Neuen Presse" in Hannover. Obwohl dieses Thema für den VDA derzeit kein Thema ist, kommt dem Branchenverband das Gerangel um die lukrative Autoschau nicht ungelegen. Selbst wenn eine Standortverlagerung nicht zur Debatte steht, kann damit Druck auf die Stadt Frankfurt und die Messegesellschaft am Main ausgeübt werden, um bessere Konditionen herauszuholen. Schon aus diesem Grund legt sich der VDA immer nur für einige Jahre fest, um jeweils neue Bedingungen auszuhandeln.

Beifall für deutschen Biennale-Beitrag 'Rosenstraße'

Margarethe von Trotta stellte ihr tief bewegendes Drama vorBeifall für deutschen Biennale-Beitrag 'Rosenstraße'

Venedig (rpo). Regisseurin Margarethe von Trotta stellte am Sonntagabend in Venedig ihr tief bewegendes Drama „Rosenstraße“ vor, das im Wettbewerb um den Goldenen Löwen teilnimmt. Von Trotta und ihre Hauptdarsteller Katja Riemann, Maria Schrader und Jürgen Vogel hatten allen Grund zum Stolz: Bei der Premiere am Lido wurde der deutsche Film mit tosendem Applaus bedacht, wie RP Online-Mitarbeiterin Dörte Langwald miterlebte.Taschentücher raus, dieser Film geht unter die Haut! Verstohlenes Schniefen überall im dunklen Kinosaal, als von Trottas anrührende Geschichte um Liebe und Leid im zweiten Weltkrieg ihren Lauf nimmt. Nein, keine Angst — es handelt sich hier nicht um einen Betroffenheitskino-Aufguss, der mit erhobenem Zeigefinger die deutsche Historie beleuchten will. Im Gegenteil, vielmehr traut sich von Trotta, höchst spannend von deutschem Widerstand im dritten Reich zu berichten — und vor allem eine packende Liebe auf die Leinwand zu bannen. Brillant: Katja Riemann als Lena Fischer. Die adlige Arierin ist mit dem jüdischen Geiger Fabian Fischer verheiratet. Trotz Lenas guten Beziehungen wird ihr Mann in ein Gefängnis an der Berliner Rosenstraße verschleppt. Die Uhr tickt — Fabian steht kurz vor der KZ-Deportation. Gemeinsam mit anderen Ehefrauen, deren jüdische Ehemänner ebenfalls in der Rosenstraße festgehalten werden, kämpft Lena verzweifelt um das Leben der Männer. Dabei lernt sie die kleine Ruth kennen, ein jüdisches Mädchen, dass seine Mutter verloren hat. Lena nimmt Ruth bei sich auf, bis diese nach dem Krieg von einer Tante nach Amerika geholt wird. Jahrzehnte später will Ruths Tochter Hannah (Maria Schrader) mehr über die Vergangenheit ihrer Mutter erfahren. Doch Ruth weigert sich, die Kriegserlebnisse ihrer Kindheit noch einmal aufzurollen. Entschlossen reist Hannah nach Berlin, wo ihr die inzwischen alte Lena Fischer die ganze Wahrheit über ihre Mutter erzählt. Beeindruckende Leistungen von Katja RiemannDie Ereignisse rund um Lenas Kampf in der Rosenstraße entfalten sich parallel zu Hannahs Geschichte im Berlin von heute. Wie Puzzleteile fügen sich die Schicksale von Lena, Ruth und Hannah zu einem verblüffenden Gesamtbild zusammen. Margarethe von Trotta schafft es hervorragend, Spannung zu erzeugen und gleichzeitig große Emotionen zu wecken. Beeindruckend: die Leistungen von Katja Riemann und Maria Schrader, zeigen doch die so unterschiedlichen Schauspielerinnen enorme Leinwandpräsenz. Vor allem Riemann scheint mit "Rosenstraße" endlich die Gesamtbandbreite ihres Könnens im Großformat zeigen zu können. Bis in die kleinste Nebenrolle ist der Film ausgezeichnet besetzt, seien es Nina Kunzendorf als Lizzy, Doris Schade als 90-jährige Lena und last but not least Jürgen Vogel als Lenas Bruder Arthur. Und so schritten von Trotta, Riemann, Schrader & Co. am Sonntagabend im hellen Scheinwerferlicht über den roten Teppich am Lido. Tagsüber hatten sie sich noch ganz unbehelligt auf der Promenade vor dem Festival tummeln können, sind doch die internationalen Journalisten eher auf Promijagd in Sachen Hollywood- Stars. Doch wer weiß, ob sich das nach "Rosenstraße" nicht bald ändern wird? Immerhin hat Margarethe von Trotta schon einmal, 1981, den Goldenen Löwen für "Die bleierne Zeit" gewonnen. Der Preis wäre ihr in diesem Jahr mehr als zu wünschen. Rosenstraße läuft ab 18.9. in den deutschen Kinos. Autorin: Dörte Langwald

Taliban töten acht afghanische Regierungssoldaten

Zwei Überfälle in der Provinz SabulTaliban töten acht afghanische Regierungssoldaten

Kalat/Afghanistan (rpo). Kein Ende der Gewalt in Afghanistan: Taliban-Kämpfer haben mindestens acht Regierungssoldaten getötet und zwei weitere gefangen genommen. Die Überfälle ereigneten sich in der Provinz Sabul. Der Geheimdienstchef der Provinz, Chalil Hotak, erklärte am Montag, es handele sich offenbar um einen Versuch, Regierungstruppen vom Hauptschauplatz der jüngsten Kämpfe in den Bergen abzulenken. Bei einem der Überfälle griffen mutmaßliche Taliban-Kämpfer am Sonntag einen Kontrollposten der afghanischen Regierung in Schadschoi an, 30 Kilometer nordöstlich von Kalat. Dabei wurden vier Soldaten getötet und zwei weitere von den Aufständischen gefangen genommen. Geheimdienstchef Hotak erklärte unter Berufung auf Augenzeugenberichte, die Angreifer seien zu Fuß gekommen und auf demselben Weg geflüchtet. Am frühen Montagmorgen griffen Bewaffnete in Schadschoi eine Gruppe Soldaten an, die die Straße von Kabul nach Kandahar bewachten. Sie töteten vier Soldaten und setzten deren Fahrzeug in Brand. In den nahe gelegenen Bergen bombardierten US-Kampfhubschrauber in den vergangenen Tagen mutmaßliche Stellungen von Taliban-Milizen. Afghanische und US-Truppen gingen am Boden gegen vermutete Lager der Aufständischen vor. Der afghanische Kommandeur in der Region, General Hadschi Saifullah Chan, erklärte in Larsab, die Truppen rückten näher an Taliban-Stellungen heran. Geheimdienstinformationen zufolge seien 250 weitere Taliban-Kämpfer in der Region eingetroffen. Geheimdienstchef Hotak sagte, auch die Zahl der US-Soldaten sei von 500 auf 800 erhöht worden. Die US-Armee bestätigte diese Angabe nicht.

