Eis und Schnee in Radevormwald Winterkälte – „da wirkt Frost wie Klebstoff“

Radevormwald · Viele Autofahrer in Radevormwald brauchten wegen der tiefen Temperaturen Hilfe vom Fachmann. Das aktuelle Schneeaufkommen ist dagegen eigentlich harmlos.

 Willi Osenberg vom Betriebshof füllt am Parc de Châteaubriant Streusalz nach. Leider wirkt dies bei extremen Temperaturen nicht mehr so gut .

Willi Osenberg vom Betriebshof füllt am Parc de Châteaubriant Streusalz nach. Leider wirkt dies bei extremen Temperaturen nicht mehr so gut .

Foto: Jürgen Moll

Der Betriebshof der Stadt Radevormwald ist mit dem Schnee- und Eiseinbruch gut zurecht gekommen. „Der Eisregen am Sonntagmorgen hatte uns zunächst Sorgen bereitet“, berichtet der Leiter Ingo Oberkersch. „Wir haben daher zunächst die bekannten Gefahrenstellen versorgt.“ Im Laufe des Sonntags und Montagvormittags seien dann so gut wie alle Straßen im Stadtgebiet geräumt und gestreut worden.

Gemessen an den Befürchtungen Ende der vergangenen Woche blieb die Situation am Sonntag im Oberbergischen Kreis sehr glimpflich. Die Einsatzkräfte waren vor allem unterwegs, um umgestürzte Bäume wegzuräumen und Äste, die allzu tief über den Fahrbahnen hingen, zu beseitigen (unsere Redaktion berichtete).

„Das aktuelle Schneeaufkommen ist eigentlich harmlos“, meint Ingo Oberkersch. „Problematisch sind eher die tiefen Temperaturen. Denn das Natriumchlorid, mit dem wir streuen, wirkt ab einer Temperatur von minus fünf Grad nicht mehr so gut. Die Tauwirkung ist dann geringer.“ Die Minusgrade sorgten auch auf andere Weise für Probleme: So stand bei Martin Müller, Inhaber einer Autowerkstatt in Mermbach, ab 6 Uhr das Telefon nicht mehr still. Grund: So mancher Autofahrer wunderte sich, dass er vom heimischen Parkplatz nicht von der Stelle kam und vermutete, dass die Winterreifen nicht gut genug sind. „Das Problem war in den Morgenstunden jedoch, dass unter der pudrigen Schneeschickt dickes Eis war, und da ist einfach kein Vorwärtskommen“, sagt Müller, den Hilfeanrufe ereilten, weil Autofahrer erst gar nicht in ihr Fahrzeug kamen: „Wir sind diese niedrigen Temperaturen nicht mehr gewohnt. Und deshalb hat so mancher die Vorbereitungen schleifen lassen. Wenn Feuchtigkeit zwischen Tür und Dichtung kommt, friert die Tür zu. Da sollte man gerade bei kleineren Autos vorsichtig sein, dass man nicht den Türgriff bei dem Versuch abreißt, die Tür zu öffnen.“

Da helfe nur: auftauen lassen, beim Fahren Heizung aufdrehen und dann „alle Gummilippen an der Tür mit Vaseline einschmieren“, sagt der Experte. Dafür ist es jetzt noch nicht zu spät: Die Temperaturen bleiben unter Null. „Wir hatten zuletzt tagelang Regen und dann den Temperatureinbruch: Da friert alles ein, wenn die Gummidichtungen vorher nicht eingeschmiert worden sind.

„Notfalls geht auch Margarine“, sagt Müller. „Hauptsache, es kommt keine Feuchtigkeit zwischen Tür und Dichtung, denn dann wirkt der Frost wie Klebstoff.“

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