Skandal im Erzbistum Köln Kanzlei nennt Zurückhaltung des Gutachtens „Gewaltangriff“

Köln · Der Rechtsanwalt Ulrich Wastl kritisiert die Zurückhaltung seines Gutachtens durch das Erzbistum Köln scharf. Er spricht in einem Interview von einem „Gewaltangriff“ und weist den Vorwurf zurück, „gepfuscht“ zu haben.

 Kardinal Woelki.

Kardinal Woelki.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Der Rechtsanwalt Ulrich Wastl hat die Zurückhaltung seines Missbrauchsgutachtens durch den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki scharf kritisiert. „Das ist ein Gewaltangriff“, sagt der Münchner Jurist in einem Interview mit der „Zeit“-Beilage „Christ & Welt“. Woelki hält das von ihm selbst in Auftrag gegebene Gutachten seit Monaten wegen rechtlicher Bedenken unter Verschluss. „Ein derartiges Verhalten haben wir noch nicht erlebt“, sagte Wastl.

Wastl wies den Vorwurf zurück, unsauber gearbeitet zu haben. „Wir haben nicht gepfuscht.“ Den Widerstand gegen die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt sieht der Anwalt auch in der persönlichen Verstrickung von Verantwortungsträgern der katholischen Kirche begründet. „Der Reflex, die Institution schützen zu wollen, und das Bedürfnis nach Selbstschutz gehen oft Hand in Hand.“

(th/dpa)
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