Mobilität in Radevormwald E-Scooter in Rade kein Erfolgsmodell

Radevormwald · In den Kleinstädten des Oberbergischen Kreises haben sich die Elektroroller nicht durchgesetzt. Der einstige Hype ist verflogen. Für das Ordnungsamt in Radevormwald sind die Fahrzeuge kein Problem.

 Vor einem Jahr sprach ganz Deutschland von dem Hype um die E-Scooter. Doch das hat sich wieder gelegt. In Radevormwald hat sich das Interesse in Grenzen gehalten.

Vor einem Jahr sprach ganz Deutschland von dem Hype um die E-Scooter. Doch das hat sich wieder gelegt. In Radevormwald hat sich das Interesse in Grenzen gehalten.

Foto: dpa-tmn/Christophe Gateau

Die Großstädte Deutschlands wurden vor über einem Jahr von dem E-Scooter-Hype überwältigt. Nachdem die kleinen Roller für den Straßenverkehr zugelassen wurden, waren sie an jeder Straßenecke zu sehen.

In den Kleinstädten des Oberbergischen Kreises ist dieser Trend nicht angekommen. „Für das Ordnungsamt sind die E-Scooter in Radevormwald kein Problemthema geworden. Im fließenden Verkehr fallen die Fahrzeuge in den Zuständigkeitsbereich der Polizei und weil wir in Rade keine Verleih-Systeme von E-Scootern haben sind bei nicht die Probleme aufgetreten, die es in Großstädten gibt“, sagt Christoph Grimlowski vom Ordnungsamt. In Städten wie Düsseldorf musste sich das Ordnungsamt zum Beispiel um liegengebliebene Roller kümmern. „In Radevormwald gibt es nur private E-Scooter, und selbst die sieht man selten“, sagt Christoph Grimlowski.

Dass E-Scooter sich in ländlichen Regionen nicht durchgesetzt haben, bestätigen auch die Unfallzahlen des vergangenen Jahres. „2020 gab es im Oberbergischen Kreis einen Unfall im Zusammenhang mit einem E-Scooter. Im Januar des vergangenen Jahres ist jemand mit einem E-Scooter gegen ein Verkehrsschild gefahren. Das Schild wurde damals übersehen“, sagt Michael Tietze, Sprecher der Oberbergischen Polizei. Die Polizei hat außerdem wenige Roller anhalten müssen. Die meisten von denen, die im Oberbergischen Kreis unterwegs sind, haben ein Versicherungskennzeichen, wie vorgeschrieben.

Fahren dürfen die E-Scooter, die eine Geschwindigkeit von bis zu 20 Stundenkilometern erreichen können, nur auf der Straße und nicht auf Gehwegen.

Als der E-Scooter-Hype in den Großstädten um sich griff, war Jürgen Schreiber sich noch nicht sicher, ob sich die umweltschonende Art der Fortbewegung in Kleinstädten durchsetzen würde. Der Inhaber des Fachgeschäfts für Fahrräder in Radevormwald hat die E-Scooter bisher nicht in sein Sortiment aufgenommen.

„Die Elektro-Roller werden meistens außerhalb des Fachhandels gekauft und haben sich in unserer ländlichen Region nicht durchgesetzt. Meine Kunden haben kaum nach dem Produkt gefragt. E-Mobilität ist im Freizeitbereich allerdings ein großes Thema. Pedelecs haben sich als Trend bestätigt und eignen sich für unsere Landschaft“, sagt Jürgen Schreiber.

Er findet es wichtig, dass seine Kunden ausführlich in die Technik eines E-Bikes eingewiesen werden. „Die Unfälle mit E-Bikes und E-Scootern entstehen, weil die Menschen oft von der Geschwindigkeit oder dem Anfahren überrascht werden. Die Technik hat sicher allerdings stark weiterentwickelt und verbessert. Trotzdem rate ich meinen Kunden ihre E-Bikes nicht direkt im fließenden Verkehr zu testen, sondern auf einer ruhigen Fläche zu üben.“

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