Diät-Serie: Teil 13 Die größten Lügen der Diät-Industrie

Düsseldorf · Wer abnehmen will, ist meistens dankbar für jede Hilfe, vor allem dann, wenn sie in so einfachen Dingen wie Light-Produkten, Pillen oder Bürsten, die die Wampe wegrubbeln, besteht. Bei genauem Hinsehen allerdings entpuppen sich die meisten Wundermittelchen als Lügen.

Abnehmen ohne Diät
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Foto: shutterstock/ TijanaM

Eiweiß-Brot Kohlenhydrate machen dick, Eiweiß macht schlank. In dieser Hinsicht stimmen die meisten Diäten heutzutage überein. Wie die Ernährung dabei im Detail umgestellt wird, kann jedoch ganz unterschiedlich aussehen. So lassen manche nicht einfach Nudeln und Co. weg, sondern greifen zu Spezialprodukten wie Eiweiß-Brot, um den normalen Speiseplan noch etwas zu erhalten. Eiweiß-Brot verspricht, dank reduzierter Kohlenhydrate und erhöhter Eiweißmenge die Figur zu straffen. Tatsächlich jedoch befinden sich in vielen der Produkte versteckte Kalorienbomben. So enthalten einige mehr als zehnmal so viel Fett wie normales Brot. Genau geprüft werden sollte zudem die Zutatenliste, denn oftmals sind Inhaltsstoffe darin, die Allergien auslösen können, etwa Lupineneiweiß aus Hülsenfrüchten oder Gluten. Wen all das nicht schreckt, der wird vermutlich spätestens beim Preis den Kopf schütteln. 400 Gramm Eiweiß-Brot kosten bis zu 4 Euro.

Light-Produkte Produkte, auf denen das Wörtchen "light" zu lesen ist, gehören zu den einfachsten Waffen im Kampf gegen die Pfunde. Dank der fett- oder zuckerreduzierten Produkte soll sich im Kühlschrank nichts ändern müssen, und trotzdem ein Gewichtsverlust möglich sein. Tatsächlich sind die meisten "Light"-Produkte jedoch echte Mogelpackungen. Der Slogan "weniger Kalorien" darf nämlich auch dann auf Lebensmitteln stehen, wenn sie gerade mal 30 Prozent weniger Fett enthalten. Manche Hersteller erhöhen dann gleichzeitig denn jeweils anderen Zusatzstoff. Wenn also " 30 Prozent weniger Fett" darauf steht, kann gleichzeitig entsprechend mehr Zucker enthalten sein. Süß bleiben viele "light"-Lebensmittel übrigens durch künstliche Zusatzstoffe wie dem Süßungsmittel Aspartam, dass von einigen Experten als gesundheitsgefährdend eingestuft wird.

Die Gefahren von Pulver-Diäten
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Foto: Shutterstock/Elena Elisseeva

Fett-weg-Pille Eine Pille schlucken und den Pfunden beim Purzeln zusehen - sollte das Wirklichkeit werden, könnte die Abnehmindustrie Milliarden umsetzen. Bislang jedoch, ist es nicht gelungen. Zwar gibt es diverse Appetitzügler auf dem Markt, sie haben jedoch teilweise sehr starke Nebenwirkungen. Pillen, die im Internet zu kaufen sind, können zudem gefährliche und suchtbildende Stoffe enthalten (zum Beispiel Ephedrin), die auf der Verpackung jedoch nicht vermerkt werden.

Die perfekte Figur Egal, welche Diät man macht: ob dabei am Ende wirklich der gewünschte flache Bauch, Busen und Po steht, ist nicht etwa eine Frage des richtigen Abnehm- oder Sportkonzepts, sondern der Veranlagung. Deswegen schrumpfen bei manchen zu ihrem Leid, trotz Fasten und Bewegung, kaum die Polster am Bauch dafür aber die Körbchengröße am Busen.

Low-Fat-Joghurt Nicht nur "Light"-Produkte sollen das Diät-Leben erleichtern, sondern auch "Low-Fat"-Produkte. Der beliebteste dieser Artikel ist neben der Margarine der kalorienarme Joghurt. Der hat dann zwar nur 0,1 Prozent Fett, dafür jedoch, wie bereits erwähnt häufig überdurchschnittlich viel Zucker. Hinzu kommt, dass Fett auch ein Geschmacksverstärker ist. Das wiederum führt dazu, dass in vielen "Low-Fat"-Lebensmitteln eine besonders hohe Menge künstlicher Geschmacksverstärker zu finden ist.

Wegrubbeln Es muss ja nicht immer eine Pille sein. Wer abnehmen will, lässt sich die Wampe auch wegklöppeln, -cremen oder -rubbeln, so lang er dafür keine echte Diät machen muss. Der Fett-weg-Gurt ist aus diesem Grund schon seit Jahren ein Verkaufsschlager beim Teleshopping. Wissenschaftlich gesehen ist das jedoch absolut unhaltbar: Fett lässt sich weder wegrubbeln, -bürsten, -cremen oder wegschwitzen - schon gar nicht in wenigen Stunden oder Tagen. Wer ernsthaft und dauerhaft abnehmen will, der kommt um eine grundsätzliche Ernährungsumstellung nicht herum: Viel Obst und Salat, kaum Süßes, nichts Frittiertes, keine Fertigprodukte und ein fester Diät-Plan erfordern zwar Disziplin, sind aber auch wirkungsvolle Maßnahmen für den Weg zur Wunschfigur - und zwar nachhaltig.

(ham)
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