Deutlicher Sieg für den Amtsinhaber Rebelo de Sousa gewinnt Präsidentschaftswahl in Portugal

In Portugal hat sich der Amtsinhaber bei den Präsidentschaftswahlen durchgesetzt. Marcelo Rebelo de Sousa sichert sich eine zweite und letzte Amtszeit. Angesichts der dramatischen Coronasituation im Land war die Wahlbeteiligung niedrig.

 Portugals Präsident Marcelo Rebelo de Sousa ist schon in der ersten Wahlrunde im Amt bestätigt worden.

Portugals Präsident Marcelo Rebelo de Sousa ist schon in der ersten Wahlrunde im Amt bestätigt worden.

Foto: dpa/Luis Vieira

Der konservative Amtsinhaber Marcelo Rebelo de Sousa hat die Präsidentschaftswahl in Portugal gewonnen. Nach Auszählung der Stimmen in 98,5 Prozent der Wahlbezirke lag der Amtsinhaber mit 61,5 Prozent vorn und setzte sich somit klar gegen seine Herausforderer durch, die sozialistische Kandidatin Ana Gomes und den rechtspopulistischen Newcomer André Ventura.

Da er die absolute Mehrheit erreichte, ist eine Stichrunde am 14. Februar nicht nötig. Die sozialistische Kandidatin Ana Gomes landete mit gut 12,7 Prozent weit abgeschlagen auf Platz zwei. Dicht dahinter folgte den amtlichen Angaben zufolge der Chef der rechtspopulistischen Partei Chega! (Es reicht!), André Ventura, der mit rund 11,9 Prozent ein unerwartet gutes Ergebnis erreichte.

Der Präsident wird in Portugal für eine fünfjährige Amtszeit gewählt. Er hat keine Gesetzgebungskompetenz, ist aber eine einflussreiche Stimme. Für Rebelo de Sousa ist es die zweite und letzte Amtszeit. Die Wahlbeteiligung fiel mit etwa 40 Prozent deutlich geringer aus als bei früheren Wahlgängen. Portugal verzeichnet derzeit die weltweit höchsten Werte an täglichen Corona-Neuinfektionen und Todesfällen pro 100.000 Einwohner. Die Situatation in vielen Krankenhäusern des Landes ist dramatisch.

Beobachter hatten deshalb mit einer geringeren Beteiligung gerechnet. Politiker erklärten, als die Pandemie sich verschlimmert habe, sei nicht mehr genug Zeit gewesen, um die Verfassung zu ändern und eine Verschiebung möglich zu machen.

Rebelo de Sousa hat eng mit der sozialistischen Minderheitsregierung von Ministerpräsident António Costa zusammengearbeitet, besonders im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Früher war er Vorsitzender der Konservativen, die in Portugal Sozialdemokraten heißen. Er galt seit langem als Favorit. Der Juraprofessor hatte beständig Zustimmungswerte von 60 Prozent oder mehr.

Mit seinem entspannten Stil hat er sich bei den Portugiesen beliebt gemacht. Fotos, die Passanten von ihm an öffentlichen Orten aufnehmen, finden regelmäßig im Internet Verbreitung, darunter eines im vergangenen Jahr, auf dem er in Sportschuhen und kurzen Hosen in einem Supermarkt anstand.

(juju/dpa/AP)
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