Nachruf auf Krefelder Künstler Trauer um den Maler Gollner

Krefeld · Sein großflächiger Stil erinnerte an die Malerei des Franzosen. Das brachte Eberhard Gollner den charmanten Beinamen „Matisse von Fischeln“ ein. Gollner ist jetzt kurz vor seinem 92. Geburtstag gestorben.

 Er war der „Matisse von Fischeln“ Eberhard Gollner ist im Alter von 91 Jahren gestorben.

Er war der „Matisse von Fischeln“ Eberhard Gollner ist im Alter von 91 Jahren gestorben.

Foto: Dackweiler, Ulli (ud)

(ped) Er hatte ein Auge für Farben und ein Herz für die Motive seiner Heimat. Das trug ihm den charmanten Beinamen „der Matisse von Fischeln“ ein. Eberhard Gollner ist jetzt wenigen Wochen vor seinem 92. Geburtstag gestorben. Zuletzt war sein Zyklus „Industriebauten“ als Geburtstagsausstellung zu seinem 90. in der Musikschule zu sehen. Ein Thema, das ihn zeitlebens beschäftigte.

Am 12. Februar 1929 wurde Gollner in Chemnitz geboren. Die Kunst führte ihn nach Krefeld. Denn in Weimar wurde er als Sohn eines Intellektuellen nicht zum Studium zugelassen. Er sollte in den Uranbergbau. Gollner setzte sich in den Westen ab: In Forstwald lebte seine Tante Gretchen Krölls.

Als Gollner sich nach dem Zweiten Weltkrieg, zu dem er von der Schulbank weg eingezogen worden war, um einen Platz an der Düsseldorfer Kunstakademie bewarb, hat er bei dem Bildhauer Ewald Mataré ziemlichen Eindruck gemacht. „Wo ist der Junge aus Forstwald“ rief der - und Gollner war auserwählt unter 200 Bewerbern. Später war er Meisterschüler von Professor Otto Pankok. Sein großflächiger Stil wurde oft mit Henri Matisse verglichen. Der frühere Museumsdirektor Paul Wember hat Gollners Malerei mehrfach im Kaiser-Wilhelm-Museum präsentiert.

Und Gollner hat sich immer auch für andere Künstler engagiert: Er war Mitbegründer der Gemeinschaft Krefelder Künstler (GKK). Er setzte sich auch dafür ein, dass Fresken von Georg Muche aus einem Krefelder Unternehmen in einem Vortragssaal der Volkshochschule einen neuen Raum fanden. Auch als Kunsthistoriker hat Gollner einen guten Namen. Seine Publikationen über Georg Muche und Otto Pankok sind Standardwerke. Doch lange hat er das eigene Werk in die zweite Reihe gestellt. Mehr als 30 Jahre lang unterrichtete Gollner Kunst am Fichte-Gymnasium.

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