Kaum beschäftigt
Kaum beschäftigt

Ersatzkeeper Melka blieb ohne GegentorKaum beschäftigt

Mönchengladbach (RP). Jörg Stiels Vertreter Michael Melka blieb bei seinem siebten Einsatz in Borussias Profi-Mannschaft ohne Gegentor, Gladbach gewann das Pokalspiel beim Oberligisten Schönberg 3:0 - allerdings ohne zu überzeugen. Nein, es war kein Problem für Michael Melka. Er stand für den verletzten Jörg Stiel in Schönberg zum siebten Mal als Torwart für die Borussen zwischen den Pfosten. Der Oberligist hatte es nett mit ihm gemeint, denn er wurde kaum gefordert und konnte seine Pflicht größtenteils in Teilzeitarbeit erledigen. Beim 3:0-Sieg blieb er zum ersten Mal bei den Profis ohne Gegentor. Er war sogar am ersten Auswärtssieg der Gladbacher nach fast über einem Jahr mehr oder weniger aktiv beteiligt.Lautstark bemerkbar gemachtAllerdings machte sich Michael Melka frühzeitig und lautstark bemerkbar. "Das war ja auch nötig, denn wir spielten hinten eigentlich mit einem zusammengewürfelten Haufen." Damit meinte er aber nicht so sehr die Leistung seiner Vorderleute, sondern nur die Tatsache, dass mit Milan Obradovic, Oliver Kirch und ihm gleich drei Neue im Team waren. Das machte sich vor allen Dingen in der Anfangsphase bemerkbar, denn gegen die engagierten Schönberger kamen die Borussen erst nach fünf Minuten in die Gänge und dann auch nur sehr holprig. Im Mittelfeld fehlten wieder einmal die Ideen, vorne stolperten Aidoo und Sverkos meist über den Ball oder ihre eigenen Beine. Da musste schon der Zufall ein wenig nachhelfen. Gleich bei der ersten Standardsituation erwischte Joris van Hout den Ball genau und erzielte das 1:0. Melka freute sich über diesen Erfolg, bemängelte aber: "Eigentlich hätten wir danach ein wenig cleverer und ruhiger spielen müssen." Aber es blieb bei den Borussen im Aufbau meist nur Stückwerk, und die Hintermannschaft hatte großes Glück, dass sie durch die Amateure nicht mehr gefordert wurden. Bezeichnenderweise musste Melka weiterhin seine Arbeit mehr mit dem Mund als mit den Händen verrichten, um wenigstens ein wenig Ordnung in die Reihen der Borussen zu bekommen. Völlig unzufrieden war Trainer Ewald Lienen zur Pause, er ging ziemlich aufgeregt in die Kabine. 2:0 durch Ivo UlichDas muss wenigstens für einige Minuten Wirkung gezeigt haben, denn direkt nach der Pause gelang Ivo Ulich nach einem millimetergenauen Pass von Joris van Hout das 2:0. Aber auch diese beruhigende Führung brachte nicht mehr Spielfluss in die Kombinationen der Gladbacher, die weiterhin viele Fehlpässe produzierten. Dennoch konnten die Gastgeber die Schwächen der Borussen nicht nutzen, um Melka wenigstens ab und zu in Verlegenheit zu bringen. Mit der Einwechslung von Ivo Demo lief es dann wenigstens in den Schlussminuten ein wenig bessere. Das 3:0 Demos täuscht über eine insgesamt schwache Leistung des Bundesligisten hinweg.Zufrieden, aber ohne größere Hoffnung auf eine Dauerbeschäftigung im Borussentor war nach dem Spiel Michael Melka: "Die Verantwortlichen kennen den Gesundheitszustand von Jörg Stiel am besten. Wenn er längere Zeit ausfällt, müssen sie handeln. Deswegen werde ich in Ruhe abwarten, was sich für mich ergibt. Ich werde ruhig bleiben, denn für mich muss nicht Weihnachten und Ostern gleichzeitig auf ein Datum fallen."

Vulkanausbruch auf indonesischer Insel

Bisher keine Berichte über VerletzteVulkanausbruch auf indonesischer Insel

Jakarta (rpo). Auf der ostindonesischen Insel Flores ist der Vulkan Lewotobi ausgebrochen und hat mit seinen Lavaströmen mehrere Hektar Ackerland zerstört. Unmittelbar nach dem Ausbruch hat eine 2000 Meter hohe Rauchsäule über dem Krater gestanden. Asche sei noch in sechs Kilometern Entfernung niedergegangen, teilte eine Sprecherin des Bezirks Ost-Flores am Montag mit. Lavaströme hatten mehrere Hektar Ackerland zerstört. Über Verletzte wurde zunächst aber nichts bekannt. Dörfer in der Nähe des Lewotobi seien mit einer bis zu vier Zentimeter dicken Ascheschicht bedeckt worden, sagte die Sprecherin weiter. Sieben Ortschaften am Fuße des Berges sollen evakuiert werden. Der Vulkan hatte sich am späten Sonntagabend (Ortszeit) mit drei großen, aufeinander folgenden Eruptionen zurückgemeldet.Letzter Ausbruch vor 20 JahrenDer letzte große Ausbruch des Lewotobi war den Angaben zufolge vor 20 Jahren. Dabei war niemand zu Schaden gekommen. Indonesien besitz mit rund 500 Vulkanen die größte Dichte an Feuerbergen. 128 von ihnen gelten als aktiv, 65 davon als gefährlich.

