Geld reichte nicht für kompletten Satz Porsche-Fahrer bleibt mit zwei Winterreifen im Schnee stecken

Hamm/Gütersloh · Der Wintereinbruch in NRW hat der Polizei auch einige ungewöhnliche Fälle auf den Straßen beschert. So blieb nahe Hamm ein Porsche-Fahrer stecken, weil er nur auf einer Achse Winterreifen aufgezogen hatte. Sein Geld habe nicht für einen vollen Satz gereicht.

 Nur wenige Autos fuhren am Sonntag über die völlig zugeschneite Autobahn 2.

Nur wenige Autos fuhren am Sonntag über die völlig zugeschneite Autobahn 2.

Foto: dpa/Marcel Kusch

Mit dem Argument, sich Winterreifen nur für eine Achse leisten zu können, hat der Sportwagenfahrer die Autobahnpolizei Dortmund auf der A2 bei Hamm in Erstaunen versetzt. Der Mann war in der Nacht zum Sonntag mit seinem Gefährt im Schnee steckengeblieben, wie die Polizei am Sonntag mitteilte.

Die Beamten nahmen die kuriose Ausrede zum Anlass für einen Hinweis auf die Winterreifenpflicht: Ein Unfall könne nicht nur teurer als Winterreifen werden, sondern auch schlimme Folgen für Leib und Leben haben.

Derweil sollen Unbekannte am Sonntagmorgen in Gütersloh die Hilflosigkeit einer Autofahrerin ausgenutzt und ihren Wagen gestohlen haben. Wie die Polizei Gütersloh mitteilte, war die Frau mit ihrem Wagen in einer Schneeverwehung steckengeblieben. Drei Männer boten der Frau ihre Hilfe an. Dann stiegen sie jedoch in den Wagen und fuhren davon. Das Auto konnte später nach einer Fahndung verschlossen wiedergefunden werden. Die Polizei hofft jetzt auf Zeugenhinweise.

Das unwetterbedingte Lastwagen-Fahrverbot auf den Autobahnen in Westfalen und im südlichen Niedersachsen wird bis Montagmittag um 12 Uhr ausgeweitet. Grund sei der anhaltende Schneefall, teilte die Autobahn Westfalen am Sonntagabend mit. Zudem seien einige Autobahnen so stark vereist, dass es derzeit unmöglich sei, die Fahrbahnen komplett eis- und schneefrei zu bekommen.

Das Fahrverbot war in der Nacht von Samstag auf Sonntag zunächst in den Regierungsbezirken Detmold und Münster, später auch im Regierungsbezirk Arnsberg angeordnet worden. Die Winterdienstzentrale der Autobahn Westfalen in Hamm rechnet nach eigenen Angaben nicht vor Montagmittag mit einer wesentlichen Wetterberuhigung.

Mit Eisregen gepaarte Schneemassen hatten am Sonntag die nördlichen Landesteile Nordrhein-Westfalens lahmgelegt. Betroffen waren vor allem das Münsterland und Ostwestfalen. Der Bahnverkehr wurde wegen vereister Oberleitungen weitgehend einstellt. Auf den Autobahnen gab es massive Behinderungen durch liegengebliebene Lastwagen, auf den Straßen wurden Hunderte Unfälle gezählt. Die meisten gingen allerdings glimpflich aus.

Der öffentliche Nahverkehr wurde vielerorts eingestellt. Räumfahrzeuge waren seit Samstagabend pausenlos im Einsatz - ein starker Ostwind hatte dafür gesorgt, dass geräumte Straßen in kürzester Zeit wieder mit verwehtem Schnee bedeckt wurden.

Einige Städte und Kreise im Norden von NRW rechnen damit, dass der viele Schnee auch am Montag noch für starke Verkehrsbehinderungen sorgt.

Die Unwetterwarnungen wollte der Deutsche Wetterdienst noch am Sonntagabend aufheben. Für Montag rechnen die Experten mit einer Wetterberuhigung. Allerdings wird es noch kälter: In den kommenden Nächten können die Temperaturen zunächst auf minus 8 und dann auf bis zu minus 16 Grad sinken.

(felt/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort