Pietro Lombardi wird persönlich „Ich bin erfolgreich, ja, ich hab Geld, aber eigentlich bin ich ganz alleine“

Köln · Pietro Lombardi fühlt sich allein, und das liegt weniger am Lockdown als an seinem Erfolg. In einem Podcast spricht der Sänger über Freundschaften, die sich verändert haben, Kinder, von denen er gerne noch viel mehr hätte – und wie die Chancen dafür stehen.

 Sein Ruhm schützt ihn nicht vor dem Alleinsein: Sänger Pietro Lombardi (28) fragt sich manchmal, welche seiner Freunde es wirklich gut mit ihm meinen (Archivbild).

Sein Ruhm schützt ihn nicht vor dem Alleinsein: Sänger Pietro Lombardi (28) fragt sich manchmal, welche seiner Freunde es wirklich gut mit ihm meinen (Archivbild).

Foto: Henning Kaiser/dpa/Henning Kaiser

Viele Menschen fühlen sich momentan einsam, allein gelassen im Lockdown. Doch die Einsamkeit, über die Pietro Lombardi im Gespräch mit Youtuber Leeroy Matata spricht, ist eine andere: „Wenn ich zu Hause die Tür zumache, ich bin fucking einsam“, sagt der Sänger darin. Und das ist offensichtlich keine Momentaufnahme aus der Pandemiezeit. Vielmehr spricht der 28-Jährige über die Schatten, die der Ruhm generell auf sein Leben wirft. „Ich bin erfolgreich, ja, ich hab Geld, ich hab ein schönes Auto, aber eigentlich bin ich ganz alleine.“

Das liege vor allem daran, dass er nie wissen könne, wer es wirklich gut mit ihm meine – selbst bei seinen besten Freunden nicht. „Die sehen dich nicht mehr als Pietro, sondern als ‚der Berühmte‘ und der Star.“ Lombardi, der 2011 die Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ gewonnen hat, nervt es sichtlich, dass sich einige von ihnen wie „Business-Partner“ statt Freunde verhalten würden, andere hätten nichts besseres zu tun, als in seinem Beisein Facetime-Anrufe zu starten und mit ihm zu prahlen. „Wo ist das hin, was war?“, fragt der 28-Jährige und wirkt dabei traurig.

In dem Podcast machen Matata und Lombardi auch Abstecher zu seiner Zeit auf der Hauptschule, den Beginn seiner Karriere mit dem Casting bei „Deutschland sucht den Superstar“ – und natürlich auch zu seiner Ex-Frau Sarah und dem gemeinsamen Sohn. Er erzählt, wie er sagt zum ersten Mal, von der einschneidenden Erfahrung der Geburt: Nachdem sein Sohn leblos zur Welt gekommen sei, sei er mit im Reanimationsraum gewesen und hätte die ersten Atemzüge seines Kindes miterlebt. „Das sind Momente, in denen man merkt, was wirklich wichtig ist“, sagt Lombardi.

Familie stehe für ihn über allem, gerne hätte er mehr davon. „Am liebsten hätte ich noch zehn Kinder“, sagt der 28-Jährige. „Aber momentan bin ich nicht so gut drauf, Alter.“ Ein kleiner Lichtblick scheint „ein Mädchen“ zu sein, das es gerade in seinem Leben gebe. Noch seien Ängste und Unsicherheiten da. „Ich glaub, wenn man das alles in den Griff kriegt und gut bändigen kann, dann wird das auch die Frau sein, mit der ich meine Zukunft verbringe.“

Bis es so weit ist, muss Pietro Lombardi wohl noch mit seiner Einsamkeit zurechtkommen. Deswegen wohne er momentan auch nicht in dem Haus, das er in Köln gekauft hat, sondern in seiner Wohnung. „Das Haus ist einfach zu groß für mich.“ Doch vor dem Alleinsein kann ihn auch seine Wohnung nicht schützen. „Ruhm und Geld und Hype gehen vorbei, das bleibt nicht für immer“, sagt er. „Aber wer ist dann noch da?“

(bora)
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