Aachener Friedenspreis geht an Juden und Palästinenserin

Preisverleihung am MontagAachener Friedenspreis geht an Juden und Palästinenserin

Aachen (rpo). Der Aachener Friedenspreis geht in diesem Jahr an einen Juden und an eine Palästinenserin. Am Montag werden die israelischen Friedensaktivisten Reuven Moskovitz und Nabila Espanioly mit dem Preis für ihre Bemühungen zur Verständigung zwischen Juden und Palästinensern ausgezeichnet. Nationale Preisträger sind die Ordensleute für den Frieden. Der Initiative gehören auch Christen und Nicht-Christen an. Den Preis erhalten seit 15 Jahren Männer und Frauen, die zur Verständigung der Menschen und Völker "von unten" beigetragen haben.

Gauweiler für Große Koalition

"Im deutschen Interesse"Gauweiler für Große Koalition

Berlin (rpo). "Im deutschen Interesse" fordert der CSU-Bundestagsabgeordnete Peter Gauweiler von Union und SPD eine Große Koalition. Die CDU/CSU dürfe sich nicht mit der "Pattsituation von Konsensrunden abfinden".Gauweiler formulierte diese Forderung nach der Ankündigung von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und Außenminister Joschka Fischer (Grüne), 2006 erneut zur Bundestagswahl anzutreten. In einem Zeitungsbeitrag schreibt er: "Wenn die Union eine mutige Antwort geben will, dann bietet sie den Sozialdemokraten eine Große Koalition an. Oder besser: fordert die SPD dazu auf, im deutschen Interesse." Gauweiler weiter: "Die täglich wachsenden Probleme Deutschlands brauchen zu ihrer Lösung eine Große Koalition." Man müsse "taub und blind sein", um nicht zu sehen, dass es Rot oder Schwarz ohne die jeweils andere Seite nicht schaffen.

Subventionen steigen weiter an

Bericht der "Berliner Zeitung"Subventionen steigen weiter an

Berlin (rpo). Von einem Subventionsabbau kann in Deutschland weiterhin keine Rede sein. Im Gegenteil: Laut einem Bericht der "Berliner Zeitung" steigen die Finanzhilfen und Steuervergünstigungen weiter an. Erst im nächsten Jahr ist eine Wende in Sicht.Laut dem Bericht klettern die Finanzhilfen und Steuervergünstigungen von Bund, Ländern, Gemeinden und der EU um 6,5 Prozent von 55,4 Milliarden Euro im vergangenen Jahr auf 59 Milliarden Euro in diesem Jahr. Zu dieser Entwicklung tragen dem Blatt zufolge auch die Subventionen des Bundes bei: Sie steigen von 22,3 auf 22,9 Milliarden Euro. Im kommenden Jahr soll nach Einschätzung der Bundesregierung aber zumindest bei den Subventionen des Bundes eine Wende erreicht werden, berichtet die Zeitung. So sollen die Finanzhilfen von jetzt 7,8 Milliarden Euro auf 7,0 Milliarden Euro sinken. Bei den Steuersubventionen wird es dagegen erneut einen leichten Anstieg von 15,1 auf 15,3 Milliarden Euro geben. Im jüngsten Subventionsbericht, der offiziell im Herbst vorgelegt wird, ist allerdings noch nicht das Vorhaben der Regierung berücksichtigt, die Eigenheimzulage abzuschaffen. Die Zulage ist die größte Steuervergünstigung, die der Bund gewährt. Pauschale Kürzung abgelehntIn dem Bericht, der unter Federführung von Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) erarbeitet wurde und alle zwei Jahre erscheint, kündigt die Regierung auch schärfere Maßnahmen zum Abbau von Staatshilfen an. So sollen neue Subventionen nur noch als direkte Finanzhilfen und nicht mehr als Steuervergünstigungen gewährt werden. Eine pauschale Kürzung der vorhandenen Subventionen, wie sie unter anderem von den Ministerpräsidenten von Hessen und Nordrhein- Westfalen, Roland Koch (CDU) und Peer Steinbrück (SPD) befürwortet wird, lehnt das Finanzministerium dagegen ab. "Pauschale Subventionskürzungen nach dem Rasenmäherprinzip sind unter wachstums- , verteilungs- und ordnungspolitischen Gesichtspunkten immer nur die zweitbeste Lösung", heißt es laut Zeitung in dem Bericht.

Friedensnobelpreisträgerin tritt in Hungerstreik

Birmas Regierung weist Darstellung zurückFriedensnobelpreisträgerin tritt in Hungerstreik

Washington/Rangun (rpo). Nach Angaben der USA ist die birmanische Oppositionsführerin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi in den Hungerstreik getreten. Die birmanischen Behörden, die dafür verantwortlich sein sollen, weisen die Darstellung aus Washington zurück. Sie will damit den US-Angaben zufolge gegen den Hausarrest protestieren, unter den sie die Militärjunta gestellt hat. Das US-Außenministerium äußerte sich besorgt und erklärte, die birmanischen Behörden trügen die "volle Verantwortung" für die Gesundheit der Politikerin. "Ziemlich merkwürdig"Die birmanische Regierung wies den Bericht der USA am Montag als "ziemlich merkwürdig" zurück. Die USA hätten ihre Angaben nicht mit Beweisen untermauern können, hieß es in Rangun. Suu Kyi war am 30. Mai nach blutigen Zusammenstößen zwischen ihren Anhängern und Anhängern der Regierung festgenommen worden. Nach Angaben der Militärjunta wurde die Politikerin zu ihrem eigenen Schutz und um der nationalen Stabilität willen festgehalten. Die Regierung weigert sich zu sagen, wo und wie lange Suu Kyi noch festgehalten wird.

