ANZEIGE Serie - Wohn-Tipps für draußen und drinnen Die wandernde Wand als Alleskönner

Düsseldorf · Für mehr Privatsphäre: Paravents sind zusammenlegbare und überall aufstellbare Wände, die als Sichtschutz dienen.

 Flexible Lebensentwürfe verlangen nach flexiblen Wänden: Paravents erleben derzeit ihr Revival in Büros und Wohnräumen.

Flexible Lebensentwürfe verlangen nach flexiblen Wänden: Paravents erleben derzeit ihr Revival in Büros und Wohnräumen.

Foto: Getty Images/iStockphoto/vicnt

Paravents – im Deutschen auch Wandschirme oder spanische Wand genannt – sind als Raumteiler echte Allrounder. Gemeint sind hier allerdings nicht die Plexiglasscheiben und Trenner in Wahlkabinen-Optik, die in Praxen, Geschäften, Büros und Impfzentren eingezogen sind, um die Menschen voneinander fernzuhalten. Sondern vielmehr solche, die dekorativ und geschickt Raumbereiche separieren – wie zum Beispiel das Homeoffice vom Sofa und die Schule vom Kinderzimmer.

Die spanische Wand ist eines der romantischsten Wohnaccessoires überhaupt. Ungeachtet des Namens stammt sie eigentlich aus China – genauer gesagt aus den Zeiten der Han-Dynastie (206 v. Chr. bis 220 n. Chr.). Ihre erste Funktion war ausschließlich der Windschutz. Später wurde sie von den Japanern übernommen, die ein ganz anderes Design umgesetzt haben. Da wurden die mobilen Wände eher schlichter und mit Reispapier bespannt.

Mit ihrer Ankunft in Europa hat die spanische Wand zuerst an den Königshöfen in Frankreich und Spanien ihren prunkvollen Auftritt gehabt. Reich geschmückt, mit Samt und anderen edlen Stoffen umhüllt, dienten die Paravents als Sichtschutz und Ankleide für die Adligen. Ihre Rahmen wurden meisterhaft geschnitzt, mit Gold und Silber imprägniert. In europäischen Palästen dienten aufwendig verkleidete Paravents lange dazu, persönliche Verrichtungen ansatzweise zu verstecken und den Gemächern ein bisschen Privatsphäre und Struktur zu verleihen.

Ausladende Raumfluchten sind heute zwar nicht mehr das Problem, dennoch ist der Paravent ein gefragtes Möbel und Accessoire geblieben. Tatsächlich wächst der Raumteiler in immer neue Aufgaben hinein und erlebt inzwischen sein Revival in Büros und Wohnräumen. Wohnungsnot und flexible Lebensentwürfe verlangen nach flexiblen Wänden. Permanente Raumteilungen passen immer seltener ins individuelle Wohnkonzept. Ein Zimmer, insbesondere in der Großstadt, muss oft mehrere parallele Funktionen erfüllen. Und je mehr sich die Designer damit beschäftigen, desto wohnlicher werden die flexiblen Trennwände.

Gefertigt sind sie aus unterschiedlichen Materialien: Mal mit Stoff bespannt oder mit Leder, mal unifarben oder gestreift, mal matt oder hochglänzend. Damit die wandernde und schnell zusammenklappbare Wand wirkt, muss sie nicht mitten im Zimmer stehen. Es reicht, wenn sie die Raumtrennung andeutet als Mischwesen zwischen Offenheit und Abgrenzung.

Die Auswahl an unterschiedlich großen, witterungsbeständigen Stellwänden, die im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon vor neugierigen Blicken der Nachbarn schützen, den Wind abhalten oder Schatten spenden, reicht von Bambus und Weide über Holzlatten und -lamellen oder Aluminium bis zu Edelobjekten aus „rostigem“ Corten-Stahl.

Übrigens: In asiatischen Ländern und vor allem in Japan werden manche Paravents als Luxusgegenstände hoch gehandelt. Dazu zählt auf jeden Fall der Coromandel-Paravent. Eine der größten Sammlerinnen dieser kostbaren Objekte aus der späten Ming-Epoche war Coco Chanel. Die mit zarten Blüten, klaren Seen, kunstvollen Pagoden und Szenen aus dem Leben am Hofe chinesischer Kaiser bemalten und mit einer anspruchsvollen Lacktechnik veredelten lackierten Wandschirme stammen zwar aus China, sind aber nach der Coromandel-Küste im Südosten Indiens benannt.

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