ANZEIGE Die Lackiererei der Rheinbahn Hier ist alles im Lack

Nanu? Seit wann arbeiten denn Astronauten bei der Rheinbahn? Die Frage ist gar nicht so abwegig, wenn man den Mann auf unserem Bild so sieht. Allerdings möchte er in seinem Anzug nicht zu einer Raumstation fliegen, sondern einfach nur dafür sorgen, dass unsere Busse und Bahnen gut aussehen. Herzlich willkommen in unserer Lackiererei!

Ist der Lack an einem unserer Fahrzeuge beschädigt oder es steht eine generelle Ausbesserung an Motoren, Fahrgestellen oder anderen Bauteilen an, dann ist das ein Fall für Willi Beesen und sein Team. Beesen leitet die Lackiererei in der Zentralwerkstatt der Rheinbahn in Heerdt seit fast 30 Jahren. Meistens sind drei Fahrzeuge gleichzeitig bei den zehn Mitarbeitern in Arbeit. Oft müssen nur einzelne Stellen oder Teile ausgebessert werden. Dass eine Bahn oder ein Bus komplett lackiert werden, kommt heutzutage nur noch selten vor, aber: „Neue Aufträge gibt es am laufenden Band“, meint Beesen. Und so verbraucht die Lackiererei jedes Jahr rund 1.500 Liter Lack, also etwa zehn große Badewannen voll, damit unsere Busse und Bahnen sauber und gepflegt aussehen. Natürlich soll der Lack in Verbindung mit Korrosionsschutz, Spachtel und Grundierung auch Rost verhindern.

Doch bevor der Lack aufgesprüht wird, strahlen die Lackierer viele Bauteile erst einmal mit Sand ab, um sie hinterher besser bearbeiten zu können. Alu-Bauteile werden mit Granulat bestrahlt, Stahl-Bauteile mit Stahlkies. Die Stäube, die dabei entstehen, müssen getrennt voneinander abgesaugt werden. Denn wenn sie sich in der Luft miteinander verbinden und chemisch reagieren, kann das zu einer Explosion führen.

Damit sind wir wieder bei unserem Kollegen im Astronauten-Anzug: Diese spezielle Arbeitskluft heißt in der Fachsprache „Frischluftanzug“. Die Anzüge sorgen einerseits dafür, dass sich die Lackierer beim Sandstrahlen nicht verletzen und andererseits beim Aufsprühen der Farbe normal atmen können. „Wenn Sie den feinen Lackstaub einatmen, dann ist das natürlich ungesund, weil er sich in der Lunge absetzen und dort verkleben kann“, erklärt Beesen. Damit der Lackstaub nicht unkontrolliert durch die Luft fliegt, sind die beiden Lackierkabinen jeweils mit einer Spezialentlüftung ausgestattet: Von oben strömt Luft in den Raum, die in den Boden gesaugt wird und dabei die Farbpartikel mit „einsammelt“. Trotzdem liegt der typische Lackgeruch in der Luft. „Das sind die Bindemittel, aber keine Angst, high werden Sie davon nicht“, lacht Willi Beesen.

Wenn wir schon beim Schnüffeln sind: Auch mit Kleber arbeiten die Lackierer regelmäßig. Sie drucken und laminieren die Klebefolien für unsere Haltestellenschilder, für die Beschriftungen in den Bussen und Bahnen, die sogenannten Piktogramme, und sie bekleben sogar ganze Straßenbahnen und Busse mit Werbefolie. Früher sind die bunten Ganzreklamen noch aufwendig lackiert und mit Schablonen per Hand bemalt worden. Alle Fenster mussten abgeklebt oder sogar ausgebaut werden, teilweise haben die Bahnen damals locker vier Wochen in der Lackiererei verbracht. Heutzutage ist eine Bahn in ein bis zwei Tagen komplett beklebt. „8.000 Quadratmeter Folie brauchen wir jedes Jahr, das ist ein kleiner Fußballplatz“, sagt Willi Beesen stolz.

RP Digital ist weder für den Inhalt der Anzeigen noch für ggf. angebotene Produkte verantwortlich.