EU hält Kontakte zu Arafat aufrecht

Kritik aus IsraelEU hält Kontakte zu Arafat aufrecht

Tel Aviv (rpo). Trotz heftiger Kritik aus Israel will die Europäische Union ihre Kontakte zum Palästinenser-Präsidenten Jassir Arafat aufrecht erhalten. Israel fordert, dass der Hamas die Finanzmittel für Terroranschläge entzogen werden.Der EU-Beauftragte für Außen- und Scherheitspolitik, Javier Solana, sagte bei einem Israel-Besuch am Sonntag, die Europäische Union würde ihre Politik gegenüber Arafat nicht ändern. Der israelische Verteidigungsminister Schaul Mofas sagte nach Angaben von Radio Israel bei einem Treffen mit Solana in Tel Aviv, Israel erwarte von der Autonomiebehörde die Bekämpfung des Terrorismus. Die Entwaffnung der Terrorgruppen sei eine Vorbedingung für die Fortsetzung der Friedensgespräche und der Kontakte zur Palästinenserregierung von Ministerpräsident Mahmud Abbas. Mofas beschuldigte Arafat alles zu tun, um den Friedensprozess und vor allem die Position von Abbas zu schwächen. Hamas-Konten sperrenAuch der israelische Außenminister Silvan Schalom rief die EU zur Aufgabe ihrer Kontakte zu Arafat auf. Die EU sollte alle Konten der radikalen Hamas-Organisationen sperren. Damit sollten der Hamas die Finanzmittel für Terroranschläge entzogen werden. Solana kritisierte den israelischen Sperrzaun und die Neuaufnahme der Politik der Ermordung militanter Palästinenser. Er betonte das Recht der Israelis auf Selbstverteidigung. Jedoch müssten Handlungen vermieden werden, die zukünftige Kontakte mit den Palästinensern behindern könnten. Solana betonte, der als "Roadmap" bezeichnete Friedensplan sei das einzige Dokument, dass auf dem Tisch liege. Er hoffe, dass alle Seiten sich nach vorn bewegen würde, betonte Solana.

Olympiasieger Yagudin betrunken am Steuer erwischt

Eislauf-Star in den USA angezeigtOlympiasieger Yagudin betrunken am Steuer erwischt

Avon/USA (rpo). Der Eislauf-Star und Goldmedaillengewinner der Olympischen Spiele von 2002, Alexei Yagudin, ist betrunken am Steuer erwischt und angezeigt worden. Der 23-Jährige gebürtige Russe wurde laut Polizei in seinem Mercedes wegen überhöhter Geschwindigkeit auf einer Landstraße bei Avon gestoppt.Yagudin lebt und trainiert im US-Staat Connecticut. Er habe mehr als 0,8 Promille Alkohol im Blut gehabt. Gegen eine Kaution von 250 Dollar wurde der Eislauf-Star, der als erster Eisläufer der Geschichte bei Olympischen Spielen gleich vier Mal die Traumnote 6,0 erhalten hatte, wieder auf freien Fuß gesetzt. Er muss sich nun am 10. September vor Gericht verantworten.

Stoiber fordert Rentenbonus für Familien mit Kindern

Beträge aus Steuern gutschreibenStoiber fordert Rentenbonus für Familien mit Kindern

Augsburg (rpo). Für einen Rentenbonus für Familien mit Kindern hat sich der CSU-Vorsitzende Edmung Stoiber ausgesprochen. Deren Rentenbeträge könnten monatlich um einen bestimmten Betrag gesenkt werden, der ihnen aus Steuern gutgeschrieben wird.Laut einem Bericht der "Augsburger Allgemeinen" (Montagausgabe) sagte Stoiber: "Wer Kinder hat und Rentenbeiträge zahlt, erbringt eine Doppelleistung, für die man ihn nicht erst im Alter entlasten muss." Die Union erwäge deshalb, die Familien mit Kindern direkt bei den Rentenbeiträgen zu entlasten. "Es wäre zum Beispiel denkbar, dass man die Rentenbeiträge von Familien mit Kindern monatlich um einen bestimmten Betrag senkt, der ihnen aus Steuern gutgeschrieben wird." Er sprach sich aber gegen Bestrebungen aus, kinderlose Ehepaare zum Ausgleich höher zu belasten. "Die Erziehungsleistung, die beitragszahlende Familien mit Kindern erbringen, muss aus dem Haushalt honoriert werden." Ein solcher Schritt sei notwendig, weil das Bundesverfassungsgericht eine Entlastung der Familien mit Kindern bei der Pflegeversicherung vorgeschrieben habe. Dies müsse für alle Sozialversicherungen gelten.

Teststart der Lkw-Maut: Pleiten, Pech und Pannen

Betreiber Toll Collect ist zufriedenTeststart der Lkw-Maut: Pleiten, Pech und Pannen

Berlin (rpo). Die Erfassungsgeräte funktionieren nicht, die Werkstätten sind überlastet, die manuelle Einbuchung ist zu umständlich - kurz: Der Probebetrieb für die neue Lkw-Maut ist ein Reinfall. Das resümieren jedenfalls die Spediteure. Der Betreiber Toll Collect sieht das natürlich ganz anders. Am ersten Tag mit dem neuen Lastwagen-Mautsystem haben Spediteure massive Probleme beklagt. Beim geplanten Start des Gebühreneinzugs am 2. November drohe ein Chaos, erklärten Branchenvertreter am Montag. Dagegen zeigte sich die Betreibergesellschaft Toll Collect nach Auftakt der zweimonatigen Testphase zufrieden. Das Verkehrsministerium machte deutlich, dass es nun vor allem auf den pünktlichen Beginn des Normalbetriebs ankomme. Ab 2. November soll die neue kilometerbezogene Streckengebühr von durchschnittlich 12,4 Cent mit dem satelliten-gestützten High-Tech-System eingezogen werden. Die zweimonatige Probephase, die am Sonntag begann, war nötig geworden, weil die Vorbereitung des Mautsystems dem Zeitplan kräftig hinterherhinkte. Das System sei noch nicht funktionstüchtig, erklärte der Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen. So seien mehr als 40 Prozent der Maut-Erfassungsgeräte - der so genannten On Board Units (OBU) - defekt gewesen. Der richtige Belastungstest stehe erst im November bevor. Ein chaotischer Start sei absehbar. Sicherungen sind durchgebranntDer Landesverband bayerischer Transport- und Logistikunternehmen erklärte: "Wenn heute der Echtstart gewesen wäre, hätte es einen Riesen-Reinfall gegeben." Die OBUs arbeiteten nicht zuverlässig, der Einbau habe zum Teil nicht geklappt, und bei Inbetriebnahme seien Sicherungen durchgebrannt. Der Verband Güterkraftverkehr und Logistik in Nordrhein betonte, erst zehn Prozent der mautpflichtigen Laster seien mit OBUs ausgestattet. Die manuelle Einbuchung sei keine wirkliche Alternative, denn sie koste zu viel Zeit. Auch Lkw-Fahrer beklagten nach den ersten Stunden mit dem neuen System, bei einigen Erfassungsgeräten funktioniere die Software nicht. Die Werkstätten, die die Geräte einbauen sollten, seien häufig überlastet, erklärten mehrere Brummi-Fahrer der AP. Andere beschwerten sich, dass sie jedes Mal die Daten wieder neu eingeben müssten, sobald einmal die Zündung aus sei. Toll-Collect-Geschäftsführer Michael Rummel meinte hingegen im ZDF, die 60.000 OBUs, die bereits im Einsatz seien, seien "sattelfest und voll in Funktion". Insgesamt sei der Test gut angelaufen. Er sei zuversichtlich, dass bis zum 2. November mehr als 400.000 Erfassungsgeräte bereitgestellt werden könnten. Keine Bilanz aus dem MinisteriumDer Sprecher des Verkehrsministeriums, Felix Stenschke, sah am Montag keinen Anlass für eine erste Bilanz. Das Betreiberkonsortium habe "die Dinge angeschaltet, die anschaltbereit sind". Entscheidend sei die Phase vor Erteilung der Betriebsgenehmigung für das Mautsystem gegen Ende des Probelaufs. Dann werde das Ministerium noch einmal "tief in das System hineinschauen". Die "Süddeutsche Zeitung" meldete, Bundeskanzler Gerhard Schröder habe Verkehrsminister Manfred Stolpe aufgefordert, bei der Umsetzung des Mautsystems härter durchzugreifen. Der Kanzler sei verärgert, dass die bisherigen Pannen der Regierung angelastet würden. Danach gefragt, wich Regierungssprecher Thomas Steg aus. Er sagte, Schröder und Stolpe hätten mehrfach über das Thema gesprochen. Das Kanzleramt sei über Stolpes Schritte immer informiert gewesen.

