Dabei ließ er sich filmen Bayern-Star verstößt wegen Tattoo gegen Corona-Regeln

Update | Düsseldorf · Erst die Haare, jetzt die Haut: Nach der Kritik an Profi-Fußballern wegen frisch geschnittener Haare in der Pandemie, hat ein Bayern-Star jetzt gegen die Corona-Regeln verstoßen, um sich tätowieren zu lassen. Dabei ließ er sich auch noch filmen.

 Bayern-Profi Corentin Tolisso (Archiv).

Bayern-Profi Corentin Tolisso (Archiv).

Foto: dpa/Sven Hoppe

Tattoo-Studios haben im Lockdown geschlossen. Bayern-Star Corentin Tolisso hat sich jetzt trotzdem tätowieren lassen. Das bestätigte der FC Bayern am Samstagmittag, nachdem zuvor die „Bild“-Zeitung (Bezahl-Inhalt) ein Instagram-Video veröffentlicht hatte, in dem ein Tätowierer Tolisso ein neues Tattoo am rechten Arm sticht, während der Franzose auf einem Tablet Fußball schaut – beide tragen keine Maske. Das Video war bei Instrgram nur kurze Zeit zugänglich, ehe es von der Seite des Tätowierers wieder gelöscht wurde.

„Dieser Verstoß ist sehr ärgerlich und auf keinen Fall zu tolerieren. Wir werden Corentin Tolisso daher mit einer empfindlichen Geldstrafe belegen, den Betrag werden wir für soziale Zwecken spenden“, sagte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge in einer Vereinsmitteilung vom Samstag. Sportdirektor Hasan Salihamidzic sagte vor dem Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim im TV-Sender Sky, es werde eine Strafe sein, „die er spüren wird“. „Das ist natürlich ärgerlich, was Coco gemacht hat“, sagte Salihamidzic. „Ich habe mit ihm gesprochen, er hat es verstanden und weiß, dass er einen Fehler gemacht hat“, ergänzte der Sportdirektor, der von einem „klaren und deutlichen“ Gespräch berichtete.

Am Samstagabend entschuldigte sich Tolisso via Twitter für sein Fehlverhalten. "Es tut mir leid, dass ich gegen die Vorgaben des Vereins und der DFL verstoßen und damit besonders unsere Fans und den FC Bayern enttäuscht habe", schrieb der 26-Jährige.

 Tolisso ist nicht der erste Profi-Fußballer, der auf diese Weise gegen die Corona-Regeln verstößt. Matheus Cunha von Hertha BSC hatte sich gerade erst zwischen zwei Bundesligaspielen die Worte „Viver“ und „Vencer“ auf die Oberschenkel tätowieren lassen. Deshalb belegte Hertha den 21 Jahre alten Brasilianer mit einer Strafe, über deren Höhe der Bundesligist keine Angabe machte. „Wir haben natürlich in aller Deutlichkeit mit Matheus über dieses Thema gesprochen“, sagte Hertha-Sportdirektor Arne Friedrich. „Matheus hat seinen Fehler eingesehen und wird eine Spende an eine soziale Einrichtung leisten. Damit ist das Thema für uns erledigt und wir schauen nach vorne.“

Erst vor Kurzem standen Profi-Fußballer zudem in der Kritik, weil sie jede Woche mit offenbar frisch geschnittenen Haaren auf den Fußballplätzen zu sehen sind. Dabei haben auch Friseure im Lockdown geschlossen – Hausbesuche sind verboten und stellen einen Verstoß gegen die Corona-Regeln dar. Der Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks hatte Kostenpflichtiger Inhalt in einem offenen Brief an den Deutschen Fußball-Bund seinen Unmut über die frisch frisierten Fußballprofis geäußert.

(kron/mit dpa)
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