„QAnon“ und Co. Die große Verschwörung

Düsseldorf · Der Glaube an die Existenz geheimer Mächte, die die Geschicke der Welt aus dem Verborgenen steuern und die Menschen manipulieren, ist kein neues Phänomen. Aber noch nie war es so leicht, Gleichgesinnte zu finden.

 Ein Trump-Anhänger zeigt das Symbol der „QAnon“-Verschwörung.

Ein Trump-Anhänger zeigt das Symbol der „QAnon“-Verschwörung.

Foto: AP/Matt Rourke

Den Gästen in der New Yorker Pizzeria Comet Ping Pong war sofort klar, dass dieser junge Mann nicht gekommen war, um eine Mahlzeit zu sich zu nehmen. Als Edgar Maddison Welch (28), wohnhaft in Salisbury im US-Bundesstaat North Carolina, am 4. Dezember 2016 das Lokal betrat, hatte er ein halbautomatisches Gewehr vom Typ AR-15 im Anschlag. Er begann sofort zu schießen. Drei Kugeln bohrten sich in eine Tür, eine Wand und einen Tisch. Welch war in nobler Absicht gekommen: Er wollte Kinder befreien, die er im Keller der Pizzeria als Sexsklaven gefangen wähnte. Als er feststellte, dass das Restaurant gar keinen Keller hatte und dass es auch keine angeketteten Kinder gab, ließ er sich ohne Widerstand festnehmen.