10 000 Menschen leben von Internet-Auktionen

Viele Großverkäufer mit eigenen Angestellten10 000 Menschen leben von Internet-Auktionen

Berlin (rpo). Nach Einschätzung des Internet-Auktionshauses Ebay verdienen rund 10.000 Menschen in Deutschland ihren Lebensunterhalt mit Online-Versteigerungen. Viele stellen sogar eigene Mitarbeiter zum Verkaufen ein.Viele dieser Großverkäufer hätten sogar eigene Angestellte, sagte Ebays Deutschland-Chef Philipp Justus dem Berliner "Tagesspiegel" (Montagausgabe). "In Bayern gibt es zum Beispiel einen 25-Jährigen, der sich auf den Verkauf von Kameras und Fotozubehör spezialisiert hat und 30 Mitarbeiter beschäftigt." Ebay selbst profitiere möglicherweise von der schwachen Konjunktur. "Trotz der Wirtschaftsflaute steigen unsere Nutzerzahlen und damit die Umsätze. Vielleicht kam uns die Krise sogar zugute." Mit der wirtschaftlichen Abkühlung und der Angst vor der steigenden Arbeitslosigkeit kam in Deutschland auch der Hang zur Schnäppchenjagd auf, unter dem unter anderem der Handel leidet.

Amerikaner arbeiten am produktivsten

Hohe Stundenmenge pro Jahr UrsacheAmerikaner arbeiten am produktivsten

Genf (rpo). Interessantes Ergebnis einer Studie: Amerikanische Arbeiter sind die produktivsten der Welt. Allerdings müssen sie mehr Stunden leisten, um ihre Kollegen in Europa zu übertreffen.Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Studie der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) hervor. Demnach produzierte ein Beschäftigter in den USA im vergangenen Jahr eine Leistung von 60.728 Dollar (55.000 Euro). Belgien als bestplatziertes EU-Land kam auf 54.333 Dollar. Bei der Berechnung der Produktivität pro Stunde waren die Norweger (38 Dollar) Erster vor den Franzosen (35 Dollar), Belgiern (34 Dollar) und vor den Amerikanern (32 Dollar),die erst auf Rang vier folgten. Die Amerikaner arbeiteten laut ILO im Jahr durchschnittlich 1.825 Stunden, in Europa lag diese Zahl meistens erheblich darunter: Schweden 1.581, Frankreich 1.545, Irland 1.668. In Deutschland betrug die durchschnittlich Jahres-Arbeitszeit laut ILO sogar nur 1.444 Stunden.

"Ungelogen": Erste Auszüge aus Naddels Buch
"Ungelogen": Erste Auszüge aus Naddels Buch

"In Diskotheken durfte ich überhaupt nicht""Ungelogen": Erste Auszüge aus Naddels Buch

Hamburg (rpo). Jetzt ist es raus: Erste Auszüge aus der Lebensgeschichte von Dieter Bohlens Ex-Freundin "Naddel" wurden am Montag vorab veröffentlicht. In "Ungelogen" beschreibt Nadja Abdel Farrag unter anderem ihren ersten Zungenkuss. Einige Passagen aus dem Buch "Ungelogen", das am 8. September erscheinen soll, hat die "Bild"-Zeitung am Montag gedruckt. Zuvor hatte "Naddel" angekündigt, mit ihrem Buch "einiges klarstellen" zu wollen. Sie und Bohlen waren elf Jahre lang ein Paar. In "Bild" war am Montag jedoch noch nichts über diese Zeit zu lesen. Es ging vielmehr um ihre Teenager-Erfahrungen. Von ihrem ersten ersparten Geld habe sie sich eine Brustvergrößerung für 5000 Mark geleistet, berichtet die Autorin. Vor rund einem Jahr hatte Popstar und Musikproduzent Bohlen mit seinem Werk "Nichts als die Wahrheit" die Bestseller-Listen gestürmt. Kurze Zeit später waren Biografien von Steffan Effenberg und Boris Becker erschienen. Auch die Finalisten der Show "Deutschland sucht den Superstar" Alexander Klaws und Daniel Küblböck haben angekündigt, ihren Lebensweg zu veröffentlichen. "Naddels" Buch erscheint mit einer Startauflage von 80 000 Exemplaren im Münchner Verlag Langen, Müller, Herbig. Nach Angaben ihrer Sprecherin vom Montag hat Abdel Farrag alle rund 320 Seiten selbst verfasst. Für Bohlen hatte "Bild"-Klatschkolumnistin Katja Keßler geschrieben.

