ANZEIGE Interview mit Dr. Klemens Gaida und Peter Hornik Start-ups zum Fliegen bringen

Der Digital Innovation Hub Düsseldorf/Rheinland (DigiHub) hat die Start-up-Kultur in der Region stark beflügelt. Die DigiHub-Geschäftsführer Dr. Klemens Gaida und Peter Hornik erklären im Interview Ziele und Hintergründe.

 Die DigiHub-Geschäftsführer Dr. Klemens Gaida (rechts) und Peter Hornik (links) mit Düsseldorfs OB Thomas Geisel und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet: Der Digital Demo Day setzt ein Zeichen für die Stadt Düsseldorf und das ganze Land NRW.

Die DigiHub-Geschäftsführer Dr. Klemens Gaida (rechts) und Peter Hornik (links) mit Düsseldorfs OB Thomas Geisel und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet: Der Digital Demo Day setzt ein Zeichen für die Stadt Düsseldorf und das ganze Land NRW.

Foto: Gigi Hub D/Paint the Town

Was war der Auslöser dafür, ein Innovationshub zu etablieren?

Peter Hornik: Das Wirtschaftsministerium des Landes NRW stellte 2015 in einer Analyse fest, dass die Digitalisierung in Nordrhein-Westfalen noch nicht weit genug fortgeschritten ist und dass es zu wenig gute Start-ups gibt. Das ist im gesamtgesellschaftlichen Kontext, aber besonders auch für etablierte Unternehmen von Nachteil.

Inwiefern?

Dr. Klemens Gaida: Den Unternehmen fehlen Innovationen und neue Impulse, die erfahrungsgemäß eher von Start-ups ausgehen und die nicht in der eigenen Organisation vorhanden sind.

Wie kam es zur Gründung des DigiHub?

Hornik: Das Land NRW veranstaltete 2016 einen Standortwettbewerb. Sechs Städte beteiligten sich und am Ende bekam auch die Region Düsseldorf/Rheinland den Zuschlag. Am 1. Oktober 2016 startete der DigiHub dann mit uns als Geschäftsführern.

Wie sieht die Struktur des DigiHub aus?

Gaida: Hauptfinanzierer ist mit 50 Prozent das Land. Der Etat liegt derzeit bei 1,5 Millionen Euro im Jahr. Die Wirtschaftsförderung Düsseldorf ist der Initiator der erfolgreichen Bewerbung, zweitgrößter Finanzierer und Hauptgesellschafter des DigiHub. Zu den Gesellschaftern gehören darüber hinaus die IHK Düsseldorf, der Rhein-Kreis Neuss und die Wirtschaftsförderung Mönchengladbach (WFMG). 20 weitere Partner unterstützen den DigiHub finanziell, unter ihnen die IHKs Mittlerer Niederrhein und Niederrhein sowie große ansässige Unternehmen wie Vodafone, Henkel, Ergo, KPMG und der Flughafen Düsseldorf.

Wen spricht das DigiHub an?

Hornik: Der Fokus liegt auf der Digitalisierung. Wir unterstützen Start-ups, die hier Dienstleistungen, Produkte und Geschäftsmodelle mit Skalierungspotenzial entwickeln. Wir vernetzen sie mit Mittelstand und großen Unternehmen, Investoren, Co-Working-Spaces, Finanzinstituten, Hochschulen, Business Angels und wertvollen Multiplikatoren wie Städten und Gemeinden oder IHKs. Unser Ziel ist es, Innovationen in der Wirtschaftsregion Düsseldorf/Rheinland zu stärken und die Digitalisierung voranzutreiben.

Interview mit Dr. Klemens Gaida und Peter Hornik: Start-ups zum Fliegen bringen
Foto: Getty Images/iStockphoto/peshkov

Wie fördern Sie die Start-ups?

Gaida: Es geht um die Beschleunigung von digitalen Gründungsideen mit Wachstumspotenzial. In unserem Accelerator-Programm Ignition haben wir bislang 43 Start-ups betreut und diese in den vergangenen zweieinhalb Jahren mit mehr als einer Million Euro gefördert. Ein weiteres Ziel ist das Match-Making. Wir wollen also die Gründer mit potenziellen Kunden und Investoren in Kontakt bringen. Der Digital Demo Day zeigt hier beispielhaft, was möglich ist.

Was genau ist ein Accelerator-Programm?

Hornik: Es ist im wahrsten Sinne ein Beschleuniger. Wir helfen, von der Idee in den Markt zu kommen und einen funktionierenden Prototypen zu bauen. Wir unterstützen Gründer nicht nur finanziell, sondern stellen ihnen auch Büroräume zur Verfügung, begleiten sie mit Coaching und Mentoring sehr eng über das fünf Monate laufende Programm und ermöglichen zudem einen flexiblen Start, der den Lebensumständen der Gründer und Gründerinnen gerecht wird.

Welche Hindernisse müssen Gründer überwinden?

Gaida: Eines der größten Probleme liegt häufig im sogenannten Product Market Fit, also darin, Produkt und Unternehmen exakt auf die Bedürfnisse des Kunden abzustimmen, ein echtes Problem oder Bedürfnis zu adressieren, das wichtig und dringend ist. Viele Start-ups scheitern daran, denn knapp daneben ist auch vorbei. Hier validieren wir Geschäftskonzepte genau auf den Product Market Fit hin. Wir bieten zudem methodische Anleitungen, zum Beispiel, wie man frühzeitig Kunden anspricht und erkennt, was sie wirklich brauchen.

Wie sieht die finanzielle Förderung aus – und werden Ergebnisse sichtbar?

Hornik: In einer ersten Phase bekommen die Start-ups eine Förderung von bis zu 25.000 Euro. Kombinierbar ist das Programm zudem mit dem Gründerstipendium.NRW. Nach fünf Monaten präsentieren sich die Start-ups bei einer Demo-Night vor einer Jury. Das Gewinner-Team erhält nochmals eine Förderung über 25.000 Euro. Damit sind sie gut ausgestattet für einen fliegenden Start.

Wie viele Start-ups kommen denn neu auf den Markt?

Gaida: Wir betreuen in unserem Accelerator-Programm im Jahr drei Klassen mit jeweils fünf bis sechs Start-ups. NRW-weit gibt es 29 weitere Accelerator-Programme. Insgesamt gehen so pro Jahr rund 300 Start-ups in NRW allein aus diesen Programmen an den Start.

Ein Fokus liegt auch auf Japan. Inwiefern?

Hornik: Der Raum Düsseldorf pflegt eine jahrzehntelange Partnerschaft mit dem Land, speziell die Stadt Düsseldorf mit der Partner-Präfektur Chiba. Viele japanische Unternehmen unterhalten hier Niederlassungen. Wir haben eine enge Verbindung zur japanischen Außenhandelsförderorganisation Jetro, die weltweit vertreten ist. Im vergangenen Jahr besuchte eine Delegation aus Düsseldorf Japan. Dort wurde eine Absichtserklärung unterschrieben, dass das DigiHub japanische Start-ups unterstützt, die den Markteintritt in Deutschland suchen. Umgekehrt fördern wir auch deutsche Start-ups, die sich für Japan interessieren.

Das Gespräch führte Jürgen Grosche.

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