Skepsis gegen Merkels Aussagen 57 Prozent der Deutschen zweifeln an Impfversprechen

Berlin · Eine Umfrage hat ergeben, dass ein Großteil der Deutschen nicht damit rechnet, dass bis Ende Sommer jeder geimpft werden kann. Fast ein Fünftel geben zudem der Bundesregierung die Schuld für die Impfstoff-Knappheit.

 Eine Dosis mit dem Impfstoff von Biontech-Pfizer wird für eine Impfung vorbereitet (Symbolfoto).

Eine Dosis mit dem Impfstoff von Biontech-Pfizer wird für eine Impfung vorbereitet (Symbolfoto).

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Eine große Mehrheit der Deutschen glaubt nicht daran, dass die Bundesregierung wie versprochen jedem Impfwilligen bis zum 21. September eine Corona-Impfung anbieten kann. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur erwartet nur etwa jeder Vierte (26 Prozent), dass das Ziel eingehalten wird. 57 Prozent rechnen dagegen nicht damit. 17 Prozent machten keine Angaben.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat mehrfach angekündigt, bis zum 21. September allen Erwachsenen in Deutschland, die geimpft werden wollen, ein Angebot machen zu wollen. Die Skepsis überwiegt selbst in ihren eigenen Reihen. Der Umfrage zufolge glauben 47 Prozent der Wähler von CDU und CSU nicht an ein Impfangebot für alle bis zum Ende des Sommer. 38 Prozent rechnen damit, dass das Ziel erreicht wird.

Bei allen anderen im Bundestag vertretenen Parteien ist das Vertrauen in das Impfversprechen sogar noch geringer. Von den Grünen-Wählern glauben 37 Prozent daran. Dahinter folgen die Anhänger der SPD (32 Prozent), FDP (27), der Linken (22) und der AfD (12).

Für die Verzögerungen bei der Versorgung mit Impfstoff zu Beginn der Impfkampagne geben die Befragten am ehesten der Bundesregierung die Schuld. 19 Prozent sehen die Hauptverantwortung bei ihr, 17 Prozent bei der Europäischen Union und elf Prozent bei den Herstellern der Impfstoffe. 33 Prozent sagen, alle drei seien gleichermaßen schuld. Sieben Prozent sehen die Hauptverantwortung bei keinem der Genannten. Zwölf Prozent machten keine Angaben.

(capf/dpa)
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