Dresden: Experten untersuchen Unglücks-Bus

Reisegruppe wollte nach PragDresden: Experten untersuchen Unglücks-Bus

Kreischa (rpo). Nachdem am Sonntag ein dänischer Reisbus auf dem Weg nach Prag bei Dresden verunglückt war und der Fahrer starb, wollen am Montag Experten den technischen Zustand des Busses untersuchen.Die Polizei geht davon aus, dass der Fahrer von der Bundesstraße 170 abgebogen war, um Zeit zu sparen, sagte Gerhard Wellner von der Polizeidirektion Pirna am Montag. Die Bundesstraße zur tschechischen Grenze war wegen eines Unfalls gesperrt. Auf der Abkürzung kam der Reisebus bei Kreischa aus bisher ungeklärter Ursache von der Fahrbahn ab und kippte um. Der 58 Jahre alte dänische Fahrer starb. Die meisten der zehn Fahrgäste, sechs Dänen und vier Schweden, erlitten nur leichte Verletzungen. Damit ereignete sich innerhalb kurzer Zeit erneut ein schweres Busunglück in Europa. Vor einer Woche waren bei Unfällen in Deutschland, Frankreich und in der Türkei insgesamt 26 Menschen gestorben. Auf der A 9 bei Weißenfels (Sachsen-Anhalt) kamen fünf Menschen ums Leben. Sachverständige sollen am Montag den beschlagnahmten Bus, der von dem Unternehmen Møller aus Vordingborg auf der dänischen Insel Seeland betrieben wird, genau unter die Lupe nehmen. Bislang sei völlig offen, ob menschliches Versagen oder ein technischer Defekt den Unfall ausgelöst habe, sagte ein Polizeisprecher. Zur Unfallzeit am Sonntagnachmittag sei die Fahrbahn bei guter Sicht trocken gewesen. In Hotels untergebrachtAcht die zehn Fahrgäste hatten nach kurzer ambulanter Behandlung das Krankenhaus wieder verlassen. Sie wurden in Hotels in der Umgebung untergebracht. Eine dänische Staatsangehörige wird noch stationär behandelt. "In Lebensgefahr befindet sie sich aber nicht", sagte der Sprecher. Der Bus war in einer leichten Rechtskurve auf der Staatsstraße 36 von der Fahrbahn abgekommen, eine Böschung hinaufgefahren und umgekippt. Beim Überqueren der Fahrbahn hatte der schleudernde Bus zudem ein Auto erfasst und schwer beschädigt. Die beiden Insassen wurden leicht verletzt. Die Straße zwischen Possendorf und Kreischa wurde für mehrere Stunden gesperrt.

FBI untersucht Anschlag von Nadschaf
FBI untersucht Anschlag von Nadschaf

US-Behörde bietet Unterstützung anFBI untersucht Anschlag von Nadschaf

Washington/Bagdad (rpo). Nach dem Anschlag vor der Moschee in der irakischen Pilgerstadt Nadschaf schaltet sich jetzt die US-Bundeskriminalpolizei FBI in die Untersuchungen ein. Ein Expertenteam des FBI wird die irakische Polizei bei den Ermittlungen unterstützen.Das berichtete der US-Nachrichtensender CNN. FBI-Beamte sind auch in die Aufklärung der Attentate gegen das UN-Hauptquartier und die jordanische Botschaft in Bagdad eingebunden. Der Gouverneur von Nadschaf, Haidar el Majali, sagte am Sonntag, die Polizei habe fünf Iraker als Verdächtige festgenommen. Alle hätten Verbindungen zum gestürzten Regime von Saddam Hussein. Eine mögliche Verwicklung des Terrornetzwerks El Kaida von Osama bin Laden werde untersucht. Bei dem Attentat von zwei Autobomben mit rund 700 Kilogramm Sprengstoff seien außer dem schiitischen Religionsführer Ajatollah Mohammed Bakr el Hakim mindestens 82 andere Menschen ums Leben gekommen, sagte el Majali. US-General Anthony Zinni warnte unterdessen vor einem "Bürger- und Religionskrieg" im Irak. Die Lage im Irak könnte nach dem Anschlag von Nadschaf innerhalb weniger Wochen außer Kontrolle geraten, sagte der ehemalige Chef des Zentralkommandos für den Nahen Osten am Sonntag der italienischen Tageszeitung "Corriere della Sera". "Die USA verfügen nicht über genügend Ressourcen noch Personal für die Sicherheit und den Wiederaufbau des Irak zu gewährleisten", meinte Zinni. Ein "massives Eingreifen" der internationalen Gemeinschaft sei nötig, fügte er hinzu. Zugleich müsse ein "echte irakische Regierung" eingesetzt werden. Trauermärsche für Bakr el HakimAm Sonntag hatten tausende Schiiten an Trauermärschen für Bakr el Hakim teilgenommen. Die Prozession mit einem mit schwarz-grünem Tuch verhüllten Sarg an der Spitze begann an der Imam-el-Chadam-Moschee am Tigris-Ufer in Bagdad. Dann bewegte sie sich in Richtung der den Schiiten heiligen Stadt Kerbela, rund 80 Kilometer südlich der Hauptstadt. US-Truppen hielten sich im Hintergrund. Die Sicherheit lag in den Händen von Milizen des Obersten Rates für die Islamische Revolution im Irak (SCIRI) - der Organisation, die Bakr el Hakim geführt hatte. Es gab keine Berichte über Zwischenfälle. In einer Ansprache kritisierte der Bruder des Ermordeten, Abdelasis el Hakim, scharf die US-Besatzungstruppen und ihre Politik. Beisetzung am Dienstag"Die US-Besatzungstruppen sollten für das in Bagdad, Nadschaf und anderswo vergossene irakische Blut verantwortlich gemacht werden", sagte Abdelasis el Hakim, der dem Provisorischen Regierungsrat angehört und seinem Bruder als Chef des SCIRI nachfolgen wird. "Sie haben uns von Anfang an gesagt, dass sie für die Sicherheit verantwortlich seien, aber sie haben ihr Versprechen gebrochen. Sie sollten die bislang verfolgte Politik aufgeben." Der Sarg Hakims soll am Dienstag feierlich in Nadschaf beigesetzt werden. Der Provisorische Regierungsrat hat eine dreitägige Staatstrauer verkündet. Die Spannungen in der Stadt sind gestiegen. Am Sonntag eröffneten die Leibwächter eines anderen Geistlichen das Feuer auf ein Fahrzeug, das mit hoher Geschwindigkeit an dem Haus des Mullahs vorbeifuhr. Dabei wurden die beiden Insassen getötet, meldete CNN. US-Soldaten gerieten am Sonntag im Irak erneut unter Beschuss, meldete der arabische Fernsehsender El Dschasira. Der amerikanische Stützpunkt in der Stadt Al-Huweija nordöstlich von Bagdad wurde mit Panzerfäusten angegriffen. Ein weiterer Angriff richtete sich gegen einen amerikanischen Militärkonvoi westlich von Bagdad. Ziel der dritten Attacke war laut El Dschasira ein Straßenkontrollpunkt westlich der Stadt Hit. Es gab keine Todesopfer. Straw hat Zweifel Der britische Außenminister Jack Straw nährte Zweifel an der Existenz von Massenvernichtungswaffen im Irak. In einem Interview mit der BBC räumte er am Sonntag ein, es sei nicht sicher, was die britischen und US-Truppen bei ihrer Suche nach chemischen oder biologische Waffen finden würden. "Ich kann nicht präzise sagen, was entdeckt werden wird, niemand kann das sagen", sagte der Minister. Trotzdem sei der Krieg gegen den Irak gerechtfertigt gewesen. Straw räumte in dem Interview ein, dass die Sicherheitslage im Irak nach den jüngsten Anschlägen überdacht werden müsse. Jedoch hätten die amerikanisch-britischen Koalitionstruppen keinesfalls die Kontrolle verloren.

