ANZEIGE Dermatologie Hightechmedizin im Wohnzimmer

Aktueller kann ein Thema gar nicht sein. Telemedizin ermöglicht den schnellen Zugang zur Spitzenmedizin. Für fast jede Haut- oder Allergiekrankheit gibt es heute in der Digitalität einen guten Therapieansatz. Experten stellen neue Entwicklungen beim Forum Zukunftsmedizin während der Gesundheitswoche der Rheinischen Post vor.

 Die Telemedizin eröffnet neue Möglichkeiten auch in der Dermatologie, wie der Digitalunternehmer und Moderator Christopher Peterka im Gespräch mit Prof. Dr. Matthias Augustin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, und Dr. Christian Greis, derma2go AG (von links) sowie Patientin Dr. Ute Dallmeier (per Video) herausarbeitet.

Die Telemedizin eröffnet neue Möglichkeiten auch in der Dermatologie, wie der Digitalunternehmer und Moderator Christopher Peterka im Gespräch mit Prof. Dr. Matthias Augustin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, und Dr. Christian Greis, derma2go AG (von links) sowie Patientin Dr. Ute Dallmeier (per Video) herausarbeitet.

Prof. Dr. Matthias Augustin, Direktor des Instituts für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen (IVDP) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), erläuterte zu Beginn des Panels die Ausgangsdaten zu dermatologischen Erkrankungen in der Bundesrepublik: 25 Millionen Menschen in Deutschland lebten mit einer chronischen Haut- oder Allergiekrankheit. Rund zehn Millionen Patienten seien so schwer betroffen, dass sie erheblich darunter litten und ihr Alltag sehr belastet sei. Typische Krankheitsbilder seien Neurodermitis, Schuppenflechte, Heuschnupfen oder auch Hautkrebs.

Prof. Augustin erklärte, dass rund 20 Prozent der Betroffenen erheblich unter einer verschleppten Diagnose litten oder bis heute nicht in guten leitliniengeführten Behandlungsstrukturen seien. Der Spitzenmediziner machte deutlich, dass es für fast jede dermatologische Erkrankung eine adäquate Therapie gebe. Dr. Ute Dallmeier, einer Patientin des Instituts mit einer schweren immunologischen Haut- und Gelenkerkrankung, wurde zum einen durch eine moderne Therapie mit neuesten Medikamenten geholfen. Sie konnte aber auch durch eine telemedizinische Nachbehandlung sehr entlastet werden.

 Prof. Dr. Matthias Augustin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Prof. Dr. Matthias Augustin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Zu Beginn ihrer Erkrankung lebte Dr. Dallmeier in Hamburg und konnte ihre Behandlung vor Ort beginnen. Ein Umzug nach Berlin erschwerte die notwendigen regelmäßigen Kontrolluntersuchungen im UKE. Die Verlegung des Hauptwohnsitzes nach Düsseldorf, vier Jahre später, machte die Reisen nach Hamburg noch aufwendiger. Prof. Augustin konnte der Patientin mit Hilfe der Plattform derma2go eine unkomplizierte und datenschutzgerechte telemedizinische Lösung anbieten.

Die Patientin beschreibt den Vorgang wie folgt: „Ich wähle mich zunächst auf der Plattform ein. Hier sind meine Profildaten hinterlegt, dann lade ich aktuelle Fotos der betroffenen Hautstellen hoch und schildere meinem Arzt das Problem. Innerhalb von 24 Stunden erhalte ich eine Antwort, einen Behandlungsansatz und postalisch gegebenenfalls das passende Rezept für die weitergehende Behandlung.“ Ein gutes Beispiel für einen zeitsparenden und flexiblen telemedizinischen Prozess, der innerhalb eines Tages abgeschlossen ist.

 Die zugeschaltete Patientin Dr. Ute Dallmeier konnte aus eigener Erfahrung die Vorteile einer telemedizinischen Behandlung schildern.

Die zugeschaltete Patientin Dr. Ute Dallmeier konnte aus eigener Erfahrung die Vorteile einer telemedizinischen Behandlung schildern.

Dr. Christian Greis, Gründer und Vorstand der derma2go AG, erklärte den Grundgedanken der Plattform wie folgt: „Aus meiner dermatologischen Tätigkeit an der Uniklinik in Zürich weiß ich, dass die meisten Patienten nicht unbedingt eine persönliche Vorstellung beim Arzt benötigen, um die richtige Diagnose zu erhalten und um ihnen eine zielgerichtete Therapie anbieten zu können.“ Das entwickelte Tool ermögliche – wie am Fallbeispiel demonstriert – eine umfangreiche telemedizinische Betreuung. In Deutschland, so berichtete der Mediziner, sei dies erst mit dem

Wegfall des Ferndiagnoseverbotes im Jahr 2018 möglich geworden. Datensicherheit sei der zentrale Punkt der telemedizinischen Plattform. Darum habe man bei derma2go ein Verschlüsselungs- und Einwahlsystem, das dem der Banken ähnele. Auch Live-Konsultationen via Bildschirm für Interaktionen zwischen Arzt und Patient seien möglich.

Dank dieser technischen Innovation konnte Prof. Augustin nun auch eine wohnmedizinische Sprechstunde einrichten. Besonders bei wohnraumbedingten Erkrankungen wie etwa einer Schimmelpilz-Belastung könne man nun das Umfeld telemedizinisch betrachten und „diagnostizieren“. Dies sei im Rahmen eines herkömmlichen Treffens im Klinikum nicht möglich.

Bedeutende Fortschritte im Fachgebiet Dermatologie gebe es, so berichtete Prof. Augustin, nicht nur bei den telemedizinischen Betreuungsmöglichkeiten, sondern auch bei der Weiterentwicklung von Therapie- und Diagnoseverfahren. So verstehe man die Mechanismen entzündungsbedingter Hauterkrankungen, dazu zählen etwa Schuppenflechte oder Neurodermitis, besser und könne die Betroffenen zielgenauer, wirksamer und mit weniger Nebenwirkungen behandeln. Hier sei die Entwicklung der letzten zwei bis drei Jahre sehr gewaltig. Gleiches gelte für die Diagnostik: „Mit Hilfe molekularer Diagnostik können wir nicht nur die erbliche Disposition für Erkrankungen erkennen. Gleichzeitig erfahren wir mehr zur Wirksamkeit einer Therapie, so dass wir uns dem Thema Präzisionsmedizin – also einem Maßzuschnitt der Therapie – in Riesenschritten nähern“, so Prof. Augustin. Gleichzeitig sei auch hier das Thema Datenschutz ein großes, denn diese datenbasierte Medizin brauche, um besser zu werden, große Mengen an Vergleichsdaten.

Für das Schwarze Melanom, so berichtete der Spitzenmediziner, sei die Behandlung ebenfalls weiter fortgeschritten. Man könne die Tumoreigenschaften besser ermitteln und damit zielgenauer mit verschiedenen Medikamenten behandeln. Selbst bei Metastasen könne so bereits heute ein Stillstand des Tumorwachstums erreicht werden. Trotz alledem sei Prävention noch immer die beste „Therapie“, was im Bereich der Dermatologie noch immer das Vermeiden von übermäßiger Sonneneinstrahlung und dem Besuch von Sonnenstudios sei.

Weitere Informationen auch unter www.forum-zukunftsmedizin.de
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