Lockdown bei Australian Open Fans müssen während Djokovic-Match das Stadion verlassen

Düsseldorf · Kuriose Szene bei den Australian Open: Mitten im vierten Satz der Partie zwischen Novak Djokovic gegen Taylor Fritz werden die Zuschauer gebeten, das Stadion zu verlassen. Grund ist der erneute fünftägige Lockdown in Melbourne.

Fans verlassen das Stadion.

Fans verlassen das Stadion.

Foto: AP/Andy Brownbill

Das gab es wohl noch nie beim Tennis. Mitten im vierten Satz musste die Partie zwischen Novak Djokovic und Taylor Fritz unterbrochen werden, weil der Schiedsrichter die Zuschauer aus dem Stadion schicken musste. Der Grund ist ein erneuter Lockdown in Melbourne.

Wegen des Ausbruchs der britischen Corona-Mutation in einem Quarantäne-Hotel am Flughafen von Melbourne hatte die australische Stadt einen fünftägigen Lockdown verhängt, der am Freitag um 23.59 Uhr (Ortszeit) im gesamten Bundesstaat in Kraft treten sollte. Die Australian Open wurden dennoch fortgesetzt - und so waren am Abend noch Zuschauer in den Stadien zugelassen. Zu Ende gucken konnten die Fans die Partie allerdings nicht. Um 23.30 Uhr wurden die Zuschauer beim Stand von 7:6, 6:4, 3:6, 2:3 aus Sicht des Serben gebeten, die Tribüne zu verlassen und den Heimweg anzutreten. Damit sollte gewährleistet werden, dass die Fans rechtzeitig ihre Unterkünfte, Wohnungen oder Häuser erreichen.

Eine Maßnahme, die nicht bei allen Fans gut ankam. Nur widerwillig kamen einige Zuschauer der Aufforderung nach. So konnte die Partie erst nach minutenlanger Unterbrechung fortgesetzt werden. Am Ende setzte sich Djokovic mit viel Mühe mit 7:6 (7:1), 6:4, 3:6, 4:6, 6:2 gegen den US-Amerikaner durch. Im Achtelfinale trifft der Serbe nun auf den an Nummer 14 gesetzten Kanadier Milos Raonic.

„Es ist natürlich schade für jeden Spieler. Tennis ohne Zuschauer ist anders. Wir spielen für die Zuschauer, wir spielen für die Momente auf den großen Plätzen vor 20.000 Menschen“, sagte Alexander Zverev nach seinem Sieg gegen den Franzosen Adrian Mannarino, zeigte aber auch Verständnis: „Aber die Gesundheit geht vor. Man muss auf sein Land achten, was für die Australier Australien ist, daher kann man das verstehen. Ein Tennisturnier ist nicht das Wichtigste auf der Welt für die Menschen jetzt gerade. Das Wichtigste ist die Gesundheit. Und darauf achten sie jetzt auch.“

Bislang waren bis zu 30.000 Besucher pro Tag gestattet. Das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres kann fortgesetzt werden, weil die Regierung Profisportler in die Gruppe der „notwendigen Berufe“ einstufte. Die Spieler werden sich zudem während ihres Aufenthaltes in Australien „in einer Bubble aufhalten“, teilte Turnierdirektor Craig Tiley mit: „Nur diejenigen, die für die Durchführung der Veranstaltung unerlässlich sind, werden vor Ort sein.“

(old)
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