US-Open: Schüttler erstmals im Achtelfinale
US-Open: Schüttler erstmals im Achtelfinale

Sieg über Alberto MartinUS-Open: Schüttler erstmals im Achtelfinale

New York (rpo). Erstmals in seiner Karriere hat Tennisprofi Rainer Schüttler das Achtelfinale der US Open erreicht. Der Australian-Open-Finalist setzte sich in New York gegen den Spanier Alberto Martin durch. Schüttler gewann am Sonntag souverän mit 6:1, 6:4, 6:2 gegen den Spanier Alberto Martin und feierte damit im dritten Vergleich seinen ersten Sieg. Am Dienstag trifft Schüttler auf den Niederländer Sjeng Schalken, der ihn vor zwei Monaten im Achtelfinale von Wimbledon ausgeschaltet hatte. Der US-Halbfinalist des Vorjahres bezwang den Kroaten Ivo Karlovic 7:6 (10:8), 7:6 (7:5), 7:6 (7:3). In der 2. Runde hatte Schalken Schüttlers Freund Lars Burgsmüller besiegt. Schüttler erwischte einen Blitzstart, gewann die ersten fünf Spiele der Partie und nutzte nach zwei abgewehrten Breakbällen seine zweite Chance zum Gewinn des ersten Durchgangs. Der 27 Jahre alte Korbacher schlug stark auf und machte immer wieder Druck mit seinen präzisen Grundschlägen. Zudem suchte er oft am Netz die Entscheidung. Sandplatz-Spezialist Martin, der die ersten beiden Duelle auf diesem Belag gewonnen hatte, kam im zweiten Durchgang besser in die Partie, machte aber weiterhin zu viele leichte Fehler. Mit einem Break zum 3:2 legte Schüttler die Basis für den Gewinn des zweiten Durchgangs. Gleich zum Auftakt des dritten Satzes nahm der Hesse seinem Kontrahenten erneut den Aufschlag ab und verwandelte nach nur 1:41 Stunden sofort seinen ersten Matchball. Auch Federer im AchtelfinaleWimbledon-Sieger Roger Federer erreichte nach zwei Stunden Spielzeit das Achtelfinale. Der Schweizer gewann mit etwas Mühe 6:3, 7:6 (7:4), 6:3 gegen Lokalmatador James Blake und steht nun vor einer schweren Aufgabe gegen seinen Angstgegner David Nalbandian aus Argentinien. Der Wimbledon-Finalist des Vorjahres verhinderte eine Neuauflage des diesjährigen Endspiels von London durch seinen 7:5, 6:7 (12:10), 6:3, 6:2-Sieg über den Australier Mark Philippoussis. Der im Champions Race führende US-Amerikaner Andy Roddick ließ dem Brasilianer Flavio Saretta beim 6:1, 6:3, 6:3 keine Chance und trifft jetzt auf den Belgier Xavier Malisse, der den russischen Qualifikanten Dimitri Tursunow mit 7:5, 6:4, 7:6 (10:8) zurück in dessen kalifornische Wahlheimat schickte. Duell der Favoritinnen Bei den Damen gibt es im Viertelfinale das erste Duell zweier Favoritinnen. Die Weltrangliste-Erste Kim Clijsters aus Belgien kam beim 6:2, 6:4 über die US-Amerikanerin Meghann Shaughnessy ebenso zu einem weiteren klaren Sieg wie ihre Gegnerin Amélie Mauresmo. Die Französin gewann 6:2, 6:2 gegen Tamarine Tanasugarn aus Thailand. Fest steht auch das Viertelfinale zwischen der Amerikanerin Lindsay Davenport und Doppel-Spezialistin Paola Suarez aus Argentinien. Herreneinzel, 3. Runde: Rainer Schüttler (Korbach/Nr. 8) - Alberto Martin (Spanien) 6:1, 6:4, 6:2Andre Agassi (USA/Nr. 4) - Jewgeni Kafelnikow (Russland/Nr. 28) 6:3, 7:6 (7:4), 6:4Roger Federer (Schweiz/Nr. 2) - James Blake (USA) 6:3, 7:6 (7:4), 6:3 Andy Roddick (USA/Nr. 4) - Flavio Saretta (Brasilien) 6:1, 6:3, 6:3Carlos Moya (Spanien/Nr. 7) - Nicolas Massu (Chile) 7:5, 6:4, 3: 6, 6:3Younes El Aynaoui (Marokko/Nr. 22) - Jiri Novak (Tschechien/Nr. 10) 7:6 (7:1), 5:7, 3:6, 6:3, 7:6 (7:5)Sjeng Schalken (Niederlande/Nr. 12) - Ivo Karlovic (Kroatien) 7:6 (10:8), 7:6 (7:5), 7:6 (7:3)David Nalbandian (Argentinien/Nr. 13) - Mark Philippoussis (Australien/Nr. 20) 7:5, 6:7 (10:12), 6:3, 6:2Xavier Malisse (Belgien) - Dimitri Tursunow (Russland) 7:5, 6:4, 7: 6 (10:8) Damit im Achtelfinale: Andre Agassi - Taylor Dent, Jonas Björkman - Guillermo Coria, Juan Carlos Ferrero - Todd Martin, Paradorn Srichaphan - Lleyton Hewitt, Rainer Schüttler - Sjeng Schalken, Xavier Malisse - Andy Roddick, Carlos Moya - Younes El Aynaoui, David Nalbandian - Roger Federer Dameneinzel, Achtelfinale: Kim Clijsters (Belgien/Nr. 1) - Meghann Shaughnessy (USA/Nr. 17) 6:2, 6:4 Lindsay Davenport (USA/Nr. 3) - Nadia Petrowa (Russland/Nr. 19) 6:0, 6:7 (6:8), 6:2 Amelie Mauresmo (Frankreich/Nr. 5) - Tamarine Tanasugarn (Thailand) 6:2, 6:2 Paola Suarez (Argentinien/Nr. 24) - Jelena Lichowtsewa (Russland) 6:2, 3:6, 7:5 Damit im Viertelfinale: Kim Clijsters - Amelie Mauresmo, Lindsay Davenport - Paola Suarez, Siegerin aus Jennifer Capriati/Jelena Dementjewa - Siegerin aus Ai Sugiyama/Francesca Schiavone, Siegerin aus Anastasia Miskina/Mary Pierce - Siegerin aus Dinara Safina/Justin Henin-Hardenne

US-Schauspieler Charles Bronson gestorben
US-Schauspieler Charles Bronson gestorben

Leinwandheld wurde 81 Jahre altUS-Schauspieler Charles Bronson gestorben

Los Angeles (rpo). Einer von Hollywoods legendären "harten Männern" ist tot: Im Alter von 81 Jahren ist Charles Bronson gestorben. Er erlag seiner mehrjährigen Krankheit. Sein schweigsamer Auftritt in "Spiel mir das Lied vom Tod" hatte den US-Schauspieler zum Star gemacht.Nach einem mehrjährigen Alzheimerleiden starb der Leinwandheld am Samstag in einem Krankenhaus in Los Angeles im Alter von 81 Jahren an einer Lungenentzündung. Dies teilte seine Sprecherin Lori Jonas am Sonntag mit. Bronson befand sich schon seit Wochen im Krankenhaus. Seine Frau Kim Weeks war an seinem Sterbebett. Bronson wurde mit seiner Rolle des schweigenden Mundharmonikaspielers in dem Western "Spiel mir das Lied vom Tod" populär und war in Hollywood auf die Rolle des harten Kerls abonniert. Eigentlich hieß er Charles Buchinsky und wurde 3. November 1921 in Ehrenfeld, Pennsylvania, als 11. von 15 Kindern einer aus Litauen eingewanderten Bergarbeiterfamilie geboren. Er wuchs in armen Verhältnissen auf. Wie seine Brüder wurde er Bergarbeiter. Bei der US-Luftwaffe, bei der er im Zweiten Weltkrieg Bomberpilot war, begann er sich für die Schauspielerei zu interessieren. Im Nachhinein sagte Bronson, ihn habe vor allem beeindruckt, wie viel Geld man beim Film verdienen könnte. Als Charles Buchinsky oder Buchinski wurde er für Nebenrollen engagiert. So legte ihn Katharine Hepburn in "Pat und Mike" beim Judo aufs Kreuz. 1954 gab er sich den Namen Bronson, der vom Bronson Gate bei den Paramount Studios an der Bronson Avenue stammen soll. Anlass war die Kommunisten-Furcht in der McCarthy-Zeit, in der ein russisch klingender Name nicht karrierefördernd war. Zu seinen frühen Erfolgen gehören Filme wie "Massai", "Revolver Kelly" oder der Western "Die glorreichen Sieben". An der Seite von Elvis Presley spielte Bronson 1962 auch in "Kid Galahad - Harte Fäuste, heiße Liebe". Der Mann mit dem zerfurchten Gesicht spielte seit den 50er Jahren in fast 100 Filmen mit. Seinen Durchbruch schaffte Bronson aber erst 1968 in Europa. Der französische Schauspieler Alain Delon bewunderte seine Darstellung in "Revolver Kelly" und engagierte ihn für den Film "Adieu l'Ami" (Bei Bullen singen Freunde nicht). Zum Superstar wurde Bronson mit Sergio Leones Western "Spiel mir das Lied vom Tod" (1968), der sein Image als wortkarger Einzelgänger mit unbewegtem Gesicht prägte. In den 70er Jahre der bestbezahlte Schauspieler der WeltDanach bekam Charles Bronson auch in den USA Starrollen, und in den 70er Jahren galt er als der bestbezahlte Schauspieler der Welt. 1971 erhielt der damals 50-Jährige den Golden Globe als "populärster Schauspieler der Welt". Den größten Publikumserfolg feierte Bronson 1974 mit dem umstrittenen Thriller "Ein Mann sieht rot", von dem bis 1993 vier Fortsetzungen gedreht wurden. In dem Selbstjustiz-Krimi wird er als unbarmherziger Rächer selbst zum Mörder. Auf der Leinwand war er 15 Mal an der Seite seiner zweiten Ehefrau, der Schauspielerin Jill Ireland, zu sehen, mit der Bronson 22 Jahre lang verheiratet war. Vier Jahre nach ihrem letzten gemeinsamen Auftritt in dem Film "Der Mordanschlag" (1986) starb die Schauspielerin an Krebs. Bronson stand danach nur noch selten vor der Kamera. 1993 konnte man den ergrauten Star für die Kapitänsrolle in "Der Seewolf" gewinnen. Als Mordinspektor in der Serie "Family of Cops" trat er 1998 zum letzten Mal auf. Bronson zog sieben Kinder groß. 1998 ging er noch eine Ehe mit der 40 Jahre jüngeren Fernsehproduzentin Kim Weeks ein. Das Paar war nur selten in der Öffentlichkeit zu sehen. Der in den 70er Jahren als "populärster Schauspieler" mit einer Golden Globe-Trophäe gekürte Star war trotz seiner Hollywood-Erfolge ein verschlossener Außenseiter, der sich am liebsten auf sein Anwesen in Malibu und eine Ranch in Vermont zurückzog.Bronson-Filme im FernsehenDas Bayerische Fernsehen und der Abo-Sender Premiere ändern nach dem Tod des Schauspielers ihr Programm: Das Bayerische Fernsehen strahlt am 3. September die Filme "Nevada Pass" (21.45 Uhr) und "Chatos Land" (23.45 Uhr) aus. Der Spielfilmkanal MGM zeigt im Premiere-Programm am 4. September die Filme "Kalter Rauch" (20.15 Uhr), "Gesprengte Ketten" (21.55 Uhr), "Nevada Pass" (0.40 Uhr) und "Die Glorreichen Sieben" (2.15 Uhr).

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